Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Warum ist die DHBW in der Industrie so beliebt?


von dhbw (Gast)


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Abend miteinander, vielleicht kanns mir jemand erklären, denn ich 
versteh es nicht.

Ein Kumpel von mir studiert ein Ing Fach an der DHBW und hat, zumindest 
auf dem Papier, ähnliche Klausuren wie ich.
Als Beispiel nehme ich mal die Matheklausuren.
Kurz vor den Klausuren bat er mich um Hilfe bei einigen Aufgaben, 
wodurch ich an ein paar Altklausuren gelangt bin. Und ich muss echt 
sagen dass ich geschockt bin.

Vor paar tagen war ja ein Mathe Thread gerade stark diskutiert, und das 
dort behandelte Niveau ist WELTEN über dem der DHBW, auch wenn es jetzt 
nicht gerade top mathe ist. Ich dachte echt dass das ungefähr der 
Standard an deutschen hochschulen sei, welche ja alle so ziemlich das 
gleiche anbieten.

Aber falsch gedacht. Es sind ausschließlich Schema x rechnungen:
Berechne das integral, bereche lokale extremwerte, einfache 
taylorpolynome, einfachste differentialgleichungen auflösen und das 
wars. Mehr haben die nicht als Stoff. Das Niveau zieht sich durch das 
gesamt Studium.

Warum also sind die DHBW Absolventen so dermaßen begehrt?
Jeder Student der "normal" studiert und nebenher als Werkstudent oder in 
den Semesterferien arbeitet, ist denen doch weit voraus. Warum also?

von Dieter H. (kyblord)


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Weil man die in eine Ausbildung kriegt und danach dort einsetzen kann.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Yussuf ?

von Rick M. (rick-nrw)


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dhbw schrieb:
> Abend miteinander, vielleicht kanns mir jemand erklären, denn ich
> versteh es nicht.
>
> Ein Kumpel von mir studiert ein Ing Fach an der DHBW und hat, zumindest
> auf dem Papier, ähnliche Klausuren wie ich.


Was ist DHBW?
Ich bitte um eine kurze Erklärung in max. 5 Worten!

von Thomas (Gast)


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Duale Hochschule Baden-Württemberg

Beitrag #6877225 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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dhbw schrieb:
> denn ich versteh es nicht.
Da siehst du mal, dass dein ganzes vermeintliches "Besserwissen" dir im 
täglichen Leben nichts hilft.

> Berechne das integral, bereche lokale extremwerte, einfache
> taylorpolynome, einfachste differentialgleichungen auflösen und das
> wars.
Aber dafür beherrschen die dann wenigstens Groß- und Kleinschreibung, 
weil die nämlich schon Tätigkeitsberichte abgeliefert haben.

> Warum also?
Weil die sofort unmittelbar nach dem Studium mit richtiger Arbeit 
anfangen können. Und zwar mit der, die an dieser Stelle gerade gebraucht 
wird.

Das ist es, was die Industrie sucht.

Pandur S. schrieb:
> Yussuf ?
Wird dann halt gelöscht, wenn borniertes billiges Bashing draus wird.

: Bearbeitet durch Moderator
Beitrag #6877241 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Shorty (Gast)


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dhbw schrieb:
> Jeder Student der "normal" studiert und nebenher als Werkstudent oder in
> den Semesterferien arbeitet, ist denen doch weit voraus.

In der falschen Richtung vielleicht.

Im Job wirst du nie erleben, dass eine Aufgabe lautet "beweisen sie dass 
die Wurzel von 2 irrational ist".

Nebenbei: Die Leute, die an der DHBW studieren müssen sich bei den 
Unternehmen bewerben und werden ausgesucht. Übernommen wird der, der 
auch im Job was leistet und nicht nur Klausuren schreiben kann.

Deswegen sind die Leute mit DHBW-Studium begehrt.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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dhbw schrieb:
> Warum also sind die DHBW Absolventen so dermaßen begehrt?
> Jeder Student der "normal" studiert und nebenher als Werkstudent oder in
> den Semesterferien arbeitet, ist denen doch weit voraus. Warum also?

Warum also?

Sind die DHBW Absolventen wirklich so begehrt?
Oder ist das einfach ein Mythos?
Also etwas was man nicht hinterfrägt und einfach als Wahr und Gegeben 
ansieht.

Ich sehe die DHBW nicht als so eine überragende Institution, eher als 
ein Kuriosum aus dem "Ländle" was mit einen gewissem Hype umgeben wird.
Ja ein Studium an der DHBW hat halt eindeutige finanzielle Vorteile 
durch die Ausbildungsvergütung die die Studenten von den Firmen erhalten 
in denen sie angestellt sind. Aber dies führt auch dazu, dass die 
Sprösslinge gesellschaftlicher besser positionierter Schichten die 
Studienplätze ergattern. Also eine Separierung von der Allgemeinheit der 
Studenten insgesamt stattfindet. Wer an eine DHBW das Studium aufnimmt 
hat einen Studienplatz garantiert, was auch  fast sicher den 
Studienerfolg bedeutet. Durchfallen gibt`s in manchen Fächer. Der 
Studienabbruch durch scheitern in den Prüfungen ist dagegen eher in der 
Größenordnung wie an den schulischen Oberstufen.

Vergleicht man rein die Studienzeiten von DHBW und einer FH für einen 
Bac. miteinander, so ergibt sich folgendes Bild:

FH 6 Sem. sind ca. 4 Monate Vorlesung plus 2 Wochen Prüfungszeit pro 
Smester. Insgesamt also 24 Monate Vorlesung und 3 Monate Prüfungszeit.
DHBW sind es 3 Momate "Vorlesung", was dann in der Summe 18 Monate 
Theorie ergeben.

Also FH 27 Monate, DHBW 18 Monate.  27:18 im Handball ein eindeutiges 
Ergebnis.
Rechnet man dann den praktischen Teil  beim FH-Studium 12 Wochen 
Vorpraktikum plus 20 Wochen praktisches Semester sind das 32 Wochen = 
ca. 7,5 Monate. Macht man noch auf "Werkstudent", so kann man pro Jahr 
nochmal 2 Monate als "Praxis" rechnen. 6 Wochen Urlaub sind da auch 
berücksichtigt!
Macht dann also 3x2  Monate (Werkstudnet) plus 7,5 Monate Praktika = 
13,5 Monate.
Der DHBW hat Anspruch auf 6 Wochen Urlaub = 1,5 Monate. Der Praxisanteil 
liegt also bei 4,5 Monate im Jahr. Macht also 3x4,5 Monate = 12,5 Monate 
Praxis insgesamt für`s Studium.
Im Handball 27:25 gewertet, knapper Sieg für die FH.

In der Summe ist also der FH-Absolvent im Theorie-Teil eindeutig weiter 
und im praxisteil Gleichwertig!

von Dieter H. (kyblord)


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krasse Rechnung^^ Mach mal jetzt Uni vs DHBW

von Sepp (Gast)


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Bin Informatiker mit B.Sc./M.Sc. von verschiedenen FHs. Seit vielen 
Jahren in der Algorithmenentwicklung für Fahrerassistenzsystemen tätig. 
Ich habe insgesamt fünf reine Mathemodule gehört und habe diese mit 
Bravour bestanden (Immer unter den Top3, bei Durchfallquoten von 60% im 
Bachelor und 30% im Master).

Die von dir referenzierten Matheaufgaben im Parallelthread hätte ich 
selbst zu meiner Höchstform nicht lösen können. Damals als Student hätte 
mich das wahrscheinlich gewurmt und ich hätte mich den Uni-Leuten 
unterlegen gefühlt. Und heute? Heute kann ich da nur drüber lachen. Weil 
man nach mehreren Jahren Berufserfahrung erst merkt, worauf es wirklich 
ankommt und wie der Hase läuft. Und du merkst schon - Doppelintegrale im 
Kopf lösen ist es nicht. Du merkst vor allem auch, welche Menschentypen 
sich (unabhängig von der Wahl der FH/Uni) durchsetzen und wer am Ende 
Karriere macht.

Ich würde still mitlesenden Studenten hier im Forum empfehlen, sich 
massiv mit der Entwicklung der eigenen Social Skills zu beschäftigen. 
Die kann man zwar nicht so schön vergleichen wie Altklausuren, aber der 
Nutzen ist am Ende sehr viel größer als irgendwelche (höheren) 
Mathematikkenntnisse.

P.S.: Ich habe als Algorithmenentwickler seit dem Studium kein einziges 
Integral mehr auf dem Papier berechnet. Da gibt es Libs für. Von 
Differentialgleichungen brauchen wir gar nicht erst reden..

Beitrag #6877426 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Cha-woma M. schrieb:
> In der Summe ist also der FH-Absolvent im Theorie-Teil eindeutig weiter
> und im praxisteil Gleichwertig!
Aber der DHBW-Absolvent hat schon "den Stallgeruch", ist mit den 
Betriebsabläufen vertraut, kennt alle Ansprechpartner und kann "einfach 
so" weiter machen, weil er genau das gelernt hat, was er für "seine" 
Arbeit braucht.
Für den Betrieb ist diese DHBW Ausbildung quasi eine 3-jährige 
"Probezeit", an deren Ende man meist genau den Kandidaten hat, den man 
braucht. In seltenen Fällen hat man eine Niete gezogen, die sich 
wenigstens über das Erreichen der Berufsausbildung freut. Und trotzdem 
ist der fiskalische Schaden gering...

Dieter H. schrieb:
> Mach mal jetzt Uni vs DHBW
Dieter H. schrieb im Beitrag #6877426:
> FH-Pamphlet
Hast du irgendwelche Minderwertigkeitsgefühle oder irgendwie geartete 
Überlegenheitsgefühle mit deinem speziellen Uni-Abschluss, dass du da 
immer so ausfällig reingrätschen musst?

von Shorty (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Aber dies führt auch dazu, dass die
> Sprösslinge gesellschaftlicher besser positionierter Schichten die
> Studienplätze ergattern.

Bitte keine sozilogische Märchenstunde zu den Tätern der 
Leistungsgesellschaft.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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dhbw schrieb:

> Warum also sind die DHBW Absolventen so dermaßen begehrt?
> Jeder Student der "normal" studiert und nebenher als Werkstudent oder in
> den Semesterferien arbeitet, ist denen doch weit voraus.
Weil einer mit 'handwerklicher' Ausbildung mit Werkzeug umgehen kann?!

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ich glaube die Trolle haben das Prinzip der DHBW immer noch nicht 
verstanden.

Die Frage warum diese Absolventen so begehrt sind stellt sich gar nicht. 
Die Absolventen sind nach ihrem Abschluss größtenteils nicht auf dem 
Markt. An der Frage erkennt man, dass der Fragesteller ein Troll ist und 
dieser angebliche "Kumpel" nicht existiert.

Die Studenten dort sind bereits Angestellte von Firmen. Die werden von 
ihren Firmen zum Studieren auf die DHBW gesendet und fürs Studieren 
bezahlt. Die DHBW dient zur Druckbetankung damit diese Leute einen 
Studienabschluss bekommen um bei ihren Arbeitgebern weiter Karriere 
machen zu können.

Da das Ziel das mittlere Management ist, wurde von Anfang an nicht so 
viel Wert auf technische Wissen gelegt. Hauptsache was für die 
Visitenkarte. Wobei der ursprüngliche Abschluss Dipl.-Ing (BA) (BA steht 
hier für Berufsakademie, nicht Bachelor) nicht mal als akademischer Grad 
galt.

Die DHBW (damals als Berufsakademie) wurde durch Gemauschel von Daimler, 
Bosch und SEL im "Ländle" gegründet, weil die Firmen eben diese 
Druckbetankung für ihr zukünftiges mittleres Management haben wollten. 
Bei der Politik bestellt, von der Politik geliefert und über die 
Bezahlung dafür schweigen alle.

Die Firmen sind zufrieden mit dem was geliefert wurde und was draus 
wurde und senden ihre Leute weiterhin dort hin.

von klausi (Gast)


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Aha, DHBW..
Dieses Konzept kennen wir in AT gar nicht.

Wir haben halt entweder FH (glaub auch erst seit Mitte Neunziger) und 
immer schon Unis / TUs.

Gibt aber auch bei uns duale Studiengänge an FHs z.B. wo genau auch die 
Studenten bei einer Firma angestellt sind, aber nebenbei auf einer FH 
studieren und dann dort ihre Diplomarbeit schreiben. Genauso wie bei 
eurer "DHBW".

Warum muss man dazu extra "DHBWs" gründen? Und dann bekommt man auch 
noch so einen fadenscheinigen Abschluss (Dipl.-Ing (BA) )?

Andererseits, wenn ich dafür die Garantie habe,  danach eine Stelle im 
mittleren Management zu bekommen mit dem Abschluss:
Hannes J. schrieb:
> weil die Firmen eben diese Druckbetankung für ihr zukünftiges mittleres
> Management haben wollten. Bei der Politik bestellt, von der Politik
> geliefert und über die Bezahlung dafür schweigen alle.
Trotzdem warum dieses duale  System nicht wenigstens über eine FH 
gründen?
Das würde dem Land ja viele Systemkosten sparen (weiterer Hochschultyp 
).
Die Ressourcen könnte man am besten  in Richtung gute TUs oder von mir 
aus FHs investieren,  nur meine Meinung.
Am idealsten wäre es, ja sowieso nur wirklich gute Unis / TUs zu haben, 
also Ressourcen zu bündeln und dort auszubauen und dafür nicht in die 
Breite zu gehen (keine FHs, DHBWs usw.)

klausi

von if you make it there you'll make it everywhere (Gast)


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klausi schrieb:
> keine FHs, DHBWs usw.

...und die paar TU-Hanseln sollen dann die ganze Industrie retten?
Oder meinst Du dann 200 "Elite-TUs" für Deutschland?

von Sahitaz (Gast)


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Also die Ergebnisse 27:18 und 27:25 unterschreibe ich nicht.
Ich habe den Bachelor an der DHBW gemacht und den Master an der Uni 
(deshalb vielleicht nicht perfekt vergleichbar)

Die Vorlesungszeit ist an der DHBW deutlich vollgepackter und, zumindest 
zu meiner Zeit, wurde noch stark auf Anwesenheit geachtet. Im Vergleich 
zu meinen Freunden hatte ich min 30% mehr Vorlesungszeit pro Woche, 
wodurch das erste Ergebnis eher in Richtung 27:24 korrigieren würde, und 
damit nur ein unbedeutender Vorteil bei der FH sehe.

Beim Praxisteil ist der Wert der Arbeit meiner Meinung nach ganz anders 
zu werten. Ich war im Unternehmen verwurzelt, habe, wie schon erwähnt, 
Abläufe und Prozesse früher und intensiver gelernt und verinnerlicht und 
war weder auf 1 bis 2 Tage pro Woche begrenzt, wie ein Werkstudent 
üblich - was meist dementsprechende Tätigkeiten mit sich bringt, noch 
auf ein Projekt in festem Rahmen beschränkt, was die Isolation vom Rest 
des Unternehmens herausnimmt. Meine Projektarbeiten, waren oft 
verknüpft, fortlaufend und mit dem Tagesgeschäft verbunden.

Daraus hat sich für mich ein enorm einfacher Einstieg nach dem Studium 
ins Arbeitsleben ergeben und die Einarbeitungszeit war auf ein Minimum 
reduziert. Man hat schon früher den Fokus auf 'die Dinge, bei denen es 
im realen Arbeitsleben ankommt' gelernt.
Und zu guter Letzt: Der Master an einer Uni, viel mir nicht schwerer als 
den Leuten, die den Bachelor an der Uni gemacht haben.

Was jedoch richtig ist, ist quasi die Garantie für den Studienabschluss 
an der DHBW. Bei uns gab es quasi keine Studienabbrecher. Mein Fazit 
war, dass jemand, der an der DHBW gut war, es auch an der FH oder Uni 
gewesen wäre. Jemand der an der DHBW gerade durchgekommen ist, hätte es 
aber wohl nicht an der FH oder Uni geschafft.

(Übrigends durch den Umstieg von E-Technik (Bachelor) auf Mechatronik 
(Master) musste ich Auflagenklausuren nachholen, unter anderem Mathe 3, 
Thermodynamik und Technische Mechanik. Es stellte keine ernstzunehmende 
Hürde dar!)

von Fpgakuechle K. (Gast)


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klausi schrieb:

> Am idealsten wäre es, ja sowieso nur wirklich gute Unis / TUs zu haben,
> also Ressourcen zu bündeln und dort auszubauen und dafür nicht in die
> Breite zu gehen (keine FHs, DHBWs usw.)

Nope, Unis und Hochschulen bilden unterschiedliche Berufsgruppen aus, 
mit nem Uniabschluß kannste Doktor oder Professor für den 
'Forschungsbetrieb' werden und gehst dann in die Leher und machst 
garmichts Produktives. FH-Absolventen werden über Praktika etc für die 
Industrie/Anwendung ausgebildet und haben dort den Fokus auf 
'Technologie/Technik/Produktions (-optimierung).

Natürlich gibt es da Überschneidung, der Uni-abgänger, der nicht 
abschließend promovieren will geht in die Industrie und verdient dort 
ein mehrfaches wenn er an der Produktion  'Kassenschlager' beteiligt 
ist.

Und ohnehin ist es (IMHO) weniger einer Frage der 'Bündelung' 
staatlicher Zuwendungen als der Eigeninitiative des Studenten. Viele 
erfolgreiche Ingenieure habe nicht an einer Eliteschule studiert, Zuse 
nicht, Sinclair nicht. Oder was ganz als technik, Herman Hauser, ein 
Österreicher und Mitgründer von ARM studierte Physik. Die anderen Größen 
wie Steve Jobs und Steve Wozniak zählen eher zu den Studiumsabbrechern:
https://www.youtube.com/watch?v=aikElk3NgOY

von Tonny Es (Gast)


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Mal ein andeter Vergleich: Die Ivy-Elite-Unis in den USA zeichnen sich 
nicht dadurch aus, das sie "schwierig" sind. Das schwierige Zeug 
vergisst man eh, weil das kein Mensch in der Praxis braucht. Es geht 
mehr um Netzwerke, Stallgeruch, Kontakte, Forschungsmittel etc.

von Bratmaxxe (Gast)


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Sahitaz schrieb:
> Mein Fazit war, dass jemand, der an der DHBW gut war, es auch an der FH
> oder Uni gewesen wäre.

Na sicher doch...
Ich kenne das. Ne Woche vor der Klausur durften die 0815 Handeln die 
normal an meiner HS eingeschrieben waren pünktlich nach der VL gehen, 
die Gasthörer der DHBW haben dann die "Spezialvorbereitung" erhalten.

Ich halte rein garnix davon. Das ist quasi Zucht auf die eigene Firma, 
die Themen werden entweder viel zu krass runter gebrochen oder die 
"Studenten" erhalten massiv Support, weil es dem Image dieses "Studiums" 
schaden würde wenn da so viele durch fallen würden wir bei den 
gewöhnlichen Studiengängen.

Im besten Fall nehmen die ansatzweise das gleiche mit wie "normale" 
Studenten, im schlimmsten Fall sind es die übelsten Fachidioten, die nur 
den Workflow ihrer Firma können und in nen anderen Unternehmen quasi bei 
0 anfangen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Tonny Es schrieb:
> Mal ein andeter Vergleich: Die Ivy-Elite-Unis in den USA zeichnen sich
> nicht dadurch aus, das sie "schwierig" sind. Das schwierige Zeug
> vergisst man eh, weil das kein Mensch in der Praxis braucht. Es geht
> mehr um Netzwerke, Stallgeruch, Kontakte, Forschungsmittel etc.

Naja Ivy-League-Elite (i.e. Princeton,Yale, Ostküste) hat wenig/nichts 
mit Technik-Elite wie MIT oder Stanford (Kalifornien, Westküste) zu tun.
Ivy-League ist etwas für LIteraten, Mediziner, Anwälte, 
Hochschulsportler;
Computerwissenschaftler und Elektroniker schauen eher  nach MIT oder 
Stanford, wobei große Namen eher wurscht sind, Hauptsache USA (bspw 
Flagstaff)
Und gerade die mit 'suboptimalen' Sozialumgangsformen sind die wahren 
Cracks, also vergiß das Burschenschafts-Netzwerkgequatsche ;-) 
https://youtu.be/n31fogbmQTg?t=60

von Unwicht (Gast)


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Sepp schrieb:
> Ich würde still mitlesenden Studenten hier im Forum empfehlen, sich
> massiv mit der Entwicklung der eigenen Social Skills zu beschäftigen.
> Die kann man zwar nicht so schön vergleichen wie Altklausuren, aber der
> Nutzen ist am Ende sehr viel größer als irgendwelche (höheren)
> Mathematikkenntnisse.
>
> P.S.: Ich habe als Algorithmenentwickler seit dem Studium kein einziges
> Integral mehr auf dem Papier berechnet. Da gibt es Libs für. Von
> Differentialgleichungen brauchen wir gar nicht erst reden..

Du sagst also du seist Algorithmen-Entwickler für Fahrassistenzsysteme? 
Hast du überhaupt kein Interesse zu erfahren wie diese, von dir 
genannten, Libs funktionieren? Wie kann High-Tech Entwicklung 
funktionieren, wenn die Entwickler eher auf Social Skills verweisen als 
auf High-End Hard-Skills? Schade.

von Q.B.-Qwerzberater (Gast)


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Bin ich hier der einzige der diese Uni vs FH vs duale Hochschule 
Diskussionen nicht mehr sehen kann?

In meinen Augen hat man durch das Studienmodell vielleicht in den ersten 
ein, zwei oder drei Jahren im Job einen Vor- oder Nachteil.
Aber danach ist es eh ziemlich egal.

Es kommt viel mehr auf den Menschen an sich an.
Ist diese Person lernfähig, intelligent, ehrgeizig etc. ...
Solche Eigenschaften sind für das Berufsleben wichtig.

In meinem KMU bin ich der einzige der auf der Uni gewesen ist.
Sonst kommen meine Arbeitskollegen von der FH.
Nur weil diese Menschen auf der FH gewesen sind, sind diese keine 
Idioten.
Also der Großteil zumindest nicht...

Ein schlauer Chef wird darauf nicht achten ob jemand von Uni, FH oder 
DHBW kommt, da sich die Unterschiede der Studienmodelle mit zunehmender 
Berufserfahrung weiter minimieren.
Ich würde sagen das es nach 3 Jahren im Job egal ist wo man gewesen ist. 
Davor haben Studierende der DHBW vielleicht einen Vorteil.

Aber man darf auch nicht vergessen das Uni und FH Absolventen genauso 
gut Praxiserfahrung in Hobbyprojekten, Praktika und 
Werksstudententätigkeiten sammeln können.

von Realist (Gast)


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Unwicht schrieb:
> Hast du überhaupt kein Interesse zu erfahren wie diese, von dir
> genannten, Libs funktionieren? Wie kann High-Tech Entwicklung
> funktionieren, wenn die Entwickler eher auf Social Skills verweisen als
> auf High-End Hard-Skills? Schade.

Aua. Das schmerzt aber jetzt richtig. Kennst du die Funktionsweise jeder 
Bibliothek welche du im Leben jemals verwendet hast? Wenn ja bist du 
wohl ein Autist.
Als Entwickler geht es um das Anwenden von Werkzeugen. Wenn diese nicht 
richtig funktionieren hat man das Grundwissen wonach und wo man 
nachschauen muss um das "Werkzeug" wieder zu reparieren. Kein 
Unternehmen möchte ein im Keller eingeschlossenen IT-ler, welcher 
Sozialkompetenzen einer Banane hat aber Differentialgleichen 7. Grades 
im Kopf rechnen kann..

DHBW ist so beliebt aus dem oben genannten Grund. Die Industrie möchte 
Menschen die eine bewiesene Veranlagung haben, nicht vorhandenes Wissen 
zu erlernen und anwenden zu können.

von cab_leer (Gast)


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Ich habe einige Jahre an der DHBW in Karlsruhe Messtechnik (chemisch + 
pyhsikalisch) und Sensorik als Honorardozent unterrichtet. Ich denke 
dass man der DHBW unrecht tut, wenn man pauschal aburteilt. Ich möchte 
nicht werten sondern einfach meine Beobachtungen mit euch teilen:

-An der DHBW wird viel mit externen Dozenten gearbeitet. Die Qualität 
der Lehre ist demnach stark unterschiedlich. Als Dozent gibt es quasi 
keine festen Vorgaben und ein QM existiert dafür auch nicht. Es reicht 
also von sehr gut vorbereiteten Veranstaltungen bis hin zu veralteten 
Anekdoten ohne Praxisrelevanz.

-Ein wesentlicher Teil der Qualifizierung eines DHWB Studenten findet im 
Betrieb statt. Hier unterschieden sich die Betriebe extrem und gerade im 
Konzern ist das Niveau der Betreuung oft erstaunlich schlecht. Einige 
Studenten übernehmen Aufgaben, die nahe an der Entwicklung sind und auch 
wissenschaftlichen Tiefgang haben. Andere sind eher Laufburschen oder 
haben eben Trivialaufgaben nach 0815-Art.

-Wie auch an der Universität unterscheiden sich die Studenten extrem in 
der intrinsischen Motivation was sich auch im Ergebnis niederschlägt.

-Der Ausbildungsstil ist stark verschult und sicher nicht so 
eigenständig wie an der Universität.

-Ich habe 4h/Woche am Stück im 5. und 6. Semsester Unterrichtet. Also 
fast fertige Ingenieure. Einige wenige hätte ich sofort eingestellt. Sie 
hätte sicher wertvollere Beiträge geleistet als das Gro der 
Universitätsstudenten da sie sowohl Tiefe als auch Hands-On Erfahrungen 
haben. Das ist natürlich auch an Universitäten zu finden. Werkstudenten, 
Arbeit im Institut etc. Am Ende ist es wurscht woher - die Mischung aus 
theoretischem Fundament und Praxis ist wichtig.

-Das Theoretische Fundament an der DH ist im Angebot sicher weniger tief 
als an der Uni. Allerdings können die wenigsten Uni-Absolventen das auch 
wirklich produktiv nutzen was angeboten wird.

-Eine akademische Laufbahn ist als DH Student fast ausgeschlossen. Dafür 
ist es der falsche Einsteig. Insgesamt würde ich persönlich eher an eine 
FH gehen, dort scheint mir der Mix stimmiger. Die geringere Studienzeit 
an der Hochschule führt zwangsläufig zu inhaltlichen Abstrichen.

von Thomas H. (thomash2)


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Realist schrieb:
> Unwicht schrieb:
>> Hast du überhaupt kein Interesse zu erfahren wie diese, von dir
>> genannten, Libs funktionieren? Wie kann High-Tech Entwicklung
>> funktionieren, wenn die Entwickler eher auf Social Skills verweisen als
>> auf High-End Hard-Skills? Schade.
>
> Aua. Das schmerzt aber jetzt richtig. Kennst du die Funktionsweise jeder
> Bibliothek welche du im Leben jemals verwendet hast? Wenn ja bist du
> wohl ein Autist.
> Als Entwickler geht es um das Anwenden von Werkzeugen. Wenn diese nicht
> richtig funktionieren hat man das Grundwissen wonach und wo man
> nachschauen muss um das "Werkzeug" wieder zu reparieren. Kein
> Unternehmen möchte ein im Keller eingeschlossenen IT-ler, welcher
> Sozialkompetenzen einer Banane hat aber Differentialgleichen 7. Grades
> im Kopf rechnen kann..
>
> DHBW ist so beliebt aus dem oben genannten Grund. Die Industrie möchte
> Menschen die eine bewiesene Veranlagung haben, nicht vorhandenes Wissen
> zu erlernen und anwenden zu können.

Warum kauft man sich wohl einen Mikrochip mit diversen Funktionen für 
1-3$? Man kann die genau so selber entwickeln. Ob man das für 1-3$ 
hinbekommt ist aber eine andere Frage.
Warum kaufen unsere Kunden unsere Produkte wenn sie diese in 
Wirklichkeit auch selber bauen können?
Warum hat Dyson sein Elektroauto aufgegeben? Das Auto hat funktioniert, 
bis sie draufgekommen sind dass die Fertigungsanlage für das Auto 
einfach zu teuer sein wird.

Aus unternehmerischer Sicht kann man das einfach erklären: dieser 
Constraint muss eingehalten werden: Aufwand < Resultat (vielleicht noch 
mit einem kalkulierten Threshold für ein paar Jahre dass die ersten paar 
Jahre keinen Gewinn abwerfen). Aber das war's dann schon.

von Unwicht (Gast)


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Realist schrieb:
> Aua. Das schmerzt aber jetzt richtig. Kennst du die Funktionsweise jeder
> Bibliothek welche du im Leben jemals verwendet hast? Wenn ja bist du
> wohl ein Autist.
> Als Entwickler geht es um das Anwenden von Werkzeugen. Wenn diese nicht
> richtig funktionieren hat man das Grundwissen wonach und wo man
> nachschauen muss um das "Werkzeug" wieder zu reparieren. Kein
> Unternehmen möchte ein im Keller eingeschlossenen IT-ler, welcher
> Sozialkompetenzen einer Banane hat aber Differentialgleichen 7. Grades
> im Kopf rechnen kann..
>
> DHBW ist so beliebt aus dem oben genannten Grund. Die Industrie möchte
> Menschen die eine bewiesene Veranlagung haben, nicht vorhandenes Wissen
> zu erlernen und anwenden zu können.

Es geht nicht darum jede Funktionsweise jeder Bibliothek auswendig zu 
lernen, sondern die Funktionsweise zu VERSTEHEN. Ein Experte für 
Algorithmen, der keine Ahnung hat von der Mathematik die hinter den Libs 
steckt, ist doch kein wahrer Experte. In anderen Ländern gibt es 
Karrierepfade für solche Experten, die sogar mehr verdienen können als 
Führungspersonen. Was ist der Anreiz hier sich tief in die Materie zu 
vergraben, wenn der Weg nach oben sowieso nur durch Social Skills 
möglich ist?

von cab_leer (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> mit Technik-Elite wie MIT oder Stanford (Kalifornien, Westküste) zu tun.

Das MIT ist in Boston. Mehr Ostküste geht nicht. Wenn schon, dann bitte 
richtig.

von Huber (Gast)


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Sepp schrieb:
> Bin Informatiker mit B.Sc./M.Sc. von verschiedenen FHs. Seit vielen
> Jahren in der Algorithmenentwicklung für Fahrerassistenzsystemen tätig.
> Ich habe insgesamt fünf reine Mathemodule gehört und habe diese mit
> Bravour bestanden (Immer unter den Top3, bei Durchfallquoten von 60% im
> Bachelor und 30% im Master).
>
> Die von dir referenzierten Matheaufgaben im Parallelthread hätte ich
> selbst zu meiner Höchstform nicht lösen können. Damals als Student hätte
> mich das wahrscheinlich gewurmt und ich hätte mich den Uni-Leuten
> unterlegen gefühlt. Und heute? Heute kann ich da nur drüber lachen. Weil
> man nach mehreren Jahren Berufserfahrung erst merkt, worauf es wirklich
> ankommt und wie der Hase läuft. Und du merkst schon - Doppelintegrale im
> Kopf lösen ist es nicht. Du merkst vor allem auch, welche Menschentypen
> sich (unabhängig von der Wahl der FH/Uni) durchsetzen und wer am Ende
> Karriere macht.
>
> Ich würde still mitlesenden Studenten hier im Forum empfehlen, sich
> massiv mit der Entwicklung der eigenen Social Skills zu beschäftigen.
> Die kann man zwar nicht so schön vergleichen wie Altklausuren, aber der
> Nutzen ist am Ende sehr viel größer als irgendwelche (höheren)
> Mathematikkenntnisse.
>
> P.S.: Ich habe als Algorithmenentwickler seit dem Studium kein einziges
> Integral mehr auf dem Papier berechnet. Da gibt es Libs für. Von
> Differentialgleichungen brauchen wir gar nicht erst reden..

Kann ich nur bestätigen. Hab nur B.Eng. E-Technik und bin ein 
"gescheiterter", d.h. ich war mal an der TU und bin dann an die FH 
rüber.

Aber ich war damals 20-21 und noch ein Teenie. Jetzt mit Ende 20/Anfang 
30 nach den ersten 3 Jahren BE im Konzern sieht man einfach, dass die 
Uni und der Abschluss irrelevant sind. Wichtig ist, ob man professionell 
arbeitet und bereit ist, jeden Tag zu lernen, anstatt nur Sachen 
abzuarbeiten oder faul zu sein!

Damals an der TU wimmelte es von arroganten, wohlhabenden Kiddies und 
die meinten, ich solle ne Ausbildung machen. Der eine ist jetzt beim KMU 
(trotz 1,5 M.Sc. TU) und der andere beim DL. Beide kriegen nicht mehr 
als 60. Ich dagegen bin schon bei 90k angelangt mit Ende 20.

von Huber (Gast)


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Ich würde meinen Sohn auch zum DHBW schicken. Das ist das beste, was es 
gibt.

All unsere DHBW'ler sind super MA und haben auch gute Soft Skills.

Manche haben so viel Glück, dass sie bei Daimler waren und dann ihre 
200k Abfindung genommen haben und dann bei Bosch oder Vector oder 
Porsche eingestiegen sind. Das ist so krass.

von Hofnarr (Gast)


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cab_leer schrieb:
> Das MIT ist in Boston. Mehr Ostküste geht nicht.

Halt ne Ausnahme, die die Regel bestätigt, wer (technischen) Fortschritt 
erleben will, gehts ins 'Silicon Valley' nach Kalifornien. Oder 
irgendwoanders hin wo die Hitech Industrie sitzt. Die Industrie, die 
tatsächlich produziert, nicht deren Financée... die kann auch ein dummes 
Mädchen blenden und das Geld aus der Tasche ziehen: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Elizabeth_Holmes

von Q.B.-Qwerzberater (Gast)


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Huber schrieb:
> All unsere DHBW'ler sind super MA und haben auch gute Soft Skills.

Ich denke das hier Ursache und Wirkung vertauscht werden.

Man muss mal überlegen: Nach dem Abi bewerben sich alle auf dualen 
Studienplätze, weil dies die absolut begehrtesten Plätze sind.
Die Unternehmen können sich nun unter allen die "Rosinen" herauspicken, 
also die gutaussehenden, intelligenten und sozial kompetenten Menschen.

Die werden in der Regel auch die besten MAs abgeben.

von Q.B.-Qwerzberater (Gast)


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Q.B.-Qwerzberater schrieb:
> Huber schrieb:
>> All unsere DHBW'ler sind super MA und haben auch gute Soft Skills.
>
> Ich denke das hier Ursache und Wirkung vertauscht werden.
>
> Man muss mal überlegen: Nach dem Abi bewerben sich alle auf dualen
> Studienplätze, weil dies die absolut begehrtesten Plätze sind.
> Die Unternehmen können sich nun unter allen die "Rosinen" herauspicken,
> also die gutaussehenden, intelligenten und sozial kompetenten Menschen.
>
> Die werden in der Regel auch die besten MAs abgeben.

Man verzeihe mir für meine Kommasetzung...

von Maxe (Gast)


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Q.B.-Qwerzberater schrieb:
> Man muss mal überlegen: Nach dem Abi bewerben sich alle auf dualen
> Studienplätze, weil dies die absolut begehrtesten Plätze sind.

Bei uns in der Stufe ist nach dem Abi nicht einer auf ne Berufsakademie 
(so hiessen die Dinger vor Bologna) gegangen. Die paar, die die 
technische Richtung eingeschlagen haben haben sich soweit ich das weiss 
durchweg nicht auf einen BA-Platz beworben.
Es gab FH-Bewerber, die auf die Uni mussten, weil sie bei der FH keine 
Zulassung bekommen haben.

Fuer den Standardindustriejob ist eine echte Ingenieursausbildung 
ueberfluessig, deshalb funktioniert das DH-Konzept ueberhaupt. Wobei man 
sagen muss, dass durch die Bachelor-Mastergeschichte die DH m.E. einen 
Schub bekommen hat, da der Student seinem minderwertigen Abschluss durch 
einen Master an einer richtigen Uni/FH reinwaschen kann :) Frueher war 
das so nicht moeglich.

von Hofnarr (Gast)


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Q.B.-Qwerzberater schrieb:
> Huber schrieb:
>> All unsere DHBW'ler sind super MA und haben auch gute Soft Skills.
>
> Ich denke das hier Ursache und Wirkung vertauscht werden.
>
> Man muss mal überlegen: Nach dem Abi bewerben sich alle auf dualen
> Studienplätze, weil dies die absolut begehrtesten Plätze sind.

Naja, das glaubst Du doch nicht mal selber.

Auf Dual bewirbt sich eher der Teil, der schon auf dem Gymnasium 'falsch 
war', weil ihm eher die Praxis/Handwerk liegt, als tröge Theorie. 
Abgesehen davon, das Duale Ausbildung eher was regionales ist und nicht 
landesweit verbreitet.

BaWü beispielsweise, da kann man keinem verdenken das man lieber 
DA-Studium beim Daimler macht statt Studium in der Schnarcherstadt 
Stuttgart.

Aber anderswo drängt alles in billige Berlin zum 5a+ 
Langzeit-BummelStudium. Nicht zuletzt, um endlich hinter dem persönliche 
Projekt "Erstkopulation" einen Haken zu setzen. Dafür hat man als 
Bummelstudent mehr zeit und bei den ErstsemesterHeidis aus den 
Erziehungswissenschaften mehr Gelegenhei als ein straff durchgetakteter 
Dualer in einer Metallfabrik ;-)

von fussuy (Gast)


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Huber schrieb:
> ich war mal an der TU und bin dann an die FH
> rüber.

Yus... ?

von Theorie und Praxis (Gast)


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Wenn ich mir in meinem Konzern so umschaue, dann ist ein duales Studium 
aus Sicht von Aufwand/Nutzen und Jobsicherheit, mit das Beste was man 
machen kann, zumindest in einem Konzern mit Namen und Bekanntheit. Man 
strengt sich in den Praxisphasen an, macht einen guten Eindruck, dann 
ist die Übernahme oft nur noch Formsache. Das Studium fällt 1er 
Abiturienten meist eher leicht, wenn man genügend und regelmäßig lernt. 
So richtige "Killerfächer" wie an der Uni gibt es meist nicht. Gerade im 
Konzern sind es meist 1er Abiturienten, die für ein duales Studium 
genommen werden und die haben meist keine grösseren Schwierigkeiten an 
der DHBW mit der Theorie. Die lernen das, was man in der betrieblichen 
Praxis braucht. Karriere in der Forschung macht man damit nicht und für 
Grundlagenentwicklung nimmt man lieber Leute von der Uni. Aber als 
Projektleiter, Schnittstelle zwischen Kunden und Entwicklung, für 
Koordinationsaufgaben, Scrum Master, Product Owner und andere goldene 
Jobs, sind diese Leute sehr schnell einsetzbar. Da kenne ich vereinzelt 
gar schon 26 jährige Projektleiter und Scrum Master, die sind in der 
selben Gehaltsstufe wie ein Senior Entwicklungsingenieur von der Uni, 
nur das letzere meist schon über 40 sind. Nur der 26 jährige hatte 
seinen DHBW Bachelor mit 21 in der Tasche und mit 26 schon 5 Jahre 
Berufserfahrung. Der akademische Anspruch ist natürlich an der Uni 
höher, gar keine Frage. Wie bei allem kommt es darauf an, was man will.

von Dieter (Gast)


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Hofnarr schrieb:
> Naja, das glaubst Du doch nicht mal selber.

Die Firmen können sehr gut selektieren unter den Bewerbern und suchen 
sich die besten aus (ein vielfaches mehr an Bewerber als Plätze). Das 
ist tatsächlich so und kann ich bestätigen, weil ich dort an der DHBW 
öfters zu Besuch war.

> Auf Dual bewirbt sich eher der Teil, der schon auf
> dem Gymnasium 'falsch war',
> weil ihm eher die Praxis/Handwerk liegt, als tröge Theorie.

Es sind viele Studentinnen und Studenten darunter, die sich ein Studium 
sonst nicht hätten leisten können. Diese waren vorher auch nicht falsch 
am Gymnasium oder auf dem zweiten Bildungsweg.

Huber schrieb:
> Damals an der TU wimmelte es von arroganten, wohlhabenden Kiddies und

Die teilen sich in drei Gruppen auf. Die eine Gruppe hat Eltern mit 
Beziehungen, so dass diese in eine entsprechend Ebene in die Firmen 
einsteigen (Trainee). Meist ist das schon an den gut bezahlten 
Praktikantenplätzen zu erkennen. Die zweite Gruppe sind auch gute 
Studierende, die diese Beziehungen nicht haben und sich dann beweerben 
müssen und auch nicht die geeigneten Praktikantenplätze oder 
Werkstudentenplätze fanden. Die vierte Gruppe sind die Mitläufer, die 
das immitieren und mit den arroganten mithalten wollen, aber nicht die 
Leistung bringen an der Uni/TU wenigstens mittelmäßig durchzukommen.

Es gibt dann noch weitere Gruppen, wie jene, die auf Bafög, 
Hinzuverdienend, Elterngestützt möglichst zügig durchstudieren. Die sind 
nicht eingebildet, oft Pendler, und haben keine Beziehungen, ärgern sich 
auch über die arroganten Kiddies.

Die gleichen Gruppen gibt es an der FH auch, nur mit dem Unterschied 
dass die Zahlenstärke etwas unterschiedlich ist.

von Shorty (Gast)


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Theorie und Praxis schrieb:
> Da kenne ich vereinzelt
> gar schon 26 jährige Projektleiter und Scrum Master, die sind in der
> selben Gehaltsstufe wie ein Senior Entwicklungsingenieur von der Uni,
> nur das letzere meist schon über 40 sind.

Und das stößt manchen sauer auf und da kommt dann der Neid (wie beim OP) 
ins Spiel.

Die meisten DHBW-Absolventen sind einfach gut und haben sich den 
unnötigen Umweg über die Uni gespart.

von klausi (Gast)


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Ein Professor auf der DHBW hält vor seinen Studenten, die auf der DHBW 
das Studium als Arztassistent (-in) begonnen haben, einen Vortrag: 
"Also, wenn sie alle Arztassistenten (-innen) werden wollen, müssen Sie 
erst einmal den Ekel überwinden". Der Professor hat eine Leiche vor sich 
liegen und steckt seinen Finger in den Hintern der Leiche und leckt ihn 
dann ab. "So, jetzt sind sie dran!" Mit bleichem Gesicht machten ihm die 
DHBW-Studenten dies nach.

"So, jetzt kommen wir zu ihrer Beobachtungskunst: Ich habe den 
Mittelfinger in den Hintern gesteckt und den Zeigefinger abgeleckt!" 
Also immer schön aufpassen!

Soviel zur Praxisnähe auf der DHBW - mit Gruss, klausi

von Theorie und Praxis (Gast)


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klausi schrieb:
> Soviel zur Praxisnähe auf der DHBW - mit Gruss, klausi

Das ist ein uralter Witz aus dem Medizin Studium. Dieser wurde schon zu 
Zeiten erzählt, da gab es weder eine DHBW, noch deren 
Vorgängerorganisation.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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dhbw schrieb:

>
> Ein Kumpel von mir studiert ein Ing Fach an der DHBW und hat,
                     ^^^^^^^^
Und da steckt schon der Fehler, ein Dualer Azubi ist kein 
eingeschriebener Student.

Für ein Duale Ausbildung schliesst man meines Wissens einen Vertrag mit 
einer Firma ab, und der für die nächsten Jahre festgelegt, was man die 
nächsten Jahre macht, und wie die Ausbildungskosten zurückzu zahlen 
sind.
Stichwort Bleibeverpflichtung und Rückzahlungsklausel

https://kliemt.blog/2020/04/06/duales-studium-zulaessigkeit-von-bleibeverpflichtung-und-rueckzahlungsklauseln/

Man kann also N I C H T einfach wie ein wirtschaftlich unabhängiger 
Student das Studium für Auslandsaufenthalte unterbrechen oder das 
Studienfach wechseln (beispielsweise von Verbrennungsmotor auf 
Medizintechnik weil man was Sinnstiftendes aus seinen leben machen 
will).

Der Vorteil für die ausbildende Firma ist, das sie über Jahre eine 
Arbeitskraft an sich bindet, der Nachteil, das so Innovationen aus 
anderen und neuen Wissensgebieten, oder auch ausserhalb des 
Schwabenländles geborene Ideen) nicht den Weg in die Firma finden.

Als Student beginnt mit dem Tag der Immatrikulation ein Stück 
eigenverantwortlicher Freiheit, beim dualen Azubi endet sie ein Stück 
mit der Unterschrift unter den DA-Ausbildungssvertrag.

von Shorty (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> ein wirtschaftlich unabhängiger
> Student

Ein unsichtbares rosafarbenes Einhorn.

Fpgakuechle K. schrieb:
> der Nachteil, das so Innovationen aus
> anderen und neuen Wissensgebieten, oder auch ausserhalb des
> Schwabenländles geborene Ideen) nicht den Weg in die Firma finden.

Heilige Einfalt, als ob das der einzige Kanal wäre, neue Dinge von 
außerhalb reinkommen. Nebenbei ist das Schwabenländle ein 
Innovationszentrum, da hat es bisher nicht dran gemangelt.

Fpgakuechle K. schrieb:
> Als Student beginnt mit dem Tag der Immatrikulation ein Stück
> eigenverantwortlicher Freiheit, beim dualen Azubi endet sie ein Stück
> mit der Unterschrift unter den DA-Ausbildungssvertrag.

Was für ein lächerliches Geschwätz, puhhh...

von Shorty (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Für ein Duale Ausbildung schliesst man meines Wissens einen Vertrag mit
> einer Firma ab, und der für die nächsten Jahre festgelegt

Nebenbei: Nicht jeder hat die Vorstellung jedes Jahr die Firma zu 
wechseln, aus welchem Grund auch immer.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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klausi schrieb:
> Trotzdem warum dieses duale  System nicht wenigstens über eine FH
> gründen?

Weil die beteiligten Firmen das nicht wollten. Denn wenn in 
Baden-Württemberger eine Firma wie Daimler-Benz niest, dann sagt die 
Politik "Gesundheit".

Die Firmen wollten unbedingt was anderes, und zwar das 
Berufsausbildungs-System, das in Deutschland dual ist (Ausbildung 
parallel im Betrieb und Berufsschule), auf ein Studium übertragen.

Dabei wollten die Firmen möglichst viel Einfluss auf das Studium haben. 
Man wollte keine Leute die sich im Studium persönlich entwickeln und 
eigenen Interessen nachgehen sondern rundgelutschte Arbeitsdrohnen für 
den Betrieb. Genau das alles haben die Firmen wie gewünscht auch 
bekommen. Man holt sich die Leute direkt nach dem Abitur, stellt sie an 
und formt sie im Betrieb und auf der Berufsakademie nach Firmenwunsch.

> Das würde dem Land ja viele Systemkosten sparen (weiterer Hochschultyp
> ).

Baden-Württemberg ist eines der wohlhabendsten Bundesländer. Platz Drei 
nach Bayern und Hamburg. Die gehen da dran nicht pleite.

> Am idealsten wäre es, ja sowieso nur wirklich gute Unis / TUs zu haben,
> also Ressourcen zu bündeln und dort auszubauen und dafür nicht in die
> Breite zu gehen (keine FHs, DHBWs usw.)

Man muss schon in die Breite gehen weil der Bedarf an Leuten "die 
Technik können" da ist. Die Idee der Unis Wissenschaftler auszubilden 
und alles was kein Wissenschaftler wird, also der Ausschuss des 
Uni-Studiums, als Ingenieur an die Wirtschaft abzugeben hat noch nie 
funktioniert. Nicht umsonst gab es die Ingenieurschulen seit "ewigen 
Zeiten"

Nur ein Beispiel, die Ingenieurschule Gießen wurde 1838 gegründet und 
war nicht mal die älteste Ingenieurschule Deutschlands. Die 
Ingenieurschulen wurden in den 70ern weitgehend zu FHs umgewandelt und 
haben sich in den letzten 50 Jahren bewährt. Da brauch man nicht drüber 
zu diskutieren. Die FHs haben sich so weit bewährt dass Unis 
mittlerweile Konzepte der FHs, wie Praxisnähe, übernehmen.

Bei der BA, heute DHBW, stimme ich zu. Diese Industrie-Druckbetankung 
sollte keine staatliche Aufgabe sein. Aber da ist nichts zu machen. Die 
Politik in Baden-Württemberg hat die BA zur DHBW aufgewertet, den 
Abschluss zu Dipl.-Ing. (DH) geändert und als akademischen Abschluss 
eingestuft. Der Drops ist gelutscht.

: Bearbeitet durch User
von Shorty (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Dabei wollten die Firmen möglichst viel Einfluss auf das Studium haben.
> Man wollte keine Leute die sich im Studium persönlich entwickeln und
> eigenen Interessen nachgehen sondern rundgelutschte Arbeitsdrohnen für
> den Betrieb.

Ist das prinzipiell nicht genau das, was im staatlichen Schulsystem 
passiert?

von cab_leer (Gast)


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Was soll eigentlich dieses permanente Gejammer? Wer sich abgrenzen will 
kann das gerne durch Leistung tun. Spätestens nach dem ersten Job fängt 
der akademische Werdegang peu a peu an irrelevant zu werden.

Wer meint etwas besseres zu sein hat ja genug Gelegenheit das durch 
Patentanmeldungen, Veröffentlichungen, Abreitszeugnisse etc. dem 
Publikum, dass es interessiert zu zeigen.

Es gibt natürlich auch diejenigen die nichts so richtig gebacken 
bekommen und außer dem nicht wirklich verdienten Titel der dann wie ein 
Schutzschild vor sich her getragen wird (Ich bin noch ein richtiger 
Wissenschaftler / Ingenieur mit einem Dipl-Ing. von der richtigen 
Uni...). Steht dann gerne mal in der Email-Signatur oder auf der 
Visitenkarte.

Mein Beileid. Lasst die Leute doch den Weg einschlagen, den sie für sich 
als richtig empfinden. Wer beim Einstellen nur aufs Papier schaut hat es 
nicht besser verdient und ist wahrscheinlich selbst genauso eine 
Luftpumpe wie der vermeintliche DHBW Kandidat.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Als Student beginnt mit dem Tag der Immatrikulation ein Stück
> eigenverantwortlicher Freihei, beim dualen Azubi endet sie ein Stück
> mit der Unterschrift unter den DA-Ausbildungssvertrag.
Die vermeintliche Freiheit, den ganzen Laden hinzuschmeißen, hat auch 
der duale Azubi.
Und der Witz ist, dass diese vermeintliche Freiheit auch beim normalen 
Hochschüler dann ein paar lausige Jährchen später umso abrupter endet.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Shorty schrieb:

> Fpgakuechle K. schrieb:
>> der Nachteil, das so Innovationen aus
>> anderen und neuen Wissensgebieten, oder auch ausserhalb des
>> Schwabenländles geborene Ideen) nicht den Weg in die Firma finden.
>
> Heilige Einfalt, als ob das der einzige Kanal wäre, neue Dinge von
> außerhalb reinkommen. Nebenbei ist das Schwabenländle ein
> Innovationszentrum, da hat es bisher nicht dran gemangelt.

Naja auf welchem Niveau und in welcher Branche? Der Fischer mit seinen 
hundert Patenten um den Fischerdübel und der Märklin mit seinem 
Spielzeug für besser Betuchte? Oder der Vorwerk mit seinen überteuerten 
Haussaugern?

https://www.youtube.com/watch?v=cgTdGx_IhBQ

Und das Hauptkaufsargument für einen Daimler ist immer noch "Der schaut 
teuer aus" und nicht, der macht 'Spaß am Fahren' oder zeigt 'Vorsprung 
durch Technik". Wenn mal wirklich technische Neuerungen ins Ländle 
kammen, dann durch 'Zwangsweise Verlagerung ehemaliker Optikbetriebe aus 
der Sowjetzone, wie Jenoptik. Oder das man durch amerikanische 
Unternehmen aufgekauft wurde, wie beispielsweise die Halbleiterfertigung 
in Freiburg durch ITT oder IBM in Böblingen.

Also wenn man in Jungen Jahren mal die Welt kennenlernen und neue/andere 
Ideen 'aufsaugen will, dann muß man sich die Welt auch selbst anschauen 
oder anderswo (bspw. von Amerika) lernen. Und "die Welt" beginnt erst 
dort, wo der este Griff der schwäbischen Hausfrau nicht hinreicht.
Dieser Hausmutti ist schon wegen der 'unnötigen Koschten' das Reisen ein 
unheimlicher Graus.

von Shorty (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Naja auf welchem Niveau und in welcher Branche?

So ziemlich überall:

SAP
Porsche
Daimler
Bosch
Würth
Stihl
Mahle
usw....

So siehts aus:

https://www.deutschlandinzahlen.de/tab/bundeslaender/wissenschaft-forschung/patente/patentanmeldungen-je-100000-einwohner

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Shorty schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> Naja auf welchem Niveau und in welcher Branche?
>
> So ziemlich überall:
>
> Porsche
> Daimler
> Bosch
> Würth
> Stihl
> Mahle
> usw....
>
Das ist nicht überall, das ist fast ausschließlich die Branche 
"Automobil und Zulieferer" als ein Teilbereich vom Maschinenbau.

Ich hatte ja gehofft das der Vergleich mit Fischerdübel und seinen 
hunderten 'Patenten' für Handwerkertools auch den intellektuell weniger 
Reifen klar macht, das Patent und (Wissenschaftlich-technische) 
Innovation nicht das Gleiche ist.  Wenn man heute von Innovation 
spricht, dann ist das bspw. KI, Quantencomputer, bildgebende Verfahren 
in der Medizintechnik, Satellitentechnik, Avionik ... da kann man 
herzlich wenig vom Auto-Daimler oder Metallkleinteile Würth berichten.

Porsche und Daimler stehen nicht für innoative Produkte sondern für 
Teure. Wenn der technisch affine Geldsack einen Sportwagen kauft, dann 
eher einen Tesla, als eine Anwaltskutsche wie einen Daimler.

Wer die Welt ausserhalb der schwäbischen (Auto-)Industrie kennenlernen 
will, der sollte eben nicht mit dieser einen dualen Ausbildungsvertrag 
schliessen.Es spricht ja nichts dagegen, nach einem ausgiebigen Blick 
uber den Rand des Tellers mit den Spätzle beim Auslandsstudium oder 
Studien in ausländischen Unternehmen wieder in den heimischen 
Schwarzwald zurück zu kehren. Abgesehen davon, das so mancher 
'Musterschwabe' kein Schwabe ist, Ferdinand Porsche stammt aus 
Österreich, Bernd Pischetsrieder aus München,...

von Shorty (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Ich hatte ja gehofft das der Vegleich mit Fischerdübel und seinen
> hunderten 'Patenten' für Handwerkertools auch den intellektuell weniger
> Reifen klar macht, das Patent und (Wissenschaftlich-technische)
> Innovation nicht das Gleiche ist.

Lausiger Strohmann, du hast mir den Dübel als Innovationsmusterknaben 
(andere währen froh um den) hingestellt und drischt nun drauf ein, ich 
hab den nie als Metrik hingestellt.

Fpgakuechle K. schrieb:
> KI, Quantencomputer

Bosch

Fpgakuechle K. schrieb:
> bildgebende Verfahren
> in der Medizintechnik

https://wm.baden-wuerttemberg.de/de/innovation/ausgewaehlte-branchen/medizintechnik/

Fpgakuechle K. schrieb:
> Satellitentechnik, Avionik

Tesat Spacecom, Airbus Defense & Space mit zahlreichen Standorten

Fpgakuechle K. schrieb:
> Porsche und Daimler stehen nicht für innoative Produkte sondern für
> Teure. Wenn der technisch affine Geldsack einen Sportwagen kauft, dann
> eher einen Tesla, als eine Anwaltskutsche wie einen Daimler.

Das ist so lachhaft, die beiden sind mit maßgeblicher Taktgeber in der 
Automobilindustrie weltweit. Wann immer sich ein dritter vergleichen 
will, dann tut er das aus gutem Grund mit Daimler oder Porsche.

Fpgakuechle K. schrieb:
> Es spricht ja nichts dagegen, nach einem ausgiebigen Blick
> uber den Rand des Tellers mit den Spätzle beim Auslandsstudium oder
> Studien in ausländischen Unternehmen wieder in den heimischen
> Schwarzwald zurück zu kehren.

Zeig ruhig deine mangelnde allgemeinbildung, der Schwabe kommt schon 
lange viel rum und lässt sich nicht von einem DHBW-Studium an die Kette 
legen. Schau doch mal, was der Robert Bosch in seinen jungen Jahren vor 
über 100 Jahren gemacht hat!

Fpgakuechle K. schrieb:
> Abgesehen davon, das so mancher
> 'Musterschwabe' kein Schwabe ist, Ferdinand Porsche stammt aus
> Österreich, Bernd Pischetsrieder aus München,...

Hat außer dir keiner behauptet, aber rate mal warum die da hin sind!

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Shorty schrieb:

> Lausiger Strohmann, du hast mir den Dübel als Innovationsmusterknaben
> (andere währen froh um den) hingestellt und drischt nun drauf ein, ich
> hab den nie als Metrik hingestellt.

Nunja, mit diesen Umgangstton musste Dich nicht wundern, das du als 
Diskussionspartner nicht sonderlich ernst genommen wirst. Mit diesem 
Beitrag verabschiede ich mich dann.

>> KI, Quantencomputer
>
> Bosch

Klar, Bosch ist als Erfinder und Entwickler von Quantencomputer weltweit 
bekannt ... und jeder Bosch-Mitarbeiter gilt als kompetent in Sachen 
Quanten und Computer ... Die Kompetentz von Bosch seit über Hundert 
Jahren ist Automobilzulieferer und sonstige Massenproduktion, da hat 
sich beute nichts geändert.
>
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> bildgebende Verfahren
>> in der Medizintechnik
>
> 
https://wm.baden-wuerttemberg.de/de/innovation/ausgewaehlte-branchen/medizintechnik/

Alles klar, du kennst keine in BaWü, was Wunder, weil Medizintechnik 
scheint dir überhaupt nicht bekannt. Ich geb dir mal nen Tipp: Siemens 
Healthineers in Forchheim und Erlangen, google.maps kannste ja bedienen, 
oder?? Und dann verweis ich noch auf den deutschen Zukunftspreis diese 
Jahres: 
https://www.siemens-healthineers.com/deu/press/features/photoncounting

> Fpgakuechle K. schrieb:
>> Satellitentechnik, Avionik
>
> Tesat Spacecom, Airbus Defense & Space mit zahlreichen Standorten

Ja und? Bieten die das duale Studium über die DHBW an? Oder stellen die 
eher Absolventen, Doktoranden an, die ihren Abschluß ausserhalb eines 
Dualen aka Firmenfokussierten Studiums gemacht haben?!
Ja, es kommt auch darauf an, ob man eher eine Laufbahn als 
Techniker/Schraubendreher oder Ingenieur/Entwickler anstrebt.

>  Wann immer sich ein dritter vergleichen
> will, dann tut er das aus gutem Grund mit Daimler oder Porsche.

Hinsichtlich des Vergleichs in Sachen Gewinnmarge oder Absatzzahlen, 
aber nicht bezüglich Innovative Technik. Auto ist eben 
Gebrauchsgegenstand, auch wen manche diese Transportmittel als 
Staussymbol missbrauchen wollen.

> Zeig ruhig deine mangelnde allgemeinbildung,

Ja klar, immer wenn einer eine vom Lokalpatrioten abweichende Meinung 
hat, kann das ja nur mit mangelnder Allgemeinbildung erklärbar sein?!
Lass dir versichern, ich kenne BaWü aus jahrelanger Erfahrung vor Ort. 
und auch die Deutschen, die man bei Geschäftsreisen im Ausland und 
sonstab vom Tourie-Trampelpfad trifft, sind meist aus Grosstädten wie 
Berlin, Hamburg, Köln oder München. Schwaben sind  halt ziemlich 
'standorttreu', as sich auch in dem Sinnspruch "Schaffe, spare, Häusle 
baue" niederschlägt ;-)

> der Schwabe kommt schon
> lange viel rum und lässt sich nicht von einem DHBW-Studium an die Kette
> legen.

Sicher?
Aber es besteht Hoffnung, immerhin biste jetzt auf den Trichter gekommen 
das es beim dualen Studium tatsächlich 'eine Kette' gibt, nämlich das 
Unternehmen das den Aspiranten  zum "Dualen Hochschulstudium in BaWü" 
'entsendet'. Deshalb stimmt ja auch das Topic in diesem Thread nicht, 
DHBW ist nicht bei der Industrie beliebt, sondern bei den in BaWü 
Strukturbestimmenden.
Damit kann man persönlich zufrieden sein, muß aber nicht. Persönlich 
würde ich zu 'Kenntnissen/Fähigkeite'n raten, die man problemlos 
branchenübergreifend einsetzen kann, denn der nächste Strukturwandel 
kommt mit Sicherheit.

von Shorty (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> 
https://wm.baden-wuerttemberg.de/de/innovation/ausgewaehlte-branchen/medizintechnik/
>
> Alles klar, du kennst keine in BaWü, was Wunder, weil Medizintechnik
> scheint dir überhaupt nicht bekannt.

Der Link zeigt ziemlich klar, dass BW in Sachen Medizintechnik führend 
ist und du kreidest mit nur an, dass ich jetzt keine einzelnen nenne?

Fpgakuechle K. schrieb:
> Hinsichtlich des Vergleichs in Sachen Gewinnmarge oder Absatzzahlen,
> aber nicht bezüglich Innovative Technik.

Zum einen sind diese beiden technisch führend und zum anderen solltest 
du dir mal die reine Definition von "Innovation" verinnerlichen.

Fpgakuechle K. schrieb:
>> Tesat Spacecom, Airbus Defense & Space mit zahlreichen Standorten
>
> Ja und? Bieten die das duale Studium über die DHBW an?

Ja, einfach googlen hätte dir die Frage erspart.

Fpgakuechle K. schrieb:
> Ja klar, immer wenn einer eine vom Lokalpatrioten abweichende Meinung
> hat, kann das ja nur mit mangelnder Allgemeinbildung erklärbar sein?!
> Lass dir versichern, ich kenne BaWü aus jahrelanger Erfahrung vor Ort.
Dann müsstest du es eigentlich besser wissen. Schon bizarr, dass du hier 
krampfhaft versuchst BW abzuwerten, wo doch die Faktenlage BW klar als 
innovationsreichstes Bundesland ausweist.

Fpgakuechle K. schrieb:
> Aber es besteht Hoffnung, immerhin biste jetzt auf den Trichter gekommen
> das es beim dualen Studium tatsächlich 'eine Kette' gibt, nämlich das
> Unternehmen das den Aspiranten  zum "Dualen Hochschulstudium in BaWü"
> 'entsendet'.
Schon klar, dass du die 3,5 Jahre, die ein DHBW-Studium dauert als 
Unzumutbar empfindest, wo du es doch selbst nur im Mittel 2 Jahre bei 
einer Firma aushälst (Oder halten es die Firmen im Mittel nur 2 Jahre 
mit dir aus?) und daraus ableitest, dass der BWler nicht über den 
Tellerrand blicken kann.

Ist dir mal in den Sinn gekommen, dass es geradezu an ein Wunder grenzen 
würde, wenn BW so innovativ ist ohne dabei über den Tellerrand zu 
blicken? Wohl kaum, weil genau das Gegenteil von dem was du unterstellst 
der Fall ist.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Shorty schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:

> Der Link zeigt ziemlich klar, dass BW in Sachen Medizintechnik führend
> ist und du kreidest mit nur an, dass ich jetzt keine einzelnen nenne?

Nein, BW ist nicht in Medizintechnik führend und Führerschaft kann man 
auch nicht mit einem einzelnen Link nachweisen. Aber ja, für mich ist 
ein Ingenieur oder Hochschulabsolvent  o.ä. der keine bekannte 
Medizintechnikfirma nennen kann, aber dafür posaunt überall Spitze zu 
sein, suspekt. Viel Lebens- oder Berufserfahrung ist da (noch?) nicht zu 
erwarten.


> Fpgakuechle K. schrieb:
>> Ja klar, immer wenn einer eine vom Lokalpatrioten abweichende Meinung
>> hat, kann das ja nur mit mangelnder Allgemeinbildung erklärbar sein?!
>> Lass dir versichern, ich kenne BaWü aus jahrelanger Erfahrung vor Ort.
> Dann müsstest du es eigentlich besser wissen. Schon bizarr, dass du hier
> krampfhaft versuchst BW abzuwerten, wo doch die Faktenlage BW klar als
> innovationsreichstes Bundesland ausweist.

Nein es geht nicht um das Bundesland BW, sondernum die Absolventen des 
DHBW.

> Schon klar, dass du die 3,5 Jahre, die ein DHBW-Studium dauert als
> Unzumutbar empfindest

Nein, das ist nicht unzumutbar, aber es sind auch nicht 3,5 Jahre reine 
Theorieausbildung, sondern nur ein Bruchteil Theorie, neben einen 
anderen Teil Azubi-praxis. Und das im Vergleich zu bspw ~5 Jahre zum 
Masterabschluß . Und Masterstudium gekoppelt mit möglichst breiter 
Praxiserfahrung aus Praktikas, Werkstudentenjobs, eigene Beschäftigung 
mit Elektronik, Programmierung etc. pp.
Manche bevorzugen eine 'Schmalspurausbildung' in der Nähe des 
'Wirbelradius der Helikoptereltern', anderen ist zu 'beengt' und zu eng 
mit dem 'Wohle' einer einzelnen Firma gekoppelt.

> Ist dir mal in den Sinn gekommen, dass es geradezu an ein Wunder grenzen
> würde, wenn BW so innovativ ist ohne dabei über den Tellerrand zu
> blicken?
Ich meine, das es nicht gerade die mit einen DHBW-Abschuß sind, die in 
BW über den Tellerrand (der Firma und der eigenen Bildung) schauen 
können. Wenn man gleich nach dem Abi seine weitere Ausbildung einer 
einzigen Firma überlässt resp. daran ausrichtet, ist das schlicht  nicht 
zu erwarten. Um dieser 'Inzucht' entgegenzuwirken, gab es ja früher die 
Wanderjahre für Handwerker. Oder heutzutage die Freiberufler, die ihre 
Berufserfahrungen mit abgeschlossenen Projekten in mehreren Branchen 
verbreitern. Es ist halt ein Unterschied ob man 
Informationstechnik/Informatik studiert um sich überll und weltweit 
erfolgreich bewerben zu können oder ein eigenes Unternehmen zu gründen. 
Oder eine Duale Ausbildung bei Konzern x abzureissen um dann punktgenau 
in der Abteilung x.y eingesetzt zu werden.

von Shorty (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Fpgakuechle K. schrieb:
>
>> Der Link zeigt ziemlich klar, dass BW in Sachen Medizintechnik führend
>> ist und du kreidest mit nur an, dass ich jetzt keine einzelnen nenne?
>
> Nein, BW ist nicht in Medizintechnik führend und Führerschaft kann man
> auch nicht mit einem einzelnen Link nachweisen.

Schau doch selbst nach, blick über den Tellerrand mit Google hilft. Aber 
natürlich kannst du glauben was du willst. Immerhin ist dort zu lesen, 
dass BW mit 1/8 der Einwohnerzahl 1/4 des Medizintechnikumsatzes macht. 
Vollkommen abwegig dass das an den Innovationen liegt, in dem 
Billiglohnland BW wird bestimmt nur produziert. Die Einwicklung findet 
wo anders statt, wahrscheinlich in Sachsen.

Fpgakuechle K. schrieb:
> Nein es geht nicht um das Bundesland BW, sondernum die Absolventen des
> DHBW.

Tja, da spricht der Neid und sonst nichts.

Fpgakuechle K. schrieb:
> Ich meine, das es nicht gerade die mit einen DHBW-Abschuß sind, die in
> BW über den Tellerrand (der Firma und der eigenen Bildung) schauen
> können.

Die DHBW-Absolventen sind nach 3,5 Jahren fertig und gehen bevorzugt auf 
Karrierelaufbahn und ein Baustein ist hier eine paar Jahre in einer der 
Auslandsniederlassungen zu verbringen. Der Unistudent muss sich hingegen 
mit einem Auslandssemester abspeisen lassen und hängt noch an seinem 
Masterabschluss während der DHBW-Absolvent durch die Weltgeschichte 
reist.

Dein Inzucht-Argument ist nichts als ein privates Hirngespinst und hat 
nichts mit der Realität zu tun.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Mit diesem Beitrag verabschiede ich mich dann.

Schade, dass du nicht einmal Wort halten kannst, ich hatte schon 
erleichtert aufgeatmet. Nun ja, zu früh gefreut. Dein DHBW Bashing in 
diesem Thread ist jedenfalls kaum zu ertragen. Es gibt einfach 
unterschiedliche Bildungsabschlüsse, und jeder hat irgendwo seine 
Berechtigung. Ich finde ein duales Studium eine gute Sache, auch wenn 
ich selbst an einer regulären Hochschule studiert habe.

von Blechbieger (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Alles klar, du kennst keine in BaWü, was Wunder, weil Medizintechnik
> scheint dir überhaupt nicht bekannt

Du „könntest“ schon mal von Agilent gehört haben. Übrigens auch DHBW 
https://careers.agilent.com/locations/europe/germany/

Ok, Bruker Biospin kennt nicht jeder aber über Tausend MA inkl F&E in 
Nordbaden.

von Blechbieger (Gast)


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Generell hat der Durchschnittsdeutsche, da schließe ich mich ein, keine 
Ahnung welche Firmen in welchen Branchen wichtig sind. Zu viele 
Branchen, zu viele Firmen mit denen man nicht regelmäßig zu tun hat.

Wie viele Medizintechnikhersteller kennt der Durchschnittsdeutsche? 
Siemens möglicherweise, jetzt durch Corona vielleicht noch Dräger. Aber 
Philips kennt er nur aus anderem Zusammenhang und General Electric noch 
unwahrscheinlicher. Von der Hunderten oder Tausenden Anderen gar nicht 
zu sprechen.

Selbst mit der Automobilindustrie sieht es nicht viel besser aus. Wer 
kann etwas mit Stellantis anfangen? Von der ersten Reihe der Zulieferer 
kennen die Leute nur Bosch und Continental und von der zweiten Reihe 
wahrscheinlich keinen einzigen.

von Shorty (Gast)


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@ Blechbieger: Darum gehts nicht.

Die Argumentationslinie war: Da ich mir nicht die Mühe gemacht hab, aus 
dem Stehgreif ein paar MED-Firmen in BW zu nennen, taugt die 
MED-Industie in BW nicht. Und überhaupt: Was eine MED-Innovation ist, 
dass weiß ohnehin nur er.

Kann ja nicht sein, das BW innovativ ist.

von cab_leer (Gast)


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"Im Jahr 2019 erzielten die 842 Unternehmen der Medizintechnik einen 
steuerbaren Umsatz von 14,26 Mrd. Euro mit 53.162 Beschäftigten. Damit 
ist Baden-Württemberg der Medizintechnik-Standort Nr. 1 in 
Deutschland1".


1) Spectaris: Die deutsche Medizintechnik-Industrie, Spectaris Jahrbuch 
2020/21, online abrufbar unter 
https://www.spectaris.de/fileadmin/Content/Medizintechnik/Zahlen-Fakten-Publikationen/SPECTARIS_Jahrbuch2020-21_11-2020_Lesezeichen_3.pdf

von Fpgakuechle K. (Gast)


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cab_leer schrieb:
> "Im Jahr 2019 erzielten die 842 Unternehmen der Medizintechnik einen
> steuerbaren Umsatz von 14,26 Mrd. Euro mit 53.162 Beschäftigten. Damit
> ist Baden-Württemberg der Medizintechnik-Standort Nr. 1 in
> Deutschland1".

Tolle Finanzargumentation a la "Do muass der beschde Dokdr sin, do macht 
mit sinner Abodeg zwoa Milliona im Jahr".

Aber grad Ingenieure meinen eher Wissenschaftliche-Technische  statt 
'Umsatz-technische' Höchtleistungen, wenn sie von "führenden 
Unternehmen" sprechen.
Also weniger die sterile Massenproduktion von einfach strukturierten 
Einmalartikeln wie Kanülen, Edelstahl-Prothesenschrauben, OP-Besteck, 
Zahnarztlampen und Beatmungsgerät, sondern Hi-Tech wie 
Femtosekundenlaser in der Ophthalmologie oder mit dem Zukunftspreis 
ausgezeichnete hochauflösende CT in der Radiologie oder über die Grenzen 
der Lichtoptik hinaus auflösende Konfokalmikroskopie in der 
Labordiagnostik.

Um bei solcher, m.E. anspruchsvollen, Ingenieursskunst mit dabei zu 
sein, tut man IMHO gut daran, sich nicht wie ein Techniker speziell auf 
die Anforderungen einer Firma/Firmengruppe ausbilden zu lassen, sondern 
möglichst breit gefächertes Grundlagenwissen in Naturwissenschaft und 
Technik. Und man sollte wissen was und wie ausserhalb
des Schwabenländle produziert wird denn Selbstbeweihräucherung hat es in 
BaWü schon genug.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Shorty schrieb:
> @ Blechbieger: Darum gehts nicht.
>
> Die Argumentationslinie war: Da ich mir nicht die Mühe gemacht hab, aus
> dem Stehgreif ein paar MED-Firmen in BW zu nennen, taugt die
> MED-Industie in BW nicht.

Nein, das war nicht 'die Argumentation'. Die Diskussion lief so:

x: die Industrie in BW ist nur in BW-typischen Branchen gut aufgestellt
y: Nein, BW ist in allen Branchen Spitze. Hier Beispiel: ( 
ausschließlich Automobilfirmen und davon abhängige und damit Bestätigung 
der Aussage v. X, nicht Widerlegung)
x: Das sind nicht alle Branchen. Wer hier von BW ist in allen Branchen 
spitze tröttet sollte auch beispiele aus allen Branchen bspw. aus der 
Medizintechnik nennen
Y:  Deine Argumentation ist  ..., du bist ein ...(persönliche 
Beleidigung)

Und das unter 'Führend und innotiativ' nicht der Umsatz gemeint ist, 
sondern die Wertschöpfung durch höchsten wissenschaftlich technische 
Standard scheint hier manchen auch an einer empfindlichen Stelle 
getroffen zu haben. Was nicht wundert, weil es ja hier um eine 
Bildungsform geht, die sich nicht an HiTech Forschung misst, sondern am 
Bedarf der lokalen Produktion.

Abschließend ein Mundart-Witz (mit wenig Hintersinn):
"Ein schwäbischer Apotheker rennt dem letzten Kunden hinterher: "I hann 
Ihne doch äba Aschbirin vrkaufd!" - "Scho" - "Abbr aus Verseha hanne 
Ihne Schdrichnin gäba!" - "Ond?" - "Ha Schdrichnin isch 4 Eiro deirer!""

von cab_leer (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Und das unter 'Führend und innotiativ' nicht der Umsatz gemeint ist,
> sondern die Wertschöpfung durch höchsten wissenschaftlich technische
> Standard scheint hier manchen auch an einer empfindlichen Stelle
> getroffen zu haben. Was nicht wundert, weil es ja hier um eine
> Bildungsform geht, die sich nicht an HiTech Forschung misst, sondern am
> Bedarf der lokalen Produktion.

Du verkennst, dass der Großteil der dir antwortenden Personen überhaupt 
nicht an BA / DHWB etc. studiert hat. Es geht auch niemandem darum 
zusagen, dass in Baden-Würrtemberg NUR vorderste Front der Entwicklung 
und Forschung ist.

Es geht aber sehr wohl darum zu sagen, dass BW in Deutschland sicher im 
vorderen drittel anzusiedeln ist und gerade im Bereich Medizintechnik 
viel zu bieten hat. Einige Beispiele wurden ja genannt (Phillip, 
Agiomed, Karl Storz,Röchling....) um mal umsatzstarke zu nennen. Für den 
von dir direkt genannten Bereich Opthalmologie (Ziemer, Okuvision....)

Die viel wichtigere Frage ist, warum du dich hier versuchst in einem 
derartigen Rant an einer Hochschulform abzuarbeiten. Die DHWB hat nicht 
zum Ziel ein Universitäts- oder Hochschulstudium zu ersetzen. Das hat 
auch nie jemand behauptet. Für bestimmte Aufgaben sind (einige) der 
Kandidaten einfach am Ende gut qualifiziert. Firmen die DHWB-Studenten 
ausbilden haben sich gut überlegt wieso sie das tun und beschäftigen 
auch noch genug Personal aus anderen Bildungswegen.

von Theorie und Praxis (Gast)


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cab_leer schrieb:
> Die DHWB hat nicht
> zum Ziel ein Universitäts- oder Hochschulstudium zu ersetzen. Das hat
> auch nie jemand behauptet. Für bestimmte Aufgaben sind (einige) der
> Kandidaten einfach am Ende gut qualifiziert. Firmen die DHWB-Studenten
> ausbilden haben sich gut überlegt wieso sie das tun und beschäftigen
> auch noch genug Personal aus anderen Bildungswegen.

Richtig. Dafür ist die DHBW, zumindest in Baden-Württemberg, gut 
anerkannt. Natürlich nicht für Forschung und Grundlagenentwicklung, 
sondern mehr für die Anwendung. Man braucht nicht für jeden Ingenieurjob 
die komplette Uni Theorie und mit einem FH Bachelor sollte ein DHBW 
Absolvent im Großen und Ganzen mithalten können. Es ist klar, die 
Überflieger-Manager Karriere macht man eher mit Uni Master und am Besten 
noch Promotion. Wer es in der Forschung zu was bringen will, für den ist 
Promotion sowieso Pflicht. Dennoch macht nur ein sehr kleiner Teil der 
Uni Absolventen so eine steile Karriere, die Meisten kommen auch nicht 
viel weiter als der typische DHBW Absolvent.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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cab_leer schrieb:

> Die DHWB hat nicht
> zum Ziel ein Universitäts- oder Hochschulstudium zu ersetzen. Das hat
> auch nie jemand behauptet.

Doch, der TO, gleich im Ersten Post. Auch das Topic ist so manipulativ 
und tendenziös formuliert, das der Eindruck entsteht, die gesamte 
Industrie benötigt lediglich das 'Untere'/Duale Segment der höheren 
Berufsausbildung.

> Die viel wichtigere Frage ist, warum du dich hier versuchst in einem
> derartigen Rant an einer Hochschulform abzuarbeiten.

Es liegt keine Beschimpfung (engl 'rant') darin, die Unterschiede 
zwischen den verschieden MINT-Ausbildungen wieder auf den Tisch zu 
packen, die Anderen im Laufe der Diskussion haben 'unter den Tisch 
fallen' lassen.

Nicht für jede Firma und schon garnicht für jeder der hunderttausenden 
Abiturienten jedes Jahr ist die frühzeitige Bindung an eine Firma 
("Ausbildungsvertrag Duales Studium") optimal. Damit würde für beide 
Seiten sehr viel 'Potential' verschenkt.

Zumal es dem TO nicht um praxisnahe Ing-Ausbildung an Hochschulen im 
Allgemeinen geht, sondern lediglich an der Dualen Hochschule in BaWü. 
Dabei sei erinnert, das es duale Ausbildungsangebote auch an etablierte 
Universitäten (mit Promotionsrecht) gibt.

> Für bestimmte Aufgaben sind (einige) der
> Kandidaten einfach am Ende gut qualifiziert.
Und genau das gilt es herauszustellen, für welche Schüler mit welchen 
Potential ist bspw. eine "DHBW, Standort VS-Villingen" passend, für 
welche dagegen (um am Ort zu bleiben) die "TH Furtwangen, Campus 
VS-Villingen" und welche sollten doch ihren Karrierewunsch mit einem 
Masterstudium an bspw. an der Universität Karlsruhe/KIT angehen?! Oder 
gleich den Blick über den Tellerand Schwarzwald/Schwäbische Alp hinaus 
in Richtung ausserhalb BaWü's zu richten?

von Studentinnenberatende (Gast)


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Wer schwäbische Alp schreibt, sollte schonmal keine Geographie 
studieren, sondern erstmal Urlaub in den Alben machen.

von Hofnarr (Gast)


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Studentinnenberatende schrieb:
> Wer schwäbische Alp schreibt,

Vielleicht ist ja der Alp/Alptraum gemeint, der einen ergreift wenn man 
zulang als (Hoch-)Deutscher den Schwaben ausgesetzt ist ...

https://en.wikipedia.org/wiki/Schwabenhass
https://de.wikipedia.org/wiki/Albtraum  ;-)

von if you make it there you'll make it everywhere (Gast)


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Hofnarr schrieb:
> wenn man
> zulang als (Hoch-)Deutscher

für diese Spezies ist es wohl überall außerhalb von Großburgwedel 
schwierig

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