Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Kältespray: woher nehmen und nicht stehlen


von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Guten Morgen,

Mein alter Hameg HM 205-3 hatte eine Macke in der automatischen 
Triggerung. Damit ließ sich kein Signal triggern, wohingegen es mit der 
normalen Triggerung einwandfrei geht. Bei der automatischen Triggerung 
ist das Rechtecksignal zur Kalibrierung der Tastköpfe völlig verzerrt, 
die Verzerrung löste sich nach etwa 13 Minuten und war nach 15 Minuten 
weg.

Inspiriert durch diesen Thread
Beitrag "Probleme mit Hameg HM 205-3"

bin ich es mit der Wärme/Kältemethode angegangen, indem ich die 
Zeitbasis-Platine draußen (< 10° C) mittels Fön und dünner Pappe zur 
Abschirmung abschnittweise erwärmte. So konnte ich verblüffend schnell 
einen tauben Elko 10 µF als Übeltäter ermitteln. Mit Kältespray/Fön war 
der Fehler beliebig reproduzierbar. Ein parallel angelegter Elko 
verifizierte den Fehler außerdem.

Ich war begeistert! Reparatur, vor der ich mich Jahre gedrückt habe, war 
in Minuten erledigt. Dank Kältespray, von dem ich noch einen Rest hatte.

Wollte nun gleich eine neue Dose Kälte 75 von Kontakt Chemie bei 
Reichelt auf die Einkaufsliste setzen, da traf mich der Schlag: Die 200 
ml-Dose für 16,34 Euro? Kann das sein? Gibt es neben der Chipkrise eine 
Kältespraykrise? Wird Kältespray im großen Stil gegen die Erderwärmung 
eingesetzt, ohne dass ich es mitbekommen hätte?

Bevor ich diese Preise zahle, frage ich in die Runde, woher ihr 
Kältespray bezieht, ggfls. von welchem Hersteller. Muss für mich nicht 
zwingend von Kontakt Chemie sein.

Falls jemand einen ähnlichen Fehler haben sollte: Mein Übeltäter war 
C3229, die externe Kapazität vom IC3201, einem retriggerbaren Monoflop 
vom Typ 74(LS)122.

: Verschoben durch Moderator
von Keiler (Gast)


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von Keiler (Gast)


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Lustige Anekdote:

Berufsschule, 1ter Tag Labor. Ich immer schön die grosse Klappe. Der 
Lehrer fragte mich wie lange eine LED wohl direkt an 230V funktionieren 
würde, legte die LED und Kältespray her.
Er schloss die LED an und ich sollte sprühen. In dem Moment wie das 
Spray ins Stocken geriet platzte die LED. Er meinte danach mit einem 
Augenzwinkern "und du darfst jetzt das Spray bezahlen". Da lief ich 
erstmal Rot an...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Man kann sowas auch mit getrockneter Druckluft aus dem heimischen 
Kompressor probieren (Vorsicht, daß man damit nichts wegpustet, was den 
Luftzug evtl. nicht verträgt).

Ist in diese Kältespraydosen eigentlich immer noch Kältemittel drin, 
R134a oder sowas, oder wurde das inzwischen durch andere Stoffe ersetzt?

Edit:
> Er schloss die LED an und ich sollte sprühen.
> In dem Moment wie das Spray ins Stocken geriet platzte die LED.
Das soll man glauben? Die LED, die ich einmal unfreiwilligerweise an 
230V betrieben habe (Strom-Schaltregler gestorben), sah nicht so aus, 
als ob sie mit Kältespray zu retten gewesen wäre.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ben B. schrieb:
> Ist in diese Kältespraydosen eigentlich immer noch Kältemittel drin,
> R134a oder sowas, oder wurde das inzwischen durch andere Stoffe ersetzt?

Hallo Ben, in diese Richtung sollte meine Frage u.a. auch gehen. Keiler 
hat soeben auf Amazon verwiesen, da gibt es preiswerte Sprays, die das 
Wort preiswert verdienen. Die günstigeren Sprays werden u.a. als 
Sportsprays tituliert. Taugt das auch für unsere Zwecke? Solche Fragen 
eben, wenn ich vom bewährten Kälte 75 von Kontakt Chemie weg will.

von Jack V. (jackv)


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Rainer Z. schrieb:
> Die günstigeren Sprays werden u.a. als
> Sportsprays tituliert. Taugt das auch für unsere Zwecke?

Nein, weil die in der Regel brennbar und gar hochentzündlich sind.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ben B. schrieb:
> Das soll man glauben?

Gut, der Gag war, dass er das Kältespray und nicht die LED bezahlen 
sollte... Egal, wie es sich zugetragen hat, gestern hätte ich den Gag 
nicht verstanden, bevor ich den Reichelt-Preis für Kältespray gesehen 
habe.

Jack V. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> [Sportsprays]
>
> Nein, weil die in der Regel brennbar und gar hochentzündlich sind.

Gut zu wissen. Also explizit "zur Kühlung von Bauteilen für schnelle 
Ortung von thermischen Fehlern" und sowas.

Bei Amazon bin ich auf "Teslanol" gestoßen, sogar große 400 ml-Dose für 
6,50 Euro incl. Versand, gibt's bei Bürklin sogar noch günstiger, 5,51 
Euro, dann aber zuzügl. Versand.
https://www.buerklin.com/de/K%C3%A4ltespray-POLARIN-FORTE-t71-Teslanol-400ml/p/12L235

Ich muss kurz weg, werde aber später mal die Produktblätter suchen und 
ansehen, auch von Kälte 75 von Kontakt Chemie.

Kennt jemand das "Teslanol"? Oder weitere ähnlich preiswerte und 
geeignete Dosen? Und hat Erfahrungen mit den Kälte 75-Alternativen?

Beitrag #6879354 wurde von einem Moderator gelöscht.
von H. H. (Gast)


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Die zusammensetzung von Kälte 75 hat sich über die Jahre mehrfach 
geändert.

Aktuell wird Tetrafluorpropen verkauft, teurer, aber recht unbedenklich 
bzgl Ozonschicht und Treibhauseffekt.

Vorher war eine Mischung aus Tetrafluorethan und wenig Dimethylether 
drin, deutlich billiger.

von Jens B. (dasjens)


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Verpolt schrieb im Beitrag #6879354:
> noch ein Blödmann
>
> zu dumm um denn richtigen Titel zu wählen

Und wie sieht es mit Deinem Deutsch aus?

von H. H. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Bei Amazon bin ich auf "Teslanol" gestoßen, sogar große 400 ml-Dose für
> 6,50 Euro incl. Versand, gibt's bei Bürklin sogar noch günstiger, 5,51
> Euro, dann aber zuzügl. Versand.
> 
https://www.buerklin.com/de/K%C3%A4ltespray-POLARIN-FORTE-t71-Teslanol-400ml/p/12L235

Feuerzeuggas!

von H. H. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Wollte nun gleich eine neue Dose Kälte 75 von Kontakt Chemie bei
> Reichelt auf die Einkaufsliste setzen, da traf mich der Schlag: Die 200
> ml-Dose für 16,34 Euro?

Kälte 75 SUPER kostet sogar 19,99.

Und es ist mittlerweile in beiden das gleiche drin....

von Martin L. (makersting)


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Die Preise für R134a sind schon vor einem Jahr recht hoch gewesen. Einen 
direkten Zusammenhang zu den derzeit teils hohen Rohstoffpreisen vermute 
ich daher weniger.

Was mich viel mehr wundert, ist, dass das Zeug für diesen Zweck 
überhaupt noch verkauft werden darf. Der Meister einer Autowerkstatt 
erzählte mir vor Kurzem, dass wenn eine KFz-Werkstatt auf ein 
wissentlich undichte Klimaanlage Kältemittel (wie eben R134a) eingefüllt 
wird, der Werkstatt ein fünfstelliges Bußgeld droht. Daher lese ich 
erstaunt, dass es etlaubt ist das Zeugs für diesen Kühlzweck noch 
einfach so in die Atmosphäre zu sprühen.

R134a hat ein gewaltiges Treibhauspotential, ca. 1500fach von CO2. Für 
ein kg freigesetztes R134a kann ich monatelang mit dem Verbrenner 
fahren, bis ich entsprechend CO2 freigesetzt habe. Und das Abbauprodukt 
von R134a, die Trifluoressigsäure, ist eine Ewigkeitschemikalie, die es 
natürlicherseits nicht gibt. R134a ist eine Umweltschweinerei.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jack V. schrieb:
> Nein, weil die in der Regel brennbar und gar hochentzündlich sind.
https://www.pollin.de/p/kaeltespray-wkb-d400-510335
Halb so wild. Ich habe fast nur die Dinger. Und eine Dose "unbrennbar". 
Ich muss mal nachsehen, kann sein, da ist noch eine 4-stellige PLZ drauf 
(nur um die Häufigkeit des Gebrauchs anzudeuten). Und das Feuerzeuggas 
vom Gaslöter ist dann auch nein Ersatz, wenn das Kältespray grad wieder 
mal leer oder nicht zur Hand ist...  ;-)

Keiler schrieb:
> eine LED wohl direkt an 230V funktionieren würde, legte die LED und
> Kältespray her.
Nette Story. Aber ich finde nicht ein einziges und nicht mal ein 
amerikanisches 110V-YT-Video dazu. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass 
die LED dabei unabhängig von der Gehäusefarbe immer gelb/rot brennt.

von Martin L. (makersting)


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Ich lese weiter oben gerade, dass inzwischen kein R134a mehr in Kälte 75 
sei. Reichelt ist in der Artikelbeschreibung dann wohl nicht up-to-date. 
Die Trifuoressigsäure bleibt beim Ersatzstoff Tetrafluorpropen aber 
"erhalten".

von MaWin (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Kann das sein

Du hast ein unbrennbares Kältespray gewählt.

Deines besteht aus R1234ze. Das ist teuer, auch wenn es pro kg in der 
Autoklimaanlage nicht ganz zum Wucherpreis von CRC Chemie weggeht, 
280€/kg, gar teurer als R134a, 15€/kg, aber dafür nicht ganz so 
klimaschädlich.

Wer billiges Kältespray will, nimmt Feuerzeuggas. Das ist mit 2.1€/kg 
deutlich billiger  aber halt brennbar.

von Keiler (Gast)


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Ben B. schrieb:
> sah nicht so aus,
> als ob sie mit Kältespray zu retten gewesen wäre.

Das Kältespray rettete die LED nicht, es hielt sie am Leben, solange wie 
es sprühte. In dem Moment wie einmal kurz das Spray fehlt, bleibt von 
der LED nichts mehr übrig.

Lothar M. schrieb:
> Nette Story. Aber ich finde nicht ein einziges und nicht mal ein
> amerikanisches 110V-YT-Video dazu. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass
> die LED dabei unabhängig von der Gehäusefarbe immer gelb/rot brennt

Jo, in der LED leuchtet es ähnlich wie eine Kerzenflamme oder 
Glühbirnchen, schwer zu beschreiben.

Einfach ausprobieren. Anschliessen, Spray draufhalten, einschalten.

von Olaf (Gast)


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> Ich lese weiter oben gerade, dass inzwischen kein R134a mehr in Kälte 75
> sei. Reichelt ist in der Artikelbeschreibung dann wohl nicht up-to-date.

Ich finde es ja interessant das sowas immer heimlich passiert. Wohl
damit sich keiner noch Voraete weglegt.

Aehnliches ist mit dem Verbot von Verkauf und Besitz von Batteriesaeure 
passiert.

Olaf

von Keiler (Gast)


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Olaf schrieb:
> Ich finde es ja interessant das sowas immer heimlich passiert. Wohl
> damit sich keiner noch Voraete weglegt.
>
> Aehnliches ist mit dem Verbot von Verkauf und Besitz von Batteriesaeure
> passiert.

Jeder kann am "politischen Prozess" teilhaben. Irgendwo auf 
news.eu.eugov oder wie auch immer kann man 100%ig einsehen, was 
demnächst beschlossen wird.
Es gibt keine Pflicht die Verbraucher über Regelungen zu informieren - 
die Verbraucher müssen sich informieren, was sie da haben bzw kaufen 
wollen.

Das ordne ich jetzt mal knapp unter Verschwörungstheorien ein. Dem Olaf 
wurde das Spray und die Säure verboten und das alles ganz heimlich.

von H. H. (Gast)


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Martin L. schrieb:
> Ich lese weiter oben gerade, dass inzwischen kein R134a mehr in
> Kälte 75
> sei.

Schon sehr lange nicht mehr.


> Reichelt ist in der Artikelbeschreibung dann wohl nicht up-to-date.

Da sind die nicht alleine.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ich bin wieder/noch da und von den Beiträgen begeistert. Das sind schon 
jetzt für mich mehr neue Erkenntnisse als ich erwartet habe. Das Thema 
ist bei weitem nicht so trivial, wie ich glaubte.

Und ja, Art des Kältemittels, sein Treibhauspotential, die Brennbarkeit 
etc. spielen für mich eine Rolle. Danke schon mal für die bisherigen 
sehr kompetenten Beiträge.

Bin auch fleißig am Googeln. Zu R1234ze habe ich gefunden:
https://cold.world/de/know-how/r1234ze-kaltemittel#gsc.tab=0
"Eine gewisse Unsicherheit besteht häufig hinsichtlich Brennbarkeit. In 
Sicherheitsdatenblättern wird R1234ze(E) als nicht brennbar deklariert. 
Dies gilt allerdings nur für Transport und Lagerung. Bei Einsatz als 
Kältemittel gilt eine höhere Bezugstemperatur für Entflammbarkeitstests 
von 60°C. Bei dieser Temperatur ist R1234ze(E) brennbar und daher wie 
R1234yf in Sicherheitsgruppe A2L eingestuft."

Da kann ich tatsächlich bald eine Campinggasflasche mit 5 kg Butan 
nehmen...

Schönen Gruß auch an Verpolt für das Bild mit dem (Voll-)Pfosten. Ja, 
ja.

von Thomas U. (charley10)


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von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Olaf schrieb:
> Ich finde es ja interessant das sowas immer heimlich passiert.
Wenn es kalt wird, ist es in gefühlt 99 von 100 Fällen schnurzegal, was 
da drin ist. Deshalb darf der Hersteller auch mal die Rezeptur wechseln.

von MaWin (Gast)


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Thomas U. schrieb:
> https://www.docmorris.de/

Ja, krasser Apothekenpreis für die winzige Flasche Feuerzeuggas.

von MaWin (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Deshalb darf der Hersteller auch mal die Rezeptur wechseln.

Na ja, dann kann er auch den Markennamen ändern, statt Kälte 75 dann 
eben Kälte 76.

von Thomas U. (charley10)


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MaWin schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> https://www.docmorris.de/
>
> Ja, krasser Apothekenpreis für die winzige Flasche Feuerzeuggas.

Der Preis des TO war: "Die 200 ml-Dose für 16,34 Euro?"

von MaWin (Gast)


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Thomas U. schrieb:
> Der Preis des TO war: "Die 200 ml-Dose für 16,34 Euro?"

Der thread ist an dir spurlos vorübergezogen, das Lesen der Beiträge 
überfordert dich ?

von bingo (Gast)


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von Gerd E. (robberknight)


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Was ist eigentlich das Problem mit dem brennbaren Kältespray beim 
Einsatz für Elektronikzwecke, also zur Fehlersuche und Testen von 
Schaltungen auf Temperaturempfindlichkeit?

So weit ich weiß ist die Zündtemperatur von dem Zeug > 300°C. Solange 
ich nicht gerade eine Heiz- oder Zündschaltung baue, sollte kein Punkt 
in meiner Schaltung so heiß werden.

Ansonsten muss ich halt nur dafür sorgen daß sich keine zündfähige 
Gasmischung zusammen mit dem Luftsauerstoff ergibt, die dann von einem 
Funken gezündet werden kann. Fenster auf und ein kleiner Lüfter (wie er 
z.B. auch zum Absaugen von Flussmitteldämpfen nützlich sein kann) dürfte 
dafür schon reichen.

Oder übersehe ich da was?

von MaWin (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Was ist eigentlich das Problem

Na ja, wer schon mal Haarspray angezündet hat, kennt das Problem.

Erst mal geht es um das Bewusstsein, dass billiges Kältespray einfach 
nur Feuerzeuggas ist was man da auf die Platine sprüht.

Dann uberlege man Zündquellen, z.B. Relaiskontakte oder überhitzende 
Widerstände.

Und dann eben die Folgen, da ist dann nicht nur die Gardine weg.

Zudem kühlt Kälte 75 auch weiter runter als Feuerzeuggas.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Können wir mal von dem "Feuerzeuggas" wegkommen? Feuerzeuggas ist Butan. 
Wenn dir jemand Butan als Feuerzeuggas verkauf, dann zahlst du für das 
Wort Feuerzeuggas auch extra.

Die billigen Kältesprays (so 2,50 Euro / 400 ml auf eBay) enthalten 
Propan und Butan. Beides billig und wunderbar entzündlich. Beides 
beliebte Treibgase in Spraydosen aller Art, z.B. Haarspray.

Beide haben den Sicherheits-H-Satz H222 "Extrem entzündbares Aerosol". 
Das ist ernst gemeint.

Wer sehen möchte wie so etwas aussieht, hier von zwei "Helden" mit 
Zinkspray demonstriert https://youtu.be/COiJ6GIoQvs?t=1057 Nebenbei, die 
zwei "Helden" haben zusammen drei Meisterbriefe.

von Marek N. (Gast)


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Warum nimmt man eigentlich nicht einfach atmosphärische Gase 
(Stickstoff, Argon, CO2), die sich ebenfebenfalls beim Entspannen 
abkühlen, ungefährlich sind und unbegrenzt zur Verfügung stehen?

von Keiler (Gast)


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Hannes, dem kann ich nur zustimmen. Wäre mir persönlich zu gefährlich.

Allerdings muss ich auch zugeben, bei Kontakt Kälte 75 aus 
Elektronikshops nie über brennbarkeit nachgedacht habe und fleissig 
drauf los gesprüht - in bestromte Baugruppen/Geräte.
Man geht einfach davon aus, dass das passt. Ob das nun passt oder nicht 
sei dahingestellt. Das nicht drüber nachdenken ist/kann ein grosses 
Problem sein.

von MaWin (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Warum nimmt man eigentlich nicht einfach atmosphärische Gase

Man braucht ein Gas, dass sich bei Raumtemperatur bereits bei geringem 
Druck verflüssigt, lieber 2 bar als 200 bar, sonst braucht die Dose zu 
dicke Wände, wird zu schwer, und man zahlt für die Dose mehr als für den 
Inhalt, siehe CO2 oder Stickstoffpatronen in Aufschäumern.

von Marek N. (Gast)


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OK, danke!
Also ist die eigentliche Dose als Wegwerfprodukt das Problem.

So ein CO2-Löscher hat z.B. 60 bar Druck, aber der wird ja nach Gebrauch 
wieder eingesammelt und aufgefüllt. -- Und ja, die leere Flasche ist 
immer noch schwer, wir machen jedes Jahr Löschübungen in der Firma ;-)

von Ralf X. (ralf0815)


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Hannes J. schrieb:
> Können wir mal von dem "Feuerzeuggas" wegkommen? Feuerzeuggas ist Butan.
> Wenn dir jemand Butan als Feuerzeuggas verkauf, dann zahlst du für das
> Wort Feuerzeuggas auch extra.

Zu Zeiten der Einwegfeuerzeuge ist "Feuerzeuggas" bei den SBs ein echter 
Ladenhüter.
Letztes Jahr brauchte ich auf die Schnelle etwas für meinen 
Mini-Gaslötkolben und fiel fast vom Glauben ab, als REWE für die 75ml 
Kartusche knapp 3,-€ haben wollte (=40,-€/l).
Normal sind für mich 99ct für 250ml (~4,-€/l)aus dem "1,-€-Shop".
(reines Butan)
Andersrum gibt es dort auch öfter die 600ml-Kartuschen 70% Butan und 30% 
Propan Gewindeventilanschluss für Unkrautbrenner, etc. ebenso für die 
99ct (1,65 €/l).
Als 11kg-Flüssiggasflasche zahlt man nur noch ~1,-€/l, als 
selbstgezapftes LPG bei uns aktuell um 0,80 €/l.
Leider ist das Refill der Sprayflaschen nicht so einfach.. :-)

> Die billigen Kältesprays (so 2,50 Euro / 400 ml auf eBay) enthalten
> Propan und Butan. Beides billig und wunderbar entzündlich. Beides
> beliebte Treibgase in Spraydosen aller Art, z.B. Haarspray.

Eignet sich wunderbar für Kartoffelkanonen..

> Beide haben den Sicherheits-H-Satz H222 "Extrem entzündbares Aerosol".
> Das ist ernst gemeint.

> Wer sehen möchte wie so etwas aussieht, hier von zwei "Helden" mit
> Zinkspray demonstriert https://youtu.be/COiJ6GIoQvs?t=1057 Nebenbei, die
> zwei "Helden" haben zusammen drei Meisterbriefe.

Naja, die beiden beweisen alle naslang, dass man auch mit Meisterbrief 
verdammt vieles falsch machen kann.
Und ein Anfänger-Schweisskurs würde denen auch gut tun.

: Bearbeitet durch User
von Michael W. (miks)


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von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Hatten wir schon, siehe dazu den Hinweis von Hinz:

H. H. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> Bei Amazon bin ich auf "Teslanol" gestoßen, sogar große 400 ml-Dose für
>> 6,50 Euro incl. Versand, gibt's bei Bürklin sogar noch günstiger, 5,51
>> Euro, dann aber zuzügl. Versand.
>>
> 
https://www.buerklin.com/de/K%C3%A4ltespray-POLARIN-FORTE-t71-Teslanol-400ml/p/12L235
>
> Feuerzeuggas!

von Ralf X. (ralf0815)


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Michael W. schrieb:
> https://www.akkushop.de/de/kaeltespray-zur-kuehlung-von-bauteilen-400-ml/

Man, was bist Du toll!
Diese tolle Butan-Propan-Mischung von TESLANOL hatten wir oben schon 
einiges preiswerter.
Aber noch bedeutend billiger ist eben das Feuerzeuggas aus dem 1,- 
Euroshop.
Jedenfalls, wenn man noch einen alten Sprühkopf mit Röhrchen hat, der da 
draufpasst.
Egal ob vom alten Kältespray oder WD40 & Co.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ralf X. schrieb:
> Aber noch bedeutend billiger ist eben das Feuerzeuggas aus dem 1,-
> Euroshop.
> Jedenfalls, wenn man noch einen alten Sprühkopf mit Röhrchen hat, der da
> draufpasst.

Tja, ich bin nun wegen der hohen Preise für Kältespray desillusioniert, 
habe aber viel gelernt mit diesem Thread, auch die Gründe für die hohen 
Preisunterschiede. Viel Kompetenz im Forum, muss ich wieder feststellen.

Den Oszi habe ich des Tageslichts wegen und wegen der niedrigen 
Außentemperaturen draußen (auf der Terrasse) geprüft. Hier hätte ich 
bei stromlosen Geräten keine Bedenken mit dem Feuerzeuggas. Ich bin 
außerdem Nichtraucher. :))

Einer Anwendung drinnen mit Butan/Propan stehe ich eher skeptisch 
gegenüber.

Wie seht ihr es letztlich?

von MaWin (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Einer Anwendung drinnen mit Butan/Propan stehe ich eher skeptisch
> gegenüber.

kommt wie immer auf die Menge an.

von Keiler (Gast)


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Einmal kurz den TDAxxxx runterkühlen, weil er sich schon verfärbt, würde 
ich auch bei geschlossenem Fenster, stromlos. Mehr aber auch nicht. 
Alles andere draussen oder in der Garage mit offenem Tor.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Jack V. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> Die günstigeren Sprays werden u.a. als
>> Sportsprays tituliert. Taugt das auch für unsere Zwecke?
>
> Nein, weil die in der Regel brennbar und gar hochentzündlich sind.

Das mit dem hochentzündlich stimmt. Aber das ist zwar ein Nachteil, aber 
da es auch viele explizit für den Elektronikeinsatz vermarktete Sprays 
mit dem selben (Haupt-)Inhaltstoff gibt ist das kein absolutes 
Hindernis.
Ein Feuerzeug vor eine solche Dose "entzündliches Elektronik-Eisspray" 
gehalten lässt jede Haarspray Dose wie Kinderkram aussehen...

Aber es gibt einen anderen guten Grund von den medizinischen 
"Sport"sprays ja die Finger zu lassen. Viele von denen enthalten nicht 
nur ein reines Feuerzeuggas (Propan/Butan in verschiedensten 
Mischungsverhältnissen) das rückstandsfrei verdampft sondern oft noch 
Zusätze. (Beispielsweise Ätherische Öle usw. die ein "langfristigeres 
Kühlempfinden" bewirken sollen) Zudem sind die zwar zum Kühlen von 
Verletzungen gedacht, aber ein vereisen soll auch bei "einfacher" 
Fehlanwendung doch ausgeschlossen sein. Man will ja keine 
(oberflächlichen) Erfrierungen des verletzten Stelle riskieren. Da ist 
wohl ein andere Zerstäubung und ggf. dämpfende Zusätze (und wenn es H2O 
ist) vorhanden.

Dann doch lieber eine Dose "Feuerzeuggas" aus dem Supermarkt mit 
passenden Srühkopf versehen. Dann vergisst man wenigstens auch nicht mit 
was man es zu tun hat.

Ich selbst verwende für die Fehlersuche mittlerweile meist auch 
einfaches FEuerzeuggas für 99ct/Dose. In Situationen für die ich jedoch 
aus unterschiedlichsten Gründen Sicherheitsbedenken habe befindet sich 
jeweils auch eine Dose Kälte75 bei mir auf dem Basteltisch und dem 
Werkzeugkoffer.

Olaf schrieb:
> Ich finde es ja interessant das sowas immer heimlich passiert. Wohl
> damit sich keiner noch Voraete weglegt.
>
> Aehnliches ist mit dem Verbot von Verkauf und Besitz von Batteriesaeure
> passiert.

Also das R134a nicht mehr in Kältesprays eingesetzt werden darf und 
CRC/Kontakt Chemie deshalb die Rezeptur ändern mussten (auf R1234y) war 
weder plötzlich noch heimlich...

Die Übergangsfrist betrug mehrere Jahre.
Es war ja schon absurd das es bereits mehrere Jahre nötig war das jemand 
der an einer KFZ Klimaanlage mit R134a arbeitete einen Sachkundeschein 
haben musste und quasi über jedes Gramm gewacht wurde, während dasselbe 
Zeug noch in Flaschen zum Rumsprühen abgefüllt wurde.

Als dann die Umstellung tatsächlich im Gange war gab es dazu eine 
Mitteilung vom Hersteller und bei meinem (damaligen) AG gab es sogar 
eine Vorinfo vom Distributor.

So viel zu den "Verschwörungstheorien"...

DAs (schwachsinnige) Verbot von Schwefelsäure ab Konzentrationen von 15% 
für privat kam da sehr sehr viel schneller. Wobei es da auch gut 1 1/2 
Jahre Vorlaufzeit gab. (Die Verordnung wurde am 30.06.2019 erlassen und 
ist am 01.02.2021 in Kraft getreten) Wurde vorher ja sogar hier im Forum 
besprochen. Stand halt nur nicht in der Bild auf Seite 1.
Aber das lag nicht an der Bundesregierung sondern daran das die 
Bildzeitung den Platz mit einem Bereicht über die neueste Liebelei eines 
Z-Promis für statt über die Änderung der REchtslage für besser genutzt 
hielt.
(Und im Hinblick auf die Interessen des Durchschnittslesers haben die 
damit vermutlich auch recht gehabt)

Allerdings geht es bei dem "Schwefelsäureverbot" nicht nur um die 
Abgabe, sondern auch um den BESITZ. Im Hinblick auf den Stichtag 
bedeutet das das ein Privatmensch eine Flasche mit Batteriesäure die er 
vielleicht noch schnell am 30 Januar 2021, vor Inkrafttreten des EU 
Verordnung EU 1148/2019 noch legal gekauft hat ab dem Auslaufen der 
Übergangsfrist am 01.02.2021 gar nicht mehr besitzen darf.

Wie sinnvoll eine Beschränkung auf eine Höchstkonzentration bei einer 
Grundchemikalie, die zudem auch noch in höherer Konzentration in derzeit 
nicht verbietbaren "Alltagsprodukten" (z.B. KFZ Starterbatterie) 
enthalten ist, bei der durch einfaches "Kochen" die Aufkonzentration auf 
>95% problemlos möglich ist mag jeder für sich selbst beurteilen ;-)
Wie auch die Frage was das über die Sachkompetenz der an der Verordnung 
beteiligten aussagt.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Dirk L. (garagenwirt)


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Ja mei...brennbares Kältespray...
Spart Zeit, Kalt Warm Zustand in einem Rutsch testen

von bayer (Gast)


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Joa mai...Brennbares Kältespray, Kühlschrankthermostat, 
Klick...sch...Stecker ist noch drin...Bumm ;)

von Keiler (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Wie sinnvoll eine Beschränkung auf eine Höchstkonzentration bei einer
> Grundchemikalie, die zudem auch noch in höherer Konzentration in derzeit
> nicht verbietbaren "Alltagsprodukten" (z.B. KFZ Starterbatterie)
> enthalten ist, bei der durch einfaches "Kochen" die Aufkonzentration auf
>>95% problemlos möglich ist mag jeder für sich selbst beurteilen ;-)
> Wie auch die Frage was das über die Sachkompetenz der an der Verordnung
> beteiligten aussagt.

Na dann lasst mal bloss nicht eure alten Batterien im Keller 
eintrocknen. Die letzten 6 Monate vor dem Abgeben beim Schrotti ist der 
Inhalt illegal.

von oszi40 (Gast)


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Da brauchst Du kein Kältespray. Fast jedes Ölspray hat ein brennbares 
Treibmittel! Die Mechanik des Aktenvernichters frisch eingesprüht und 
vergessen, dass Propan schwerer als Luft ist. Peng! Die kleinen Funken 
an den Motorkohlen haben zur Zündung gereicht! Gut, dass der 
Papierbehälter schon geleert war.

von Helmut L. (helmi1)


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Mal ehrlich, die meisten Fehler in einer Elektonik findet man auch ohne 
Kaeltespray. Ich brauch das Zeugs schon seit 30 Jahren nicht mehr.

Der taube Elko aus dem Anfangspost haette man auch ohne Kaeltespray 
finden koennen. Die meisten Kapaziatetsmessgeraete funktionieren auch 
bei eingeloeteten Kondensatoren. Haarrisse in den Loetstellen durch 
scharfes hinsehen mittels Lupe.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Helmut L. schrieb:
> Der taube Elko aus dem Anfangspost haette man auch ohne Kaeltespray
> finden koennen. Die meisten Kapaziatetsmessgeraete funktionieren auch
> bei eingeloeteten Kondensatoren.

Kann schon sein. Aber Du glaubst nicht, wie schnell ich den "Tauben" 
mittels Wärme/Kälte gefunden habe. War vielleicht auch Glück. Aber genau 
deshalb verfolge ich diese Linie mittels geeignetem Kältespray hier. Du 
verstehst hoffentlich?

von Olaf (Gast)


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> Was ist eigentlich das Problem mit dem brennbaren Kältespray beim
> Einsatz für Elektronikzwecke, also zur Fehlersuche und Testen von
> Schaltungen auf Temperaturempfindlichkeit?

Das es sich einfach mal entzuendet? ICh meine man sprueht doch gerne
mal in Schaltungen rum die defekt sind. Da kann es vielleicht auch mal
irgendwo einen Zuendfunken geben.

Ausserdem moechte ich mir garnicht vorstellen was die Sicherheitstypen 
in der Firma dann wieder fuer einen Herzklabaster bekommen. Vermutlich 
muss man dann erstmal ausrechnen ab wieviel Spruehdosen pro Raum die 
Firma explodiert oder so. :-)

Aber ja, ich fand das auch immer interessant das die in der KFZ-Technik 
so einen riesigen Bohei drum machen als wenn die Welt untergeht vor 
allem weil man uns ja frueher erzaehlt hat wie toll R134a ist und das 
wir auf keinen Fall mehr R11 nutzen duerfen und dann kuck mal einmal 
"Autodoktoren" wo die fuer jeden Scheiss das Zeug Literweise rumspruehen 
als wenn es kein Morgen mehr gibt. Ich komm mit einer Dose Kaelte 75 
immer so 5-10Jahre aus.

> Allerdings geht es bei dem "Schwefelsäureverbot" nicht nur um die
> Abgabe, sondern auch um den BESITZ.

Ich weiss das und hab das hier auch so geschrieben. Ich weiss das weil 
ich durch Zufall drauf gestossen bin und mich dann informiert habe. Aber 
wenn du jetzt auf die Strasse gehst und 10Leute anhaelst, wieviele 
werden das wohl wissen? Und wer hat noch immer irgendwo in der Werkstatt 
eine Flasche Batteriesaeure von vor 10Jahren stehen an die er nicht mehr 
gedacht hat oder von der er garnichts mehr weiss?

Und wenn einer wirklich Terrorist ist dann ist es doch wohl 10x 
unaufaelliger sich im naechsten Baumarkt eine Batterie zu kaufen und sie 
anzubohren als sich das Zeug einzeln zu kaufen oder?

Olaf

von oszi40 (Gast)


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Olaf schrieb:
> Flasche Batteriesaeure von vor 10Jahren stehen

Dann wird diese Flasche kaum noch einen dichten Deckel haben. Von dem 
Zeug  sollte man nicht mehr als nötig lagern. H2So4 frisst sich gern 
auch durch diverse Plastedeckel mit den Jahren!

von Olaf (Gast)


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> Dann wird diese Flasche kaum noch einen dichten Deckel haben.

Da das Zeug in aller Regel wohl noch in derselben Plastikflasche ist die
damals extra fuer den verkauf mit kindersicherem Verschluss verkauft 
wurden, wuerde ich davon ausgehen das es dicht ist. Verwechsel das nicht 
mit Salzsaeure wo man es noch nie geschaft hat das zu 100% dicht zu 
bekommen. .-)

Olaf

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ach die Nummer mit den Terroristen wieder. Die haben mit den ganzen 
blödsinnigen Verboten nicht das geringste Problem. Die wissen wie man 
sich Säuren oder ihr liebes Wasserstoffperoxid passend aufkonzentriert. 
Das macht die Bombe etwas teuerer, aber nicht wesentlich schwerer zu 
bauen. Zweitens braucht man sowas nur zur Herstellung der 
Initialsprengstoffe und damit nur in kleinen Mengen. Für die Hauptladung 
besorgt man sich einen LKW und geht in die Landwirtschaft, da braucht 
man keine Säure.

Wegen dem Kältemittel als Kältespray hat mich immer geärgert, daß ich 
nicht an Kältemittelkreisläufen von z.B. Klimaanlagen arbeiten darf 
solange ich keinen Kältemittelschein habe - aber andere pusten das Zeug 
literweise als Kältespray oder für Druckluft-Tröten (da war auch nicht 
selten R134a in den Dosen) in die Gegend.

von Schlaumaier (Gast)


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Nimm ein Feuerlöscher ;)

Beim Bier funktioniert das prima damit. ;)

von F. M. (foxmulder)


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Rainer Z. schrieb:
> da traf mich der Schlag: Die 200
> ml-Dose für 16,34 Euro?

Und wegen dieser lächerlichen Summe, immerhin zwei Döner, wird jetzt 
eine rege Diskussion mit >50 Beiträgen losgetreten?
Und das Klima erst, ja, Kältespray ist sicher einer der 
Hauptverantwortlichen für den Klimawandel, jedes Kind weiß:
Wenn Deutsche Entwickler endlich mit Kältespray abschließen, können wir 
das 1.5° Ziel erreichen!!!

1. Man braucht normalerweise sehr wenig Kältespray, das hält >1 Jahr
2. Jeder Ersatz kostet mindestens ein Drittel der 16,34 ist aber 
potenziell brennbar und gefährlich.
3. Wer ganz billig viel Kälte braucht und auf Sicherheit sch+++t kann 
auch einen Druckluftspray umdrehen und sich freuen.

2ct

von Harald W. (wilhelms)


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Rainer Z. schrieb:

> Bevor ich diese Preise zahle, frage ich in die Runde, woher ihr
> Kältespray bezieht,

Wir haben für Reinigungszwecke Kohlensäureschnee, der direkt aus der
Flasche mit einer Art Vernebler erzeugt wurde, genommen. Der sollte
sich doch auch als Kältespray eignen.

von 2aggressive (Gast)


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F. M. schrieb:
> wegen dieser lächerlichen Summe
Sind immerhin 32 Mark, muss man fürs Hobby erst einmal stemmen. Beim 
Discounter bekommt man dafür ein recht brauchbares Digitalmultimeter, so 
gesehen hat der TO die Frage zurecht gestellt. Das Zeug war auch früher 
teuer, heute ist es Schweineteuer geworden.

Ansonsten bin ich deiner Meinung.


Was wackelnde (sprich: WACKEN!) Lötstellen angeht: der altmodische 
Glasstab scheint ausgestorben zu sein :-(

von MaWin (Gast)


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F. M. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>
>> da traf mich der Schlag: Die 200
>> ml-Dose für 16,34 Euro?
>
> Und wegen dieser lächerlichen Summe, immerhin zwei Döner

Mann sind bei dir die Döner teuer.

Hier gibt es 4 davon.

Ok, mit Gammelfleisch.

Der bessere Laden will auch 5 EUR.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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MaWin schrieb:
> Der bessere Laden will auch 5 EUR.

World's best Döner in Mölln kostet ebenfalls 5 Euro. Leider verkauft der 
Dönerladen kein Kältespray. :(

von Martin L. (makersting)


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F. M. schrieb:
> Und das Klima erst, ja, Kältespray ist sicher einer der
> Hauptverantwortlichen für den Klimawandel, jedes Kind weiß:
> Wenn Deutsche Entwickler endlich mit Kältespray abschließen, können wir
> das 1.5° Ziel erreichen!!!

Mag stimmen, aber wenn die 200ml Dose leer ist, hast du so viel 
Treibhauseffekt verursacht wie mit rd. 1500km Fahrt eines Verbrenners, 
der 8l/100km Benzin verbraucht. Ich finde das steht in keinem Verhältnis 
zum Nutzwert eines Kältesprays mit R134a. Für Tetrafluorpropen gilt das 
nicht, es bleibt aber die persistente Trifluoressigsäure, ein richtiges 
Scheißzeug. Das muss doch nicht sein.

von Harald W. (wilhelms)


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Rainer Z. schrieb:

> Leider verkauft der Dönerladen kein Kältespray. :(

Mit Kältespray behandelter Döner schmeckt ja aucht nicht gut.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Martin L. schrieb:
> [...] hast du so viel
> Treibhauseffekt verursacht wie mit rd. 1500km Fahrt eines Verbrenners,
> der 8l/100km Benzin verbraucht. Ich finde das steht in keinem Verhältnis
> zum Nutzwert eines Kältesprays mit R134a.

Das mag ich auch nicht. Welche Alternativen habe ich? Ich könnte mit 
Propan/Butan leben, indem ich es draußen anwende und dann 
selbstverständlich nicht bei Motoren mit Bürstenfeuer.

Harald W. schrieb:
> Mit Kältespray behandelter Döner schmeckt ja aucht nicht gut.

Ne, und für die Getränke benutzt der Dönerladen einen Kühlschrank. Mit 
R134a als Kühlmittel vielleicht. Tja, da ist für Kältespray nicht 
wirklich Bedarf.

von Jack V. (jackv)


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Rainer Z. schrieb:
> Ich könnte mit
> Propan/Butan leben

… ist ja nicht so, dass die Sachen gar keinen Einfluss auf das Klima 
hätten … ;)

von Thomas U. (charley10)


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Martin L. schrieb:
> F. M. schrieb:
>> Und das Klima erst, ja, Kältespray ist sicher einer der
>> Hauptverantwortlichen für den Klimawandel, jedes Kind weiß:
>> Wenn Deutsche Entwickler endlich mit Kältespray abschließen, können wir
>> das 1.5° Ziel erreichen!!!
>
> Mag stimmen, aber wenn die 200ml Dose leer ist, hast du so viel
> Treibhauseffekt verursacht wie mit rd. 1500km Fahrt eines Verbrenners,
> der 8l/100km Benzin verbraucht. Ich finde das steht in keinem Verhältnis
> zum Nutzwert eines Kältesprays mit R134a. Für Tetrafluorpropen gilt das
> nicht, es bleibt aber die persistente Trifluoressigsäure, ein richtiges
> Scheißzeug. Das muss doch nicht sein.

Abwägung:
Was erzeugt mehr Dreck -  die paar 'Puster' mit Kältespray für ein 
repariertes Gerät oder der Neukauf dessen incl. Entsorgung und 
Herstellung.
Wenn Beides nicht mehr erlaubt werden darf, dann 'ab in die Höhle'!

von 2aggressive (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Mit Kältespray behandelter Döner schmeckt ja aucht nicht gut.
Gut abgehangen! Kenne ich von meinem Gammelfleischladen nicht anders, 
der hat sogar noch Mammutfleisch und verschiedene Dinosaurier im 
Angebot, "ohne Schwein". Ohne Kältespray ginge das nicht über so extrem 
lange Zeiträume.

von Percy N. (vox_bovi)


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Harald W. schrieb:
> Mit Kältespray behandelter Döner schmeckt ja aucht nicht gut.

Gut, dass Du es erwähnst. Jetzt kann ich davon absehen, es zu probieren.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Na so gesehen nehme ich lieber das neumodische Kältespray. Das kann man 
wenigstens anzünden und dann wird der Döner auch schön heiß wie man ihn 
haben will.

von Hp M. (nachtmix)


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MaWin schrieb:
>> https://www.docmorris.de/
>
> Ja, krasser Apothekenpreis für die winzige Flasche Feuerzeuggas.

Das Kältespray aus der Apotheke wird Chlorethan sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Chlorethan#Verwendung

Abgesehen davon, dass in der Apotheke selbstverständlich Apothekenpreise 
fällig sind, wäre ich bei diesem Zeug in Verbindung mit Elektronik 
vorsichtig.
Die IC-Hersteller haben immer vor der Verwendung von chlorierten 
Lösungsmitteln gewarnt, weil sie in die Kunststoffgehäuse eindringen und 
dort evtl Salzsäure freisetzen. Das wäre dann das Ende der Leiterbahnen 
aus aufgedampftem Aluminium.



Teslanol hält sich bei der Nennung der Zutaten sehr zurück, aber im MSDS 
ist die Dichte mit 0,56 kg/m³ bei 20°C angegeben.
Das passt zu iso-Butan mit 0,557
Anteile von n-Butan und Propan können auch vorhanden sein, aber das sind 
wohl eher Verunreinigungen, denn deren Dichte weicht deutlich ab:
0,579 für n-Butan und 0,50 für Propan.

https://www.unternehmensberatung-babel.de/berechnungen/daten-entlang-dampfdruckkurve.php

Auf jeden Fall ist das Teslanol-Zeug äusserst feuergefährlich umd 
schwerer als Luft.
D.h. das Gas kann sich auf dem Arbeitstisch ausbreiten, bis es eine 
Zündquelle findet...

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Hp M. schrieb:
> Teslanol hält sich bei der Nennung der Zutaten sehr zurück

Und das finde ich angesichts des feuergefährlichen Inhalts erstaunlich. 
Da hätte ich einen fetten Hinweis auf der Dose erwartet und gehe 
anderenfalls von einem schwer entflammbaren Stoff aus.

Hp M. schrieb:
> Das passt zu iso-Butan mit 0,557

Interessanter Hinweis. Hinz ahnte/wusste es mit dem Feuerzeuggas sofort. 
Zugleich Kältemittelt R600a. Alles passt.

Danke!

Dazu ein Link vom Buchhändler:
https://www.amazon.de/Premium-Feuerzeuggas-Nachf%C3%BCllgas-Feuerzeug-Butangas/dp/B07JP8N1MX/ref=sr_1_20?keywords=isobutan&qid=1637571821&qsid=262-9627252-9950405&s=diy&sr=1-20&sres=B00583NUC4%2CB06XRRWYQC%2CB083ZFL7MH%2CB07NFW26W4%2CB089SP61LW%2CB00ZF5QZ68%2CB002IWAE4K%2CB01MZ0WH5P%2CB07YS917LX%2CB07V6KVFPN%2CB08FQL5GJ6%2CB082QRJ9XV%2CB00XWTUZG0%2CB007OXM018%2CB08YGYLZDG%2CB07JP8N1MX%2CB08QJ7L9SS%2CB09H74QJPC%2CB00KZHX4SI%2CB0875GRR59&th=1

Es geht also noch günstiger als "Teslanol".

Gekauft habe ich noch nix bzw. mich auch noch zu nix entschieden. Den 
Thread bereue ich nicht, habe viele neue Erkenntnisse gewonnen, nachdem 
ich doch "bloß" nach einer Alternative von "Kälte 75" fragte.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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man kann auch Dosendruck"luft" als Kältespray einsetzen.
Die Dose einfach nur mit dem Kopf nach unten sprühen lassen.

Das steht i.A. auch auf der Dose drauf, dass dann
"flüssige Bestandteile austreten können"

von Walter T. (nicolas)


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Marek N. schrieb:
> OK, danke!
> Also ist die eigentliche Dose als Wegwerfprodukt das Problem.

Nicht nur. Bei inerten Gasen (Stickstoff, CO2, Argon) ist es nur die 
adiabate Zustandsänderung, die Wärme entzieht. Bei flüssigem Kältemittel 
kommt noch die Verdampfungswärme als Energiesenke dazu. Die (negative) 
Energiedichte ist bei flüssigem Kühlmittel also deutlich höher.

von Pille (Gast)


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Carsten S. schrieb:
[..]
>
> Die Übergangsfrist betrug mehrere Jahre.
> Es war ja schon absurd das es bereits mehrere Jahre nötig war das jemand
> der an einer KFZ Klimaanlage mit R134a arbeitete einen Sachkundeschein
> haben musste und quasi über jedes Gramm gewacht wurde, während dasselbe
> Zeug noch in Flaschen zum Rumsprühen abgefüllt wurde.
>
> Als dann die Umstellung tatsächlich im Gange war gab es dazu eine
> Mitteilung vom Hersteller und bei meinem (damaligen) AG gab es sogar
> eine Vorinfo vom Distributor.
>
> So viel zu den "Verschwörungstheorien"...
[..]
>
> Gruß
> Carsten

Für Kältemittel sehe ich das durchaus ein, beim aktuellen Verbot von 
Akkusäure und Aceton wirds mir als gelerntem Ossi aber deutlich zu 
blöde.
Die alte Riege der Staatsführung der DDR hatte Schiß vor dem Volk, nicht 
umsonst gabs die extensive Überwachung durch die Stasi. Aber die Menge 
Schiß die unsere derzeitigen Demokraten an den Tag legen, geht langsam 
auf keine Kuhhaut mehr.
(Ich weiß was ne Nitriersäure ist, ich weiß was man mit Aceton machen 
kann und auch H2O2 oder KMNO4 ist mir nicht unbekannt)

Ich brauche solches Zeug zum arbeiten! Immerhin bekomme ich mit einem 
Gewerbeschein noch das was ich brauche..

Gruß,
Pille

von Ralf X. (ralf0815)


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Pille schrieb:
> Ich brauche solches Zeug zum arbeiten! Immerhin bekomme ich mit einem
> Gewerbeschein noch das was ich brauche..

Und wo ist damit Dein Problem?

Beitrag #6890894 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Thomas U. (charley10)


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Ralf X. schrieb:
> Pille schrieb:
>> Ich brauche solches Zeug zum arbeiten! Immerhin bekomme ich mit einem
>> Gewerbeschein noch das was ich brauche..
>
> Und wo ist damit Dein Problem?

Vielleicht erkennt er die generelle Strategie und handelt nicht nach dem 
Motto: "Mir doch egal, solange es mich nicht persönlich betrifft!".
Mit dem (gezielt?) abnehmenden 'polytechnischem Verständnis' der 
Bevölkerung könnte das vielleicht eine Begründung sein.
Wer dann noch Apex zusammenrührt und in einem Schraubglas aufbewahrt...

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