Hallo Leute! Meine Frage steht eigentlich schon im Betreff - Warum haben ESD Erdungsstecker bzw. die entsprechenden Kabel einen Sicherheitswiderstand von meistens 1 MegaOhm? Ist es erlaubt, eine ESD Matte auch direkt mit der Erdung einer Schutzkontaktsteckdose zu verbinden? Eigentlich sehe ich keinen Grund warum nicht? Aber warum sind dann in die gelben Stecker Widerstände eingebaut? Danke für Eure Hilfe, Viele Grüße, Max
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Weil der Sinn des ESD Schutzes ja ist die Bauteile zu schützen. Eine niederohmige Verbindung bewirkt große Entladeströme und damit Defekte. Der 1 MegaOhm verhindert zuverlässig große Entladeströme und ist gleichzeitig niederohmig genug um die letztlich kleinen Kapazitäten umzuladen.
Begrenzt halt den Strom durch das Armband, wenn du doch mal an 230V packst. Und eine hochohmige Verbindung zur Erde ist auch für die Bauteile sicherer. Dadurch werden die Ladungen langsam und kontrolliert abgeleitet. Mit einer niederohmigen Verbindung zur Erde würde wieder kurz ein hoher Strom fließen, der was kaputt machen kann.
Hallo Was bedeutet in diesen Zugsamenhang "Langsam"? ms, µs oder gar ns? Und "stirbt" ein Halbleiterbauelement bei ESD letztendlich durch die zu hohe Spannung (Durchbruch) und eben nicht durch eine zu sehr kurzfristige hohe Leistung (Impuls), welche aber nur durch die hohe Spannung möglich ist? Wenn es an der Spannung liegt kann diese gar nicht schnell genug "weg" sein da ist jede Verzögerung (Das R in der RC Kombination wobei C halt gegeben ist) doch kontraproduktiv? Wohl nicht sonst würde es diesen R ja nicht extra geben - wo liegt dann mein Denkfehler? Ist eventuell dann doch nicht die Spannung (Durchschlag) das Problem sondern die hohen Stromstärken die sehr kurzfristig fließen (aber wo die Energie wegen des sehr kurzen Impuls auch sehr gering ist und somit eigentlich nichts "verschweißen" sollte?). Was genau bei einen (einer?) ESD zerstört eventuell das Halbleiterbauelement? Die Spannung und der sich ergebende Überschlag? Der Strom und damit eingehende "Verschweißungen"? Die sehr geringe(aber eventuell dann doch ausreichende?) Energie des ESD? Oder der, die das... ? Hennes
Hennes schrieb: > Hallo > > Was bedeutet in diesen Zugsamenhang "Langsam"? ms, µs oder gar ns? ESD-Pulse liegen eher im Bereich einstelliger ns! > Und "stirbt" ein Halbleiterbauelement bei ESD letztendlich durch die zu > hohe Spannung (Durchbruch) und eben nicht durch eine zu sehr > kurzfristige hohe Leistung (Impuls), welche aber nur durch die hohe > Spannung möglich ist? Kommt drauf an. Die wesentliche Aufgabe des 1M Widerstand ist die Strombegrenzung, wenn man unglücklich an 230V Netzspannung faßt. Denn wenn man niederohmig geerdert wäre, wäre das in dem Fall noch schlimmer als sonst. Er hat AFAIK NICHT die Aufgabe, den Ladungsausgleich beim Anfassen von Bauteilen im Strom zu begrenzen. Auf einem ESD-geschützten Arbeitsplatz findet sowas nicht statt. Bestenfalls, wenn man ein Gerät erstmalig dort hinbringt. Dann sollte man das Gehäuse anfassen, um eventuelle Ladungen abfließen zu lassen.
Max schrieb: > Warum haben ESD > Erdungsstecker bzw. die entsprechenden Kabel einen Sicherheitswiderstand Wegen der Sicherheit.
Mehrere Gründe (teilweise schon genannt): * Schutz des Benutzers bei Berührung von 230V * Verhindern von Erdschleifen, wenn das Gerät in der Umgebung betrieben wird * Verhindert, dass eine sonstige zufällige Kontaktstelle auf PE-Niveau heruntergezogen wird, und dadurch unbeabsichtigt ein Kurzschluss entsteht (und sei es auch nur bei geringen Spannungen). * Schutz gegen hohe Stromspitzen (wenn die Ableitung im Gerät durch nicht dafür gedachte Pfade erfolgt). * Schutz gegen interne hohe Spannungsunterschiede, wenn das Gerät insgesamt auf einen höheren Potential war, und dann nur ein Teil entladen wird.
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Bearbeitet durch User
Wie ein Bauteil bei einem ESD-Schlag stirbt, kann man hier sehr genau beobachten: https://youtu.be/7LgCW5b5aMc?t=93
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