@Moderator: Falls die Rubrik nicht passen sollte, bitte verschieben. Ich habe ja schon ziemlich alle fortgeschrittenen Physikprojekte umgesetzt, die man so zu Hause und ohne teure Spezialausrüstung (z.B. Hochvakuumanlage) angehen kann. Was noch gefehlt hat war etwas aus dem Bereich Magnetresonanz/Elektronenspinresonanz. Ich habe mich einmal für die ESR entschieden in der Hoffnung, hier schneller Erfolge als bei der MR zu erzielen. Die Idee zur ESR habe ich von hier: http://www.jabolatorium.com/ Hier die ausführlichere Dokumentation zum Projekt: https://stoppi-homemade-physics.de/elektronenspinresonanz-esr/ Was ich bereits vorbereitet habe: * Kupferlackdraht bestellt * Hallsensor vom Typ MLX90290LUA-AAA-540 (https://as-electronic.net/MLX90290LUA-AAA-540) zur Messung der Flussdichte innerhalb der Helmholtzspule erhalten. Dieser wurde dankenswerterweise von der Firma AS Electronic gesponsert. Das entsprechende Magnetometer setze ich mit Arduino um. * RTL-SDR Dongle + Antenne aus China bestellt * 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinyloxyl (4-Hydroxy-TEMPO) auf ebay.com bestellt aber Lieferung aufgrund Corona ausgesetzt * Astabile Kippstufe mit NE555 gelötet, welche für die Modulation des Magnetfelds zuständig ist. * Spulenhalterungen gebastelt, RF-Spule gewickelt und passenden Probenhalter besorgt * HF Transistoren vom Typ 2SC3355 für den 50 MHz-Oszillator in China bestellt Auf die Probe muss ich jetzt sicher noch länger warten, durch den Lockdown in Kroatien. Bis dahin werde ich mich um die Helmholtzspule und deren Magnetfeld kümmern. Das Hauptmagnetfeld wird mittels Netzteil von 0 bis ca. 2 mT erhöht. Die Magnetfeldmodulation beträgt rund 0.1 mT. Der RF-Oszillator dürfte nach Recherche ziemlich zickig sein. Ich hoffe ihn trotzdem zum Laufen zu bringen. Als stabile Spannungsquelle dienen mir zwei AA-Batterien. Wenn ich Neuigkeiten zu berichten habe, geht es hier weiter.
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Christoph E. schrieb: > 4-Hydroxy-TEMPO) auf > ebay.com bestellt aber Lieferung aufgrund Corona ausgesetzt Wenn es dir nur um ein Radikal geht, kannst du ja mal Fremy's Salz probieren. Das lässt sich recht einfach noch selbst herstellen. Die benötigten Chemikalien sollte man leicht in der Apotheke bekommen. Kochvorschrift z.B. in Janders Märchenbuch. https://de.wikipedia.org/wiki/Kaliumnitrosodisulfonat Christoph E. schrieb: > Das Hauptmagnetfeld wird mittels Netzteil von > 0 bis ca. 2 mT erhöht. Kommt mir recht wenig vor. Iirc steigt die Intensität des Signal mit dem Quadrat der Magnetfeldstärke. Deshalb arbeitet man ja auch bei ca 10 GHz. P.S.: Habe mir gerade mal deinen Versuchsaufbau angesehen. Das sind keine Helmholtzspulen und mit solchen Ringkernwicklungen erzeugst du überhaupt kein externes Magnetfeld! Ich habe keine Ahnung, was du da gemessen haben willst.
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Mein Tipp: Versuche nicht stärkere Magnetfelder mit Luftspulen zu erzeugen! Entweder nimmt du 1.) einen geschlossenen Eisenkern z.B. von einem grösseren Netztrafo und sägst dort einen schmalen Luftspalt hinein, oder 2.) du holst dir vom Sperrmüll einen defekten Mikrowellenherd und baust die beiden Ferritmagnetringe des Magnetrons aus. Mit 1.) kannst wahrscheinlich kurzzeitig 1T erreichen, bevor die Wicklung zu heiss wird, 0,5T könnten dauerhaft möglich sein. Mit 2.) bekommst du ein konstantes und leidlich homogenes Feld ähnlich einem Helmholtzspulenpaar, aber gefühlsmässig würde ich da nicht mehr als einige hundert Gauss (0,05T) erwarten. Messen kannst du die Magnetfelder ja mit beide Male mit dem Hallgenerator, und du bekommst, sobald der Aufbau funktioniert-, genaue H-Messwerte anhand der Frequenz der Kern- bzw. Elektronenresonanz.
P.S.: Hp M. schrieb: > abe mir gerade mal deinen Versuchsaufbau angesehen. > Das sind keine Helmholtzspulen und mit solchen Ringkernwicklungen > erzeugst du überhaupt kein externes Magnetfeld! Ich muss mich korrigieren. Was man da sieht, sind nur Schirmwicklungen, und die richtigen Helmholtzspulen befinden sich darunter. Dennoch: Nimm lieber Permanentmagneten und moduliere, falls nötig, deren Feld mit einer Spule. Die Feldstärke, die ein simpler Ferritmagnet kostenlos erzeugt, ist mit Luftspulen nur mühsam zu erzeugen. Das µ_rel der hartmagnetischen Werkstoffe liegt nahe an 1, und deshalb brauchst du keine Feldverzerrungen durch Permanentmagnete zu befürchten.
Hallo, Hp M. schrieb: > Dennoch: Nimm lieber Permanentmagneten und moduliere, falls nötig, deren > Feld mit einer Spule. > Die Feldstärke, die ein simpler Ferritmagnet kostenlos erzeugt, ist mit > Luftspulen nur mühsam zu erzeugen. Das ist gut gemeint zielt aber eher in Richtung professioneller ESR-Messbrücke. Da zwischen Magnetfeld (magnetischer Fussdichte) und ESR-Resonanzfrequenz (Larmor-Frequenz) ein linearer(?) Zusammenhang besteht treibt das die Resonanzfrequenz in ungeahnte Höhen. Die bereits genannten 10GHz erreicht man bei (iirc) 2 Kilo-Gauss (= 0,2 Tesla). Diese Frequenz von 10 GHz ist für Hobbyisten nicht erreichbar. Gruss
Ich arbeite darauf. Das wird so nichts. Wir arbeiten standardmaessig bei 10GHz, das Feld liegt dann bei 3500 Gauss, dh. 350mT. Man kann auch tiefer messen. zB bei 4GHz, das Feld liegt dann bei 120mT. Allgemein 28GHz/Tesla. Die Aussagen aendern sich mit der Frequenz, man hat also nicht ganz freie Wahl der Frequenz und des Feldes. Der Resonator sollte eine vernuenftige Guete haben. 1000 waere gut. Tempo hat 3 Linien von wenigen Gauss breite. Diese Substanz ist allerdings nicht stabil, daher immer im Kuehlschrank lagern. Ich haette DPPH empfohlen, oder auch Kohle. Kohle ist am unkritischsten. Die Homogenität des Magnetfeldes geh in die Auflösung ein. Wenn also die Linie 0.3 mT breit ist, und die Homogenität 1mT, wird die gemessene Linie 1mT breit. Die Energie verteilt sich dann auf diese Breite, wird also schwaecher. Du misst die Absorption der Mikrowellenleistung. Das geht besser indem man das Magnetfeld moduliert, und mit einem Lock-in demoduliert. Standardmaessig 100kHz. Dann misst man die Ableitung der Linie. Je nach Probe muss man mit dem Lock-in noch um 50dB verstaerken, bevor man etwas Vernuenftiges sieht. Bei Kohle und DPPH reicht weniger Wenn die Mikrowellenguete des Resonators hoch ist, benoetigt man einen AFC, welcher die Frequenz so nachregelt, dass sie am tiefsten Ort des Resonators bleibt.
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Ich habe zwar überhaupt keine Ahnung von der Materie (abgesehen davon dass ich Diplomphysiker bin), aber eine Abschätzung mit Dreisatz kriege ich hin: Bei 4GHz 120mT --> bei 50 MHz noch 120mT x 50 / 4000 = 1.5mT, und wenn seine Schaltung dann 1.7mT macht, sollte das passen, halt eben mit erheblich reduzierter Energie. Er will ja keinen Patienten und auch kein Auto durch die Spulen schieben, die haben ja nur 14mm Durchmesser statt 1m.
Ja, das kann man machen. Die Empfindlichkeit ist dann eben einfach nirgendwo mehr. Mit einem Lock-in sehr hoch verstaerken und lange integrieren. Es gibt auch Nullfeldmessungen, da misst man Kerne mit hoher eigener Hyperfein Aufspaltung, zB Gadolinium.
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Vielen Dank für eure Hinweise/Anregungen/Tipps. Werde es sicherlich auch mit Holzkohlepulver probieren, danke. Nachdem die Hallsensoren von AS Electronic heute angekommen sind konnte ich das Magnetometer soweit fertigstellen. Es liefert auch plausible Werte verglichen mit meinen anderen. Spannweite ist +/- 25 mT. Ohne Feld schwankt der Wert trotz Mittelung ein wenig um die 0.04 mT herum, was ja dem Erdmagnetfeld entspricht.
So, heute gab es mehr Schatten als Licht. Gleich vorweg: Bestellt niemals dünnen Kupferlackdraht, der nicht auf einer Rolle aufgewickelt ist sondern quasi frei zu einem Ring geformt ist. Habe mit dem 0.1 mm Kupferlackdraht heute versucht die Helmholtzspulen zu wickeln. Fazit nach 1 Stunde Frimmelei: Kupferdraht im Mistkübel, Anzahl der Wicklungen der Helmholtzspule = 0... Der Draht verheddert sich unweigerlich beim Aufrollen und dann bekommst du ihn nie wieder entwirrt. Habe dann noch einen 0.2mm Kupferlackdraht bei mir gefunden und damit mein Glückprobiert. Den konnte ich zwar gut wickeln, nur besaß die Spule dann nur 0.5 Ohm Widerstand anstatt der abgeschätzten 5-6 Ohm bei 200 Wicklungen um das 16 mm im Durchmesser messende Rohr. Der Kurzschluss kam sicherlich deshalb zustande, weil ich beim Aufwickeln öfters mit dem Draht am scharfkantigen Plexiglasträger vorbeischrammte und dadurch wohl seine Isolierung ruinierte. Also nochmals abwickeln und neu wickeln in der Hoffnung, dass sich die freiliegenden Stellen nicht berühren. Und was geschah dann: Auch der 0.2er Draht verhedderte sich... Mission für heute einmal abgebrochen, da kein passender Kupferlackdraht mehr vorhanden bzw. der Frust enorm groß war. Ich werde jetzt nochmals Kupferlackdraht, aber diesmal beim Conrad bestellen, denn der liefert ihn meinen bisherigen Erfahrungen nach schön auf einer Rolle. Ich werde mein Glück aber mit 0.15er Draht probieren, der ist nicht ganz so filligran wie der 0.1er. Die Platine für den 50MHz-Oszillator ist heute auch von JLCPCB aus China eingetroffen. Natürlich nur ein Scherz. Habe die Platine per Hand mit Dremel und Schleifscheibe herausgefräßt.
Christoph E. schrieb: > Fazit nach 1 Stunde Frimmelei: Kupferdraht im Mistkübel, > Anzahl der Wicklungen der Helmholtzspule = 0... Das wird stimmen, aber dieses: Christoph E. schrieb: > anstatt der abgeschätzten 5-6 Ohm bei 200 > Wicklungen nicht. Du solltest nicht Wicklungen und Windungen in einen Topf werfen. Eine Wicklung hat gewöhnlich viele Windungen...
Stefan schrieb: > Hp M. schrieb: >> Dennoch: Nimm lieber Permanentmagneten und moduliere, falls nötig, deren >> Feld mit einer Spule. >> Die Feldstärke, die ein simpler Ferritmagnet kostenlos erzeugt, ist mit >> Luftspulen nur mühsam zu erzeugen. Äh, ich vermute, sehr mühsam. Ich versuche gerade, bei einem 2. Glas Rioja zu ergründen, was mein Kunde da eigentlich treibt (ich habe nix mit der Physik zu tun, nur tronix). Das ist fast surreal, das das hier gerade hochkocht. Ich habe hier 4 Permanent-Magnete, schön vergoldet aus einer Apparatur von ebay, die eine Kohlenstoffscheibe 2 mm hoch in der Luft schweben lässt. Die Magnete haben ein ausgesprochen starkes Zusammengehörigkeits- gefühl, so für 11 mm Kantenlänge als Neodymwürfel. Wer da in den Weg kommt, der schreit Aua! Ich habe aus 25*6mm-Eisenprofil aus dem Baumarkt mal Stücke für ein Joch abgesägt, so 50 mm lang. Ich komme auf 1800 Gauss am ausgeliehenen Gaussmeter, irgendwo zwischen den Profilen. Es gibt eine Verkürzung des Luftspalts mit einem 15 mm breiten Stück des Profils, es bleiben also ca 6mm. Mit noch 2 Magneten wäre ich wohl in der richtigen Liga, oder mit der Reduzierung des Luftspaltes auf die halbe Breite. Eine Modulationsspule muss ich erst noch erfinden. Unüberlegtes Hantieren mit den Magneten tut weh. > Die bereits genannten 10GHz erreicht man bei (iirc) > 2 Kilo-Gauss (= 0,2 Tesla). > Diese Frequenz von 10 GHz ist für Hobbyisten nicht erreichbar. Äh, doch. Ich habe ein Platinchen gemacht für einen TI LMX2954. Da kommen 10 MHz -15 GHz raus, bei 10 dBm; 100 MHz quarzclock wird benötigt, mit ziemlich guten Daten. Wer ein Platinchen haben will muss sich melden. Die Preise von JLCPCB verleiten zur Großzügigkeit. Ich habe noch keine Software dafür geschrieben, funktioniert aber am USB-Dongle von TI. Das jus primae noctis gehört dubus.org, was Veröffentlichungen angeht (Ausgabe voraussichtlich 1/2022), danach ist mir's egal.
Hallo ich habe das geschrieben > Diese Frequenz von 10 GHz ist für Hobbyisten nicht erreichbar. mit Hinblick auf ESR und mich leider nicht präzise genug ausgedrückt. Ich wollte eigentlich sagen: Das Magnetfeld von 0,35 Tesla ist zusammen mit Permanentmagneten leicht erreichbar (Homogenität im Probenvolumen zwar fraglich) aber die dann erforderliche Resonanzfrequenz von 10GHz am Probenvolumen mit H-Feld senkrecht zum Magnetfeld der Spulen/des Permanentmagneten ist für Hobbyisten nicht machbar. Wer den Beitrag von Pandur S. mit offenen Augen gelesen hat kann erahnen welche Anforderungen da an die ESR-Meßapparatur gestellt werden um überhaupt ein Absorbtionssignal zu erhalten. Wers ganz genau wissen will geht auf die Seiten der Firma Bruker https://www.bruker.com/en/products-and-solutions/mr/epr-instruments.html führender Hersteller solchen Anlagen!
Mit den letzten Restbeständen an 0.3er Kupferlackdraht konnte ich zwei Probespulen mit je 100 Windungen herstellen. Der Spannungsabfall pro 0.1 A belief sich auf rund 0.15 V. Demnach beträgt der Widerstand der Spule 1 also 1.5 Ohm. Die Messung mit dem Magnetometer ergab eine Flussdichte von rund 0.43 mT pro 0.1 A bzw. 0.15 V. Ich werde meine Helmholtzspule allerdings mit 0.15er Kupferlackdraht und je 200 Windungen wickeln. Demnach beträgt der Spulenwiderstand das 8-fache verglichen mit meiner Probespule, also 12 Ohm. Für eine Flussdichte von 0.43 mT würde ich mit dieser Spule dann 0.05 A bzw. 0.6 V benötigen. Da ich bei einer Frequenz von ca. 50 MHz eine Flussdichte von ca. 2 mT zur ESR brauche, muss ich eine einzelne Spule also mit I = 0.23 A und U = 2.79 V betreiben. Das sind durchaus plausible Werte. Zu der Probe hätte ich eine Frage an die Chemiker unter euch: https://physicsopenlab.org/2021/03/22/electron-spin-resonance-spectroscopy/ Hier wird geschrieben, dass sich TTF-TCNQ sehr gut für die ESR eignet und in bestimmten Elektrolytkondensatoren enthalten ist. Hat jemand von euch Erfahrung mit der Extraktion von TTF-TCNQ aus solchen Kondensatoren? Kann ich so einfach den Elektrolyten aus den Kondensatoren extrahieren oder sind hier bestimmte Lösungsmittel notwendig?
Die in der ESR verwendeten Elektromagnete haben einen Luftspalt von zB 55-72mm, einen Jochdurchmesser von 12cm und groesser. Die Spulen haben auch etwa 1 Ohm, sind wassergekuehlt und erreichen beim vielleicht 40-60A etwa 1 Tesla. Dieser grosse Luftspalt wird fuer ein Dewar benoetigt. Daei geht es weniger um das Rauschen wie um die Relaxationszeit, die Zeit nach welcher die Spins in ihre Ursprungslage zurueck kehren. Je tiefer, je langsamer. Es gibt allerdings auch Hochtemperaturanwendungen, da hat man auch ein Dewar, das dann beheizt wird. Wenn man den Luftspalt kleiner macht, sodass grad noch der Resonator reingeht, spart man viel Energie. Denn der Jochdurchmesser kann auch kleiner gemacht werden. Kommerzielle Systeme, nicht das Bruker, machen den X-Band Resonator (10GHz) so eng wie vielleicht 2cm. Der Resonator ist uebrigens keine grosse Hexerei. Anbei der Loop gap in simulation und aus dem Originalpaper. In der Simulation koppelt man mit einem Loop an, der Erfinder hat einfach ein Koax angeschlossen. Heute arbeitet man in Reflexion, damals in Transmission. Der Erfinder hat einfach den Resonator ins Kabel gelegt.
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Christoph E. schrieb: > Extraktion von TTF-TCNQ aus solchen > Kondensatoren? Kann ich so einfach den Elektrolyten aus den > Kondensatoren extrahieren oder sind hier bestimmte Lösungsmittel > notwendig Falls darin überhaupt noch dieses Salz verwendet wird. https://de.wikipedia.org/wiki/Polymer-Elektrolytkondensator#Elektrolyte TTF-TCNQ scheint durchweg schwer löslich zu sein. Der beste Wert, den ich gefunden habe, lag bei 2,5g im Liter Ethanol. Das entspricht etwa der Löslichkeit von Gips in Wasser, welche vielen ja gar nicht bewusst ist.
Stefan schrieb: > Das Magnetfeld von 0,35 Tesla ist zusammen mit Permanentmagneten leicht > erreichbar (Homogenität im Probenvolumen zwar fraglich) aber die dann > erforderliche Resonanzfrequenz von 10GHz am Probenvolumen mit H-Feld > senkrecht zum Magnetfeld der Spulen/des Permanentmagneten ist für > Hobbyisten nicht machbar. Da unterschätzt du wohl die Energie mancher Bastler. Stabile Oszillatoren für Frequenzen in der Gegend von 10GHz bekommst du für ein paar Euro in Form von LNBs fürs Sat-TV und ein Paar davon so zu trimmen, dass einer als Tx und der andere als Rx läuft, ist sicher kein Ding der Unmöglichkeit. Mit dem zugehörigen Sat-Receiver , der digital zwischen ca 1GHz und gut 2GHz abzustimmen ist, kann man sich dann, nach leichter Modifizierung, auch ein Spektrum aufnehmen.
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Man muss aber kein Spektrum aufnehmen. ESR wird bei einer Frequenz gemessen, bei der Resinanzfrewuenz des Resonators. Sat Receiver mischen Vorne am Antennenhorn schon runter. Fuer 10GHz wird zB 4.5GHz ueber's Kabel geschickt, vorne harmonisch (9GHz ) runtergemischt, und bekommt dann alles im Frequenzbereich 0-1GHz zurueck. Damit muss man weder die 10GHz erzeugen noch ueber das billige Kabel nach Vorne schicken. Nein, fuer 10GHz, welche auch 4GHz sein koennen, gibt es guenstige Synthesizer : zB des ERA Synth Mikro fuer 300$, der geht bis 6.4GHz. Bei https://www.crowdsupply.com/era-instruments/erasynth-micro
Purzel H. schrieb: > Fuer 10GHz wird zB 4.5GHz ueber's > Kabel geschickt, vorne harmonisch (9GHz ) runtergemischt, und bekommt > dann alles im Frequenzbereich 0-1GHz zurueck. Unfug!
Es müssen ja nicht gleich GHz sein, wie von Christoph E. (stoppi) anfangs geschrieben.Eine einfache Schaltung ohne Bauteileangaben ist etwa auch unter www.ieap.uni-kiel.de/edu/praktika/aprakt/teil-1/espin.pdf zu finden. Wenn ich ESR richtig verstehe, kann man auch das Magnetfeld grob justieren und dann die Resonanzfrequenz von unterhalb nach oberhalb durchfahren.ESR müßte also nachweisbar sein. Irgendwann kam mir dann die Idee, das als durchstimmbarer Generator eigentlich ein VNA geeignet sein sollte. Ob das ein Gedanke für Josef L. und den NanoVNA wäre, kann ich nicht beurteilen.Im Bild wäre mal ein Versuch mit LTSpice dazu, aufbauen und testen kann ich hier leider nicht, es reicht auch weniger HF-Pegel. Ein Simulationsbeispiel zu espin.pdf mit Werten wäre auch da, halt ebenso nicht getestet.
Dieter P. schrieb: > es reicht auch weniger HF-Pegel. Das ist richtig. Man bekommt dann eben auch entsprechend weniger Signal. Schlimmer ist die quadratische Abhängigkeit des Effekts von der Magnetfeldstärke bzw. der dazu proportionalen Larmor-Frequenz. U.a. deshalb arbeitet man bei ESR und NMR mit möglichst hohen Magnetfeldern und entsprechenden Frequenzen. Diese Magnetfelder sollten auch tunlichst homogen sein um die Resonanzen nicht zu verwischen und dadurch Empfindlichkeit zu verlieren. Helmholtzspulen liefern auch nicht per se ein homogenes Magnetfeld, sondern es ist nur leichter zu berechnen. Beispielhaft hier Spulendaten für eine Abweichung von bis zu 1% : https://www.magnet-physik.de/upload/18163201-Messspulen-fr-Fluxmeter-3108.pdf Besser verwendet man Elektromagneten mit grossen Polschuhen aus Weicheisen, wie z.B. hier zu sehen: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/19/EPR_spectometer.JPG Falls erforderlich kann man die Homogenität solcher Magnete mit eisernen Abgleichschrauben in den Polschuhen noch verbessern. Zur Empfindlichkeitssteigerung kann man auch die eingangs erwähnte HF-Feldstärke durch Verwendung eines Hohlraumresonators erhöhen. Leerlaufgüten von einigen tausend sind bei 10GHz durchaus machbar, aber wenn man im Resonator eine Probe aus leitfähigem Material wie TTF-TCNQ oder Graphit anordnet, wird die Dämpfung stark ansteigen und der Resonator weitgehend nutzlos werden.
Danke für die Kommentare... Mittlerweile sind die Helmholtz-Spulenhalterungen eingetroffen und ich konnte bei zwei Stück die Modulationsspulen mit je 50 Windungen wickeln. Jetzt habe ich das Ganze einmal mit Sekundenkleber fixiert und morgen gehe ich dann die Spulen fürs Hauptmagnetfeld an. Diese haben dann je 200 Windungen. Und übrigens, der Kupferlackdraht auf den Rollen lässt sich ungleich leichter verarbeiten. Kein Knoten bisher...
Ist schon interessant mit was für Larmorfrequenzen hier um sich geworfen wird. Man muss sich nur das hier mal googeln. 2. Methoden - Refubium https://refubium.fu-berlin.de › handle › fub188 PDF von M Laumans · 2004 · Zitiert von: 1 — und magnetischen Feldern im Bereich von 1 Tesla, stehen bei Besetzungszahlen von ... der Larmorfrequenz zirkular polarisiertes Magnetfeld B1 da steht unter anderen folgendes <Für die klinische MRT wird nahezu ausschließlich die Wasserstoffresonanz <ausgenutzt, da <das Vorkommen von Protonen im menschlichen Körper besonders hoch ist (ca. <70 % des <menschlichen Körpers bestehen aus Wasser; Fett besteht hauptsächlich aus <Wasserstoff- und <Kohlenstoffatomen) und das Wasserstoffproton aufgrund seines hohen <gyromagnetischen <Verhältnisses eine außerordentliche Empfindlichkeit besitzt. Die <Larmorfrequenz für Wasserstoff <beträgt bei einem Feld von 1,0 Tesla 42,58 MHz. Die Frequenzen für die <Protonenresonanz <liegen für diese Feldstärken im Kurzwellenbereich (circa 7 m Wellenlänge). für 3 Tesla sind es dann eben die 3fache Frequenz. Übrigens die Leistungen , welche diese HF Endstufen abgeben sind auch nicht ohne. Es sind Impulse mit bis zu 25KW Leistung mit einer Pulsdauer von ca 1mSek und einer Pulsperiodenduer von ca 200mSek. Das magnetische Gleichfeld von 3 Tesla wird übrigens mit einer Supraleitfähigen Spule erzeugt, welche in flüssigen Helium auf 4° Kelvin gekühlt wird. Also ein prima Bastelobjekt für zu Hause am Küchentisch. Ralph Berres
> klinische MRT Kann ich nicht beurteilen. Die Schaltung von Bild Elektronenspinresonanz_23.jpg habe ich mal in LTSpice versucht, Stromversorgung ist angepasst und die 2SC3355 sind ersetzt durch BC547B mangels Rechenmodell für 2SC3355. Die Frequenz des Oszillators ist dadurch deutlich niedriger als mit der Schwingkreisformel zu erwarten. Um die 50 MHz sollten noch gehen, für höhere Frequenzen sind HF-Transistoren sinnvoll. Neben der Grundfrequenz entstehen dabei auch Oberwellen, etwa die dreifache Grundfrequenz, stark abgesenkt. Ein Spektrumanalysator wäre dazu auch hilfreich. Neugierig wäre ich halt, ob dann mit dreifachem Feld der Helmholtzspulen trotzdem was nachweisbar wäre, weil ja die 3-fache Frequenz auch da ist... Diese CW-Technik dürfte laut Wiki technisch fast keine Bedeutung mehr haben, ist aber einfach zu bauen.
Da sollte ich wohl nachbessern. Im nachhinein gesehen ist es wohl beabsichtigt über den Widerstand die Spannung gegen Masse zu messen.Mich hat nur die HF auf der Versorgung gestört.Mit einem C direkt parallel zur Versorgung, sonst das einfachste, schwingt die Schaltung als Simulation nicht mehr. Einen neuen Versuch hätte ich noch mit einem Tiefpass. Es bleibt aber nach wie vor HF auf den Leitungen zur Spannungsversorgung.
Das kleine von 0-5 V regelbare Netzteil mit dem LM317 ist fertig. Am Ausgang hängen drei 3A-Dioden in Serie, damit ich mit der Ausgangsspannung auch wirklich bis 0V runterkomme. Leerlauf mag diese Schaltung aber durch die Dioden überhaupt nicht. Da kommen ganz andere Spannungen als erwartet am Ausgang raus. Deshalb auch der 100 Ohm Widerstand... Die Helmholtzspule ist zum Glück auch fertig und ich habe keine Kurzschlüsse oder Unterbrechungen. Das war absolut nichts für Grobmotoriker. Insgesamt sind es 4 Wicklungen mit 2x 250 Windungen (Hauptfeld) und 2x 50 Windungen (Modulationsfeld). Der Widerstand einer Hauptspule beträgt rund 16 Ohm, jener einer Modulationsspule 2.5 Ohm. Dies scheint auch gut zu passen, wenn man dies mit der Drahtlänge und dem spezifischen Widerstand von Kupfer überprüft. Jetzt muss ich noch die Ausrichtungen der einzelnen Magnetfelder herausfinden. Dies mache ich mit dem Magnetometer. Danach schließe ich die Hauptfeldspulen in Serie und die Modulationsspulen parallel zusammen. Wenn es Neuigkeiten gibt (z.B. Teile aus China), geht es hier weiter...
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So, ich habe nun die Orientierung der 4 Felder mit dem Hallsensor überprüft und die Anschlussdrähte zum Teil neu verlötet. Jetzt stimmt die Orientierung der 4 Felder und ich konnte die Hauptfeldspulen in Serie und die Modulationsspulen parallel schalten. So bekomme ich einen Spulenwiderstand von 33.2 Ω für die beiden Hauptfeldspulen und 1.4 Ω für die beiden Modulationsspulen. Dann habe ich natürlich auch gleich geschaut, bei welcher Spannung ich welche Flussdichten zustande bringe. Hauptmagnetfeld: 0.44 mT bei 0.72 V bzw. 1.00 mT bei 1.80 V…………………… ca. 0.58 mT/V Modulationsfeld: 0.29 mT bei 0.39 V……………………………… 0.74 mT/V Wenn ich mit dem Hauptfeld ca. 2 mT erreichen möchte, muss ich demnach eine Spannung von rund 3.45 V anlegen. Das Modulationsfeld soll ca. 0.1 mT betragen. Die dafür notwendige Spannung beläuft sich dann auf 0.135 V. Beide Werte sind verglichen mit den Originalbeiträgen im Internet sehr plausibel.
Christian M. schrieb: > die Welt zu erobern Den NE555 gibt es auch mit Military specifications, da ist er viel gefährlicher!
Ralph B. schrieb: > Für die klinische MRT wird nahezu ausschließlich die > Wasserstoffresonanz <ausgenutzt, da > <das Vorkommen von Protonen im menschlichen Körper besonders hoch ist > (ca. <70 % des > <menschlichen Körpers bestehen aus Wasser; Fett besteht hauptsächlich > aus <Wasserstoff- und > <Kohlenstoffatomen) und das Wasserstoffproton aufgrund seines hohen > <gyromagnetischen > <Verhältnisses eine außerordentliche Empfindlichkeit besitzt. Die > <Larmorfrequenz für Wasserstoff > <beträgt bei einem Feld von 1,0 Tesla 42,58 MHz. Na ja, das sind die Frequenzen für die Protonenresonanz (NMR). Unser junger Freund will aber ESR machen. Da liegen die Resonanzfrequenzen deutlich höher. Die Mediziner sind auch hauptsächlich an räumlicher Auflösung interessiert, um zu sehen, wo viel Wasserstoff ist. Die Chemiker hingegen schliessen aus den mit hoher Auflösung gemessenen Resonanzfrequenzen auf die magnetische Umgebung der verschiedenen Wasserstoffatome im Molekül und daraus auf die Molekülstruktur. 60MHz NMR war Stand der Technik Mitte der 1960er Jahre, und die chemischen Verschiebungen der Resonanzfrequenz liegen im ppm-Bereich. Elektromagnete mit Eisenkern lassen sich für 60MHz auch noch einfach bauen. Für höhere Frequenzen, -nach und nach ging man auf 90 MHz, 180MHz, 300MHz und aktuell wohl 900MHz-, kann man wegen der magnetischen Sättigung keine Eisenkerne zur Verstärkung des Magnetfelds mehr verwenden, sondern man benötigt dann supraleitende Magnetspulen, die mit flüssigem Helium gekühlt werden müssen. Durch stärkere Magnetfelder steigt nicht nur die Empfindlichkeit, wie ich bereits erwähnte, sondern die Spektren sind auch leichter zu interpretieren.
Das ESR-Experiment möchte ich ja auch u.a. dafür nützen, den Lande-Faktor des Elektrons (bei reiner Spinkomponente) zu bestimmen. Die Gleichung lautet: E_zu = h * f_Resonator = g µ_B B Die Erregerfrequenz f kenne ich und wird um die 50 MHz liegen. Das Plancksche Wirkungsquantum h kenne ich natürlich auch, der Landefaktor g wird gesucht, das Bohrsche Magneton µ_B ist auch bekannt und die Flussdichte B im Falle der Resonanz wird aus der an der Helmholtzspule anliegenden Spannung U berechnet. Hierzu musste ich die Spule aber erst einmal kalibrieren. Dazu habe ich die Kennlinie B = B(U) aufgenommen. Ich erhalte einen schön linearen Zusammenhang mit der Steigung k = 0.5843 mT/V. Genau diesen Umrechnungsfaktor benötige ich später, um die Flussdichte B aus der Spannung U berechnen und oben in die Formel einsetzen zu können.
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Christoph E. schrieb: > Das ESR-Experiment möchte ich ja auch u.a. dafür nützen, den > Lande-Faktor des Elektrons (bei reiner Spinkomponente) zu bestimmen. Die > Gleichung lautet: > > E_zu = h * f_Resonator = g µ_B B > > Die Erregerfrequenz f kenne ich und wird um die 50 MHz liegen Ich denke, dass das alle hier längst verstanden haben. Ich fürchte lediglich, dass du wegen der doch recht geringen Magnetfeldstärke überhaupt keinen Effekt finden wirst. Zum Glück ist der angepeilte Frequenzbereich HF-mässig wohl einigermassen ruhig und ohne starke Störer. Christoph E. schrieb: > Ich erhalte einen schön linearen > Zusammenhang mit der Steigung k = 0.5843 mT/V. Das ist schön, aber du machst dabei einen systematischen Fehler, der mir schon früher aufgefallen ist, aber ich kann ja nicht nur meckern und habe mich daher mit einem Kommentar erstmal zurückgehalten. Du solltest den Spulenstrom und nicht die Spannung messen! Das Magnetfeld hängt ja bekanntlich vom Strom ab, und der nimmt bei gegebener Spannung ab, wenn der Widerstand wegen der Erwärmung der Spule steigt. Eine Temperaturerhöhung um 100°C durch den Magnetstrom ist durchaus möglich, und die Lackisolation des Drahtes hält das auch aus. Der spezifische Widerstand von Kupfer steigt um knapp 0,4%/K und wohin dann deine Resonanzfrequenz bei konstanter Spannung wandert, kannst du dir ja selbst ausrechnen. 40,68MHz ist übrigens eine ISM-Frequenz, und da musst du mit starken Störern rechnen.
Ich habe die Spule während der Kalibrierung mehrmals berührt um zu sehen, ob sie heiß wird. Dem war nicht so. Ich werde auch versuchen, einen Messdurchlauf so schnell wie möglich zu gestalten, um eben einer zu starken Erwärmung entgegen zu wirken. Und dass die tatsächliche Erwärmung des Drahts noch keinen zu großen Einfluss hat, kann man ja gerade am doch sehr linearen Verlauf des Graphen erkennen. Würde der Widerstand signifikant ansteigen, so müsste die Kurve ja abflachen, was eben nicht wirklich der Fall ist. Zur Stärke des Magnetfelds: Es gibt ja auch im Hobbybereich NMR-Spektroskope die mit dem Erdmagnetfeld arbeiten, welches ja nur rund 40 mikrotesla schwach ist. Da liegt dann die Resonanzfrequenz bei rund 2 kHz. Ich lass mich einfach überraschen, ob ich etwas messen kann oder nicht. Dass etwas nicht funktionieren wird, wurde mir schon öfters gesagt... Aber danke für deine nützlichen Informationen und Hinweise, nachtmix.
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Gestern sind die speziellen Elektrolytkondensatoren (Modellreihe OS-CON) der Firma Sanyo angekommen. Als Elektrolyt wurde bei diesen nicht mehr produzierten Modellen die Substanz Tetrathiafulvalen bzw. Tetracyanochinodimethan (kurz TTF-TCNQ) verwendet, welche sich sehr gut für die Elektronenspinresonanz eignen soll. Der gesuchte Elektrolyt ist das schwarze, graphitähnliche Pulver, welches sich auf der Trägerfolie befindet. Dieses habe ich mit einem Bastelmesser abgekratzt. Das Pulver bzw. die kleinen Elektrolytplättchen habe ich dann in das Probenröhrchen gefüllt und mit Plastilin abgeschlossen. Bei der Gewinnung des Elektrolyten habe ich zur Sicherheit Handschuhe und eine FFP2-Maske getragen. Ich hoffe, dass es nicht zu sehr verunreinigt ist und ein anständiges Signal liefert...
Die bei www.ieap.uni-kiel.de/edu/praktika/aprakt/teil-1/espin.pdf angegebene vereinfachte Schaltung ohne Bauteile mal als Simulation mit einfach eingesetzten Werten. Es soll ein Anhaltspunkt sein, die Funktion kann ich so nicht garantieren.Das hängt auch vom Aufbau und den verwendeten Bauteilen ab. In der erwähnten Quelle ist das als Praktikumsversuch gedacht, eine Frequenzangabe fehlt allerdings.Phywe gibt als Frequenz 146 MHz an, der Aufbau dort ist nicht mit dieser Schaltung identisch.
@Dieter: Vielen Dank für deine Bemühungen... Heute sind u.a. der RTL-SDR Stick und die HF-Transistoren (2SC3355) aus Fernost angekommen. Den SDR-Stick konnte ich schon mittels zadig-Treiber und SDRsharp zum Laufen bringen. Hier ein sehr gutes Video zur Installation des Sticks: https://www.youtube.com/watch?v=d0JS0duC7BI Am Wochenende werde ich den RF-Oszillator fertig löten und dann mit SDRsharp versuchen ihn zu empfangen...
Christoph E. schrieb: >Am Wochenende werde ich den RF-Oszillator fertig löten Denke dran, dass dieser Transistor eine andere Anschlussanordnung hat, als die hier üblichen Transistoren dieser Grösse. Emitter ist in der Mitte! https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/5863/NEC/2SC3355.html Ausserdem ist der Transistor mit fT=6,5GHz schon sehr schnell. Dabei besteht immer die Gefahr, dass er auf völlig anderen und sehr viel höheren Frequenzen schwingt, als du glaubst. Möglichst kurze Anschlüsse an allen mit HF in Berührung kommenden Bauteilen und zusammenhängende Massefläche! Schau auch mal mit einem UKW-Radio und einem Fernseher, ob du da nicht auf irgendwelchen Frequenzen störst. Der Transistor ist stark genug um in der Nachbarschaft den Empfang zu verhageln, wenn er macht, was er will, aber nicht soll.
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@nachtmix: Danke für den Hinweis, hatte mir die Pinbelegung schon rausgesucht... Heute habe ich die Modulationsschaltung an die Modulationsspule angeschlossen und den Spannungsverlauf überprüft. Ohne angeschlossener Spule erhalte ich bei Verwendung eines 100 µF Kondensators eine Spannungsamplitude von knapp über 100 mV, mit einem 47 µF Kondensator steigt diese auf 220 mV. Schließe ich die Modulationsspule an, geht die Spannung aber in den Keller und erreicht bei einer Versorgungsspannung von 5V nur noch eine Amplitude von 14 mV und bei 10 V eine Amplitude von 38 mV. Die Kapazität ob 47 µF oder 100 µF hat keinen Einfluss mehr auf den/die Spannungsverlauf/amplitude. Ob diese geringe Spannung für die Modulation ausreicht wird sich zeigen. Eigentlich bräuchte ich eine Spannung von ca. 130 mV um eine gewünschte Flussdichte von 0.1 mT mit der Modulationsspule zu erzielen… Was mich irritiert ist der Umstand, dass auf der Seite von Jabolatorium (http://www.jabolatorium.com/) das Modulationssignal erstens eine deutlich höhere Frequenz (800 Hz gegenüber meinen 250 Hz) besitzt und die Amplitude mit 200 mV angegeben wird. Jetzt weiß ich nicht ob hier die Modulationsspule bereits angeschlossen war. Bei mir geht die Amplitude bei angeschlossener Modulationsspule von 220 mV auf 14 mV runter. Deshalb meine Bitte an euch: Könnte jemand von euch die Modulationsschaltung simulieren? Die Modulationsspule besitzt eine Induktivität von 50 µH (siehe Abbildung). Danke im voraus... Dank der eingetroffenen Transistoren konnte ich auch den HF-Oszillator fertigstellen. Dieser schwingt eigentlich sehr schön bei 47.3 MHz (siehe Signal mit SDRsharp). Die Frequenz reagiert auch deutlich auf Verstellung des 10 kΩ Potentiometers bzw. wenn ich meine Hand der Spule nähere.
Kurzer Zwischenstand: Ich habe einmal die Modulationsschaltung mit LTSpice simuliert. Da bekomme ich von der Signalform her einen Verlauf wie in Echt, nur ist die simulierte Frequenz mit rund 1.2 kHz deutlich höher als bei meiner echten Schaltung und die Amplitude ist in der Simulation auch deutlich größer (54 mV Simulation gegenüber 14 mV Experiment). Ich werde mir daher meine gelötete Schaltung nochmals genauer ansehen. Vielleicht passt ja etwas nicht. Oder hat sonst jemand von euch einen Tipp woran die Abweichungen liegen könnten. Die Simulation passt schon viel besser zu den originalen Ergebnissen von Jabolatorium...
So, es geht weiter. Habe nun den NE555 zuerst gegen einen TLC555 getauscht. Die Probleme blieben bestehen, die Amplitude und die Frequenz waren viel zu niedrig. Nun habe ich es mit einem neuen NE555 probiert und siehe da, die Frequenz ist nun bei 5V auf 650 Hz gestiegen. Bei 12V sind es dann rund 1.3 kHz. Und die Amplitude (V_pp) beträgt bei 5V genau 28 mV und erhöht sich auf 100 mV bei 12V Versorgungsspannung. Das sind doch gleich viel bessere Werte. Um mit der Modulationsspule 0.1 mT zu erzielen, sind rund 130 mV notwendig. Ich werde daher den NE555 mit 12V betreiben, das müsste dann auch (fast) passen. Obwohl, dann sind die 1.3 kHz wiederum zu hoch. Denn eigentlich müsste die Frequenzmodulation des ESR-Signals dann ja sogar 2*1.3 kHz betragen, da ja dann pro "Schwingung" 2mal Resonanz erfolgen müsste. Und dann wäre ich bei einem hörbaren Ton von 2.6 kHz. Ich werde daher die Kapazitäten der Timerschaltung abändern. Jetzt könnte ich sogar schön langsam einen ersten Komplettversuch starten...
Christoph E. schrieb: > Habe nun den NE555 zuerst gegen einen TLC555 > getauscht. Der bipolaren 555 können viel mehr Ausgangsstrom liefern, als die CMOS-Versionen wie TLC555. Wenn die Frequenz des Sägezahns nicht stimmt, kann das daran liegen, dass du inn zeitbestimmenden Schaltungsteilen keramische Kondensatoren mit hohen Kapazitäten eingesetzt hast. Toleranzen, Stabilität und Temperaturkoeffizenten dieser Bauteile sind geradezu kriminell. Folienkondensatoren sind da weitaus besser. Ich weiss allerdings nicht, welche Schaltungen und Bauteile du aktuell verwendest. Und noch einmal: Ich empfehle dir dringend nicht die Ausgangsspannung des IC sondern die Spulenströme zu überwachen, notfalls mittels eines 1 Ohm oder 10 Ohm Widerstandes am kalten Ende.
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Wie breit soll denn die Resonanz sein, ueber welche du fahren willst ?
@nachtmix: Danke für deine Hinweise. Ich weiß, aber mich hat nur der Umstand verunsichert, dass Jabolatorium für seinen Timer einen LM555 angegeben hat... @Pandur: "Wie breit soll denn die Resonanz sein, ueber welche du fahren willst ?" Was meinst du damit genau, den Bereich der Flussdichte? Das Hauptmagnetfeld steuere ich von 0 bis ca. 4 V an, was einer Flussdichte von 0 - 2.5 mT entspricht. Bei einer Oszillatorfrequenz von 48 MHz sollte Resonanz bei rund 1.7 mT, also bei einer Spannung von rund 3V erfolgen. Die Oszillatorfrequenz liegt bei mir je nach Temperatur bei 43 - 47 MHz. Ich hoffe mit dem TTF-TCNQ eine möglichst schmale, dafür ausgeprägte Resonanz zu erzielen. Mit TEMPOL ist die Resonanzkurve zum Beispiel viel breiter und flacher... Habe jetzt bei der Moduationsschaltung den Frequenzbestimmenden Kondensator gegen einen mit 22 µF (vorher 10 µF) ausgetauscht. Jetzt erhalte ich bei 12V Versorgungsspannung eine Frequenz von ca. 610 Hz und eine Spannungsamplitude (Vpp) von 111 mV. Das passt mir sehr gut... Jetzt baue ich einmal alles schön auf und dann starte ich den ersten Versuch.
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Heureka... Habe heute den ersten Test gestartet. Zuerst einmal konnte ich nichts detektieren. Das HF-Signal war auch ziemlich breit. Deshalb tauschte ich das sicherlich Störungen verursachende 12V-Schaltnetzteil gegen einen 12V Li-Ionen-Akkupack aus und siehe da, das Frequenzspektrum war deutlich schmäler. Dann testete ich den Aufbau zunächst ohne Modulation. Da konnte ich aber leider keine Verschiebung des Peaks beobachten. Um die Spulenspannung und damit das Magnetfeld feinfühliger einstellen zu können, tauschte ich das normale Potentiometer gegen ein 10-Gang-Poti aus. Aber auch damit konnte ich keine Resonanz finden. Daher schaltete ich nun das Modulationsfeld hinzu. Und siehe da bzw. besser gesagt höre, ich konnte bei Veränderung der Spulenspannung einen immer lauter werdenden und dann wieder leiser werdenden Ton wahrnehmen. Die maximale Lautstärke erzielte ich bei 2.72 V Spulenspannung. Mit diesem Wert habe ich dann den Lande-Faktor berechnet. Der HF-Oszillator schwingte auf einer Frequenz von 44.575 MHz. Im Frequenzspektrum oben bzw. Wasserfallspektrum unten von SDRsharp konnte ich bei Resonanz deutlich Nebenpeaks um die zentrale Frequenz (eben 44.575 MHz) beobachten. Der damit berechnete Lande-Faktor belief sich auf g = 2,00455. Zum Vergleich der Tabellenwert: g = 2,002319... Ich glaube, so genau habe ich noch keine Konstante bisher experimentell bestimmen können ;-) Jetzt werde ich den Aufbau noch ein wenig umgestalten, aber ich bin überglücklich dass das Experiment zumindest teilweise auf Anhieb funktioniert hat. Warum ich allerdings ohne Modulationsfeld keine Resonanz/Frequenzverschiebung feststellen konnte, ist mir im Moment noch unklar. Jabolatorium hat in seinem Wasserfallspektrum einen deutlichen Ausschlag erhalten...
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Der Teil mit NE555, einige Werte müssen wahrscheinlich angepasst werden.Kein echter Aufbau vorhanden. Zur Frequenz, Elkos haben eine sehr große Kapazitätstoleranz, ob das eine Lösung zum Frequenzproblem ist ? Die "verbauten" Elkos sind ideal angenommen in der Simulation. Der Spulenwiderstand ist in Reihe zur Spule extra gezeichnet.
Christoph E. schrieb: > Der damit berechnete Lande-Faktor belief sich auf g = 2,00455. Zum > Vergleich der Tabellenwert: g = 2,002319... Klingt zu schön um wahr zu sein. Ich bin immer noch skeptisch. Bring doch mal einen größeren Permanentmagneten in die Nähe deines Aufbaus, und drehe ihn auch mal um. Die Lage des Peaks sollte sich dann ja entsprechend verändern. Tut sie es nicht, hast du irgend eine andere Resonanz gemessen.
Hier einmal das auf Vimeo hochgeladene Video: https://vimeo.com/656550977 Gibt natürlich dann noch ein Youtube-Video dazu... Der Aufbau ist soweit fertig. Ich konnte jetzt auch ohne Modulationsfeld die Resonanz mit SDRSharp aufzeichnen. Bei Resonanz erhalte ich eine leichte Beule im Wasserfalldiagramm. Mit Modulation war heute der lauteste Ton bei rund 2.66 V zu verzeichnen. Daher weicht mein damit berechneter Lande-Faktor wieder ein wenig mehr vom Sollwert ab. Bin aber trotzdem extrem zufrieden mit dem Resultat. Fertige ESR-Lösungen für Schule oder Universität gibt es auch zu kaufen. Allerdings kosten diese rund 2000 Euro. Mich hat der ganze Spaß so um die 100 Euro gekostet.
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Ich stolpere immer wieder über diesen Beitrag und bin etwas verwundert. Was kann man mit diesem Experiment darstellen oder gibt es einen abgeleiteten Praxiswert?
Zu Elkos in einem Resonanzkreis. Es ist aber schon klar, dass in einem kapazitiv gekoppelten Resopnanzkreis positive und negative Spannungen auftreten ? Und Elkos nicht gern falsch gepolt werden.. Deswegen verwendet man auch keine Elkos.
Der abgeleitete Wert in der Praxis - Null. Denn die Empfindlichkeit ist Null.
@ Christian M.: "Was kann man mit diesem Experiment darstellen" Diese Frage hättest du dir auch selbst beantworten können, wenn du den theoretischen Hintergrund zum Experiment auf meiner Homepage oder sonst wo im Internet/einem Buch gelesen hättest. Es geht um die Spinaufspaltung der Energieniveaus in einem Magnetfeld und die Anregung von Übergängen... "...gibt es einen abgeleiteten Praxiswert?" Auch hier, siehe Internet: Stichwort ESR-Spektroskopie Mir geht es eigentlich bei fast all meinen Experimenten darum Schülern auch fortgeschrittene physikalische Sachverhalte experimentell zu zeigen/vermitteln. Aus einem Schulbuch rezitieren oder um zig Tausende Euro (siehe unten) etwas Fertiges kaufen wie es 99% aller Physiklehrer/innen machen kann mMn eh ein jeder... Ich habe nochmals die entstandenen Kosten aufsummiert und komme auf 130 Euro. Bei Phywe kostet das Experiment läppische 5.689,35 EUR inkl. MwSt.
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Ich sehe in dem Aufbau lediglich zwei Spulen die "Angeregt" und durch Proben verstimmt werden.
Zwei Spulen mit einem 555 bestromt, welche etwas vor sich hin magnetisieren...
Pandur S. schrieb: > Zwei Spulen mit einem 555 bestromt, welche etwas vor sich hin > magnetisieren... k... kann man den Schulen anbieten, und Kultusministerien zahlen anstandslos 6000 € dafür! Da lohnt sich doch eine Kleinserie! Gewinn 5900 € pro verkauftem Exemplar! Kapierst du jetzt???
Christoph E. schrieb: > Mir geht es eigentlich bei fast all meinen Experimenten darum Schülern > auch fortgeschrittene physikalische Sachverhalte experimentell zu > zeigen/vermitteln. Das finde ich gut. Hoffe die Schülerinnen und Schüler wissen das auch zu schätzen. Christoph E. schrieb: > Ich habe nochmals die entstandenen Kosten aufsummiert und komme auf 130 > Euro. Schätze mal so zwischen 50 bis 100 Stunden hast Du bereits investiert.
Christoph E. schrieb: > Hier noch das Youtube-Video zum Projekt: > https://www.youtube.com/watch?v=N65SWkadWvg Ich bin geplättet. Das scheint tatsächlich zu funktionieren! Damit kannst du ja dann sogar deinen Hall-IC kalibrieren. Was passiert, wenn du statt des Drecks aus dem Kondensator etwas Ferritpulver in das Röhrchen bringst? --> https://en.wikipedia.org/wiki/Circulator
Die Schaltung für die Modulation mit dem NE555 als Simulation nochmal angepasst. Der historische Aufbau von ESR, dank Internet besuchbar ( Seite in Englisch ). Museum http://chiralqubit.eu/a-visit-to-the-Zavoisky-museum
Die NE555-Schaltung war von mir nicht richtig abgezeichnet, der Elko C2 mit 10 uF ist jetzt umgepolt.
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