Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Führungserfahrung oder angesehenere Stelle


von egdl (Gast)


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Hallo zusammen,

ich bin leider kein E-Techniker, aber da hier einige Meinungen und 
Erfahrungen hinsichtlich Karriere auffindbar sind, würde ich euch gern 
um Rat/Meinung bitten.

Folgende Situation: Ich bin seit einem Jahr als externer 
Entwicklungsingenieur bei einem DAX Konzern ausgeliehen, in dem ich 
zuvor schon als Azubi&Student war (Corona-> keine Festanstellung). Nun 
habe ich die Wahl zwischen folgenden zwei Optionen:

1. In der Fertigungsabteilung, in der ich während meines Studiums 
Werkstudent war, eine Linienleiterstelle mit Verantwortung für 35-40 
Fertigungsmitarbeiter annehmen.

oder

2. In einer intern sehr renommierten Prozessplanungsabteilung als 
Fertigungs/Prozessplaner anfangen und mich dort hocharbeiten.

Bei ersterer Option kann man halt direkt Führungserfahrung sammeln, ich 
stelle mir nur die frage, in wie weit die Führung von reinen "Workern" 
später angesehen ist.
Zweitere Option hat den Charme, dass man sehr fundiertes Prozess- und 
Produktwissen entwickelt, mit dem der Sprung in andere Funktionen in ein 
paar Jahren sicher möglich ist.

Mittel- und Langfristig möchte ich mindestens ins mittlere Management, 
am liebsten natürlich noch weiter hoch. Unternehmenswechsel schließe ich 
hierfür nicht aus, was vielleicht auch bei der Entscheidung betrachtet 
werden sollte, da das spezifische Produkt/Prozesswissen dann fast 
nutzlos wäre, oder wie seht ihr das?

Was denkt ihr? Was würdet ihr tun?

Danke für euren Input!

Gruß
Elias

von Oliver S. (oliverso)


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Das sind ja nun zwei sehr unterschiedliche Baustellen. Ich sag mal 
vorsichtig, die Linienleiter-Stelle ist eine Nummer zu groß für dich, 
wenn du jetzt noch so fragst, wie du fragst.

Oliver

von EX-Ing (Gast)


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Hallo,

erstmal Glückwunsch zu so einem Angebot in dieser Zeit.

Ich kenne aus meinem Berufsleben beide Bereiche und denke man sollte 
jeweils der "Typ" dafür sein.

Fertigung ist halt viel Tagesgeschäft, kurzzeitiges Denken und Planen, 
viel Improvisation usw.. Und viel Druck, abends müssen die Stückzahlen 
stimmen und am anderen Tag gehts wieder von vorne los. Ich hatte 
Kollegen, so vom Typ "Macher", die kamen damit gut klar und wollten auch 
nichts anderes machen. Wer eher unflexibel ist, sollte es lieber lassen. 
Hinzu kommt, dass überall Fertigung ins Ausland verlagert wird, aus 
meiner Sicht nicht ganz so zukunftsträchtig.

Wer lieber langfristig denkt und auch komplexe Sachverhalte überschaut, 
dem würde ich zur Alternative Fertigungs/Prozessplaner raten. Hier kann 
man bei guter Leistung auch aufsteigen und man hat den Job auch noch, 
wenn die Fertigung ins Ausland geht. Der Jobwechsel ist aus meiner Sicht 
auch nicht schwieriger als bei 1).

Mach in jedem Fall das was Dir besser liegt. Erfahrung hast Du ja schon.

von oszi40 (Gast)


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Man sollte das machen, was einem besser liegt. Wer beim Militär war, 
kann evtl. besser führen? Wer jedoch gerne plant und dabei den Überblick 
hat, was hinten rauskommen soll, ist für 2. schon mal etwas vorbereitet. 
Allerdings gehört zur Planung auch Erfahrung ob das so zum Erfolg 
führt. Deshalb sollte man auf eine gute Einarbeitung achten! Rom wurde 
nicht an einem Tag gebaut.

von Rick M. (rick-nrw)


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egdl schrieb:
> 1. In der Fertigungsabteilung, in der ich während meines Studiums
> Werkstudent war, eine Linienleiterstelle mit Verantwortung für 35-40
> Fertigungsmitarbeiter annehmen.
>
> oder
>
> 2. In einer intern sehr renommierten Prozessplanungsabteilung als
> Fertigungs/Prozessplaner anfangen und mich dort hocharbeiten.

Was liegt Dir mehr?

1.) Linienleiter: sehr viel administrative Tätigkeiten, weniger, kaum 
fachliche.
Du bist der Kindergärtner, Leute in den Arsch treten, Leute auch mal 
entlassen, fachliche wie disziplinarische Verantwortung.
Du unterstehst direkt dem oberen Management.

2.) Fachliche Tätigkeit im Vordergrund

von DoS (Gast)


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Ein weiser Professor hat mal gesagt, man hat die Wahl zwischen Familie, 
Arbeit, Macht oder Geld. Ich habe immer das Geld genommen und bisher 
damit gut gefahren.

von ZF (Gast)


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W2 oder W3?
;-)

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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DoS schrieb:
> Ein weiser Professor hat mal gesagt, man hat die Wahl zwischen Familie,
> Arbeit, Macht oder Geld. Ich habe immer das Geld genommen und bisher
> damit gut gefahren.

Gute Entscheidung! Das Geld bleibt wenigstens treu!

von Senf D. (senfdazugeber)


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Ganz klar Option 2.

von Student Hallo (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> DoS schrieb:
>> Ein weiser Professor hat mal gesagt, man hat die Wahl zwischen Familie,
>> Arbeit, Macht oder Geld.

Senf D. schrieb:
> Ganz klar Option 2.

Was???

von gute Schule (Gast)


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Wenn du jetzt schon weißt, dass du Führungskraft werden willst, dann 
übernehme den Leiterposten.

Führungserfahrung im Lebenslauf stehen zu haben, schadet nie.

Und eine Gruppe Fertigungsmitarbeiter zu führen, bereitet dich quasi 
optimal auf die Leitung anderer Gruppen/Mitarbeiter vor. In der 
Fertigung weht so ziemlich der stärkste Wind überhaupt.
Dagegen ist eine Gruppe Ingenieure der reinste Kindergarten.

In die Fertigungsplanung kannst du immer noch wechseln, wenn du schon 
3-5 Jahre Erfahrung in der Fertigung hast.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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egdl schrieb:

> 1. In der Fertigungsabteilung, in der ich während meines Studiums
> Werkstudent war, eine Linienleiterstelle mit Verantwortung für 35-40
> Fertigungsmitarbeiter annehmen.

> Bei ersterer Option kann man halt direkt Führungserfahrung sammeln, ich
> stelle mir nur die frage, in wie weit die Führung von reinen "Workern"
> später angesehen ist.

So richtig weiste nicht, was 'Erfahrung in der Menschenführung' 
bedeutet?! Naja, in den Jahrgängen ohne Erfahrung beim Bund oder beim 
Zivildienst steht das ja auch nicht zu erwarten. Deine Option zwei weist 
daraufhin, das du hier 'Planung' mit 'Führung' verwechselst.

Es nutzt der tollste Plan nichts, wenn man seine Mitarbeiter nicht dazu 
bringen kann, ihn umzusetzen.

https://www.youtube.com/watch?v=-90iRQbd0fg

von Christian B. (luckyfu)


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gute Schule schrieb:
> In der
> Fertigung weht so ziemlich der stärkste Wind überhaupt.

Vor allem, und das ist jetzt überhaupt nicht sexistisch gemeint: Wenn du 
ein Team mit vorwiegend weiblicher Besetzung führen musst. Wir haben bei 
uns einen Fertigungsbereich, in dem praktisch nur Frauen arbeiten. Die 
zu führen ist ne ganz andere Nummer als ein gemischtes Team oder eins, 
bestehend nur aus Männern. Was da an Zickenterror herrscht ist echt 
finster. Da kann die eine nicht neben einer anderen arbeiten, aber beide 
Zusammen können gut mit Mitarbeiterin 3 umgehen, solange Mitarbeiterin 5 
nicht anwesend ist und alles läuft bestens, solange Mitarbeiterin 4 
greifbar ist, die leider sehr oft krank ist. So ähnlich muss man sich 
das vorstellen, da es aber über 10 Frauen sind ist es etwas 
komplizierter... Wenns bei den Männern mal rappelt, krachts halt 
richtig, danach trinken die ein Bier zusammen und es ist alles wieder 
gut. Bei Frauen ist das leider anders. In gemischten Teams hat man beide 
Probleme eigentlich nicht, das ist die beste Kombination aus meiner 
Sicht von außen.

von Hubert (Gast)


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Christian B. schrieb:
> gute Schule schrieb:
>> In der
>> Fertigung weht so ziemlich der stärkste Wind überhaupt.
>
> Vor allem, und das ist jetzt überhaupt nicht sexistisch gemeint: Wenn du
> ein Team mit vorwiegend weiblicher Besetzung führen musst. Wir haben bei
> uns einen Fertigungsbereich, in dem praktisch nur Frauen arbeiten. Die
> zu führen ist ne ganz andere Nummer als ein gemischtes Team oder eins,
> bestehend nur aus Männern. Was da an Zickenterror herrscht ist echt
> finster.

> In gemischten Teams hat man beide
> Probleme eigentlich nicht, das ist die beste Kombination aus meiner
> Sicht von außen.

Wenn diese Frauen hübsch sind, komme ich gerne ins Team, damit sind die 
Probleme behoben.

von Heldenbarde (Gast)


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Hubert schrieb:

> Wenn diese Frauen hübsch sind, komme ich gerne ins Team, damit sind die
> Probleme behoben.

Mutig, manche Frauen scheuen vor nichts zurück, wenns ihre Karriere 
beschleunigt, auch nicht vor Vergewaltigungsvorwürfen  ...  gegenüber 
ihrem Ex-freund ... zwei Jahre später ... weil der bei der SPD ist und 
frau selbst bei den Grünen ist ... und bisexuell ... und trotzdem nicht 
quatenmäßig auf die wahlliste kommt ... Oder wenn nach lange Gezerre 
doch, dann wird von Wahlrechtswegen die gesamte Liste ungültig ... so 
ein Pech auch:
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/landespolitik/anklage-wegen-vergewaltigung-von-gruenen-politikerin-jeanne-dillschneider_aid-61650649

von fed (Gast)


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in jedem Fall Option 1.

aber bei der mitarbeiterzahl drück ich dir die Daumen. hoffe mal die 
machen gute rendite und der Ablauf ist gut geplant und etabliert.
wenn nicht, nimms nicht an. viele gehen an sowas drauf weil sie die 
Vielzahl an unterschiedlichen Problemen und Themen nicht kontrollieren 
können und das betrifft auch Leute mit Erfahrung.

Führung und Managment ist nicht so einfach, man muss der Typ dafür.

von Matze Fichter (Gast)


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egdl schrieb:
> Hallo zusammen,
> Was denkt ihr? Was würdet ihr tun?
> Danke für euren Input!
> Gruß
> Elias

Würde mich auch interessieren. Mir gehts auch so. Ich bin Dr. in 
Etechnik und habe nun von der Uniklinik der Landeshauptstadt eine 
Arztstelle mit Führungsverantwortung (35-40) angeboten bekommen.

von Heldenbarde (Gast)


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Matze Fichter schrieb:

> Würde mich auch interessieren. Mir gehts auch so. Ich bin Dr. in
> Etechnik und habe nun von der Uniklinik der Landeshauptstadt eine
> Arztstelle mit Führungsverantwortung (35-40) angeboten bekommen.

Jajaja freitags ist der hier Flunkertag, da darf man dem Forum nichts 
glauben, nicht mal das Freitag ist. ;-)

von Fardad Ra (Gast)


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Matze Fichter schrieb:
> egdl schrieb:
>> Hallo zusammen,
>> Was denkt ihr? Was würdet ihr tun?
>> Danke für euren Input!
>> Gruß
>> Elias
>
> Würde mich auch interessieren. Mir gehts auch so. Ich bin Dr. in
> Etechnik und habe nun von der Uniklinik der Landeshauptstadt eine
> Arztstelle mit Führungsverantwortung (35-40) angeboten bekommen.

Kennt wohl jeder von uns hier.

BTW: Nur weil du einen Dr. hast bist du noch lange kein Arzt.

Aber in den Kreisen in denen du unterwegs bist scheint die Flughöhe wohl 
keine Grenzen zu kennen. Viel Erfolg dabei auf jeden Fall!

von Berufsberatung (Gast)


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Wenn du nie in der Werkstatt warst bei den dreckigen Jungs und 
neuerdings dreckigen Mädels, wirste es schwer haben dich dort 
durchzusetzen oder irgendwie anderweitig Erfahrung im Umgang mit äh 
einfacher gestrickten Leuten hast. Da musste auch mal Schreien können 
damit Ruhe im Puff ist, wenn du das nicht kannst tanzen die dir sehr 
schnell auf der Nase rum.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Christian B. schrieb:
> Die
> zu führen ist ne ganz andere Nummer als ein gemischtes Team oder eins,
> bestehend nur aus Männern. Was da an Zickenterror herrscht ist echt
> finster.
Kann ich als ehemaliger Laborleiter bestätigen.

Hubert schrieb:
> Wenn diese Frauen hübsch sind, komme ich gerne ins Team, damit sind die
> Probleme behoben.
Bei diesen Stress denkst Du nicht mehr daran ob die hübsch sind oder 
nicht.

von Dieter H. (kyblord)


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Stefan H. schrieb:
> DoS schrieb:
>> Ein weiser Professor hat mal gesagt, man hat die Wahl zwischen Familie,
>> Arbeit, Macht oder Geld. Ich habe immer das Geld genommen und bisher
>> damit gut gefahren.
>
> Gute Entscheidung! Das Geld bleibt wenigstens treu!

Ich würde mich für Macht entscheiden. Muss nämlich was kompensieren.

von Shorty (Gast)


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Christian B. schrieb:
> In gemischten Teams hat man beide
> Probleme eigentlich nicht, das ist die beste Kombination aus meiner
> Sicht von außen.

Das sehe ich anders. Ich bin über die Jahre in der Entwicklung zu der 
Ansicht gekommen, das es am besten mit einer reinen Männertruppe 
funktioniert (Abgesehen von der Abteilungssekretärin und oder 
Assistenz).

von abc (Gast)


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Fardad Ra schrieb:
> BTW: Nur weil du einen Dr. hast bist du noch lange kein Arzt.

Lügenpresse!
E-Technik Doktoren sind die besten Ärtzte überhaupt!!!!

von P. S. (namnyef)


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Wirklich wachsen wirst du wohl eher bei 1. Oder halt daran zerbrechen :D

von meckerziege (Gast)


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P. S. schrieb:
> Wirklich wachsen wirst du wohl eher bei 1. Oder halt daran
> zerbrechen :D

Ich würde es riskieren. Ist ne sehr gute Chance.

von Jemand (Gast)


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Hubert schrieb:
> Wenn diese Frauen hübsch sind, komme ich gerne ins Team, damit sind die
> Probleme behoben.
Wer sich vom weibl. Äußeren leiten lässt, hat dann sicher nicht mehr den 
klaren Kopf um schwierige Entscheidungen zu treffen. Es gibt auch ganz 
hübsche Zicken, u. am Aussehen macht man weder Sympathie noch 
Entscheidungen fest!
Der Hahn im Korb kräht dann auch nur auf´m Mist.

von Dieter H. (kyblord)


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Jemand schrieb:
> Hubert schrieb:
>> Wenn diese Frauen hübsch sind, komme ich gerne ins Team, damit sind die
>> Probleme behoben.
> Wer sich vom weibl. Äußeren leiten lässt, hat dann sicher nicht mehr den
> klaren Kopf um schwierige Entscheidungen zu treffen. Es gibt auch ganz
> hübsche Zicken, u. am Aussehen macht man weder Sympathie noch
> Entscheidungen fest!
> Der Hahn im Korb kräht dann auch nur auf´m Mist.

real talk

von Rap EXPERTE mit Opel Corsa (Gast)


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Dieter H. schrieb:
> Jemand schrieb:
>
>> Hubert schrieb:
>>> Wenn diese Frauen hübsch sind, komme ich gerne ins Team, damit sind die
>>> Probleme behoben.
>>
>> Wer sich vom weibl. Äußeren leiten lässt, hat dann sicher nicht mehr den
>> klaren Kopf um schwierige Entscheidungen zu treffen. Es gibt auch ganz
>> hübsche Zicken, u. am Aussehen macht man weder Sympathie noch
>> Entscheidungen fest!
>> Der Hahn im Korb kräht dann auch nur auf´m Mist.
>
> real talk

Das ist aber wie bei Firmen : "Zahlt schlecht" bedeutet nicht, dass 
dafür andere Sachen so gut sind, dass die schlechte Bezahlung 
kompensiert wird. Meistens ist das Gesamtpaket viel schlechter.

Analog dazu : "Mann / Frau sieht schlecht aus" muss nicht ein positives 
Gesamtpaket bedeuten.

von Reinhard S. (rezz)


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Rap EXPERTE mit Opel Corsa schrieb:
> Das ist aber wie bei Firmen : "Zahlt schlecht" bedeutet nicht, dass
> dafür andere Sachen so gut sind, dass die schlechte Bezahlung
> kompensiert wird. Meistens ist das Gesamtpaket viel schlechter.
>
> Analog dazu : "Mann / Frau sieht schlecht aus" muss nicht ein positives
> Gesamtpaket bedeuten.

Umgedreht ist eine gute Bezahlung oder ein gutes Aussehen halt auch kein 
Garant für ein positives Gesamtpaket.

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