Forum: PC Hard- und Software Notebook von 2001: Weiterverwendung, Umbau: Eure Ideen


von Thomas B. (franzbing)


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Hallo
die Situation:
es handelt sich um ein intaktes Notebook Sony Vaio PCG-F104k aka 9326. 
Von 2001.
Pentium 3, 256MB RAM, PATA-2,5"-Festplatte 30GB, DVD-ROM-Laufwerk, 
Display 1024x768, RS-232-Schnittstelle, PC-Card-Schacht mit 
Ethernet-Karte, Floppy Disk. Eine ext. USB3-Disk wurde problemlos an 
eingebauten USB 1.1 erkannt und genutzt. Bootet von Floppy, DVD oder HD. 
Selbstgebrannte CD oder DVD mag das DVD-Laufwerk leider gar nicht. Der 
schon gereinigte Lüfter ist unüberhörbar.
Wurde ausgeliefert mit W2k und war damit OK.

Das Problem:
Ich hänge leider sehr daran. Ich verschwende meine Zeit mit 
selbstgemachten Aufgaben mit dem Altgerät. Wegschmeissen täte weh. 
Erheblich moderneres Notebook steht zur Verfügung.

Ziele:
Hoffte, damit Arduino programmieren zu können. Notfalls als Werkstatt-PC 
beim Autoschrauben zum Lesen von Dokumentationen heranziehen. Dafür 
sollten Dateiformate von 2021 ohne Konvertierung genutzt werden können.

Derzeitiger Stand:
FreeDOS 1.2 installiert. Läuft. Datenaustausch z.B. mit Server via 
serieller Verbindung würde aber einigen Aufwand voraussetzen und mit 
zmodem habe ich seit 1990 nichts mehr gemacht. Lernkurve würde Zeit 
stehlen.
Also Debian 11.1 i386/686/netinst/Expert installiert. Ethernet 
problemlos. Mit Xorg, Window-Manager jwm, Yamaha-Soundtreiber 
erfolgreich nachinstalliert, SSH. X läuft. StarOffice 5.1a läuft 
(Fonts-Anpassung wäre sinnvoll), Firefox läuft seeehr zäh. Lynx kann 
leider nur Text.

LibreOffice aus Debian 11 sowie das Arduino-Paket laufen gar nicht. Eine 
mögliche Rückrüstung auf altes Debian wg. möglicherweise 
funktionierendem Alt-Arduino-IDE-Paket möchte ich vermeiden. Ebenso den 
Wieder-Einsatz von W2k - irgendwann muss damit Schluss sein.

Was also könnte ich mit dem PC machen? Erste Ideen:
- Raspberry nutzen und somit Leistung für aktuelle SW erhalten: Mobo und 
Massenspeicher entfernen und stattdessen einen Raspberry einbauen. 
Aktuelles OS verwenden. Wie verbinde ich Display, Keyboard und Touchpad 
weiter?
- mit Debian's Textkonsole zufrieden geben für Arduino-Programmierung. 
Arduino mit Textkonsole programmieren erscheint mir möglich, doch welche 
Einschränkungen sind zu erwarten?
- Schnittstellenkonverter Seriell <> Ethernet: Wozu könnte das gut sein?
- meine längst überflüssige ISTEC-PABX via RS-232 konfigurieren. Doch 
wir haben schon Smartphone mit Flatrate
- Fernseher hat noch Wartungsschnittstelle RS-232. Doch was soll mir das 
nutzen?
- Was gäbe es da sonst noch in einem Bastler-Haushalt - auch künftige 
Elektronikbastelprojekte wie steuerbare Netzgeräte?
- OBD am Auto, ähnliches am Pedelec?
- Velleman PCSGU250 via W2k anschliessen. Das geht aber auch via 
Virtualbox auf zeitgenössischem PC
- Infopanel, doch dafür erscheinen mir Stromverbrauch und die Grösse als 
zu gross
-Programmiersprachen lernen: Pascal, C oder x86-Assembler in 
Textkonsolen
- Verschenken an jemand, der mit dem beschränkten Gerät noch etwas 
begründetes anfangen kann und sonst nichts hat

viele Grüsse
Thomas

von (prx) A. K. (prx)


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Als RS232-Terminal für Microcontroller-Projekte oder RasPis nutzen, oder 
(im Unternehmen) für Geräte, die man seriell urkonfiguriert.

von Oliver S. (oliverso)


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Thomas B. schrieb:
> - Verschenken an jemand, der mit dem beschränkten Gerät noch etwas
> begründetes anfangen kann und sonst nichts hat

- Entsorgen, oder Ram aufrüsten. Mit nur 256MB Ram (wenn die Angabe 
stimmt) läuft überhaupt nichts einigermaßen aktuelles. W2K wird damit 
zwar booten, aber wirklich nutzbar ist das doch auch kaum.

Oliver

von Nostalgiker (Gast)


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Ich hab eine ähnliche Beziehung zu meinen IBM T61 aber auch die liegen 
seit Jahren ungenutzt in einer Kiste. Und die haben immerhin schon C2D 
und selbst heute noch nutzbare Mengen RAM. Aber auch da - alles was ich 
sinnvoll damit machen könnte können die neueren Systeme die ich ja eh 
benutze auch.

Also liegen sie rum weil ich es (noch) nicht übers Herz gebracht habe 
sie zu entsorgen. Ich hab immer ein Problem damit noch einwandfrei 
funktionierende Hardware in den Elektroschrott zu geben, weil ich der 
Meinung bin dass weiter benutzen doch ökologisch und ökonomisch besser 
sein muss. Bisher konnte mich noch keiner mit Argumenten vom Gegenteil 
überzeugen. Und ich möchte bitte überzeugt werden...

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Nostalgiker schrieb:
> Ich hab eine ähnliche Beziehung zu meinen IBM T61

Du meinst Lenovo T61? Der funktioniert sogar fehlerfrei mit Windows 10 
64 bit, weshalb ich ihn bisher nicht entsorgt habe. Allein wegen der 
düsteren CCFL-Hintergrundbeleuchtung vom Display ist es kein Vergnügen 
mehr, damit zu arbeiten.

An den TO: Mein erstes Notebook mit Farb-Display habe ich Mitte der 90er 
Jahre gekauft für mehrere 1.000,00 DM. Als es nach wenigen Jahren nicht 
mehr brauchbar war, mochte ich es nicht wegwerfen. Also lagerte ich es 
für mehrere nutzlos in einer Kommode ein, bis meine Scham zum Entsorgen 
vorüber war.

von Dieter (Gast)


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Als Linux-Kiste ist das Gerät immer noch brauchbar.

Schlanke Linux Distributionen für alte Rechner – Lightweight Linux 
Distros:
https://www.berlios.de/linux-fuer-alte-rechner/

Suche Dir davon eines aus.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Habe hier noch ein ähnlich altes (oder noch älteres) Toshiba Libretto 
rumliegen. War ein schickes Teil dazumals, ein wirklich tragbarer 
Computer.

Kann ihn auch nicht wegschmeißen, aber benutzt wird er schon lange nicht 
mehr. Als serielle Console habe ich ihn mal eine Weile genommen (als 
mein Server hin und wieder mal eine Panic-Attacke hatte), aber erstens 
braucht das Teil halt auch Energie, und zweitens ist es dort die alte 
Festplatte, die unüberhörbar ist.

Irgendein neues OS würde ich gar nicht erst versuchen, das uralte 
FreeBSD da drauf läuft zumindest noch.

von Claus P. (Gast)


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Nostalgiker schrieb:
> Ich hab eine ähnliche Beziehung zu meinen IBM T61 aber auch die liegen
> seit Jahren ungenutzt in einer Kiste.

Ich habe mehrere IBM/Lenovo der T-Serie noch in gebrauch: T61, T500, 
T430, alle mit Ubuntu 20.04. Mit 4 GB RAM läuft auch der T61 gut, 
Firefox ist nicht superschnell, aber akzeptabel zu gebrauchen, auch 
Libreoffice.

von Dieter (Gast)


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Als Office zum Schreiben kannst Du Abiword verwenden. Für 
Tabellenkalkulation gibt es gnumeric.

von Oliver S. (oliverso)


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Bei mir steht ein alter Compaq irgendwas 700 auf der Heizung, zur 
Datenerfassung. Der startet einmal am Tag für 10 Minuten mit W2K, holt 
die Daten von der Heizung ab, und schiebt die aufs NAS. Da dauert 
alleine der Bootvorgang schon so lange, daß ich nie auf die Idee käme, 
den für irgend eine ernsthafte Anwendung zu benutzen.

Die Zeit dieser Kisten ist einfach vorbei.

Oliver

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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da müsste man schauen, ob man nicht eine SSD dafür bekommt.
zusammen mit soviel RAM wie möglich sollte das nutzbar sein.

Es gibt IDE-SSDs und Adapter, um darin dann eine mSATA SSD zu versenken.

RAM und Laufwerk sind ja die Flaschenhälse,
die man schonmal erweitern kann.

: Bearbeitet durch User
von Dieter M. (Gast)


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Ich benutze meinen alten EEEPC (noch mit Win XP , aber ohne Netzwerk) 
zum Loggen beim Laden/Refreshen von Akkus.
Zu mehr ist der Kram echt nicht zu gebrauchen.

von CompaqEvo (Gast)


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Habe hier auch einen ca. 20 Jahre alten Compaq mit Win 2000. Der wurde 
in den letzten Jahren als Terminal mit serieller Schnittstelle 
verwendet. Gelegentlich auch zum Herunterfahren eines Servers ohne 
Display über Ethernet. Dann müssen eben alle Geräte für die jew. Aktion 
vom Internet getrennt sein, weil es Anti-Virensoftware nicht mehr gibt.

Der Akku ist uralt aber noch ganz ok. Wenn der aufgibt, dann war's das 
aber.

von MaWin (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Hoffte, damit Arduino programmieren zu können.

Thomas B. schrieb:
> Was also könnte ich mit dem PC machen?

Ich benutze so alte Laptops

a) einen unter Win98 (ehemals 95) für Programmierung von GALs, CPLDs mit 
ispSynario, (Atmel)8051, 68HC11 mit SmallC und AS11, EPROMs mit einem 
entsprechend alten Programmer und alter Software, der eine LPT und COM 
Hardwareschnittstelle erfordert und einen taktstabilen Prozessor. Ja, 
das sind alte Chips, aber wenn man so altes Zeug reparieren oder 
anpassen muss, packt man ihn aus. Moderne AVR oder ARM Programmiererei 
mache ich auf modernem Rechner. Zudem läuft auf ihm eine Kamerasoftware 
für Mikroskopkamera und Endoskopkamera.

b) einen unter XP zur Ansteuerung der CNC Fräse unter Mach3, erfordert 
auch echte LPT Schnittstellen und taktstabile (keine Mobile) 
Prozessoren. Es ist noch einige Simpel-CAD drauf, wie Schriftenerzeugung 
zum Gravieren, Outlines zum Platinenfräsen.

Die laufen auch mit längst defektem Akku schon seit >10 Jahren gut und 
enthalten die Software von damals, kein träges neues Zeug, und sind 
unmittelbar einsatzfähig, Einschalten und los geht's. Never change a 
running system.

Beide hängen nicht im Netz, sondern bekommen ihre Daten per USB Stick.

von CompaqEvo (Gast)


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Noch eine Killer-Anwendung: Filme gucken.

Viele DVDs sind mit Regional-Codes gesichert, die man umstellen kann, 
aber nur einige wenige Male. Wenn Du z.B. japanische/amerikanische Filme 
sehen willst, stell einfach Deinen Laptop um. Dann brauchst Du kein 
Extra-Laufwerk.

von rbx (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Lynx kann
> leider nur Text.

Lynx, bzw. Links  https://de.wikipedia.org/wiki/Links_(Browser)   können 
noch ein wenig mehr.

Wenn du Spaß dran hast, probier doch mal

http://asm.sourceforge.net/asmutils.html

Thomas B. schrieb:
> Programmiersprachen lernen: Pascal, C oder x86-Assembler in
> Textkonsolen

Erstmal C..
Schauen, ob du ein gutes Unix drauf zum Laufen bekommst. Und dann einen 
auf Student zum Jahrtausendwechsel machen - da wurden bei uns die Unixe 
alle durch massenweise Windows NT - Systeme an den Rand bzw. in die 
Bedeutungslosigkeit gedrängt.

Dieses PDF ist neuer:

https://www2.icp.uni-stuttgart.de/~icp/mediawiki/images/5/59/CGL1819_slides-unix.pdf

äh...pdf-reading allerdings auch ...naja, wenn es möglich ist, noch so 
ein Unix Einführungsbüchlein von einen Rechenzentrum zu bekommen, kann 
man wenigstens ein wenig Geschichtsbewusstsein bekommen bzw. aufweisen.

von Rüdiger B. (rbruns)


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RAM aufrüsten aus defekten Notebooks:
    Dimm-Geschwindigkeit: PC133
    Dimm-Typ: Non-ECC
    Speicherkapazität: 256MB Modul
    Formfaktor: 144 Pin SoDimm

von michael_ (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Bei mir steht ein alter Compaq irgendwas 700 auf der Heizung, zur
> Datenerfassung. Der startet einmal am Tag für 10 Minuten mit W2K, holt
> die Daten von der Heizung ab, und schiebt die aufs NAS. Da dauert
> alleine der Bootvorgang schon so lange, daß ich nie auf die Idee käme,
> den für irgend eine ernsthafte Anwendung zu benutzen.
>
> Die Zeit dieser Kisten ist einfach vorbei.
>
> Oliver

Da stimmt was nicht.
Die alten BS starten schnell.

Ihr habt nur einen?
Bei mir tummeln sich fast zehn solcher Geräte :-)

von Mark S. (voltwide)


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Wenn das display akzeptabel ist, käme imho Lesegerät für 
pdf-Datenblätter oder auch Arduino-Programmierung von der Konsole in 
Betracht. Wobei ich meine Attinys lieber in C programmiere, mit dem 
USB-Tiny-Progger flashe unter AVR-Dude und anstelle einer aufgeblähten 
IDE einen mir passenden Texteditor benutze (z.B. Gedit oder Geany).
Webbrowser machen da wohl keinen Spaß mehr. Habe noch nen originalen 
EEEPC in einem wunderhübschen roten Lederetui im Schrank - von daher ist 
mir dieses Thema auch durchaus vertraut.

: Bearbeitet durch User
von Thomas B. (franzbing)


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Danke,
256MB ist leider von Sony als Limit "eingebaut" worden.

von Thomas B. (franzbing)


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Danke
der PDF-Inhalt ist mir zwar fast vollständig bekannt, doch einige 
Begriffe sind nun sonnenklar.
Dank aus Stuttgart

von Thomas B. (franzbing)


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Danke
da fand ich allerhand interessantes. Werde zwei Distros erproben.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mein Omnibook XE2 läuft unter Win98 und wird für die gleichen Zwecke 
benutzt, wie MaWin unter Punkt a) beschreibt, hat aber im Gegensatz zu 
dem des TE noch Frickelport (LPT).
Leider läuft Indy3 nicht, weil der verbaute Grafikchip der bekloppteste 
ist, den es jemals gab. ('SiliconMotion' Machwerk).

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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einen Rechner mit 'nem Parallel-Port kann man immer mal gebrauchen

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Habe auf meinem Laptop - Amilo D7830 3 Betriebssystem drauf.
1 WinXP
2 Win 7
3 Linux

alles läuft perfekt.

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