Moin, ich würde gerne meiner Nichte einen Gitarrenverstärker aufbauen und zu Weihnachten schenken und habe mich für diesen entschieden: https://www.tube-town.net/cms/?DIY/Amps/TT_JTM45 Aber ich verstehe nicht so ganz die Eingangsbeschaltung. So wie ich das sehe, wird bei der jeweils unteren Buchse (J2, J4) die Gitarre kurzgeschlossen und bei den oberen Eingängen (J1, J3) floated die Gitarre auf 1 MegOhm. Was mich noch wundert: * Ich sehe keine Dioden zur Verzerrung. Wie funktioniert das? * Wie stellt man den Ruhestrom der Endröhren ein? Ich hätte separate Trimmer an den Kathoden erwartet oder wenigstens zwischen beiden Gitterableitwiderständen R22/R23 ein Abgleichpoti.
der kurzschluß besteht nur solange wie kein stecker eingesteckt ist. gittervorspannung einstellung tr1. suche dir am besten jemanden der dir beisteht. dein wissensstand scheint ein wenig knapp.
Die jeweilige Gitarre an J1, J3 floatet dann nicht auf 1 MegOhm: Die Masse JEDER Gitarre liegt jeweils auf Masse des Verstärkers. Die Widerstände mit 1 MegOhm hätte man jeweils -wenigstens theoretisch- direkt auf die Röhrengitter (2 bzw. 7) legen können(?).
Ja, aber wo kommt denn das Signal der Gitarre raus? Zwischen Ring und Tip. Und der Tip wird bei J2 und J4 hart auf Masse verbunden. Und Ring ist auch auf Masse. Aber wenn man die Gitarre an J1 oder J3 anschließt, dann floated der Eingang auf 1 Meg, bzw. wird auch kurzgeschlosen, wenn man nicht in J2 oder J4 einen Blindstecker reinsteckt. Es wäre halt gut wenn irgendwo erklärt wäre, wo man was anschließen muss. einer schrieb: > gittervorspannung einstellung tr1. Sorry, das sehe ich auch anders. Wenn Sie am Poti Tr1 drehen verändern Sie die Gittervorspannung beider Röhren zusammen. D.h. auch die Anodenströme verändern sich beide (etwa) in gleichem Maße und Sie treiben den armen AÜ mangels Luftspalt in die Sättigung (wird vielleicht etwa so die Verzerrung hergestellt?)
Marek N. schrieb: > Wie stellt man den Ruhestrom der Endröhren ein? Ich hätte separate > Trimmer an den Kathoden erwartet oder wenigstens zwischen beiden > Gitterableitwiderständen R22/R23 ein Abgleichpoti. Hat er eben nicht. Dazu reicht offenbar Tr1 mit 50 K an R106. Feinsymmetrieeinstellung hat man sich gespart. So einen extrem großen Einfluss hat das auch nicht. Man will ja Verzerrungen haben. Da kommt es auf vorzeitiges Abkappen einer Halbwelle früher oder später nicht an. Und bei Potifehler beim Symmetrierpoti (kratzender Kontakt) hätte man Unterbrechungen, die für eine Endröhre gefährlich werden können. Deswegen werden da noch Festwiderstände drübergeschaltet. Hat man so nicht. Die Spannung geht sofort auf Maximum negativ, wenn Tr1 kaputt. Das schont die Endröhren. ciao gustav
Hm, interessant, weil ich kenn das eigentlich schon nur so: http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/EL34.htm
Marek N. schrieb: > (wird vielleicht etwa so die Verzerrung hergestellt?) Hier geht das über die Lautstärke, d.h. Verzerrung durch Röhren am Anschlag, die das Signal begrenzen. Jogi ist leider vor wenigen Wochen verstorben. Es ist nicht bekannt, wie lange die Seiten noch online sein werden.
"Dieser Verstärker arbeitet mit Spannungen die Gefahr für Haut und Haar darstellen können" Hieß das nicht "Leib und Leben" ? Oder stehen einem die Haare zu Berge Ich sehe noch nicht wozu je zwei Buchsen vorhanden sind, was ist der Unterschied?
Marek N. schrieb: > Ich sehe keine Dioden zur Verzerrung. Wie funktioniert das? Diese "alten" Verstärken sind keine High-Gain Typen. Um die deutlich in die Verzerrung zu treiben, brauchst du eine Vorstufe, aka Bodentreter, z.B. den Tubescreamer. Für sich alleine genommen schaffen diese Röhrenverstärker eher "Crunch" Sounds, d.h. "leichte" Verzerrungen in Vor- bzw. Endstufe. Will man mehr Verzerrung, brauchts auch mehr Röhrentriodenstufen. Im angehängten Schaltplan von Hughes und Kettners Cream Maschine ist der Eingangpuffer noch aus OP-Amps aufgebaut, und dann kommen 4 Trioden Stufen. Die letzte Triode liefert dabei dann so viel Leistung, um (per Ausgangstrafo) einen Lausprecher direkt zu treiben, ich glaube, das waren um die 1 W Leistung. Bei dem von dir gewählten jtm45 Nachbau wird die Röhre V1 nur als Impedanzwandler benutzt - beide Trioden der ECC83 sind auch für verschiedene Eingänge gedacht. Würde man die 2. Triode der V1 als zusätzliche Verstärkung benutzen, könnte man V2 schon eher in die Sättigung treiben. Beim JTM45 Clone muss ja V3 auch noch die Verluste vom passive Klangregelnetzwerk ausgleichen. https://www.electrosmash.com/tube-screamer-analysis
Ja, das mit Jogi ist mir bekannt. Ich hatte von dort vor ca. 20 Jahren meinen ersten EL84 GT-Versärker gebaut mit Sperrmüll-Teilen. Aber ich würde auch gerne die Schaltungen verstehen und oft ist auch ein bisschen Voodoo im Spiel oder gewisse "Dreckeffekte", die im Schaltplan zwar nicht verzeichnet sind, aber in der Realität einen erwünschten Effekt bringen. Darum bin ich mir auch sicher, dass die abgebildete Schaltung ihre Funktion erfüllt, aber ich versteh halt nicht, wie das Signal von der Gitarre eingekoppelt wird, wenn der Tip auf GND liegt.
Nach genauerem Hinschauen: Wird die Gitarre jeweils oben eingesteckt, dann bilden die beiden 68k einen Spannungsteiler 2:1. Unten liegen beide parallel, der Eingangswiderstand ist 34k statt 136k. Die 1M machen nur die negative Gittervorspannung, laut Plan -1,5V gegen die Kathode. Wo die genau angeschlossen sind ist egal, da dürfen auch 68k in Reihe liegen.
Marek N. schrieb: > Darum bin ich mir auch sicher, dass die abgebildete Schaltung ihre > Funktion erfüllt, aber ich versteh halt nicht, wie das Signal von der > Gitarre eingekoppelt wird, wenn der Tip auf GND liegt. (Fast?) Alle E-Gitarren sind potentialfrei. D.h. sie kommen mit jedem Potential zurecht, was ihnen über den Tip vorgegeben wird.
Marek N. schrieb: > Gitarre eingekoppelt wird, wenn der Tip auf GND liegt Der Tip vom Stecker hebt den Kontakt von Masse ab ab. Masse liegt am Sleeve. Die Eingänge haben verschiedene Impedanzen.
Korrektur: die 34k liegen in Reihe zum Gitter, also ist der Eingangswiderstand höher
Marek N. schrieb: > Und der Tip wird bei J2 und J4 hart auf Masse verbunden. Und Ring ist > auch auf Masse. Das ist, glaube ich, ein Trugschluss. Schau mal die Eingangsbuchsen der Cream-Maschine an. Die sind auch so eingezeichnet, als würden sie bei nichtbeschaltung den Eingang auf Masse legen. Das kann nicht sein, sonst würde Front- bzw. der Reareingang den jeweils anderen auf Masse legen.
Ist das Gitarrenkabel jetzt Mono oder Stereo? Wenn Mono, dann bleib ich dabei: Es gibt einen Kurzschluss vom Tip zum Sleeve. Wenn Stereo, dann folge ich Christoph db1uq mit dem Spannungsteiler.
Marek N. schrieb: > Darum bin ich mir auch sicher, dass die abgebildete Schaltung ihre > Funktion erfüllt, aber ich versteh halt nicht, wie das Signal von der > Gitarre eingekoppelt wird, wenn der Tip auf GND liegt. Wieso sollte der Tip bei gestecktem Kabel an GND liegen? Ist doch Unsinn. Schau Dir halt mal eine passende Buchse an, z.B. auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Klinkenstecker und dort die 5. Abbildung rechts (Schaltzeichen). Du brauchst eine Buchse wie Abbildung D, halt mit Öffner.
Marek N. schrieb: > Ist das Gitarrenkabel jetzt Mono oder Stereo? Was ist denn das für ein Müllbild. Gitarrenkabel sind üblicherweise Mono. > Wenn Mono, dann bleib ich dabei: Es gibt einen Kurzschluss vom Tip zum > Sleeve. Denkblockade? Wie ich eben schon mal schrieb. Monoklinkenbuchse mit zusätzlichem Öffen. Ist doch nun wirklich nicht so schwer.
Vielleicht kennt jemand den Hersteller der Klinkenbuchsen, dann wissen wir es genauer. https://www.neutrik.com/de/neutrik/produkte/klinkensteckverbinder/klinkenbuchsen könnte Neutrik sein https://www.neutrik.com/media/10101/download/02%20Neutrik%20PG%20DE%20-%20Section%20Plugs%20%26%20Jacks%20-%20202110-V24.pdf?v=4 Seite 21, ich tippe auf "Mono geschaltet"
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Bearbeitet durch User
Christoph db1uq K. schrieb: > Vielleicht kennt jemand den Hersteller der Klinkenbuchsen, dann > wissen > wir es genauer. Na, schau doch da nach, wo die Abbildung her ist: www.tube-town.net/ttstore/cliff-6-3-mm-mono-buchse-4-loetanschluesse.htm l
Marek N. schrieb: > Wenn Mono, dann bleib ich dabei: Es gibt einen Kurzschluss vom Tip zum > Sleeve. Hmmm, glaubst du nicht auch, dass dieser Selbstbau dich heillos überfordern wird? So eine Klinkenbuchse mit Schalter ist doch nu mal keine wirkliche Herausforderung! Es wird ja wohl kaum Bausätze von dieser Firma geben, die nicht funktionieren. Kauf das Teil halt und lass es drauf ankommen...mußt aber höllisch auf Haut und Haar achtgeben :-) Gruß Rainer
Beitrag #6885188 wurde vom Autor gelöscht.
Percy N. schrieb im Beitrag #6885188: > Die Zeichnung ist missverständlich. Tip liegt an R1, Ring an R2. > Letzteres ist bei einem Mono-Stecker egal, da der Ring-Anschluss ohnehin > über Sleeve auf Masse liegt. Nein, der Ring liegt nicht an R2. Diese Zeichnung zeigt, zugegebenermaßen nicht unbedingt geläufig, einen Öffner zusätzlich am Tip. Ist kein Stecker eingesteckt, wird der Eingangskontakt von J1 gegen Masse kurzgeschlossen. Und zwar über die ebenfalls geschlossenen Kontakt an J2. Wird ein Stecker an J1 eingesteckt, öffnet der Kontakt.
Hupps, sorry. Kann ein Admin diesen meinen Beitrag und ebenso meinen vorherige Beitrag (6885200 ?) löschen, da Beitrag 6885188, auf den ich mich bezog, vom Autor zurückgezogen wurde?
Christoph db1uq K. schrieb: > Korrektur: die 34k liegen in Reihe zum Gitter, also ist der > Eingangswiderstand höher Spielt keine Rolle; es fliesst kein Gitterstrom, daher ist die Eingangsimpedanz der Röhre riesig.
Marek N. schrieb: > Ist das Gitarrenkabel jetzt Mono oder Stereo? > > Wenn Mono, dann bleib ich dabei: Es gibt einen Kurzschluss vom Tip zum > Sleeve. > > Wenn Stereo, dann folge ich Christoph db1uq mit dem Spannungsteiler. Hm, ich glaube, die BUCHSE ist Mono. Das, was für einen Ring-Kontakt gehalten wird, ist der Öffner zum Tip-Kontakt. Zumindest meine ich aus den Fotografien zu entnehmen, dass es gar keinen Kontakt zum Ring gibt.
Der Link funktioniert nicht, hier korrekt: https://www.tube-town.net/ttstore/cliff-6-3-mm-mono-buchse-4-loetanschluesse.html im Bild steht noch "Schaltkontakte offen wenn Stecker eingesteckt"
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Bearbeitet durch User
Christoph db1uq K. schrieb: > Der Link funktioniert nicht, hier korrekt: > https://www.tube-town.net/ttstore/cliff-6-3-mm-mono-buchse-4-loetanschluesse.html Dann hangel Dich halt durch deren Menü. Immerhin hast Du mit dem von Dir angehängten Fotoausschnitt die Quelle vorgegeben. > im Bild steht noch > "Schaltkontakte offen wenn Stecker eingesteckt" Und? Genau das heißt, was ich bereits mehrmals beschrieben habe und genau dieser Kontakt öffnet, wenn man den Stecker einsteckt und trennt damit den Eingang von Masse. Alternativ kannst Du in den von Dir verlinkten Neutrik-Katalog auf Seite 16 schauen und die korrespondierende Tabelle S.23 zur Hand nehmen. Modell NMJ4HF-S ist passend (Mono, geschaltet).
M.M.M schrieb: > Alternativ kannst Du in den von Dir verlinkten Neutrik-Katalog Nee, alternativ könnte er erst mal Papier und Bleifisch in die Hand nehmen und die 10 Bauteile vor den Gittern mal "vernünftig" hinmalen! Also kein 3-D-Bildchen von einem gesteckten Klinkenstecker...sondern ein "Funktionsschaltbild"! Dann sieht man doch sofort, wie die Eingangsschaltung aussieht :-) Gruß Rainer
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