Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Säge für Aluprofile


von Bernd (Gast)


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Hallo,

ich möchte regelmäßig Aluprofile sägen und suche nach einer geeigneten 
Säge dafür.

Die Profile werden nie dicker als 40 mm sein. Und es wäre schön, wenn 
die Säge einen Längenanschlag hätte, sodass ich die Längen nicht extra 
ausmessen und anzeichnen muss.

Nun bin ich aber völlig Ahnungslos und erschlagen vom Überangebot im 
Internet. Worauf muss ich achten? Besser eine Bandsäge oder eine 
Kappsäge? Welche Präzision kann ich erwarten? Funktioniert das ohne 
Schmierung überhaupt vernünftig? Kann jemand ein Modell empfehlen?

von Ryven (Gast)


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Da würde ich zur Kappesäge greifen. Passendes Blatt und gut.
Schnitte trocken.
So macht es auch mein Händler.

von MaWin (Gast)


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Bernd schrieb:
> Besser eine Bandsäge oder eine Kappsäge?

Kappsäge, OBWOHL die Bandsäge ein feineres (M42 Metall)Sägeband hat, 
macht sie tiefere Riefen.

> Welche Präzision kann ich
> erwarten?

Besser 1mm.

Wenn es gut und genau werden soll, säge ich 1mm länger ab und fräse 
danach auf der Fräsmaschine mit langem Fräser quer rüber, dann sind die 
Enden wie poliert.

> Funktioniert das ohne Schmierung überhaupt vernünftig?

Hängt vom Alumaterial ab, aber das Stranggussalu geht gut.

von Walter T. (nicolas)


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Bernd schrieb:
> Und es wäre schön, wenn
> die Säge einen Längenanschlag hätte, sodass ich die Längen nicht extra
> ausmessen und anzeichnen muss.

Da will ich die Hoffnung etwas dämpfen: Solange der Preis noch niedrig 
vierstellig ist, kommt man auch bei einer Maschine mit Anschlag um das 
ausmessen nicht herum.

von Ulf P. (bastler2004)


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Bernd schrieb:
> sodass ich die Längen nicht extra
> ausmessen

Wie lange wären denn diese Längen so? Noch im Bereich des Sägegestells 
oder deulich länger?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich habe vor einiger Zeit dieses Kreissägeblatt für Alu gekauft und das 
macht sehr saubere Schnitte:
https://www.hornbach.de/shop/Kreissaegeblatt-Expert-for-Aluminium-150x20-mm-Z-42/4652191/artikel.html
von Bosch, EAN 3165140796590 mit der Nummer findet man weitere Händler.

: Bearbeitet durch User
von Rudi S. (Gast)


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von Bernd (Gast)


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Vielen Dank für eure Antworten. Das hat schon mal etwas Orientierung 
gegeben.
Die Längen gehen typischerweise bis max. 0,5m. Aber tatsächlich habe ich 
noch nichts Erschwingliches mit solchem Längenanschlag gesehen.
Nun wäre es eigentlich auch gut, wenn es deutlich präziser wäre, als 
+-1mm. Es kam schon die Idee auf, eine einfache Kappsäge für 200-300€ zu 
kaufen und selbst einen Längenanschlag zu bastelt. Irgendwas mit 
digitalem Messschieber dran...

von Uli S. (uli12us)


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Ein Nonius reicht vollkommen. Besser als auf 1/4 mm kommst du niemals 
ran. Die Kappsägen mit verschiebbarem Blatt sind dafür besser geeignet 
wie die, wo man nur runterdrücken kann. Kosten aber auch deutlich mehr.

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Uli S. schrieb:
> Ein Nonius reicht vollkommen

Das stimmt nicht, mit einem Nonius alleine kannst du nichts ablesen, da 
gehört immer eine Hauptskala dazu!

von MaWin (Gast)


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Bernd schrieb:
> Nun wäre es eigentlich auch gut, wenn es deutlich präziser wäre, als
> +-1mm. Es kam schon die Idee auf, eine einfache Kappsäge

Wackel mal vorne am Griff so einer einfachen Kappsäge hin und her.

Das wackelt um mehr als 1mm im Baumarkt.

Bevor das stabil wird  wirst du jenseits der 500 EUR ausgeben müssen.

von Ralf X. (ralf0815)


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MaWin schrieb:
> Bernd schrieb:
>> Nun wäre es eigentlich auch gut, wenn es deutlich präziser wäre, als
>> +-1mm. Es kam schon die Idee auf, eine einfache Kappsäge
>
> Wackel mal vorne am Griff so einer einfachen Kappsäge hin und her.
> Das wackelt um mehr als 1mm im Baumarkt.
> Bevor das stabil wird  wirst du jenseits der 500 EUR ausgeben müssen.

Pauschal lässt sich so eine Aussage nicht halten.
Ich hatte diverse Kappsägen im Betrieb, darunter auch eben auch vom 
Baumarkt nach gründlicher Begutachtung vor Kauf (heute geht das ja 
überwiegend auch nach Kauf).
Nur muss man natürlich auch in der Lage sein, die Verwindungsfestigkeit 
des  ganzen "Systems" und andere Merkmale überhaupt beurteilen zu können 
und das auch noch im Bezug zum geplanten Einsatzzweck.

@ Bernd,
ich verstehe den Wunsch, Strangmaterial per Anschlag in Serie zu 
bestimmten Längen mit hoher Präzision zu verarbeiten.
Aber oft geht das auch mit teuren (hochpräzieren) Maschinen ohne 
Zwischenarbeiten daneben.
Mal hat man einen Grad am frisch gesägten Reststrang, der das exakte 
Anschieben an den Anschlag verhindert, mal ist es auch einfach ein Span, 
der anhaftet oder sich dazwischen legt.
Und Unterlänge bedeutet an sich immer: (Teil-) Ausschuss!

Was im Einzelfall die sinnvollste Lösung ist, hängt von vielen Faktoren 
ab.

von Forist (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> Mal hat man einen Grad am frisch gesägten Reststrang,

Ein Grad hast du vielleicht am Thermometer, wenn es draußen frisch ist, 
aber nicht am Reststrang ;-)

von Ralf X. (ralf0815)


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Forist schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Mal hat man einen Grad am frisch gesägten Reststrang,
>
> Ein Grad hast du vielleicht am Thermometer, wenn es draußen frisch ist,
> aber nicht am Reststrang ;-)

Ok, dann einfach mal in den blauen T-Schuber greifen und das blöde D 
zurücklegen. :-)

von AufArbeit (Gast)


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Wichtig bei Alu mit einer Kappsäge ist auch die feste Fixierung des 
Werkstücks. Darauf unbedingt achten. Die hohe Drehzahl des Sägeblatts 
sorgt für mächtig fix abfliegende Werkstücke, wenn mal was verkantet. Da 
will man die Finger nicht dran haben. Bei Holz ist das eigentlich kein 
Problem. Zumindest ist mir Holz noch nie abgeflogen; dünne Aluprofile 
aber schon.

von Clemens S. (zoggl)


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Je weniger Möglichkeiten die Maschine hat, dest stabiler ist sie.

Auszug und Winkelverstellung machen die Säge instabil.

Wenn du mit nur Kapp und Tischwinkel auskommst, dann ist die hier einen 
Blick wert:

https://www.stahlwerk-schweissgeraete.de/metallsaege-brushless-motor-mt3st

Schönen Sonntag

von Ralf X. (ralf0815)


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AufArbeit schrieb:
> Wichtig bei Alu mit einer Kappsäge ist auch die feste Fixierung des
> Werkstücks. Darauf unbedingt achten. Die hohe Drehzahl des Sägeblatts
> sorgt für mächtig fix abfliegende Werkstücke, wenn mal was verkantet. Da
> will man die Finger nicht dran haben.

Auch wenn es hier natürlich auch auf vieles mehr ankommt, hast Du vom 
Grundsatz recht.
Nur muss in vielen Fällen die händische Fixierung ausreichen, aber dann 
sollte auch Trenn-/Sägeblatt, Zahnung, Drehzahl, etc. stimmen.

> Bei Holz ist das eigentlich kein
> Problem. Zumindest ist mir Holz noch nie abgeflogen; dünne Aluprofile
> aber schon.

Der Vergeich taugt an sich nicht, wenn man jeweils das angesagte 
Werkzeug benutzt.
Wer mit dem mitgelieferten "Universalsägeblatt" Holz, Alu und ST36 sägen 
möchte, sollte ganz gewaltig vorsichtig sein. :-)

von Kreissäger (Gast)


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Kleiner Erfahrungsbericht meinerseits:

Ich säge Aluprofile (Item/Bosch Profil) auf einer Paneelsäge 
(=Kapp-Zug-Gehrungssäge) von Bosch mit dem von Bosch vorgesehenen 
Alu-Sägeblatt bei der von Bosch empfohlenen Drehzahl 
(=Schnittgeschwindigkeit). Bei der Drehzahl geht nur trocken sägen und 
das Alu aus dem meine Profile sind schmiert dabei unschön, 
Nachbearbeitung der Schnittfläche ist nötig.
(GCM 8 SDE mit Sägeblatt 2608644110)

Wiederholgenauigkeit habe ich nie nachgemessen, da ich immer 
nachbearbeite, aber da ich meist 4 gleich lange Abschnitte brauche und 
nachprüfe ob die gleich lang raus kommen, kann ich sicher sagen die 
Abweichungen sind nur ein paar 1/10 mm. Ich benutze dazu einen eigenen 
Anschlag auf meiner Werkbank. Halt trotzdem nicht als genau brauchbar 
weil ein schmieriger und nicht sauberer Schnitt. Liegt auch zum Teil am 
Alu, das 6063 nicht gut ausgehärtet also eher weich, dafür ist mein 
Quelle schön billig...

Ob ich die Schnittkante noch besser hin bekomme wollte ich immer mal mit 
der Minimalmengenschmierung von meiner Fräse ausprobieren, aber auch 
dann würde ich nicht erwarten die Länge nicht nachmessen und 
nacharbeiten zu müssen. Die Säge hat definitiv zu viel Spiel um das 
nicht tun zu müssen. Dafür ist sie für die Bastelwerkstatt erschwinglich 
und auch für Holzzuschnitte wunderbar geeignet. Ein Kompromiss eben.

von Peter (Gast)


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Kreissäger schrieb:
> Liegt auch zum Teil am
> Alu, das 6063 nicht gut ausgehärtet also eher weich, dafür ist mein
> Quelle schön billig...
Was ist denn Deine Quelle? Verrätst du sie? Notfalls per Mail 
"elektronik24 at arcor.de". Ich plane gerade die Werkstatt neu und 
bräuchte eine Menge Profile - günstig wäre da von Vorteil, vor allem, wo 
sie nicht unbedingt perfekt sein müssen. Danke

von AufArbeit (Gast)


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Kreissäger schrieb:
> Bei der Drehzahl geht nur trocken sägen und
> das Alu aus dem meine Profile sind schmiert dabei unschön,

Das Problem habe ich auch.
Hat da jemand mal diese Kühlschmierstifte verwendet? Die sollen ja 
gerade für solche schnelldrehenden Werkzeuge (und Überkopfarbeiten :) 
geeignet sein, weil das Schmiermittel zäh ist und nicht so leicht 
abgeschleudert wird.

von Uwe S. (lzmr)


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Ich habe schon einige Profile geschnitten, meistens 20 oder 40mm
alle auf einer Metabo KGS 216 mit entsprechenden Alu Sägeblatt.
Das geht super und auch die reproduzierbarkeit liegt so bei 0,25mm.
Man(n) brauch keine Spezialsägen. Eine gute Kappsäge und das richtige 
Blatt
reichen für Privat völlig aus.

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Andreas M. schrieb:
> Uli S. schrieb:
>> Ein Nonius reicht vollkommen
>
> Das stimmt nicht, mit einem Nonius alleine kannst du nichts ablesen, da
> gehört immer eine Hau8ptskala dazu!

Weshalb die schlechte Bewertung für eine richtige Feststellung?

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