Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wechselrichter von mod. Sinus auf Sinus umbauen


von Ralf Liebau (Gast)


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Hallooo,
ich habe einen Wechselrichter (amazon.de/dp/B00Q52LDF8)geschenkt 
bekommen.
Der geht so weit auch ganz gut.
Keine Ahnung warum der der ihn mir geschenkt hat doof gefunden hat.
Ich mag ein Amateurfunkgerät am Wohnmo. dranhängen daher die Frage:
Kann man einen modifizierten Sinus auf Sinus umbauen?
Eigentlich müsste man da doch nur einen Tiefpass dahinter hängen?

Hat sowas schon jemand gemacht?

: Verschoben durch Moderator
von H. H. (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> Kann man einen modifizierten Sinus auf Sinus umbauen?
> Eigentlich müsste man da doch nur einen Tiefpass dahinter hängen?

Du unterschätzt den Aufwand ganz erheblich.

Während bei dem Billigstumrichter die Ausgangsstufe mit 50Hz läuft, muss 
diese beim Sinusumrichter mit einigen 10kHz arbeiten. Und auch die Art 
der Ansteuerung ist deutlich verschieden. Das Tiefpassfilter ist dann in 
der Tat unkompliziert.

von MaWin (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> Kann man einen modifizierten Sinus auf Sinus umbauen?

Nein.

von Robert (Gast)


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Amateurfunkgeräte laufen oft auch mit 12 V, vielleicht ist der Umrichter 
gar nicht nötig.

von Dieter (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> Ich mag ein Amateurfunkgerät am Wohnmo. ...

Du baust einen HF-dichten Kasten mit EMV-Filter am Eingang, EMV-Filter 
für den Ausgang und packst das Gerät in den Kasten.

von Patrick (Gast)


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Einen Versuch wäre es Wert, einen Trenntrafo dahinter zu schalten, der 
könnte die Spannungskurve noch ein bisschen glätten. Evtl. Noch eine 
Drosselspule primärseitig in Reihe. Was hast du denn für ein Funkgerät? 
Vielleicht lässt es sich ja auch mit Gleichspannung betreiben, dann 
brauchst du nur ein Netzteil, das sich mit dem Wechselrichter verträgt 
(und umgekehrt). Schaltnetzteile sind an so einem modifizierten Sinus 
eher ungünstig, weil sie meist einen dicken Elko nach dem 
Netzgleichrichter haben, der durch die "eckige" Spannungsform des 
Wechselrichters immer wieder mit Gewalt geladen wird.
Wenn du im Wohnmobil eh schon 12 Volt hast, dann wäre es auch eine 
Überlegung wert, alle Verbraucher möglichst mit einer solchen niedrigen 
Spannung zu betreiben. Ich habe einem Freund erst kürzlich den 
Wechselrichter ausgeredet - der einzige 230-V- Verbraucher wär seine 
elektrische Zahnbürste gewesen...

von Stefan F. (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> Eigentlich müsste man da doch nur einen Tiefpass dahinter hängen?

Im Prinzip ja. Aber Spule und Kondensator werden größer und teurer, als 
du bezahlen willst. Und wer stellt diese Bauteile für dich her? Bei 
Conrad wirst du sie nicht kaufen können.

von H. H. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ralf Liebau schrieb:
>> Eigentlich müsste man da doch nur einen Tiefpass dahinter hängen?
>
> Im Prinzip ja.

Nein, das klappt nicht.

von Stefan F. (Gast)


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H. H. schrieb:
>>> Eigentlich müsste man da doch nur einen Tiefpass dahinter hängen?
>> Im Prinzip ja.
> Nein, das klappt nicht.

Genauer gesagt müsste ein Filter sein, der nut 5 Hz Sinus durch lässt. 
Ich denke, das meinte der TO auch.

von H. H. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> H. H. schrieb:
>>>> Eigentlich müsste man da doch nur einen Tiefpass dahinter hängen?
>>> Im Prinzip ja.
>> Nein, das klappt nicht.
>
> Genauer gesagt müsste ein Filter sein, der nur 50 Hz Sinus durch lässt.
> Ich denke, das meinte der TO auch.

So einen Wunderfilter gibt es aber nicht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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In einem geeigneten Filter würde so viel hängenbleiben, das der Betrieb 
sinnlos wird.
Ein Umbau wäre nur sinnvoll, wenn man die gesamte Ansteuerung der 
Endstufe entfernt und durch einen PWM-Sinus Generator ersetzt. Dann noch 
ein Filterchen für die Oberwellen im Ausgang.

von Dieter (Gast)


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H. H. schrieb:
> So einen Wunderfilter gibt es aber nicht.

Als passives Filter nicht, aber als aktives Filter schon. Es gibt im 
Harz  eine Firma, die baut so etwas für 50, 60 und 400 Hz (mit 
Luftfahrzulassung) Netze. Nur wäre es für den TO wesentlich preiswerter 
einen besseren Wechselrichter zu kaufen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ralf Liebau schrieb:
> Ich mag ein Amateurfunkgerät am Wohnmo. dranhängen daher die Frage:...
Hast du mal ausprobiert, ob das Ding ganz ohne Filter schon tut?

Denn die Störungen aus dem modifizierten 50Hz-Sinus sind möglicherweise 
niederfrequenter und weniger störend, als wenn der WR mit 20kHz getaktet 
wird.

: Bearbeitet durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


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Patrick schrieb:

> Einen Versuch wäre es Wert, einen Trenntrafo dahinter zu schalten, der
> könnte die Spannungskurve noch ein bisschen glätten. Evtl. Noch eine
> Drosselspule primärseitig in Reihe.

Die Drosselspule wird dann aber typisch genauso gross
wie der Trenntrafo sein.

von Hugo H. (hugo_hu)


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Patrick schrieb:
> Einen Versuch wäre es Wert, einen Trenntrafo dahinter zu schalten, der
> könnte die Spannungskurve noch ein bisschen glätten.

Das habe ich mir für ein (billiges) Notstromaggregat auch schon überlegt 
(<500W). Wäre das (mit Erdung - also ohne Netztrennung) sinnvoll (nur 
zur "Glättung)? Ja, ich werde es (irgendwann) ausprobieren - aber 
hypothetisch nehme ich eine gewisse "Glättung" des Sinus an. Ist das 
realistisch? (Den Trenntrafo habe ich "rumliegen" - und das wäre ggf. 
eine sinnvolle Einsatzmöglichkeit).

von H. H. (Gast)


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Hugo H. schrieb:
> aber
> hypothetisch nehme ich eine gewisse "Glättung" des Sinus an. Ist das
> realistisch?

Ein Teil der Oberwellen wird als Kernverluste den Trafo anwärmen. 
Ansonsten ist die Streuinduktivität so eines Trafos viel zu klein um da 
nennenswert etwas zu bewirken.

von Hugo H. (hugo_hu)


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H. H. schrieb:
> Ein Teil der Oberwellen wird als Kernverluste den Trafo anwärmen.
> Ansonsten ist die Streuinduktivität so eines Trafos viel zu klein um da
> nennenswert etwas zu bewirken.

Schade - aber ich probiere es trotzdem mal aus :-). Ich hätte eigentlich 
erwartet, das er das Rechteck zumindest etwas "abrundet".

: Bearbeitet durch User
von Günter Lenz (Gast)


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von Hugo H.
>Ich hätte eigentlich
>erwartet, das er das Rechteck zumindest etwas "abrundet".

Die Störungen werden nicht nur über die Leitung übertragen,
sondern die Schaltung selbst strahlt auch Störungen ab.
Weiter oben ist ja schon gesagt worden, daß ganze muß
in ein Metallgehäuse eingesperrt werden. Die Störfrequenzen
müssen dann an den Leitungen die da rein- und rausgehen
mit dem Gehäuse kurzgeschlossen werden.
Dieser Aufwand ist den Herstellern meist zuviel,
weil es ja billig sein soll.

von Hugo H. (hugo_hu)


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Günter Lenz schrieb:
> Die Störungen werden nicht nur über die Leitung übertragen,
> sondern die Schaltung selbst strahlt auch Störungen ab.
> Weiter oben ist ja schon gesagt worden, daß ganze muß
> in ein Metallgehäuse eingesperrt werden. Die Störfrequenzen
> müssen dann an den Leitungen die da rein- und rausgehen
> mit dem Gehäuse kurzgeschlossen werden.

Ja, O. K., wenn ich solch ein Metallgehäuse habe - kurzschließen heißt 
für mich mit Kondensatoren (macht ja sonst keinen Sinn ). Jetzt frage 
ich mal - doof wie ich bin - welcher Wert (Eingangs- und Ausgangsseitig) 
wäre denn angemessen?
Kann ich irgendwo (ein Link wäre schön) Informationen dazu finden?

von Martin (Gast)


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H. H. schrieb:

> So einen Wunderfilter gibt es aber nicht.

Du solltest den doch so langsam kennen - der weiß nichts, der kann 
nichts.

von Hauke Haien (Gast)


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Von Waeco gibt es recht günstige Wechselrichter mit echtem Sinus.
Dürfte günstiger sein einen solchen zu kaufen als nen Filter zu bauen, 
zumal offensichtlich ohne jegliche Erfahrung in der Richtung.

https://lepper-marine.de/Waeco-Dometic-Pure-Sinus-Voltage-Wechselrichter-SinePower-MSI-versch.-Typen/14654631

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