Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Metallrente verweigern möglich?


von Boris (Gast)


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Guten Tag, wenn das Unternehmen nach igm zahlt und eine bAV anbeitet in 
Form einer Metallrente, muss diese beim Vertragsunterschrift 
abgeschlossen werden oder ist diese für den Arbeitnehmer freiwillig?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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ich kenne baV eher als was positives. Aus deinen Worten (aus dem 
Betreff) meine ich heraus zu lesen, das du das anders wahrnimmst.

-> Möchtest du denn eine baV nutzen, oder möchtest du das nicht?
-> Möchtest du diese Form der baV ("Metallrente"), oder eine anderen 
Typ?

https://de.wikipedia.org/wiki/MetallRente

: Bearbeitet durch User
von Senf D. (senfdazugeber)


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Boris schrieb:
> Guten Tag, wenn das Unternehmen nach igm zahlt und eine bAV anbeitet in
> Form einer Metallrente, muss diese beim Vertragsunterschrift
> abgeschlossen werden oder ist diese für den Arbeitnehmer freiwillig?

Das ist natürlich freiwillig! Es gibt keinen Zwang zur betrieblichen 
Altersvorsorge, in die du einzahlen musst.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Das ist eine betriebliche Altersvorsorge über eine Entgeltumwandlung, 
oder? Soweit ich weiß hast du ein Anrecht auf die Entgeltumwandlung aber 
es besteht keine Pflicht. Je nachdem gibt es auch noch einen Zuschuss 
(15% ab nächstem Jahr?) vom Arbeitgeber.

Grundsätzlich solltest du dir auch in jungen Jahren schon ein paar 
Gedanken über deine Rente machen. Leg das Geld wenigstens an wenn du 
schon keine betriebliche Altersvorsorge möchtest.

von Boris (Gast)


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Ja, es ist eine Entgeltumwandlung. Negativ ist das der Nettobetrag auf 
dem Konto weniger ist der bleibt.

von jou (Gast)


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Boris schrieb:
> Ja, es ist eine Entgeltumwandlung. Negativ ist das der Nettobetrag auf
> dem Konto weniger ist der bleibt.

Überleg dir das gut! Wenn ich auf meine Rente schaue, bekomme ich 
nochmal ca. 50 % aus der BAV dazu - so kann man leben - sonst wirds 
schon knapp

von Wühlhase (Gast)


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Naja, man sollte sich schon darüber Gedanken machen wovon man im Alter 
lebt.

Aber man sollte auch überlegen, über wieviele Jahre man jemandem sein 
Geld anvertrauen will. Ich rechne z.B. nicht damit, von der RV auch nur 
ansatzweise genug zum Leben zu bekommen, wenn es bei mir mal so weit 
ist.

Und wer will darauf wetten, daß es seine Firma in 30 Jahren noch gibt? 
Und nicht z.B. von zwielichtigen Ausländern aufgekauft, ausgepresst und 
geschlossen wird?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Boris schrieb:
> Negativ ist das der Nettobetrag auf dem Konto weniger ist der bleibt.
Ja, das ist negativ.

Hannes J. schrieb:
> Leg das Geld wenigstens an
Wird doch angelegt: direkt an der Bar bei der nächsten Party oder in ein 
neues schickes Handy oder einen neuen Auspuff.
Manche schaffen es mental nicht, ihr Leben weiter als bis zum nächsten 
Wochenende zu planen. Und da verschwindet für einen 20-Jährigen das 
Alter und die Rente völlig aus der Sicht.

Wühlhase schrieb:
> Ich rechne z.B. nicht damit, von der RV auch nur ansatzweise genug zum
> Leben zu bekommen, wenn es bei mir mal so weit ist.
Da ist es doch ganz gut, wenn Boris das Geld gleich in jungen Jahren 
sofort wieder ausgibt, damit es im Fluß bleibt, Kommerz produziert und 
so anderen Rentenzahlern die nötige Arbeit gibt.

> Und wer will darauf wetten, daß es seine Firma in 30 Jahren noch gibt?
> Und nicht z.B. von zwielichtigen Ausländern aufgekauft, ausgepresst und
> geschlossen wird?
Schön, wenn das Böse immer von aussen kommt. Es ist beruhigend, zu 
wissen, dass man sich vor den eigenen Landsleuten nicht zu fürchten hat.

von Percy N. (vox_bovi)


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Lothar M. schrieb:
> Schön, wenn das Böse immer von aussen kommt. Es ist beruhigend, zu
> wissen, dass man sich vor den eigenen Landsleuten nicht zu fürchten hat.

Die machen so etwas nicht, außer im Ausland.

von Marek N. (Gast)


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Einem geschenkten Gaul...

Die betriebliche Altersvorsorge ist freiwillig, wird aber von der Firma 
meistens mit einem Betrag von ca. 30 €/Monat subventioniert. Um diesen 
Betrag wird auch das steuerpflichtige Brutto vermindert. Du hast also 
effektiv ca. 15 € Netto weniger. Sind zwei Döner.

Bei auszahlung der Police werden dann die Steuern fällig. Wie viel, weiß 
heute keiner.

Kann ein Verlustgeschäft sein, kann aber überdurchschnittliche Rendite 
haben im Vergleich zu aktuellem Tagesgeld/Festgeld. Kommt auf die 
jeweilige Police an.

Ich hab z.B. einen Altvertrag von meiner früheren Firma, der schon 
damals über die gesamte Laufzeit nach Abzug der Gebühren auf etwa +/- 0 
rausgekommen wäre. Da es aber nicht mein Geld war, habe ich einfach die 
30 € mitgenommen und dort einzahlen lassen. Nach Ausscheiden aus der 
Firma habe ich ihn beitragsfrei stellen lassen. In einigen Jahren kann 
ich ihn mir ohne Nennenswerte Verluste auszahlen lassen.

Achte auf Folgendes:
* Die Police soll sich beitragsfrei stellen lassen
** Wichtig, wenn du die Firma verlässt oder arbeitslos wirst, dann 
willst du sicher nicht auch noch in einem schlechten Vertrag dein 
knappes Geld verbrennen.
* Die Police soll sich spätestens ab Renteneintritt (achte auf das 
konkrete Datum!) auf einmal auszahlen lassen können mit einer gewissen 
positiven Rendite.
** Rechne dir das Break-Even aus zwischen Einmalzahlugn und monatlicher 
Rente und schätze selbst ab, ob du 94 werden willst und kannst ;-)
* Die Police soll sich auch schon früher (mit gewissen Verlusten) 
zurückkaufen lassen können.
** Besonders wichtig, wenn du mit 50 erfährst, dass du wegen Krebs nur 
noch 3 Monate zu leben hast. Dann willst du sicher lieber das ganze Geld 
auf einmal in Thailand verfögeln und verkoksen ;-)

von Marek N. (Gast)


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P.S.

Metall-Rente ist üblicherweise bei der Allianz.
Die gab es schon zu Kaiser Wilhelms Zeiten und wirs es auch sicher noch 
unter Kaiser Kim Jong III geben.

von Boris (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Boris schrieb:
>
>> Negativ ist das der Nettobetrag auf dem Konto weniger ist der bleibt.
>
> Ja, das ist negativ.
> Hannes J. schrieb:
>
>> Leg das Geld wenigstens an
>
> Wird doch angelegt: direkt an der Bar bei der nächsten Party oder in ein
> neues schickes Handy oder einen neuen Auspuff.
> Manche schaffen es mental nicht, ihr Leben weiter als bis zum nächsten
> Wochenende zu planen. Und da verschwindet für einen 20-Jährigen das
> Alter und die Rente völlig aus der Sicht.
> Wühlhase schrieb:
>
>> Ich rechne z.B. nicht damit, von der RV auch nur ansatzweise genug zum
>> Leben zu bekommen, wenn es bei mir mal so weit ist.
>
> Da ist es doch ganz gut, wenn Boris das Geld gleich in jungen Jahren
> sofort wieder ausgibt, damit es im Fluß bleibt, Kommerz produziert und

Wer sagt, dass sonst nicht vorgesorgt wird?
Und was sagst du zu dieser Rechnung:
https://dvg-ev.org/2020/05/wie-gut-oder-schlecht-ist-die-metallrente/

von WePe (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Und wer will darauf wetten, daß es seine Firma in 30 Jahren noch gibt?
> Und nicht z.B. von zwielichtigen Ausländern aufgekauft, ausgepresst und
> geschlossen wird?

Die eingezahlten Beträge der bAV sind nicht beim AG in der Firma sondern 
bei einer Versicherung. Wenn du den Job wechselst, kannst du die 
Versicherung entweder beitragsfrei stellen oder weiter einzahlen. Mit 
etwas Glück zahlt der neue AG sogar wieder mit dazu, dann hat sich für 
dich trotz AG-Wechsel nichts an deiner bAV geändert.

von Arno (Gast)


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Boris schrieb:
> Und was sagst du zu dieser Rechnung:
> https://dvg-ev.org/2020/05/wie-gut-oder-schlecht-ist-die-metallrente/

Für mich ist das keine Rechnung (naja, außer "14,6% + 1,1% + 3,3% = 
19%") sondern eine relativ zusammenhanglose Faktensammlung, die die in 
der Überschrift gestellte Frage nicht beantwortet.

Dazu müsste erstmal systematisch erklärt werden:

- Was ist die Metallrente?
- Wie wirken sich Beiträge auf Steuer und Sozialabgaben jetzt aus? Was 
bedeutet das für die gesetzliche Rente später?
- Wie werden Auszahlungen steuerlich und sozialversicherungsrechtlich 
behandelt?
- Was passiert bei AG-Wechsel?

Und dann anhand von ein paar Beispielen mit ein paar Annahmen 
tatsächlich berechnet werden. Ein Ing, der 60k€/a bekommt, ein 
Hilfsarbeiter, der in fünf Jahren auf Hartz IV fällt, eine 
Führungskraft, die 120k€/a bekommt und in der privaten 
Krankenversicherung ist... das kann man beliebig komplex aufziehen.

Kann gut sein, dass am Ende steht, dass eine systematische Anlage in 
einen breit aufgestellten ETF wahrscheinlich meistens (Prognosen sind 
halt schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen) besser wäre. 
Aber der Artikel gibt das für mich noch nicht her.

MfG, Arno

von Senf D. (senfdazugeber)


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Arno schrieb:
> Kann gut sein, dass am Ende steht, dass eine systematische Anlage in
> einen breit aufgestellten ETF wahrscheinlich meistens (Prognosen sind
> halt schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen) besser wäre.

Das ist mit mehr als 99% Wahrscheinlichkeit der Fall. Eine Pensionskasse 
zieht dir ordentlich Abschluss- und Verwaltungsgebühren ab, und die 
Aktienquote ist deutlich geringer als 100% deiner eingezahlten Beiträge. 
Daher zahle ich auch seit einigen Jahren keinen Cent mehr selbst zu 
meinem bAV-Vertrag dazu.

von Marek N. (Gast)


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Diversifizieren ist immer wichtig.

Als Metaller hast du das Glück, dass du sehr rasch (entsprechende EG, 
40h und/oder Sonderzahlungen) an die Beitragsbemessungsgrenze kommst und 
dann eh nicht mehr als die "legalen" 2 Rentenpunkte reißen kannst.
Dann solltest du auf jeden Fall weitere Anlageformen verfolgen.

von Rente mit 76 (Gast)


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Das dicke Ende kommt am Schluss des Berufslebens, wenn alle deine 
schönen Renten besteuert werden.
Und keinesfalls weiterarbeiten! Denn dann werden die steuerpflichtigen 
Anteile (in naher Zukunft 100%) aller Renten mit dem persönlichen 
Steuersatz bezockt. Ich muss dieses Jahr fast 4000 € nachzahlen.
Angenehmes Nachgrübeln und schon jetzt mal den Rentenbesteuerungsrechner 
durchprobieren. Ihr werdet den Staat nicht mehr lieben :-(

von Peyer (Gast)


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jou schrieb:
> Überleg dir das gut! Wenn ich auf meine Rente schaue, bekomme ich
> nochmal ca. 50 % aus der BAV dazu - so kann man leben - sonst wirds
> schon knapp

Man muss sich halt fragen, ob es sinnvoll ist, von Anfang an ein Teil 
seiner Liquidität zu binden. Für Investitionen (Eigenheim, Gewerbe...) 
braucht man einen Eigenanteil. Auch wenn man jetzt nicht das große Geld 
in die Metallrente steckt, kann es halt sein, dass es fehlt, wenn man es 
mal bräuchte.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Peyer schrieb:
> Auch wenn man jetzt nicht das große Geld in die Metallrente steckt, kann
> es halt sein, dass es fehlt, wenn man es mal bräuchte.

Das ist ein weiteres, valides Negativmerkmal. Das Konstrukt ist extrem 
unflexibel, es dient eben ausschließlich einer Altersvorsorge, d.h. man 
kommt an das Geld nicht mehr heran bis man mindestens 62 Jahre alt 
geworden ist.

Anmerkung: Das kann für manch einen Zeitgenossen sogar von Vorteil sein, 
weil er ansonsten das Geld irgendwann einfach für Konsum auf den Kopf 
hauen würde.

: Bearbeitet durch User
von Heavy Metaller (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Das Konstrukt ist extrem
> unflexibel, es dient eben ausschließlich einer Altersvorsorge...

Das ist nur logisch: Ein Metallrente ist prinzipbedingt unflexibel.
Außerdem beulen die Münzen nur die Sakkotaschen aus. Da ist eine 
Scheinrente
materialsparender.

von Rentenministerin in spe (Gast)


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Heavy Metaller schrieb:
> Da ist eine
> Scheinrente

Die haben wir doch alle in Aussicht...

von Jo (Gast)


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Finanztip ist seriös, der Chefredakteur war früher bei Finanztest, das 
ist die Finanzsparte der Stiftung Warentest.

https://www.finanztip.de/betriebliche-altersvorsorge/

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Arno schrieb:
> eine relativ zusammenhanglose Faktensammlung, die die in
> der Überschrift gestellte Frage nicht beantwortet.

die in der Überschrift gestellte Frage war: "Metallrente verweigern 
möglich?".

Die Antwort dazu wurde schon gegeben: "ja".

Damit ist die ursprüngliche Frage beantwortet. Der "Fall" kann 
geschlossen werden.

von Narzisse (Gast)


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Jetzt können wir also allgemein über die Rente jammern. Los geht's!
Wer ist schuld an unseren niedrigen Renten? Das Klima, der Russe oder 
Norbert Blüm?

von Percy N. (vox_bovi)


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Narzisse schrieb:
> Jetzt können wir also allgemein über die Rente jammern. Los
> geht's!
> Wer ist schuld an unseren niedrigen Renten? Das Klima, der Russe oder
> Norbert Blüm?

Es sollte mich wundern, wenn sich hier niemand finden sollte, der auch 
das noch Annalena anlastet.

von Heavy Metaller (Gast)


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Narzisse schrieb:
> Wer ist schuld an unseren niedrigen Renten? Das Klima, der Russe oder
> Norbert Blüm?

Der Russe? Welcher denn? Das sind doch etliche!

Schuld haben jene, die das Rentensystem als Melkkuh für völlig fremde 
Lasten
ansehen und kräftig am Trinkhalm saugen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Narzisse schrieb:
> Jetzt können wir also allgemein über die Rente jammern. Los geht's!
> Wer ist schuld an unseren niedrigen Renten? Das Klima, der Russe oder
> Norbert Blüm?

Hauptsächlich sind die verbesserte Lebenserwartung und die Alterung der 
Gesellschaft (Demographie) in Verbindung mit einem Umlagesystem 
ursächlich. Hinzu kommt ein großer Niedriglohnbereich, wo kaum 
Rentenbeiträge einbezahlt werden.

Ich kann über die Summen, die in meinem Rentenbescheid stehen, 
eigentlich nicht meckern. Aber ich werde mich darauf trotzdem in keiner 
Weise verlassen; wenn, dann wird die gesetzliche Rente ein netter Bonus 
obendrauf.

von Shorty (Gast)


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Rente mit 76 schrieb:
> Ihr werdet den Staat nicht mehr lieben :-(

I Don't Need Sex - The Government Fucks Me Everyday.

Senf D. schrieb:
> Aber ich werde mich darauf trotzdem in keiner
> Weise verlassen; wenn, dann wird die gesetzliche Rente ein netter Bonus
> obendrauf.

Eine Investition mit -50% Rendite würde ich nie als netten Bonus 
bezeichnen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Shorty schrieb:
> Eine Investition mit -50% Rendite würde ich nie als netten Bonus
> bezeichnen.

Das ist Unsinn, so funktioniert das System auch nicht. Mein eingezahltes 
Geld wird ja nicht für mich angelegt, sondern direkt ausbezahlt an die 
heute Anspruchsberechtigten. Was meine gesammelten Rentenpunkte in 
Zukunft wert sein werden, kann keiner seriös vorhersagen. Daher die 
Wahrnehmung und Bezeichnung als "Bonus". Erwarte nichts und du wirst 
nicht negativ überrascht werden.

: Bearbeitet durch User
von Shorty (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Das ist Unsinn, so funktioniert das System auch nicht. Mein eingezahltes
> Geld wird ja nicht für mich angelegt, sondern direkt ausbezahlt an die
> heute Anspruchsberechtigten.

Mir ist bewusst, wie das "funktioniert", darum gehts nicht. Ich gehe 
überspitzt gesagt Montags dafür arbeiten, dass ich eine Rente bekomme 
und wenn ich dann irgendwann in Rente gehe, dann kriege ich im Mittel so 
viel zurück, als hätte ich Montags halbtags gearbeitet.

Ich sehe das als (zwangs) Investition mit einer bescheidenen Rendite von 
etwa 50% und ich kriege es nicht ansatzweise fertig mich so zu 
verarschen, dass ich das als Bonus sehe.

von IchGlaubeEsNIcht (Gast)


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Shorty schrieb:
> Eine Investition mit -50% Rendite würde ich nie als netten Bonus
> bezeichnen.

Die Wirtschaftwoche geht von etwa +3% aus:

https://www.wiwo.de/finanzen/vorsorge/altersvorsorge-gesetzliche-rente-im-check-so-viel-rendite-gibt-es/26685094.html

Auf deine Beispielrechnung bin ich jetzt echt gespannt.

von oszi40 (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Bei Auszahlung der Police werden dann die Steuern fällig. Wie viel, weiß
> heute keiner.

Das ist ein Wunder Punkt der Konstruktion. Ob jedoch die Scheine unter 
Deinem Kopfkissten mehr Wert waeren nach einer Inflation, als ein paar 
Rentenpunkte habe ich Zweifel. Wer heute Steuern spart, wird eben 
spaeter abkassiert. Risikoteilung ist trotzdem hilfreich.

von Shorty (Gast)


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IchGlaubeEsNIcht schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Eine Investition mit -50% Rendite würde ich nie als netten Bonus
>> bezeichnen.
>
> Die Wirtschaftwoche geht von etwa +3% aus:
>
> 
https://www.wiwo.de/finanzen/vorsorge/altersvorsorge-gesetzliche-rente-im-check-so-viel-rendite-gibt-es/26685094.html
>
> Auf deine Beispielrechnung bin ich jetzt echt gespannt.

Naja, du zahlst 45-48 Jahre mit knapp 20% Arbeitsleistung ein und 
kriegst dann mit 70 Jahren Renteneintritt und statistischen 12 Jahren 
Restlebenserwartung knapp über 40% (Rentenniveau) deiner Arbeitsleistung 
raus.

Macht über den Daumen gepeilt 9 Jahre Vollzeit einzahlen und dann etwa 
die Hälfte zurück.

von oszi40 (Gast)


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Shorty schrieb:
> Macht über den Daumen gepeilt

... über den Daumen gepeilt heute bei betrieblicher Altersversorgung 30% 
Verlust durch spaetere Steuern und SV...
Bei Aktien ist jedoch auch nicht sicher, wann sie im Keller sind. Viele 
Amis haben Aktien fuers Alter gekauft und dann wollten ALLE auf einmal 
VERkaufen...

von Shorty (Gast)


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oszi40 schrieb:
> ... über den Daumen gepeilt heute bei betrieblicher Altersversorgung 30%
> Verlust durch spaetere Steuern und SV...

Da macht mir die Inflation mehr Sorgen. Der Garantiezins liegt bei 1,75% 
und die Inflation liegt drüber. Eurozone peilt 3%+ an.

Aber bis die tapferen Betriebsrenteneinzahler das raffen, ist es zu 
spät.

von ... (Gast)


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Dividendenrendite Allianz: 5,08 %

Und jetzt überlegt mal was besser ist, bei der Allianz eine 
Betriebsrente abschließen oder sein Geld selbst in Aktien, Fonds, 
Immobilien, Kryptos, Gold, etc. anzulegen ;-)

Also ich habe paar Allianz-Aktien und freue mich immer wenn es Dividende 
gibt. :-)

von Senf D. (senfdazugeber)


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Shorty schrieb:
> Da macht mir die Inflation mehr Sorgen. Der Garantiezins liegt bei 1,75%
> und die Inflation liegt drüber. Eurozone peilt 3%+ an.
> Aber bis die tapferen Betriebsrenteneinzahler das raffen, ist es zu
> spät.

Ab 1.1.2022 beträgt der Höchstrechnungszins sogar nur noch 0,25%.

"Aber es trifft nicht nur neue Verträge. Die geplante Zinssenkung wirkt 
sich auch auf bestehende Versicherungsverträge aus."

"Damals wie heute bezieht sich die Garantieverzinsung nicht auf den 
eingezahlten Beitrag. Von dieser Summe gehen die Provision, die 
Verwaltungskosten und die Kosten für die enthaltene Todesfallabsicherung 
ab. Nur der Anteil, der gespart wird, wird verzinst."

https://www.ihre-vorsorge.de/magazin/lesen/aerger-um-den-garantiezins-was-sparer-jetzt-wissen-sollten.html

Fazit: Lebensversicherung, private Rentenversicherung, betriebliche 
Altersvorsorge wird sich für den Sparer nicht lohnen. Sich unbedingt 
lieber selbst um die Geldanlage kümmern.

von Uli S. (uli12us)


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Vergesst nicht,zusätzlich zur Steuer werden auch Beiträge zur 
Krakenversicherung fällig, solange derjenige, gesetzlich versichert ist.
Falls privat natürlich nicht.

von Le X. (lex_91)


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Senf D. schrieb:
> Fazit: Lebensversicherung, private Rentenversicherung, betriebliche
> Altersvorsorge wird sich für den Sparer nicht lohnen. Sich unbedingt
> lieber selbst um die Geldanlage kümmern.

Wobei man fairerweise sagen muss dass die genannten Instrumente nicht 
nur reine Geldanlagen sind.
Eine (betriebliche) Rentenversicherung sichert z.B. noch das 
Langlebigkeitsrisiko ab.
Eine Lebensversicherung sichert im Schadensfall etwaige Hinterbliebene 
ab.
Allen gemeinsam ist, sie sichern gegen eine Baisse am Aktienmarkt ab die 
zufällig zum Renteneintritt aufploppt ;-)
Ich möchte diese Produkte nicht schönreden, aber ganz so einfach ist es 
dann doch nicht.

Das Stichwort lautet: Diversifikation.

Aber: heute würde ich keinen Neuvertrag in diesen Anlageklassen mehr 
abschließen.

von Arno (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Arno schrieb:
>> Kann gut sein, dass am Ende steht, dass eine systematische Anlage in
>> einen breit aufgestellten ETF wahrscheinlich meistens (Prognosen sind
>> halt schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen) besser wäre.
>
> Das ist mit mehr als 99% Wahrscheinlichkeit der Fall. Eine Pensionskasse
> zieht dir ordentlich Abschluss- und Verwaltungsgebühren ab, und die
> Aktienquote ist deutlich geringer als 100% deiner eingezahlten Beiträge.

Das will ich alles gar nicht bezweifeln - allein, weder der verlinkte 
Artikel noch deine Aussagen belegen es in meinen Augen. Dazu bräuchte 
ich ein paar mehr oder weniger repräsentative Beispielrechnungen.

Wegstaben V. schrieb:
> Arno schrieb:
>> eine relativ zusammenhanglose Faktensammlung, die die in
>> der Überschrift gestellte Frage nicht beantwortet.
>
> die in der Überschrift gestellte Frage war: "Metallrente verweigern
> möglich?".

Ich bezog mich auf die Überschrift des verlinkten Artikels, nicht dieses 
Threads.

MfG, Arno

von Elektrofan (Gast)


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> ... wenn das Unternehmen nach igm zahlt ...
> Das ist natürlich freiwillig! Es gibt keinen Zwang zur
> betrieblichen Altersvorsorge, in die du einzahlen musst.

Sei doch froh, dass der Arbeitgeber wenigstens etwas dazu zahlt, -noch-.
---
Früher gab es mal ein IGM-Mitglied
(ich war auch mal Vertrauensmann in diesem Verein => und 'durfte' daher 
dieses -für mich- klassische Beispiel eines Arbeiterverräters mal
persönlich kennenlernen), das
(womöglich gesponsert von vorherigen 'Klassenfeinden', à la Deutsche 
Bank)
uns Arbeitnehmern eine ganz neue "Rente" seines Namens, anzulegen
eben in solchen seriösen Instituten, schmackhaft machte
bzw. schmackhaft machen sollte). ---

Dieser "unser Walter R." muss mutmasslich aktuell nicht von Hartz4 
leben,
u.a. wg. seiner tollen "Rente" ...

von Walter Bert Riester-Rürup (Gast)


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Die Riester Rente ist gar nicht soo schlecht, wenn man einige Zulagen 
(beide Ehepartner, Kinder,...) berücksichtigt, durchaus einige Hundert € 
pro Jahr über Jahrzehnte. Die Fonds laufen parallel zu den Aktienmärkten 
hoch.
Natürlich schlägt man nicht F.B. der Reihenweise Tenbagger spottet, aber 
das ist auch nicht der Ansatz der Riester-Rente.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Walter Bert Riester-Rürup schrieb:
> Die Riester Rente ist gar nicht soo schlecht, wenn man einige Zulagen
> (beide Ehepartner, Kinder,...) berücksichtigt, durchaus einige Hundert €
> pro Jahr über Jahrzehnte.

Ich gebe zu, dass durch die staatliche Förderung durchaus ein wenig 
Rendite bei rumkommt, entweder durch Zulagen oder 
Einkommensteuerersparnis. Aber die Zwangsverrentung sorgt am Ende dafür, 
dass du teilweise über 90 Jahre alt werden musst, um ins Plus zu kommen. 
Der einzige Part, der bei Riester auf jeden Fall gewinnt, ist die 
Versicherungsgesellschaft.

von Le X. (lex_91)


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Walter Bert Riester-Rürup schrieb:
> Die Riester Rente ist gar nicht soo schlecht, wenn man einige Zulagen
> (beide Ehepartner, Kinder,...) berücksichtigt, durchaus einige Hundert €
> pro Jahr über Jahrzehnte. Die Fonds laufen parallel zu den Aktienmärkten
> hoch.

Vom Grundsatz her ist Riester auch nicht so schlecht.
Nicht nur wegen den Kinderzulagen, ein gutverdienender Single profitiert 
sogar noch mehr aufgrund der verringerten Steuerlast.

Aber Riester ist erstmal nur ein Konzept.
Du brauchst dann noch ein konkretes Finanzprodukt welches dieses Konzept 
implementiert.
Und da wirds halt schwierig, die meisten Produkte haben eine zu geringe 
Rendite oder zu hohe Gebühren oder beides.

Wer dagegen ein gutes fondsgebundenes Produkt mit niedrigen Gebühren 
findet kann durchaus passable Renditen einfahren.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Le X. schrieb:
> Wer dagegen ein gutes fondsgebundenes Produkt mit niedrigen Gebühren
> findet kann durchaus passable Renditen einfahren.

Das Problem hierbei liegt aber auch wieder im Konstrukt: Es wird vom 
Gesetzgeber vorgeschrieben, dass mindestens die eingezahlten Beiträge 
garantiert werden müssen. Wenn es aber mal einen Crash an der Börse 
gibt, was immer mal wieder passiert, dann führt das zu Verkäufen zu 
einem sehr ungünstigen Zeitpunkt, wie zum Beispiel bei fairriester 
geschehen:

"fairr.de erregte zuletzt Aufmerksamkeit, weil der Anbieter -bzw. dessen 
Garantiegeber Sutor Bank- am 12. März alle Aktienfonds und ETFs aus den 
Depots der Riester-Sparer verkaufen und in Cash umschichten musste. 
Ursache war die Sorge, die gesetzlich vorgeschriebene 
Bruttobeitragsgarantie bei Riester nicht mehr sichern zu können. Denn 
die riskante Anlagestrategie des Startups -der Sicherheitspuffer über 
festverzinsliche Papiere war vergleichsweise gering- entpuppte sich als 
wenig geeignet, als die Börsen infolge der Coronakrise auf Talfahrt 
gingen. Zwar erholten sich die Börsen wenige Tage nach Liquidierung der 
Aktien, sodass Fairr im Juni wieder Teile der Kundengelder in Aktien 
umschichtete. Das Problem hierbei: Abgestoßen hatte man sie fünf Tage, 
bevor die Börsen ihr Kurstief erreicht hatten. An der anschließenden 
Erholung des Aktienmarktes konnten die Kundinnen und Kunden nicht 
partizipieren, weil die Riester-Verträge in Cash investiert waren. Man 
musste also zu ungünstigeren Konditionen wieder einsteigen, als man 
ausgestiegen war."

https://www.versicherungsbote.de/id/4899242/Marke-Fairriester-ist-Geschichte/index.html

von Berufsberatung (Gast)


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Die ganzen tollen Zusatzrenten werden erst mal mit der gesetzlichen 
verrechnet, bekommst du zu viel raus wird die Gesetzliche gekürzt,
dazu noch fett Steuern die fällig werden. Und bis es so weit ist wird da 
mehr abgezackt: Corona, die zig Million "Flüchtlinge" die durchgefüttert 
werden müssen, es fehlen immer mehr Einzahler und werden immer mehr 
Abgreifer die in die Sozial-Töpfe greifen. Die Rente wird in Zukunft 
eine Armenrente sein, genauso hoch wie Sozialhilfe und die wird auch 
immer weiter abgesenkt. Das Thema spielte im letzen Wahlkampf 
seltsamerweise keine Rolle, wurde penibelst vermieden, als existiere das 
Problem gar nicht, dabei sind die Löcher in den Sozialkassen so gross 
wie noch nie.

Das Ganze ist ein Geldgrab für den Einzahler, "eine Ölquelle auf der wir 
sitzen" für die Versicherer, so lautete wörtlich der Kommentar einen 
AWD-Fuzzis als dieser Nepp eingeführt wurde.

von Le X. (lex_91)


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Senf D. schrieb:
> Das Problem hierbei liegt aber auch wieder im Konstrukt: Es wird vom
> Gesetzgeber vorgeschrieben, dass mindestens die eingezahlten Beiträge
> garantiert werden müssen.

Stimmt prinzipiell. Diese Vorgabe mindert natürlich die mögliche 
Rendite.
Ein Privatanleger kann für sich selbst sowohl eine höhere Aktienquote 
als auch riskantere Investments wählen als dies einem Anbieter von 
Riesterverträgen erlaubt ist.
Das ist aber auch irgendwie nachvollziehbar, der Gesetzgeber möchte ja 
eine Altersvorsorge fördern, keine Zocks.

Am Ende muss man halt schauen ob es persönlich passt.
Pauschalisierungen ist da nur schlecht möglich weil Riester enorm von 
der individuellen Lebenssituation abhängig ist. Eine günstiger 
Förderquote kann auch eine niedrige Rendite ausgleichen.

Wenn überhaupt dann ist es ein weiterer Baustein in der AV, aber sicher 
kein Allheilmittel.

von Narzisse (Gast)


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Wir werden alle sterben!

von Achs (Gast)


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Le X. schrieb:
> Diese Vorgabe mindert natürlich die mögliche Rendite

Naja, vor allem die der Gesellschaft. Ohne die Garantie würde mit 
(relativ) hohem Risiko meist erfolgreich agiert und am Ende halt gesagt: 
sorry, wer konnte corona/911/den Vulkan/Lehmann/... ahnen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Le X. schrieb:
> Am Ende muss man halt schauen ob es persönlich passt.
> Pauschalisierungen ist da nur schlecht möglich weil Riester enorm von
> der individuellen Lebenssituation abhängig ist. Eine günstiger
> Förderquote kann auch eine niedrige Rendite ausgleichen.

Man kann aber schon pauschal festhalten, dass andere langfristige 
Anlageformen der Altersvorsorge insgesamt wesentlich lukrativer sind als 
ein Riester- oder Pensionskassenvertrag. Dafür genügt bereits ein 
einfacher Wertpapiersparplan auf einen weltweit anlegenden, passiven 
Aktienfonds auf z.B. den FTSE All World Index. Dazu muss man kein 
Börsenexperte sein, ganz im Gegenteil; einmal eingerichtet und dann 
jahrzehntelang laufen lassen ist hierbei ein Selbstläufer, einfacher 
geht es doch kaum.

von Elektrofan (Gast)


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Was mich als damaligen Metaller (und damit auch Gewerkschafter) krass
weiter gebracht hat, war die Erkenntnis
(bzw. Bestätigung des angeblichen "Vorurteils"),
wie kaufbar auch -und gerade- "unsere"(?)
Fuzzies sein können, wenn's um ihren persönlichen Profit geht.

(Die "Neue Heimat"

https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Heimat#Neue-Heimat-Aff%C3%A4re

war da kein Einzelfall, eher massgebliche Vorlage!)

Wie und von wem (Arme sind's nicht!) da gesponsert wurde/wird
spielt für das Prinzip der Volksverar...... keine Rolle.

Der sog. "Souverän" hat auch in unserem System bis auf weiters
wenig bis nix zu melden.

von Nostradamus (Gast)


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Senf D. schrieb:
> passiven
> Aktienfonds auf z.B. den FTSE All World Index. Dazu muss man kein
> Börsenexperte sein, ganz im Gegenteil; einmal eingerichtet und dann
> jahrzehntelang laufen lassen ist hierbei ein Selbstläufer, einfacher
> geht es doch kaum.

Wenn da mal nicht der Tag kommt, an dem der ganze ETF-Kram in sich 
zusammen bröselt. Irgendein Grund (Wer hätte das ahnen können / gab es 
so noch nie) wird sich sicher finden. Und ein neuer "heißer Scheiß" wird 
auf den Anlagemarkt kommen, den die Senf D's dieser Welt dann wieder 
kaufen.
Oder wer hätte 2006 gedacht, dass bald die ganze Welt durch den 
amerikanischen Häuslekäufer und seine sagen wir mal geringe 
Risikoaversion in den Abgrund gezogen wird?
Risiken gibt es auf der Welt sicher mehr als genug.

von physicist (Gast)


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Meine persönliche Einschätzung:

Wenn der Arbeitgeber nicht mindestens 50% des Sparbetrags dazugibt, 
lohnt es sich nicht, da läufst du besser, wenn du privat mit einem ETF 
Geld ansparst.

Bei mir wars so, dass ich nach 3 Jahre einen Arbeitgeberwechsel hatte. 
Der Vertrag musste auf einen anderen Anbieter umgestellt werden. (es ist 
nicht gesetzlich geschrieben, dass dein Vertrag übernommen werden muss, 
nur der darin eingezahlte Betrag). Dabei werden wieder 
Vertragsabschlussgebühren fällig (i.d.Regel um die 1k).

-> Ich hab die bAV deswegen stillgelegt. Die laufenden Kosten der 
Versicherung fressen den angesparten Betrag auf und werden durch den 
Wertzuwachs gerade so gedeckt.

von Arno (Gast)


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Berufsberatung schrieb:
> Die ganzen tollen Zusatzrenten werden erst mal mit der gesetzlichen
> verrechnet, bekommst du zu viel raus wird die Gesetzliche gekürzt,

Das hab ich ja noch nie gehört. Quelle?

Nostradamus schrieb:
> Wenn da mal nicht der Tag kommt, an dem der ganze ETF-Kram in sich
> zusammen bröselt. Irgendein Grund (Wer hätte das ahnen können / gab es
> so noch nie) wird sich sicher finden.

Ich sag es mal so: "Der ganze ETF-Kram" ist im Prinzip nichts anderes 
als Unternehmensbeteiligungen in Form von Aktien. Wenn das komplett 
zusammenfällt, hat der ETF-Besitzer hinterher halt die Aktien, die den 
ETF bilden, im Depot. Ja, nicht unbedingt zu jeder Zeit handelbar, 
nerviger Papierkram, aber nicht katastrophal. Und wenn die Aktien 
dahinter komplett zusammenfallen, dann haben wir meiner Überzeugung nach 
ganz andere Probleme als die Altersvorsorge.

(Seltsame ETFs basierend auf Zertifikaten oder Nischenmärkten mal 
ausgenommen - ETFs sind nicht stabiler als ihre Grundlage...)

Nostradamus schrieb:
> Oder wer hätte 2006 gedacht, dass bald die ganze Welt durch den
> amerikanischen Häuslekäufer und seine sagen wir mal geringe
> Risikoaversion in den Abgrund gezogen wird?

In einen Abgrund, aus dem die Welt schon wenige Jahre später wieder 
erfolgreich rausgeklettert ist. Ja, ohne (auch finanzielles) 
Durchhaltevermögen sind Aktien und ETFs eine Scheißidee.

MfG, Arno

von Elektrofan (Gast)


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('Unser' Walter) Riester ist tot -
Es lebe die sog. Aktien"rente".
Aktuell empfohlen von ganzen Coronas (SCNR), deren Mitglieder sich
selbst gnadenlos als heilsbringende (au weia, 'Heil' ist ja negativ 
konnotiert... )
Experten/iNNen/iXXen deklarieren:

https://www.boerse-online.de/nachrichten/geld-und-vorsorge/ampelkoalition-will-aktienrente-doch-die-plane-bleiben-umstritten-1030988643

Nur die allerdümmsten Kälber schlachten sich am Ende selber;
damit wenigstens die von ihnen gewählten
Volksver- bzw.(-zer-)Treter/iNNen/iXXe
etc. auch weiterhin gut schlafen können.    ;-)

von Senf D. (senfdazugeber)


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Elektrofan schrieb:
> Es lebe die sog. Aktien"rente".

Finde ich eine guten Ansatz der zukünftigen Ampel-Koalition, das 
umlagefinanzierte Rentensystem um eine kapitalgedeckte Komponente mit 
Aktien (mein Lieblings-Asset) zu erweitern. Hoffentlich kostengünstig 
und mit Steuervorteilen wie z.B. in Schweden.

Dieser Vorschlag hätte zwar schon vor 20 Jahren kommen sollen, aber 
besser spät als nie.

von Joachim B. (jar)


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Arno schrieb:
> Berufsberatung schrieb:
>> Die ganzen tollen Zusatzrenten werden erst mal mit der gesetzlichen
>> verrechnet, bekommst du zu viel raus wird die Gesetzliche gekürzt,
>
> Das hab ich ja noch nie gehört. Quelle?

so wird es gemacht nur nicht genannt!

Es steigt auf jeden Fall, Steuer, Sozialabgaben oder es sinkt der 
Zuschuss bei Altersgrundsicherung!

Wenn das keine Kürzung ist weiss ich nicht. Die Antwort ist doch 
eindeutig!
Von meiner Metallrente geht jetzt noch 10% ab und nächstes Jahr mehr!

von Dieter (Gast)


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Wenn der TO die Metallrente nicht will, dann kann er diese mir schenken. 
Die Freunde von, wir haben Platz, nehmen diese sicherlich auch gerne.

von Le X. (lex_91)


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Joachim B. schrieb:
> Es steigt auf jeden Fall, Steuer, Sozialabgaben oder es sinkt der
> Zuschuss bei Altersgrundsicherung!

Du bezahlst für deine Einkünfte aus gesetzlicher und betrieblicher Rente 
ganz normal Steuern und Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung.
Je höher die Rente desto mehr Beiträge zahlst du.
Wo siehst du da jetzt den großen Skandal?

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Le X. schrieb:
> Wo siehst du da jetzt den großen Skandal?

in dem Satz

Arno schrieb:
> Das hab ich ja noch nie gehört. Quelle?

ist logisch wie geschrieben

Berufsberatung schrieb:
> Die ganzen tollen Zusatzrenten werden erst mal mit der gesetzlichen
> verrechnet, bekommst du zu viel raus wird die Gesetzliche gekürzt

wenn ich von der Zusatzrente Steuern+SV bezahle bekomme ich weniger.
Da diese Steuern als BundesZuschuss in der ges. Rente landen ist das 
eine Art Verrechnung.

Man hatte mir zwar die Metallrente angeboten, ohne Abwahlmöglichkeit.
Als drittes Standbein wurde sie immer genannt und nun wo ich sie bekomme 
geht Steuer und SV doppelt ab. Ab Feb. 2022 weiss ich mehr wieviel von 
90€ brutto überbleibt, ärgerlich finde ich nur das man dafür AN & AG 
Beiträge zahlen muss. Stichwort Doppelverbeitragung!

: Bearbeitet durch User
von Walter Bert Riester-Rürup (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> wieviel von
> 90€ brutto überbleibt

Da kann ich helfen. Die wohlbekannte RAO-Formel aus der Analysis ist:
90-Robert-Annalena-Olaf+0*Lindner=9
90-(R+A+O)=9 mit R,A,O=const. für 4 Jahre

von Joachim B. (jar)


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Walter Bert Riester-Rürup schrieb:
> Die wohlbekannte RAO-Formel

die ist auch nicht schlimmer als die Kohl-Formel sogar aus dem Grab 
klaut er noch Steuergeld durch die Altkanzler Witwenrente, bei jedem 
anderen bürger wäre Scheinehe geschrieen worden. Die schwarzen Kassen 
wurden auch nie veröffentlicht.

von Le X. (lex_91)


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Joachim B. schrieb:
> wenn ich von der Zusatzrente Steuern+SV bezahle bekomme ich weniger.
> Da diese Steuern als BundesZuschuss in der ges. Rente landen ist das
> eine Art Verrechnung.
>
> Man hatte mir zwar die Metallrente angeboten, ohne Abwahlmöglichkeit.
> Als drittes Standbein wurde sie immer genannt und nun wo ich sie bekomme
> geht Steuer und SV doppelt ab.

Du rechnest irgendwie komisch.
Es wird nichts doppelt besteuert, aber du zahlst halt Steuern auf 
jegliche Einkommensquellen.
Dabei macht es keinen Unterschied wie sich diese Einkünfte 
zusammensetzen, ob du 1000€ Rente bekommst oder 500€ Rente und 500€ 
Betriebsrente.

Bei gesetzlicher Rente und bAV zahlst du zusätzlich noch Kranken- und 
Pflegeversicherungsbeiträge.
Das ist insoweit nachvollziehbar, immerhin hast du dir diese während der 
Ansparphase aufgrund der Entgeltumwandlung gespart. Stichwort 
"nachgelagerte Besteuerung". Damit sich das lohnt hofft man, im Alter 
einen niedrigen Steuersatz zu bezahlen als während des Erwerbslebens.

Auf Riester-Renten dagegen zahlst du dagegen keine Kranken- und 
Sozialversicherungsbeiträge weil du die Einzahlungen während des 
Erwerbslebens aus bereits versteuertem Einkommen geleistet hast.

Versteh mich nicht falsch, Riester und bAV haben ihre Tücken und sind 
bei Weitem nicht so gut wie uns die Anbieter glauben machen möchten.
Aber wenn du was kritisierst solltest du zumindest den Eindruck 
erwecken, du wüsstest von was du sprichst.

: Bearbeitet durch User
von Senf D. (senfdazugeber)


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Le X. schrieb:
> Bei gesetzlicher Rente und bAV zahlst du zusätzlich noch Kranken- und
> Pflegeversicherungsbeiträge.
> Das ist insoweit nachvollziehbar, immerhin hast du dir diese während der
> Ansparphase aufgrund der Entgeltumwandlung gespart.

Was nur stimmt, wenn man Gehalt unterhalb der niedrigen 
Beitragsbemessungsgrenze der Krankenversicherung erhält. Wenn das nicht 
der Fall ist, spart man während der Einzahlung überhaupt keinen Cent 
KV-/PV-Beitrag, muss aber später in der Auszahlungsphase trotzdem 
Beiträge zahlen, sofern gesetzlich versichert. Ein weiterer Grund, warum 
ich in meinen Pensionskassen-Vertrag schon länger nicht mehr aktiv 
einzahle (außer AVWL).

von Shorty (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Wenn das nicht
> der Fall ist, spart man während der Einzahlung überhaupt keinen Cent
> KV-/PV-Beitrag, muss aber später in der Auszahlungsphase trotzdem
> Beiträge zahlen, sofern gesetzlich versichert.

Warte mal ab, was da noch kommt. In ein paar Jahren gehen die Babyboomer 
in Rente, das bricht der GKV dann explodieren die Beiträge eh.

von Dieter (Gast)


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Shorty schrieb:
> Warte mal ab, was da noch kommt.

Der jetzige Virus räumt unter den Alten bis herunter zu den Boomern ab. 
Die nächste Mutation und das nächste ganz neue Virus machen dann dort 
weiter.

Beitrag #6891517 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6891525 wurde vom Autor gelöscht.
von Le X. (lex_91)


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Senf D. schrieb:
> Was nur stimmt, wenn man Gehalt unterhalb der niedrigen
> Beitragsbemessungsgrenze der Krankenversicherung erhält. Wenn das nicht
> der Fall ist, spart man während der Einzahlung überhaupt keinen Cent
> KV-/PV-Beitrag, muss aber später in der Auszahlungsphase trotzdem
> Beiträge zahlen, sofern gesetzlich versichert. Ein weiterer Grund, warum
> ich in meinen Pensionskassen-Vertrag schon länger nicht mehr aktiv
> einzahle (außer AVWL).

Danke für die Ergänzung.
Damit hast du natürlich recht, aber das ändert erstmal nichts 
Grundlegendes an meiner Replik auf Joachims Beitrag.
Aber ich wandle deswegen auch nur noch nen Fuffi um damit der AG seinen 
Bonus drauflegt.

: Bearbeitet durch User
von Arno (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Arno schrieb:
>> Berufsberatung schrieb:
>>> Die ganzen tollen Zusatzrenten werden erst mal mit der gesetzlichen
>>> verrechnet, bekommst du zu viel raus wird die Gesetzliche gekürzt,
>>
>> Das hab ich ja noch nie gehört. Quelle?
>
> so wird es gemacht nur nicht genannt!
>
> Es steigt auf jeden Fall, Steuer, Sozialabgaben oder es sinkt der
> Zuschuss bei Altersgrundsicherung!
>
> Wenn das keine Kürzung ist weiss ich nicht. Die Antwort ist doch
> eindeutig!
> Von meiner Metallrente geht jetzt noch 10% ab und nächstes Jahr mehr!

Also zusammengefasst:

1) Eine "tolle Zusatzrente" wird nicht mit der gesetzlichen Rente 
verrechnet
2) Eine "tolle Zusatzrente" wird mit Grundsicherung im Alter verrechnet 
(*)
3) Von deiner "tollen Zusatzrente" werden Steuern und Beiträge zur 
Kranken+Pflegeversicherung abgezogen.

So ergibt das Sinn.

MfG, Arno

(*) deswegen ist meiner Meinung nach weder irgendeine betriebliche oder 
private Altersvorsorge noch eine "gesetzliche Aktienrente" ein Mittel 
gegen Altersarmut, auch wenn es häufig suggeriert wird.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Le X. schrieb:
> Aber ich wandle deswegen auch nur noch nen Fuffi um damit der AG seinen
> Bonus drauflegt.

Ist der Bonus nicht prozentual zu deiner Einzahlung? Dann käme bei nem 
Fuffi auch nicht viel rum und aus Scheiße wird kein Gold.

von A. S. (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Ist der Bonus nicht prozentual zu deiner Einzahlung?

Bei der Metallrente ist oft ein Erbe des 936-mark-gesetzes aktiv, dass 
40€ oder so monatlich gefördert werden.

Die Förderung bis 4% von irgendwas war eher bei der Direktumwandlung, da 
der AG damals ein eigenes Interesse hatte.

von Le X. (lex_91)


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Senf D. schrieb:
> Le X. schrieb:
>> Aber ich wandle deswegen auch nur noch nen Fuffi um damit der AG seinen
>> Bonus drauflegt.
>
> Ist der Bonus nicht prozentual zu deiner Einzahlung? Dann käme bei nem
> Fuffi auch nicht viel rum und aus Scheiße wird kein Gold.

Bei Neuverträgen ja.
Ich bin schon länger in der Firma und krieg noch 30€ flat.
Das wird zwar nicht über mein Wohl und Wehe im Alter entscheiden, aber 
wieso nicht mitnehmen?
Die Abschlussgebühren sind eh schon geblecht.

von Percy N. (vox_bovi)


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Joachim B. schrieb:
> Berufsberatung schrieb:
>
>> Die ganzen tollen Zusatzrenten werden erst mal mit der gesetzlichen
>> verrechnet, bekommst du zu viel raus wird die Gesetzliche gekürzt
>
> wenn ich von der Zusatzrente Steuern+SV bezahle bekomme ich weniger.
> Da diese Steuern als BundesZuschuss in der ges. Rente landen ist das
> eine Art Verrechnung.

Und wo wird da etwas mit Deiner Rente aus der gesetzlichen AV 
verrechnet? Wo wird Dein Anspruch aus der GRV gekürzt?

von Senf D. (senfdazugeber)


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Le X. schrieb:
> Bei Neuverträgen ja.
> Ich bin schon länger in der Firma und krieg noch 30€ flat.
> Das wird zwar nicht über mein Wohl und Wehe im Alter entscheiden, aber
> wieso nicht mitnehmen?
> Die Abschlussgebühren sind eh schon geblecht.

Ja, dann klingt das sinnvoll, und die 50 € im Monat eigene Einzahlung 
merkst du ja eh nicht. Ist ähnlich wie bei mir mit den geschenkten AVWL 
über 26,59 €, die nehm ich halt mit, warum auch nicht?

von Renditus (Gast)


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Für die Renditeoptimierer:

Sozialabgaben werden (derzeit) bei niedrigen Renten (~140€ p.m.) nicht 
abgezogen, sondern nur die Steuern.

Eine gute Rendite erzielt man also, indem man eine Rente in ebenjener 
Höhe abschließt.

Für eine avisierte Rente im Bereich von <140€ sind Gesamteinzahlungen in 
Höhe von ca. 60-90€ nötig, je nach Laufzeit des Vertrages.

Das erreicht man also durch AVWL von 27€ plus einen Eigenanteil welcher 
mit 10%(Altverträge) bzw. 15% (Neuverträge) vom AG bezuschusst werden 
muss.

Zahle ich also selber 30€ ein, erhalte ich 27€ AVWL und 3€ vom AG on 
Top.
Mein Eigenanteil von 30€ wiederum reduziert mein heutiges netto bei 40% 
Grenzsteuersatz und 20% Sozialabgaben nur um 12€, d.h. auf die 
Brutto-Einzahlsumme von 60€ leiste ich nur 12€ aus meinem Netto.

In der Auszahlungsphase wird die sich ergebende Rente in Höhe von 140€ 
nur durch Steuern belastet, der Durchschnittssteuersatz bei Rentenbezug 
wird voraussichtlich bei 25% liegen, so dass von 140€ brutto immerhin 
105€ netto herauskommen werden.

Nun zahle ich also 35 Jahre 18€ netto und erhalte danach eine 
netto-Rente von 105€.
Den Break Even erreiche ich also bereits nach 5,5 Jahren Rentenbezug 
bzw. mit ~73 Jahren.

Berücksichtigen muss man nun natürlich noch eine Inflation von 2% p.a., 
welche den zukünftigen Rentenbezug von 105€ sinken lässt auf ca. 49% 
nach zukünftiger Kaufkraft.

Der Absolute Break Even ist also kaufkraftbereinigt nach ca. 11 Jahren 
erreicht, wobei die zukünftige Rente von 140€ ungefähr dem heutigen Wert 
von 51€ entspräche. Also One-Free-Lunch.

von Narzisse (Gast)


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Inflation von 2% p.a. LOL.
Setze lieber 6% an dann ist die Rechnung realistisch und Du siehst daß 
das sparen sinnlos ist. Gute Immobilien und top gemanagte Aktien Mal 
ausgenommen. Mittelmass bringt nix. Dann lieber gleich das Geld 
verfressen....

von oszi40 (Gast)


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Narzisse schrieb:
> das sparen sinnlos ist. Gute Immobilien und top gemanagte Aktien Mal
> ausgenommen.

DA kannst Du auch nicht 100% sicher sein, falls Dir der Begriff 
"Zwangshypothek" aus der braunen Vergangenheit schon bekannt ist. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Zwangshypothek

von Arno (Gast)


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Narzisse schrieb:
> Inflation von 2% p.a. LOL.
> Setze lieber 6% an dann ist die Rechnung realistisch [...]

6% p.a. im langjährigen Schnitt halte ich für sehr hoch gegriffen - da 
muss man schon 50 Jahre zurück gehen, um da passende Zeiträume zu 
finden. Seit ECU/Euro-Zeiten scheinen mir 2% p.a. schon hoch gegriffen, 
aber da die EZB das jetzt anstrebt, will ich dem als Annahme nicht 
widersprechen.

Wir sprechen hier ja von langjähriger Geldanlage, da sind ein-zwei Jahre 
mit 4-6% Inflation nicht entscheidend - vor allem, wenn die Hälfte davon 
durch die Mehrwertsteuersenkung letztes Jahr kommt und die 
Inflationsrate 2020 entsprechend negativ war.

MfG, Arno

von Shorty (Gast)


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von Narzisse (Gast)


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Und was wenn im Januar immer noch 6% da stehen? Alles nur 
Mehrwertsteuer?
Wir werden sehen...
Mir ist der riesige Haufen Fiat Geld den die EZB einfach so gedruckt hat 
schon suspekt. Wir haben ja alle nur ein paar Krümel davon.

von A. S. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> "Zwangshypothek" aus der braunen Vergangenheit


welche braune Vergangenheit meinst Du? In der Zeit gab es für Eigentümer 
nur das Problem begrenzter Mietpreise.

Der Lastenausgleich später war aufgrund des Wirtschaftswunders 
(Aufschwung, Inflation) nur eine Randnotiz.

von Elektrofan (Gast)


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> Mir ist der riesige Haufen Fiat Geld den die EZB einfach so gedruckt
> hat schon suspekt. Wir haben ja alle nur ein paar Krümel davon.

Nicht mehr lange ...

Die Erfahrung zeigt: Noch JEDER "Währungsreform" folgte eine weitere
nach.
Und die uns vorgesetzten, als Experten/iNNen/iXXe angedrehten
Marionetten/iNNen etc. wie Draghi, Lagard; Scholz verklickern uns
schon lange, warum ihre Poltik des Gelddruckens so "alternativlos" sei.
Und mindestens so alternativlos, wie schon 1923, 1929, 1948,
wird es die nächste derartige "Reform" geben, verlasst Euch drauf.

von Percy N. (vox_bovi)


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Elektrofan schrieb:
> Und mindestens so alternativlos, wie schon 1923, 1929, 1948,
> wird es die nächste derartige "Reform" geben, verlasst Euch drauf.

Mir schwant, dass dieser Umstand zu meiner Schulzeit als unvermeidbare 
Krise des Kapitalismus angesehen wurde. Zwischendurch spöttelte man über 
"inflationsbasiertes Wachstum".

von Walter Bert Riester-Rürup (Gast)


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Percy N. schrieb:
> unvermeidbare
> Krise des Kapitalismus angesehen wurde

Von Deinem rot-grünen Gmeinschaftskundelehrer? Die Alternative wäre ja 
solides haushalten und stetige Innovation, also Produktivitäts- und 
Wohlstandsgewinne, so wie in der Schweiz.
Ich weiß, ist nur ein Traum. Es macht keinen Sinn, in einem Meer aus 
Inflation der Sparstrumpf (Europas) zu sein. Also: Schleusen auf und ab 
geht die wilde Fahrt! Wir werden schon nicht gegen einen Felsen 
knallen...

von Percy N. (vox_bovi)


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Walter Bert Riester-Rürup schrieb:
> Von Deinem rot-grünen Gmeinschaftskundelehrer?

Zu meiner Schulzeit gab es noch keine Grünen, junger Freund.

von Walter Bert Riester-Rürup (Gast)


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Okay, dann ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass es ein Altnazi 
war, den man irgendwo im Warmen unterbringen musste. Die waren ja auch 
nicht bekannt als Freunde des Kapitalismus, der aber zum Glück obsiegte.

von Percy N. (vox_bovi)


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Walter Bert Riester-Rürup schrieb:
> Okay, dann ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass es ein Altnazi war

Wie kommst Du auf die lustige Idee, dass ich von einem bestimmten Lehrer 
oder überhaupt von einer einzelnen Person geschrieben habe?

Und falls dies der Fall sein sollte, warum sollte es sich dann um einen 
Altnazi handeln und nicht einfach um einen Menschen mit halbwegs 
tauglicher Allgemeinbildung, die heute offenbar nicht mehr für jeden 
erreichbar ist?

: Bearbeitet durch User
von Arno (Gast)


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Shorty schrieb:
> Ups:
>
> 
https://www.manager-magazin.de/politik/deutschland/deutsche-bundesbank-inflation-wird-im-november-auf-6-prozent-steigen-a-3587b955-5ebe-4fe9-a747-d70c255088f1

Warum "Ups"?

Narzisse schrieb:
> Und was wenn im Januar immer noch 6% da stehen? Alles nur
> Mehrwertsteuer?

6% von Januar 2021 bis Januar 2022 wären ungefähr so zu bewerten wie 
(fiktive!) 8% von Oktober 2020 bis Oktober 2021, weil der Sondereffekt 
der Mehrwertsteuersenkung und -erhöhung dann wegfällt.

-0,3% von November 2019 bis November 2020 waren aus dem selben Grund 
auch etwa so zu bewerten wie 1,7% von Februar 2019 bis Februar 2020.

Sieht man übrigens gut beim statistischen Bundesamt: 
https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/_inhalt.html#sprg229224

MfG, Arno

von Walter Bert Riester-Rürup (Gast)


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Arno schrieb:
> 6% von Januar 2021 bis Januar 2022 wären ungefähr so zu bewerten wie
> (fiktive!) 8% von Oktober 2020 bis Oktober 2021, weil der Sondereffekt
> der Mehrwertsteuersenkung und -erhöhung dann wegfällt.

Schön erklärt. Interessant war, wie sich gestern die EZB-Direktion Frau 
Schnabel äußerte. Die EZB weiß offenbar, dass die Inflation 
mittelfristig sogar unter das Ziel von 2% fallen wird... Dass die 
arbeitende Bevölkerung in 2-3 Jahren dann auch 10-15% reale 
Einkommensverluste hat (siehe Abschluss Ö.D. mit 2,4% für zwei Jahre --> 
real minus 7,6% bei 5% Inflation), war ihr keinen Satz wert. Das wird 
mit ruhiger Hand ausgehalten. Ich rufe alle auf, ihre reale Leistung 
entsprechend nach unten anzupassen mit einer Rate von -4% pro Jahr.

von Arno (Gast)


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Walter Bert Riester-Rürup schrieb:
> Arno schrieb:
>> 6% von Januar 2021 bis Januar 2022 wären ungefähr so zu bewerten wie
>> (fiktive!) 8% von Oktober 2020 bis Oktober 2021, weil der Sondereffekt
>> der Mehrwertsteuersenkung und -erhöhung dann wegfällt.
>
> Schön erklärt. Interessant war, wie sich gestern die EZB-Direktion Frau
> Schnabel äußerte. Die EZB weiß offenbar, dass die Inflation
> mittelfristig sogar unter das Ziel von 2% fallen wird...

Naja, das letzte Mal, dass die Inflation nachhaltig (nicht nur für ein 
paar Monate oder ein-zwei Jahre als "Nachholeffekt" nach deutlich 
niedrigen Inflationszeiten) nennenswert über 2% p.a. war, ist schon eine 
ganze Weile her - da muss man schon bis Anfang der 90er vor die 
Kursfestlegung der Nationalwährungen zum Euro schauen, wenn ich 
Wikipedia glauben darf: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Inflation_Germany.svg

MfG, Arno

von Shorty (Gast)


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Jetzt werden offiziell doch nur 5.2% verkündet.

Ich zitiere mal das deutsche Staatsfernsehen beim beschönigen:

https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/inflation-november-100.html

> Einen höheren Wert gab es zuletzt während des Wiedervereinigungsbooms im Juni 
1992 mit 5,8 Prozent.

Was "boomt" eigentlich gerade?

> Für den erneuten Preisschub sorgte vor allem teure Energie.

No shit Sherlock!

von Senf D. (senfdazugeber)


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Shorty schrieb:
> Was "boomt" eigentlich gerade?

Ein Coronavirus. Leider.

von Arno (Gast)


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Shorty schrieb:
>> Für den erneuten Preisschub sorgte vor allem teure Energie.

Wieso eigentlich "erneut"? Das ist doch immer noch derselbe Preisschub?

Gedankenexperiment: Diesel koste von Jul 2019 bis Jun 2020 1€/l. Von Jul 
2020 bis Dez 2020 0,9€/l. Von Jan 2021 bis Jun 2022 1,1€/l.

Was kommen da für Dieselpreis-Inflationsraten heraus?

Von Jul 2020 bis Dez 2020 jeden Monat eine Inflationsrate von -10% p.a. 
- jeden Monat drei Tage neue Schreckensmeldungen der 
"Wirtschaftsexperten", was bei Deflation alles gefährliches passiert.

Von Jan 2021 bis Jun 2021 jeden Monat eine Inflationsrate von 10% p.a. - 
die gleichen "Wirtschaftsexperten" schwadronieren, wie gefährlich eine 
Inflationsrate von 10% p.a. ist.

Von Jul 2021 bis Dez 2021 jeden Monat eine Inflationsrate von 22% p.a. - 
Katastrophe! Fiat-Geld-Schwemme! Notenbank! Euro-Tod!

Von Jan 2022 bis Jun 2022 jeden Monat eine Inflationsrate von 0% p.a. - 
Unklare Signale! Notenbank unentschlossen: Was tun? Deflationsgefahr und 
Inflationsgefahr! Gleichzeitig! Unbedingt handeln, egal wie!

Ich guck dann im Jul 2022 mal, vergleiche mit 2019, sehe 10% 
Dieselpreis-Steigerung in drei Jahren, das ist eine 
Dieselpreis-Inflationsrate von ~3,2% p.a. im Schnitt.

Senf D. schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Was "boomt" eigentlich gerade?
>
> Ein Coronavirus. Leider.

Damit verbunden:
- Online-Shopping und Logistik
- Lieferservices
- "Digitalisierung"
- Schutzausrüstung
- Laborchemie
- Impfstoffe
- Geldanlage

Alles was abwärts geht wird (tendenziell) am Leben erhalten durch 
Staatshilfen. Und ist wenig DAX-wirksam (außer Airbus und MTU - nichtmal 
Lufthansa ist im DAX vertreten) und findet damit bei 
"Wirtschaftsexperten" nicht statt.

Ein Teil der Wirtschaft boomt vermutlich auch (bzw. ist unerwartet 
stabil), weil Leute Geld, das sie sonst im Auslandsurlaub verkonsumiert 
hätten, nun für Bauen/Wohnen/Autos im Inland ausgeben.

MfG, Arno

Beitrag #6896469 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Arno (Gast)


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Walter Bert Riester-Rürup schrieb im Beitrag #6896469:
> Arno schrieb:
>> Von Jan 2022 bis Jun 2022 jeden Monat eine Inflationsrate von 0% p.a. -
>
> Oops, Du hast die CO2-Bepreisung vergessen. [...]

[ ] Du hast das Wort "Gedankenexperiment" gelesen und verstanden.

MfG, Arno

von Percy N. (vox_bovi)


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Walter Bert Riester-Rürup schrieb im Beitrag #6896469:
> Hoffe Du kannst einnahmeseitig entsprechend nachlegen. Die
> Tarifabschlüsse sind jedoch fürchterlich weit unterhalb der
> Inflationsrate.

Das lässt sich in Relation setzen: Wenn, wie geschehen, der designierte 
Bundesjustizminister Marco Buschmann verkündet, 11,5 % der Wählerstimmen 
seien ein klarer Auftrag zur Regierungsbeteiligung, dann muss zB die 
aktuelle Anpassung der Grundsicherung als Vollmacht zu Ladendiebstahl, 
Beförderungserschleichung und Versicherungsbetrug angesehen werden; die 
Tarifabschlüsse sollten sich dementsprechend einigermaßen bequem 
einsortieren und mit angepassten Privilegien ausstatten lassen.

von Brasilianischer Popo (Gast)


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Boris schrieb:
> Gutem Tag, wenn das Unternehmen nach igm zahlen und eine bAV
> anbeitet in Form einer Metallrenten, muss diese beim Vertragsunterschrifts
> abgeschlossen werden oder ist diese für den Arbeitnehmer freiwilligen?

Ähm. Ja!

von Senf D. (senfdazugeber)


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Walter Bert Riester-Rürup schrieb im Beitrag #6896469:
> Die Tarifabschlüsse sind jedoch fürchterlich weit unterhalb der
> Inflationsrate. Verstehe nicht, warum hierzulande nicht die Barrikaden
> brennen. Die Kombi aus Nullzins und realer Lohnabsenkung ist schon...
> D ist inzwischen auf dem Weg nach unten, was die Lebensqualität angeht.

Dabei unterschlägst du aber, dass im Gegenzug Immobilien deutlich an 
Wert gewonnen haben und die Aktien seit Jahren bullish sind. Das gleicht 
sich doch teilweise wieder aus. Da stört es dann auch nicht so sehr, 
dass man an der Tankstelle ein paar Euro mehr bezahlt.

von Joachim B. (jar)


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Senf D. schrieb:
> Dabei unterschlägst du aber, dass im Gegenzug Immobilien deutlich an
> Wert gewonnen haben und die Aktien seit Jahren bullish sind.

meine Immobilie nutze ich aber, von dem Wertzuwachs kann ich nichts 
kaufen.
Appleaktien habe ich in den '90er nicht gekauft, das wäre ein tolles 
Geschäft gewesen!

von Narzisse (Gast)


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Für viele (Familien) ist die Kaufkraft des monatlichen Arbeitseinkommens 
das entscheidende und nicht Immobilien oder Aktien. Und in diesem Punkt 
geht's seit langem rückwärts.z.b. Butter 2,50 je 250g

von Joachim B. (jar)


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Narzisse schrieb:
> Und in diesem Punkt
> geht's seit langem rückwärts.z.b. Butter 2,50 je 250g

trifft fast jeden, nicht nur bei Butter!
wer erinnert sich noch an das Echo: "was kost die Butter in Dänemark?"
Restaurantbesuch 1:1 DM/€ nur sind die Nettoeinahmen bei den 
allermeisten nicht in dem Maß gestiegen.

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