Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Unterschiede bei Fühlerlehren (zum Ventilspiel einstellen)


von Marko (Gast)


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Hallo,

ich hätte eine Frage an die Metallexperten hier im Forum.

Ich brauche aktuell eine Fühlerlehre, um das Ventilspiel an einem alten 
(Bj. 71) Deutz-Dieselmotor einstellen zu können.

Was nimmt man da?

Ich bilde mir ein vor ein paar Monaten mal gelesen zu haben, dass man 
dafür gehärtete Lehren kaufen soll, finde es aber nicht mehr. Die 
meisten Hersteller geben dazu nichts an, schreiben nur Stahl oder 
Edelstahl, wenn überhaupt. Habe bisher nur eine gefunden, da steht 
"Federstahl, gehärtet" dabei.

Braucht man sowas oder kann man einfach eine kaufen? Ist der Hersteller 
egal, also kann man das kaufen was man überall kriegen kann? BGS oder 
KS-Tools zum Beispiel?

Entschuldigt die vielleicht banale Frage, aber ich mache mir oft (zu) 
viele Gedanken. Will einfach nur was gescheites kaufen, ohne mich zu 
ärgern.

Danke an euch.

PS: Ja ich weiß, µC.net und so ;) Aber ich bin immer wieder vom 
fachübergreifenden Wissen erstaunt!

von Hugo H. (hugo_hu)


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Ist schon wieder Freitag - habe ich etwas verpasst?

von Heinz R. (heijz)


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Da nimmst einfach irgendeine

Selbst die billigste China- Fühlerlehre wird genau genug sein und für 
die paar mal einstellen ausreichend sein

Du kannst mit einer Fühlerlehre eh nicht aufs hundertstel einstellen..

von MaWin (Gast)


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Marko schrieb:
> Was nimmt man da?

Die mit dem richtigen Maß.

> Die meisten Hersteller geben dazu nichts an,

Weil es keine ungehärteten Fühlerlehren gibt.

von MaWin (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Du kannst mit einer Fühlerlehre eh nicht aufs hundertstel einstellen..

Aber klar doch. Genau dafür sind sie da.

von MaWin (Gast)


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Marko schrieb:
> Braucht man sowas oder kann man einfach eine kaufen?

Man kauft einfach eine (Fühlerlehre).

Gehärtet willst du nicht, die könntest du nicht biegen.

Federstahl oder Edelstahl ist ok.

Aber auch Dosenblech erfüllt den Zweck.

Man lagert sie sowieso leicht eingeölt.

von Marko (Gast)


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MaWin schrieb:
> Weil es keine ungehärteten Fühlerlehren gibt.

MaWin schrieb:
> Gehärtet willst du nicht, die könntest du nicht biegen.

Was den nun? Sind hier wieder zwei oder mehr MaWins unterwegs?

Heinz R. schrieb:
> Du kannst mit einer Fühlerlehre eh nicht aufs hundertstel einstellen..

Für was ist sie denn sonst da? Vorgabemaß sind 0,15mm.

Hugo H. schrieb:
> Ist schon wieder Freitag - habe ich etwas verpasst?

Was hat das mit Freitag zu tun, wenn man davon so gar keine Ahnung hat? 
Würdest du das auch einem Azubi sagen, der das gerade lernt? Woher soll 
er das den wissen?

Bei dem ganzen Scheiß der heute angeboten, muss man einfach Fragen. 
Qualitätsunterschiede gibt's überall, ich kaufe Werkzeug ja auch nicht 
im Discounter. Hätte ja können sein, dass einer sagt: "Oh ja, wenn du 
noch eine von XYZ bekommen kannst, kauf dir so eine!"

Und oft gibt's hier viele neue Erkenntnisse zur der Thematik im 
Allgemeinen, lernt also neues dazu. Das war mein Ziel.

von MaWin (Gast)


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Marko schrieb:
> Was den nun? Sind hier wieder zwei oder mehr MaWins unterwegs?

Den Psychopathen erkennst du daran, dass er behauptet, man könne 
gehärteten Stahl nicht biegen.

von Heinz R. (heijz)


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Marko schrieb:
> Heinz R. schrieb:
>> Du kannst mit einer Fühlerlehre eh nicht aufs hundertstel einstellen..
>
> Für was ist sie denn sonst da? Vorgabemaß sind 0,15mm.

Hast Duschon mal Ventile an PKW-Motoren eingestellt?

Klar, Fühlerlehre saugend durch usw

Aber dann ist dies und jenes im Weg, man muss die Lehre passend 
hinbiegen...
Dann irgendwelche fummeligen Schrauben mit Kontermutter usw, dazu die 
Hände voll Öl

Da bist vom hundertstel mm ganz ganz weit weg...

so kritisch ist das Ventilspiel bei einem alten Motor auch nicht

Wichtig: es darf keinesfalls zu klein sein, sonst schließt das Ventil 
evtl. nicht ganz, die Verbrennungsgase gehen hindurch, es überhitzt

Ist das Spiel etwas zu groß fehlen halt die letzten Promille an PS...

von MaWin (Gast)


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Marko schrieb:
> Sind hier wieder zwei oder mehr MaWins unterwegs?

Ja.

von Manfred (Gast)


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Heinz R. schrieb:
>>> Du kannst mit einer Fühlerlehre eh nicht aufs hundertstel einstellen..
>> Für was ist sie denn sonst da? Vorgabemaß sind 0,15mm.
[..]
> Da bist vom hundertstel mm ganz ganz weit weg...

Suzuki Motorräder GS-Baureihe (1977 bis ca. 1990) mit Tassenstößel:
0,03 .. 0,08 mm!

Da sehe ich schon einen Bereich mit hundertstel mm, und das ist 
beherrschbar.

von Peyer (Gast)


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Marko schrieb:
> Heinz R. schrieb:
>> Du kannst mit einer Fühlerlehre eh nicht aufs hundertstel einstellen..
>
> Für was ist sie denn sonst da? Vorgabemaß sind 0,15mm.

Ich hab auch die Erfahrung, dass das nicht so genau ist. Die 0,15er hat 
schon leichten Widerstand beim Einschieben, aber die 0,2er geht auch 
noch Recht locker rein, bei der 0,25er wirds schon stramm, aber selbst 
die geht noch rein...

von Heinz R. (heijz)


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Manfred schrieb:
> Suzuki Motorräder GS-Baureihe (1977 bis ca. 1990) mit Tassenstößel:
> 0,03 .. 0,08 mm!
>
> Da sehe ich schon einen Bereich mit hundertstel mm, und das ist
> beherrschbar.

gerade extra mal gegoogelt:

https://www.gs-classic.de/tipps/vent_01.htm

da wird dann auch nur eine 0,05mm Lehre genommen, keine mit 0,09 oder 
gar 0,02 :-)

da wird halt auch das letzte PS raus gekitzelt - was sollen Ventilspiele 
im Bereich eines menschlichen Haares?

Was würde jetzt bei z.B. 0,12 mm passieren? - vermutlich fehlt ein 
Zehntel PS....

von Holger R. (holgerr)


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Moin
als ich früher noch an den Auto´s rumgemacht habe, habe ich sowas 
genommen, heißt Fühlerlehre. Und bei alten Motoren kommt es es auch 
nicht sogenau darauf an, lieber 0,1 mm mehr nehmen, klappert vielleicht 
etwas der Motor, dafür verbrennen die Ventile aber nicht als bei zu 
kleinem Ventilspiel.
Ich rate aber ab, die heimischen Spalten damit zuvermessen.
Gibt es in der Bucht von bis.
https://www.ebay.de/itm/184990079914?epid=1728187161&_trkparms=ispr%3D1&hash=item2b12449baa:g:HIcAAOSwjZ5hEUMN&amdata=enc%3AAQAGAAACkPYe5NmHp%252B2JMhMi7yxGiTJkPrKr5t53CooMSQt2orsS7UXID%252BRPOSNsnm8kYPghtEK2dPh2F%252BN29uGdLEtC7DLfEvJyv6iJha85pvJHWspOur0GkTDkGwniLNaF2Fgx%252F3NUeZZZvSr0uc5UvbVo59uENjpWXWmDqsW6leLrQIJwMBoaRI%252Fcb8%252FkS3T90vc8MFDuKics8CeHEvw0TSm%252BZL6af35YhfXtfengVsmNP9I8C55ANVSNXOYaXw9d9QFFSVf0jM1U3NVAMVt3koKZ0jjcBI%252BZ74xbscHVCU9vZA8nu8ijWbtO6F071xV16qVy2UpJuPHFV2umHVUvejFEkvEbP1bhVkMEQ0Z3cLr89PDitOLp45hSj0OTjzuh1sXIWq8uSZV%252FYlQwHVIZyRVXeOk2aZr640Zrkr5iEaIU5YJY3zrjmdxk65MsdN2Sq%252Fl7VLU5DtgPaM0uqhe6q2WIysTT%252FWWsK6rwzto5RjPv%252FnV9Ok9Dtv4zUE7yExIRdLQajFgHs23d1q6iUGJ%252BFN6vyRXOzIlhMOu1MmXjmCvuWB6EgFfgxG%252FNn9ZgHj9NrTfcedhj53kZvMC9RG%252BG3YuPLPwVEu3w06n5HUZQJtwG0vzsT9kKTR1c2ySdo3Iw%252FnFXCC0%252Bm4vt64k8txmkXzYBmB8hrPYm%252B3Io%252BNNnrku4yKgKK%252BjugQRNv101u4m5JqjwwAPhCklPypquMcHzqcfAfc7x4LXDhvrSrIDkYJSw3i1wzXT0FeutiG446QJq%252Bs6YgboIEDjsHbN0vkm3zx75SZKBW278OBKg7Ipz35LrAjR5sKUVILVqiN92BK5iHjebFsGOe7afLr%252Bi9xR0bVRUrLiMaODHxD7fwajSv33dh%252FdA%7Cclp%3A2334524%7Ctkp%3ABFBMvLKMnKlf
Gruß HolgerR

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Peyer schrieb:
> Die 0,15er hat
> schon leichten Widerstand beim Einschieben, aber die 0,2er geht auch
> noch Recht locker rein, bei der 0,25er wirds schon stramm, aber selbst
> die geht noch rein...

Mülleimer auf und maßhaltiges Lehrenband beschaffen.

von bär (Gast)


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Hab nicht alle Antworten gelesen, aber…
… wer richtig misst, misst kraftfrei/kraftarm!!
… eine gehärtete Fühlerblattlehre wird null komma nichts einfach 
zerbrechen!
Grüße

von Frickelfritze (Gast)


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bär schrieb:
> eine gehärtete Fühlerblattlehre wird null komma nichts einfach
> zerbrechen!

Es gibt sehr viele verschiedene gehärtete Stähle. Jeder
anders, jeder optimiert für seinen Einsatzzweck.

Eine Fühlerblattlehre ist gehärtet und trotzdem flexibel,
bricht daher nicht.

von Heinz R. (heijz)


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Manfred schrieb:
> Mülleimer auf und maßhaltiges Lehrenband beschaffen.

???

Hast Du selbst schon mal Ventile an einem Motor eingestellt?

Da ist auch noch eine Feder mit im Spiel

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6888731 wurde vom Autor gelöscht.
von Harald W. (wilhelms)


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Marko schrieb:

> Würdest du das auch einem Azubi sagen, der das gerade lernt?

Nein, dem würde ich sagen, er soll bitte das verstellbare Augenmaß
aus der Werkzeugausgabe holen.

von Thomas F. (igel)


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Marko schrieb:
> Ich brauche aktuell eine Fühlerlehre, um das Ventilspiel an einem alten
> (Bj. 71) Deutz-Dieselmotor einstellen zu können.
> Was nimmt man da?

Dafür eignet sich jede billige Lehre am Markt. Es gibt noch Unterschiede 
in den Abstufungen, aber bei alten Dieseln mit Stößelstangen muss es 
sowieso nicht so genau sein.

Ein Unterschied bei Fühlerlehren ist ob diese magnetisch oder nicht 
magnetisch sind: Will man das Unterbrecherspiel bei einem Moped mit 
Polrad einstellen so ist eine amagnetische Lehre besser da die 
magnetischen sich im Polrad immer zum nächsten Magneten hinbiegen 
wollen.

von Ich (Gast)


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Für meinen alten Schlepper (BJ 1964) habe ich irgendwo mal eine für ein 
paar Euro mitgenommen.
Dort muss das Ventilspiel afaik auf 0,3mm eingestellt werden. Wenn sich 
das entsprechende Blatt saugend einschieben lässt, bekommt man das 
nächst größere auch noch problemlos hinein.

von bär (Gast)


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Frickelfritze schrieb:
> bär schrieb:
>> eine gehärtete Fühlerblattlehre wird null komma nichts einfach
>> zerbrechen!
>
> Es gibt sehr viele verschiedene gehärtete Stähle. Jeder
> anders, jeder optimiert für seinen Einsatzzweck.
>
> Eine Fühlerblattlehre ist gehärtet und trotzdem flexibel,
> bricht daher nicht.

Obwohl ich das bezweifle werde ich deine Aussage hier nicht negieren.
Ich denke, die Materialwahl ist hier das entscheidende Element.
Eine Oberflächenvergütung ist für mich auch noch denkbar.

Aberdu schreibst ja auch generell, folglich dürfte es ja nur und 
ausschließlich gehärtete Fühlerblattlehren geben.
Auch das bezweifel ich.
Grüße

von MaWin (Gast)


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Peyer schrieb:
> Ich hab auch die Erfahrung, dass das nicht so genau ist. Die 0,15er hat
> schon leichten Widerstand beim Einschieben, aber die 0,2er geht auch
> noch Recht locker rein, bei der 0,25er wirds schon stramm, aber selbst
> die geht noch rein...

Dann solltest du erst einmal von einem Fachmann lernen, wie man mit 
Fühlerlehren umgeht.
Wenn man sie reinprügelt, bekommt man natürlich alles rein.

von Lichtbogenofen (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Aber dann ist dies und jenes im Weg, man muss die Lehre passend
> hinbiegen...
> Dann irgendwelche fummeligen Schrauben mit Kontermutter usw, dazu die
> Hände voll Öl
Das ist aber MiMiMi-Gejammer vom feinsten! Das unterscheidet eben den 
Schreibtischtäter vom Techniker. Ich hab zwar eher mit größeren Motoren 
zu tun, aber die zu erreichenden Genauigkeiten sind dort gleich. Du 
solltest mal im Kurbelgehäuse liegend eine Lagerschale tuschieren, dann 
lernst du mit unschönen Arbeitsbedingungen umzugehen und trotzdem gute 
Qualität abzuliefern.

von Marko (Gast)


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Danke für eure Infos ;)

Ich nehme dann einfach eine und schau mir das ganze mal an. Unter den 
Ventildeckeln dürfte für fast alle Lehren genug Platz sein, ist super 
zugänglich.

https://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/phpBB3/userpix/951_Test01_054_1.jpg

Ob die Lehren nun gehärtet sind oder nicht scheint ja unklar zu sein. 
Daher war ich mir ja auch nicht sicher, was sich für welchen 
Anwendungszweck eignet.

Hier wird dazu folgendes geschrieben:
https://www.feinewerkzeuge.de/fuehlerlehre.html
> Hinweis: in der Regel sind die Metallstreifen nicht gehärtet.

Anders hier:
http://www.messmittelonline.de/fuehlerlehre.html
> Abmessungen, Härten, Beschriftungen und Eigenschaften von
> Fühlerlehren wurden in der DIN 2275 genormt, wobei sich die
> Norm auf Fühlerlehren und Fühlerlehrensätze aus Stahl
> beschränkt, die eine Mindestlänge von 100 mm vorweisen.

von Oliver S. (oliverso)


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Marko schrieb:
> Ob die Lehren nun gehärtet sind oder nicht scheint ja unklar zu sein.
> Daher war ich mir ja auch nicht sicher, was sich für welchen
> Anwendungszweck eignet.

Willst du beruflich jeden Tag 20 Motoren einstellen, oder doch nur einen 
alle paar Jahre mal?

Oliver

von Wahlschweizer (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> da wird halt auch das letzte PS raus gekitzelt - was sollen Ventilspiele
> im Bereich eines menschlichen Haares?
>
> Was würde jetzt bei z.B. 0,12 mm passieren? - vermutlich fehlt ein
> Zehntel PS....

Es geht nicht um's letzte zehntel PS. Der Nocken soll das Ventil "sanft" 
anheben bzw. in seinem Sitz absetzen. Bei zuviel Spiel schlägt der 
Nocken beim Öffnen auf's Ventil anstatt es über die beginnende Rampe zu 
beschleunigen, beim Schliessen knallt's dann mit zu hoher Geschwingigeit 
in den Sitz anstatt über die Rampe gebremst zu werden.

von Einer (Gast)


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Man kann ja einen billigen China-Satz bestellen und dann mit einer 
(verlässlichen) Bügelmessschraube die Dinger mal vermessen. Dann weiß 
man, woran man ist.

Generell gilt besonders bei China-Kram: Nachmessen!

von Udo S. (urschmitt)


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Marko schrieb:
> Ich nehme dann einfach eine und schau mir das ganze mal an. Unter den
> Ventildeckeln dürfte für fast alle Lehren genug Platz sein, ist super
> zugänglich.

Lass dir das von jemand zeigen der das schon gemacht hat. Und mach keine 
Doktorarbeit daraus. Nimm eine kanz normalen Fühlerlehrensatz Konisch.

Seh zu daß der Zylinder ungefähr auf OT steht und zwar zwischen dem 
Verdichtungs- und Arbeitstakt, nicht zwischen dem Ausstoßen und 
Ansaugen, weil sich da die Ventilhübe überschneiden können.
Dann schiebe die Lehre seitlich in den Spalt zwischen Kipphebel und 
Ventil und ziehe sie mit Gefühl längs raus. Ich kenne es eigentlich so 
daß die Lehre sich leicht ziehend rausziehen lassen soll. Man spürt also 
einen leichten!!! Widerstand beim rausziehen.
Meine Deutz D4006 Anleitung (F3L912) sagt allerdings eine 0,15mm Lehre 
soll sich "ohne Widerstand" herausziehen lassen.
Einstellung erfolgt am kalten Motor.

Zur Kontroll eine 0,20er Lehre. Die müsste dann einen deutlichen 
Widerstand beim rausziehen bieten, dann stimmt das.

Muss bei meinem das auch mal wieder kontrollieren.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Nimm sowas:
https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/Messtechnik/Lehren/F%C3%BChlerlehren-Folienb%C3%A4nder/F%C3%BChlerlehre%2C-Stahl%2C-T3/p/478100
oder
https://www.contorion.de/p/holex-fuehlerlehre-stahl-t3-6-83463747?$ps=1

Genauigkeitsklasse T2 oder T3 ist absolut wurscht, ausser vieleicht bei 
einem Formel1 Motor:
Mehr zu Genauigkeitsklassen siehe
https://www.eberle-augsburg.de/bandstahl/praezisionsbandstahl/fuehlerlehrenstahl/

Da gibts auch Infos über unterschiedliche Stähle und Vergütungen zu 
Fühlerlehren.

von Peyer (Gast)


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MaWin schrieb:
> Peyer schrieb:
>> Ich hab auch die Erfahrung, dass das nicht so genau ist. Die 0,15er hat
>> schon leichten Widerstand beim Einschieben, aber die 0,2er geht auch
>> noch Recht locker rein, bei der 0,25er wirds schon stramm, aber selbst
>> die geht noch rein...
>
> Dann solltest du erst einmal von einem Fachmann lernen, wie man mit
> Fühlerlehren umgeht.
> Wenn man sie reinprügelt, bekommt man natürlich alles rein.

Der Punkt ist halt, dass es da einen weichen Uebergang gibt und man 
nicht einfach sagen kann die 0,3er geht noch rein, die naechste nicht 
mehr. Allerdings hab ich das erst an einem (groesseren) Motor gemacht, 
kann da durchaus Unterschiede geben.

von Udo S. (urschmitt)


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Peyer schrieb:
> Der Punkt ist halt, dass es da einen weichen Uebergang gibt und man
> nicht einfach sagen kann die 0,3er geht noch rein, die naechste nicht
> mehr. Allerdings hab ich das erst an einem (groesseren) Motor gemacht,
> kann da durchaus Unterschiede geben.

Peyer schrieb:
> Der Punkt ist halt, dass es da einen weichen Uebergang gibt und man
> nicht einfach sagen kann die 0,3er geht noch rein, die naechste nicht
> mehr. Allerdings hab ich das erst an einem (groesseren) Motor gemacht,
> kann da durchaus Unterschiede geben.

Rein kriegt man fast alles. Wie ich oben gesagt hatte seitlich rein und 
dann längs rausziehen. Der Fachbegriff ist übrigens "saugend" nicht 
"ziehend" wie ich oben geschrieben habe. Sprich man fühlt einen gewissen 
Widerstand beim rausziehen.
Wenn man so ziehen muss als hätte man eine Dogge an der Leine die gerade 
ein Steak vor sich sieht, dann ist das deutlich zu viel.
Zwischen leichtgängig (ohne Widerstand) durch, leicht saugend und stark 
saugend düften (geschätzt) ca. je 0,02-0,04mm liegen.

Deshalb sich das mal zeigen lassen von jemand der sich auskennt, damit 
man ein Gefühl dafür bekommt.

von MaWin (Gast)


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Peyer schrieb:
> dass es da einen weichen Uebergang gibt

Nicht wirklich. Der Übergang von "kein Widerstand" zu "leicht saugend" 
ist ziemlich abrupt. Das ist genau der Punkt, den man anstreben muss. 
Wenn man da ein Gefühl für entwickelt, dann findet man den Punkt 
ziemlich gut.

von Walter T. (nicolas)


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Marko schrieb:
> Ob die Lehren nun gehärtet sind oder nicht scheint ja unklar zu sein.

Alles, was aus Stahl ist und gewalzt wurde, ist aufgehärtet - es sei 
denn, es wurde nachher extra weichgeglüht. Damit ist das ein Streit um 
des Kaisers Bart.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Sei froh das du den Motor nicht einstellen musst:
https://www.youtube.com/watch?v=RQ5rTRK7erg

von 2aggressive (Gast)


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MaWin schrieb:
> Peyer schrieb:
>> dass es da einen weichen Uebergang gibt
>
> Nicht wirklich. Der Übergang von "kein Widerstand" zu "leicht saugend"
> ist ziemlich abrupt. Das ist genau der Punkt, den man anstreben muss.
> Wenn man da ein Gefühl für entwickelt, dann findet man den Punkt
> ziemlich gut.
Entspricht auch meiner Erfahrung.

Wenn es einen weichen Uebergang gibt sind die Lager "hin", ein 
Einstellen des Ventilspiels wird damit praktisch sinnlos.

Topic:
Die billigste Baumarktlehre taugt für den angestrebten Zweck. Und: mit 
dem billigsten Baumarktmessschieber kann man die Lehren gegentesten.

Sobald der billgste Baumarktmessschieber eine Feststellschraube hat 
eignet er sich sogar als Schiebelehre; damit kann dann das "saugend" 
erst einmal trocken, und dann mit einem Ölfilm "üben". Lerne deine 
Werkzeuge kennen!

von Marko (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Meine Deutz D4006 Anleitung (F3L912) sagt allerdings eine 0,15mm Lehre
> soll sich "ohne Widerstand" herausziehen lassen.

Ich hab' nen F4L912, also D5506. Danke für die Hinweise, ich muss mich 
mit dem Einstellen selbst noch auseinander setzen. Werde mir auch noch 
die Werkstatthandbücher zulegen.

Oliver S. schrieb:
> Willst du beruflich jeden Tag 20 Motoren einstellen, oder doch nur einen
> alle paar Jahre mal?

Alle 2 Jahre 2 Stück.

2aggressive schrieb:
> Die billigste Baumarktlehre taugt für den angestrebten Zweck. Und: mit
> dem billigsten Baumarktmessschieber kann man die Lehren gegentesten.
>
> Sobald der billgste Baumarktmessschieber eine Feststellschraube hat
> eignet er sich sogar als Schiebelehre; damit kann dann das "saugend"
> erst einmal trocken, und dann mit einem Ölfilm "üben".

Danke, werde eine kaufen und es dann so versuchen.

> Lerne deine Werkzeuge kennen!

Daher meine Frage hier. In meinem Bekanntenkreis gibt's keinen mehr der 
gesundheitlich so fit ist um mir noch Ratschläge geben zu können :(

von Heinz A. (Gast)


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2aggressive schrieb:
> Die billigste Baumarktlehre taugt für den angestrebten Zweck. Und: mit
> dem billigsten Baumarktmessschieber kann man die Lehren gegentesten.

Du glaubst offensichtlich noch an den Weihnachtsmann.
Schön für dich, denn bald soll er kommen ...

Dass sich billig billig mal so in die Hirnwindungen einbrennen wird, hat 
schon was pathologisches. Aus dem Baumarkt (eh schon unterste Schublade) 
auch noch das Billigste vom Billigen zu empfehlen, ist krass. Dabei gibt 
es wirklich gute Messschieber von Mitutoyo schon für sehr schmales Geld:

https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/Messtechnik/Messschieber/Taschenmessschieber/Messschieber/p/410300?tId=104

Wer sich bei dem Preis noch minderwertigen Baumarktkrempel kauft, den 
kann man nur noch bemitleiden.

Beitrag #6892057 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Marko (Gast)


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Heinz A. schrieb:
> Dass sich billig billig mal so in die Hirnwindungen einbrennen wird, hat
> schon was pathologisches. Aus dem Baumarkt (eh schon unterste Schublade)
> auch noch das Billigste vom Billigen zu empfehlen, ist krass. Dabei gibt
> es wirklich gute Messschieber von Mitutoyo schon für sehr schmales Geld:

Klar, die billigsten Messschieber kauft man nicht. Ich hab' selbst auch 
zwei gute. Darunter einen Mitutoyo. Bei sowas ist die Sachlage ja klar.

Heinz A. schrieb:
> Wer sich bei dem Preis noch minderwertigen Baumarktkrempel kauft, den
> kann man nur noch bemitleiden.

Da schließt du den Kreis zu meiner Ausgangsfrage :)

von NichtWichtig (Gast)


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von 2aggressive (Gast)


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OT - Gefragt war Fühlerlehre---> um das Ventilspiel an einem alten
Deutz-Dieselmotor einstellen zu können.

Heinz A. schrieb:
> 2aggressive schrieb:
>> Die billigste Baumarktlehre taugt für den angestrebten Zweck. Und: mit
>> dem billigsten Baumarktmessschieber kann man die Lehren gegentesten.
>
> Du glaubst offensichtlich noch an den Weihnachtsmann.
> Schön für dich, denn bald soll er kommen ...
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich! Detailfragen:
-welchen zweck soll (deiner Meinung nach) der Weihnachtsmann erfüllen?
-durch was würdest du den Weihnachtsmann ersetzen um ihn zu verbessern?
-lohnt sich der Versuch den Weihnachtsmann verbessern zu wollen?



> Dass sich billig billig mal so in die Hirnwindungen einbrennen wird, hat
> schon was pathologisches. Aus dem Baumarkt (eh schon unterste Schublade)
> auch noch das Billigste vom Billigen zu empfehlen, ist krass. Dabei gibt
> es wirklich gute Messschieber von Mitutoyo schon für sehr schmales Geld:
>
> 
https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/Messtechnik/Messschieber/Taschenmessschieber/Messschieber/p/410300?tId=104
Ja, es gibt wirklich gute Messschieber. Die sind für diesen zweck aber 
total überqualifiziert!
Afaik gibts/gabs von Mitutoyo auch digitale Präzisionsteile mit 
Auflösungen von 1/1000mm als Schieber 150mm(!), mit Klemmschraube, also 
sogar als Lehre tauglich. Geniale Specs, wirklich gutes Zeug, sicherlich 
seinen Preis wert.

Das ist hier aber überhaupt nicht gefordert! Es geht nicht darum 100mm 
(oder 384000 meter) auf 0,1mm genau zu vermessen.


Stattdessen geht es nur(!) doch darum Millimeterbruchteile zu 
reproduzieren: in diesem Bereich unterscheiden sich dein Vorgeschlagener 
Mitutoyo nicht_ _nennenswert von einem sündhaft teuren Mitutoyo oder 
einer digitalen Billiggurke im Preissegment ~10Euro.


> Wer sich bei dem Preis noch minderwertigen Baumarktkrempel kauft, den
> kann man nur noch bemitleiden
Deine jetzige Einstellung mag ich durchaus nachvollziehen.
Aber auch du wirst älter werden und über "digitalzeug" froh sein wenn 
die Augen nachlassen.

Nichts für ungut, dein Mitleid ist unangebracht: Wer bei den hier 
geforderten Anforderungen mehr als 15 Euro ausgibt (die geforderte 
Fühlerlehre plus die nicht geforderte Schiebelehre) hat die 
Aufgabenstellung nicht verstanden.

von Peyer (Gast)


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2aggressive schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Peyer schrieb:
>>> dass es da einen weichen Uebergang gibt
>>
>> Nicht wirklich. Der Übergang von "kein Widerstand" zu "leicht saugend"
>> ist ziemlich abrupt. Das ist genau der Punkt, den man anstreben muss.
>> Wenn man da ein Gefühl für entwickelt, dann findet man den Punkt
>> ziemlich gut.
> Entspricht auch meiner Erfahrung.
>
> Wenn es einen weichen Uebergang gibt sind die Lager "hin", ein
> Einstellen des Ventilspiels wird damit praktisch sinnlos.

Bei nächster Gelegenheit werde ich da mal drauf achten.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hier gab es sogar eine Gedore für unter 6 Euro. "Früher" wenn ich mich 
richtig erinnere, hat sowas auch nur 4...5 Mark gekostet und war im 
vorstädtischen Werkzeugladen (Pfeiffer) direkt zu kaufen. Leider habe 
ich das Auto mit OHV-Motor, für das die Fühlerlehre gekauft wurde, nicht 
mehr.

https://www.contorion.de/p/gedore-ventil-fuehlerlehre-0-1-0-4-mm-21173046

oder das High-End-Modell für 12 Euro:
https://www.ebay.de/itm/312832897287?chn=ps&norover=1&mkevt=1&mkrid=7071533165376683&mkcid=2&itemid=312832897287&targetid=4582627049753647&device=c&mktype=&googleloc=&poi=&campaignid=376712746&mkgroupid=1264439088661572&rlsatarget=pla-4582627049753647&abcId=9300540&merchantid=87778&msclkid=df35b037a06812494079d196f5026637

mfG

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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Heinz A. schrieb:
> Dass sich billig billig mal so in die Hirnwindungen einbrennen wird, hat
> schon was pathologisches. Aus dem Baumarkt (eh schon unterste Schublade)
> auch noch das Billigste vom Billigen zu empfehlen, ist krass. Dabei gibt
> es wirklich gute Messschieber von Mitutoyo schon für sehr schmales Geld:

Deshalb habe ich einen Reifenfüller von Hazet gekauft - der größte 
Schrott überhaupt, da sind viele billigst - Baumarkt-China Teile um 
Welten besser...

Der Preis oder Name sagt leider überhaupt nichts über sie Qualität aus

von michael_ (Gast)


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Marko schrieb:
> Klar, die billigsten Messschieber kauft man nicht. Ich hab' selbst auch
> zwei gute. Darunter einen Mitutoyo. Bei sowas ist die Sachlage ja klar.
>
> Heinz A. schrieb:
>> Wer sich bei dem Preis noch minderwertigen Baumarktkrempel kauft, den
>> kann man nur noch bemitleiden.
>
> Da schließt du den Kreis zu meiner Ausgangsfrage :)

Klar, die Multiplikation von Schiebelehre und Fühlerlehre ergibt den 
Super-Ventileinsteller.

So eine Schiebelehre von Mitutoyo ist nur Angabe.
Die erweitern den Neunius auf 50mm und angeblich 0,02mm. 
Augenauswischerei.
Das gibt die Grundgenauigkeit so einer Schublehre einfach nicht her.
Schon wegen der Temperatur.
Für sowas nimmt man ein Micrometer und hat praktisch da schon Probleme 
mit Staubkörnern.

Übrigens habe ich meine Schublehre 1966 mit 20mm und 0,05mm gekauft.
Niemals wäre mir da eingefallen, etwas mit mehr Genauigkeit als 1/2 
Zehntel zu messen.

von MaWin (Gast)


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Heinz A. schrieb:
> Wer sich bei dem Preis noch minderwertigen Baumarktkrempel kauft, den
> kann man nur noch bemitleiden

Wer glaubt, dass er mit einer Schieblehre, die über ihnen Noninus nur 
1/10mm anzeigen kann, Fühlerlehrenblätter prüfen kann die 0.05mm 
Abstufungen haben, bloss weil sie teuer genug war, der träumt und hat 
fachlich keine Ahnung.

Ein 10 EUR NoName Mikrometer ist da tausendmal mehr wert als das falsche 
Mitutoyo-Werkzeug.

von MaWin (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ein 10 EUR NoName Mikrometer ist da tausendmal mehr wert als das falsche
> Mitutoyo-Werkzeug.

Absolut richtig.
Auch der Fake-Mawin soll einmal recht haben. Das muss ich mir jetzt doch 
eingestehen.

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