Hallo zusammen, ich habe einen Artikel über das Einspeisen von Photovoltaikstrom ins Netz gelesen. Dabei wurde geschrieben, dass man bei einer Einspeisungsart ohne Hochsetzsteller und Trafo eine Spannung von mindestens Û/η benötigt. Das wäre bei einem Wirkungsgrad von 90 % zum Beispiel: 325 V / 0,9 = 361 V. Ich bin über diesen Zusammenhang verwundert, weil dieser ja ausdrückt, dass Wirkungsgrad = Spannungsabfall bedeutet. Ist dies nicht falsch? An anderer Stelle wurde noch was von einem Faktor "k_Netz = 1,06" geschrieben. Weiß jemand, was es damit auf sich haben könnte? Danke und Gruß Sarah
Sarah E. schrieb: > ich habe einen Artikel über das Einspeisen von Photovoltaikstrom ins > Netz gelesen. Läßt Du uns teilhaben an der Quelle, z.B. durch den direkten Link oder eine Scan des Artikels? Oder sollen wir erraten, wo der Text, aus dem du lose ohne den Zusammenhang zitierst, steht? Du nimmst doch bereits lang genug in diesem Forum teil, um die "basics" bei der Frageformulierung zu kennen.
Sarah E. schrieb: > ich habe einen Artikel über das Einspeisen von Photovoltaikstrom ins > Netz gelesen. Wo? Für welches Publikum wurde der geschrieben?
https://www.lea.tu-darmstadt.de/media/srt/medien/forschung_5/heag.pdf Dort auf Seite 6 unten rechts steht dies: Uq=(ÛN * kNetz) / (ü * η) = (230[V] * √2 * 1,06) / (ü * 0,9) = 383 [V] / ü
Beitrag #6891951 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hier die Datei einmal angehangen Seite 6 unten rechts: Uq=(ÛN * kNetz) / (ü * η) = (230[V] * √2 * 1,06) / (ü * 0,9) = 383 [V] / ü
Hallo Sarah, die Aussage, dass Spannungsabfall = Wirkungsgrad bedeutet, ist hier richtig. Der Grund dafür liegt darin, dass wir hier eine Reihenschaltung haben: Solarmodul - Wechselrichter - Netz Ein Wirkungsgrad von 90 % im Wechselrichter, d. h. 10 % Verluste, entspricht also einem Spannungsabfall von 10 %. Stell dir den Wechselrichter einfach wie einen Widerstand vor, der so ausgelegt ist, das der Spannungsabfall 10 % beträgt. In dem Fall ist auch entsprechend der Verlust 10 %. Gruß Delius
OK, der Mann ist Professor. Herzlichen Glückwunsch an ihn. Sein Bericht ist jedoch unzulänglich: Ja, man kann darauf schließen, dass er mit η den Wirkungsgrad der Übertragung meint. Ja, man kann vermutlich irgendwo in seinem Werk oder an seiner Uni wissen, was genau die 1,06 für ihn bedeuten. Trotzdem ist es unseriös, das einfach in eine Formel zu packen ohne Legende.
Sarah E. schrieb: > "k_Netz = 1,06" Dahinter verbirgt sich nur, dass ab 6% Überspannung der Wechselrichter nach dem ihm bekannten Energieversorgungsnetzbetreiber nicht mehr in das Netz einspeisen soll. Somit mache das für ihn keinen Sinn hier noch Reserven im System zu haben. Aber dieses Vorgehen hat einen Nachteil, dier hier bei den Oberwellen einen ungünstigeren Effekt hat als ein rotierender Generator. Beitrag "Netzqualität für Eigenheim verbessern alle Frequenzen über 50Hz absaugen." Wenn Verbraucher mit Gleichrichtern (keine sinusförmige Stromaufnahme) dran hängen, dann hat der Inverter im Bereich der Spannungsmaxima die geringsten Reserven um der Abflachung des Sinusspannungsbogens durch die pulsförmige Stromaufnahme der Verbraucher (mit Gleichrichter) entgegen zu wirken.
... ausser man erinnert sich an den Eimer für den Spannungsabfall. ;-)
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Danke für die Antworten. Somit kann ich wohl daraus schließen, dass hier die Behauptung Wirkungsgrad=Spannungsabfall gültig ist, weil es eine Reihenschaltung ist. Wenn man z. B. eine Herdplatte mit Zuleitung als zwei Widerstände sieht, hat man dort ebenfalls eine Reihenschaltung und die Zuleitungen geben die Verluste wieder, welche proportional zum Spannungsabfall sind. War mir bisher gar nicht so klar.
Sarah E. schrieb: > Somit kann ich wohl daraus schließen, dass hier die Behauptung > Wirkungsgrad=Spannungsabfall gültig ist, weil es eine Reihenschaltung > ist. Nein. Die Behauptung ist in der Herleitung sachlich falsch. Das ganze ist doch getaktet. Nur in winzigen Zeitschlitzen wird die volle Spannung benötigt. 1/3 der Zeit beispielsweise wird nur die Hälfte oder weniger benötigt. Die Induktivität vor dem Übertrager und der Übertrager sorgen ja genau dafür, dass die Spannung egal ist. Mit einer Spule (und Schaltern) kannst Du Spannungen beliebig transformieren.
Delius schrieb: > Ein Wirkungsgrad von 90 % im Wechselrichter, d. h. 10 % Verluste, > entspricht also einem Spannungsabfall von 10 %. Stell dir den > Wechselrichter einfach wie einen Widerstand vor, der so ausgelegt ist, > das der Spannungsabfall 10 % beträgt. In dem Fall ist auch entsprechend > der Verlust 10 %. Woher stammt das? Ich würde eher den Wirkungsgrad mit Leistungsübertragung sehen: Beispiel: 230 V / 500 R = 0,46 A = 105,8 W 230 V - 10 % = 207 V / 500 R = 0,41 A = 84,9 W 10 % Spannungsverlust würde in diesem Fall 19,75 % Leistungsverlust bedeuten... Und ein Wirkungsgrad wird immer noch bei Leistungsübertragung angegeben, nicht aber bei Spannungsverlust!
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Sarah E. schrieb: > Ich bin über diesen Zusammenhang verwundert, weil dieser ja ausdrückt, > dass Wirkungsgrad = Spannungsabfall bedeutet. Ist dies nicht falsch? Natürlich!
Mani W. schrieb: > Natürlich! So ist es. Bei einer bestimmten topologischen Auslegung eines Abwaertswandlers kann in einem Arbeitspunktbereich angenaehert werden, dass der Spannungsabfall dem Wirkungsgradverlust entspricht. Dh 5% Spannungsabfall ergeben 5% weniger Wirkungsgrad, dh 95% verbleiben.
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