Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kapaziv Flüssigkeit messen mit OpAMP


von Jeremy M. (waisenknabevonkos)


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Hallo,

ich möchte mit Hilfe eines selbstgebauten Kapazitiven Sensor (C1) 
Flüssigkeit in einem Roher messen. Dazu haben ich die im Bild gezeigte 
Schaltung gebaut. Die Schaltung wird über einen Batterie betrieben. Am 
Sensorausgang (Sensor) möchte ich dann über einen A/D-Wandler die 
Spannung messen. Die Schaltung funktioniert bereits, jedoch habe ich das 
Problem, dass der Sensor nicht nur auf Flüssigkeit im Roher anspringt 
sondern auch auf die äußeren Bedingungen wie z.B. eine Hand, welche ich 
jedoch nicht messen möchte.

Hat jemand eine Idee, wie ich den Sensor abschirmen kann?

Vielleicht habe ich auch einen Denkfehler in der Schaltung?

Vielen Dank für eure Hilfe.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jeremy M. schrieb:
> Hat jemand eine Idee, wie ich den Sensor abschirmen kann?
Du musst dir vor allem erst mal klar werden, wie winzig wenig 30pF sind.

> dass der Sensor nicht nur auf Flüssigkeit im Roher anspringt
> sondern auch auf die äußeren Bedingungen wie z.B. eine Hand,
> welche ich jedoch nicht messen möchte.
Das ist es, was kommerzeille Sensoren so teuer macht: die Unterdrückung 
der Umwelteinflüsse.

> Vielleicht habe ich auch einen Denkfehler in der Schaltung?
Die Schaltung ist unheimlich hochohmig aufgebaut, weil das Verfahren es 
braucht. Allerdings fängst du dir damit auch alle möglichen Störungen 
ein. Leg mal dein Handy daneben und rufe es an. Du wirst Augen machen.
Aber das Problem kommt nicht vorrangig von der Auswerteschaltung, 
sondern vom einfachen "Sensor", der so eine hochohmige Auswertung 
braucht.

> Hat jemand eine Idee, wie ich den Sensor abschirmen kann?
Dazu müsste man wissen, wie "der Sensor" überhaupt aussieht, wie der 
aufgebaut ist und was das für eine "Flüssigkeit" ist...

von Jeremy M. (waisenknabevonkos)


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Hallo,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Der "Sensor" ist tatsächlich nichts anderes als zwei Kupferbleche á 30 x 
40mm. Gemessen wird Wasser.

Wird es überhaupt möglich sein, diese Kapazität zu messen und die 
Störeinfluss auf ein Minimum zu reduzieren?

von Wolfgang (Gast)


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Jeremy M. schrieb:
> Der "Sensor" ist tatsächlich nichts anderes als zwei Kupferbleche á 30 x
> 40mm.

Es kommt auf die Anordnung an.

Jeremy M. schrieb:
> Hat jemand eine Idee, wie ich den Sensor abschirmen kann?

Du solltest deine Schaltung anders aufbauen.
Lege die eine "Platte" außen rundum um das Rohr und schließe sie an Erde 
an. Dann dient sie gleichzeitig als Abschirmung. Das Signal speist du 
vom anderen Ende über R3 ein. Und die zweite Elektrode des Kondensators 
hängst du als isolierten Draht in das Rohr. Ob diese Anordnung für dich 
praktikabel ist, hängt von deinem Rohr und der Zugänglichkeit ab.
Aus welchem Material ist das Rohr?
Handelt es sich um klares Wasser?
Welchen Zweck verfolgst du mit der Messung?

von Jeremy M. (waisenknabevonkos)


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Hallo,

vielen Dank für die Antwort.

Es handelt sich um Softdrinks, daher kann in das Rohr keinen Draht 
eingelegt werden, da es für Lebensmittel gedacht ist. Ziel der Messung 
ist es, Schaum zu messen. Die Messung soll kontaktlos erfolgen.

von Christian M. (christian_m280)


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Ja ja, das schwierige Thema Füllstandsmessung. Habe ich schon Tage 
totgeschlagen:

http://www.magnetmotor.ch/wps/wps.html

Momentan habe ich Inox-Schrauben in der Rohrwand, das funktioniert jetzt 
schon Jahre!

Für Deine Anwendung vielleicht auch möglich mit einem 
lebensmittelzugelassenen Metall!

Gruss Chregu

von Jeremy M. (waisenknabevonkos)


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Vielen Dank, Chergu.

Der Ansatz mit zwei Schrauben ist mir auch schon gekommen, Nachteil 
daran ist der Aufwand des abdichten vom Rohrer, da es ich bei dem Roher 
um ein Kunststoffrohr handelt. Ich werde den Ansatz mal probieren.
Andere Lösungen / Ansätze sind natürlich gerne willkommen.

Ps.: Mir ist die Idee gekommen einen solchen fertigen Baustein zu 
verwenden, für das Messen des Sensors.

https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/AD7745_7746.pdf

von Christian M. (christian_m280)


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Brauchst Du stufenlos?

Es gibt noch die folgenden Möglichkeiten:

-optisch mit Brechungsindex

-temperaturmässig: die Flüssigkeit kühlt einen Sensor ab

Halt alles stufig...

Gruss Chregu

von Jeremy M. (waisenknabevonkos)


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Temperaturmässig, hat leider für meinen Anwendungsfall einen zu starke 
Verzögerung. Der Brechnungsindex wäre auch eine Möglichkeit.

Vielen Dank für die vielen Ideen.

von Werner H. (werner45)


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Dämpfung der Schwingkreisgüte durch das Wasser wäre möglich, Schaum hat 
weniger. Stichwort: Hochfrequenz-Titration. Entweder Spule um das Rohr 
oder Kondensatorplatten außen.

Das am einfachsten zugängliche ist wohl die 
Ultraschall-Strömungsmessung, die erkennt auch Wasser/Schaum. 
Heizungsbauer haben sowas manchmal, Geräte gibt/gab es gebraucht bei 
ebay, neu beim Chinesen.

von Wolfgang (Gast)


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Jeremy M. schrieb:
> Ps.: Mir ist die Idee gekommen einen solchen fertigen Baustein zu
> verwenden, für das Messen des Sensors.

Der kann an der Handempfindlichkeit deines Sensorelements nichts ändern

von Jeremy M. (waisenknabevonkos)


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Vielen Dank für zahlreichen Antworten.

Würde ich beim Schwingkreis nicht das gleiche Problem haben mit der Hand 
oder habe ich da einen Denkfehler?

Die Ultraschall-Strömungsmessung hat das Problem, dass das Rohr ja 
selbstgebaut ist (mit dem 3D-Drucker) und ich gerne bei dem Roher 
bleiben würde, also kein neues Bauteil verwenden will bzw. anbauen 
möchte.

Ja ich habe mir bereits gedacht, dass wenn ich einen Zukaufsensor 
verwende das ich dann das Gleiche Problem haben werde.

von Nappi (Gast)


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Jeremy M. schrieb:
> Der Ansatz mit zwei Schrauben ist mir auch schon gekommen, Nachteil
> daran ist der Aufwand des abdichten vom Rohrer, da es ich bei dem Roher
> um ein Kunststoffrohr handelt.

Welcher Kunststoff? Es gibt welche, die kann man kleben.

von Jeremy M. (waisenknabevonkos)


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Anfangs wäre der Kunststoff PLA, ABS (aufgrund des 3D gedruckten 
Bauteils) später eventuell PP.

von Nappi (Gast)


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PLA und ABS lässt sich Epoxi-Kleber kleben

von MaWin (Gast)


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