Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug abstoßende Magnete als Druckfeder


von Manas (Gast)


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Zwei zylinderförmige Neodym-Stabmagnete passen vom Durchmesser, der 
kleiner als die Länge ist, gerade eben in ein Kunststoffrohr, so dass 
sie darin gleiten können. Einer von beiden wird unten darin festgesetzt. 
Der andere wird von oben so herum hineingesteckt, dass er abgestoßen 
wird und quasi eine aufgelegte Last abfedert.

Würden die Magnete mit der Zeit an Magnetismus verlieren?

Wenn ja, wäre deren Lebensdauer wegen Kraftverlust deutlich kürzer als 
eine Druckfeder mit gleicher Federkraft?

von W.A. (Gast)


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Manas schrieb:
> Einer von beiden wird unten darin festgesetzt.

Wozu?
Solange er nicht nach unten rausrutschen kann, sorgen die Schwerkraft 
und die Abstoßung durch den anderen Magneten dafür, dass er unten 
bleibt.

von bsp (Gast)


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ein abstossendes Beispiel - echt

von Walter T. (nicolas)


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Manas schrieb:
> Würden die Magnete mit der Zeit an Magnetismus verlieren?

Nein.

Manas schrieb:
> Wenn ja, wäre deren Lebensdauer wegen Kraftverlust deutlich kürzer als
> eine Druckfeder mit gleicher Federkraft?

Kommt auf die Lasten an. Eine gewundene Druckfeder gleicher Federkraft 
kann so viel kleiner, leichter und dünner gebaut werden, dass die beiden 
Fälle kaum vergleichbar sind. Eventuell verträgt sie Feder es nicht, auf 
Block gestoßen zu werden.

von MaWin (Gast)


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Manas schrieb:
> Würden die Magnete mit der Zeit an Magnetismus verlieren?

Ja, Permanentmagnete sind nicht so permanent wie der Name sagt, sondern 
lassen im Laufe der Jahrzehnte nach, auch einfach beim rumliegen

> Wenn ja, wäre deren Lebensdauer wegen Kraftverlust deutlich kürzer als
> eine Druckfeder mit gleicher Federkraft?

Nein, so fix geht das nur  wenn es so heiss wird, dass die 
Curie-Temperatur überschritten wird.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Eine gravierender Unterschied zwischen Feder und Magnet ist, daß die 
Federspannung mit abnehmenden Weg zum Boden annähernd linear zunimmt, 
die Magnetkraft dagegen im Quadrat.

von Martin H. (horo)


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Andreas B. schrieb:
> annähernd linear

Es gibt auch progressive Federn.

von 0815 (Gast)


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Manas schrieb:
> Durchmesser, der
> kleiner als die Länge ist

Das sind ideale Voraussetzungen zum Verkanten. Erst recht natürlich bei 
abstoßenden Magneten, die sich sowieso gegenseitig umdrehen wollen.

von 0815 (Gast)


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Sorry, das war Blödsinn, hatte es genau anders herum verstanden...

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Walter T. schrieb:
> Eventuell verträgt die Feder es nicht, auf Block gestoßen zu werden.

Die Magneten aber eventuell genausowenig. Die Splittern auch gerne mal 
wenn sie mechanisch auf was hartes auftreffen. Vielleicht nicht beim 
ersten mal, aber mit der Zeit...

von Harald W. (wilhelms)


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Manas schrieb:

> Wenn ja, wäre deren Lebensdauer wegen Kraftverlust deutlich kürzer als
> eine Druckfeder mit gleicher Federkraft?

Druckfedern in Kugelschreibern funktionieren eigentlich
jahrzehntelang problemlos.

von MaWin (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Druckfedern in Kugelschreibern funktionieren eigentlich
> jahrzehntelang problemlos.

Kein Kugelscheiber funktionierte bei mir Jahrzehnte.
Meist gab die Mine auf, obwohl noch was drin war, selten war die Mine 
leer, eher noch fluppte der Druckknopf hinten raus oder brach die 
Plastikhülse des Stifts am Gewinde, zumindest war der Clips an der Seite 
abgebrochen oder die Kappe weg.
Ich hab immmer noch Reserveminen aus einem 5er Pack, weil der Rest nicht 
so lange lebt bis man die Mine wechseln könnte. Die Feder war noch nie 
kaputt, aber manchmal (nach zerbrochener Hülse) weg.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Druckfedern in Kugelschreibern funktionieren eigentlich
>> jahrzehntelang problemlos.
>
> Kein Kugelscheiber funktionierte bei mir Jahrzehnte.

Vielleicht solltest Du mal etwas mehr Geld für einen "vernünftgen" 
Kugelschreiber ausgeben. Das die Mine jahrzehntelang hält, habe
ich nicht behauptet.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Martin H. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> annähernd linear
>
> Es gibt auch progressive Federn.

Aber keine linearen Magnete (in diesem Sinne) ;-)

von Manas (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Eine gravierender Unterschied zwischen Feder und Magnet ist, daß die
> Federspannung mit abnehmenden Weg zum Boden annähernd linear zunimmt,
> die Magnetkraft dagegen im Quadrat.

Danke für diesen Aspekt :-)

Das würde ja bedeuten, dass bei über die Jahre abnehmender "Federkraft" 
der Magnete diese durch geringfügige Justierung des feststehenden 
Magneten näher am gleitenden ausgeglichen werden kann. Das würde eine 
Erhöhung der Lebensdauer der "magnetischen Feder" bedeuten, wenn die 
erforderliche Reserve von Anfang an berücksichtigt wäre.

Es ist klar, dass die brüchigen Magnete nicht aufeinander schlagen 
sollen. Ich habe mir schon einmal blutige Finger an einer 
abgesplitterten Kante geholt.

Möglicherweise gibt es bei Nutzung einer großen Anzahl "magnetischer 
Neodymfedern" zukünftig Geräte oder Dienste zum Nachmagnetisieren 
anstatt wegwerfen, was ja auch einen Nachhaltigkeitsaspekt hätte.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Manas schrieb:
> Es ist klar, dass die brüchigen Magnete nicht aufeinander schlagen
> sollen.

Das kann man mit einer dünnen Gummischeibe vermeiden.

von Clemens S. (zoggl)


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Andreas B. schrieb:
> Aber keine linearen Magnete (in diesem Sinne) ;-)

Doch. Mit Hirn lassen sich beliebige Kraftverläufe erzeugen.
Progressiv, Linear und sogar konstant.

Das kann eine Feder nur schwer.

Zb:
https://linmot.com/de/produkte/magspring/

Schönen Sonntag

von Wolfgang (Gast)


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Manas schrieb:
> Das würde ja bedeuten, dass bei über die Jahre abnehmender "Federkraft"
> der Magnete diese durch geringfügige Justierung des feststehenden
> Magneten näher am gleitenden ausgeglichen werden kann. Das würde eine
> Erhöhung der Lebensdauer der "magnetischen Feder" bedeuten, wenn die
> erforderliche Reserve von Anfang an berücksichtigt wäre.

Dazu kommt, dass sich eine abnehmende Kraft des Magneten durch die 
quadratische Abhängigkeit weniger stark auf den Weg auswirkt, als bei 
linearer Abhängigkeit.

von MaWin (Gast)


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MaWin schrieb:
> Kein Kugelscheiber funktionierte bei mir Jahrzehnte.

Mal wieder ein Beitrag des Psychopathen, der seinen Namen nicht kennt,
und stattdessen MaWin ins Namensfeld schreibt.

von Walter T. (nicolas)


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Irgend W. schrieb:
> Die Magneten aber eventuell genausowenig. Die Splittern auch gerne mal
> wenn sie mechanisch auf was hartes auftreffen.

Ja. Also müssen bei beiden irgendwelche Endanschläge vorgesehen werden - 
aber unterschiedliche. Also wird das System noch unvergleichbarer.

Wolfgang schrieb:
> Dazu kommt, dass sich eine abnehmende Kraft des Magneten durch die
> quadratische Abhängigkeit weniger stark auf den Weg auswirkt, als bei
> linearer Abhängigkeit.

Falschherum gedacht. Bei einer Magnetfeder ist der Weg bei gleicher 
Kraft größeren Variationen im oberen Arm der Kennlinie ausgesetzt.

Bei Schraubenfedern kann man ähnliches Verhalten erreichen, indem man 
zwei seriell oder parallel geschaltete Federn unterschiedlicher Länge 
und Steifigkeit verwendet. Der obere Arm der Kennlinie ist dann 
näherungsweise stückweise lineare, der untere kann progressiv sein.

von andy (Gast)


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Hier hat das mal jemand bei einem Auto ausprobiert
https://www.youtube.com/watch?v=JaHEL4-6QdI

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