Forum: Platinen Raspberry Pi Zero - Tauchlöten im Pot


von Dido D. (semaf_a)


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Hallo,

Ich habe mir ein Lötpot gekauft um schneller die Raspberry Pi 40 Pins zu 
löten statt jeden einzelnen Pin mit der Hand zu löten. Natürlich sofort 
die Erfahrung gemacht dass das Wissen vom Handlöten 0 Gemeinsamkeit hat.

Um den unteren Teil beim Tauchlöten zu schonen habe ich mir Wondermask 
gekauft den ich auf das gesamte Bereich aufbringe bis auf die Löcher. 
Klappt super.

Lötzin habe ich 2 Sorten, einmal mit 99% Zinn und einen neuen den ich 
nicht getestet habe mit 96,5% Zinn, x% Silber und x% Kupfer.

Als Flux wurde mir AK-1 empfohlen.

Auf der Oberfläche wird der oxidierte Zinn entfernt und leicht bewegend 
der Unterteil der Zero leicht getaucht. Ergebnis ist leider alles andere 
als perfekt.

Edit: Temperatur liegt bei ca. 220-230°

Ich würde mich über Erfahrungen, Informationen sehr freuen.

: Verschoben durch Moderator
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Wieviel Stück sind dennzu verlöten?

Wenn Du da jetzt nicht gerade 10Tausend Stück verlöten musst,
es also nur einzelne Stücke sind, ist Handlöten immer noch besser.

von temp (Gast)


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Was bitte dauert an 40pin Handlöten lange? Oder anders gefragt machst du 
gerade ne 1000er Serie?

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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Die Wondermask geht super, dein Flux wohl eher nicht. Wie hast du den 
Fluxer aufgetragen?

von Dido D. (semaf_a)


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Liegt bei etwa 200-400 Stück im Monat. Das Handlöten geht mir schon in 
die Augen und Rückenschmerzen. Daher keine Lust die Menge anzugehen.

von Dido D. (semaf_a)


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Gebhard R. schrieb:
> Die Wondermask geht super, dein Flux wohl eher nicht. Wie hast du den
> Fluxer aufgetragen?

Den Flux bringe ich mit ein Pinsel drauf. Aber nur auf die Platine und 
nicht an die Stiftleisten.

: Bearbeitet durch User
von Flo (Gast)


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Das Lötbad hat zu wenig Leistung.

von Dido D. (semaf_a)


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Flo schrieb:
> Das Lötbad hat zu wenig Leistung.

Ich kann es höher setzen (bis 500°) aber für den Lötzinn ist ca. 220° 
angesagt.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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bei zu hoher Temperatur verdampft das Flussmittel zu schnell

von PC-Freak (Gast)


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Dido D. schrieb:
> aber für den Lötzinn ist ca. 220°
> angesagt.

Geh um 25 Grad nach oben. Und wenn Du ein vernünftiges 'wässriges' 
Flussmittel hast, dann geht das auch perfekt. Selbst schon gemacht.

von Dido D. (semaf_a)


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PC-Freak schrieb:
> Dido D. schrieb:
>> aber für den Lötzinn ist ca. 220°
>> angesagt.
>
> Geh um 25 Grad nach oben. Und wenn Du ein vernünftiges 'wässriges'
> Flussmittel hast, dann geht das auch perfekt. Selbst schon gemacht.

Welchen Flussmittel hast du? Ich habe den von Stannol AK-1 (Flüssig)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ich hätte ja für sowas erstmal an Elektroschrott geübt,
nicht gleich am lebenden Objekt.

eine Platine aus nem alten CD/DVD LAufwerk (IDE)
 findet sich doch fast überall.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dido D. schrieb:
> Flo schrieb:
>> Das Lötbad hat zu wenig Leistung.
> Ich kann es höher setzen (bis 500°)
Das Bad kühlt zu weit ab. Wenn du nur eine Kupferlitze verzinnen willst, 
dann klappt das tadellos, richtig?

Dido D. schrieb:
> Edit: Temperatur liegt bei ca. 220-230°
Und wie weit sackt die ab, wenn du die Leiterplatte reinhältst?

> Ich habe mir ein Lötpot gekauf
Lass mal sehen.

von Uwe B. (uwebre)


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Dido D. schrieb:
> Hallo,
>
> Ich habe mir ein Lötpot gekauft um schneller die Raspberry Pi 40 Pins zu
> löten statt

> Edit: Temperatur liegt bei ca. 220-230°

Verbleit?? Ich würde um 20 Grad höher gehen.

Das Problem wird beim Flußmittel liegen.

Übliches Flußmittel muß aktiviert werden, Lösemittel müssen verdampfen. 
Auf der Wellenlötmaschine läuft die Leiterplatte dazu vor der Lötwelle 
über einen Infrarotstrahler (ca. 130 Grad).
Die Dichte des Flußmittels spielt eine wichtige Rolle, sollte aber bei 
neuem Gebinde stimmen.

Das AK-1 scheint anders zu funktionieren, vom Gefühl her würde ich sagen 
daß es für den Zweck nicht besonders geeignet ist.
Wir verwenden EF350 mit Schaumfluxern. Ob Einpinseln funktioniert habe 
ich nie getestet.

Ich hätte noch ein uraltes ISEL Tauchlötbad mit Platinenwagen abzugeben. 
Schön mit dem guten alten verbleiten Lötzin drin.

Ich würde das beim örtlichen Bestücker machen lassen.

Uwe

von Uwe B. (uwebre)


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Dido D. schrieb:

> Den Flux bringe ich mit ein Pinsel drauf. Aber nur auf die Platine und
> nicht an die Stiftleisten.

Das Flußmittel muß natürlich auch an die Stifte. Es soll die 
unvermeidliche Oxitschicht auch da entfernen.
Also erst die Stiftleiste einsetzen und dann einpinseln.

Uwe

von Flip B. (frickelfreak)


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Mit breiter lötspitze (Hakko typ K) und der richtigen technik hat man 
die stiftleiste doch in weniger als 30 sekunden manuell verlötet.
https://youtu.be/-yCZZfgDm0s

Dem Lötbad fehlt wie oben behauptet flux und temperatur.
Aber bis die Maske aufgepinselt ist, ist es auch manuell verlötet.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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ich würde das auch per Hand löten. In dem Video siehst du das sehr 
schön, die Temperatur scheint sehr hoch eingestellt zu sein, sieht man 
am Flussmittel das an der Spitze schwarz wird.

Alternative: Niedrigtemperatur Lötpaste und dann gleich 50 oder 100 
Stück in den Ofen schieben.

von Dido D. (semaf_a)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> ich hätte ja für sowas erstmal an Elektroschrott geübt,
> nicht gleich am lebenden Objekt.
>
> eine Platine aus nem alten CD/DVD LAufwerk (IDE)
>  findet sich doch fast überall.

Schon getan und das ging gut aus aber am Raspberry Pi war es doch nicht 
so. Hab auch mit einreihigen Stiftleiste getestet.

von Dido D. (semaf_a)


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Flip B. schrieb:
> Mit breiter lötspitze (Hakko typ K) und der richtigen technik hat man
> die stiftleiste doch in weniger als 30 sekunden manuell verlötet.
> https://youtu.be/-yCZZfgDm0s
>
> Dem Lötbad fehlt wie oben behauptet flux und temperatur.
> Aber bis die Maske aufgepinselt ist, ist es auch manuell verlötet.

Das muss ich mal testen. Mein Bestzeit war 3 Minuten einzeln löten. Bei 
dem Technik ist es Sekundensache.

Danke herzlich.

von Flip B. (frickelfreak)


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ja, einzeln pins zu löten durfte ich in meiner ausbildung zu lange üben, 
damit war ich nie zufrieden. Warum wird es auch heute immer noch falsch 
gelehrt? Darum verlangen leute auch immer nach kleinen, feinen 
lötspitzen.

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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Also meine ersten Lötversuche auf meiner gebrauchten Lötwelle haben so 
ähnlich ausgesehen. Dann hab ich von Balver das Flussmittel 390-RX-HT ( 
10L etwa 90 Euro) benutzt und war ganz entzückt. Auftrag mit Pinsel oder 
besser mit einer Blumen-Handspritze. Vorwärmung zur Aktivierung des 
Flussmittels ist auch zu empfehlen, allerdings nicht zwingend. Das 
Lötbad sollte jetzt auch nicht zu klein sein, so 1-2 kg Lötzinn sollte 
schon drin sein.Es gibt auch Tauchlötbäder für kleines Geld (200-300 
Euro), mit dem Zeug hab ich vorher 25 Jahre lang gearbeitet, ging 
verhältnismäßig gut.
Grüsse

von René F. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Dido D. schrieb:
>> Flo schrieb:
>>> Das Lötbad hat zu wenig Leistung.
>> Ich kann es höher setzen (bis 500°)
> Das Bad kühlt zu weit ab. Wenn du nur eine Kupferlitze verzinnen willst,
> dann klappt das tadellos, richtig?

Wir haben das Bad nicht gesehen, ich habe ein Bad mit ca. 2kg Lot, wenn 
zu wenig Flussmittel verwendet wird und die Eintauchdauer zu kurz ist 
schaut das Ganze genauso aus, hier kann man von fehlender Wärmekapazität 
nicht sprechen.

Sollte es aber an der fehlenden Wärmekapazität liegen, kann das erhöhen 
der Temperatur durchaus etwas bringen, das ΔT würde zwar gleich bleiben, 
wir würden aber über dem Erstarrpunkt bleiben.

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