Forum: HF, Funk und Felder Lambda 1/2 Antenne absetzen von 433MHz RX


von Lothar M. (mrf454)


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Guten Tag in die Runde.
Ich würde gerne eine Antenne eines 433MHz Fernsteuerempfängers (RX) ca. 
2m vom RX absetzen (mit RG174 o.ä.). Die bestehende Antenne (ein 
einfaches Kabel mit ca. 34cm) ist direkt am RX angelötet. Die Länge 
lässt auf ein hochohmig eingespeistes Lambda 1/2 System schließen, das 
vermutlich eine Speiseimpedanz von 2-3K haben wird. Ich suche einfache 
eine Lösung, ein Koaxkabel anzuschließen zu können, um am Ende eine 
einfache Lambda 1/4 Antenne an das Koax anzulöten. Hat jemand eine 
überschaubar einfache Idee wie ich das Koaxkabel halbwegs angepasst 
bekommen könnte?
Danke fürs Lesen und Gruß,
Lothar

von Robert M. (r0bm)


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Lothar M. schrieb:
> Die Länge
> lässt auf ein hochohmig eingespeistes Lambda 1/2 System schließen, das
> vermutlich eine Speiseimpedanz von 2-3K haben wird. Ich suche einfache
> eine Lösung, ein Koaxkabel anzuschließen zu können, um am Ende eine
> einfache Lambda 1/4 Antenne an das Koax anzulöten.

1. Die Länge der Antenne belassen wie sie ist und zwischen Antenne und 
Sender eine (möglichst hochohmige) n x Lamda/2 (n=1,2,3...) 
Koaxialleitung vorsehen.

2. Ausgangsimpedanz des Senders auf 50 Ohm transformieren. Liegt der 
Ausgang des Senders z.B. am Hochpunkt eines Schwingkreises, reicht ein 
kleiner Serienkondensator um auf bzw. in der Nähe von 50 Ohm zu kommen.

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von Lothar M. (mrf454)


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Hallo Robert,
danke für die Antwort.
Eine Verständnisfrage habe ich. Ist ein Koaxkabel 1/2 Lambda x 
Verkürzungsfaktor (oder ein Vielfaches davon), tauchen bezogen auf die 
Bemessungsfrequenz, alle Werte (Real- u. Imaginäranteile) des "Eingangs" 
untransformiert auch am "Ausgang" des Kabels wieder auf. Sehe ich das 
richtig? Wenn das so wäre, verstehe ich die vorgeschlagene Lösung.
In welcher Weise funktioniert denn jetzt das Koaxkabel? Im Idealfall ist 
ja die Impedanz Quelle=Kabel=Senke. Nur unter diesen Bedingungen schirmt 
doch das Kabel überhaupt erst ab? Bekomme ich nicht ein ordentliches 
Problem mit Mantelwellen wenn ich das Kabel mit solch hohen Impedanzen 
betreibe?
Würde ich dann den Schirm an beiden Seiten auflegen?
Ich hätte einen kleinen VNA zur Verfügung das mal zu messen. Dann 
müssten z.B. 2,7K direkt am Eingang des VNA die selben Werte bringen wie 
der Widerstand mit Leitung 1/2Lambda x Vk, oder?

nachdenklichen Gruß :-)
Lothar

von Robert M. (r0bm)


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Lothar M. schrieb:
> Ist ein Koaxkabel 1/2 Lambda x
> Verkürzungsfaktor (oder ein Vielfaches davon), tauchen bezogen auf die
> Bemessungsfrequenz, alle Werte (Real- u. Imaginäranteile) des "Eingangs"
> untransformiert auch am "Ausgang" des Kabels wieder auf. Sehe ich das
> richtig?

Ja, gilt aber nur für verlustlose Leitungen. Bei einer verlustbehafteten 
Leitung wird sich die Impedanz einer (reellen) Last vom gemessenen Wert 
am Leitungsanfang leicht unterscheiden.

Lothar M. schrieb:
> In welcher Weise funktioniert denn jetzt das Koaxkabel?

Je Lambda/2 (180°) bewegt man sich im Smith-Diagramm einmal im Kreis. 
Endpunkt = Ausgangspunkt bei einer verlustlosen Leitung. Bei einer 
verlustbehafteten Leitung stimmt der Endpunkt nicht mehr mit dem 
Anfangspunkt überein. Da du min. 2m Koaxkabel benötigst, wirst du dich 
im Smith-Diagramm, je nach Kabeltyp bzw. Verkürzungsfaktor, x-Mal im 
Kreis drehen. Mit jeder Umdrehung entfernst du dich weiter vom 
Ausgangspunkt. Nach etwa 2m Kabel wird der Sender vom hochohmigen 
Antennenwiderstand wahrscheinlich nur noch die Hälfte sehen. Im Anhang 
habe ich ein Bsp. für ZL=2k und LMR-400 Koaxkabel (3,5 x Lambda lang) 
angehängt.

Lothar M. schrieb:
> Im Idealfall ist
> ja die Impedanz Quelle=Kabel=Senke. Nur unter diesen Bedingungen schirmt
> doch das Kabel überhaupt erst ab?

Nein, identische Quell-/Kabel-/Senkimpedanz ist keine Vorrausetzung.

Lothar M. schrieb:
> Bekomme ich nicht ein ordentliches
> Problem mit Mantelwellen wenn ich das Kabel mit solch hohen Impedanzen
> betreibe?

Ist die Sendeleistung so hoch, dass eventuelle Mantelwellen ein Problem 
darstellen würden? Für so einen Fall könnte man mit ein paar, übers 
Kabel geschobene, Ferritringe experimentieren.

Lothar M. schrieb:
> Würde ich dann den Schirm an beiden Seiten auflegen?

Ja. Eine Lamda/2 Antenne benötigt zwar keine ausgedehnte Massefläche, 
darauf sollte man aber trotzdem nicht verzichten.

Lothar M. schrieb:
> Ich hätte einen kleinen VNA zur Verfügung das mal zu messen. Dann
> müssten z.B. 2,7K direkt am Eingang des VNA die selben Werte bringen wie
> der Widerstand mit Leitung 1/2Lambda x Vk, oder?

Kann ein (nano)VNA überhaupt so hohe Werte messen bzw. darstellen?

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