Hallo, ich besitze ein 2,5 Jahre altes Notebook von Acer vom Typ "Nitro 5". Mein Problem: Das Gerät lässt sich plötzlich nicht mehr starten und bei eingestecktem Netzteil leuchtet die Power LED nicht. Also habe ich das Teil aufgeschraubt und einige Messungen durchgeführt: - Spannung vom Netzteil 19,5V kommt am Mainboard an - Spannung am Verbindungsstecker Mainboard-Akku knapp über 0V Darauf hin den Akku entfernt und extern mit Nennspannung und Strombegrenzung ein paar Minuten geladen. Den teils geladenen Akku eingesetzt und siehe da, das Notebook lässt sich starten. Allerdings wird trotz Netzteil der Akku nicht geladen. Nach einiger Zeit schaltet sich das Notebook wieder ab weil der Akku leer ist. Gefühlt dauert das recht lange obwohl ich den Akku nur auf 10% geladen habe (laut Windows Akkuanzeige). Im Bereich des Akkusteckers befindet sich ein Widerstand in Reihe (Shunt ?). Mittels dieses Wiederstandes konnte ich aufgrund der Polarität der Spannung messen dass der Strom im Betrieb vom Akku kommt, er also nicht geladen wird. Was ich vermute: Der Akku hat solange das Notebook noch funktionierte keine Ermüdung gezeigt. Die Chemie scheint also OK. Ich vermute eher dass die Ladelektronik auf dem Mainboard defekt ist. Wo auch immer die steckt. Ich habe das Mainboard noch nicht entfernt. Von oben ist es zumindest nicht erkennbar. Meine Frage: Kennt jemand das Problem und hat evtl. ne Lösung ? P.S: Im Acer-Forum habe ich es bereits gepostet, jedoch bin ich mit dem Vorschlag nicht zufrieden da ich es erstmal selbst lösen möchte (Einsenden dauert und kostet evtl. zu viel) Hier der Link: https://community.acer.com/de/discussion/653539/acer-nitro-5-startet-nicht-und-power-led-leuchtet-nicht
laut dem Erfahrungsbericht hier: https://www.inside-digital.de/tests/acer-nitro-5-wuchtige-kiste-und-schnelle-hardware scheint das Gerät noch recht neu zu sein. Kannst du es denn nicht über Garantie oder Gewährleistung reparieren lassen? Dann hast du die wenigsten Sorgen .... Nachtrag: In deinem Link zum Acer Forum schreibst du was von 2.5 Jahre. Dann klappt es wohl nicht mit Gewährleistung (und wohl auch nicht mit GArantie) Bonus-Hinweis: Schreibe "Widerstand" NIEMALS mit ie. Das führt bei manchen Mit-Foristen zu sofortigen und heftigen Reaktionen.
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Sebastian D. schrieb: > Ich vermute eher > dass die Ladelektronik auf dem Mainboard defekt ist. Wäre es nur die Ladeelektronik, würde das NB ja vom Netzteil laufen, wenn auch den Akku dabei nicht laden. Es wird also eher der gesamte Eingang vom Netzteil unterbrochen sein. Dazu gibt es auf dem Board in der Nähe des Netzeingangs ein oder mehrere Buckkonverter, die die Spannung vom Netzteil regeln. Zusätzlich ist da auch die Ladelektronik, weil das ja auch eine höhere Spannung erfordert als das Notebook für die anderen Dinge braucht. Oft finden sich da Einlötsicherungen, im schlimmsten Fall wirds einer der MOSFets direkt am Eingang sein, im einfachsten Fall hat die Hohlbuchse des NT Eingangs keinen Kontakt - oder das Netzteil selbst liefert nichts. Mein alter HP hatte sogar mal von der Platine gelöste Speicherdrosseln, aber da sollte bei so einem frischen Gerät nicht passieren.
Wegstaben V. schrieb: > Bonus-Hinweis: Schreibe "Widerstand" NIEMALS mit ie. Das führt bei > manchen Mit-Foristen zu sofortigen und heftigen Reaktionen. Genau, mit ie sagt das nur Teresa Orlowski: "Nie wieder stand er." Ergibt zusammengeschrieben einen ganz anderen Sinn: "Nie widerstand er."
Danke für die Antworten. Bin mit meiner Analyse schon etwas weiter. Auf den Bilder ist einerseits die Eingangsbeschaltung zu sehen. Der Bereich um das "große Bauteil" (Spannungsregler ? Ist leider nicht erkennbar) ist sichtlich verfärbt. Vor dem Bauteil habe ich noch die 19V. Der Ausgang des Bauteils ist über ein paar serielle Bauteile mit dem Akku verbunden. Ohne angeschlossenen Akku messe ich hier ca 4V aber schwankend. Ich denke das ist eine zufällige Spannung aufgrund des Defekts. Interessant ist das zweite Bild. In dem verbrannten Bereich war ein Kondensator zwischen den Flächen A/B (habe sie auf dem Bild markiert). Er war total verkohlt und ich habe ihn entfernt. Ich vermute zumindest dass es einer war aufgrund der Tatsache dass eine Fläche Masse und die andere eben die Versorgungsspannung ist. Auf dem Bild nicht zu sehen: In dem Bereich ist eine Durchkontaktierung auf die andere Seite wo sich vermutlich ein oder mehrere Spannungswandler für die Grafikkarte/CPU befinden. Die sollten allerdings ok sein da das Notebook wie gesagt hochfährt... Ich vermute nun dass der Regler etc. am Eingang defekt ist. Problematisch ist nun: - Um welches Bauteil handelt es sich genau ? - Ist noch mehr defekt ? - Aus/Einlöten könnte schwierig werden (auch wenn ich bei uns im Labor Heißluftgeräte habe) Lohnt sich ein Reparaturversuch ? Soll ich es einsenden oder verkaufen die mir ein neues Mainboard. Das kann ich auch selbst kaufen und einbauen. Nachtrag: Ich habe schon überlegt das Notebook ohne Akku zu betreiben. Das heißt ich würde die Eingangsschaltung überbrücken und ein entsprechendes Netzteil anschließen. Allerdings weiß ich nicht welche Spannung ich verwenden soll. Die Nennspannung des Akkus ?
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Hmm, sieht schon recht mitgenommen aus. Wenn du dir das löten zutraust ohne die Platine vollends zu verbrennen, nach dem löten auf Kurzschlüsse prüfst und die nachfolgenden schaltungsteile auf defekte, leg los. Im schlimmsten Fall musst du dir ein neues Mainboard kaufen und einbauen. Ob beim Asus Service viel mehr gemacht wird als dir ein neues Board einzubauen (was effektiver, schneller und günstiger ist aus Wirtschaftlicher sicht) kann dir nur Asus beantworten.
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beide Fotos sind ziemlich matschig. versuche mal, etwas schärfere Fotos zu machen. Nimm Isopropyl-Alkohol, und rinige die beschädigten Bereiche gründlich. Bauteile (z.B. der Regler) sollten eine Beschriftung haben. Anhand dessen kann man dann schauen, wie das Datenblatt für das Bauteil aussieht, und welche Beschaltung da verwendet wird. Grundsätzlich kann man so ein defektes Bauteil auslöten (du möglicherwiese nicht) und ersetzen.
Sebastian D. schrieb: > Allerdings weiß ich nicht welche > Spannung ich verwenden soll. Die Nennspannung des Akkus ? Ja, bzw. die Ladeschlussspannung des Akkus. Wenn da was von z.B. 11,1V drauf steht, ist es ein 3S (3 Zellen in Serie) und hat als Ladeschlussspannung dann max. 12,6V. In diesem Bereich solltest du einspeisen. Probier das mit den Fotos nochmal, das war nix.
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Da die Bezeichnung PQ.. lautet würde ich schon auf einen Mosfet tippen Wie lautet denn die genaue und vollständige Notebookbezeichnung Gibts auf dem Board irgendwo einen Sticker mit Ersatzteilnummer? Mit diesen Angaben kann man dann nach einem Schaltplan googlen
Hier noch mal ein Bild der Platine in besserer Qualität. Außerdem habe ich einige Bauteile identifizieren können. Ob sie tatsächlich von dem Hersteller sind weiß ich nicht. Sollte hoffentlich nicht so ne große Rolle spielen. Ich gehe mittlerweile davon aus, dass die Transistoren die Spannung lediglich durchschalten und keine Spannungswandlung durchführen. Ich sehe auch nirgends Drosseln welche dafür nötig werden. Die genaue Bezeichnung des Notebooks ist folgende: AN515-42-R6V0
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Sebastian D. schrieb: > Ich gehe mittlerweile davon aus, dass die Transistoren die Spannung > lediglich durchschalten und keine Spannungswandlung durchführen. Das ist nicht richtig. Die Anordnung lässt auf einen Schaltwandler schliessen - muss ja auch, weil du mit den 19V vom Netzteil den Akku grillen würdest. Die 19V müssen also geregelt werden und das macht die Halbbrücke, die in der Applikation steht. Da gibts ja auch Sensing Eingänge zurück in den Chip.
Die meisten Schaltpläne befinden sich hinter Pay Walls. Es scheint dass Compal das Ding gebaut hat. Der verbrannte Mosfet ist Teil der Rückspeiseprotektion. Da ist mit ziemlicher Sicherheit ein Schluss hinter diesem Mosfet, Ich hab mal einen Schaltplan angehängt. Keine Garantie dass das 100% passt. Die Bezeichner stimmen jedoch überein. Seite 38 ist für dich relevant. Da ist Stromversorgung und Akkuladung.
Vielen Dank für den Schaltplan. Das macht vieles einfacher. Mal ne blöde Frage: Was würde passieren wenn ich wie im Bild gezeigt die beiden markierten Punkte miteinander verbinde ? Damit würde ich die defekten Transistoren einfach überbrücken. Klar scheinen die einen Sinn zu haben aber welchen ? Bisher habe ich noch kein ausführliches Datenblatt zum Ladecontroller gefunden. Da steht es wahrscheinlich drin. Ich denke nämlich dass ich es nicht hinbekomme die Teile zu tauschen da zumindest einer der beiden LeistungsFETs nicht nur Pins hat sondern auch ne Lötfläche auf der Unterseite. Außerdem sind die Pins nur schlecht zugänglich. Wie auch immer. Auf jeden Fall würde ich zum Test ob der Rest funktioniert die beiden Bauteile überbrücken.
Nun einfach zu brücken ist keine so gute Idee. Bedenke der verbrannte Mosfet ist nicht die Fehlerursache sondern das Ergebnis des Fehlers. Du solltest erst mal mit einem Durchgangsprüfer kontrollieren ob weiter hinten nicht ein Kurzschluss nach GND besteht. Kandidaten dafür sind z.B. PC303 bis PC305. Der Mosfet verhindert übrigens dass ins ausgeschaltete Netzteil zurück gespeist werden kann. Du hast leider noch kein Foto der anderen Seite gezeigt. ansonsten empfehle ich in diesem Fall mit einem Labor Nt ca 1..3V hinter den Mosfets einzuspeisen (Strombegrenzung 2A) und prüfen wo es heiss wird. Keramik Cs sind da die bevorzugten Kandidaten. Edit der Akku sollte übrigens die ganze Zeit ausgesteckt sein.
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In meinem Beitrag vom "30.11.2021 19:40" habe ich ein Bild mit dem Namen "Verbrannter_Kondensator" angehängt. Leider ist auf der Platine keine Bezeichnung aufgedruckt. Ein Bauteil in der Nähe ist PQ802. Und ich weiß dass er zwischen 19V und Masse eingebaut war. Wäre es ein Fehler wenn ich hier einfach einen 10uF mit >= 25V einlöte ? Zum Rückspeiseschutz: Warum sind 2 Transistoren in Reihe mit gemeinsamem Gateanschluss ? Warum nicht nur einer ? Evtl. könnte ich sie auch durch bedrahtete Bauteile ersetzen. Die sind leichter zu löten. Alternativ eine Gleichrichterdiode mit niedriger Schwellenspannung und ordentlich Leistung. Bis morgen. Ist schon spät....
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Sebastian D. schrieb: > Zum Rückspeiseschutz: Warum sind 2 Transistoren in Reihe mit gemeinsamem > Gateanschluss ? Warum nicht nur einer ? Das liegt daran, das jeder MOSFet eine durch Produktion bedingte Diode hat, die zum D-S Kanal in Sperrichtung liegt (die ist auch im Symbol des MOSFets eingezeichnet). Würde man nur einen MOSFet zum Schalten des Netzteil benutzen, würde 19V Charge zurück auf den Netzteil Eingang wirken, was man unbedingt vermeiden muss. Deswegen sind da 2 antiseriell geschaltete MOSFet, um eine vollständige Trennung zu realisieren. Thomas' Tipp ist da genau richtig, prüfe mit Einspeisung, ob da ein Kurzer kommt. Ansonsten ist die Funktion des Kondensators erstmal nicht lebenswichtig für NB, später tuts da sicher ein 10µF o.ä. Kannste also erstmal weglassen.
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Das mit dem verbranten Kondensator hatte ich tatsächlich übersehen. Das ist mit Sicherheit die eigentliche Fehlerursache. Ich meine dass ich auf der Webseite mit dem Schaltplan auch BoardView Dateien gesehen hatte. Ich such da morgen noch mal.
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Aber noch mal zur einfachen Lösung: Mehrere parallel geschaltete Dioden. Der Spannungsabfall sollte sich so um die 0,6V bewegen. Die Wärmeentwicklung sollte sich auch gut auf die Dioden verteilen. Das Netzteil liefert übrigens max 7A.
Sebastian D. schrieb: > Aber noch mal zur einfachen Lösung: Mehrere parallel geschaltete Dioden. > Der Spannungsabfall sollte sich so um die 0,6V bewegen. Die > Wärmeentwicklung sollte sich auch gut auf die Dioden verteilen. Das > Netzteil liefert übrigens max 7A. Du kannst natürlich machen was du willst, und das wird wohl auch irgendwie funktionieren. Aber das ist dann schon mal 4-5 Watt Verlustleistung die du irgendwie wegbekommen musst. Im schlimmsten Fall schmilzt an der Stelle das Gehäuse. Viel kritischer ist aber die Parallelschaltung. Da die Dioden nie ganz gleich sind, wird eine der Dioden die Hauptlast tragen und damit besonders warm werden. Je nachdem wo die Dioden eingebaut sind wird der Laderegler auser Tritt kommen weil Daten bez. Stromaufnahme fehlen. Hast du denn schon mal getestet ob der Schluss weg ist?
Laut Multimeter ist der Schluss weg. Ich werde heute Abend mal ein labornetzteil anschließen und den Rückspeiseschutz überbrücken. Dann kann ich auch mal den Strom in Ruhe und bei Volllast messen.
Wenn es für dich beim löten hapert aber du die ersatzteile bekommst wüsste ich eine Werkstatt die dir sicher weiterhelfen kann. Allerdings sitzen die in der Nähe von Düsseldorf, also je nach dem wo du herkommt müsstest du das Board versenden.
Danke. Habe mittlerweile die beiden FETs ausgelotet und gebrückt. Dann das Mainboard wieder eingebaut. Die gute Nachricht: Der Akku wird voll geladen. Die schlechte: Das Notebook startet nicht mehr. Keine Ahnung was jetzt wieder los ist. Vor meiner "Reparatur" hat es ja zumindest mit geladenem Akku funktioniert. Ich werde - wenn ich Zeit habe - die generierten Spannungen prüfen.
Also das Mainboard ist wohl hinüber: Die Power LED leuchtet nicht mehr und beim Versuch das Teil einzuschalten leuchtet sporadisch die blaue LED kurz auf die normalerweise im Betrieb permanent leuchtet. Ich werde mir wohl das gleiche Notebook nochmal kaufen. Dann kann ich das aktuelle wenigstens als Ersatzteillager nutzen. Und einen Schaltplan habe ich ja auch (-; Vielen Dank dafür und für die lehrreichen Tipps !
Die zwei blauen Leitungen führen zu einer Diode (MBR3045) um die beiden antiseriellen MOSFETs zu ersetzen. Sieht wild aus aber hat schon mal funktioniert. Zumindest die Ladung. Hat jemand ein Datenblatt des Intersil ladereglers ? Leider muss man es beim Hersteller abfragen. Bisher ohne Erfolg.
Sebastian D. schrieb: > Sieht wild aus Kein Wunder, das da nix mehr geht. Muss der Schnodder bei "PQ301" so sein wie er auf dem Foto aussieht?
Das ist nur Heißkleber. Ich musste die Leiterbahnen unter PQ310 fixieren da sie sich durch die große Hitze des FETs gelöst hatten.
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