Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Lego Technic als mechanisches Interface der Elektronik geeignet??


von Hoplad (Gast)


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Möchte man die Elektronik an die reale Welt anbinden, um beispielsweise 
ein kleines Sortiermaschinchen zu bauen, so braucht es Mechanik. Zum 
Herstellen der entsprechenden Teile nutzt man in der Industrie Fräs- und 
Drehmaschinen, die dem Hobbyisten nicht zur Verfügung stehen. Lego 
Technics erscheint mir da als eine Alternative, mit der auch der Laie 
schnell etwas zustammenstecken kann. Bisher habe ich mir nur einen 
Kompaktlader für wenige Euro gekauft, um erste haptische Erfahrungen zu 
machen.
https://www.heise.de/preisvergleich/lego-technic-kompaktlader-42116-a2446421.html
Mit Hilfe der darin enthaltenen Teile, ein paar Schrauben, Kabelbindern 
und Kleber konnte ich schon Brushless- und Schrittmotore kompatibel zum 
System machen, so dass die Motorachse mit einer Lego Achse und so mit 
Lego Zahnrädern verbunden ist. Auch Sensoren könnte man so leicht 
verbaubar machen.

Möglicherweise kennt jemand ein komplett anderes System als Lego 
Technic, dass sich zum einfachen Herstellen funktionaler Mechanik besser 
eignet.

Wenn es aber bei Lego bleiben würde, zielt diese Welt auf ein Publikum, 
das ein Modell bauen möchte. Das zugehörige Paket beinhaltet dann auch 
viele darauf optimierte und somit teure aber ansonsten unbrauchbare 
Spezialteile sowie Figuren. Tausende Internet Seiten und Videos 
begleiten diese Modellwelt, die man in der Regel einmal baut und dann in 
die Vitrine stellt. Die sind für mich aber vollkommen uninteressant. Mir 
geht es nicht um Schönheit sondern um Funktion.

Lego selbst verkauft meines Wissens keine Grundausstattung der 
wichtigsten funktionalen!! Elemente von Lego Technic, die beispielsweise 
alle meistverbreitesten Zahnräder, Connectors und Pins enthält. 
Allerdings gibt es viele alternative Hersteller.

Daher die Frage: Kennt jemand ein Paket mit einer Zusammenstellung der 
wichtigsten funktionalen!! Technic-Elemente von einem 
Alternativhersteller? Möglicherweise existieren auch Zusammenstellungen 
auf einer Liste, welche Teile man sich im Lego "Pick a brick" Shop als 
Grundausstattung bestellen soll.

Ich weiß, dass es auf ebay Auktionen von Technic Konvoluten gibt. Aber 
die sollen häufig viel Übriggebliebenes enthalten, was nicht gebraucht 
wird, statt umgekehrt.

Als Tisch- bzw. Sockel-Funktion für einen Technic Aufbau habe ich hier 
klassische Lego Steine (bricks, keine Technic) von einem 
Alternativhersteller, die extrem stark klemmen und sich daher für 
stabile technische Aufbauten besser eignen als die von Lego.

von Christian B. (luckyfu)


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Hoplad schrieb:
> Möglicherweise kennt jemand ein komplett anderes System als Lego
> Technic, dass sich zum einfachen Herstellen funktionaler Mechanik besser
> eignet.

Fischer Technik fällt mir da eigentlich nur ein. (b.z.w. weiter unten 
Metallbaukästen...)

Hoplad schrieb:
> aher die Frage: Kennt jemand ein Paket mit einer Zusammenstellung der
> wichtigsten funktionalen!! Technic-Elemente von einem
> Alternativhersteller? Möglicherweise existieren auch Zusammenstellungen
> auf einer Liste, welche Teile man sich im Lego "Pick a brick" Shop als
> Grundausstattung bestellen soll.

es gibt bei Bluebrixx z.B. Sortimentstüten, ich kann aber nicht genau 
sagen, was da alles drin ist. Dann gibt es natürlich Seiten wie 
Brickscout.com, wo man gezielt Steine erwerben kann.

Hoplad schrieb:
> Alternativhersteller, die extrem stark klemmen und sich daher für
> stabile technische Aufbauten besser eignen als die von Lego.

Vermutlich Cobi. Aber egal.
Ganz prinzipiell muss man natürlich damit leben, dass Klemmbausteine im 
allgemeinen aus Kunststoff sind. Das führt dazu, dass sie nicht 
besonders Verwindungssteife Konstruktionen ergeben. Nichtsdestotrotz 
kann man damit Maschinen bauen die auch funktionieren, halt in den 
Grenzen des Systems.

ansonsten gibt es noch das Weite Feld der Metallbaukästen, damit lassen 
sich naturgemäß stabilere Konstruktionen erstellen, allerdings immer 
auch teurer. Nur kann ich da halt auch mal schnell ein Stück "Artfremdes 
Material" anbauen, ein Stück Kunststoff, eine Schale oder ähnliches. Da 
alles mit M3 Schrauben verbunden wird brauchts nur ein Loch und es ist 
kompatibel. Bei Klemmbausteinen ist dann halt schnell kleben angesagt, 
was eben den Originalstein zerstört.

: Bearbeitet durch User
von Flo (Gast)


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Hatten früher auch Legoteile, die mit Sensorik und Aktorik anderer Art 
bestückt wurde.
5mm LEDs und Fotodioden passen z.B. perfekt in die Lego Technik 
Balkenlöcher. An Motoren mit einer Welle von imho 4mm kann man direkt 
ein kleines Legozahnrad kleben, wenn es ausgebohrt wurde.
Gibt also einige Möglichkeiten. Die andere Alternative wäre Legotechnik 
und deren eigene Motoren (z.B. auch vom NXT) zu verwenden.
Für kleine Roboter ist das ganz praktisch, große Aufbauten leiden an der 
oben bereits erwähnten fehlenden Formsteifigkeit von Plastik.
Kommt halt drauf an was du machen möchtest.

von Blechbieger (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Fischer Technik fällt mir da eigentlich nur ein. (b.z.w. weiter unten
> Metallbaukästen...)

Meines Wissens wird Fischer Technik gerne im Ausbildungsbereich dafür 
eingesetzt.

https://www.fischertechnik.de/de-de/produkte/lernen

https://www.fischertechnik.de/de-de/produkte/simulieren/simulationsmodelle

Aber ja, für alles außer leichtesten Lasten sind Baukästen aus 
Kunststoff zu wackelig. Ich habe Fischer Technik, aus Nylon, sogar 
weicher als Lego, aus ABS, in Erinnerung.

von Hoplad (Gast)


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Flo schrieb:
> An Motoren mit einer Welle von imho 4mm kann man direkt
> ein kleines Legozahnrad kleben, wenn es ausgebohrt wurde.
> ...
> Die andere Alternative wäre Legotechnik
> und deren eigene Motoren (z.B. auch vom NXT) zu verwenden.

Ich habe da einen Pin mit Lego Achse und ohne Friktion in einen Technic 
Balken gesteckt und von der anderen Seite die Welle hineingesteckt und 
geklebt. Der Pin kostet bei Lego nur sechs Cent und man kann alles 
draufstecken wie bei den Originalmotoren. Von daher ist nichts verloren. 
Jetzt noch zwei Schrauben oder zwei Kabelbinder, um den Motorkorpus an 
den Balken zu bringen. Der passende Motortreiber hängt am Arduino oder 
Raspberry. Dies alles hat den Vorteil, dass man jede Art von Motor 
nehmen kann (auch als (Tacho-)Generator) und nicht auf die arg 
beschränkten Möglichkeiten von Lego, die ich diversen Videos entnehmen 
konnte, festgelegt ist.

von Puuuuh (Gast)


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Hoplad schrieb:
> Daher die Frage: Kennt jemand ein Paket mit einer Zusammenstellung der
> wichtigsten funktionalen!! Technic-Elemente von einem
> Alternativhersteller?

Puh war das anstrengend in der Textwüste die Frage zu finden.

Schau dich bei Verkäufern auf Chinaseiten um. Eine Minute suchen auf 
Aliexpress bring alleine Shops wie
https://de.aliexpress.com/store/5633227
https://de.aliexpress.com/store/3213068
https://de.aliexpress.com/store/912339892

...

Suchbegriff war "brick technic parts". Zur Qualität kann ich nichts 
sagen, dein Risiko.

Fazit, man bekommt alles und man bekommt es einzeln, als Set oder als 
Kiloware.

Daher würde ich sagen ändere dein Vorgehen. Plane was du bauen willst, 
besorge dir dazu die passenden Teile. Zum Planen gibt es diverse 
Software. Bestelle immer ein paar Teile mehr als du brauchst und im 
Handumdrehen ist den Problem nicht Teilemangel, sondern den Überblick zu 
behalten was du schon hast.

von anonymer User (Gast)


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Fischer Technik gilt (aus mir nicht ganz klaren Gründen) als "stabiler" 
als Lego, weil die Rastnasen formschlüssig sind. Im Gegensatz zu Lego, 
wo nur geklemmt wird.
Andererseits: Viele Original-Lego-Technik-Modelle sind unglaublich 
robust, weil konstruktiv Querverstrebungen eingebaut wurden, so dass es 
nicht nur auf die Klemmwirkung ankommt.

Vorteil Fischer Technik:
Es gibt mehr "richtige" Elektromotoren, die auch elektrisch einfache 
Motoren sind. Bei Lego, z.B. bei den NXT-Motoren, aber auch bei 
Sensoren, muss schon eine Art Protokoll benutzt werden.

Weiterer Vorteil: Für Fischertechnik gibt es 15x15mm Alu-Profile, 
zumindest größere Konstruktionen kann man damit stabiler machen.

Die Bausteine sind nicht heilig. (Das war in Kindertagen anders.) Wenn 
Fremdkomponenten adaptiert werden sollen wird man mit Klebstoff, einem 
Messer oder einer Bohrmaschine immer einen Weg finden.

von DANIEL D. (Gast)


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Ist zwar nicht das was der Autor sucht.

Aber ich würde einfach ein bisschen Handwerkszeug kaufen. Multiplex und 
eine billige Tischkreissäge, ergeben schon mal extrem viele 
Möglichkeiten. Ein paar Hilfsmittel Zwingen, Winkel, etc. Kugellager, 
Gewindestangen, 3D Drucker Teile, Zahnriemen usw. Ein bisschen Messing 
Zeug ein Lötkolben. Und der Rest ist halt ein bisschen Gehirnschmalz, 
dass man sich vorher Gedanken macht, wie man das am besten anstellt.

Das würde sich sogar mit Lego und Elektronik kombinieren lassen.

von Patrick C. (pcrom)


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Fischer Technik.
Auch oft via ebay-kleinanzeigen zu bekommen

Und verkauf von einzelteilen :
https://www.fischerfriendswoman.de/

Einer meine Projekten vor 10 Jahren :

https://www.youtube.com/watch?v=o5w8yQ9-bEU&t=15s

Gruesze aus die Niederlaende
Patrick

von W.S. (Gast)


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Hoplad schrieb:
> Möchte man die Elektronik an die reale Welt anbinden, um beispielsweise
> ein kleines Sortiermaschinchen zu bauen, so braucht es Mechanik.

Naja, eigentlich ist es genau umgekehrt: Man will einen Apparat, eine 
Maschine oder eine Anlage entwickeln und braucht dafür auch 
elektronische Komponenten, z.B. irgend einen Mikrocontroller.

Aber mit Lego?
Wenn es nur ein Modell sein soll, dann ja, sonst nein. Stell dir mal 
eine CNC-Drehbank aus Lego vor. Als Anschauungsmodell kann man das wohl 
so machen, mal abgesehen von den bunten Lego-Steinchen. Aber eine 
tatsächliche funktionale Drehbank? Nö.

W.S.

von Legonaut (Gast)


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Hallo

wobei Fischertechnik eher noch überteuerter also schon Lego ist.

Ansonsten:
Das Legokonzept an sich ist genial - aber Lego Technic hat so seine früh 
einsetzende Grenzen wenn es um Genauigkeit und Festigkeit geht.
Zwar gibt es erstaunlich robuste Aufbaumöglichkeiten aber die 
Kunststoffachsen (Kreuzachse)kann man nicht verstärken und vertragen 
kein nennenswertes Drehmoment, Kunststoff auf Kunststoff "Gleitlager" 
sind auch nicht das wahre und das spiel der "Lager" generell setzt enge 
Grenzen.

Lego in Metall (Gutes Alu würde reichen) und ein möglicher Einsatz von 
(einsetzbaren aber auch wieder ausbaubaren) Rollenlagern würde schon 
sehr viel ausmachen und sogar so manche Gerätschaften für echte 
Anwendungen möglich machen - ja für eine Drehbank würde es auch nicht 
reichen, aber doch für sehr vieles andere.
Leider sind echte Metalllösungen welche ansatzweise in der Richtung 
gehen (Fertige "Bausteine" aus Alu und hochwertigen Kunststoffe die 
gesteckt und dann aber zusätzlich verschraubt werden) extrem teuer und 
eher für die professionelle Ausbildung und halt den professionellen 
Einsatz (Produktion, Labor usw.) gedacht und somit für zu hause und zum 
Basteln keine Alternative...
Leider !

von praktiker (Gast)


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Paar Anmerkungen aus der Praxis (baue gerne Funktionsprototypen mit Lego 
Technic auf):
1. Die Technic-Löcher (4,8 mm) lassen sich perfekt auf 5-mm-Wellen 
aufpressen. Einen dazu passenden Stepper bietet Pollin für 2,95 an. 
https://www.pollin.de/p/schrittmotor-minebea-17pm-k077bp01cn-1-80-310689
Wer nicht erst das Zahnrad loswerden will, muss halt neun Euro mehr 
ausgeben und z.B. einen passenden von ACT kaufen.
Das erspart einem auch dieses zugegebenermaßen dämliche Lego-Stromkabel 
und kommt billiger als Legomotoren.
2. Eine günstige Möglichkeit, reproduzierbare Adapterplatten skalierbar 
herzustellen, sind FR4-Platinen mit passenden Löchern, nur halt ohne 
Kupfer.
3. Wer nicht seine eigene oder die Legokiste vom Sohnemann plündern 
will: Einzelne Legoteile bekommt man bei 1000steine.de zu sehr fairen 
Kursen. Die Verfügbarkeit ist allerdings wie bei Pollin davon abhängig, 
was "gerade da ist". Bei Standardbauteilen und Verbindern aber in der 
Regel gut.
4. Lego Technic ist sehr praktisch, um lösbare Verbindungen ohne große 
Belastung aufzubauen. Gerade dadurch, dass es nicht wie bei 
Fischertechnic formschlüssig ist, fällt ein Arbeitsschritt weg.
5. Stabiles Verkleben ohne Sauerei macht man am besten (zumindest bei 
Lego) mit Aceton oder Dichlormethan (sofern man in der Apotheke welches 
bekommt). In Aceton aufgelöste Legosteine geben eine brauchbare 
"Modelliermasse" ab, um spaltfüllend zu kleben.

Im Gegensatz zu passend gesägtem Multiplex kann man Legoteile wie im 
Katalog kaufen und sich somit Arbeit sparen und später wieder verwenden.

Wer zum Beispiel einen Motor fürs Technic-Raster braucht, kann sich 
einfach einen Stepper kaufen, dazu passende Lochplatten bei JLCPCB 
fräsen lassen.
Hinterher klebt man die zwei Teile zusammen und klopft das ganze auf die 
Achse und fertig.
https://www.1000steine.de/lego-einzelteile-shop/?detail=521
https://www.1000steine.de/lego-einzelteile-shop/?detail=2926

von MaWin (Gast)


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Hoplad schrieb:
> Lego Technics erscheint mir da als eine Alternative

Na ja  Lego ist teuer und Fischertechnik noch teurer.

Warum soll man sich heute noch Plastikbausteine kaufen, wo man sich mit 
3d-Druckern komplette Kunststoffgebilde anfertigen kann.

Hoplad schrieb:
> Möglicherweise kennt jemand ein komplett anderes System als Lego
> Technic, dass sich zum einfachen Herstellen funktionaler Mechanik besser
> eignet.

Funktional ist ein weites Feld. Lego ist halt Spielzeug, da kommt auch 
nichts anderes als Spielzeug bei raus. Will man wirklich funktionales, 
muss es stabiler werden. Fa darf auch geschraubt werden;

https://www.knotech.de/de/products/compact-technik/

oder Item-Profile in klein

http://www.motedis.com/pdf/motedis-reihe-40-8.pdf

von Carsten S. (dg3ycs)


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W.S. schrieb:
> Aber mit Lego?
> Wenn es nur ein Modell sein soll, dann ja, sonst nein. Stell dir mal
> eine CNC-Drehbank aus Lego vor. Als Anschauungsmodell kann man das wohl
> so machen, mal abgesehen von den bunten Lego-Steinchen. Aber eine
> tatsächliche funktionale Drehbank? Nö.

Es kommt halt darauf an was man machen möchte. ISt das Ergebnis mit dem 
man tatsächlich etwas machen möchte das Ziel und die eigentliche 
Entwicklung/Bastelei nur die notwendige Vorarbeit ist selbst für privat 
genutzte Einzelstücke Lego technic in 95% der Fälle sicher nicht 
geeignet. (Beruflich sind es selbst bei Einzelstücken für den 
Eigenbedarf eher 99,9% der Fälle)

Aber dennoch: Die Lego technik Sachen (insbesondere die "Alte Version) 
eignen sich durchaus in erster Linie für Demonstrationsmodelle oder 
Proof of Concept. Gerade wenn man etwas macht nur weil man Spass daran 
hat etwas zu lernen oder man erfahrung sammeln möchte ist das öfter 
Hilfreich.
SElbst habe ich z.b. in jüngeren Jahren da z.b. (rudimentär) 
selbstfahrende Autos (Also Dinge wie Linenverfolgung, Auf Lichtquelle 
und/oder Schall zufahrend, Hindernisausweichend u.ä. in verschiedenen 
Kombinationen) damit  zu Lernzwecken realisiert. Und einiges andere.

Aber auch tatsächlich zeitweilig gebrauchte Sachen habe ich damit gebaut 
(Sowohl für hobby wie auch mal für einen beruflichen Testfall). Von 
einer einfachen Fixierung in Verbindung mit Nadeladapter über einen 
einfachen Antrieb um ein aufgelegtes zylindrisches Gefäß mit bestimmten 
Geschwindigkeiten drehen zu lassen bis zu Vorrichtungen die tausende 
male Dinge machten wie Schalter zu betätigen.

Auch von Lego selbst gab es 1990 dann einen Kasten der explizit als 
Bauvorschlag einen (funktionierenden) Stiftplotter oder Robotorarmmodell 
enthielt. (Lego Technik 8094)
http://www.technicopedia.com/8094.html

Mit einer funktionierenden Computeranbindung statt der "Handbedienung" 
und der einen oder anderen Optimierung hätte der vielleicht auch fürs 
Hobby tatsächlich einen damals für Privatspass unerschwinglichen 
Stiftplotter ersetzen können.

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hoplad schrieb:
> Ich weiß, dass es auf ebay Auktionen von Technic Konvoluten gibt. Aber
> die sollen häufig viel Übriggebliebenes enthalten, was nicht gebraucht
> wird, statt umgekehrt.

Es kommt wohl etwas darauf an.
Zuerst einmal muss man wissen das sich das Lego technic Konzept mit der 
Zeit gewandelt hat.
Das heutige Lego technic bzw. die Sets sind ja darauf ausgelegt das das 
aufgebaute Ergebnis möglichst gut aussieht und alles zueinanderpasst. Es 
gibt viel mehr Spezialsteine die nur bei diesem oder wenigen Anderen 
Modellen so zum einsatz kommen und die Ergebnisse sind dann eher 
Sammelstücke.

Die Aufbauanleitung enthält vielleicht neben dem Auf der Packung 
abgebildeten "A" Modell vielleicht gerade noch ein reduziertes 
Alternativmodell. Immer öfter ist ein Alternativaufbau entweder gar 
nicht mehr vorgesehen oder maximal noch der Hinweis darauf in der 
Bauanleitung samt Downloadadresse vermerkt.
Das jemand eigene Modelle ohne Bauanleitung macht ist eine Ausnahme und 
solche Modelle haben schon mit MOC (My own Creation) schon einen eigenen 
Namen mit eigner Szene.
Da es um das fertige Modell geht bekommt man hier oft tatsächlich nur 
"Reste".

Das Lego technic meiner Jugend (80er 90er) war vom Konzept der Kästen 
deutlich anders. Der Inhalt der Kästen war wesentlich generischer. Es 
gab kaum echte Spezialtechnik (Ok, Motor und Pneumatikzylinder usw.).
Eine Bauanleitung enthielt nicht ein oder maximal zwei Modelle sondern 
oft vier, fünf und noch mehr.
Es war vorgesehen das man etwas aufbaut, vielleicht etwas damit spielt, 
dann wieder auseinandernimmt und was anderes baut. Das wir (die Kinder) 
damit eigene Dinge realisiert haben war der Normalfall und nicht die 
Ausnahme. Später kamen dann die "Ein Modell-Kästen" dazu, diese Kästen 
mit vielen Modellen gab es immer noch, nannten sich dann "Universal 
Kasten", dann habe ich mich Jahrelang nicht mehr dafür interessiert und 
später nur festgestellt das es scheinbar nur noch diese 1,5 
Modell-Kästen gibt.
Die sind wohl recht zeitgleich mit den Noppen auf den Lochsteinen 
endgültig verschwunden)

Hier mal Beispiele (Anleitungen aus den Kästen)
https://www.lego.com/cdn/product-assets/product.bi.core.pdf/4101170.pdf

https://worldbricks.com/de/lego-anleitung-jahr/lego-1990/lego-anleitung-1994/8032-Universal-Set.html

Im Ergebnis ist bei vielen, vermutlich bei nahezu allen, spätestens nach 
den ersten zwei, drei Aufbauten nicht mehr nach Kasteninhalt 
unterschieden worden sondern es kam einfach alles als Schüttgut in die 
große Kiste und man suchte sich jeweils das passende Raus. Egal ob man 
jetzt nach Anleitung oder frei aufbaute. Da die Steine nahezu alle 
generisch waren machte es aber auch nichts wenn mal einer auf 
nimmerwiedersehen verschwand. Die meisten hatten ja nicht dauerhaft 
Modelle aufgebaut und so war bei mehreren Kästen alles mehrfach 
vorhanden.

Eine so vor Jahren entstandene Schüttgut-Sammlung könnte heute durchaus 
noch hilfreich sein.

Meine Eigene Schüttgutsammlung habe ich, nachdem die ein JAhrzehnt auf 
dem elterlichen Dachboden gelagert war, dann genommen und alle Steine 
und Teil nach Art auseinanderdividiert und nun hängt neben zig 
Schubladenkästen mit Elektronikmaterial ein solcher Kasten mit Lego 
technic (Alte Art) bei mir an der Wand für schnell mal etwas 
zusammenstecken...

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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MaWin schrieb:
> Funktional ist ein weites Feld. Lego ist halt Spielzeug, da kommt auch
> nichts anderes als Spielzeug bei raus. Will man wirklich funktionales,
> muss es stabiler werden. Fa darf auch geschraubt werden;
>
> https://www.knotech.de/de/products/compact-technik/
>
> oder Item-Profile in klein
>
> http://www.motedis.com/pdf/motedis-reihe-40-8.pdf

Will man Baukasten UND halbwegs dauerhafte Stabilität sind solche 
Profilsysteme natürlich schon erste Wahl.
Das Problem bei diesen ist das die, wenn man nicht für ein spezielles 
Projekt einkauft, sondern sich einfach einen Baukasten hinlegen möchte 
um auch spontan am Sonntag nachmittag loslegen zu können, den Geldbeutel 
schon deutlich leichter machen.

Ein System was im Vergleich lange echt günstig war und zumindest auf dem 
Versandweg gut zu bekommen, das ist das V-Slot Profil wo die Profile 
gleichzeitig auch als Führungen für Laufrollen dienen können usw.
Einige, auch kommerziell vertriebene, 3D-Drucker sind z.B. daraus 
aufgebaut.

https://www.kickstarter.com/projects/openrail/openbuilds-v-slot

Aber auch da ist die Verfügbarkeit schlechter geworden bzw. bei den 
Shops wo man es bekommt liegen die meisten Dingen preislich doch 
deutlich über dem was ich vor einiger ZEit für Material aus der Serie 
gezahlt habe.

Gruß
Carsten

von Patrick C. (pcrom)


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von Schlaumaier (Gast)


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Kleine Info

Es gibt von Fischer-Technik z.b. einen 3D-Drucker der mit ganz normalen 
Motoren gesteuert wird, die man bei Pollin + Co. kaufen kann.

Hier man ein Video.

https://www.youtube.com/watch?v=3_-ztp5Na-k

Gibt mehre. Auf der Seite von Fischertechnik sind die Motoren 
beschrieben.

Was Technik+Mechanik angeht ist Fischer-Technik Lego weit überlegen. Es 
gibt bei Conrad glaub ich, eine Firmen-Simulation von Fischer-Technik. 
Preis : ca. 5.500 Euro. Man kann einen Sonderkatalog nur für das Produkt 
herunter-Laden.

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