Guten Mittag, mal eine Frage als Absolvent. Warum gibt es nur so wenige Stellen in der Hardwareentwicklung verglichen zur Software? Auf Indeed findet man ja viele Dienstleister im Hardwarebereich. Werden die Stellen immer weniger oder kommt es mir nur so vor? Womit kann man das erklären? Zumal werden bei den wenigen Stellen stets Experten gesucht für irgendwas (SI, EMV, HF)...
Tja... Weißt du Deutschland hatte vor vielen Jahren mal eine halbwegs vernünftige Halbleiterindustrie. Kurz und knapp: Die Jobs sind abgewandert... Wie das in 20 Jahren aussieht weiß keiner. Es ist immer auch politisch motiviert. Die Software wird durch die Digitalisierungsoffensive der Politik gepusht. Mit Software fährst du aktuell vernünftig. Da gab es vor vielen Jahren auch einen Schweinezyklus aber die Gehälter haben sich normalisiert. Das outsourcen hatte man auch eine Zeit lang betrieben aber mittlerweile ist der Großteil der BWLer davon geheilt (Kostenexplosion durch Billigimporte aus Indien). Wenn dir Hardwre spaß macht, machs halt. Aber mit Software fährst du imo momentan besser.
Software nimmt in vielen Projekten inzwischen einen höheren und komplexeren Stellenwert ein. Für viele embedded Projekte wird inzwischen Aufwandsfaktor 10:1 (SW:HW) angenommen. Reines Analogknowhow braucht man dank fertiger ICs für alles immer weniger. Und ein paar ICs auf eine Platine zu malen ist jetzt nichts mehr so spezielles. Da lagert man inzwischen gerne nach Osteuropa oder Indien aus.
Was für eine intelligente Frage! Wenn immer mehr Produktion ins Ausland verlagert wird, weil es hier zu teuer ist, dann noch viele Auflagen hat, vor allem wenn die CO2Kontigente hier anfallen wird es teuer, glaubt das habe keinen Einfluss auf den hiesigen Arbeitsmarkt im Bereich der Hardwareentwickler, sollte sich ernsthaft fragen, ob er nicht besser sich in einer geschlossenen Anstalt aufnehmen lassen sollte, insbesondere wenn er in höheren politischen Ämtern sein sollte oder in vergleichbaren Positionen in der Industrie.
Beitrag #6899425 wurde von einem Moderator gelöscht.
Joachim schrieb: > Werden die Stellen immer weniger > oder kommt es mir nur so vor? Das Problem ist, das du als lebensferner > Absolvent eine Stelle als solche nicht erkennen würdest , selbst wenn man sie dir unter der Nase reibt. Hardwarejobs ergeben sich oft als teil eines gesamtprojektes aus Hard/Soft-ware/domäneprocesse. Da 'kauft' man sich die Personen vom Freiberufler/Ingenieursbüromarkt für den Projektabschnitt hinzu. für die 10 Jahre die ein medizintechnik CT-Geschäftlauft hat man den PCB-designer in den Jahren 1-2 im Team (PCB-Spezifikation,Design,Prototyp, Zertifizierung), dann übernimmt QM,production und service maintenance. >Womit kann man das erklären? Mit deiner beschränkten Weltsicht, die dich nur das sehen lässt, was du sehen willst ('Dienstleister' statt Festanstellung auf Lebenszeit) und deinem eklatanten Mangel als relevanter Berufserfahrung.
Beitrag #6899453 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bla schrieb: > Und ein paar ICs auf eine Platine zu malen ist jetzt nichts mehr so > spezielles. Da lagert man inzwischen gerne nach Osteuropa oder Indien > aus. Stimmt, in Osteuropa hat sich in den Feldern Digitalelektronik, Embedded- und FPGA-Degsign eine richtige gute Expertise auf PCB-Ebene ausgebildet. Ich würde sagen, dass ein Großteil von Lowcost-Massenware wie Eval-Boards SoMs und SoCs dort entwickelt wurden.
>Reines Analogknowhow braucht man dank fertiger ICs für alles immer weniger. >Und ein paar ICs auf eine Platine zu malen ist jetzt nichts mehr so spezielles. Da lagert man inzwischen gerne nach Osteuropa oder Indien aus. Sagt einer, der noch nie was in Hardware machte ausser allenfalls mal einen Arduino mit einem Steckbrett verbunden. Der Weg zum Hardware Design ist allerdings lang. Resp der Weg vom Junior zum Senior Designer. Einmal ein Schema mit einem Tool wie Altium zu zeichnen ist eine Sache. Dann sollte das Ganze auch noch fuer EMV gut sein. Dann sollte das Ganze auch noch eigensicher sein. Ja, bisher ist man mit einem Evalboard vielleicht noch dabei. Allenfalls moechte man auch noch etwas Messen, Steuern, Regeln, ...
Hardware macht Dreck, Dreck ist in der EU nicht mehr erwünscht. Hat sich halt noch nicht bis ins letzte Eck herumgesprochen, so dass es einige trotzdem noch machen. Tendenz weiter fallend. Noch Fragen Kienzle?
Inside schrieb: > Ich würde sagen, dass ein Großteil von Lowcost-Massenware wie > Eval-Boards ... entwickelt wurden An dem Satz stimmt und passt garnichts. Weder sind Evalboards billig noch sind sie Massenware. Und "Evalboards entwickeln" ist kein Beurfsbild, das ist allenfalls eine (mikroskopisch) kleine Facette des "Hardwareentwicklens". Billige Massenware sind konfektionierte Kabel und ein passendes 'Synonym' zu Hardwareentwickler wäre Geräteentwickler. Pandur S. schrieb: > Der Weg zum Hardware > Design ist allerdings lang. Resp der Weg vom Junior zum Senior Designer. > Einmal ein Schema mit einem Tool wie Altium zu zeichnen ist eine Sache. > Dann sollte das Ganze auch noch fuer EMV gut sein... > moechte man auch noch etwas Messen, Steuern, Regeln, ... Eben das ist dem TO-Absolvent mit seiner Praxisferne komplett entgangen. Die Stellen als Hardwareentwickler sind eben nicht nur die, in denen sich das Stichwort "PCB malen" finden lässt. Als 'Geräteentwickler' braucht man eben viel Wissen oder mindestens die Lern-Bereitschaft um die Funktionsweise des Gerätes. Und ein Minimum an praktische Fähigkeiten. Vielleicht liegt ja das Problem darin, das der klassische Hochschulabslvent dergleichen (praktische Fähigkeiten, Verständniss für das Gerät als Ganzes) nicht mitbringt und man deshalb eher nicht unter den Absolventen sucht, sondern unter denen die a) auch was 'praktisches' gelernt haben (Lehre mit fachbezogenen Abitur, Techniker) b) auf der Suche nach einem Thema als Abschlussarbeit sind oder als Werksstudent sind Und ja, es wird in Deutschland ne Menge an Hardwareentwickelt, einfach mal die relevanten Messen besuchen resp. die Ausstellerlisten durchschauen. Automatisierungstechnik (Sick AG, Baumer Group, ABB, Siemens, kontron, Bosch,...) Medizintechnik (jenoptik, Healthineers, Rodenstock, ..) Messtechnik (Rohde&Schwarz)... Messen wären bspw. die embedded World, electronica, SPS & Drives, ILA, Vision, ...)
Man sollte sich eine Arbeit suchen, die nicht schon nächste Woche nach Fernost ausgelagert werden kann, wie es viele BWL-er gerne möchten (weil es angeblich billiger ist). In der ganzen BWL-Rechnung werden bloß Abhängigkeiten, die Lernkurve und die sinnlosen Dienstreisen weniger betrachtet. Ganz früher blieb das Wissen in der Firma...
oszi40 schrieb: > Man sollte sich eine Arbeit suchen, die nicht schon nächste Woche nach > Fernost ausgelagert werden kann, wie es viele BWL-er gerne möchten > (weil es angeblich billiger ist). In der ganzen BWL-Rechnung werden bloß > Abhängigkeiten, die Lernkurve und die sinnlosen Dienstreisen weniger > betrachtet. Ganz früher blieb das Wissen in der Firma... Warum nicht? Man kann selber nach Fernost umziehen und ein gemütlicheres Leben als in Deutschland führen. Das Gehaltsgefälle ist in vielen Regionen ziemlich heftig, man geht einfach in eine billigere Region, entwickelt dort vor sich hin und wenn man fertig ist wirft man sein Produkt auf den Markt.
Thomas H. schrieb: > Warum nicht? Man kann selber nach Fernost umziehen und ein gemütlicheres > Leben als in Deutschland führen. Ohne Kenntnisse der jeweiligen Landessprache und Kultur wird's schwierig. Außerdem lassen die dort auch nicht jeden ins Land. Oder war dein Beitrag ironisch gemeint?
Prinzipiell sind Hardwarejobs nicht über die Fläche verteilt, da sich nur größere Firmen eine eigene Hardwareentwicklung, in der nicht nur embedded Software zusammengeklöppelt wird, leisten. Man muss also etwas schauen, findet aber durchaus passende Angebote. Ist halt die Frage, wie flexibel man bei der Jobwahl ist und wo man wohnt.
oszi40 schrieb: > Man sollte sich eine Arbeit suchen, die nicht schon nächste Woche nach > Fernost ausgelagert werden kann, Es kann aber alles ausgelagert werden, oder realitätsnäher formuliert: "Es wird alles dorthin geschafft (oder von dort gekauft/Geliefert) wo es 'am Besten' ist. Aber es gibt jobs, bei denen es regulatorisch am besten ist, wenn es nicht verändert wird. Beispielsweise Medizintechnik/Sterilitätstechnik, da kann man nicht ohne weiters die Herstellräumlichkeiten verschieben, weil dann die Zulassung verfällt. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/gesundheitswesen/medizinprodukte/marktzugangsvoraussetzungen.html Und dann wären noch Produkte mit Regionalbezeichnung, die können auch nicht 'verschoben' werden, jedenfalls nicht ohne Namensänderung. Aber das betrifft keine Ingenieursprodukte sondern eher Lebensmittel: https://tlllr.thueringen.de/kontrolle/marktueberwachung/gga Doch auch geschützte Geo-Marken schützen nicht vor Nachfrage-verfall, siehe 'Schweizer Uhren'. Interessanterweise darben die Schweizer daran, das chinesische Beamte sich nicht (mehr) durch geschenkte Uhren korrumpieren lassen dürfen: https://www.swissinfo.ch/ger/schleppende-exporte_ende-des-booms-fuer-schweizer-uhren-in-china/38216494 Da würden auch schon Banker wegen ihren Uhren exekutiert: https://www.tagesschau.de/ausland/asien/banker-in-china-hingerichtet-101.html oder wars doch der als Bigamie verbrämte 'Futterneid' ;-)
Joachim schrieb: > mal eine Frage als Absolvent. Warum gibt es nur so wenige Stellen in der > Hardwareentwicklung verglichen zur Software? Das macht der Softwarefrickler nebenbei eben auch noch mit.
Zero Knowledge schrieb: > Thomas H. schrieb: >> Warum nicht? Man kann selber nach Fernost umziehen und ein gemütlicheres >> Leben als in Deutschland führen. > > Ohne Kenntnisse der jeweiligen Landessprache und Kultur wird's > schwierig. Außerdem lassen die dort auch nicht jeden ins Land. > > Oder war dein Beitrag ironisch gemeint? Nein warum? Man greife die Gelegenheit halt einfach am Schopf. Wenn man etwas entwickelt ist die Sprache im jeweiligen Land nebensächlich, läuft ja sowieso alles international und auf Englisch. Bin selber in Asien und habe Familie, mir geht nichts ab.
Wir haben mehrere Hardwareentwickler, die machen aber immer mehr als nur Schaltplan zusammenkopieren. Bei der Hardware ist bei uns auch noch FPGA-Programmierung mit dabei. Reine Schaltplanarbeit ist ein Bruchteil der Arbeit die man für das Programmieren brauch. Es ist außerdem viel einfacher ein bestimmtes Hardwarepaket an einen externen Mitarbeiter zu geben als Software, denn hier ist die Einarbeitungszeit viel größer.
Thomas H. schrieb: > Zero Knowledge schrieb: >> Thomas H. schrieb: >>> Warum nicht? Man kann selber nach Fernost umziehen und ein gemütlicheres >>> Leben als in Deutschland führen. >> >> Ohne Kenntnisse der jeweiligen Landessprache und Kultur wird's >> schwierig. Außerdem lassen die dort auch nicht jeden ins Land. >> >> Oder war dein Beitrag ironisch gemeint? > > Nein warum? Man greife die Gelegenheit halt einfach am Schopf. > Wenn man etwas entwickelt ist die Sprache im jeweiligen Land > nebensächlich, läuft ja sowieso alles international und auf Englisch. > Bin selber in Asien und habe Familie, mir geht nichts ab. ja ok, das funktioniert schon. Ich kenne auch einen Deutschen, der jetzt mit seiner chinesischen Ehefrau und Tochter in Shanghai lebt und dort bei der Tochtergesellschaft eines dt. Unternehmens arbeitet. Die Frage ist halt, ob man dort wirklich bis zum Sankt Nimmerleins-Tag leben und arbeiten möchte. Viele gehen ja auch nach einigen Jahren wieder zurück nach Deutschland.
Zero Knowledge schrieb: > Viele gehen ja auch nach einigen Jahren wieder zurück nach Deutschland. Na warum wohl? Natürlich weil ein Leben in der Heimat in Deutschland dann doch am schönsten ist und viele Vorteile bietet.
Senf D. schrieb: > Zero Knowledge schrieb: >> Viele gehen ja auch nach einigen Jahren wieder zurück nach Deutschland. > > Na warum wohl? Natürlich weil ein Leben in der Heimat in Deutschland > dann doch am schönsten ist und viele Vorteile bietet. Bist Du ein Rechter? Ein Umzug ist doch was sehr persönliches, ich für meinen Fall sehe nicht dass ich wieder zurückkehren werde. Was erwartet mich im Falle einer Rückkehr nach Deutschland? - müsste mir einen neuen Freundeskreis aufbauen - müsste mir einen neuen Job suchen (wäre ja noch das einfachere, aber je nachdem wo man hinkommt ersteres ist nicht so einfach). - Kinder müssten sich neu einleben, geht vielleicht noch aber die sozialen Verbindungen die sie aufgebaut haben will ich nicht unbedingt zerbrechen. also gleich bei Null beginnen. Dann sammelt man noch entsprechend Lebenserfahrung im Ausland welche sich nicht so einfach an Deutschland angleichen lässt. Bei uns kann man z.B 24h einkaufen gehen, die Convenient stores haben die ganze Zeit über offen. Bier trinken am Wochenende ist eher sehr sehr selten. Das mag nicht jedermanns Sache sein für mich passt es jedenfalls. In der Großstadt sind meine Kinder die einzigen Halb-Ausländer im gesamten Klassenzug (man suche mal so eine Großstadt in Deutschland...). Das ist wie zu Zeiten als ich auf dem Dorf in die Schule gegangen bin. Praktisch gesehen, Europa (der EUR) hat in den letzten 10 Jahren 1/3 der Kaufkraft eingebüßt, das ist nicht wenig. Von einem erfolgreichen Europa kann man da dann wirklich nicht sprechen.
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Thomas H. schrieb: > Senf D. schrieb: >> Zero Knowledge schrieb: >>> Viele gehen ja auch nach einigen Jahren wieder zurück nach Deutschland. >> >> Na warum wohl? Natürlich weil ein Leben in der Heimat in Deutschland >> dann doch am schönsten ist und viele Vorteile bietet. > > Bist Du ein Rechter? > > Ein Umzug ist doch was sehr persönliches, ich für meinen Fall sehe nicht > dass ich wieder zurückkehren werde. Ich denke auch, dass jeder nach seiner Façon glücklich werden soll. Mir ging es jetzt nicht darum, die Lebensentwürfe von anderen zu kritisieren. Ich kann ja nur von mir sprechen. Ich glaube auch nicht, dass das Statement von Senf D. irgendwie negativ gemeint war.
Beitrag #6901988 wurde von einem Moderator gelöscht.
Thomas H. schrieb: > In der Großstadt sind meine Kinder die einzigen Halb-Ausländer im > gesamten Klassenzug (man suche mal so eine Großstadt in Deutschland...). Überaus krude Denkweise... Besonders, wenn man einem anderen zuvor die Frage "Bist du ein Rechter?" gestellt hat. Denk mal darüber nach: du bist von der inneren Einstellung ja auch ganz "rechts", wenn es dir lieb ist, dass deine Nachkommen die einzigen und dazu nur "halben Ausländer" in der Klasse sind. Du bist da mental natürlich kein Deutscher "Rechter", sondern ein Taiwanesischer/Chinesischer/Japanischer/Asiatischer "Rechter", der froh ist, dass keine anderen Ausländer in der Klasse seiner Kinder sind. Und sonst: können wir bitte die Beleidigungen und Unterstellungen gegen irgendwelche politischen Lager oder Andersdenkende unterlassen? Gibts zur Sache "Hardware - Jobs rar?" an sich nichts mehr zu sagen?
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Thomas H. schrieb: > ich für meinen Fall sehe nicht > dass ich wieder zurückkehren werde. Und doch hängst du in einem unbedeutenden aber deutschsprachigen Forum aus der "alten Heimat" ab.
Hannes J. schrieb: > Und doch hängst du in einem unbedeutenden aber deutschsprachigen Forum > aus der "alten Heimat" ab. Er ist bestimmt nicht wegen der Sprache ausgewandert. Noch nicht. Gibt zahlreiche Gründe auszuwandern, aber wenn ich jetzt wieder den Olaf ins spiel bringe, dann löscht der Lothar meinen Beitrag wieder.
Lothar M. schrieb: > Du bist da mental natürlich kein Deutscher "Rechter", sondern ein > Taiwanesischer/Chinesischer/Japanischer/Asiatischer "Rechter", der froh > ist, dass keine anderen Ausländer in der Klasse seiner Kinder sind. Warum bin ich froh dass keine anderen Ausländer in der Klasse sind? - da sich meine Kinder so besser in die lokale Gesellschaft integrieren können. Der Vorteil ist nun mal nicht von der Hand zu weisen. Ich bringe meinen Kindern selber deutsch bei, mit Schul-Büchern aus Deutschland. Den Rest überlasse ich dem lokalen Schulsystem. Ich seh's praktisch. > Und doch hängst du in einem unbedeutenden aber deutschsprachigen Forum > aus der "alten Heimat" ab. Bin auch in anderen Foren (edaboard, usw) aktiv, die Sprache ist beim Thema "Elektronik" dann doch ziemlich nebensächlich. Ja aber sonst wieder zurück zu Hardware - Jobs. Ich denke man kann selber sehr viel erreichen heutzutage man muss sich halt dahinter klemmen.
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Lothar M. schrieb: > Thomas H. schrieb: > >> In der Großstadt sind meine Kinder die einzigen Halb-Ausländer im >> gesamten Klassenzug (man suche mal so eine Großstadt in Deutschland...). > > Überaus krude Denkweise... > Besonders, wenn man einem anderen zuvor die Frage "Bist du ein Rechter?" > gestellt hat. Denk mal darüber nach: du bist von der inneren Einstellung > ja auch ganz "rechts", wenn es dir lieb ist, dass deine Nachkommen die > einzigen und dazu nur "halben Ausländer" in der Klasse sind. > Du bist da mental natürlich kein Deutscher "Rechter", sondern ein > Taiwanesischer/Chinesischer/Japanischer/Asiatischer "Rechter", der froh > ist, dass keine anderen Ausländer in der Klasse seiner Kinder sind. Das kenne ich aus dem Bekanntenkreis: die Geburtsorte der Großelterngeneration sind über den kompletten Globus (Asien, Ozeanien, Südamerika, Europa) verstreut, aber die lieben Kleinen werden extra mehrere Kilometer in eine garantiert ausländerfreie Kita gekarrt; bei der Schule wird das schon schwieriger. Und schon geht das Genöle los, dass "diese Ausländer" fast alle kaum Deutsch sprechen und auch mit hiesigen Sitten und Gebräuchen nicht vertraut sind. Ja, woran mag das nun wohl wieder liegen?
Percy N. schrieb: > Ja, woran mag das > nun wohl wieder liegen? An der Definitionslücke in deutsche "Sitten und Gebräuchen". Was in Hamburg als "Erbauliche Feierlichkeit mit starken Emotionen" gilt, beschreibt ein Bayer als eine Szenario wie "müdes Warten auf den Bus der niemals kommt". Und auf der anderen Seite der Skala sieht mancher Norddeutsche das Oktoberfest als wüstes und lautes Besäufniss wie bei den Hottentotten, während die Stadt München dieses Volksfest als Ausdruck von Tradition und Weltoffenheit versteht.
Weltvermaßer schrieb: > Und auf der anderen Seite der Skala sieht mancher Norddeutsche das > Oktoberfest als wüstes und lautes Besäufniss wie bei den Hottentotten, Ich bin mir nicht sicher, halte es aber keinesfalls für zwingend, dass Hottentotten sich dermaßen unkultiviert aufführen. Zur Ehrenrettung der Münchner- und möglicherweise auch der restlichen Bayern - sei mitgeteilt, dass ich, als ich mich zur Zeit des Oktoberfestes in Münchrn aufhielt, den Eindruck gewonnen habe, dass den Einheimischen dieser Krawall eher auf die Nerven ging, als sie zu unterhalten. Mit den sinnfrei gewordenen Karnevalsritualen des Rheinlandes lässt sich das zB nicht vergleichen; diese scheinen inverzichtbar zu sein. Inwieweit sich das alles auf die Umgangsformen in einer Kita auswirken können sollte, drängt sich allerdings auch nicht gerade auf. Ok, zu Fasching wird geschminkt. Aber nicht gesoffen, und auch nicht mehr gebrüllt als sonst auch.
Bla schrieb: > Reines Analogknowhow braucht man dank fertiger ICs für alles immer > weniger. Muahaha, genau da liegt der Hase im Pfeffer. Die 0185 Software vom AVR läuft auch auf einem aktuellen GHz-Processor, aber das Layout is minimal aufwändiger. P.S. bei uns programmieren die preisgünstigen Einsteiger, meistens über Zeitarbeit. Die HW bleibt dagegen schön im Hause.
Muahaha, genau da liegt der Hase im Pfeffer. Die 0815 Hardware ist eh immer gleich, aber die Software is minimal aufwändiger. P.S. bei uns programmieren teure Senior Ingenieure, Hardware wird in der Regel ausgelagert.
Leiter Tim schrieb: > Muahaha, genau da liegt der Hase im Pfeffer. Die 0815 Hardware ist > eh > immer gleich, aber die Software is minimal aufwändiger. > > P.S. bei uns programmieren teure Senior Ingenieure, Hardware wird in der > Regel ausgelagert. Wie viel lagert ihr von der Hardware aus? Definiert ihr die Bauteile schon vorab, oder nur die Funktion? Ich wäre fast mal in so einer Situation gewesen, aber das Outsourcing war mir zu teuer. Zum Schluss hat sich rausgestellt dass der eingesetzte Chipsatz einen Fehler hatte der erst beim nächsten Stepping (ca. 1 Jahr später) behoben wurde. Wahrscheinlich war die Firma die ich kontaktiert habe auch einfach zu unseriös, die Leiterplatte hatte ich innerhalb einer Woche gezeichnet, ja die Software hingegen hat Monate gedauert. Zum Glück hab ich das selber gemacht und niemandem gegeben das Projekt wurde mit Verzögerung dennoch ein Erfolg.
Bla schrieb: > Reines Analogknowhow braucht man dank fertiger ICs für alles immer > weniger. Das ist ein Trugschluss. Gerade die immer schnelleren Signale werden wieder wie analoge Leitungen behandelt (Abstand zu benachbarten Leitungen wegen Übersprechen, Leitungsführung allgemein...) Ausserdem kommt es sehr drauf an, was du machen willst. Wenn du Messwerte genau aufnehmen willst kommst du um Analogtechnik normalerweise nicht herum. Natürlich will man die so klein wie möglich halten um sie Störunempfndlicher zu machen ist der Weg sie möglichst schnell zu Digitalisieren aber dazu bedarf es dennoch erstmal analoge Schaltungstechnik.
Thomas H. schrieb: > Wie viel lagert ihr von der Hardware aus? > Definiert ihr die Bauteile schon vorab, oder nur die Funktion? > > Ich wäre fast mal in so einer Situation gewesen, aber das Outsourcing > war mir zu teuer. Zum Schluss hat sich rausgestellt dass der eingesetzte > Chipsatz einen Fehler hatte der erst beim nächsten Stepping (ca. 1 Jahr > später) behoben wurde. > Wahrscheinlich war die Firma die ich kontaktiert habe auch einfach zu > unseriös, die Leiterplatte hatte ich innerhalb einer Woche gezeichnet, > ja die Software hingegen hat Monate gedauert. > Zum Glück hab ich das selber gemacht und niemandem gegeben das Projekt > wurde mit Verzögerung dennoch ein Erfolg. War ein Witz auf die dumme Antwort meines Vorgängers. Aber arbeite tatsächlich im Automatiserungsbereich. Elektronik gibt es dort in der Regel so wie man sie haben möchte und braucht. Und falls doch nicht, kaufen wir uns die benötigten Leistungen ein, es lohnt sich einfach nicht jemanden dafür einzustellen. Das ganze ist ein Recht breites Gebiet und dann lohnt es sich eher für einige Monate einen Spezialisten einzukaufen, der weiß, was er tut. Wertschöpfung entsteht bei uns eher durch Maschinenbau (10%) und der Rest durch Software. Elektrotechnik wird bei uns eher auf Systemebene betrieben. Ist natürlich stark vom Unternehmen abhängig und vom Produkt, siehe Bosch, Apple oder Intel. Die kommen ohne Elektronikexpertise gar nicht aus.
Naja, so wirklich wundern tut es mich nicht. Wenn man sich ansieht wie leistungsstark embedded Hardware heute ist. Da kann man auch viel drauf laufen lassen. Ergo hast du jetzt Softwareprojekte mit Tausenden von Codezeilen. Das ist eben nicht ohne. Was heute so in einer einfachen Maschine am Laufen ist, ist absurd. KI, IOT Schnickschnack... Braucht man zwar nicht, aber solange der Paycheck kommt, bin ich happy. :-) Wer hätte früher daran gedacht eine Model Predictive Control auf einem embedded System zum rennen zu bekommen? :) Inbesondere nimmt ein uC ja auch Haufenweise Logik von der Platine... und ist oft billiger als die ganzen Logik ICs zu verbauen
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Dieter H. schrieb: > Naja, so wirklich wundern tut es mich nicht. Wenn man sich ansieht wie > leistungsstark embedded Hardware heute ist. Dafür kommen dann Anforderungen wie LVDS routing, USB und Ethernet muss ebenfalls vom SOM im Gerät verteilt werden. Das Gerät muss ein Kunststoffgehäuse haben aber die EMV muss es auch problemlos bestehen. Das ist alles auch nichts, was man mit Eagle auf nem 2 Lagenboard zusammenklöppelt. Ich jedenfalls habe mit Schaltungsentwurf und Layouten genug zu tun. Die andere Hälfte der Zeit mache ich Papiere, Fehlersuche, Prototypenbestückung... Wenn dann noch Zeit übrig ist, dann kommt noch etwas Controllerprogrammierung dazu, aber nur wenn wirklich noch Zeit ist oder es gar nicht mehr anders geht. (Oder Zeit ist und es einfach Spaß macht...) Schwer ist es nur, neue passende Entwickler zu finden...
Joachim schrieb: > Guten Mittag, > > mal eine Frage als Absolvent. Warum gibt es nur so wenige Stellen in der > Hardwareentwicklung verglichen zur Software? Moin Joachim, es gibt auch nicht so viele gute Hardwareentwickler, und die werden von ihren Arbeitgebern gut behandelt - wenig Fluktuation. > Zumal werden > bei den wenigen Stellen stets Experten gesucht für irgendwas (SI, EMV, > HF)... Hardwareentwicklung ist halt oft speziell und selbst kleinste Unachtsamkeiten können leicht sehr hohe Folgekosten (in Geld und Zeit) haben, insbesondere in der Mikroelektronik. Da hat man dann lieber Experten. In Software ist so eine kleine Unachtsamkeit dagegen oft schnell und günstig mit ein paar Tastenklicks plus Test behoben. Damit will ich die Leistung von Softwerkern nicht klein reden, auch da gibt es richtig gute Leute.
Also so wie ich es in Erinnerung habe in den drei Firmen wo ich bis jetzt gearbeitet habe, kommen auf einen HW-Entwickler mindestens 4-8 Embedded-Programmierer, das Ratio ist also empirisch (ich weiß, nur meine Meinung) 1:6. Es ist nun mal so, dass eine Hardware, also ein Industriecontroller mit Touchdisplay-Bedieneinheit nur einmal entwickelt wird und dann mindestens 5 - 20 Jahre im Feld problemlos arbeitet. Man braucht aber für diesen einen Controller mindestens 2 Embedded-Programmierer, um Software kundenspezifisch zu entwickeln oder der Controller kommt in verschiednen Applikationen, sprich Maschinen zum Einsatz. Da gibt es noch eine Menge Bugfixing hinterher, Kundenwünsche oder Verbesserungsvorschläge von den Service-Technikern. Der HW-Entwickler bringt für den gleichen Controller höchstens noch eine neue Revision alle 2 Jahre raus und macht sich Gedanken über den nächsten Controller, entwickelt vor oder prüft Prototypen von anderne Herstellern, also muss er auch ein wenig Embedded-Programmierung und VHDL beherrschen. Zwischendurch muss er auch vom Lieferanten einen Bauteile-Tausch prüfen wegen Lieferengpässen. Weiter macht er noch Reperaturen, baut Prüf- und Messsysteme oder Simulator-Hardware für den Controller, damit die Embedded-Entwickler auch gleich Debugging während des Programmierens machen können. Das hört sich nach viel an, aber im Grunde kann eine ganze mittelständische Firma mit nur einem einzigen HW-Entwicker auskommen, aber wohl aus Redundanz-Gründen ist natürlich mehr als einer da, weil ja auch der HW-Entwickler Urlaub nehmen muss und Fehltage hat.
ZF schrieb: > Hardwareentwicklung ist halt oft speziell und selbst kleinste > Unachtsamkeiten können leicht sehr hohe Folgekosten (in Geld und Zeit) > haben, insbesondere in der Mikroelektronik. Da hat man dann lieber > Experten. In Software ist so eine kleine Unachtsamkeit dagegen oft > schnell und günstig mit ein paar Tastenklicks plus Test behoben. Damit > will ich die Leistung von Softwerkern nicht klein reden, auch da gibt es > richtig gute Leute. Leider sind Einsteiger keine Experten. Also ist es ein geschlossener Kreis und für frische Absolventen nichts dabei. Bei solch absurden Hürden geht natürlich der Großteil in die Softwareecke.
Dieter H. schrieb: > Leider sind Einsteiger keine Experten. Also ist es ein geschlossener > Kreis und für frische Absolventen nichts dabei. Ganz so schlimm ist es nun auch nicht. Wer zum Beispiel als HiWi oder Abschlussarbeiter gezeigt hat, dass er ein Händchen für Hardware hat, der bekommt oft durchaus ein Angebot. Auch Hobbyprojekte können überzeugen. > Bei solch absurden > Hürden geht natürlich der Großteil in die Softwareecke. Ich habe keine Zahlen, aber ich glaube gerne, dass es mehr Softwerker gibt. Es findet auch nicht jeder Hardware cool.
Dieter H. schrieb: > Leider sind Einsteiger keine Experten. Also ist es ein geschlossener > Kreis und für frische Absolventen nichts dabei. Langsames Herantasten ist das Mittel der Wahl. Natürlich kann man in diesem Bereich keinen Einsteiger auf eine Expertenposition setzen, aber derjenige kann sich hocharbeiten, zum Beispiel in enger Zusammenarbeit mit erfahrenen Kollegen. Oder ist das etwa zuviel verlangt?
ZF schrieb: > aber ich glaube gerne, dass es mehr Softwerker gibt. Natürlich gibt es für "durchschnittliche" Anwendungen wie z.B. eine Steuerung mehr SW Entwickler, denn 1 HW Entwickler macht 1 HW in 1 Jahr fertig und danach können sich zig SW Entwickler für zig Anwendungen über zig Jahre damit beschäftigen. Inside schrieb: > Also so wie ich es in Erinnerung habe... Es gibt immer Ausreißer in die eine oder andere Richtung, aber diese Beschreibung trifft es ganz gut. Bla schrieb: > Reines Analogknowhow braucht man dank fertiger ICs für alles immer weniger. Natürlich braucht man "reines" Analogwissen nur selten. Aber wer digitale Probleme nur mit dem LA sucht, der taugt als HW Entwickler nichts. Denn genau da wo man es nicht vermutet, spielt die ganze Chose analog. Und dann muss man eben durchaus auch ziemlich fundiertes Wissen im Analogbereich haben. Und man muss natürlich abschätzen können, ob diese "fertigen ICs" das bieten, was man braucht und das halten, was sie versprechen. Und dafür ist wieder KnowHow und Erfahrung nötig. Dieter H. schrieb: > Leider sind Einsteiger keine Experten. Also ist es ein geschlossener > Kreis und für frische Absolventen nichts dabei. Der "frische" Absolvent sollte natürlich im Verlauf seines bisherigen Lebens schon bewiesen haben, dass er Hardware "kann". Einer mit dem Lebenslauf Kindergarten-Schule-Studium bekommt ohne weitere Referenzen neben dem Studium(!!) so leicht keinen Fuß in die Tür. Wenn sich 2 Absolventen mit den selben Unterlagen, Praktika und Abschlussarbeiten im HW-Bereich und passablen Noten bewerben, aber einer davon noch in seiner Freizeit einen "Belegt"-Melder für die Parkplätze am örtlichen Feuerwehrhaus der FFW Hintertupfingen gebastelt hat, dann hat der Bastler einen dicken Pluspunkt.
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Christian B. schrieb: > Das ist ein Trugschluss. Gerade die immer schnelleren Signale werden > wieder wie analoge Leitungen behandelt +1 Und da heutzutage alles auch Wifi, 5G und GPS haben muss, ist dies HF Zeugs auch noch unter zu bringen. Und ist dann schluss mit lustig! Christian B. schrieb: > Dafür kommen dann Anforderungen wie LVDS routing, USB und Ethernet muss > ebenfalls vom SOM im Gerät verteilt werden. Das Gerät muss ein > Kunststoffgehäuse haben aber die EMV muss es auch problemlos bestehen. > Das ist alles auch nichts, was man mit Eagle auf nem 2 Lagenboard > zusammenklöppelt. +1 Senf D. schrieb: > Langsames Herantasten ist das Mittel der Wahl. Natürlich kann man in > diesem Bereich keinen Einsteiger auf eine Expertenposition setzen, aber > derjenige kann sich hocharbeiten, zum Beispiel in enger Zusammenarbeit > mit erfahrenen Kollegen. Oder ist das etwa zuviel verlangt? Wird bei uns so praktiziert. Ein Absolvent wurde eingestellt und mit der Entwicklung der Prüfsysteme beauftragt. Dadurch lernt er natürlich auch die Endprodukte kennen. Das hat er nun ein paar Jahre gemacht und ist nun in die Entwicklung gewechselt, genau wie es geplant war.
Dirk K. schrieb: > Wird bei uns so praktiziert. Ein Absolvent wurde eingestellt und mit der > Entwicklung der Prüfsysteme beauftragt. Dadurch lernt er natürlich auch > die Endprodukte kennen. Das hat er nun ein paar Jahre gemacht und ist > nun in die Entwicklung gewechselt, genau wie es geplant war. Perfekt, so soll es sein. Mein Glückwunsch zu diesem guten Arbeitgeber! Da soll noch mal jemand sagen, man käme nur durch Unternehmenswechsel in seiner Karriere weiter. Nein, man kann sich bei einem guten Unternehmen auch intern weiterentwickeln.
Hi, dem Unternehmen für das ich arbeite, geht es genau umgekehrt auf eine Hardware-Entwickler Stellenausschreibung für Absolventen (welche auch hier auf der Website veröffentlicht ist) bewerben sich fast nur Kandidatinnen/Kandidaten: - Die vornemlich an Software Entwicklung interessiert sind. - Die aus weit entfernten Ländern Massenbewerbungen über die Standard-Onlineportale senden. Dabei finde ich es persönlich schön mit sehr vielen internationalen Kollegen zusammenzuarbeiten aber für eine Absolventen-Stelle lässt sich der Zeit und Kostenaufwand für Visa+Umzug+Onboarding schwer rechtfertigen.
SuchenderArbeitgeber schrieb: > dem Unternehmen für das ich arbeite, geht es genau umgekehrt Ja, der TO trifft mit seiner These von den raren/nichtexistenten Hardware-Jobs die Realität nicht. > Kandidatinnen/Kandidaten: > - Die vornemlich an Software Entwicklung interessiert sind. Da hilft es, die mit den Hauptinteresse "Software" gleich mit "Voraussetzung Studium: Elektrotechnik/Informationstechnik/Maschinenbau" abzuschrecken. Nach meiner Erfahrung mache sich Informatik-absolventen in der Hardwareentwicklung eher schlecht, überraschend gut dagegen Maschienenbauer. Die sind es wohl gewohnt sich in neue Mashinen/Bereiche durch re-engineering und Datenblatt lesen einzuarbeiten, statt wild drauflos zu coden oder nach "WünschDirWas" zu spezifizieren. Ansonsten frühzeitig Werkstudenten heranholen (das kann man auch wörtlich verstehen, oft scheitert es bei den interessierten Studenten bei der Anfahrt mit Radl oder ÖPNV) und sobald irgendwo Hardwerker 'freigesetzt' werden mit einem Angebot bereitstehen.
Es ist eigentlich egal, ob Software oder Hardware-Entwickler häufiger gebraucht werden. Wichtig ist das Verhältnis zu den verfügbaren Entwicklern. Und so wie ich das aktuell sehe, brauchen die Firmen verdammt lange um Hardwareentwicklungsstellen zu besetzen. Natürlich werden Indeed und Co von Dienstleistern überflutet, aber man sollte vielleicht auch einfach mal ein wenig mehr suchen als nur dort.
Elektroniker schrieb: > Und so wie ich das aktuell sehe, brauchen die Firmen > verdammt lange um Hardwareentwicklungsstellen zu besetzen. Woran liegt das deiner Meinung nach? Falls eine Firma auf Ihrer Homepage einen Entwickler sucht, suchen direkt zahlreiche Dienstleister mit und bieten Ihre Kandidaten an. Elektroniker schrieb: > Natürlich > werden Indeed und Co von Dienstleistern überflutet, aber man sollte > vielleicht auch einfach mal ein wenig mehr suchen als nur dort. Zustimmung!
Bla schrieb: > Und ein paar ICs auf eine Platine zu malen ist jetzt nichts mehr so > spezielles. Da lagert man inzwischen gerne nach Osteuropa oder Indien > aus. Und da liegst teils daneben. Diese Denkweise ist der Grund, warum viele hiesige Produkte nicht besser sind als Chinakram. Ich arbeite zum Beispiel im gewerblichen Bereich. Die Produkte meines Arbeitgebers stehen im Außenbereich, und die Firma hat einen guten Ruf für zuverlässige und langlebige Produkte. Das ist der Hauptgrund, warum sie höhere Preise verlangen können. Das, und den guten Ruf den die Software hat. Und, was ist der Unterschied der Hardware zur Konkurrenz? Der Kram der Billigkonkurrenz ist nach einem Gewitter gern kaputt, und muss repariert werden, unser Zeug läuft fast immer ungestört weiter. Der Kram der Konkurrenz wird bei hohen Temperaturen manchmal kaputt oder schmiert ab, die Displays werden bei Sonneneinstrahlung schwarz, die Buttons reagieren bei Regen nicht mehr und dergleichen mehr. Jetzt sind die Ersatzteile nicht teuer, der Servicetechniker und der Verdienstausfall aber schon. Und genau beim Auslegen der recht simplen "Standardsachen" auf harte Umgebungsbedingugnen und dem Testen steckt viel Know-How drin. Da ist dann ein "einfacher IO" nicht mehr so einfach, wenn er einen SURGE mit 1kV aushalten muss, oder gegen Potentialausgleichsströme abgesichert ist.
Nichtvertrottelt schrieb: > Da ist > dann ein "einfacher IO" nicht mehr so einfach, wenn er einen SURGE mit > 1kV aushalten muss, oder gegen Potentialausgleichsströme abgesichert > ist. 1kV Surge sind etzt ein bisserl wenig, verlangt die Prüfung nach IEC 61000-4-5 nicht Prüfspannungen bis 4kV ?! Grad die Normenkenntnis ist das Kriterium, die Enwicklung nicht in Länder mit zweifelhafter Einstellung zu (Schutz-)Normen auszulagern: http://www.jlaske.de/wp-blog/wp-content/uploads/2012/09/JLA_0724.jpg https://www.mikrocontroller.net/attachment/158112/Schweisstrafo.jpg
Dieter H. schrieb: > Leider sind Einsteiger keine Experten. ... werden es aber auch nie, wenn man sie nicht einstellt und einarbeiten lässt. > lagert man aus Dabei frage ich immer wie das die Firmen machen, die die Aufträge kriegen? (M)einer z.B. beauftragt gerne Brunel und ITK. Wo kriegen die ihre Hardwareentwickler her? Antwort: Die beschäftigen genug Erfahrne und stellen sich die Anfänger ein. Das geht, weil sie die Anfänger super billig bekommen. Auch Erfahrene gibt es genug. Überall wird abgebaut und es werden mehr Alte freigesetzt, als der Markt aufnehmen kann und will. Manche sind sogar arbeitslos, weil sie nicht mal beim Ferchau unterkommen.
Olf schrieb: > Überall wird abgebaut und es werden mehr Alte freigesetzt, als der Markt > aufnehmen kann und will. Manche sind sogar arbeitslos, weil sie nicht > mal beim Ferchau unterkommen. Das halte ich für ein Gerücht, dessen Wahrheitsgehalt gegen Null tendiert. Das Gegenteil ist doch der Fall, erfahrene Hardware-Entwickler sind begehrt am Arbeitsmarkt, da immer mehr ältere Mitarbeiter in den Ruhestand wechseln.
Beitrag #6912035 wurde von einem Moderator gelöscht.
Fachkräftemangler schrieb im Beitrag #6912035:
> WO sind sie begehrt? Konkrete Beispiele bitte -nicht nur Phrasen!
Dazu bitte Indeed-Ingrid befragen, sie kann dir da sicherlich kompetent
weiterhelfen.
Konkrete Stellenangebote und Unternehmen werde ich hier nicht nennen.
Weltvermaßer schrieb: > 1kV Surge sind etzt ein bisserl wenig, verlangt die Prüfung nach IEC > 61000-4-5 nicht Prüfspannungen bis 4kV ?! Nein. Die 61000-4-5 legt nur fest wie die Prüfung auszusehen hat. Also wie ein Surge-Impuls aussehen muss, was ein Prüfschärfegrad ist, welches Koppelnetzwerk für welche Klasse von Anschlüssen zu verwenden ist (und viele weitere Dinge). Die Prüfschärfegrade, also wieviele kV, legt die Produktnorm fest. Das kann sich daher je nach Industrie stark unterscheiden. Und das herauszulesen ist ein Fall für die verhinderten Juristen unter uns.
Fachkräftemangler schrieb im Beitrag #6912035:
> WO sind sie begehrt? Konkrete Beispiele bitte -nicht nur Phrasen!
Hier in der Südbayerischen Provinz ist es vergleichsweise einfach etwas
zu finden. Ich habe in meiner Karriere (inzwischen 15 Jahre) ganze 4
Bewerbungen geschrieben, und bin im 2. Job.
Und ich bin kein Überflieger mit 1er Abschluss oder 20 Jahren
Auslandserfahrung.
Immer wieder sehe ich genug Stellen entweder direkt hier oder im
angrenzenden Österreich. Gefragt wird aber schon was man kann. Wenn man
nur herumschwurbelt, wie so viele hier im Forum, wird das natürlich
nichts.
Im Raum München ist es auch einfach. Also einen Job zu finden, die
Wohnung ist dann ein anderes Kapitel.
Nichtvertrottelt schrieb: > Die Prüfschärfegrade, also wieviele kV, legt die Produktnorm fest. Das > kann sich daher je nach Industrie stark unterscheiden. Und das > herauszulesen ist ein Fall für die verhinderten Juristen unter uns. Nicht unbedingt, man könnte ja auch unabhängig von der konkreten Produktgruppe das ganze gleich auf eine höhere Belastung aka schärfste Prüfung auslegen. Dann spart man sich das Neu/Re-design später (selbe Schaltung im anderen Produkt, Verschärfung der Norm). Bei den angesprochenen IO's ist das nicht weiter schwierig, gleich auf bspw. 6 kV Störspannungsfeste Schutzbeschaltung zu gehen. Ist auf jeden fall ein Plus gegenüber dem Mitbewerber.
Weltvermaßer schrieb: > Bei den angesprochenen IO's ist das nicht weiter schwierig, gleich auf > bspw. 6 kV Störspannungsfeste Schutzbeschaltung zu gehen. Ist auf jeden > fall ein Plus gegenüber dem Mitbewerber. Kostet aber Geld. Die hohe Kunst der Hardwareentwicklung ist, genau richtig viel zu machen. Und 6kV ist nicht so einfach, wie es hier dargestellt wird. Das ist 36mal soviel Energie wie 1kV, entsprechend aufwändiger ist das.
Nichtvertrottelt schrieb: > Weltvermaßer schrieb: >> Bei den angesprochenen IO's ist das nicht weiter schwierig, gleich auf >> bspw. 6 kV Störspannungsfeste Schutzbeschaltung zu gehen. Ist auf jeden >> fall ein Plus gegenüber dem Mitbewerber. > > Kostet aber Geld. Die hohe Kunst der Hardwareentwicklung ist, genau > richtig viel zu machen. > > Und 6kV ist nicht so einfach, wie es hier dargestellt wird. Ich geh von IO-Schutzbeschaltung aus wie oben genannt. Da ist es nur ne frage der richtigen bauteilauswahl. Und bauteile muss man in jedem Fall auswählen. Wer unbedingt ne billige, kaum geschützte Serie auflegen will, kann ja mit Bestückoptionen arbeiten. Aber die Erfahrung lehrt, das Firmen mit billigen Produkten irgendwann den Anschluss verlieren und Pleite gehen (sinclair, commodore, Atari) während die 'teuren' (wie Apple) überleben.
Weltvermaßer schrieb: > Da ist es nur ne frage der richtigen bauteilauswahl. Genau. Und die, die mehr auhalten kosten auch mehr. Wir bauen nicht 20 oder 200 Stück von einer Platine, sondern eher 20000. Da ist (unnötige) Überdimensionierung einfach keine Option. Die Kunst ist eben es richtig zu machen. So, genug Offtopic.
Weltvermaßer schrieb: > Aber die > Erfahrung lehrt, das Firmen mit billigen Produkten irgendwann den > Anschluss verlieren und Pleite gehen (sinclair, commodore, Atari) > während die 'teuren' (wie Apple) überleben. Allerdings stimmt das nicht so ganz, denn Apple ist 1996 nur um Haaresbreite an der Pleite bzw. Übernahme vorbeigeschrammt.
Chris D. schrieb: > Weltvermaßer schrieb: >> Aber die >> Erfahrung lehrt, das Firmen mit billigen Produkten irgendwann den >> Anschluss verlieren und Pleite gehen (sinclair, commodore, Atari) >> während die 'teuren' (wie Apple) überleben. > > Allerdings stimmt das nicht so ganz, denn Apple ist 1996 nur um > Haaresbreite an der Pleite bzw. Übernahme vorbeigeschrammt. Knapp daneben ist auch vorbei, beim "Pleite gehen" ist das sogar positiv. Und genau genommen, hat es doch die Übernahme gegeben, aber so das Apple die Firma NeXT aufgekauft hat, deren Cube-Workstations zu teuer für den Markt waren. Durch den Aufkauf ist Apple an ein funktionierendes OS gekommen. Und an einen CEO der von rausschmiss zu Bluckbuster-Produkten alles erlebt hat. ... und wer war der Chef der Firma mit den zu teuren Computer .. klar Steve Jobs, der Ex- und zukünftige Chef von Apple. -- IBM könnte man auch anführen, deren teueren Maschinen wurden vom manchen Kunden (die mit viel Geld - Banken,NASA) lieber gekauft als die Billigheimer, auf die im falschen Moment kein Verlass ist.
Weltvermaßer schrieb: > Aber die > Erfahrung lehrt, das Firmen mit billigen Produkten irgendwann den > Anschluss verlieren und Pleite gehen (sinclair, commodore, Atari) > während die 'teuren' (wie Apple) überleben. naja, Apple war vorm Iphone tatsächlich fast blank und brauchte eine Finanzspritze von Bill Gates... an der besseren Hardware liegt es jedenfalls nicht, dass sie so viel Gewinn pro verkauftem Gerät machen. Das hat eher die Ursache in der Nichterweiterbarkeit, wodurch man gezwungen ist für einen FLASH Chip, der einige wenige Euro kostet eben das über 100fache zu blechen, da man einen Mangel an internem Speicher nicht durch große Speicherkarten von extern ausgleichen kann. Dazu kommt dann noch ein aggresives Marketing und fertig. Wenn man es so einmal in einen Haushalt geschafft hat ist die Infrastruktur schon da und man kauft, aus kompatibilitätsgründen eben wieder ein Apple gerät. Wenn ich ein Samsung Handy habe kann ich problemlos ein Huawei Tablet dazu kaufen, beide können auf die gleichen Daten zugreifen. Der nächste kommt mit einem Pixel und kommt ebenfalls problemlos dran... Ist halt die Frage, was man will: Ein System was komplett zu ist, worin aber alles sauber und sicher funktioniert oder ein offenes System, was man in vielen Dingen problemlos verbinden kann, was dieses aber durch teilweise Kompatibilitätsprobleme und Sicherheitslücken erkauft.
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Christian B. schrieb: > naja, Apple war vorm Iphone tatsächlich fast blank und brauchte eine > Finanzspritze von Bill Gates... Neee, dass war vor dem Imac (1998), mit dem Ipod (2001) war Apple schon gut auf. Und als das Iphone kam (2007) war Gates Finanzspritze schon 10 Jahre Geschichte. Der Dreh ist halt, reichlich mit einer Produktreihe zu verdienen um die Entwicklung der nächsten (samt 'Ökosystem') locker zu finanzieren. Billigheimer können das nicht und müßen dann zur Bank betteln gehen, um ihre Entwickler zu entlohnen. Und wenn die Bank nicht die Neu-Entwicklung finanzieren will, wars das für die Innovation.
Christian B. schrieb: > Ist halt die > Frage, was man will: Ein System was komplett zu ist, worin aber alles > sauber und sicher funktioniert oder ein offenes System, was man in > vielen Dingen problemlos verbinden kann, was dieses aber durch teilweise > Kompatibilitätsprobleme und Sicherheitslücken erkauft. Es hält ja niemand Samsung als Smartphone-Hersteller oder DELL bei den Laptops und PCs davon ab, endlich auch mal einen innovativen M1-Prozessor zu entwickeln, einen äußerst kompakte Workstation wie den früheren Mac PRO oder die jetzigen flachen iMacs, die bei starker Leistung fast geräuschlos und robust funktionieren. Das Problem ist, für den Highend-Markt können die anderen nicht mehr mitziehen, weil sie erstens keine Highend-Hardware entwickeln können und zweitens würde das niemand zu den Apple-Preisen kaufen. Apple-Käufer sind anders als die Arbeitsdrohnen an ihren DELL Workstations. Die legen Wert auf mondänes Design, sichere Funktionalität und lange Werthaltigkeit. Weniger auf Technik zum Anfassen.
Inside schrieb: > Apple-Käufer sind anders als die Arbeitsdrohnen an ihren DELL > Workstations. > Die legen Wert auf mondänes Design, sichere Funktionalität und lange > Werthaltigkeit. > Weniger auf Technik zum Anfassen. Es sprach: Ein Apple Jünger.
Inside schrieb: > Es hält ja niemand Samsung als Smartphone-Hersteller oder DELL bei den > Laptops und PCs davon ab, endlich auch mal einen innovativen > M1-Prozessor zu entwickeln, einen äußerst kompakte Workstation wie den > früheren Mac PRO oder die jetzigen flachen iMacs, die bei starker > Leistung fast geräuschlos und robust funktionieren. Das Wort "früher" trifft es schon perfekt: Früher hatte Apple noch Innovationen. Aber seit mindestens 6 Jahren laufen sie den Entwicklungen anderer nur noch hinterher... Naja, wie gesagt: Wenn die Umgebung erstmal eingerichtet ist kommt man aus der Blase nicht mehr so leicht raus. Beispiele? Smartwatch... Apple sprach noch davon, da waren andere schon am Markt. weiter wirds mit dem Faltdisplay gehen, das wird Apple dann auch so in 3 Jahren frühestens auf die Reihe kriegen und als das Große Ding feiern... Die Liste ließe sich noch deutlich fortsetzen aber das führt ja zu nichts. Für mich ist Apple eine Firma, die dir Technik von vor 2 Jahren zum doppelten Preis aktueller Geräte andrehen will. Vermutlich bin ich nicht Individualist genug, dass ich nicht verstehe, wieso es so geil ist, solch ein Gerät zu haben. Wie gesagt: ich will gar nicht klein reden, dass Apple früher sehr innovativ war. Das Smartphone haben sie zwar nicht erfunden, aber doch zu der Verbreitung verholfen, die es heute hat. Nur sind sie irgendwann halt von der Ersten Reihe in der Innovationsliga zurückgetreten und haben andere machen lassen. Man könnte auch sagen: Sie haben sich auf ihren Lorbeeren ausgeruht.
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