Manchmal (in schaltnetzteilen usw) sieht man, dass Transistoren direkt mit der kühlfahne auf die Platine gelötet werden. Wie krieg ich die runter wenn ich sie nicht runterschneiden will(wo dann die ganze Platine im Arsch ist)? Löten geht sicher nicht weil ich dabei den ganzen transistor auf löttemperarur bringen muss. Das hält der doch nicht aus.
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> Das hält der doch nicht aus.
Und ob, oder was denkst du, wie der festgemacht wurde?
Max schrieb: > Das hält der doch nicht aus. Das muss mit dem Lötkolben nur flott genug gehen. Thomas W. schrieb: > Heißluftstation Das ist das Beste.
In vernünftiger Zeit hoch heizen und sofort abnehmen, wenn locker. Nicht ewig mit zu schwachem Kolben drauf herum stochern. Mfg
Christian S. schrieb: > Nicht ewig mit zu schwachem Kolben drauf herum stochern. Potentes Handstück und dicke, kurze Lötspitze. Max schrieb: > Löten geht sicher nicht weil ich dabei den ganzen > transistor auf löttemperarur bringen muss. Du kannst die Pins vorsichtig abschneiden und dann den Körper wegbrutzeln. Michael M. schrieb: > Thomas W. schrieb: >> Heißluftstation > Das ist das Beste. Ein Anfänger und Heißluftation ist so gut wie "gleich wegschmeißen". Ich höre schon, wie die Platine Blasen schiebt und delaminiert.
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Am besten ist es, erst die dünnen Beinchen abzulöten (da gibt es kleine Blechklingen, die kann man unter die Beinchen schieben und damit verhindern, daß sich alles beim Abkühlen wieder verbindet, die Blechklinge am besten unter den Beinchen lassen). Dann die Platine auf einem Heizbett vorwärmen, und mit einem ernsthaften Lötkolben den Transistor schnellstens so heiß machen daß du ihn mit einer Pinzette wegnehmen kannst.
Ich denke anlöten geht leichter weil du den Teil der Platine schon mal aufheizen kannst und somit der transistor nur ganz kurz heiß werden muss. In den datenblättern steht mei st eine maximale Temperatur von 150°C und löten tust du aber mit >300°C. Edit: schon wieder dieser seltsame Bug, es steht ich kann 3 Beiträge/h absenden, es geht aber nur einer...
Max schrieb: > In den datenblättern steht mei st eine maximale Temperatur von > 150°C und löten tust du aber mit >300°C. ... und das bei einem Lötdraht mit einem Schmelzpunkt von um die 183°C bzw. 217°C 150°C ist die max. Sperrschichttemperatur, bei der der Transistor noch betrieben werden darf und Kenndaten zugesagt werden. Guck dir mal das Reflow-Profil an. Das geht deutlich höher.
Das Reflowprofil gibt aber nicht umsonst auch eine maximale Zeit vor. Lange mag der Transistor diese Temperaturen nämlich nicht ertragen, auch ohne Betrieb nicht.
Max schrieb: > Löten geht sicher nicht weil ich dabei den ganzen > Transistor auf Löttemperarur bringen muss. Das hält der doch nicht aus. Wieso muß der Transistor runter, wenn er nicht sowieso schon kaputt ist?
Wühlhase schrieb: > Lange mag der Transistor diese Temperaturen nämlich nicht ertragen, auch > ohne Betrieb nicht. Der Transistor soll auch nicht dauernd ein- und ausgelötet werden. Es reicht, wenn das Lötzinn einmal flüssig wird und man ihn abheben kann. Wie lange willst du denn daran rummachen? Wichtig ist das Vorheizen, damit die eingebrachte Wärmeenergie primär die Lötstelle heizt und nicht erstmal von der Platine "aufgesaugt" wird. Wenn der Transistor defekt ist, dürfte es sowieso ziemlich egal sein, ob er das übersteht. Der TO will primär, dass seine Platine überlebt.
Wühlhase schrieb: > Das Reflowprofil gibt aber nicht umsonst auch eine maximale Zeit vor. > Lange mag der Transistor diese Temperaturen nämlich nicht ertragen, auch > ohne Betrieb nicht. Der Transistor kann noch viel höhere Temperaturen ertragen, solange er nicht bestromt wird. Die Dotierprozesse laufen bei um die 900°C. Nur wenn du ihn bestromst bei einer Temperatur über der, in der die intrinsische Leitfähigkeit komplett einsetzt (bei Silizium ca. 125°C, kommt einem vielleicht bekannt vor), dann zerlegst du durch Elektromigration irreversibel das Dotierprofil. Danach kann der Transistor alles sein, vom Isolator bis zum Leiter nur nicht mehr funktionsfähig. Der Grund, weshalb man nicht so hoch gehen darf ist, dass sich dann das Gehäuse zerlegt. und wenn das passiert, nimmt es zumeisst die Bonddrähte mit ins Grab, die reißen dann ab. Je mehr und je feiner diese sind, desto gefährlicher ist das. Deshalb halten ICs weniger Temperatur aus als Transistoren und deshalb sollte das Lötprofil halbwegs eingehalten werden, damit man eben keine zu großen Spannungen wegen der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten generiert.
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Für solche Transistoren nehme ich einen 80W Lötkolben, wie schon geschrieben wurde: mit dicker+kurzer Spitze sowie einen 2000W Heissluftfön. Vorher ordentlich Flussmittel drauf oder zumindest einiges an Zinn auf die Spitze (wegen dem Flussmittel, zeitlich direkt davor). Der 80W Kolben reicht manchmal, je nach Platine, aber ist eigentlich zu schwach für solche Geschichten. Der Fön allein geht ganz gut, mit viel Übung, sonst verbrutzelt alles.
Achso, zum Entlöten: Es gibt da imho 2 sinnvolle Wege, in denen Platine und Transistor überleben. Einmal die Heißluft. Da kann man ruhig 350°C einstellen und dann langsam kreisend über dem Gehäuse beginnend nach außen bewegen, so spiralförmig. 30 Sekunden sollte man da auf jeden Fall einplanen, Der Abstand sollte so 1-2cm betragen, je nach Luftdurchsatz. Wenn daneben empfindliche Bauteile (Steckverbinder sind hier prädestiniert) vorhanden sind: Diese mit Grillfolie (eine dicke Alu-Folien Variante) abschirmen. Wenn das nicht geht kann man auch mit dem Lötkolben entlöten, das dauert aber länger und ist daher mehr Stress für das Bauteil. Wie das geht wurde hier ja auch schon beschrieben: Eine dünne Klinge (Ich hab mir dazu mal eine Rolle Fühlerlehrenblech in 0,15mm Dicke beschafft) organisieren (Cutterklingen sind zu dick, die bekommt man kaum drunter). Dieses kann man, geschickt angesetzt unter die Beinchen schieben, wenn die Lötstelle dazu mit dem Lötkolben aufgeschmolzen wird. Dann einfach zwischen Gehäuse und Beinchen "Einhaken" und in Richtung Lötstelle drehen. Dabei schiebt sich das Blech direkt unter das Beinchen. Ist es komplett drunter: Lötkolben weg. Nun Beim 2. Beinchen das gleiche Vorgehen: Lötstelle erwärmen und das Blech unter dieses schieben. Sind beide so gelöst kann man mit Zugabe von etwas Lot das Kühlfähnchen entlöten. Das zusätzliche Lot hilft hierbei die Temperatur schnell an die Lötstelle zu bringen. Mit einer Pinzette den Transistor abnehmen, fertig. Es bedarf schon etwas Geschick und gefühlt 4 Händen aber wenn die Platine sicher gehalten wird sollte das mit ein klein wenig Übung sicher funktionieren. Schwierig wird diese Nummer, wenn unter der Kühlfahne Thermal Vias sind. Dann muss man die Platine vorheizen, sonst hat man kaum eine Chance das Teil da herunterzubekommen, da auch 80W dann schnell zu wenig sind.
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