Hallöchen! In unserem Labor (ca. 6x3m Fläche) suche ich einen LED-Ersatz für unsere längs auf 4,80m montierten 3x2 58W-Tageslichtröhren als Aufbaumodelle (keine abgehängte Decke). Die Dinger sind schon sehr alt (damals gebraucht gekauft) und einfach am Ende, nicht mehr wirklich ansehnlich - und eben auch nicht dimmbar. 58W-Röhren haben einzeln wohl rund 5200 Lumen. Mit den Reflexionsverlusten gehe ich mal von 30000 Lumen insgesamt aus. Durch hellgraue Bodenfliesen ist das Ganze nochmal heller. Da wir diese Helligkeit eigentlich nie wirklich benötigt haben und seit geraumer Zeit auch schnell steckbare LED-Leuchten (Beitrag "Re: [V] Superhelle LED Maschinenleuchten") direkt für den jeweiligen Arbeitsplatz zur Verfügung stehen, muss ich nicht auf 30k Lumen kommen. Ich habe letzte Woche probeweise jeweils eine Röhre pro Leuchte abgeschaltet (15k Lumen), und die Lichtmenge war fast ausreichend. Mit 20-25k Lumen sollte die Helligkeit also mehr als ausreichend sein. Angedacht hatte ich acht 62x62cm-LED-Panele nebeneinander, die dann auf knapp 5m Länge kommen. Zur Montage gibt es ja die entsprechenden Aufbaurahmen, wobei es bei der Geoemtrie eventuell einfacher sein könnte, entsprechend lange U-Profile zu verwenden und die Panele dann nachher nur einzuschieben/-legen, anstatt acht Einzelrahmen anzubringen oder diese Abhängeseile zu verwenden. Die erste Frage wäre: Gibt es noch andere Möglichkeiten, eventuell sogar fertige Systeme? Zur Elektrik bzw. meiner Wunschkonfiguration: 1.) Alle Panele sollen gemeinsam von 0-100% gedimmt werden können. Das kann gerne über ein fest installiertes Funkmodul an der Wand geschehen. Ich benötige keine Gruppenschaltungen oder Ähnliches, nur alle zusammen. 2.) Alle Panele werden über einen einzigen Anschluss exakt in der Mitte der Lampenleiste versorgt. 3.) Irgendwelche Smartphonelösungen sind raus - will ich nicht. 4.) Ich möchte über einen Schalter außerhalb des Raumes alle Panele schalten. 5.) Wichtig: dabei soll der gerade eingestellte Zustand (Dimmung, LED-Farbe) erhalten bleiben. Stand der Technik sind bei den Kassettenpanelen wohl etwa 100-120 Lumen/Watt. Bei acht Stück würde ich mit 3000 Lumen pro Quadrat (=24k Lumen) auskommen, Die meisten, die ich spontan finde, haben allerdings deutlich mehr Lichtleistung - wäre wegen der Dimmung aber nicht problematisch. Angenehm finde ich die Wählbarkeit der Lichtfarbe, also Warmweiss - Neutralweiss - Kaltweiss. Bei einem unserer Kunden ist das Ambiente im Raum so sehr schön einstellbar. Die Frage ist: muss man das haben oder sind diese CCT-Panele eher eine nette anfängliche Spielerei und langfristig ändert man an der Farbe dann eh nicht mehr? Vielleicht gibt es da Erfahrungen. Zur Verkabelung: Viele Angebote haben alles (Trafo, Funkfernsteuerung) integriert - bzw. liegt der Trafo dann einfach oben drauf. Spricht irgendetwas gegen gemeinsamen Trafo bzw. Dimmung/Farbauswahl aller Panele zusammen? Wie geschrieben: ich möchte gerne über den Schalter alles wirklich spannungsfrei schalten können und bei Wiedereinschalten den alten Zustand. Die üblichen Funkdimmer vergessen ohne Spannung wohl ihre aktuelle Einstellung (so die Auskünfte einiger Panel-Anbieter). Kocht bei der Ansteuerung/Spannung jeder Hersteller sein eigenes Süppchen, oder gibt es so etwas wie einen Standard? Die Kosten spielen übrigens keine große Rolle - ich möchte nicht groß entwickeln müssen (eigener Funk-Dimmer mit EEPROM etc.). Wenn es da etwas von der Stange gibt: gerne! Über das einfache Zusammenstecken passender Baugruppen könnte man aber nachdenken ;-) Wie sähe so eine Ansteuerung - angenommene CCT-Panele mit Dimmung/Farbwechel - konkret aus, wenn alle zusammen versorgt werden würden?
Chris D. schrieb: > Angenehm finde ich die Wählbarkeit der Lichtfarbe Schau Dir z.B. mal eine Farbtabelle bei verschieden Lichtfarben an. Wird selten gut.
Meistens wird die Lichtfarbe und Helligkeit 1x eingestellt und danach der Dimmer nie wieder gebraucht. ( außer im Labor wird Party gemacht :-) ) Wenn die alten Lampen noch nicht ganz fertig sind, würde ich gegen LED-Röhren tauschen. Leistungen und Lichtfarben passend aussuchen.
ich habe im Keller in zwei Räumen verschiedene Panele, die sind in abgehängten Decken (Odenwald Decke) eingebaut. Zuerst hatte ich V-Tac 36 W, 4000 K, 4320 lm bei Reichelt bestellt, die aber später eingebaut. Die sind sehr hell und haben gutes Arbeitslicht. Dann wollte ich die nachbestellen, gab es aber nicht mehr, als Ersatz habe ich Optonica 36 W, 4500 K, 3000 lm genommen. Die sind im Vergleich tatsächlich deutlich dunkler, gemessen habe ich in ca. 1m Abstand 1500 lm vs. 1250 lm. Ein gemeinsames NT ist schlecht, das war Konstantstrom mit irgendwas über 30 V. Dimmbare waren sehr teuer, die NT könnte man nachträglich tauschen. In den Wohnräumen habe ich vieles mit DALI gemacht, das eignet sich auch gut dafür. Kann in Gruppen schalten und dimmen, auch ohne Server durch entsprechende Schalter am Bus. Eine Automatisierung kann dann immer noch nachgerüstet werden. Meanwell hat da mittlerweile einiges im Programm, da müsste man ein Konstantstrom NT per DALI dimmbar finden. DALI macht die Installation einfach, es ist nur eine Leitung 5x1,5 mm² nötig. Sowas sollte für die genannten Panele passen: https://www.voltus.de/?cl=details&anid=fd056efd0e335519f4a933bab8ae6552
Chris D. schrieb: > 1.) Alle Panele sollen gemeinsam von 0-100% gedimmt werden können. Das > kann gerne über ein fest installiertes Funkmodul an der Wand geschehen. > Ich benötige keine Gruppenschaltungen oder Ähnliches, nur alle zusammen. Ich würde zur Ansteuerung den DALI-Bus nehmen. Das ist Stand der Technik und gut verfügbar. Zur Steuerung per Funk gibt es entsprechende Schnittstellen, beispielsweise bei https://www.lunatone.com/produkt-kategorie/wdali/ > Angenehm finde ich die Wählbarkeit der Lichtfarbe, also Warmweiss - > Neutralweiss - Kaltweiss. Bei einem unserer Kunden ist das Ambiente im > Raum so sehr schön einstellbar. Die Frage ist: muss man das haben oder > sind diese CCT-Panele eher eine nette anfängliche Spielerei und > langfristig ändert man an der Farbe dann eh nicht mehr? Vielleicht gibt > es da Erfahrungen. Wenn Du steuerbare Panels hast kannst Du mit überschaubarem Aufwand den Schritt in Richtung zirkadianem Licht gehen. Hierbei lässt mal über den Tagesverlauf Helligkeit und Lichtfarbe variieren. Hinsichtlich Lichtqualität toppt nichts das sog- Pi-Led-System von Kiteo (https://www.kiteo.eu/portfolio/k-aera-flat/). Hier werden über einen Farbtemperaturbereich von 1.800 bis 16.000K Farbwiedergabewerte von weit über 90 erreicht. Damit ist ein eine Farbbeurteilung kein Problem. Wir setzen solche Leuchten in unserer Produktion ein und die Mitarbeiter sind sehr zufrieden. Bei einem solchen System werden minütlich entsprechende Kombinationen aus Helligkeit und Lichtfarbe auf Grundlage einer Wertetabelle auf den Bus gesendet. Damit wäre das Kriterium "Einschalten im letzten Wert" erschlagen. > Wie sähe so eine Ansteuerung - angenommene CCT-Panele mit > Dimmung/Farbwechel - konkret aus, wenn alle zusammen versorgt werden > würden? 5 polige 230V-Verdrahtung: L/N/PE und DALI/DALI Verdrahtungstopologie: alles erlaubt außer Kreis.
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Vielen Dank für die Antworten. Alexander H. schrieb: > Chris D. schrieb: >> 1.) Alle Panele sollen gemeinsam von 0-100% gedimmt werden können. Das >> kann gerne über ein fest installiertes Funkmodul an der Wand geschehen. >> Ich benötige keine Gruppenschaltungen oder Ähnliches, nur alle zusammen. > Ich würde zur Ansteuerung den DALI-Bus nehmen. Das ist Stand der Technik > und gut verfügbar. > Zur Steuerung per Funk gibt es entsprechende Schnittstellen, > beispielsweise bei https://www.lunatone.com/produkt-kategorie/wdali/ Ok, das sieht doch interessant aus. >> Angenehm finde ich die Wählbarkeit der Lichtfarbe, also Warmweiss - >> Neutralweiss - Kaltweiss. Bei einem unserer Kunden ist das Ambiente im >> Raum so sehr schön einstellbar. Die Frage ist: muss man das haben oder >> sind diese CCT-Panele eher eine nette anfängliche Spielerei und >> langfristig ändert man an der Farbe dann eh nicht mehr? Vielleicht gibt >> es da Erfahrungen. > Wenn Du steuerbare Panels hast kannst Du mit überschaubarem Aufwand den > Schritt in Richtung zirkadianem Licht gehen. Hierbei lässt mal über den > Tagesverlauf Helligkeit und Lichtfarbe variieren. Ja, das hatte ich auch schon gelesen. Das wäre durchaus etwas für uns, weil wir im Labor (leider) keine Fenster haben. > Hinsichtlich Lichtqualität toppt nichts das sog- Pi-Led-System von Kiteo > (https://www.kiteo.eu/portfolio/k-aera-flat/). Hier werden über einen > Farbtemperaturbereich von 1.800 bis 16.000K Farbwiedergabewerte von weit > über 90 erreicht. Damit ist ein eine Farbbeurteilung kein Problem. > Wir setzen solche Leuchten in unserer Produktion ein und die Mitarbeiter > sind sehr zufrieden. > Bei einem solchen System werden minütlich entsprechende Kombinationen > aus Helligkeit und Lichtfarbe auf Grundlage einer Wertetabelle auf den > Bus gesendet. Damit wäre das Kriterium "Einschalten im letzten Wert" > erschlagen. > >> Wie sähe so eine Ansteuerung - angenommene CCT-Panele mit >> Dimmung/Farbwechel - konkret aus, wenn alle zusammen versorgt werden >> würden? > 5 polige 230V-Verdrahtung: L/N/PE und DALI/DALI > Verdrahtungstopologie: alles erlaubt außer Kreis. Vielen Dank, das werde ich mir mal ansehen!
Alexander H. schrieb: > Hier werden über einen Farbtemperaturbereich von 1.800 bis > 16.000K Farbwiedergabewerte von weit über 90 erreicht. Komisch - im Datenblatt ist nur ein Wert von 90 @4000K angegeben? Kann ich ja kaum glauben, daß hier ausgerechnet die Farbtemperatur mit dem schlechtesten Wert fürs Datenblatt ausgewählt wurde?!
mIstA schrieb: > Komisch - im Datenblatt ist nur ein Wert von 90 @4000K angegeben? Kann > ich ja kaum glauben, daß hier ausgerechnet die Farbtemperatur mit dem > schlechtesten Wert fürs Datenblatt ausgewählt wurde?! Ich stimme Dir zu. Daß da nur die Angabe für 4.000 K genannt ist wundert mich auch etwas. Im Gesamtkatalog auf Seite 100 https://www.kiteo.eu/marketing/KITEO_Katalog_2020_2021_de_sm.pdf kann man die Farbwiedergabeeigenschaften der LED sehen. Dazu kommen dann noch die verschlechternden Effekte der Leuchte. Aber satt über den Marktdurchschnitt dürfte das System noch immer sein, wobei der Marktdurchschnitt ja eher nur zwischen 3.000 K und 6.500 K zu ermitteln ist. Meine Formulierung war übrigens ungünstig gewählt. Richtiger wäre "... von teils weit über 90 ...". Du hast Recht.
Vielleicht nach etwas über einem Monat noch eine Rückmeldung zur letztendlich gefundenen Lösung: Gewählt habe ich jetzt acht 62x62cm-Panele (40W, CCT, dimmbar, 4800 Lux, 120lm/W, 70€ netto), die mit 24V versorgt werden. Um nicht jedem Panel ein eigenes Netzteil spendieren zu müssen, haben jeweils vier Panele ein Meanwell ELG-150-24AB-3Y erhalten, die unter die Decke geschraubt wurden und unter die die Panele passen. Da ich mir wegen der Wärmeentwicklung nicht ganz sicher war, habe ich die Panele mal 2h unter Volllast laufen lassen. und die Netzteile haben sich nicht merklich erwärmt. Auch mit der Wärmebildkamera ist jetzt keine kritische Erwärmung erkennbar.). Die Halterungen sind aus weiss gestrichenen C-Aluprofilen 50x20x20 mit 2mm Wandstärke. Durch den oberen C-Schenkel wurde mit der Decke verschraubt, die Panele liegen innen auf dem unteren C-Schenkel einfach nur auf, gesichert mit je zwei kurzen Drahtschlaufen mit eingeklebten Haltern. Durch leichtes Verkanten kann man die Panele leicht aus- und einhängen. Die Ansteuerung erfolgt zentral über einen echten Netzschalter und dann mit zwei Funkfernbedienungen in vier Gruppen zu je zwei Panelen. Mittels Drehrad lassen sich dann Farbtemperatur und vor allem die Helligkeit in sehr weiten Grenzen einstellen. Das ist bei den vielen optischen Experimenten sehr angenehm. Die gewählten Einstellungen bleiben auch bei komplettem Ausschalten erhalten (wichtig! - das machen nicht alle LED-Funkempfänger) Ein Farbfächer zeigt nur sehr leichte Farbabweichungen (CRI über 80 - ist nicht berauschend) - für nichtgrafische oder -kalibrierte Dinge (Photometrie) mehr als ausreichend. Für solche haben wir dann direkt am Arbeitsplatz entsprechende Möglichkeiten. Sehr angenehm ist das praktisch schattenfreie Arbeiten. Eine Blendwirkung konnten wir aufgrund der Position (etwa 5°C hinter dem Kopf) und den Wandregalsystemen über den Monitoren nicht feststellen - war aber so erwartbar. Ich hätte erwartet, dass man weniger an den Einstellungen "herumspielt", aber ich ändere doch öfter die Helligkeit und gegen Abend empfinde ich das wärmere Licht tatsächlich an angenehmer. Ab 6000K hat man tatsächlich das Gefühl, direkt über dem Milchglas blauen Himmel zu haben und der Raum wirkt luftiger, frischer, irgendwie sommermäßig - als wäre die Decke das Dach. Schon interessant, wie man seine Stimmung manipulieren kann ;-) Bei der Helligkeit war ich ja etwas skeptisch, weil man doch einiges aus der Anfangszeit und geschummelten Daten im Gedächtnis ("Funzeln!")hat, aber die acht Panele ersetzen die 6x58W spielend. Wenn ich die voll aufdrehe ist es wirklich extrem und deutlich zu hell. Die Hälfte der Nennleistung reicht mir persönlich locker aus, wobei meist dann auch nur zwei oder sogar nur eine Gruppe eingeschaltet werden. Fotos sind natürlich aufgrund der geringen Dynamik schwierig. Aber zumindest lassen sie den Aufbau etwas erahnen. Ach so: und deutlich besser als die Rasterkassetten sieht es auch noch aus :-) Aber das ist natürlich Geschmackssache.
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