Guten Abend liebes Forum, hier vielleicht ein Freitagsthema. Bitte seid trotzdem nett zu mir :)) Zunächst ein paar Worte zu meiner Situation: Ich arbeite seit 5 Jahren als Entwicklungsingenieur für Steuergerätesoftware in einem größeren Konzern. Eingestiegen bin ich damals direkt von der Uni und konnte mir seitdem nicht zuletzt durch meine motivierten Teammitglieder viel Know How im Bereich Software Engineering aneignen. Für viele technische Fragestellungen rund um das Produkt bin ich mittlerweile der erste Ansprechpartner. Zwar habe ich nach wie vor viel Spaß an der Technik, sehe mich aber in den nächsten Jahren trotzdem eher in einer Führungs- bzw. Projektfunktion. Entsprechende interne Fortbildungen habe ich schon vor zwei Jahren (Q4/19) in die Wege geleitet und einige Monate später auch erfolgreich abgeschlossen. Kurz darauf kam Corona in Europa an und veranlasste u.A. mein Unternehmen dazu, auf 100% Remote Work zu wechseln. So weit, so gut. Ich weiß nicht, wie es euch ergeht, aber ich fühle mich seitdem zunehmend wie eine unbedeutende MS Teams Kachel. Ein Tag gleicht dem anderen und beinhaltet fast ausschließlich die Abarbeitung/Implementierung von Tickets. Die Regelmeetings drehen sich nur um's fachliche und landen aufgrund der fehlenden Eindrücke immer seltener im Langzeitgedächtnis. In unserem Fall gibt es einen unveränderten kleinen Kreis von Mitarbeitern, die eine Vielzahl von Meetings treiben und einen umso größeren Kreis, der schweigsam an diesen Meetings teilnimmt. Eine allgemeine Passivität hat sich mit der Zeit spürbar breitgemacht, wie ich sie 'Offline' so noch nicht wahrgenommen habe. Jetzt zum eigentlichen Thema: Ich habe das Gefühl, dass ein Aufstieg bzw. eine Karriere unter diesen Umständen kaum möglich erscheinen. Salopp gesagt ist mir nicht klar, wie man sich aus dem Home Office heraus für eine Führungsposition empfehlen soll. Die ungewöhnlich kleine Zahl an Aufsteigern bzw. Wechslern in den letzten zwei Jahren in meinem Unternehmen bestärkt mich in meiner Wahrnehmung. Wie ist eure Sicht auf das Thema? Ich bin gespannt auf eure Beiträge.
Hans P. schrieb: > Ich arbeite seit 5 Jahren als Entwicklungsingenieur ... > sehe mich aber in den nächsten > Jahren trotzdem eher in einer Führungs- bzw. Projektfunktion. finde den Fehler! Als Hilfe: Wer gerade 1/7 seiner Karriere hinter sich hat, dürfte kaum über das Knowhow und die Erfahrung verfügen, jemanden zu führen und wenn dann nur die Anfänger mit <3 J BE. Mach mal die 10 Jahre voll und rekapituliere, was du unterwegs an Projekmanagment mitgemacht hast. Das sind dann rund 1-2 Jahre netto. Damit kann man gerne auch Projektingenieur werden und das fulltime machen. (gibt überall nur noch Führungsnaturen, wie mir scheint ...)
Wie hättest du dich denn im Vor-Ort-Office den Vorgesetzten empfohlen? Durch anquatschen?
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Tim Leiter schrieb: > Als Hilfe: Wer gerade 1/7 seiner Karriere hinter sich hat, dürfte kaum > über das Knowhow und die Erfahrung verfügen, jemanden zu führen und wenn > dann nur die Anfänger mit <3 J BE. Hhmm, das ist eine ziemlich harte Anforderung an einen Leiter in diesen Zeiten. Viele werden auch schon Leiter, weil sie einfach nur ein gutes Organisationstalent sind mit der Fähigkeit, sich schnell Halbwissen anzueignen von seinen Leuten. Aber klar, in ernsthaften Großkonzernen wird wohl der Leiterposten sorgfältiger vergeben. Obwohl wenn ich an die Autokonzerne und deren Skandale nachdenke, würde ich sagen, dass der Schlendrian überall ein gern gesehener Mitarbeiter ist.
Hans P. schrieb: > Ich weiß nicht, wie es euch ergeht, aber ich fühle mich seitdem > zunehmend wie eine unbedeutende MS Teams Kachel. Ein Tag gleicht dem > anderen und beinhaltet fast ausschließlich die > Abarbeitung/Implementierung von Tickets. Dann agierst du eindeutig zu passiv, handelst nur wie eine Arbeitsdrohne. So wird das natürlich nichts mit einer Karriere, warum sollte man denn auch so jemanden befördern? Du musst selbst viel mehr aktiv werden, um dich für eine Beförderung zu empfehlen, mit guten Ideen und Initiativen bei deinen Vorgesetzten punkten, die Extrameile gehen. Tue Gutes und rede darüber, erarbeite dir einen entsprechenden Ruf im Unternehmen. Insbesondere als Führungskraft, die du mal werden möchtest, musst du gut netzwerken können, dafür musst du aber nicht vor Ort im Unternehmen sein. Mit Home Office hat dein Problem jedenfalls gar nichts zu tun, du hättest im Büro ganz genau die gleiche Situation vor dir. Mir erscheint das eher wie eine faule Ausrede von dir. Hast du schon mal in Erwägung gezogen, dass du vielleicht gar nicht der geeignete Typ Mensch für eine Führungsposition bist? > Die Regelmeetings drehen sich > nur um's fachliche und landen aufgrund der fehlenden Eindrücke immer > seltener im Langzeitgedächtnis. In unserem Fall gibt es einen > unveränderten kleinen Kreis von Mitarbeitern, die eine Vielzahl von > Meetings treiben und einen umso größeren Kreis, der schweigsam an diesen > Meetings teilnimmt. Warum gehörst du nicht zu dem kleinen Kreis dieser aktiven Mitarbeiter? Wer etwas erreichen möchte, muss auch etwas anbieten. > Eine allgemeine Passivität hat sich mit der Zeit > spürbar breitgemacht, wie ich sie 'Offline' so noch nicht wahrgenommen > habe. Du scheinst dich in Passivität zu ergeben und willst trotzdem Karriere machen? So funktioniert das natürlich nicht.
Senf D. schrieb: > Wer etwas erreichen möchte, muss auch etwas anbieten. 1.Nur Tickets drehen macht natürlich auch keinen Spaß auf Dauer. 2.Es ist nicht jeder gute Fachmann automatisch eine gute Führungspersönlichkeit. Man sollte wissen was man kann.
Hans P. schrieb: > Salopp gesagt ist mir nicht klar, wie man sich aus dem Home Office > heraus für eine Führungsposition empfehlen soll. Schreibst du hier doch ;-) Hans P. schrieb: > In unserem Fall gibt es einen > unveränderten kleinen Kreis von Mitarbeitern, die eine Vielzahl von > Meetings treiben und einen umso größeren Kreis, der schweigsam an diesen > Meetings teilnimmt. Eine allgemeine Passivität hat sich mit der Zeit > spürbar breitgemacht, wie ich sie 'Offline' so noch nicht wahrgenommen > habe. Du hast eine Ineffizienz im Unternehmen erkannt und könntest nun Führungsfähigkeiten beweisen und eine Behebung voranbringen. Sprich das bei deinem Chef an, dass die Meetings ungünstig laufen, du es gerne anders angehen würdest, etc. Habe einen KONKRETEN Vorschlag. Selbst aktiv werden ist wichtig. Frag nach Aufgaben wo du dich beweisen kannst als Führungskraft, uns wenns für den Anfang nur PL in einem Kleinprojektteil ist. Manchmal bietet sich auch eine Situation an, einfach die Führung zu übernehmen. Gefärlich, aber möglich. Mitarbeiter/PL geht ohne ordentliche Organisation längere Zeit in Urlaub/Elternzeit/etc? Deine Chance für die Zwischenzeit. Dein Chef dreht Däumchen im Meeting, bereitet nix vor, schickt keine Meeting Minutes herum? Dann leg los. PL macht seinen Job nicht? Na dann machs besser! Je nach Chef funktioniert das oder gibt Ärger. Ich hab beides erlebt, würde es aber wieder tun. "DU FÜHRST DIE TELKO ZU STARK!!!11". 1-2 Jahre später war ich dann Projektleiter für ein paar nette Projekte. Remote Work ist eine Herausforderung in der Führung/Leitung. Mitarbeiter lassen sich deutlich leichter ablenken bzw. verleitet es auch manche dazu, sich ablenken zu lassen. Das ist kein Problem des Mitarbeiters sondern des Meetings. Wird es zu langweilig machen die Leute was anderes. Es gibt auch extra Kurse hierfür bzgl. Remote Führen, ggf wäre das was für dich? Ja, Remote ist eine Herausforderung, das gilt es zu akzeptieren. Sei dir insbesondere darüber klar, dass du die Projektmitglieder kaum auf dem Flur triffst. Ihr Zustand und Motivation mag in Gruppenmeetings verborgen bleiben. Kümmere dich um sie, die Pandemie kann ganz schön aufs Gemüt schlagen. Wenn du Karrieretechnisch fest hängst kann auch ein Wechsel sinnvoll sein. Ich habe ebenfalls zu Krisenzeiten (vor ~6 Monate) meinen Job gewechselt. Mit neuem Job kommt neue Verantwortung. Nach 5 Jahren ist auch die Zeit oftmals gekommen, wo die Lernkurve sehr flach wird. Jeder Tag wird dann zum Rückschritt, weil deine Konkurrenten die Karriere stärker vorantreiben aber du auf der Stelle trittst.
Hans P. schrieb: > Ich weiß nicht, wie es euch ergeht, aber ich fühle mich seitdem > zunehmend wie eine unbedeutende MS Teams Kachel. Bei sich abzeichnenden Probleme in der Psyche wie ne Deppression geht man zum Facharzt, aber sucht nicht im Internet nach Bestätigung. Du bist hier komplett falsch!
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Wie gesagt: Wer im Homeoffice rumlungert macht keine Karriere.
Hans P. schrieb: > unbedeutende MS Teams Kachel Das warst Du vorher auch, nur eben nicht als MS Teams Kachel. Die Karrieresprünge kommen mit dem Jobwechsel. Sich innerhalb der FA hochzuarbeiten funktioniert super für mehr Arbeit und Verantwortung aber nicht so super für mehr Gehalt und neue Titel. Die Gründe dafür sind immer die gleichen. Man müsste Dich ersetzen bei dem was Du jetzt tust und Deine alten Kollegen sollen Dich als neuen Vorgesetzten akzeptieren. Das würde besser klappen, wenn Du fachlich ein Idiot bist, aber gut quatschen kannst, im Anzug super aussiehst, mit Titel wie Master of Dingsbums und Dr. des Smalltalks. Alle wollen führen aber fast niemand kann sowas. Außerdem führt man ja nicht, man führt vor. Sinnlose Idiotien der GF durchsetzen, Primadonnen besänftigen, Budget überwachen und das alles so hindrehen das man selbst gut dabei wegkommt um die nächste Stufe zu erreichen bis das Kartenhaus zusammenbricht.
Max M. schrieb: > Das warst Du vorher auch, nur eben nicht als MS Teams Kachel. Damit hast du perfekt das Problem des Threaderstellers in einem prägnanten Satz zusammengefasst!
Wenn du eine planbare Karriere möchtest, musst du in den öffentlichen Dienst gehen. Ansonsten lohnt es sich auch, vernünftige Kleidung zu tragen und charismatisch aufzutreten; Wer soll dich sonst ernstnehmen? Ob du das Zeug zur Führung hast, kann hier niemand sagen. Aber ich kann dir sagen, was solche Leute im besten Fall ausmacht: Man kommt mit jeder Art von Leuten zurecht und kann praktisch eine beliebige fremde Person auf der Straße zu seinem Knecht machen. Man lenkt die Gesprächsthemen und kontrolliert seine Umgebung. Dadurch kann man oft unbewusst sein Umfeld manipulieren und seine Interessen sehr klar durchsetzen. Wenn man dann noch seine Interessen korrekt eingrenzen kann und technisch Ahnung hat, sind die Wege zur Führungskraft geebnet. Heißt auch: Wenn die Leute im Alltäglichen nicht nach deiner Pfeife tanzen, solltest du deine Erwartungen im Beruf nicht zu hoch hängen.
Torben schrieb: > Wie hättest du dich denn im Vor-Ort-Office den Vorgesetzten > empfohlen? Durch anquatschen? Die jetzige Generation empfiehlt sich über Elevatorpitches. Gerne auch bei Sendungen wie die Höhle der Löwen. Kronzucker war da noch alte Schule. Der empfahl sich selbst am Ende jeder Sendung.
Weißkopfseeadler schrieb: > Führungskraft Ja, Du beschreibst da den klassischen Soziopathen. "Man geht davon aus, dass etwa vier Prozent der Bevölkerung Narzissten sind und etwa ein bis zwei Prozent Psychopathen. Deren Anteil in Führungspositionen beträgt etwa sechs Prozent." [https://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-05/psychopathen-interview-psychologe-jens-hoffmann] Die Soziopathen gehen verstärkt in die Führungsposten, die Psychopathen zu MC.net 😂😂😂
Wie andere schon schrieben hat dein Problem nichts mit Homeoffice zu tun. Hans P. schrieb: > Für viele technische Fragestellungen rund um das > Produkt bin ich mittlerweile der erste Ansprechpartner. Da haben wir eines deiner Probleme. Firmen verlieren ungern Leute mit richtig gutem Produktknowhow. Für Personalverantwortung sollte man zwar nicht völlig verblödet sein, aber man sollte Anderes vorweisen können als der Top-Dog für das Produkt zu sein. > Ein Tag gleicht dem > anderen und beinhaltet fast ausschließlich die > Abarbeitung/Implementierung von Tickets. Ok, du sagst uns dein jetziger Job ist scheiße. Nur wie hat das was mit Aufstiegsmöglichkeiten zu tun? > Die Regelmeetings drehen sich > nur um's fachliche Worum sonst? Livecam Ringelpiez mit selber Anfassen? Bzw., warum soll man in einem normalen Meeting deine Aufstiegswünsche vor den Kollegen diskutieren? > In unserem Fall gibt es einen > unveränderten kleinen Kreis von Mitarbeitern, die eine Vielzahl von > Meetings treiben Au Scheiße. Also ein Haufen Heizdüsen-Wichtigtuer-Anzugträger-Typen die den Rest mit Meetings nerven. Von der Wiege bis zur Bahre, Meetings, Meetings, Seminare. "Was haben sie bei der Firma XYZ gemacht?" "Ich war Meeting-Treiber." "Jo, leckts Mi do am Orsch!" > und einen umso größeren Kreis, der schweigsam an diesen > Meetings teilnimmt. Weil sie nicht aus dem Scheiß raus kommt und natürlich auch nicht einsehen die Meetingtreiber zu bespaßen oder deine Aufstiegsmöglichkeiten in den Meetings zu diskutieren. > Eine allgemeine Passivität hat sich mit der Zeit > spürbar breitgemacht, wie ich sie 'Offline' so noch nicht wahrgenommen > habe. Dann sind deine "Antennen" nicht sehr fein eingestellt. Bis auf wenige Typen hasst der normale Techniker oder Ingenieur Meetings. MS Teams fokussiert das Problem nur, da war es schon immer. Du hast es nur nicht gemerkt. > Ich habe das Gefühl, dass ein Aufstieg > bzw. eine Karriere unter diesen Umständen kaum möglich erscheinen. Aufstiegsmöglichkeiten ergeben sich genau so wie vor Corona. Ja, viele Firmen haben dank Corona Wachstumspläne auf Eis gelegt. Nur machen sie das alle paar Jahre sowieso, je nach Konjunkturzyklus. Also überhaupt nichts Neues. Aber durch natürliche Fluktuation gibt es immer mal wieder Aufstiegsmöglichkeiten. > Salopp gesagt ist mir nicht klar, wie man sich aus dem Home Office > heraus für eine Führungsposition empfehlen soll. Jetzt stell dir erst mal die Frage wo, nicht wie, man sich für eine Führungsposition empfiehlt. In Meetings vor Kollegen und dem Chef wichtig machen? NEIN! In kleiner "privater" Runde. In Kontakt mit deinem Chef und anderen Entscheidungsträgern im Unternehmen. > Die ungewöhnlich kleine > Zahl an Aufsteigern bzw. Wechslern in den letzten zwei Jahren in meinem > Unternehmen bestärkt mich in meiner Wahrnehmung. Aber es gab welche. Warum warst du nicht dabei? Warum standest du nicht auf dem Zettel? Nicht den Finger am Puls um überhaupt mitzubekommen wenn es eine Möglichkeit gibt? > Ich bin gespannt auf eure Beiträge. Och neeee, nicht solche Phrasen.
Tim Leiter schrieb: > Als Hilfe: Wer gerade 1/7 seiner Karriere hinter sich hat, dürfte kaum > über das Knowhow und die Erfahrung verfügen, jemanden zu führen und wenn > dann nur die Anfänger mit <3 J BE. Diese arrogante und antiquierte Denke des mittleren und höheren Managements wird der deutschen Industrie noch das Rückrat brechen.
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Hans P. schrieb: > Zwar habe ich > nach wie vor viel Spaß an der Technik, sehe mich aber in den nächsten > Jahren trotzdem eher in einer Führungs- bzw. Projektfunktion. Es gibt zu viele Wichtigtuer, die sich selbst in der Führungsfunktion sehen. Hans P. schrieb: > In unserem Fall gibt es einen unveränderten kleinen Kreis von Mitarbeitern, > die eine Vielzahl von Meetings treiben und einen umso größeren Kreis, der > schweigsam an diesen Meetings teilnimmt. Eine allgemeine Passivität hat > sich mit der Zeit spürbar breitgemacht, wie ich sie 'Offline' so noch nicht > wahrgenommen habe. Ich finde solche Meetings super. Sollen die Wichtigtuer labern. Dann kann ich nebenher im Internet surfen und die Zeit trotzdem als Arbeitszeit abrechnen.
Max M. schrieb: > "Man geht davon aus, dass etwa vier Prozent der Bevölkerung Narzissten > sind Unter Softwareentwicklern scheint der Anteil der Narzissten deutlich höher zu liegen. Was mir auffällt ist, dass die besonders narzisstischen Kollegen häufig keinen Hochschulabschluss hatten. Vielleicht wäre ein Studium ein heilsamer Schock für sie gewesen.
Hans P. schrieb: > Wie ist eure Sicht auf das Thema? Ich bin gespannt auf eure Beiträge. Man steigt schneller durch Wechsel auf als seine Zeit ewig im gleichen Laden abzusitzen, dass man das immer wieder erklären muss. Und als Ing biste eh nur dritte Wahl wenn es um Leitungsposten geht.
Senf D. schrieb: > Du musst selbst viel mehr aktiv werden, um dich für eine Beförderung zu > empfehlen, mit guten Ideen und Initiativen bei deinen Vorgesetzten > punkten, die Extrameile gehen. Tue Gutes und rede darüber, erarbeite dir > einen entsprechenden Ruf im Unternehmen. Insbesondere als Führungskraft, > die du mal werden möchtest, musst du gut netzwerken können, dafür musst > du aber nicht vor Ort im Unternehmen sein. Ein früherer Schulkamerad hat Karriere gemacht, obwohl er in Schule und Studium nur Mittelmaß war. Auf Youtube habe ich ein Interview von ihm gesehen, in dem er sagt, er würde jeden Tag 1,5 Stunden in den sozialen Medien (LinkedIn, XING etc.) netzwerken. Ich finde das einfach krank. Karriere hat er laut XING und LinkedIn allerdings immer nur durch Jobwechsel gemacht. In seiner jeweiligen Firma scheint er noch nie aufgestiegen zu sein.
F. B. schrieb: > Was mir auffällt ist, dass die besonders narzisstischen > Kollegen häufig keinen Hochschulabschluss hatten. Vielleicht wäre ein > Studium ein heilsamer Schock für sie gewesen. Der Schock hätte allzuoft darin bestanden das da vorne jemand steht, der vielleicht mal früher ganz was tolles war, aber schon seit vielen Jahren raus ist aus der Thematik und die Entwicklung der letzten Jahre nur aus der Theorie kennt. Jemand der geil auf den Prof. Titel und die akademische Anerkennung ist, weil es fachlich und menschlich eben nicht zu einem richtig gut dotiertem Job in der freien Wirtschaft gereicht hat. Der Programmierer sitzt doch oft schon seit Kindesbeinen am Rechner und spricht seine Programmiersprachen fliessend. Der hat kaum Freunde, weil er ein Nerd ist, der nur mit anderen Nerds kann, wenn überhaupt. Seine sozialen Kontakte bestehen aus Foren und MMO Games, in denen andere Nerds den gleichen asozialen Ton anschlagen und das geht dem in Fleisch und Blut über, weil er denkt das Menschen nunmal so kommunizieren. In der realen Welt, kann den keiner leiden, weil er sich wie ein Arsch benimmt, daher bleibt es dann bei dem Sozialverhalten, das er in Foren ja weiter ausleben kann. Ein guter Coder ist Single, entweder dürr oder fett und kleidet sich als ob er blind in den Schrank greift. Sozial kompetente, verheiratete Coder die sich anständig kleiden und ein inkaktes soziales Umfeld haben, sind meist nicht ansatzweise so gut. Ausnahmen bestätigen die Regel. Daher sollte man nur einen kleinen Teil seiner täglichen Kommunikation bei MC.net pflegen. Zuviel davon ist nicht gut für den Charakter.
Rainer Z. schrieb: > Tim Leiter schrieb: >> Als Hilfe: Wer gerade 1/7 seiner Karriere hinter sich hat, dürfte kaum >> über das Knowhow und die Erfahrung verfügen, jemanden zu führen und wenn >> dann nur die Anfänger mit <3 J BE. > > Diese arrogante und antiquierte Denke des mittleren und höheren > Managements wird der deutschen Industrie noch das Rückrat brechen. Das sehe ich ganz anders. Niemand respektiert Grünschnäbel als Führungskräfte, da sollte man schon etwas vorweisen können, was die Position als Chef halbwegs rechtfertigt. Erfahrung und Menschenkenntnis sind sehr wichtig als Führungskraft. Im Übrigen heißt es "Rückgrat".
Senf D. schrieb: > Erfahrung und Menschenkenntnis > sind sehr wichtig als Führungskraft. Du hattest aber schon mal Vorgesetzte, oder? Also 80% meiner ehemaligen Führungskräfte hatten bestimmt einiges das IHR Boss an ihnen geschätzt hat, aber Kompetenz, Menschenkenntniss, Vorbildfunktion und Führungsstärke waren ganz offensichtlich nicht dabei. Die haben sich die Finger schmutzig genug gemacht, das man ihnen vertrauen konnte, weil sie selbst Teil des großen Betruges waren. Und sie waren zu blöd den Job zu machen den ihre Untergebenen jeden Tag tun, daher musste man eine andere Verwendung für sie finden. Und wer zu blöd ist und das weiß, der hält seinem Boss die Zügel weil er ohne seinen Boss nichts wäre. Solche Leute sind schön ungefährlich. Aber irgendwie purzeln die immer weiter rauf, weil sie zuviel wissen als da man die absägen könnte.
Max M. schrieb: > Senf D. schrieb: > >> Erfahrung und Menschenkenntnis >> sind sehr wichtig als Führungskraft. > > Du hattest aber schon mal Vorgesetzte, oder? Freilich. > Also 80% meiner ehemaligen Führungskräfte hatten bestimmt einiges das > IHR Boss an ihnen geschätzt hat, aber Kompetenz, Menschenkenntniss, > Vorbildfunktion und Führungsstärke waren ganz offensichtlich nicht > dabei. Das ist schade für dich, entspricht aber nicht meinen Erfahrungen mit Führungskräften in einem großen Unternehmen. Es gibt wie bei allen Kollegen sicher solche und solche, aber ich habe bisher nur gute Erfahrungen mit meinen Vorgesetzten gemacht (und diese mit mir).
Hier der TO! Danke für die Einschätzungen in klassischer µC-Manier :D Weder bin ich zu jung, zu depressiv oder habe sonstige Abneigungen gegen meinen Job. Ganz im Gegenteil, ich fühle mich in Anbetracht der Lage sogar recht wohl, nur scheine ich offenbar nicht für 100% Remote Work gemacht zu sein. Wie würde ich mich offline als Führungskraft empfehlen? Sehr gute Frage! Ich denke ganz allgemein gesprochen durch Kommunikation. Und zwar nicht nur die verbale, sondern auch die non-verbale. Ob sich jemand für die Führung von Mitarbeitern eignet, sieht man meiner Meinung nach am ehesten an der Interaktion mit eben diesen Mitarbeitern. Wie sehr wird jemand in seinem Führungsanspruch akzeptiert? Wie viel Vertrauen wird einem entgegengebracht? Wie durchsetzungsstark ist man? Wie empathisch etc. pp. Hier könnten etliche weitere Punkte stehen. Es gibt aus eigener Erfahrung mit Vorgesetzten bestimmte Typen, denen ich ihre Rolle mehr "abkaufe" als anderen und ihnen als Konsequenz ganz automatisch mit mehr Vertrauen und Loyalität begegne. Nennen wird es eine charismatische Führungspersönlichkeit. Bei dieser wird schnell klar, dass er oder sie nicht nur verbal und rein fachlich kommunizieren kann, sondern auch die non-verbalen Faktoren zu nutzen weiß. Hier ist insbesondere das Auftreten (Aussehen, Kleidung, Mimik, Gestik, Verhaltensweisen etc.) von Bedeutung. Weiter oben wurde es bereits angesprochen. Diese Faktoren sind im Home Office / Remote Work aber vollkommen unsichtbar. Ob deine oder Nachbars MS Kachel im Meeting mehr 'Showtime' besitzt, spielt doch am Ende gar keine Rolle. Zahlreiche psychologische Phänomene setzen gar nicht erst ein, wenn jeder isoliert vorm Rechner sitzt. Warum hacke ich die ganze Zeit auf diesen Faktoren rum? Auf die Gefahr hin, mir eine noch größere µC-Klatsche abzuholen: Ich denke, dass ich sehr viele Eigenschaften einer charismatischen Führungspersönlichkeit aufweise. Nicht, weil ich hier irgendeine Checkliste im Internet durchgegangen bin, sondern weil mir das im realen Leben sehr häufig so gespiegelt wird. Sei es im Verein, im Freundeskreis, in neuen Gruppen etc. Ich werde keinen Hehl daraus machen, dass mir durch mein Auftreten im Leben schon viele Lorbeeren zugeflogen sind. Diese Stärken, die i.w.S. alle in den Bereich Kommunikation fallen, sind im Home Office aber keinen Pfennig wert. Natürlich hängt es nicht nur von solchen Punkten ab, das ist mir völlig klar. Weiter oben wurde mir wahrscheinlich zurecht eine zu hohe Passivität vorgeworfen. Ein Netzwerk spielt selbstverständlich auch eine große Rolle. Gerade hier greift aber meiner Meinung nach wieder das Zwischenmenschliche. Naja.. Bleibt nett :D
Hans P. schrieb: > Diese Stärken, die i.w.S. alle in den Bereich Kommunikation fallen, sind > im Home Office aber keinen Pfennig wert. Das ist doch Mumpitz. Ein Gespräch mit Mikrofon und Kamera ist auf der beruflichen Ebene fast als gleichwertig zum persönlichen Gespräch zu sehen, ihr wollt ja nicht miteinander kuscheln.
Senf D. der Olaf Scholz unter den microconTROLLERn hahahahaha
An der Stelle sei vielleicht noch erwähnt, dass bei uns die Kameras zu 99% aus sind. Nicht, weil es eine Unternehmensvorgabe ist, sondern einfach weil die Leute es für nicht notwendig erachten. War übrigens in den ersten 2 Monaten Corona noch anders. Kam also mit der Zeit.
Hans P. schrieb: > An der Stelle sei vielleicht noch erwähnt, dass bei uns die > Kameras zu 99% aus sind. Nicht, weil es eine Unternehmensvorgabe ist, > sondern einfach weil die Leute es für nicht notwendig erachten. War > übrigens in den ersten 2 Monaten Corona noch anders. Kam also mit der > Zeit. Ist klar niemand will euch morgens ungekämmt und unrasiert in Pyjamas sehen.
Senf D. schrieb: > Hans P. schrieb: > >> Diese Stärken, die i.w.S. alle in den Bereich Kommunikation fallen, sind >> im Home Office aber keinen Pfennig wert. > > Das ist doch Mumpitz. Ein Gespräch mit Mikrofon und Kamera ist auf der > beruflichen Ebene fast als gleichwertig zum persönlichen Gespräch zu > sehen, ihr wollt ja nicht miteinander kuscheln. Genau! Und selbst da kenne ich einige Seiten, wo es dem Ganzen ziehmlich nah kommt!
Hans P. schrieb: > Wie würde ich mich offline als Führungskraft empfehlen? Sehr gute Frage! > Ich denke ganz allgemein gesprochen durch Kommunikation. Und zwar nicht > nur die verbale, sondern auch die non-verbale. Es gibt noch einen anderen Punkt, du musst die übertragenen Aufgaben im Sinne des Vorgesetzen lösen. Desto weniger Ärger er damit hat, desto besser. Es geht auch nicht darum es besonders gut zu machen. Sondern halt dass der Scheff sich nicht noch um dich kümmern muss. Das zu begreifen ist m.E. gerade bei jungen Leuten wichtig, die hochmotiviert sind.
Maxe schrieb: > Es geht auch nicht darum es besonders gut zu machen. Sondern halt dass > der Scheff sich nicht noch um dich kümmern muss. Richtig. Ein guter Mitarbeiter ist derjenige, den seine Führungskraft dafür hält. Das sollte sich aber mittlerweile bei allen Berufstätigen herumgesprochen haben...
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