Forum: /dev/null Erste Genehmigung für hochautomatisiertes Fahren erteilt


von Sebastian D. (Gast)


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Na dann, rette sich wer kann. 737 MAX lässt grüßen.

: Verschoben durch Moderator
von moep (Gast)


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Faszinierend, dass es tatsächlich Nutzer des Teletext gibt...

von Gerhard M. (ggcode)


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Sebastian D. schrieb:
> Na dann, rette sich wer kann. 737 MAX lässt grüßen.

Schlechter Vergleich

von hopphogg (Gast)


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Sebastian D. schrieb:
> ARD_162.png

Offtopic: endlich mal ein lesbarer Font im Videotext.
Welche Video-Karte verwendest du bitte?

von Gerhard (Gast)


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Was mich mal interessieren würde: Ist irgendwo - so wie beispielsweise 
in der Luftfahrt - festgelegt, mit welcher Wahrscheinlichkeit das Auto 
von der Spur abkommen, einen Fußgänger überfahren oder dem Vordermann 
ins Heck krachen darf?

Bei einem großen Passagierflugzeug muss beispielsweise eine 
Wahrscheinlichkeit von kleiner als 10^-9 pro Flugstunde für 
katastrophale Fehlereffekte (Unfall) nachgewiesen werden. Da wird viel 
mit fail-safe und entsprechender Redundanz gemacht.

In der automotive-Welt bin ich nicht so unterwegs, aber was ich bisher 
gesehen habe, war hauptsächlich fail-passive, z.B. Hauptprozessor mit 
dissimilarem Supervisor, der dann einen sicheren Zustand herstellen 
kann. So ein Ansatz funktioniert aber nicht, wenn die automatischen 
Systeme bei 200 km/h auf der Autobahn das Lenkrad verreißen können.

von Max M. (Gast)


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Gerhard schrieb:
> Bei einem großen Passagierflugzeug

Naja, die Kiste rollt eben nicht einfach am Strassenrand aus bei 
Fehlern.
Ein PKW der überwiegend von einer Person gefahren wird, fällt auch nicht 
mit 200 Passagieren auf eine Großstadt.

Solange jeder testosterongesteuerte 18Jährige Klappspaten mit einem 
500PS Boliden mit 100 durch die 30er Zone baller kann, wenn er will, 
muss ein Autopilot erstmal schlechter sein.
Ich fahre trotzdem selbst.
Ich kotze jeden zweiten Tag im Kreis weil wieder irgendwas an der IT 
nicht, schlecht oder völlig falsch funktioniert.
Nur weil viele Autofahrer noch größere Idioten sind als ihre Autopiloten 
muss man ja nicht jeden Mist mitmachen.

von Kinder, so nicht! (Gast)


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Sebastian D. schrieb:
> Na dann, rette sich wer kann. 737 MAX lässt grüßen.

*unpassender Vergleich
*benutzung von Steinzeittechnik (BTX)
*keine korrekte Quellenangebe
*rüpelhafter Ton
*unnötig große Grafik
*komplette Abwesenheit von Hintergrundinfo
*Veröffentlichung verspätet freitags
-> ausgesprochen dümmlicher beitrag.


Das ist zwar leider typisch für dieses Forum, dennoch fordere ich 
sofortige Löschung durch einen Mod und Neustart eines qualititativen 
hochwertigen Diskussion unter Verwendung der reputablen Quelle: 
https://www.heise.de/hintergrund/Autonomes-Fahren-Mercedes-bekommt-Genehmigung-6290906.html

von Sebastian D. (Gast)


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moep schrieb:
> Faszinierend, dass es tatsächlich Nutzer des Teletext gibt...

Nicht wirklich. Immer wenn in den Nachrichten Fußball kommt (was hat 
Fußball eigentlich in den Nachrichten verloren) blende ich den guten 
alten Videotext ein. Zum Glück wird dieser Service noch angeboten und 
ich muss nicht zuschauen, wie scheinbar vernünftige Leute hinter'm Ball 
herlaufen.

von RuckZuck (Gast)


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Sebastian D. schrieb:
> Immer wenn in den Nachrichten Fußball kommt (was hat
> Fußball eigentlich in den Nachrichten verloren) blende ich den guten
> alten Videotext ein. Zum Glück wird dieser Service noch angeboten und
> ich muss nicht zuschauen, wie scheinbar vernünftige Leute hinter'm Ball
> herlaufen.

Die Frage ist, warum man für Tech-Nachrichten überhaupt noch 
TV-Aussendung am ZV-Gerät verfolt. Hättest du zeitgemäße 
Informationskanäle benutzt, dann wäre Dir diese nachricht schon 5 
minuten nach der Veröffentlichung zugestellt worden und nicht erst am 
Troll-freitag.

Bspw: 
https://www.automotiveworld.com/news-releases/mercedes-benz-receives-worlds-first-internationally-valid-system-approval-for-conditionally-automated-driving/

> wie scheinbar vernünftige Leute hinter'm Ball
herlaufen.


'dem Ball hinerher laufen" scheint aber informationstechnisch genau dein 
Ding zu sein, aber vielleicht zählst Du dich ja selbst nicht zu den 
vernünftigen leuten.

von Sebastian D. (Gast)


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Kinder, so nicht! schrieb:
> *unpassender Vergleich

Sehe ich anders: Die beiden Abstürze ereigneten sich beim Start bei 
absolutem Bilderbuchwetter. Jeder ANFÄNGER hatte den Start und den 
anschließenden Steigflug mit links hingekommen. Stattdessen musste man 
irgendwelchen neumodischen Mist einbauen, damit der Start bei 
Bilderbuchwetter gleich zweimal in der Hölle endet.

von Sebastian D. (Gast)


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Kinder, so nicht! schrieb:
> *keine korrekte Quellenangebe

Lächerlich, denn ich liebe Links in Foren, die früher oder später ins 
Leere führen. Die Information in dem Bild wird noch bestehen, wenn man 
dich längst eingeäschert hat.

> Kinder, so nicht

Du bist der Opa-Blockwart aus einer früheren Epoche?

von Kinder, so nicht! (Gast)


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Sebastian D. schrieb:
> Kinder, so nicht! schrieb:
>> *keine korrekte Quellenangaben
>
> Lächerlich, denn ich liebe Links in Foren, die früher oder später ins
> Leere führen. Die Information in dem Bild wird noch bestehen, wenn man
> dich längst eingeäschert hat.

Nur das das Bild keine überprüfbare Information enthält und damit nichts 
von bestand.

> Du bist der Opa-Blockwart aus einer früheren Epoche?

Neeee, den Opa Titel mach ich dir nich streitig, bleib mal bei deinem 
Teletext und deinen Bildschirmen wie aus C64-Zeiten.
https://www.c64-wiki.de/wiki/Datei:Testdrive05.png

Worbei auch noch zu klären wäre, was Information und was Werbung. 
Spurhalteassistenz ist ein alter Hut, in sachen autonomes fahren hingt 
Daimler hinter her. Selbst VW hat schon vor Jahren bei echten 
Autonomiewettbewerben erfolgreich teilgenommen. Ist wahrscheinlich nocht 
nicht im BTX angekommen, weilaus den USA,  SCNR

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/roboterrallye-durch-die-wueste-stanley-siegte-mit-schlanker-software-a-385685.html

https://www.heise.de/hintergrund/Hallo-Junior-279951.html

https://de.wikipedia.org/wiki/DARPA_Urban_Challenge_2007

von Sebastian D. (Gast)


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hopphogg schrieb:
> Offtopic: endlich mal ein lesbarer Font im Videotext.
> Welche Video-Karte verwendest du bitte?

Du bist nicht mehr auf dem aktuellen technischen Stand.
Dazu braucht man heute keine Video-Karte mehr.

von Einer (Gast)


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Kinder, so nicht! schrieb:
> *benutzung von Steinzeittechnik (BTX)

Nix BTX Teletext.

von Max M. (Gast)


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Kinder, so nicht! schrieb:
> dennoch fordere ich
Mach mal.
Kannst auch gerne mit dem Fuss aufstampfen, Dich brüllend auf den Boden 
werfen oder die Luft anhalten bis Mutti Dich ernst nimmt.
Aber bitte mit Video.
Gibt grad so wenig zu lachen und da bin ich für jeden MC.net Post 
dankbar.

von Percy N. (vox_bovi)


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Sebastian D. schrieb:
> Zum Glück wird dieser Service noch angeboten und ich muss nicht
> zuschauen, wie scheinbar vernünftige Leute hinter'm Ball herlaufen.

Die Leute, die da auf dem Bildschirm hinter dem Ball herlaufen, sind 
durchaus vernünftig: wo sonst bekommst Du diesen Stundenlohn, ohne 
irgend einen seriösen Beruf erlernt zu haben? Unvernünftig sind 
lediglich die Leute,  die sich das Woche für Woche reinziehen und dafür 
auch noch Geld ausgdben.

Videotext gibt es btw auch im Internet und ist in mancher Hinsicht recht 
praktisch.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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So schlecht ist der Vergleich mit der 737 MAX gar nicht. In beiden 
Fällen war die letztendliche Absturzursache, daß die Crew nicht mit dem 
stabilizer runaway klargekommen ist, der durch das fehlerhaft arbeitende 
MCAS veranlasst wurde. In einem der beiden Fälle war das gleiche Problem 
schon auf dem Flug unmittelbar vor dem Unglücksflug aufgetreten - diese 
Crew ist damit klargekommen (durch Abschalten der Antriebsmotoren) und 
hat den Flug bis zum Zielflughafen mit manueller Trimmung fortgesetzt. 
Leider wurde das MCAS nicht als Ursache identifiziert und die 
nachfolgende Crew konnte das Problem nicht lösen als es nach dem 
nächsten Start erneut auftrat.

Genau das Gleiche passiert bei autonom fahrenden Autos. Wenn man sich zu 
sehr auf die Automatik verlässt und im Falle eines Fehlers nicht 
ausreichend schnell übernehmen kann, wird man vom Autopilot in irgend 
ein Hinderniss gestanzt. Ganz einfach und auch nicht zu ändern, denn 
jede Automatik fällt irgendwann mal aus.

: Bearbeitet durch User
von Andreas R. (rebirama)


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Autonomes Fahren heißt automatisch ASIL-D (Fehler können von Fahrer 
nicht kompensiert werden + potentiell tödlicher Ausgang + häufiges 
Nutzung des Systems)

ASIL-D heißt maximal 10 FIT, also 10 gefährliche Fehler pro 1 Mrd. 
Betriebsstunden. In der Praxis treten die berücksichtigen Fehler noch 
viel seltener auf, weil im Designprozess sehr konservative Methoden 
verlangt werden, die Risiken prinzipiell überschätzen (Worst Case 
Annahmen).
Das wird wieder etwas verschlechtert durch unvermeidliche Auftreten 
unberücksichtigte (weil unbekannter) Fehler. Auch dagegen versucht man 
sich abzusichern, z.B. durch Diversität (verschiedenartige Systeme um 
unbekannte Fehler zu vermeiden). Das ist eine nicht unähnliches 
Sicherheitsniveau wie in Flugzeugen. Das ist auch nötig, denn ein 
Flugzeug hat zwar viele Opfer, aber es sind viel mehr PKW unterwegs sind 
als Flugzeuge, und die Fahrer sind potentiell schlecht geschult, 
leichtsinnig und wartungsfaul. Das Risiko bezogen auf die gesamte Flotte 
ist vergleichbar.

ASIL-D-Systeme sind schon lange vor dem autonomen Fahren in Serie, z.B. 
für Bremsen, Lenkung, Getriebe. Bisherige Systeme hatten aber meist 
einen komfortablen Safe State. Mit Safe State ist das erwünschte 
Verhalten im Fehlerfall (kein Strom, oder Steuergerät bemerkt 
Unregelmäßigkeiten) bezeichnet. Z.B. Getriebe: Leerlauf einlegen, 
Fahrzeug rollt aus.

Durch das automatisierte Fahren verändert sich der Safe State: Das 
System muss bei erkannten Fehlern - wie ein Flugzeug, mit ggf. 
reduziertem Umfang  - weiter funktionieren. Deshalb kommt kein 
Hersteller um redundante Systeme wie im Flugzeug herum.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Max M. schrieb:

> Ich kotze jeden zweiten Tag im Kreis weil wieder irgendwas an der IT
> nicht, schlecht oder völlig falsch funktioniert.
> Nur weil viele Autofahrer noch größere Idioten sind als ihre Autopiloten
> muss man ja nicht jeden Mist mitmachen.

Darin sehe ich auch das Problem: Die Idioten schalten den Autopiloten 
aus und fahren trotzdem Scheiße wie bisher. Die Vernünftigen lassen den 
Autopiloten an, sind weiterhin aufmerksam, werden aber statistisch von 
den Softwarefehlern erwischt (man muß ja nicht nur erkennen, welche 
Reaktion die Verkehrssituation erfordert, sondern zusätzlich, welche 
Reaktion der Autopilot einleitet. Wenn das divergiert, ist das 
mathematisch beweisbar erst hinterher zu erkennen, wenn es zu spät ist) 
und bauen dadurch mehr Unfälle als vorher.

In der Kombination wird der Straßenverkehr also unsicherer.

von Max M. (Gast)


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Wollvieh W. schrieb:
> Die Vernünftigen lassen den
> Autopiloten an

Wozu brauch ich den?
Einfach mal rechtzeitig losfahren, nicht wie ein gestörter heizen, nicht 
in jede Lücke springen, nicht auf Armeslänge auffahren, rechtzeitig 
blinken, nicht zu faul für den Schulterblick sein und nicht am handy 
rumdaddeln.
Also einfach entspannt und aufmerksam fahren.

Die Autopiloten dienen doch nur dazu das der Fahrer alles das tun kann, 
was einfach nicht zum Autofahren dazugehört.
Ich halte die derzeitigen 'Autopiloten' für gefährlich.
Der Fahrer ist natürlich NICHT dazu in der Lage JEDERZEIT das Steuer zu 
übernehmen, weil er die Situation ja garnicht beobachtet, sonder alles 
andere tut.
Wenn ich mir einen Led blinker an den Rückspiegel hänge, bin ich dran.
Wenn ich halbgaren Schrott als Autopiloten verkaufe, bin ich der größte 
Hoffnungsträger der Automobilen Welt?

Meine Karre ist >20J alt und hat 300TKm runter.
Wie gut funktioniert der ganze Elektronik Bimbamm der autopilotierten 
Kisten wenn die älter werden?
Für die Hersteller natürlich toll, wenn nach 10J das Ding in die 
Schrottpresse geht, weil ich keine Ersatzteile mehr bekomme.
Super, die Kiste ist zu den heutigen Smartphones kompatibel.
Meine Kiste war auch mal zu den damaligen Entertainment Kram kompatibel, 
mit seinem Tape Deck
Und man kann da kein anderes Radio einbauen, weil das im fahrzeugsystem 
eingebunden ist. Das wird ja mit den heutigen Smarten, autonomen, 
fahrenden Wohnzimmern dann ganz toll. 😂

Ich lasse mich gerne durch die Gegend fahren.
Mit einem Bahn Ticket.

von Route_66 H. (route_66)


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Max M. schrieb:
> Ich lasse mich gerne durch die Gegend fahren.
> Mit einem Bahn Ticket.

So lange es die Bahn nicht einmal schafft ohne Lokführer auszukommen, 
wird das auf der Sraße erst recht nichts mit autonomen Fahren!
Den Spurhalteassistenten hat die Bahn bereits seit ihrer Erfindung.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Route_66 H. schrieb:
> So lange es die Bahn nicht einmal schafft ohne Lokführer auszukommen,
> wird das auf der Sraße erst recht nichts mit autonomen Fahren!

z.B. wuerde der ICE dann nicht mehr in WOB einfach durchrauschen.
https://www.welt.de/vermischtes/article170567473/Sieben-Gruende-warum-Zuege-an-Wolfsburg-vorbeifahren.html

von Sebastian (Gast)


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Ben B. schrieb:
> In beiden Fällen war die letztendliche Absturzursache, daß die Crew
> nicht mit dem stabilizer runaway klargekommen ist, der durch das
> fehlerhaft arbeitende MCAS veranlasst wurde.

Das ist sehr verkürzt. Es gab da noch das Problem der aerodynamischen 
Last auf dem vertrimmten Höhenruder, gegen die man manuell nicht mehr 
ankam ...

LG, Sebastian

von A. S. (Gast)


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Route_66 H. schrieb:
> So lange es die Bahn nicht einmal schafft ohne Lokführer auszukommen,
> wird das auf der Sraße erst recht nichts mit autonomen Fahren!

Die Bahn kann nicht ohne Lokführer, weil dann niemand da wäre, der 
einfachste Probleme löst.

Ein Fahrer steigt notfalls aus oder fährt am ballon vorbei.

von Lerninstructor (Gast)


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Andreas R. schrieb:
> In der Praxis treten die berücksichtigen Fehler noch
> viel seltener auf,

Nö,

>weil im Designprozess sehr konservative Methoden
> verlangt werden,

Verlangen kann man viel, insbesonders solche schwammig formulierten 
Forderungen we 'konservativ' (was heisst das, nur alte Software/tools 
einsetzen, die mit bekannten Bugs? Keine neue Tools voersenden?) Und was 
dann umgesetzt wird ist noch ne ganz andere Geschichte.

> die Risiken prinzipiell überschätzen (Worst Case
> Annahmen).
Njein, das Prinzip liegt lediglich im Schätzen, nicht im über-(oder 
unter-schatzen. Insbesonders bei neuen Techniken/Komponenten, zu denen 
keine Langzeit- Erfahrungswerte/Statistik/Qualkitätssicherung vorliegt. 
Da wird man immer wieder böse überrascht bei Nachmessungen. Da geschehen 
'unmögliche' Fehler selbst unter Fast-Idealbedingungen wie bspw 
Bit-kippen täglich!

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Hauptspeicherfehler-sehr-viel-haeufiger-als-bisher-angenommen-828883.html

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also mir ist ein menschlicher Lokführer definitiv lieber als irgend eine 
Automatik, die tausend Mann mit 300 km/h in den Tod fährt wenn sie das 
gerade für richtig hält. Ein Mensch (ohne psychische Leiden) hat da ein 
paar Rückfall-Ebenen mehr wenn ihm irgendwas komisch vorkommt und kann 
evtl. noch eingreifen (auch wenn fraglich ist, ob er bei 300 km/h noch 
was machen kann um ein Unglück zu verhindern wenn bspw. plötzlich ein 
Hindernis auf den Schienen auftaucht).

Es gab z.B. einen Fall, wo der LZB-Rechner auf der Schnellfahrstrecke 
zwischen Berlin und Hannover ein Problem hatte und alle Züge auf der 
Strecke halten mußten. Beim Neustart des Systems hat es zwei Zügen, die 
hinter anderen Zügen standen, eine Geschwindigkeit von ich glaube 160 
km/h zugewiesen. Beide Unfälle wurden nur dadurch verhindert, daß einer 
der Lokführer vor der Weiterfahrt in der Betriebszentrale nachfragte, 
die ihn vor einer Abfahrt warnte und der andere konnte den vor ihm 
stehenden Zug sehen und ist deswegen nicht losgefahren. Führerlose Züge 
hätten sich mit Vollgas in die stehenden Züge geschoben, keine schöne 
Vorstellung.

Ich halte von der ganzen Automatik nichts. Als Unterstützung bis zu 
einem gewissen Grad okay, dann rettet es evtl. sogar Leben - aber zu 
sehr drauf verlassen oder sein Leben einfach in die Hand solcher Technik 
legen ist keine gute Idee.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Ähnlich wie die Kugelfisch-Köche in Japan den ersten Bissen immer selbst 
essen müssen, sollten Automatikprogrammierer täglich in ihren 
Automatiken unterwegs sein müssen. Es hätte z.B. Boeing gutgetan, wenn 
die ganze Führungsriege gleichzeitig in einem Prototypen mit MCAS 
gesessen hätte.

Wenn es mit dem Original nicht geht, programmiert man halt den Aufzug in 
der Firmenzentrale mit dem simulierten Produkt und läßt ihn sich als 
Shinkansen oder Tesla fühlen.

von loeti2 (Gast)


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Das ist so alt :

Aus "Expert C Programming: Deep C Secrets" von Peter van der Linden

"We have long felt that programmers working on real-time control systems 
should have the privilege of taking the first ride on the operational 
prototype. In other words, if your code implements the life support 
systems on the space shuttle, then you get to be launched into space and 
debug any last minute glitches personally."

von Route_66 H. (route_66)


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"Elektronische" Lokführer streiken nicht und besitzen keine 
Schrecksekunde, wenn ein Baum auf den Schienen liegt.

von ohje (Gast)


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wenn es wirklich um Sicherheit ginge, würde man die ganze Technik für 
autonomes Fahren einbauen aber die Automatik nur eingreifen lassen, wenn 
der Fahrer einen Fehler macht.
Man will aber Fahrer, die für's Fahren bezahlt werden, durch Technik 
ersetzen und Menschen, denen Bequemlichkeit vor Sicherheit geht, das 
Geld aus der Tasche ziehen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Es hätte z.B. Boeing gutgetan, wenn die ganze Führungsriege
> gleichzeitig in einem Prototypen mit MCAS gesessen hätte.
So'n Blödsinn schon wieder.

Erstens wurde die 737 MAX 8 bestimmt so einigen Testflügen unterzogen, 
zweitens trat das Problem nicht bei vielen Flügen auf und drittens ist 
mir nach wie vor unklar, warum die beiden verunglückten Crews die Lage 
nicht unter Kontrolle bekommen haben. Meine, das ist in der 737 nun 
wirklich nicht so schwer, die hat noch immer die großen Trimmräder und 
Seilzüge der 1960er Jahre, man sieht die drehen wenn sich die Trimmung 
verstellt (der vergleichbar große A320 hat die Trimmräder auch, aber ich 
weiß nicht ob dort noch eine direkte Verbindung mit Seilzügen zu den 
Stabilisatoren besteht). Zwei kleine Schalter direkt nebeneinander und 
die fehlerhaft arbeitenden Antriebe sind aus, anschließend hätte man die 
Trimmung bei beiden Maschinen manuell korrigieren können und es wäre 
höchstwahrscheinlich nicht zum Absturz gekommen. Für mich trägt die Crew 
in beiden Fällen eine hohe Mitschuld, weil sie mit dem stabilizer 
runaway nicht klargekommen sind. Dafür braucht man nicht mal zwingend 
MCAS, das kann auch in einer 737 NG oder Classic passieren - mit 
gleichen Folgen.

von Walta S. (walta)


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Ich behaupte mal: wenn alle Autos selbständig fahren wird es viel 
weniger Unfälle geben.
Hauptursache beim Autofahren - menschliches Versagen (zu hohe 
Geschwindigkeit, Alkohol, Ablenkung durch Telefon,…). Statistiken dazu 
darf sich jeder selber suchen.

walta

von (prx) A. K. (prx)


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Walta S. schrieb:
> Ich behaupte mal: wenn alle Autos selbständig fahren wird es viel
> weniger Unfälle geben.

Aber die verbleibenden Unfälle werden zumindest eine ziemliche Weile 
eine deutlich höhere Medienpräsenz haben.

von A. S. (Gast)


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Walta S. schrieb:
> zu hohe Geschwindigkeit, Alkohol, Ablenkung durch Telefon,

Alkohol, Telefon, ja, geschenkt.

Aber zu hohe Geschwindigkeit passiert auch dem Autopiloten.

Was ihm wohl nicht passiert ist schneller fahren als 
beschildert/vorgegeben. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Unfälle 
mit zu hoher Geschwindigkeit.

von (prx) A. K. (prx)


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: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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A. S. schrieb:
> Was ihm wohl nicht passiert ist schneller fahren als
> beschildert/vorgegeben. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Unfälle
> mit zu hoher Geschwindigkeit.

Wie etwa zu geringer Abstand. Bereits heutige Assistenzsysteme haben 
zunehmend Einfluss darauf.

Falsche Fahrbahnnutzung sollte abnehmen. Geisterfahrer, verwirrende Ab- 
und Auffahrten, Einbahnstrassen, ...

Automaten pflegen weder einzunicken, noch sich zu besaufen. Es wird aber 
nötig sein, die Fitness dieser Systeme regelmässig zu kontrollieren, die 
Funktionsfähigkeit der Sensoren beispielsweise. Einerseits als 
Selbsttest, aber dafür wäre auch ein häufigerer Besuch beim TÜV 
vorstellbar, der teilweise automatisierbar wird.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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A. S. schrieb:
> Aber zu hohe Geschwindigkeit passiert auch dem Autopiloten.
Die entsprechende Situation magst Du gern beschreiben.
> Was ihm wohl nicht passiert ist schneller fahren als
> beschildert/vorgegeben. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Unfälle
> mit zu hoher Geschwindigkeit.

Dembach beruht Deiner Meinung nach der größte Teil dieser Unfälle auf 
situativ unangepasster Geschwindigkeit, da Steeckenabschnitte, bei denen 
man mit 80 km/h aus der Kurve fliegt, regelmäßig beschildert werden.

Witterungseinflüsse lassen sich durch entsprechende Sensorik 
berücksichtigen.

Problematisch sein könnten verlorene Ladungsteile etc auf der Fahrbahn 
und Gefahren durch das Fehlverhalten Dritter. Letzteres soll durch die 
Automaten gerade reduziertt werden. Ob die Sensoren so weit aufgerüstet 
werden (sollen), dass sie rechtzeitig erkennen, dass man den 
Nagelteppich besser leicht abgebremst umfährt, mag ich nicht 
einschätzen.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Naja gewissermaßen lässt sich jeder Unfall auf eine unangepasste 
Geschwindigkeit zurückführen. So das Typische wie unzureichender Abstand 
um auf Sicht bremsen zu können oder das Abfliegen aus der Kurve, vor 
allem bei Glätte, aber auch wenn man jemandem die Vorfahrt nimmt und aus 
dem Weg gerammt wird. Dann war selbst 1 km/h unangemessen hoch, 0 km/h 
wäre angesagt gewesen.

Sowas wie Sekundenschlaf, riskante Fahrweise oder ich nenne das mal 
Schwächen des Menschen wie Ablenkung oder medizinische Probleme kann ja 
jeder für sich selbst minimieren bzw. bei letzterem bleibt ein 
Restrisiko. Genau wie bei automatisiertem Fahren auch - ich werde es 
wohl nicht mehr erleben, daß vollautomatisch fahrende Autos auf nicht 
besonders dafür ausgerüsteten Strecken (sowas wie Spur-Leittechnik in 
der Straße) eine ähnlich hohe Zuverlässigkeit erreichen wie der Mensch. 
Ich denke das Optimum wird in einer Kombination aus beidem liegen, so 
daß der Mensch immer noch selbst fährt, aber von automatischen 
Assistenten unterstützt wird. Beispielsweise Notbremsassistenten mit 
geringerer Reaktionszeit, Warnsysteme gegen Sekundenschlaf oder 
Lenk/Bremsunterstützung, um ein Fahrzeug mit "ausgefallenem Fahrer" 
schnell an einem sicheren Ort zum Stehen zu bringen.

Dann bleiben die Unfälle übrig, wo ein Auto einfach der Physik wegen 
nichts machen kann. Wenn man nur 30 km/h fährt und ein Kind rennt einem 
direkt vor's Auto, kann man es nicht auf einem Meter zum Stehen bringen. 
So eine Schrecksituation hatte ich schon in der Fahrschule, 30km/h im 
Wohngebiet und plötzlich fährt so ein Scheißbengel auf seinem Fahrrad 
hinter ein paar Mülltonnen lang ohne zu schauen einfach über die Straße. 
Der war erst auf der Straße überhaupt zu sehen. Ich hab voll auf der 
Bremse gestanden, der Fahrlehrer hat voll auf der Bremse gestanden, uns 
wäre hinten fast noch einer draufgefahren und ich werde nie vergessen 
wie wir uns beide angeschaut haben. Wäre die Situation nur im Bereich 
unter einer Sekunde anders gewesen, hätten wir den erlegt oder er wäre 
uns in die Seite reingefahren. Da hätte die beste Automatik nichts gegen 
machen können.

Warnsysteme wie "hey, du hast gerade drei Sekunden friedlich gepennt" 
oder "wenn bei dem Sicherheitsabstand jetzt vor Dir ein Unfall passiert, 
fährst du mit 100 km/h drauf", ggf. auch "wenn wir beide in 200 Metern 
die nächste Kurve überleben wollen, solltest du jetzt bremsen" finde ich 
sehr sinnvoll, vollautomatisches Fahren hingegen nicht.

von Michael_Ohl (Gast)


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Halbgaren Schrott als Autopilot zu verkaufen hat Tesla gigantische 
Aktienkurse verschafft und ein paar gläubigen das Leben gekostet.
Mercedes erlaubt Autonomie bis 30km/h auf der Autobahn im Stau, wo es 
vermutlich problemlos die Unfälle hinter der Ursache verhindert, die 
jetzt entstehen weil die Leute ohne Autopilot Zeitung lesen.
Wenn diese System zu Ende entwickelt sind und ich am Ende eines 
anstrengenden Tages schlafend nach Hause gefahren werde, benommen vom 
Arzt oder mit 75 sicher von A nach B komme ist doch schon einiges 
gewonnen. Bis Menschen unter 25 dann nicht mehr selbst fahren dürfen 
wird dann zum Glück nicht mehr so lange dauern. Auch das LKW keine 
Fahrräder mehr überrollen oder eingeschlafen Familien entsorgen ist dann 
auch nicht mehr weit hin.
Wenn der Autopilot seinen Helldriver am Steuer erst Mal bei der 
Versicherung verletzt wird es für viele sehr schwierig die Genehmigung 
zum selbst fahren zu bekommen oder zu behalten.

MfyG
Michael

von Udo S. (urschmitt)


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Michael_Ohl schrieb:
> Wenn der Autopilot seinen Helldriver am Steuer erst Mal bei der
> Versicherung verletzt

Soll das "verpetzt" heissen?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hihi Helldriver.

Wie gesagt, dagegen, daß ein LKW ungebremst auf ein Stauende auffährt, 
kann ein brauchbarer Notbremsassistent ja was machen. Der schafft's 
definitiv, den Knall zu verhindern und rettet damit Menschenleben. Aber 
sowas ist halt kein autonomes Fahren.

von A. S. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Stauende auffährt, kann ein brauchbarer Notbremsassistent ja was machen.
> Der schafft's definitiv, den Knall zu verhindern


Ist die Erkennung stehender Hindernisse nicht noch immer das größte 
Problem beim Autonomen Fahren?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Teilweise. Du mußt die Interpretationsfähigkeit des Menschen mit deinem 
Autopiloten nachbilden und das mindestens genau so zuverlässig oder 
besser. Wenn der Mensch einmal nicht genau weiß wo er fahren muß, kann 
er es meistens immer noch sehr gut vermuten oder er kennt die Strecke 
und kann sich sehr genau an noch sichtbaren Objekten orientieren. Ein 
Spurhalteassistent hat schon seine Probleme wenn die Straße zugeschneit 
ist oder auf vielen Straßen gibts gar keine Fahrbahnmarkierung. Damit 
weiß ein optisches System, was sich auf sowas verlässt, schon nicht mehr 
wo es ist und wo es hin soll.

Der Mensch kann auch solche Dinge erkennen wie hey, sieht glatt aus - 
für einen Computer hat die Straße eine leicht andere Farbe, aber die 
Einschätzung ob er im Glatteis-Modus fahren sollte oder nicht, wird ihm 
schwerfallen.

Wettererscheinungen generell werden ein Problem, Regen oder Nebel ist 
ein größeres Problem für übliches Radar, auch in Form von Schnee oder 
Schneematsch, der im Winter schnell mal die Sensoren zusetzen dürfte. 
Gutes Beispiel sind wieder Drohnen, die Schneeflocken meistens als 
Hindernis wahrnehmen und ggf. versuchen, ihnen auszuweichen, wodurch sie 
sich natürlich erst recht in Gefahr bringen können, mit irgend einem 
anderen "härteren" Objekt zu kollidieren. Sie wissen quasi nicht, daß 
das Schnee ist und eine "Kollision" damit ungefährlich.

Dazu willst Du einem Computer dazu verhelfen, Objekte mit 100% 
Sicherheit zu erkennen. Ich halte das für nicht möglich, irgendwann 
gibts immer die eine oder andere Randerscheinung, wo das nicht 
funktioniert. Man könnte sagen, Menschen fahren manchmal ungebremst aufs 
Stauende weil sie pennen oder abgelenkt sind, Computer fahren manchmal 
ungebremst aufs Stauende, weil sie's nicht oder nicht rechtzeitig 
erkannt haben. Was davon nun besser sein soll... keine Ahnung. Oder 
plötzlich auftretende technische Defekte wären auch noch ein Faktor.

Nee danke, ich will sowas nicht im meinem Auto haben. Meine, dem 
Computer tut's nicht so weh wenn er sich selbst in den Tod steuert. Aber 
mir könnte das wehtun, ich muß meinen Kopf dafür hinhalten, im wahrsten 
Sinne des Wortes. Ich muß mit den möglichen Folgen leben, nicht der 
Autopilot. Wenn ich das schon muß, dann will ich für die Konsequenzen 
auch selbst verantwortlich sein und nicht damit leben müssen, daß mich 
ein Computer zum Krüppel gemacht hat.

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