Hallo, ich hab mal wieder Beutel, nämlich voller RGB-LEDs. Da sind die üblichen Daten hin geschrieben in den Specs, halt Common Cathode (ja, wirklich), Spannungen für R, G, B, Strom pro Pfad bitte 20 mA. Aber kein echtes Datenblatt mit Kennlinien und Co. Ich würde jetzt gerne mal wissen, wie hell denn eine LED bei 20 mA im Verhältnis zu z.B. 15 mA oder 10 mA wirklich ist. Subjektiv ist das leicht auszuprobieren, aber wie ist das objektiv? Gerade habe ich eine von den LEDs mal blank über 220R für R, 440R für G und wieder 220R für B an 5 Volt angeklemmt, und ich empfinde die Farbe aus nem gewissen Abstand als ziemlich "kaltweiß". Und hell. Bei einfarbigen 3 mm LEDs so zur Kontrolle von irgendwelchen Zuständen setz ich bei 5 V eigentlich immer nen 1k davor, egal welche Farbe, ist für diese Zwecke hell genug. Aber mit 200 von den RGB-Leds könnte man ja lustige Sachen anstellen, etwa ne Laufschrift bauen. So gesehen, zweite Frage, wie hoch kann man so eine LED denn "peaken"? (Ja, ich weiß, dass es für sowas spezielle Controller gibt, aber das ist ja industrielle Fertigung und nicht "Zeitvertreib am Wochenende", und das sollte ein solches Projekt für mich ganz bewusst sein.) Ne LED ist ja keine Glühbirne, wo man einfach I(t) = U/R(theta(t)) rechnen kann. PS: Die besagte LED auf dem Steckbrett leuchtet jetzt gut ne Stunde fröhlich vor sich hin und ist genau fingerwarm und genauso hell wie am Anfang.
:
Verschoben durch Moderator
Carsten P. schrieb: > wie hell denn eine LED bei 20 mA im Verhältnis zu z.B. 15 mA oder 10 mA > wirklich ist. Wenn 20mA 100% Lichtstrom sind, dann kannst du bei 10mA mit 50% Lichtstrom rechnen. Der empfundene, sichtbare "Helligkeitsunterschied" ist dabei aber (wie von dir beobachtet) nicht so groß, weil das Auge logarithmisch arbeitet.
:
Bearbeitet durch Moderator
Lothar M. schrieb: > Wenn 20mA 100% Lichtstrom sind, dann kannst du bei 10mA mit 50% > Lichtstrom. Also objektiv sind elektrischer Strom und Lichtstrom (Lumen) auch bei LEDs linear verknüpft?
Lothar M. schrieb: > Wenn 20mA 100% Lichtstrom sind, dann kannst du bei 10mA mit 50% > Lichtstrom rechnen. Nö, die Größen sind grob proportional. Aber bei hoher Stromdichte/Sperrschichttemperatur nimmt der Wirkungsgrad ab.
Carsten P. schrieb: > Ich würde jetzt gerne mal wissen, wie hell denn eine LED bei 20 mA im > Verhältnis zu z.B. 15 mA oder 10 mA wirklich ist. Da du nur Verhältnisse wissen willst: nimm eine Photodiode an einem Transimpedanzverstarker und miss damit genau den Photostrom, zumindest so genau wie du den LED Strom einstellen kannst. Es spielt weder das Spektrum noch der Abstand noch die Umwandlungseffizienz oder Oberglächenreflektion der Photodiode eine Rolle wenn man keine Lux messen will. Falls man die LEDs im multiplex betreiben will, z.B. mit 100mA Spitzenstrom, darf man natürlich keinen Dauerstrom anlegen, sondern muss, z.B. 1:20 pulsen und auch so schnell messen.
MaWin schrieb: > Falls man die LEDs im multiplex betreiben will, z.B. mit 100mA > Spitzenstrom, darf man natürlich keinen Dauerstrom anlegen, sondern > muss, z.B. 1:20 pulsen und auch so schnell messen. Das war ja meine zweite Frage, genau. Und ich würde es eben noch etwas genauer wissen wollen. Ist das linear/proportional? Also 20mA Dauerstrom sind dasselbe für die LED wie 200mA im Tastverhältnis 1 von 10? So als Halbleiter sagt da ne LED doch nicht bei 20A und Tastverhältnis 1 von 1000 "passt schon"?
Lothar M. schrieb: > Carsten P. schrieb: >> wie hell denn eine LED bei 20 mA im Verhältnis zu z.B. 15 mA oder 10 mA >> wirklich ist. > Wenn 20mA 100% Lichtstrom sind, dann kannst du bei 10mA mit 50% > Lichtstrom rechnen. > > Der empfundene, sichtbare "Helligkeitsunterschied" ist dabei aber (wie > von dir beobachtet) nicht so groß, weil das Auge logarithmisch arbeitet. 20mA ist arg viel für die meisten 3mm und 5mm LEDs, da werden sie schon ordentlich heiß. Ergo ist da keine lineare Kennlinie mehr und bei 10mA hätte man eher 60% oder so. Erst recht bei RGB, wo man im Extremfall gleich das ~3fache hätte.
Carsten P. schrieb: > MaWin schrieb: >> Falls man die LEDs im multiplex betreiben will, z.B. mit 100mA >> Spitzenstrom, darf man natürlich keinen Dauerstrom anlegen, sondern >> muss, z.B. 1:20 pulsen und auch so schnell messen. > > Das war ja meine zweite Frage, genau. Und ich würde es eben noch etwas > genauer wissen wollen. Ist das linear/proportional? Also 20mA Dauerstrom > sind dasselbe für die LED wie 200mA im Tastverhältnis 1 von 10? So als > Halbleiter sagt da ne LED doch nicht bei 20A und Tastverhältnis 1 von > 1000 "passt schon"? Wenn die LED auf Pulsbetrieb optimiert ist, schafft sie das. Viele IR-LEDs sind es. Bei den meisten ist doch eher das Verhältnis 3-5 zu 1 realistisch.
J. S. schrieb: > Wenn die LED auf Pulsbetrieb optimiert ist, schafft sie das. Viele > IR-LEDs sind es. Bei den meisten ist doch eher das Verhältnis 3-5 zu 1 > realistisch. Na, das sind die, die ich hier habe, für den Preis, auch wenn sie aus China sind, sicher nicht. Also bei nem Verhältnis von 1 zu 8 dann lieber doch keine 160mA ^-^
J. S. schrieb: > 20mA ist arg viel für die meisten 3mm und 5mm LEDs Ja, dann ist mein Test ja gerade richtig. Frisch gemessen an R und B ca. 10mA, an G ca. 6mA. Und immer noch nicht wärmer. Und immer noch sau hell =)
Wärme von gepulsten LED mit der gleichen Stromsumme ist wesentlich höher, weil dann der Innenwiderstand der LED stärker in die Leistungsberechnung eingeht. Eine gewöhnliche 20mA-LED mit 200mA in 1:10 gepulst wird sehr warm, obwohl die Stromsumme über Zeit gleich ist. Grob abschätzen: von 20mA x 2V = 40mW sind 10mW Licht, 10mW Wärme. Von 200mA x 3V 1:10 sind auch etwa 10mW Licht, aber die restlichen 50mW Wärme.
Carsten P. schrieb: > Ist das linear/proportional? Also 20mA Dauerstrom sind dasselbe für die > LED wie 200mA im Tastverhältnis Nein. Siehe: https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.8 und darin z.B. https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A500/LED3MMSTGE_LED3MMSTGN_LED3MMSTRT%23KIN.pdf mit beidem: Helligkeitslimit egal wie biel Strom und überproportionaler Steigerung.
Man konnte ja auf die absurde Idee kommen, mal das Licht zu messen.
Die absolut Wahnsinnigen muessen durch einen normale Led einfach 20m duechdruecken. Auch wenn 1mA auch genuegen wuerde.
Carsten P. schrieb: > ich hab mal wieder Beutel, nämlich voller RGB-LEDs. Da sind die üblichen > Daten hin geschrieben in den Specs, halt Common Cathode (ja, wirklich), > Spannungen für R, G, B, Strom pro Pfad bitte 20 mA. Mach's praktisch: Teste alle Leds mit so etwa 5 mA und sortiere die aus, die dir dabei zu duster aussehen. Die sind eher für die Mülltonne, weil du dich damit bloß herumärgern würdest. Die 20 mA sehe ich heutzutage eher als einen Maximalwert an, den man tunlichst nie erreichen oder gar überschreiten sollte. Auch nicht beim Multiplexen. W.S.
W.S. schrieb: > und sortiere die aus, die dir dabei zu duster aussehen. Die sind eher > für die Mülltonne, weil du dich damit bloß herumärgern würdest Wer dumm ist, macht das so. LEDs die besonders stark bündeln, erscheinen auch besonders hell, leider nur von vorne. Und wenn eine LED bei 5mA effektiver ist, heisst das noch lange nicht dass sie auch bei 100mA die andere übertrifft.
michael_ schrieb: > Man konnte ja auf die absurde Idee kommen, mal das Licht zu messen. Die Idee ist nicht absurd, aber ich will keine Leuchten in Serie produzieren, sprich: Ich habe so ein Messgerät nicht.
Pandur S. schrieb: > Die absolut Wahnsinnigen muessen durch einen normale Led einfach 20m > duechdruecken. Auch wenn 1mA auch genuegen wuerde. Ja, genau das ist ja quasi meine Frage gewesen, auch wenn du es besser formuliert hast. Und all die anderen Informationen von euch anderen waren auch super hilfreich. Ich teste gerade mit 50mA bei einem Tastverhältnis von 1:8, und das sieht ganz gut aus. Und wie gesagt, wenn ich LEDs einfach als Status-Anzeige benutze, ist da auch bei 3,3V mindestens 1k davor. Aber hier geht es ausnahmsweise mal um "möglichst hell", was im Zusammenhang mit der Antwort von einem Mitglied hier "das Auge nimmt das logarithmisch wahr" nen guten Weg ergibt, das ganze weiter aufzudröseln. Und doch, man muss die Dinger wirklich selektieren und sortieren. Jedenfalls diese Fertigungsserie, die ich hier habe, unterscheidet sich sichbar im Grün-Anteil, sodass ich da wohl entweder unterschiedliche Vorwiderstände oder ne Extra-Berechnung im Code nehmen muss.
Carsten P. schrieb: > Ich würde jetzt gerne mal wissen, wie hell denn eine LED bei 20 mA im > Verhältnis zu z.B. 15 mA oder 10 mA wirklich ist. > So gesehen, zweite > Frage, wie hoch kann man so eine LED denn "peaken"? beantwortet das deine Fragen? https://www.youtube.com/watch?v=Es0DzvyPd-M Bobby
Robert schrieb: > beantwortet das deine Fragen? > https://www.youtube.com/watch?v=Es0DzvyPd-M Aus zweierlei Gründen Nein. Erstens ist meine eigentliche Frage nicht beantwortet worden, und zweitens lehne ich es aus Umweltschutzgründen kategorisch ab (ja, kannst jetzt jammern und lachen), dass banale Dinge in Videos erklärt werden. Der Treibhausgasausstoß des Internets beträgt inzwischen 23% aller Emissionen (Quelle: Handelsblatt, nicht unbedingt die Gazette von Greenpeace), und davon gehen 80% auf das Konto von Videos (Quelle: BR).
Aha. Nach ueber 20 Posts erfahren wir, dass es sich um einen indikator handelt, nicht darum, etwas zu beleuchten. Ich habe mal probiert... und befunden, dass die High Brightness Leds, egal ob im 1206, oder im 3mm, oder 5mm Gehaeuse mit 1mA immer noch sehr hell sind. Als Indikator gehen auch 100uA noch. Erkennbar sind auch noch 10uA. Meist moechte ich mir auch gepulste Zustaende zeigen lassen, moechte also bei einem Duty Cycle von vielleicht 1:20 noch etwas sehen. Daher verwende ich vielleicht 8.2kOhm als Seriewiderstand bei 3.3V. Wenn man ein konstantes Signal anzeigen will, gehen auch 20 kOhm.
:
Bearbeitet durch User
michael_ schrieb: > Man konnte ja auf die absurde Idee kommen, mal das Licht zu messen. Sofern man absurd genug ist, um eine Ulbrichtkugel zu besitzen.
Carsten P. schrieb: >> Man konnte ja auf die absurde Idee kommen, mal das Licht zu messen. > > Die Idee ist nicht absurd, aber ich will keine Leuchten in Serie > produzieren, sprich: Ich habe so ein Messgerät nicht. Nun, ein Fettfleckphotometer ist schnellgebaut. Allerdings misst man damit die Candela und nicht die Lumen. Man kann so also nur LEDs mit gleichem Bündelungswinkel vergleichen.
Wenn man doch mal eine Ulbrichtkugel braucht und keine große Drehbank zum Drücken aus einer Blechronde hat: Fertige Kugeln gibt es in Form eines weggeschmissenen Globus vom Wertstoffhof-Restmüll (Mit manchen Sheriffs kann man reden). Kleinere Kugeln bis 20 cm gibt es als Dekokugeln im Gartencenter. Die Kugel muß aufgesägt, lichtdicht vorlackiert, innen weiß gestrichen und wieder zusammengefügt werden. Als Ersatz für das weiße Pulver Bariumsulfat geht auch stark verdünnte Wandfarbe, weil Titandioxid fast die gleiche Reflektivität wie BaSO4 hat. Stark verdünnt bzw. teilweise ausgewaschen, damit möglichst wenig Dispersionskleber an der Oberfläche stört, mehrere Schichten für reines Weiß. Gips kann man nicht verwenden, außer man hat eine gute und rein weiße Charge erwischt. Gipsverbände können das vielleicht doch erfüllen. Der Globus dient dann als Schablone.
Alles gut, es steht das Fest des Friedens vor der Tür ^^ Und mir ist natürlich auch klar, dass ich die Flankensteilheit eines 100MHz Signals nicht mit einem 50-€-Taschen-Tumultimeter messen kann. Also Danke für alle Eure Tipps und für die (Achtung, noch ein Wortspiel) Erhellung ^^, was für eine Wissenschaft das ist, so ein paar LEDs wirklich zu vergleichen =) Frohe Feiertage euch allen.
Carsten P. schrieb: > Der Treibhausgasausstoß des Internets beträgt > inzwischen 23% aller Emissionen (Quelle: Handelsblatt, nicht unbedingt > die Gazette von Greenpeace) Das kommt mir deutlich zu hoch vor: ich habe folgende Quelle gefunden die ich für rel. seriös halte: https://www.spektrum.de/news/das-internet-verbraucht-so-viel-energie-wie-der-flugverkehr/1693692 Da wird von derzeit 1,7 bis 3,7% der globalen Emissionen gesprochen, mit Steigerung auf bis zu 8% 2030. Die 23% sind eine (bis zu) worst case rechnung für 2030 (Siehe Artikel). Die Helden der Schlagzeile haben das natürlich dann als Wert genommen weils mehr hermacht.
Udo S. schrieb: > https://www.spektrum.de/news/das-internet-verbraucht-so-viel-energie-wie-der-flugverkehr/1693692 Danke für den Link. Schaue ich mir gleich mal an. Edit: Auch wenn ich schon wohl besser recherchierte Artikel vom Spektrum gelesen habe, nehme ich mal an, dass die Zahlen im Groben so stimmen wie da angegeben. Verheißt zwar auch nix Gutes, aber immerhin keine 23%. Nochmal Danke fürs Verlinken!
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.