Hallo, ich bin auf der Suche nach einem Fädeldraht-Halter ähnlich zu dem hier: https://www.conrad.de/de/p/pb-fastener-079-001732g-verdrahtungsstift-1-st-532630.html Nur leider fehlt mir die Fantasie, warum sowas 40€ wert sein sollte. Gibts das auch günstiger? Welche Fädeldraht / Kupferlackdraht-Stärke verwendet ihr für Feinarbeiten (z.B. bei mir aktuell ein abgebrochenes Lötpad auf einer Platine)? 0.15mm oder noch feiner? Grüße und schönes WE
Ich machs immer nur mit dem Draht vom Fädelstift, nachdem da der lack beim löten abbrennt. Und Hand oder Pinzette + Skalpel zum schneiden oder Leiterbahnen kratzen. Feine Pinzetten sind da viel wert...
Max M. schrieb: > Gibts das auch günstiger? BIC Kugelschreiber mit Drahtbügel am Ende. Und wer es ganz schick haben will, viel qualitätsvoller als von Vero, vorne einer Spitze aus 1mm gebohrtem Teflon von einer Entlötpumpe.
Max M. schrieb: > Gibts das auch günstiger? https://www.reichelt.de/faedelstift-wire-wrap-werkzeug-faedelstift-ww-p220367.html
Der Reichelt-Fotograf ist mit dem Ding nicht klargekommen. Das Teil ist einfachster Spritzguss. Der Aufwand, den Draht durch die "Bremse" zu fummeln... Er verschwindet doch wieder im Stift. Rausziehen, bremsen fummeln. Für echtes Wire-Wrap möglicherweise brauchbar (keine Ahnung), um einzelne Lötverbindungen herzustellen verzichtbar. Vielleicht könnte man einen stabilen, feinen Druckbleistift umbauen (Spule dran).. Oder eine selbsthaltende Pinzette. Achtung, der Lack-Rauch ist wohl giftig beim Abbrennen.
Bisswegierig schrieb: > Für echtes Wire-Wrap möglicherweise brauchbar (keine Ahnung), um > einzelne Lötverbindungen herzustellen verzichtbar. Fädeln und Wire-Wrap haben eigentlich nichts miteinander zu tun, außer das beide Draht verwenden. Schon das Reichelt das in die selbe Kategorie packt spricht nicht für Reichelts Kompetenz. Beim Fädeln wird Lackdraht gelötet. Bei Wire-Wrap wird alleine durch mechanische Kräfte eine gasdichte Verbindung zwischen einem abisolierten Draht und speziellen Pfosten geschaffen. > Vielleicht könnte man einen stabilen, feinen Druckbleistift umbauen > (Spule dran).. Das war früher einer der typischen Selbstbauwege. Druckbleistift, leere Kugelschreiber-Mine aus Metall, etc. Spulenhalter aus ein bisschen Draht und ein kleines Stück Schaumstoff als Bremse. > Achtung, der Lack-Rauch ist wohl giftig beim Abbrennen. Vero, eigentlich der einzige Hersteller der Fädeln propagierte und propagiert, hat das auch mal gemerkt und warnt seit dem vor dem eigenen Draht.
Max M. schrieb: > Nur leider fehlt mir die Fantasie, warum sowas 40€ wert sein sollte. > Gibts das auch günstiger? Viel günstiger wird's wohl nicht werden. Bei Ebay habe ich das gleiche Teil für 34€ gesehen, ansonsten nur noch teurer.
Zeno schrieb: > Viel günstiger wird's wohl nicht werden. Bei Ebay habe ich das gleiche > Teil für 34€ gesehen, ansonsten nur noch teurer. ...meinen Link nicht gesehen? Immer noch teuer, aber deutlich preiswerter als die Bucht...
> Nur leider fehlt mir die Fantasie, warum sowas 40€ wert sein sollte. > Gibts das auch günstiger? DAs ist wohl Inflation. Ich meine so vor 25Jahren hat der mal 25DM gekostet und das fand ich damals schon teuer. Das Teil ist im uebrigen kacke weil die Spitze schmilzt wenn man den Faedeldraht irgendwo anloetet. Da muss man dann eine passende Aderendhuelse vorne ankleben. Besser ist aber man baut es sich selbst. Und zwar indem man einen Druckbleistift umbaut. DAfuer kann man entweder irgendein Billigteil nehmen, oder wenn es krass werden soll dann einen Rotring 600: https://www.rotring.com/de/feinminenstifte/290-rotring-600-feinminenstift-3501178523096.html Ich hab da hinten ein Loch reingebohrt und den Draht nach vorne durchgefuehrt. Spule wird hinten aufgesteckt. Dann kann hinten den Daumen drauf halten um den Draht zu blockieren. Duerfte dann aber aehnlich teuer werden. Immerhin haben die auch mal 25DM gekostet. Aber wenigstens fuehlt man sich dann nicht verarscht. .-) Olaf
Max M. schrieb: > 0.15mm oder noch feiner? 0.15 ist ausreichend fein um auch bei großen TQFP noch auf einen Pin zu passen, und geht meist auch durch vias.. Reicht mir gut aus.
Max M. schrieb: > Welche Fädeldraht / Kupferlackdraht-Stärke verwendet ihr für > Feinarbeiten (z.B. bei mir aktuell ein abgebrochenes Lötpad auf einer > Platine)? 0.15mm oder noch feiner? 0.15mm setze ich ein. Für höhere Ströme lege ich zwei Leitungen. Als Fädelstift nutze ich einen von ROADRUNNER. Drahtdurchmesser: https://roadrunnerelectronics.com/wp-content/uploads/2021/06/Solderable-Enamel-Wire-Data-Sheet-Iss-3-03.12.20.pdf.pagespeed.ce.f3KF0ix13o.pdf Anwendungstips: https://roadrunnerelectronics.com/wp-content/uploads/2021/06/RAPIDW1.pdf.pagespeed.ce.FnYauSGTOd.pdf
Wenn du mit dem Lötkolben mal auch nur in die Nähe dieser Stifte kommst, ist er geschmolzen. Hab mir damals (>30 Jahre) sowas aus Edelstahl fräsen lassen, vorne mit einem Konus auf den Injektionsnadeln passen. Irgendwo hab ich noch so einen zweiten Rohling (ohne Bremse und Rollenhalter) rum liegen.
Hi Max, ich habe dir eine E-Mail geschickt. Mit der Bitte um Beachtung. Schöne Grüße.
pnp schrieb: > ...meinen Link nicht gesehen? > Immer noch teuer, aber deutlich preiswerter als die Bucht... Oh welch Faupax den Link des Meisters übersehen.
Ich hab dafür 0,5mm Druckbleistifte genommen. Die haben dann auch ne Metallspitze die nicht gleich beim Löten in Klump schmilzt. ZB: https://www.amazon.de/Staedtler-779-05-3-Druckbleistift-Graphite/dp/B000KJOCDC Innenleben entfernt und am Ende am Metallklip aus 1,5mm2 Kupferdraht einen Rollenhalter angeklebt/gelötet.
Selber machen. Wie schon erwaehnt mit Druckbleistift und in dem Fall mit Alublech aus einem Fernseherhochspannungsgitter (kann man locker mit dem Seitenschneider schneiden). Funkt seit 1987. :)
Max M. schrieb: > Nur leider fehlt mir die Fantasie, warum sowas 40€ wert sein sollte. > Gibts das auch günstiger? upps man sollte ALLES lesen Beitrag "Re: Fädeldraht-Halter" https://www.reichelt.de/faedelstift-wire-wrap-werkzeug-faedelstift-ww-p220367.html
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Semi-OT: Wie arbeitet man mit dem Fädelstift? Welchen Vorteil hat das? Ersetzt das die Pinzette? Ich habe bei Youtube gesucht, aber zumindest mit dem deutschen Begriff finde ich nichts, was Sinn ergibt. Das sieht umständlich aus.
Walter T. schrieb: > Semi-OT: Wie arbeitet man mit dem Fädelstift? Welchen Vorteil hat das? > Ersetzt das die Pinzette? Naja du kannst an einem Punkt anlöten, die Verbindung zum nächsten Punkt ziehen, anlöten, wieder zum nächsten Punkt ziehen, usw… Brauchen tut man sowas nicht, wenn man aber komplette Schaltungen auf Lochraster aufbaut, ist es eine enorme Erleichterung, weil nicht so oft das Werkzeug abgelegt werden muss.
Beitrag #6912972 wurde vom Autor gelöscht.
René F. schrieb: > Naja du kannst an einem Punkt anlöten, die Verbindung zum nächsten Punkt > ziehen, anlöten, wieder zum nächsten Punkt ziehen, usw… Danke für die Erklärung!
Walter T. schrieb: > René F. schrieb: >> Naja du kannst an einem Punkt anlöten, die Verbindung zum nächsten Punkt >> ziehen, anlöten, wieder zum nächsten Punkt ziehen, usw… Dazu noch den Trick, dass man den ersten Pin einer Folge von Pins die man verbinden will nicht direkt lötet, sondern den Anfang des Drahtes irgendwo in der Nähe am Board oder einem Fädelkamm antüdelt. Dann kann man den Draht bereits unter Spannung zum ersten Pin ziehen, optional drum wickeln und anlöten. Also so, wie man die weiteren Pins der Verbindung löten würde. Das Anfangsstück danach natürlich abschneiden. Trotzdem braucht das Ganze Übung. Je nach Draht muss man ganz schön braten und es fehlt einem eine dritte Hand zum Halten des Lötzinns.
Walter T. schrieb: > Semi-OT: Wie arbeitet man mit dem Fädelstift? Welchen Vorteil hat das? > Ersetzt das die Pinzette? Ja und man kann den Draht gut spannen, bzw. über die div. Fädelhilfen (Kämme etc.) führen, Und das allerbeste, es dauert nur ne halbe Sekunde um das 2-3x um die Pins zu wickeln. Richtig angewendet verkokelt da auch die Spitze nicht, bzw. kommt nicht mal in Gefahr selbiges zu tun.
Hannes J. schrieb: > Übung...und es fehlt einem eine dritte Hand zum Halten des Lötzinns mit Übung führt man Zinn und Lötkolben in einer Hand, ist wie mit Stäbchen essen beim "Chinesen" Dritte Hand, die vielgeschmähten Klemmen für Zinn geht natürlich auch.
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Derzeit werden zwei Fädeldrahthalter auf Ebuy-KA angeboten. Nur mal so als Hinweis.
Harry schrieb: > Wenn du mit dem Lötkolben mal auch nur in die Nähe dieser Stifte kommst, > ist er geschmolzen. Deswegen: Nur authentisch mit der Kugelschreiberspitze. Uwe
Uwe B. schrieb: > Deswegen: Nur authentisch mit der Kugelschreiberspitze. Naja gibt mehrere Hersteller von Fädelstiften, Roadrunner hat beispielsweise serienmäßig eine Metallspitze. Den Stift von Roadrunner ohne Bremse gibt es bei Farnell unter der Eigenmarke übrigens für 12,45€ netto unter der Bezeichnung „MPRRP-103“ und die Variante mit Bremse für 15,95€ netto als „MPRRP-123“, die Preise auf der Roadrunner Website sind auch nicht wirklich höher. Ich selbst besitze einen von Verowire und in der Abteilung in der Firma liegt einer von Roadrunner, in der Firma wird das Ding nur als Drahtspender benutzt und mein eigener schlummert ungenutzt neben Lochraster Platinen in der Schublade
Oder man baut sich einen aus dem was halt rumliegt...Mienenbleistift, Stück Alu, Federstangen aus altem Scheibenwischer und Holzkugeln...
René F. schrieb: > Den Stift von Roadrunner ohne Bremse Ich verstehe gar nicht, wie man ohne Bremse arbeiten kann. Man muss doch den Draht stramm durch die Kämme und um die Pins ziehen. Ich mache alle Prototypen mit der Technik, siehe zufälliges Beispiel.
Hermann W. schrieb: > Ich verstehe gar nicht, wie man ohne Bremse arbeiten kann. Ich verstehe nicht, wie man mit Fädelkämmen arbeiten kann. Hohes Übersprechen der Leitungen, keine Verfolgbarkeit mehr, schwer unterzubringen wenn man nicht vorher die IC passend anordnet, und das Risiko sich Kurzschlüsse einzufangen, und all die Nachteile kosten auch noch Geld. Vorteile sehe ich keine, hübscheres Aussehen ?
MaWin schrieb: > Vorteile sehe ich keine Ich schon - kein Routing (kostet Zeit) - kein PCB (kostet Zeit) - Kurzschlüsse habe ich noch nicht gehabt, würde auch keine Metallspitze nehmen - schwer unterzubringen, warum? Bauteilplazierung überlege ich schon vorher - kostet Geld, na ja, Kämme sind teuer geworden. PCB gibt es auch nicht umsonst. - Übersprechen, na ja, kritische Leitungen verlege ich bedacht. Bei µC-Schaltungen habe ich noch keine Probleme gehabt. Das Board ist mein AVR-Entwicklungsboard, siehe Bild. Es ist schon ein krasses Beispiel, da alle Portleitungen an alle Sockel gehen. Besonders der Quarz, er macht ab >5Mhz Probleme, 8MHz RC-Generator nicht. Das ist bisher das einzige Problem. Ich finde die Technik genial. Ein Board ist in kürzester Zeit fertig.
Hermann W. schrieb: > Ich schon Es geht nicht ums Fädeln ansich, sondern fädeln mit vs. ohne Fädelkamm. Dass fädeln ein Einzelstück in ähnlicher Komplexität wie eine Multilayerplatine erlaubt, ist klar. Wenn auch nur für einfache Signale und sehr fehleranfällig.
> Ich mache alle Prototypen mit der Technik, siehe zufälliges Beispiel. Oh backe. Hast du schonmal einen Tastkopf, sagen wir mal an SPI-Leitungen gehalten und dir die Signale angeschaut? > Ich verstehe nicht, wie man mit Fädelkämmen arbeiten kann. Ich glaub das war bis 1985 oder so noch okay. Aber mitterweile arbeiten ja selbst STandardmicrocontroller mit 20-50Mhz (also entsprechend schnellen Flanken). Olaf
Olaf schrieb: > Oh backe Ich muss dich enttäuschen. Auch Schaltungen mit 20MHz-Quarz machen keinerlei Probleme. Ebenfalls funktionieren alle bisher eingesetzten digitalen Schnittstelle ohne Störung, z.B. SPI, I²C, RS232, RS485, GPIB und alle möglichen dig. Sensoren. Auch bei allen ADC-Anwendungen wackelt höchsten das letzte Bit an der Schwelle. Ich bin mir natürlich über die Probleme bewusst und vermeide dumme Fehler. MaWin schrieb: > Wenn auch nur für einfache Signale und sehr fehleranfällig Meinetwegen sind das alles einfache Signale. Wenn du mit fehleranfällig den mechanischen Aufbau meinst, mag das stimmen, wenn man damit rumwirft. Ich habe sehr viele Anwendungen, die schon seit Jahrzehnten laufen und keines hatte ein mechanisches Fädelproblem. Aber ich will keinen überreden, man sollte schon Erfahrung und das richtige Werkzeug haben.
Hermann W. schrieb: > Wenn du mit fehleranfällig Ich mein die Verdrahtung, kommt Pin 1 von IC 1 wirklich an pin 15 von IC 7 und Pin 3 von IC 8 oder hat man mal wieder die Ansicht von oben mit unten verwechselt oder die falsche Pinreihe getroffen. Wer sich da mal vertut...
MaWin schrieb: > Wer sich da mal > vertut... hat keinen Plan! Jede gelegte Leitung wird überprüft, gemessen auch die Nachbarpins, wenn OK dann wird die gelegte Verbindung im Plan abgemarkert (mit einem Marker von Anfang zu Ende der Verbindung)! Es darf am Ende im Plan keine ungemarkerte Verbindung mehr existieren, sonst hätte man eine Verbindung vergessen, einer der meisten Fehler wer sich zu selbstsicher ist alles gelegt zu haben!
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MaWin schrieb: > Wer sich da mal vertut... Das kommt schon manchmal vor und manchmal übersehe ich eine vergessene Lötstelle. Bevor ich die ICs in die Sockel setze und bevor ich die Schaltung mit Spannung versorge, klingel ich alle Leitungen durch.
MaWin schrieb: > die Ansicht von oben mit unten verwechselt Ach ja... Das passiert einem bestimmt mal, deshalb mache ich mir als erstes einen schwarzen Filzstift-Punkt an die NR.1
Mit Fädelkamm arbeiten wohl vor allem Leute, die früher in einer Telefonvermittlungsstelle Dienst taten. Wenn da ein Kabel einen Fehler hatte, wurde es nicht aus den halbmeterdick belegten Kabelpritschen bis zur Fehlerstelle rausgefummelt, sondern vorne und hinten abgeschnitten und neu verlegt. :) Die Sache mit dem Druckbleistift war mal eine Bauanleitung, ziemlich wahrscheinlich in Elektor Ende der 80er. Da die Drahtrolle mit den erwähnten 25 Mark aber der preisbestimmende Hauptbestandteil war - und Druckbleistifte damals teure Schreibgeräte und keine verschenkte Massenware waren - half mir das auch nicht weiter. Nachdem ich mir dann Jahrzehnte später eine Rolle leisten konnte, mit dem bremstechnisch verkorksten Reichelt-Abroller, mußte ich festellen, daß sich der tolle Fädeldraht von seiner Lötbarkeit her nicht wesentlich von Lackdraht oder Lakritzschnecken unterscheidet. :)
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