Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Heissdraht Schneider


von John W. (Gast)


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Grüßt euch, ich geselle mich als Neuling zu euch. Vielleicht werde ich 
irgendwann einmal hilfreich sein hehe.

Ich habe das Ganze Internet durchforstet aber leider nur alte 
Halbhilfreiche Beiträge gefunden.

-Zum Projekt-
 Ich möchte mit einem Widerstanddraht (Heute bestellt) eine Matratze in 
der stärke halbieren.
Alles was ich weiß ist das ich bei einer länge von 1m etwa 24V und 4A 
benötige, einen MOSFET, Wiederstände und eventuell einen PWM.

Ich habe schon ein wenig herum experimentiert anfangs mit dünnen Drähten 
die dann leider nach einigen cm gerissen sind. Stärkere werden nicht 
warm genug.

Habe irgendeinen MOSFET vom alten Netzteil abgelötet ein paar 
unbestimmte Wiederstände und daraus ein Gebilde gelötet, warum es bis 
dahin funktioniert kann ich nicht sagen :D

Man sollte wohl einen zum Draht passenden widerstand wählen. Wie ist 
dieser zu berechnen und wie schließe ich die ganze Geschichte am MOSFET 
an.


Kann mir jemand bei der Rechnung und Erstellung der Schaltung helfen?

Vielen Dank schonmal, waren schon viele schlaflose stunden

: Verschoben durch Moderator
von Mani W. (e-doc)


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John W. schrieb:
> Vielleicht werde ich
> irgendwann einmal hilfreich sein hehe.

Unwahrscheinlich!

John W. schrieb:
> Habe irgendeinen MOSFET vom alten Netzteil abgelötet ein paar
> unbestimmte Wiederstände und daraus ein Gebilde gelötet

Man sieht es anhand Deines "Schaltplans"...

John W. schrieb:
> Wiederstände

Widerstände!

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Nimm zum Bestromen des Drahtes doch einfach ein einstellbares 
Labornetzteil. Mit Widerstandsdraht sollte das kein Problem sein wenn er 
etwas dicker ist.

Eine Regelung würde nur Sinn machen, um die Temperatur nachzuführen, 
aber das ist eine schwere Sache, sag ich Dir gleich. Der Schneiddraht 
wird nämlich nur im zu schneidenden Material abgekühlt. Die außen an der 
Luft bleibenden Teile überhitzen dann schnell während die Temperatur im 
Inneren kaum noch zum Schneiden reicht.

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (christian_m280)


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Ben B. schrieb:
> Nimm zum Bestromen des Drahtes doch einfach ein einstellbares
> Labornetzteil.

ACK! Und wenn Du ungefähr die Spannung und den Strom kennst, einfach 
einen fetten Ringkerntrafo modifizieren. Habe versch. Anzapfungen 
gemacht und Bananenbuchsen dran. Sehr praktisch!

Gruss Chregu

von Walta S. (walta)


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John W. schrieb:
>
>
> -Zum Projekt-
>  Ich möchte mit einem Widerstanddraht (Heute bestellt) eine Matratze in
> der stärke halbieren.
>
Du willst was?

walta

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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John W. schrieb:
> was ich weiß ist das ich bei einer länge von 1m etwa 24V und 4A benötige
Woher weißt du das?
Mir scheinen diese mickrigen 100W zu wenig.

> Man sollte wohl einen zum Draht passenden widerstand wählen.
Du solltest zuallererst mal einen Draht wählen, der auf 1m einen 
Widerstand von 6 Ohm hat. Denn dann hast du wegen I = U/R bei 24V die 
gewünschten 4A.

> mit einem Widerstanddraht (Heute bestellt)
Welchen denn? Hat der die nötigen 6 Ohm pro Meter?

> und daraus ein Gebilde gelötet
Lass das mit der Elektronik erst mal weg. Das ist noch nicht so dein 
Ding, da musst du weiter vorn anfangen. Bis dahin solltest du dir ein 
potentes Labornetzteil beschaffen (so im Bereich 0..30V, 0..10A).
Oder sogar, weil vermutlich im Endeffekt wesentlich billiger: halb so 
dicken Matratzenschaumstoff.

> Vielleicht werde ich irgendwann einmal hilfreich sein hehe.
Als schlechtes Beispiel kann man immer dienen...  ;-)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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100W auf so einem dünnen Draht sind gar nicht so wenig wenn sie nicht 
effektiv abgeführt werden.

von PC-Freak (Gast)


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Lothar M. schrieb:
>> Vielleicht werde ich irgendwann einmal hilfreich sein hehe.
> Als schlechtes Beispiel kann man immer dienen...  ;-)

WArum müsst Ihr immer andere 'fertig' machen???

Da kommt jemand, der sich hier im Forum 'wohlfühlen' will, und hackt 
sofort auf ihn ein. Kein Wunder dass die meisten hier wieder abhauen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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PC-Freak schrieb:
> WArum müsst Ihr immer andere 'fertig' machen???
Du erkennst einen verlängerten Witz erst, wenn er auf dich drauffällt?
Eine kurze Einführung in die Gepflogenheiten des Internets:
das hier ist ein augenzwinkernder Smily -->    ;-)
Der bedeutet: nimm das, was ich davor geschrieben habe, nicht so 
bitterernst!
Und das kann man schon mal machen, besonders, wenn der TO offenbar sogar 
über sich selbst lachen kann...

Ben B. schrieb:
> 100W auf so einem dünnen Draht sind gar nicht so wenig wenn sie nicht
> effektiv abgeführt werden.
Werden sie aber, denn der Draht liegt satt in kühlendem kaltgeschäumten 
Kunststoff. Mit 100W/m sind selbst bei EPS nur ca. 30mm/s: 
https://www.ebay.de/itm/121770026908

Die Dichte von Kaltschaum ist annähernd doppelt so hoch und die 
Geschwindigkeit entsprechend geringer.

John W. schrieb:
> Stärkere werden nicht warm genug.
Mehr Strom, dann werden auch die dickeren Drähte schon warm.

: Bearbeitet durch Moderator
von Götz (Gast)


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Ich hab sowas mal mit Schneidebrettchen aus PVC probiert: Labornetzteil 
30V/3A) und Blumenbindedraht. Das hätte funktioniert, wenn nicht das 
Material hinter dem Draht wieder zusammengebacken wäre. Ich musste die 
Prozedur mehrfach wiederholen und das Ergebnis langwierig befeilen.
An den Schaumstoff würde ich ebenfalls mit slchem Draht und einem fetten 
Ladegerät rangehen und die Erhitzung mittels Parallelschaltung mehrerer 
Drähte zu steuern versuchen. Auf Elektronik würde ich komplett 
verzichten.

von PC-Freak (Gast)


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@Lothar
Für Dein Augenzwinkern-emoji hab ich folgendes gefunden. Du meinest es 
vieleicht anders. Die Bedeutung kommt dann aber heftiger rüber
Link:https://www.spiegel.de/netzwelt/web/der-zwinker-smiley-ist-einfach-das-schlimmste-emoji-a-2a639e67-d9ab-43f4-bfa9-7d704acfd851

von MaWin (Gast)


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John W. schrieb:
> Ich möchte mit einem Widerstanddraht (Heute bestellt) eine Matratze in
> der stärke halbieren

Matratzen bestehen NICHT aus Styropor, sondern Schaumstoff (oder Latex).

Schaumstoff schneidet man NICHT mit einem heissen Draht, sondern einem 
Messer.

Vergiss deine Schaltung.

Besorge dir ein langes Messer(band) und arbeite zu zweit, denn die 
Bandsäge mit umlaufendem Messerband wirst du nicht haben und nicht 
aufbauen wollen.

Das Messerband hat üblicherweise keine Zahnung, keinen Wellenschliff 
sondern ist glatt und scharf wie eine Rasierklinge, es schneidet durch 
den winzigen Grat an der Messervorderkante.

Bewegt man so ein Messerband durch 2 Leute hin und her jeweils unter 
Zug, gibt es einen glatten Schnitt, man kann aussen noch eine Holzlatte 
als Führung nutzen.

von H. H. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Matratzen bestehen NICHT aus Styropor, sondern Schaumstoff (oder Latex).
>
> Schaumstoff schneidet man NICHT mit einem heissen Draht, sondern einem
> Messer.

ACK

von Max M. (Gast)


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Christian M. schrieb:
> fetten Ringkerntrafo modifizieren

Kann man auch mit Phasenanschnittdimmer stellen, wenn die Sek. Wicklung 
den Strom tragen kann und nicht völlig falsch dimensioniert ist.

PC-Freak schrieb:
> Kein Wunder dass die meisten hier wieder abhauen.
Die die bleiben und ausser MC.net kein Leben haben sind das Problem ;-)
Aber seh das mal alles nicht so eng.
Genauso leicht wie hier im Schatten der Anonymität rumkrakelt wird, geht 
mir das am Allerwertesten vorbei.
Das hält mein Ego locker aus :-)
Nur unter Klarnamen zu schreiben kann ich hier wirklich nicht empfehlen.
Ansonsten ist das doch ganz Lustig und manchmal, leider immer seltener, 
auch wirklich informativ.

von A. S. (Gast)


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John W. schrieb:
> Alles was ich weiß ist das ich bei einer länge von 1m etwa 24V und 4A
> benötige, einen MOSFET, Wiederstände und eventuell einen PWM.

Dass ein Schneiddraht für deine Aufgabe unbrauchbar ist, wurde ja schon 
gesagt. Falls du es doch Mal brauchst: was hast Du an Equipment da? Ein 
Multimeter? Kannst Du Strom messen? Falls Deine 4A zum Draht passen, 
Messe dessen Widerstand und berechne die benötigte Spannung bei 
gegebener Länge. Dann nimm (falls du kein Labornetzteil hast) die 
nächsthöhere Spannung und berechne die zusätzliche Länge, z.b. 13cm. 
Nimm dann 2x26cm parallel und Klemm die irgendwo dazwischen, so dass sie 
keinen schaden anrichten. Und länger, wenn zu heiß, kürzer wenn zu kalt

von Walta S. (walta)


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Du hast für diese Forum eindeutig den falschen Nick.
;-)

walta

von Mike J. (linuxmint_user)


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Ben B. schrieb:
> Der Schneiddraht
> wird nämlich nur im zu schneidenden Material abgekühlt. Die außen an der
> Luft bleibenden Teile überhitzen dann schnell während die Temperatur im
> Inneren kaum noch zum Schneiden reicht.

Das stimmt nicht. *

Ich habe vor einer Woche eine 100mm dicke Styrodurplatte längs 
durchschneiden müssen, damit die auf einer schrägen Oberfläche eben 
aufliegt.

Ich hatte dazu ganz dünnen Nickel-Draht verwendet und ein einstellbares 
Netzteil, wo ich nur die Spannung einstellen konnte. Ich musste nehmen 
was gerade da war, aber das war auch vollkommen ausreichend.

Der Nickeldraht hatte etwa 30 Ohm pro Meter (habe ich gemessen), der 
dient eigentlich dazu um Handy-Displays zu entfernen und dort durch den 
Kleber zu schneiden.

Der Draht ist extrem dünn, hält aber erstaunlich hohe Kräfte aus und ist 
nicht gerissen.

Ich hatte an beiden Seiten des Drahtes kleine Holzlatte und dann 10cm 
von der Latte entfernt 0,14mm² (hält 0,8A aus) Kupferlitze angebracht 
(das Kupfer etwas um den Nickeldraht gewickelt und dann verzinnt).

Ich hatte ganz vorsichtig geschnitten und letztendlich nur 0,76A über 
den Draht fließen lassen.

Die Bereiche welche im Styrodur waren, die haben sich stärker erwärmt, 
weil sie ja erst nur von einer Seite, dann von allen Seiten isoliert 
waren. Die Wärme kann ja im Material nicht weg, nur an das Material 
selber abgegeben werden, so dass es schmilzt.

Die Drähte welche an der freien Luft waren, die wurde durch die 
Luftströmung abgekühlt. Wir haben die Drähte mit Permanentmarker schwarz 
angemalt und es dann mit einer Thermo-Kamera getestet, denn wenn man die 
Drähte anfasst, dann kühlen die sich extrem schnell an dem Finger wieder 
ab, da sie ja auch kaum Masse haben.

Ich hätte den Draht ruhig heißer machen und mehr Strom rüber schicken 
können.

 Konstantandraht ist für solch eine Arbeit eher ungünstig 

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Für Styropor habe ich dieses Proxxon "Heißdraht-Schneidegerät THERMOCUT 
230/E"
https://www.proxxon.com/de/micromot/27080.php
Für eine Matratze wäre der Bügel aber viel zu kurz.

"Trafo sekundär maximal 10 V bei 1,0 A. Schneidedrahttemperatur bei Ø 
0,2 mm regelbar von ca. 100 bis 200° C"
Ersatzdraht: "Material: NiCr 8020. Spule mit 30 m x 0,2 mm"

https://www.rupbox.com/material-properties/information/nickel-alloy-nicr8020
"Material Properties For Nickel Alloy NiCr8020 (DIN) Alternative names:
2.4869 (DIN Material Number)..." Das 8020 soll die prozentuale 
Zusammensetzung sein.
"Melting Temperature   1390 - 1425 ℃"

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (christian_m280)


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Mike J. schrieb:
> Konstantandraht ist für solch eine Arbeit eher ungünstig

Gibt's da eine Erklärung?

Gruss Chregu

von Mike J. (linuxmint_user)


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Lothar M. schrieb:
> John W. schrieb:
>> was ich weiß ist das ich bei einer länge von 1m etwa 24V und 4A benötige
> Woher weißt du das?
> Mir scheinen diese mickrigen 100W zu wenig.

Also bei mir waren es eine 60cm breite Platte die ich schneiden musste, 
dazu 1m beheizter Draht und etwa 17 Watt an Heizleistung. Mit der 
Leistung habe ich relativ langsam durch Styrodur geschnitten. Etwas mehr 
Leistung hätte aber nicht geschadet, denn der ganze Prozess hat relativ 
lange gedauert.
Wir saßen an den 1,2m (in der Länge) etwa 15 Minuten. Die Drähte außen 
wurden aber nicht so sehr warm, da hätten wir ruhig noch 2 oder 3 mal so 
viel Leistung hoch geben können.

Also auf 1m (@30 Ohm/Meter) nicht 22,5V sondern 32V (2 fache Leistung) 
oder eben vielleicht sogar 39V (3-fache Leistung).

Der Nickel-Draht ist nur 0,1mm dick.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Christian M. schrieb:
> Gibt's da eine Erklärung?

Sind nur Erfahrungswerte.

Ich nutze Konstantandraht in Schaltungen und habe es auch in der Hand 
gehabt. Das Zeug ist wie ein Stahldraht und bricht auch wenn man es 
biegt.

Dieser Nickeldraht ist fast unkaputtbar, eher wie so ein Federdraht und 
hält recht starken Zug stand, auch wenn man da die ganze Zeit hin und 
her biegt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Elektor hatte vor vielen Jahren mal den Tip um Plexiglas rechtwinklig 
abzuwinkeln: Entlang der Tischkante eine Heizdraht spannen und die 
Plexiglasplatte darüberlegen. Ich habe das damals erfolgreich 
nachvollzogen.

Wie stark dehnt sich der Draht durch die Erhitzung, muss man da 
nachspannen?

von Harald W. (wilhelms)


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Götz schrieb:

> Ich musste die
> Prozedur mehrfach wiederholen und das Ergebnis langwierig befeilen.

Ja, jetzt braucht der TE nur noch eine passende Feile für seine 
Matratze.
Das wird dann der nächste Thread. :-)

von John W. (Gast)


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Habe es schon hinbekommen danke für nichts ;)

von Christian M. (christian_m280)


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Mike J. schrieb:
> Das Zeug ist wie ein Stahldraht und bricht auch wenn man es
> biegt.

Verwende ich momentan im Styroporschneider, und stimmt - bricht oft...

Mike J. schrieb:
> Dieser Nickeldraht ist fast unkaputtbar

Muss ich unbedingt ausprobieren!

Danke und Gruss Chregu

von Mani W. (e-doc)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Wie stark dehnt sich der Draht durch die Erhitzung, muss man da
> nachspannen?

Am besten eine Feder einbauen an einem Ende des Drahtes...

von Christian M. (christian_m280)



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Die Feder habe ich eingebaut. Draht ist 0.5mm, Kanthal. Im Plotter habe 
ich 0.7mm verwendet, der Stabilität wegen. Der Strom ist in beiden 
Fällen um die 3A. Im Gehäuse ist ein 80VA Ringkerntrafo, mit separater 
Wicklung aus 1.8mm CuL-Draht mit den entsprechenden Anzapfungen. Sehr 
praktisch!

von Schlaumaier (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> https://www.rupbox.com/material-properties/information/nickel-alloy-nicr8020
> "Material Properties For Nickel Alloy NiCr8020 (DIN) Alternative names:
> 2.4869 (DIN Material Number)..." Das 8020 soll die prozentuale
> Zusammensetzung sein.
> "Melting Temperature   1390 - 1425 ℃"

Sorry ich verstehe dein Post nicht ganz.

Du schreibst du hast (wie ich) Die 230e von Proxxon.

Heißt dein Post das wenn ich die (beigelegte) Spule gegen den von dir 
genannten Draht austausche, dieser Draht in der Maschine eine ähnlich 
hohe Temperatur bringt. ??

Wäre nämlich geil, wenn ich meine Thermocut etwas mehr Temperatur 
verpassen kann.

Ich habe nämlich festgestellt, das die meisten Behauptungen zu Thermocut 
im Netz schlicht falsch sind. Ich habe damit schon Schaumstoff + 
Polystyrol sauber geschnitten. Wobei Polystyrol eine Soll-Bruchstelle 
ergab = es klebte "etwas" zusammen nach den Schnitt, aber ich konnte die 
0.8 mm Platte an der Schnittstelle sauber brechen.

von Walter T. (nicolas)


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Christian M. schrieb:
> Im Plotter habe
> ich 0.7mm verwendet, der Stabilität wegen.

Nette Konstruktion!

Hast Du ein CAM für den Steuer-Code?

Ich hatte meinen Styroporschneider ähnlich geplant, dann aber keine Lust 
mehr darauf, den G-Code von Hand zu schreiben.

Ich hatte damals geplant, mit einem 2,5d-CAM die Bewegungen in X, Y und 
Z zu erzeugen und die C-Achse dann durch die Normale auf die X-Y-Kontur 
nachträglich in einem Skript zu einzuführen. Sah aber schon im 
Backplotter nicht toll aus.

Letztendlich ist es aber dann darauf hinausgelaufen, dass ich auf der 
CNC einfach Schablonen gefräst habe, und der Styroporschneider von Hand 
geführt wurde.

Da ich keinen schicken Trafo mit vielen Anzapfungen zur Verfügung hatte, 
wird die Heizspannung einfach mit einem Trafo mit Dimmer bereitgestellt.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>Nickel Alloy NiCr8020
Das ist das Material, das Proxxon für den Ersatzdraht angibt
"Ersatz-Schneidedraht Für THERMOCUT 230/E und andere 
Heißdraht-Schneidegeräte. Material: NiCr 8020. Spule mit 30 m x 0,2 mm."

Conrad Nr. 812530 9,49 €
Bauhaus 7,49€ 
https://www.bauhaus.info/bohrzubehoer/proxxon-schneidedraht/p/11426463

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


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Axo.

Ich dachte das wäre ein anderer, mit den das Teil  höhere Temperaturen 
erzeugen kann.

Danke für Info.

von Christian M. (christian_m280)


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Walter T. schrieb:
> Hast Du ein CAM für den Steuer-Code?
>
> Ich hatte meinen Styroporschneider ähnlich geplant, dann aber keine Lust
> mehr darauf, den G-Code von Hand zu schreiben.

Ja, G-Code ist mühsam. Habe die ersten Versuche so gemacht. Dann habe 
ich einen einfachen G-Code-Sender in PureBasic programmiert, da bin ich 
flexibel mit Schleifen, Offsets und Code-Wrapping. So schreibe ich 
statt:
1
G1 X50.000 Y23.000 F1500

jetzt:
1
move(31+ox.f,10+oy.f,0,#schnell)

Und zum homen und Draht einschalten (über Bed):
1
Send(#home_all_axes)
2
set_bed_temperature(110)

Mike J. schrieb:
> Dieser Nickeldraht ist fast unkaputtbar

Meist findet man:

Christoph db1uq K. schrieb:
> Material: NiCr 8020

Geht der auch?

Gruss Chregu

von Mike J. (linuxmint_user)


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Christian M. schrieb:
> Christoph db1uq K. schrieb:
>> Material: NiCr 8020
>
> Geht der auch?

Das wird wohl dieser Draht sein und wahrscheinlich kein reiner 
Nickel-Draht.

Bei deinem Bild "IMG_20211215_104428.jpg" sehe ich einen gebogenes Stück 
Draht, also das wirst du mit dem Nickeldraht wohl nicht ersetzen können, 
denn dieser Draht ist eben wie Federstahl.

Die C-förmige Schneidevorrichtung mit dem dünnen Schneiddraht ist aber 
passend. Bei der besten Dicke für deinen Fall musst du einfach 
ausprobieren. Ich würde sagen dass 0,1mm dicker Draht für dich nicht 
ausreichend sein wird, je nachdem wie schnell du arbeitest muss er dann 
schon entsprechend dick sein.

Du kannst ja dann mal sagen wie es so läuft wenn du die ersten Tests mit 
dem Draht gemacht hast. Das was ich da gemacht habe, das war ja primitiv 
und aus der Not heraus.

von Schlaumaier (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Du kannst ja dann mal sagen wie es so läuft wenn du die ersten Tests mit
> dem Draht gemacht hast. Das was ich da gemacht habe, das war ja primitiv
> und aus der Not heraus.

Kleiner Tipp nebenbei.

Den Draht nur sehr leicht spannen. !!! Der sollte straff sein aber NICHT 
wie eine Gitarrensaite klingen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, das bei meiner 230e bei geraden 
geführten Schnitt und höchster Stellung der Draht ruhig locker sein 
kann. Wenn der zu stark gespannt ist, muss man ihn außerhalb des 
Schnittes kühlen oder er reißt.

Ich beobachte den Draht der rausguckt und wenn er rot wird einfach mal 
blasen. ;) Besonders bei den Polystrol-Zeug ist das erforderlich. Und 
ganz langsam arbeiten. !!! Sonst hat man stark unterschiedliche 
Temperaturen am Schneidedraht.

von noreply@noreply.com (Gast)


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Christian M. schrieb:
>> Konstantandraht ist für solch eine Arbeit eher ungünstig
>
> Gibt's da eine Erklärung?
>
> Gruss Chregu

Ja. Nehmt CrNi CrNiFe - Legierungen.

Mal nach Schmelztemperatur googeln und die entsprechenden Datenblätter 
anschauen.

von noreply@noreply.com (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Wir saßen an den 1,2m (in der Länge) etwa 15 Minuten. Die Drähte außen
> wurden aber nicht so sehr warm, da hätten wir ruhig noch 2 oder 3 mal so
> viel Leistung hoch geben können.

Ja. 30 bis 40 Watt pro Meter Schneidedraht ist für Styropor ganz ok.

von Nups (Gast)


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MaWin schrieb:
> Bewegt man so ein Messerband durch 2 Leute hin und her

Das Bild ist echt hart 😅

von Peter R. (pnu)


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Ich habe den Bügel einer normalen Bügelsäge benutzt mit einer Blattlänge 
von   ca. 80cm. Der Draht (Schweißdraht von 0,5mm, irgendein nicht 
rostendes Material) wurde an einer Seite direkt per Lüsterklemme am 
Bügel montiert: Die zwei Schrauben halten den Draht und hängen in der 
Öse für das Sägeblatt. Bei der andren Seite habe ich eine kleine Platte 
aus Glasfasermaterial dazwischengesetzt, damit der Strom nicht über den 
Bügel fließt. Zwei Löcher passend für die Schrauben des 
Lüsterklemmenteils, ein Loch, um das Glasfaserteilchen im Bügel 
einzuhängen.
Der Schneidedraht ist zusammen mit 1mm² Cu (als Zuführung des Stroms) in 
den Lüsterklemmen eingeklemmt.

Stromquelle ist ein Ringkerntrafo, primär 230V, ca.80W, sekundär etwa 10 
Windungen der isolierten Cu-Litze reingefädelt(einige Volt) bis man 
damit eben die richtige Temperatur erreichte.
Man muss halt drauf achten, dass die isolierende Umwicklung des 
Ringkerntrafo nicht beschädigt wird. und die Primärleitungen mechanisch 
geschützt sind.

von Christian M. (christian_m280)


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noreply@noreply.com schrieb:
> Christian M. schrieb:
>>> Konstantandraht ist für solch eine Arbeit eher ungünstig
>>
>> Gibt's da eine Erklärung?
>>
>> Gruss Chregu
>
> Ja. Nehmt CrNi CrNiFe - Legierungen.

Habe jetzt diesen Draht heute das erste Mal ausprobiert. Funktioniert 
perfekt! Ich lasse ihn leicht rotglühig, und recht gespannt, mal 
schauen, wie lange der jetzt hält...

Gruss Chregu

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