Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Diode - Spitzenstrom?


von Dieter H. (kyblord)


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Moin,

ich wollte mal was zum Datenblatt von Dioden fragen. In dem steht zum 
Beispiel IFSM = Spitzenstrom in Durchlassrichtung.

Ist das der stationäre Strom der kurzzeitig fließen darf? Denn bei der 
Diode tritt ja im Moment des "Einschaltens" eine kleine Stromspitze auf 
durch die Sperrschichtkapazität. Muss diese berücksichtigt werden?

: Verschoben durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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Dieter H. schrieb:
> Moin,
>
> ich wollte mal was zum Datenblatt von Dioden fragen. In dem steht zum
> Beispiel IFSM = Spitzenstrom in Durchlassrichtung.
>
> Ist das der stationäre Strom der kurzzeitig fließen darf? Denn bei der
> Diode tritt ja im Moment des "Einschaltens" eine kleine Stromspitze auf
> durch die Sperrschichtkapazität. Muss diese berücksichtigt werden?

Wenn beim Spitzenstrom keine Zeitangabe dabei steht, wird wohl Dauerhaft 
gemeint sein.
Du könntest auch direkt die Diode nennen oder noch besser das Datenblatt 
verlinken. Aber natürlich kann man auch noch eine Weile Verstecken 
spielen und Salami schneiden.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Dieter H. schrieb:
> ich wollte mal was zum Datenblatt von Dioden fragen. In dem steht zum
> Beispiel IFSM = Spitzenstrom in Durchlassrichtung.
>
> Ist das der stationäre Strom der kurzzeitig fließen darf?

Da er nur kurz fließen darf, ist er nicht stationär.


> Denn bei der
> Diode tritt ja im Moment des "Einschaltens" eine kleine Stromspitze auf
> durch die Sperrschichtkapazität. Muss diese berücksichtigt werden?

Die ist in Sperrrichtung!

von MaWin (Gast)


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Dieter H. schrieb:
> Denn bei der Diode tritt ja im Moment des "Einschaltens" eine kleine
> Stromspitze auf

Nein. Im Moment des Sperrens fliesst kurze Zeit Strom rückwärts. Der 
sollte auch IfSM nicht überschreiten, auch wenn er nur Mikrosekunden 
statt Millisekunden fliesst.

Dieter H. schrieb:
> stationäre Strom der kurzzeitig fließen darf?

Was bitte ist statiönär

Es wird bei IfSM eigentlich immer angegeben für wie kurz:

Peak forward surge current
Stoßstrom in Fluss-Richtung
Half sine-wave
Sinus-Halbwelle
50 Hz (10 ms)
60 Hz (8.3 ms) IFSM
27 A
30 A

Man bleibe möglichst deutlich drunter.

Die Angabe dient meist, damit der Siebelko aus dem Trafo über die Diode 
auch aufgeladen werden kann. Es folgt daraus eine maximale 
Siebelkogrösse und ein Mindestausgangswiderstand des Trafos.

Im Prinzip heisst If eas die Diode dauerhaft aushält ohne dirch die 
Verluste zu überhitzen bei ausreichender Kühlung von aussen


und IfSM was sie bauartbedingt (Kristallgrösse, Drahtanschluss) kurz 
aushält wenn sie vorher kalt war und man aufhört wenn sie durch ihre 
thermisch träge Masse heiss geworden ist.

von Dieter H. (kyblord)


Angehängte Dateien:

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Hallo, alles klar schon mal. Im Anhang ist ein Auszug aus dem Datenblatt 
und eine Simulation der Diode. Man erkennt, dass die Diode beim 
Umschalten vom Sperrbereich in den Durchlassbereich eine Stromspitze 
ausbildet und der Strom einen kurzen Moment später "einschwingt". Das 
ist jetzt mit der 1N4148 simuliert um zu zeigen was ich mit Stromspitze 
gemeint habe in meinem Eingangspost.

von H. H. (Gast)


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Wohl ein Simulationsartefakt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dieter H. schrieb:
> Das ist jetzt mit der 1N4148 simuliert um zu zeigen was ich mit Stromspitze
> gemeint habe in meinem Eingangspost.
Wenn du schon im mit einem Generator im GHz- oder gar THz-Bereich 
unterwegs bist (Stromanstieg von 0 auf 80mA in 0,0 ns), dann mach mal 
noch ein paar nH Leitungsinduktivitäten da rein (frei nach dem Motto 
"each mm has its nH"), dass du aus der Theorie ein wenig näher an die 
Praxis kommst...

: Bearbeitet durch Moderator
von Dieter H. (kyblord)


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Verstehe. Ja das war tatsächlich in einem Halbleiterbuch so erklärt mit 
Bildern sogar. :O Mit der Induktivität ist der Peak wesentlich kleiner 
bis nicht mehr vorhanden. Dann ist das schon mal geklärt.

von Diode (Gast)


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Dieter H. schrieb:
> Denn bei der Diode tritt ja im Moment des "Einschaltens" eine kleine
> Stromspitze auf durch die Sperrschichtkapazität. Muss diese
> berücksichtigt werden?

Wenn man solche Sorgen und Gedankengänge hat, sollte man sich vielleicht 
untersuchen lassen.
Da kann die Wirtschaft nur nach unten gehen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die Frage ist doch berechtigt. Nur erreicht man praktisch dieses Problem 
eben nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Cyblord -. schrieb:

> und Salami schneiden.

Ja, schliesslich haben wir ja gerade Abendbrotzeit. :-)

von Gerald K. (geku)


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Fakt ist, dass die 1N400x für maximal 1A Dauerstrom geeignet ist.

von Jens G. (jensig)


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Gerald K. schrieb:
> Fakt ist, dass die 1N400x für maximal 1A Dauerstrom geeignet ist.

Komisch, und ich dachte, hier geht's um die 1N4148 als Beispiel ...

von 0815 (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Komisch, und ich dachte, hier geht's um die 1N4148 als Beispiel ...

Und ich dachte sogar, das hier wäre ein Elektronikforum...

Der fragliche Strompuls ist in der simulierten Schaltung nämlich 
wirklich vorhanden.
Seine Ursache entspricht etwa dem ersten Lehrjahr, also strengt euch 
bitte mal etwas an!

von Jens G. (jensig)


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0815 schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Komisch, und ich dachte, hier geht's um die 1N4148 als Beispiel ...
>
> Und ich dachte sogar, das hier wäre ein Elektronikforum...
>
> Der fragliche Strompuls ist in der simulierten Schaltung nämlich
> wirklich vorhanden.

Ja, in der Simulation ist er wirklich vorhanden ...

> Seine Ursache entspricht etwa dem ersten Lehrjahr, also strengt euch
> bitte mal etwas an!

Was, das erste Lehrjahr ist die Ursache?

Aber mal zum Thema: klar hat man durch das Umladen der 
Sperrschichtkapazität einen extra Strompeak, bei größeren Diode um so 
mehr, bei kleinen Dioden wie die 4148 geht das evtl. durch anderen 
parasitären L und R etwas unter, vor allem, wenn der Peak nur noch im 
ps-Bereich zu suchen ist ...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Der fragliche Strompuls ist in der simulierten Schaltung nämlich
> wirklich vorhanden.
Ja, genau so, wie man sich einfach nur mit sehr hoher Geschwindigkeit 
vorwärts bewegen muss, um nicht so schnell zu altern.

> ist in der simulierten Schaltung nämlich wirklich vorhanden.
Das ist ein Oxymoron, denn die Simulation ist eben nicht die 
Wirklichkeit.

von Dieter (Gast)


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0815 schrieb:
> Seine Ursache entspricht etwa dem ersten Lehrjahr, also strengt euch
> bitte mal etwas an!

Es reicht soviel Lesekenntnisse zu haben, dass Wikipedia nicht mehr von 
den Eltern vorgelesen werden muss:
https://de.wikipedia.org/wiki/Diode

Unter Schaltverhalten wäre das der zweite Absatz, wenn es nicht in der 
nächsten Zeit verändert werden sollte.

von Dieter (Gast)


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Der erste Peak ist die Kapazität vom Kleinsignalersatzschaltbild, die 
umgeladen wird. Das ist der Effekt einer Näherung.

Wikipedia:
"Bei einem sehr schnellen Anstieg des Stromes kann die Spannung in 
Flussrichtung anfangs deutlich höher werden als im stationären Fall."
==> Die Spannung über der Diode anzeigen lassen vom Simulator

Bei der zweiten Flanke siehe untere Bilder:
https://www.elektroniktutor.de/bauteilkunde/diode.html
==> Das Auschaltverhalten (Spannung) stimmt nicht vom Simulator.

von 0815 (Gast)


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Der Effekt ist genau so auch in der Realität vorhanden, nur hat niemand 
eine Quelle ohne Schaltzeiten. Und meist sind es vergleichsweise lausige 
Aufbauten mit ordentlich nH Leitungsinduktivität.
Interessant an der Simulation ist auch, daß der Strom bis auf ca. 85mA 
hoch geht. Trotz nur 2V und 47R. Da scheint LT wohl noch einem anderen 
Bauteil parasitäre Eigenschaften gegönnt zu haben ;-)

Beitrag #6909700 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Interessant an der Simulation ist auch, daß der Strom bis auf ca. 85mA
> hoch geht. Trotz nur 2V und 47R.
Es sind 4V, um die dort die Spannung blitzartig von -2V nach +2V 
ansteigt und so ergeben sich die beobachteten 4V/47R = 85,1mA.

von 0815 (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Es sind 4V, um die dort die Spannung blitzartig von -2V nach +2V
> ansteigt und so ergeben sich die beobachteten 4V/47R = 85,1mA.

...aber erst ermöglicht durch die Kapazität des Widerstands, und 
natürlich der Diode.

Möglicherweise hat LT beim Widerstand eine recht hohe Kapazität 
genommen, um alle eventuellen Bauformen abzudecken. Aber vorhanden ist 
die Kapazität ja immer, und wenn man sich mal ansieht, wie kurz dieser 
Pulsstrom eigentlich ist, dann haut das schon hin. Man sieht sowas 
selbst nur nie, weil, wer hat schon so eine Quelle...

von 0815 (Gast)


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Ach nein, die Diode wird ja auch negativ vorgespannt. Also entstehen die 
85mA rein durch ihre Kapazität.
Da habe ich wohl zu gut über LTSpice gedacht ;-)

von Joachim B. (jar)


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gilt Spitzenstrom nicht nur bei Spitzendioden? (scnr)
https://de.wikipedia.org/wiki/Spitzendiode

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> ...aber erst ermöglicht durch die Kapazität des Widerstands
Eines vorneweg: ein Widerstand hat keine Kapazität.

Oder anders: wenn der eine Kapazität hätte, dann würde meine einfache 
Division nicht das sichtbare Ergebnis bringen.

0815 schrieb:
> Also entstehen die 85mA rein durch ihre Kapazität.
Nein, sie entstehen rein durch den Vorwiderstand zusammen mit dem 4V 
Spannungssprung.

Kurz: die Spannung steigt um 4V an, deshalb fließt im allerersten 
Augenblick durch den 47 Ohm Widerstand ein Strom vom 4V/47Ω = 85mA. 
Dieser Strom klingt dann wegen der Sperrschichtkapazität nach einer 
e-Funktion auf 25mA ab, weil an der Diode 0,8V abfallen und damit 1,2V 
für den widerstand bleiben.

Die Sperrschichtkapazität ist dabei etwa t=RC (mit t abgeschätzt aus dem 
Verlauf der E-Funktion) --> C = t/R = 150ps/47Ω = 3pF. Und das passt 
recht ordentlich zum typischen Wert mit 4pF aus dem DB.

: Bearbeitet durch Moderator
von 0815 (Gast)


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Natürlich hat ein Widerstand eine Kapazität. Aber sie ist halt ziemlich 
klein.
In der Realität würde der Strom also für z.B. 1ps sogar auf extrem hohe 
Werte steigen. Entsprechende Quelle vorausgesetzt.

von H. H. (Gast)


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0815 schrieb:
> Natürlich hat ein Widerstand eine Kapazität.

Eine parasitäre.


> Aber sie ist halt ziemlich klein.
> In der Realität würde der Strom also für z.B. 1ps sogar auf extrem hohe
> Werte steigen. Entsprechende Quelle vorausgesetzt.

Und auch nur wenn man die parasitären Induktivitäten unterschlägt...

von Hannes (Gast)



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0815 schrieb:
> Möglicherweise hat LT beim Widerstand eine recht hohe Kapazität
> genommen, um alle eventuellen Bauformen abzudecken. Aber vorhanden ist
> die Kapazität ja immer, und wenn man sich mal ansieht, wie kurz dieser
> Pulsstrom eigentlich ist, dann haut das schon hin. Man sieht sowas
> selbst nur nie, weil, wer hat schon so eine Quelle...

Die "circuit elements" und die darauf basierenden "models" kommen 
nicht von LT.

Der LTspice unterlegte Simulator SPICE (SPICE3) liegt beim EECS 
(Department of Electrical Engineering and Computer Sciences) der UC 
Berkeley und nicht bei LINEAR TECHNOLOGY.

Die im Simulator implementierte Diode (circuit element D) wird durch 15 
Parameter charakterisiert (Anlage).

Beim simulierte Widerstand (circuit element R) sind's 6 Parameter 
gesteuert (Anlage). Ein parasitärer Kondensator bleibt meines Wissens 
dabei unberücksichtigt.

Um das final abzuklären müsste man in die (Fortran-) Sourcen rein oder 
das EECS kontaktieren. Ist mir aber zu aufwändig - und verstehen 
würden's hier eh die Wenigstens ...

Quellen für die Anlagen: 
http://bwrcs.eecs.berkeley.edu/Classes/IcBook/SPICE/UserGuide/elements_fr.html

just my 2ct

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Jetzt müßte man ja glatt mal LTspice ein narrow=xy in einem R verpassen 
und schauen was er da zu sagt ...

von H. H. (Gast)


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Hannes schrieb:
> Um das final abzuklären müsste man in die (Fortran-) Sourcen rein

Seit 30 Jahren nur noch in C.

Und Mike hat eigene Solver geschrieben.

von Nautilus (Gast)


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Jens G. schrieb:
> bei kleinen Dioden wie die 4148 geht das evtl. durch anderen
> parasitären L und R etwas unter, vor allem, wenn der Peak nur noch im
> ps-Bereich zu suchen ist ...

Kann man die genannten Dioden auch für den Mikrowellenbereich einsetzen?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Schau dir halt trr im DB an. Die 1N4148 ist ziemlich schnell.

von H. H. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Schau dir halt trr im DB an. Die 1N4148 ist ziemlich schnell.

Für >1GHz taugt sie aber bei weitem nicht.

von 0815 (Gast)


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Hannes schrieb:
> Ein parasitärer Kondensator bleibt meines Wissens
> dabei unberücksichtigt.

Muss sogar, denn die 85mA kommen ja durch den negativ vorgespannten C 
der Diode, und dadurch dem vollen Spannungshub von 4V zustande. Hätte LT 
den C von Widerständen mit berücksichtigt, ginge der Strom erheblich 
höher. So wie oben simuliert, sogar bis ins Unendliche. Denn der C eines 
Widerstands liegt vor allem über dem Widerstand, fast seine gesamte 
Induktivität aber in Reihe zum Widerstandselement. Also hat man (auch in 
der Realität) einen sehr kleinen, aber belastbaren C, der bei 
vernachlässigten Leitungsinduktivitäten (Simulation) und unendlich 
schneller Quelle zu enorm kurzen, aber enorm hohen Strömen führt. Die 
gibt es in der Simulation nicht, daher wird dem R offensichtlich kein C 
beigemessen.

von Jens G. (jensig)


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0815 schrieb:
> gibt es in der Simulation nicht, daher wird dem R offensichtlich kein C
> beigemessen.

Solange das nur ein abstrakter R ist, und kein konkreter Typ, wäre es 
auch eher müßig, hier irgendeinen Phantasie-C-Wert festlegen zu wollen.

von 0815 (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Solange das nur ein abstrakter R ist, und kein konkreter Typ, wäre es
> auch eher müßig, hier irgendeinen Phantasie-C-Wert festlegen zu wollen.

Nun ja, der C dürfte gar nicht mal so stark variieren. Hat man z.B. 
einen Leistungswiderstand, sind seine Anschlüsse groß, aber weit 
voneinander entfernt. Hat man einen 01005 Chip, sind die Anschlüsse 
extrem nah, aber dafür unglaublich klein. Das sollte sich halbwegs 
ausgleichen.
Ich denke, der C wird vor allem deshalb nicht berücksichtigt, weil dann 
in quasi jeder harmlosen Schaltung Stromspitzen auftreten würden. Um die 
zu verhindern, müsste man wiederum Leitungsinduktivitäten 
berücksichtigen, usw.. Das würde einfach zu aufwendig. Und alles wäre ja 
sowieso nur bei Schaltzeiten interessant, die es praktisch gar nicht 
gibt. Da hat LT wohl zurecht die Kirche im Dorf gelassen.

von Jens G. (jensig)


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0815 schrieb:
> Nun ja, der C dürfte gar nicht mal so stark variieren. Hat man z.B.
> einen Leistungswiderstand, sind seine Anschlüsse groß, aber weit
> voneinander entfernt. Hat man einen 01005 Chip, sind die Anschlüsse
> extrem nah, aber dafür unglaublich klein. Das sollte sich halbwegs
> ausgleichen.

Nein, zumindest, wenn man gleiche Proportionen annimmt. Denn wenn man 
den Abstand verdoppelt, vervierfacht sich die gegenüberstehende Fläche. 
Also doppelte C ...
Auserdem hast Du bei geometrische größerem R auch mehr Fläche Richtung 
Umgebung - also auch da mehr C ...

von Hannes (Gast)


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H. H. schrieb:
> Hannes schrieb:
>> Um das final abzuklären müsste man in die (Fortran-) Sourcen rein
>
> Seit 30 Jahren nur noch in C.
>
> Und Mike hat eigene Solver geschrieben.

Zu SPICE3 und Fortran, hatte beide Begriffe beide in meinem Text in 
klammern gesetzt, hätte ich mehr sagen können. Aber was hätte es 
gebracht?

Mir geht es einzig darum, dass hier irgendwelche narzisstischem Lölis 
meinen, in SPICE einen bösen Bug entdeckt zu haben - und LT (oder 
indirekt der UCB) sagen zu müssen, wo's lang geht.

Beispiele gefällig?

> Möglicherweise hat LT beim Widerstand eine recht hohe Kapazität
> genommen, um alle eventuellen Bauformen abzudecken.

> Da scheint LT wohl noch einem anderen
> Bauteil parasitäre Eigenschaften gegönnt zu haben ;-)

Was Mike E. zu SPICE in LTspice beigetragen hat, kann ich nicht 100% 
sagen. Ich meinte aber, dass das Problem im Dunstkreis der Symbiose von 
SwitcherCAD und SPICE lag. Was Mike vom damaligen Code gehalten hat, ist 
ja hinlänglich bekannt. Aber dass er den SPICE-Part von Grund auf neu 
gemacht hat - für mich eher unwahrscheinlich.

Aber ist ja auch egal: Weder Mike noch sonst wer bei LT hat "beim 
Widerstand eine recht hohe Kapazität genommen". Weder Mike noch sonst 
wer bei LT ist ein Klappspaten - die sitzen wo ganz anders hier!

Für mich hat der Faden falsches Niveau, ist damit nun wirklich 
gegessen...

von Jens G. (jensig)


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Hannes schrieb:
> Beispiele gefällig?
>
>> Möglicherweise hat LT beim Widerstand eine recht hohe Kapazität
>> genommen, um alle eventuellen Bauformen abzudecken.
>
>> Da scheint LT wohl noch einem anderen
>> Bauteil parasitäre Eigenschaften gegönnt zu haben ;-)

Hast wohl noch nicht mitbekommen, daß das Thema schon längst gegessen 
ist? Er hat doch seinen Fehler bemerkt.
Oder wurdest Du schwer beleidigt getroffen, so daß Du Sich jetzt nochmal 
richtig ausheulen mußt, weil jemand mal temporär Dein Spice angezweifelt 
hatte?

: Bearbeitet durch User
von 0815 (Gast)


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Hannes, was für eine Aufregung für nichts und wieder nichts...


Jens G. schrieb:
> Denn wenn man
> den Abstand verdoppelt, vervierfacht sich die gegenüberstehende Fläche.

Stimmt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Für parasitäre Elemente hat LTspice ein Spezialkonstrukt. Die 
Beschreibung findet sich im Help-File unter dem Element C. Da kann man 
sogar ein Quarz definieren.

von MaWin (Gast)


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0815 schrieb:
> Natürlich hat ein Widerstand eine Kapazität. Aber sie ist halt
> ziemlich klein.
> In der Realität würde der Strom also für z.B. 1ps sogar auf extrem hohe
> Werte steigen. Entsprechende Quelle vorausgesetzt.

Blöderweise (oder zum Glück) hat auch eine Leitung und der Widerstand 
eine parasitäre Induktivität und verhindert damit einen zu schnellen 
Stromanstieg.

von Dieter (Gast)


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