Moin, kann man irgendwie einen 1 Phasen Asynchronen Motor an einem 3 Phasen Frequenzumrichter anschliessen? Gibt ja extra 1 Phasen Frequenzumrichter, aber die sind viel teurer. Gruß
MoinMoin schrieb: > kann man irgendwie einen 1 Phasen Asynchronen Motor an einem 3 Phasen > Frequenzumrichter anschliessen? Anschließen kann man schon, der FU wird aber höchstwahrscheinlich nicht starten wollen und einen Fehler melden. > Gibt ja extra 1 Phasen Frequenzumrichter, aber die sind viel teurer. Nein, die sind viel billiger.
MoinMoin schrieb: > kann man irgendwie einen 1 Phasen Asynchronen Motor an einem 3 Phasen > Frequenzumrichter anschliessen? Wenn er nicht funktionieren muss....
Kommt auf den Wechselrichter an. Ich hab das mit einem Siemens Micromaster 420 schon mal gemacht, der gibt zwar eine Fehlermeldung Motorstrom, aber der Motor ist dran gelaufen. Wozu brauchst Du das denn? Einphasen-Wechselstrommotoren laufen bei geringer Frequenz sehr bescheiden.
Ben B. schrieb: > Kommt auf den Wechselrichter an. > > Ich hab das mit einem Siemens Micromaster 420 schon mal gemacht, der > gibt zwar eine Fehlermeldung Motorstrom, aber der Motor ist dran > gelaufen. Arbeitet der dann auch mit der von Kondensatormotoren benötigten Phasenverschiebung von 90°?
Ich hänge den Motor zwischen 2 Phasenausgänge. Wenns ein Kondensatormotor ist, kann man dann sehr eingeschränkt steuern. Andere Motoren steuert man besser über die Spannung und nicht über die Frequenz. Mein Mitsubishi FU findet das auch ok, ganz ohne Fehlermeldung. Bei dem ist auch ein Phasenausgang defekt, arbeitet aber trotzdem.
Matthias S. schrieb: > Ich hänge den Motor zwischen 2 Phasenausgänge. Wenns ein > Kondensatormotor ist, kann man dann sehr eingeschränkt steuern. Vielleicht kommt die eingeschränkte Steuerbarkeit ja von dem falschen Phasenwinkel.
Im Prinzip kann das man machen, aber Der Stellbereich ist relativ klein. Insbesondere wenn man die Drehzahl reduzieren möchte ist vom Drehmoment schnell nicht mehr viel vorhanden da der Strom der Hilfswicklung vom frequenzabhängigen Widerstand des Kondensators abhängt. Ein Lüfter sollte aber, aufgrund der quadratischen Kennlinie, einigermaßen steuerbar sein. Ich habe auch schon meinen Hochdruckreiniger mit ca63Hz und 265V betrieben. Da konnte man natürlich Klasse damit arbeiten. Auch bei mir tut da immer mal wieder ein alter 11kW Mitsubishi Umrichter seinen Dienst dafür. Der hat auch noch nicht so viel Überwachungsfirlefanz. Alledings muss man sich bei solchen Aktionen im Klaren darüber sein, dass man die Motortemperatur beobachten muss und der Betriebskondensator einem erhöhten Verschleiß unterliegt. Auch muss die Motorspannung und -nennfrequenz entsprechend am Umrichter eingestellt bzw parametriert werden. MfG
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Harald W. schrieb: > Vielleicht kommt die eingeschränkte Steuerbarkeit ja von dem falschen > Phasenwinkel. Wenn man den Motor zwischen zwei Phasen hängt, dann sieht er normalen (übrigens echten, da auf beiden Leitungen) Sinus-Wechselstrom mit der Frequenz und Spannung, die am FU eingestellt ist. Ein unmodifizierter Kondensatormotor wird dann bei 50Hz/230V so arbeiten wie gewohnt. Ändert man die Frequenz, gerät der durch Kondensator und Hilfswicklung bestimmte Phasenwinkel aus dem Bereich der 90°. Das geht in einem gewissen Bereich. Wie gross der Bereich ist, hängt vom Motor ab. Aber wir wissen nichts genaues über den Motor des TE und warum er ihn an einem FU anschliessen möchte.
> Arbeitet der dann auch mit der von Kondensatormotoren > benötigten Phasenverschiebung von 90°? Nein, der Motor braucht weiterhin seinen Kondensator wenn man keinen speziellen Frequenzumrichter verwendet. Die schlechte Steuerbarkeit bei Einphasenmotoren kommt daher, daß die eine Phase im Bereich der Nulldurchgänge nur wenig bzw. gar keine Leistung liefert. Der Motor beginnt daher bei geringer Frequenz und geringer Drehzahl sehr ruppig zu laufen. Daß dazu noch der Strom durch den Kondensator für die Hilfsphase sinkt und sich die Phasenlage verschiebt, machts nicht besser. Aber wenn der TE den Motor im Bereich von vielleicht 40..70Hz regeln möchte, könnte er Glück haben, daß es überraschend gut funktioniert, vielleicht auch schon ab 30Hz. Das Problem haben z.B. auch ältere Elektrolokomotiven mit ihren Einphasen-Reihenschlussmaschinen. Wenn die mit hoher Leistung (bzw. hohem Drehmoment) aus dem Stand anfahren, vibriert der Bahnsteig wegen den 16,7Hz/33,4Hz Leistungsschwankungen, noch bevor sich der Zug nennenswert in Bewegung gesetzt hat.
Matthias S. schrieb: > Ändert > man die Frequenz, gerät der durch Kondensator und Hilfswicklung > bestimmte Phasenwinkel aus dem Bereich der 90°. Normalerweise werden diese Motoren ohne Kondensator an den FU angeschlossen. Vermutlich wird dann auch ein wesentlich grösserer Stellbereich möglich sein.
Harald W. schrieb: > Normalerweise werden diese Motoren ohne Kondensator > an den FU angeschlossen. Woher hast Du diese Info? Mir wurde auf dem Messestand der Firma Peter Electronic glaubhaft versichert, dass an deren Spezielle "Kondensator-FUs" die Motoren mit Kondensator angeschlossen werden.
Ben B. schrieb: > Das Problem haben z.B. auch ältere Elektrolokomotiven mit ihren > Einphasen-Reihenschlussmaschinen. Wenn die mit hoher Leistung (bzw. > hohem Drehmoment) aus dem Stand anfahren, vibriert der Bahnsteig wegen > den 16,7Hz/33,4Hz Leistungsschwankungen, noch bevor sich der Zug > nennenswert in Bewegung gesetzt hat. Das ist dann ja bei einer Dampflock noch viel schlimmer. Also irgendwie muss das ja gelöst sein, weil ich bin mal mit einer gefahren.
krunde und schwurbelig schrieb: > Das ist dann ja bei einer Dampflock noch viel schlimmer. Dampfmotoren haben den grossen Vorteil, das sie auch im Stillstand das volle Drehmoment haben. Ein Problem bei Dampfloks ist eher das durchrutschen der Räder beim Anfahren.
Harald W. schrieb: > Dampfmotoren haben den grossen Vorteil, das sie auch im Stillstand > das volle Drehmoment haben. Weil die Schubstangen 90Grad versetzt auf die Achse wirken. Genau so ist es beim 2P Motor auch. Zusätzlich ist da viel bewegte Masse. Gegenüber einem 3P Motor hat der 2P Motor bei gleicher Leistung in der Regel mehr bewegte Masse die als Schwungmasse dient. Harald W. schrieb: > Ein Problem bei Dampfloks ist eher das > durchrutschen der Räder beim Anfahren. Das ist entweder Show oder der Lockführer dosiert den Druck nicht richtig. Die höchste Traktion hat die Lock, wenn die Räder gerade noch nicht durchrutschen. Das ist nicht ganz einfach. Auch weil man bei den Wagons vom Stillstand ein Losbrechmoment überwinden muss.
Armin X. schrieb: > dass an deren Spezielle "Kondensator-FUs" die Motoren mit > Kondensator angeschlossen werden. Ich habe heute mal bei denen geguckt. Die haben keine speziellen FU für Kondensatormotoren, sondern lediglich FU mit 2 Ausgangsphasen (U und V) statt 3. Dabei sagen sie, das man mit denen auch Kondensatormotoren steuern kann, was aber sowieso klar war. Über den Steuerbereich hingegen ist weder in den Datenblättern noch in der Anleitung zur Inbetriebnahme was zu finden, ganz zu scheigen von speziellen FU mit 90° Phase.
Elektromotoren liefern auch aus dem Stand heraus ihr maximales Drehmoment. Bei Reihenschlussmaschinen (der beste einfache Bahn-Traktionsmotor) muß man nur aufpassen, daß sie binnen ein paar Sekunden auch drehen, sonst überhitzt der Kollektor. Lustigerweise führt das dazu, daß eine normale Rad/Schiene-Lok aus dem Stand heraus gar nicht ihre volle Leistung nutzen kann. Sonst würden zwar die Schienen schmelzen, aber der Zug nicht losfahren. Die volle Leistung wird erst bei vielleicht 30..50% Höchstgeschwindigkeit erreicht. Darunter bekommt man die Kraft einfach nicht auf die Schiene. Viele Verbrennungskraftmaschinen können aber nicht aus dem Stand heraus Leistung liefern. Kolbenmotoren (mit innerer Verbrennung) können es nicht, Einwellen-Gasturbinen können es auch nicht. Zweiwellen-Gasturbinen können es wieder, da der Gasgenerator mit voller Leistung laufen kann während die Arbeitsturbine stillsteht.
Matthias S. schrieb: > Ich habe heute mal bei denen geguckt. Die haben keine speziellen FU für > Kondensatormotoren, sondern lediglich FU mit 2 Ausgangsphasen (U und V) > statt 3. Welchen anderen Zweck könnte es haben einen FU mit nur 2 Ausgangsphasen zu verwenden als einen Kondensatormotor zu steuern? Glühlampen dimmen oder Heizungen veränderbar zu machen wäre irgendwie wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Wobei, in der Industrie könnte so was schon hinkommen. Bei uns werden einfache Drehtischantiebe mit zwei Stellungen von einem servotauglichen FU gesteuert, nur weil über diese auch die zugehörigen Eingänge mit erfasst werden können.
Armin X. schrieb: > Welchen anderen Zweck könnte es haben einen FU mit nur 2 Ausgangsphasen > zu verwenden als einen Kondensatormotor zu steuern? Z.B. Lüfter? Ich will damit nur sagen, mit den Peter FU kann man den Kondensator zwar am Motor lassen, aber steuern kann man damit genauso wenig oder viel wie mit einem 3-Phasen FU, bei dem man den Motor zwischen zwei Ausgangsphasen legt, wie oben schon erwähnt. Man kann mit 2 Ausgangsphasen eben auch keine 90° Verschiebung machen, dazu bedürfte es einer dritten Phase, die an die Z-Wicklung geht (und zwar ohne C). Sie haben also auf der Messe zwar die Wahrheit gesagt, aber eben nicht die ganze.
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