Forum: Haus & Smart Home Entsorgung von Batterie


von Gerald K. (geku)


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Dürfen Lithiumbatterie in Batteriesammelboxen mit anderen 
Batterietechnologien, z.B. Alkali, gemeinsam entsorgt werden?

:
von oszi40 (Gast)


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Kontakte abkleben wegen Kurzschlussgefahr.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Als es hier noch eine Conrad-Filiale gab, haben die ausdrücklich darum 
gebeten, dass man LiIon/LiPo-Zellen direkt an der Theke zur Entsorgung 
abgibt. Lithium-Primärzellen dagegen durfte man problemlos in die Kiste 
werfen (obwohl die anders als die Akkus metallisches Li enthalten ;-).

von Manfred (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Dürfen Lithiumbatterie in Batteriesammelboxen mit anderen
> Batterietechnologien, z.B. Alkali, gemeinsam entsorgt werden?

Lithiumbatterien im Sinne vom Primärzellen, also CR_irgendwas, sind 
unkritisch.

Anders sieht das bei Akkus aus, die sollten leer und ggfs. sicher 
abgeklebt sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Manfred schrieb:
> Lithiumbatterien im Sinne vom Primärzellen, also CR_irgendwas, sind
> unkritisch.

Die explodieren schließlich nur, wenn man versucht, sie zu laden. ;-)

von Gerald K. (geku)


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Jörg W. schrieb:
> Lithium-Primärzellen dagegen durfte man problemlos in die Kiste werfen
> (obwohl die anders als die Akkus metallisches Li enthalten ;-).

Es ging in meiner Frage um Primärzellen. Ich habe Bedenken wegen der 
stark untetschiedlichen Chemie, die die Wiederaufbreitung schwieriger 
machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zellen vor der 
Aufbreitung sortiert werden.

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von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Gerald K. schrieb:
> Dürfen Lithiumbatterie in Batteriesammelboxen mit anderen
> Batterietechnologien, z.B. Alkali, gemeinsam entsorgt werden?

Ja, dürfen. Eine Lithiumbatterie ist eine Batterie und die 
Batteriesammelbox ist zum Sammeln von Batterien bestimmt. Dürfte die 
Lithiumbatterie nicht da rein, würde es drauf stehen. Da mittlerweile 
keiner mehr erwartet dass man selber denkt, kann man sich das Leben auch 
einfach machen. Du musst bei solchen Fragestellungen immer vom typischen 
RTL2 Zuschauer ausgehen und dann beurteilen ob der sich dem eventuellen 
Problem seiner Handlung hätte bewusst sein können.

von Hp M. (nachtmix)


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Jörg W. schrieb:
> Lithium-Primärzellen dagegen durfte man problemlos in die Kiste
> werfen (obwohl die anders als die Akkus metallisches Li enthalten ;-).

Wenn sie leer sind auch nicht mehr.

Gerald K. schrieb:
> Ich habe Bedenken wegen der
> stark untetschiedlichen Chemie, die die Wiederaufbreitung schwieriger
> machen.

Nicht wirklich. Eher, dass es für sortenreinen Müll mehr Geld gibt.
Die Li-Poly-Akkus enthalten ja keinen Stahl und können deshalb 
magnetisch leicht abgetrennt werden, sofern keine billigen und ebenfalls 
unmagnetischen Zink-Kohle-Batterien dabei sind.

Im Übrigen ist wahrscheinlich so oder so der der erste Schritt die 
Verbrennung des Schrotts, wobei die Oxide der Metalle (Zn, Sn, Fe, Ni, 
Co, Mn, Cu, Li, K) entstehen, die man in Säure löst und anschliessend 
einem mehr oder weniger klassischem Trennungsgang unterzieht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kationentrennungsgang
Ein bischen Silber und Gold wird auch dabei sein, die man gewöhnlich im 
Anodenschlamm der elektrolytischen Kupferraffinaton findet.

Bis Ende der 1970er Jahre hat die Duisburger Kupferhütte etwas ähnliches 
in grösstem Maßstab gemacht, wobei der Rohstoff hauptsächlich aus 
Eisenoxid bestand, welches bei der Verbrennung von schwefelhaltigem Erz 
(z.B. Pyrit https://de.wikipedia.org/wiki/Pyrit ) zur 
Schwefelsäureherstellung entstand.
Dieses Eisenoxid wurde auf dem Rhein mit Lastkähnen angeliefert und 
zunächst im Hochofen zu Eisen reduziert.
http://www.im-hochfeld.de/b_kupferhuette.html

Weil das "Eisenerz" aus der Verbrennung von Pyrit stark mit Blei 
"verunreinigt" ist, hatten diese Hochöfen als einzige drei Abstiche: 
Unten für Blei, darüber für Eisen und oben für die Schlacke.
Flüssiges Eisen und flüssiges Blei mischen sich nämlich nicht 
miteinander.

Anschliessend hat man aus dem Blei bei der weiteren, meist 
nasschemischen, Reinigung das halbe Periodensystem an Metallen gewonnen. 
U.A. grosse Mengen von Zink und Rohkupfer.
Das Rohkupfer wurde zur elektrolytischen Reinigung nach Hamburg zur 
Norddeutschen Affinerie geschickt, wo sich im Anodenschlamm Edelmetalle 
wie Gold und Platin ansammelten.

Der Niedergang des Unternehmens kam, als im Zuge der Luftreinhaltung 
Heizöl und Benzin entschwefelt werden mussten.
Dabei fallen grosse Mengen reinen Schwefels an, die fortan von den 
Schwefelsäurefabriken, anstelle des schwefelhaltigen Erzes verbrannt 
wurden.
  Damit fehlte diesem Großbetrieb der Rohstoff, der so genannte Abbrand, 
und heute ist nur noch ein kümmerlicher Rest davon übrig:
http://www.hfinster.de/StahlArt2/archive-DKRecycling-de.html

von Gerald K. (geku)


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Danke für die kompetenten Antworten!
Speziell an Hp. M. für den Link Kationentrennungsgang.

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