Forum: Haus & Smart Home Warum ist ein Split Klimagerät so effizient?


von Markus (Gast)


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Ich hab mich jetzt mal durchgegoogelt durch die Unterschiede
mobiles zu Split Klimagerät.

Da sich beim mobilen Gerät der Abluftschlauch ziemlich stark erwärmt,
von außen nachströmende Luft auch gekühlt werden muss und der
Kompressor auch Wärme abgibt, macht sie viel ineffizienter.

Nun versteh ich aber nicht so ganz, worin die Effizienzsteigerung
besteht und wieviel sie aus macht.

Dadurch das beim Splitgerät die Wärme mithilfe von Kältemittel
abtransportiert wird und dadurch kein heißer Abluftschlauch im Raum ist,
ist wahrscheinlich die größte Effizienzsteigerung.

Ich schätze mal die Kompressorabwärme wird da viel weniger ausmachen,
auch wenns angeblich sehr laut ist.


Was mir an Fragen offen bleibt (ich bitte hauptsächlich um 
weiterführende Lektüre, bedanke mich aber auch für direkte Antworten)

Bei einem Splitgerät strömt keine warme Luft von außen nach, oder doch?
Warum muss das bei einem mobilen Gerät so sein?

Warum macht man nicht ein Außengerät für ein mobiles Klimagerät?
Ist nicht eine Leitung mit Kältemittel und kleinem Außenkompressor
und gut abgedichtetem Fenster dann nicht viel effizienter, als dieser
20cm Durchmesser, 1,5m lange und 60 Grad heiße Schlauch?

Wenn ich ein mobiles Klimagerät ohne Schlauch und den Auslass direkt an
das Fenster auf einen Tisch stelle und dadurch den Schlauch weglasse
oder nur 0,2m Schlauch verwende, wird sie dann effizienter?
Den Rest des Fensters natürlich abdichten.
Dann ist das was der Schlauch sonst mit seiner 1,5m Länge aufheizt
fast nicht mehr da.
Könnte ich zumindest beim Fenster in der Abstellkammer machen, da ist 
das eh egal
ob Licht rein scheint.

Wieso schafft es das Außenteil eines Splitgerätes dem Kältemittel
trotzdem soviel Wärme zu entziehen, obwohl manchmal die Sonne drauf 
heizt?
Hat das auch seine Limits? Die sind ja sogar teilweise auf den Dächern 
installiert (USA zbsp).
Gibt es da sowas wie "Bis zu 50 Grad im Schatten, garantierte 
Innenraum-Kühlung auf 20 Grad"

von Olaf (Gast)


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> Ich schätze mal die Kompressorabwärme wird da viel weniger ausmachen,
> auch wenns angeblich sehr laut ist.

Unsinn. Da hoert man garnix von.

> Bei einem Splitgerät strömt keine warme Luft von außen nach, oder doch?
> Warum muss das bei einem mobilen Gerät so sein?

Wenn du die Waerme als warme Luft aus deinem Haus pumpst dann ist 
irgendwann keine Luft mehr drin und es implodiert mit einem lauten Puff. 
Aber zum Glueck hat es ueberrall kleine Loeche wo wieder Luft von 
draussen reinkommt, leider ist die dann warm. Deswegen Split, weil die 
jeweils innen und aussen die Luft im Kreis rum pumpen.

> Warum macht man nicht ein Außengerät für ein mobiles Klimagerät?

DAs gibt es auch. Ist aber nicht ganz so gut wie eine richtige 
Installation und wer will schon immer solche dicken Kisten in seiner 
Bude haben.

> Wieso schafft es das Außenteil eines Splitgerätes dem Kältemittel
> trotzdem soviel Wärme zu entziehen, obwohl manchmal die Sonne drauf
> heizt?

Das ist das Geheimnis der Kaeltemaschiene. :-) Sie braucht ja nur waerme 
wie draussen zu sein und hat noch einen Ventilator davor.

> Hat das auch seine Limits? Die sind ja sogar teilweise auf den Dächern
> installiert (USA zbsp).

Die Grenzen liegen eher in der Isolierqualitaet deines Hauses. Und 
natuerlich muss es passend berechnen. Die Deutsche Bahn hat doch gezeigt 
das man es auch falsch machen kann.

Noch ein Tip. Kauf keinen billigen Chinascheiss damit du auch in 
10Jahren mal ein Ersatzteil bekommst und hole mindestens drei Angebote 
ein weil es in der Branche eine erstaunliche Gier/Aufbruchstimmung gibt. 
Faktor zwei zwischen zwei Angeboten fuer dasselbe Geraet sind nicht 
ungewoehnlich.

Olaf

von Schlaumaier (Gast)


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Ganz einfach.

Bei einen Split-Gerät ist der Wärmetauscher DRAUßEN. d.h. ALLE erzeugte 
Hitze wird abgebaut OHNE das die ein Weg ins Gebäude findet.

1. Das was bei einen Mono-Block wie du richtig erkannt hast, durch den 
Schlauch (und der wird verdammt heiß) nach draußen transportiert wird, 
ist ja Hitze die auf den Weg nach draußen die Bude noch erwärmt, ähnlich 
einer Heizung.

2. Da du i.d.R. keine Kernbohrung mit Fachmännischen Anschluss für den 
Schlauch hast, sondern die warme Luft durch das gekippte Fenster 
ablässt, kommt viel warme Luft als Nachschub wieder rein. Je nach Wind 
sogar deine eigenen Heiße Luft.

Und JEDE Art von Fremdluft ist kontra-Produktiv gegen Mono-Block-Geräte.


Wenn du ein eigenen Haus hast, dann stell den Außen-Block aufs Dach. Bei 
guten Anlagen kannst du da dann locker mit ein Block dein ganzes Haus 
versorgen. Jeden Raum einzeln Regelbar. Die Kosten sind wenn man sie 
durch die Anzahl der Räume teilt, niedriger als eine "An der Wand" 
Anlage.

Bevor einer lacht. Unsere Firma hat damals 2 Blöcke auf Dach gestellt 
(je 4.000 Euro) und für einige 100 Euro je Raum(und Modul) die 
Innenmodule dran gehängt. Das sind ja nur Plastikteile mit 3 Motoren (1. 
Lüfter, Klappensteuerung) + einer Wasserpumpe.

Und einen Spezialisten der die Montiert und Startet brauchst du bei 
Split-Anlage eh wenn die Anlage was taugt. Zauberwort : Kühlmittelschein

von DoS (Gast)


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Ich habe zwei Split-Klimaanlagen und jede davon hat eine 
Anschlussleistung von rund 2kW. Die werden beim Splitgerät überwiegend 
draußen (Kompressor) umgesetzt, d.h. das muss schon einmal nicht 
zusätzlich runter gekühlt werden. Mobile Geräte werden auch sehr kompakt 
gebaut (Verkaufsargument) das bedeutet, kleine Lüfter, relativ hohe 
Ausblasgeschwindigkeit, auch mehr Geräusch. Nun ist es aber das Ziel 
einer guten Klimaanlage, zugfrei zu kühlen. Ideal ist, wenn es gar nicht 
"kalt" ist, sondern wenn die Luft so weit entfeuchtet ist, dass die 
natürliche Kühlfunktion des Körpers (Schwitzen) optimal funktioniert. 
Dann regelt sich quasi das Raumklima auf jeden individuell.
Im Übrigen  gab es einmal von Bosch ein mobiles Klimagerät als 
Splitausführung. Das hatte am Schlauch spezielle Kupplungen, das ein 
Trennen und Verbinden durch den Käufer ermöglichen sollte. Ach ja: meine 
Anlagen sind von Daikin. Die erste Anlage läuft jetzt schon 20Jahre 
(wurde vor zwei Jahren überprüft und ist noch top in Schuss).

von A. S. (Gast)


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Vor 20 Jahren konntest Du Splitgeräte für 200€ in jedem Baumarkt kaufen. 
Mit 2 dünnen Rohren für durch die Wand mit Einmalverbinder.

Seit ein paar Jahren dürfen das nur Fachleute, was es teuer macht

Die Effizienz wird bestimmt durch die Weg-kühl-Leistung. He heißer der 
Verdampfer, ums schlechter. Ein Splitgerät in der Sonne unterm 
Dachüberstand dürft schlechter sein als ein Mono wo die Luft aus der 
schattigen Gartenseite nachströmt.

Für den Wirkungsgrad: stell Dir einen Kühlschrank vor mit der Rückseite 
im Fenster: ein Monogerät in optimaler Konfiguration.

Jetzt zieh das Gerät ins Zimmer, Hülle die Kühlrippen ein und lege 2 
Schläuche durchs Fenster: Kühlung schlechter, zusätzlich Ventilator 
notwendig.

Im nächsten Schritt lass den Ansaugschlauch weg. Es ist egal, ob heiße 
Luft von außen kühlt oder einfach nur nachströmt.

Dann wird auch klar: der Abluftschlauch muss möglichst kurz sein, alles 
was er an Wärme ins Zimmer abgibt ist reiner Verlust. Alles was er an 
Ventilatorleistung braucht ebenfalls.

von Gerd E. (robberknight)


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Markus schrieb:
> Warum macht man nicht ein Außengerät für ein mobiles Klimagerät?
> Ist nicht eine Leitung mit Kältemittel und kleinem Außenkompressor
> und gut abgedichtetem Fenster dann nicht viel effizienter, als dieser
> 20cm Durchmesser, 1,5m lange und 60 Grad heiße Schlauch?

Das Problem ist die Leitung für das Kältemittel. Das muss Metall sein 
(normalerweise Kupfer) damit das Kältemittel nicht rausdiffundiert.

Die Kupferleitung wird aber brüchig wenn Du die oft hin und her bewegst. 
Daher ist das als mobiles Gerät welches oft hin und her bewegt wird 
nicht tauglich.

von Thomas (kosmos)


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die Dinger werden zum Großteil eh alle in China gebaut, die paar Japaner 
Mitsubishi, Sanyo, Toshiba fallen doch kaum ins Gewicht.

Bei einem Split Gerät hast du eben keine unerwünschte Wärme die ins 
Gebäude eingebracht wird, das Innengerät sitzt an der Wand und die 
isolierten Leitung gehen direkt hinter dem Gerät nach außen. Wo der 
Hauptverbraucher sitzt. Das Innenteil ist ja nur ein Lüfter der durch 
einen Wärmetauscher die Luft bläst. Außerdem sitzt der Kompressor 
draußen was den Schallpegel senkt. Auch der Laie darf ein Vakuum ziehen 
und danach den Hahn öffnen. Was er nicht darf ist direkt mit dem 
Kältemittel hantieren, also absaugen, neubefüllen.....

Ich habe dieses Jahr in Griechenland 3 Inverter Split Klima Geräte 
einbauen  lassen hat mich inkl. Einbau 1000€ gekostet mit Rechnung. Klar 
sind das Chinageräte die nur umgelabelt werden.

Hierzulande wäre das ein Ding der Unmöglichkeit.

Alternativ gibt es Außengeräte mit integriertem Wärmetauscher fürs 
Wasser, da tuts sich der Laie leichter, Wasserleitungen zu den 
Innengeräten verlegen und anschließen.

https://klimacorner.de/mundoclima-kaltwassersatz-set-3xmup-07-w7-muenr-05-h6-2-2-kw-max.-5-8/7-0-kw-kuehlen/heizen/a

von MaWin (Gast)


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Markus schrieb:
> Warum muss das bei einem mobilen Gerät so sein?

Wenn es nur 1 Schlauch hat.

Es gibt auch mobile mit 2 Schläuchen.

Die sind dann nicht so schrecklich ineffizient.

Da ist dann wohl der wesentliche Verlust gegenüber einer Split-Klima 
nur, dass der warm werdende Kompressor und warme Ablauftschlauch im zu 
kühlenden Gebäude stehen.

Bei der mobilen mit nur 1 Schlauch hingegen kommt brühwarme feuchte Luft 
von draussen ins zu kühlende Zimmer, in einer Menge, gegen die die 
erzeugte Kaltluft ein Witz ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Evtl auch interessant: Willst du den lautesten Teil draussen oder 
drinnen haben?

von Olaf (Gast)


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> einbauen  lassen hat mich inkl. Einbau 1000€ gekostet mit Rechnung. Klar
> sind das Chinageräte die nur umgelabelt werden.
> Hierzulande wäre das ein Ding der Unmöglichkeit.

Ich hab fuer eine Anlage von Daikin, also Aussengeraet und Innengeraet 
inklusiv kompletter Montage mit REchnung und allem was dazu gehoert 
2000Euro bezahlt. Aber es gab auch Angebote ueber das doppelte! Wie 
schon gesagt, die Branche
ist in Goldgraeberstimmung!

Olaf

von Thomas (kosmos)


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nicht das es falsch rüber kam, es waren nicht 1000€ pro Gerät sondern 
für alle 3 inkl. Monatage.

von someone else (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Ich habe dieses Jahr in Griechenland 3 Inverter Split Klima Geräte
> einbauen  lassen hat mich inkl. Einbau 1000€ gekostet mit Rechnung. Klar
> sind das Chinageräte die nur umgelabelt werden.
>
> Hierzulande wäre das ein Ding der Unmöglichkeit.

Das ist auch deswegen billiger, weil die Geräte keine Wärme bei starken 
Minusgraden liefern müssen. Die meisten Chinesen gehen nur bis 5°C 
runter, manche noch 0°C, wenige bis -5°C. Nützt mir aber nix, wenns halt 
öfters arschkalt ist. Die Chinesen kann man dafür hier als Pool-WP 
umgelabelt kaufen.

von Gerald K. (geku)


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Olaf schrieb:
> Wenn du die Waerme als warme Luft aus deinem Haus pumpst dann ist
> irgendwann keine Luft mehr drin und es implodiert mit einem lauten Puff.
> Aber zum Glueck hat es ueberrall kleine Loeche wo wieder Luft von
> draussen reinkommt, leider ist die dann warm. Deswegen Split, weil die
> jeweils innen und aussen die Luft im Kreis rum pumpen.

Zu Not wird die Luft auch über den Kamin angesaugt. Wenn man Pech hat 
auch das Kohlenmonoxid von der Therme.

Ich würde die Frage umdrehen: warum sind Splitgeräte effizenter als 
Monoklimageräte?

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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someone else schrieb:
> Das ist auch deswegen billiger, weil die Geräte keine Wärme bei starken
> Minusgraden liefern müssen.

Das gilt für viel nachinstallierte private Klimaanlagen, wenn sie 
hierzulande bei bereits bestehender Heizungsanlage nur auf Kühlung 
ausgelegt sein müssen.

Luft-Wärmepumpen zur Hausheizung sind zwar technisch nicht weit 
entfernt, aber doch eine andere Baustelle.

: Bearbeitet durch User
von someone else (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Das gilt für viel nachinstallierte private Klimaanlagen, wenn sie
> hierzulande bei bereits bestehender Heizungsanlage nur auf Kühlung
> ausgelegt sein müssen.
>
> Luft-Wärmepumpen zur Hausheizung sind zwar technisch nicht weit
> entfernt, aber doch eine andere Baustelle.

Nö, keine andere Baustelle. Viele (modernisierte) Ferienhäuser oder 
Wohnungen wären schon mit einer Panasonic Nordic und ähnlichen 
Klimaanlagen heizungstechnisch komplett abgedeckt. Angesichts der 
heutigen Inverter Klimaanlagen mit den hohen JAZ, auch bei 
Wärmeproduktion bei niedrigen Temperaturen, wäre man eher unklug, dies 
auch nicht gleich zu nutzen. So eine Panasonic Nordic und ähnliche 
kosten nun auch kein Vermögen und sind nicht wirklich teuer im Vergleich 
zu einer Chinalösung die faktisch nur kühlen kann und ein weiteres 
Heizsystem für die kalten Tage dazu braucht.

Dazumal man heutzutage eh keine China-Geräte selbst nachinstallieren 
darf.

Gerald K. schrieb:
> Ich würde die Frage umdrehen: warum sind Splitgeräte effizenter als
> Monoklimageräte?

Was ist denn so kompliziert daran die Logik dahinter zu verstehen. 
Klimaanlagen sind Luft/Luft Wärmepumpen. Ein Monoblock mit 
Abluftschlauch leitet die entfernte Wärme mittels dem Medium Luft über 
den Schlauch nach draußen. Wo kommt die als Medium genutzt Luft her? Aus 
dem Raum in der diese Klimaanlage betrieben wird. Also saugt diese 
Klimaanlage gleichzeitig kontinuierlich ungekühlte Luft von außerhalb 
des gekühlten Raumes an. Da würde selbst ein durch Kernbohrung geführter 
Abluftschlauch nichts verbessern. Diese Art von Klimaanlage muss ständig 
die selbst neu angesaugte warme Luft nachkühlen. Es gibt aber bessere 
Modelle, mit zwei Schläuchen, wo einer die zum Abtransport der Wärme 
nötige Luft von außen ansaugt und der andere die erhitzte Luft raus 
befördert. In der Praxis trotzdem seltenst effizienter, weil Ahnungslose 
dann die Schläuche schön nebeneinander aus dem gekippten Fenster 
heraushängen lassen. Ist ja effizient, weil zwei Schläuche und so.

von Andrea B. (stromteam)


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Eine Sonderstellung nehmen die seltenen Fensterklimageräte ein so wie 
man sie aus amerikanischen Filmen kennt, Montage üblicherweise über der 
Eingangstür. Die Effizienz ist nahe der von Split Geräten aber es 
entfällt die Verlegung von Rohren und deren Kältemittelbefüllung.

von Olaf (Gast)


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> kosten nun auch kein Vermögen und sind nicht wirklich teuer im Vergleich
> zu einer Chinalösung die faktisch nur kühlen kann und ein weiteres
> Heizsystem für die kalten Tage dazu braucht.

Naja, ich kenne es aus Japan das man dort mit der Klimaanlage im Winter 
auch heizt. Zumindest noch im Bereich von Tokyo. Im Norden wohl eher 
nicht.
Aber dort hat man auch nur 1Monat im Jahr wo es mal 0Grad wird.

In Deutschland aber brauchst du deine Heizung fuer 3-4Monate und auch 
wesentlich staerker. Deshalb hat hier auch jeder bereits eine Heizung. 
Daher ist es eigentlich Unsinn mit einer Klimaanlage heizen zu wollen. 
Meine koennte das zwar, aber ich wuerde nicht auf die Idee kommen das zu 
nutzen.

Der Unterschied zwischen billig/teuer sehe ich eher:

1. Lautstaerke, also kontinuierliche Drehzahl (nennt Panasonic Inverter)
   oder on/off betrieb.

2. Qualitaet der Bauteile und noch wichtiger Ersatzteilbeschaffung wenn 
in 5
   oder 10Jahren mal was kaputt geht. Beachtet, ihr habt draussen im 
Regen
   und bei jedem Wetter eine Kiste mit Motor und Elektronik stehen.
   Da ist richtiges IP67 wichtig. Also vor allem keine irgendwie billig
   zusammengeschusterte Mechanik.

3. Eventuell noch Wirkungsgrad. Wobei ich das in Deutschland nicht
   ueberbewerten wuerde weil hier derzeit so eine Anlage vielleicht
   3Wochen im Jahr mit halber Kraft laeuft.
   Das ist anders als Tokyo wo ihr sie 3-4Monate zwingend braucht
   weil ihr sonst nicht ueberleben koenntet.

Olaf

von someone else (Gast)


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Olaf schrieb:
> In Deutschland aber brauchst du deine Heizung fuer 3-4Monate und auch
> wesentlich staerker. Deshalb hat hier auch jeder bereits eine Heizung.
> Daher ist es eigentlich Unsinn mit einer Klimaanlage heizen zu wollen.
> Meine koennte das zwar, aber ich wuerde nicht auf die Idee kommen das zu
> nutzen.

Das sind doch keine echten Argumente. Am Ende stehen nur zwei Fragen im 
Raum. Wird es warm/kalt genug? Was kostet es? Am Ende gibt es immer 
Situationen, in denen eine Klimaanlage einem klassischen Heizsystem 
überlegen sind. Alleine die Ferienhaus- oder Ferienwohnungs-Situation, 
wo dann im Winter keine Sorgen über geplatzte Heizungsrohre gemacht 
werden muss. Auch kenne ich Ferienhaussiedlungen, die jetzt von Rentnern 
dauerhaft bewohnt werden und daher winterfest gemacht werden. In diesen 
ist meistens kein Haustechnikraum vorgesehen, wo eine klassische 
Heizanlage hingestellt werden könnte und ein Anbau ist nicht erlaubt.

Und keine Frage, wer ein typisches Ein- bis Mehrfamilienhaus bewohnt, 
ist mit Radiatoren und Fußbodenheizung absolut besser bedient. Nur ist 
es in Deutschland einfach nur unklug diese fetten Heizsysteme in kleine 
Ferienhäuser und Wohnungen zu stecken, insb. dann mit den fetten 23kW 
und mehr Heizern, die schon bei den meisten Einfamilienhäusern krass 
überdimensioniert sind. Zum Glück können diese Heizsysteme inzwischen 
auch modulieren, was aber die grundsätzliche Überdimensionierung nicht 
besser macht.

von loeti2 (Gast)


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Olaf schrieb:
> Das ist anders als Tokyo wo ihr sie 3-4Monate zwingend braucht
>    weil ihr sonst nicht ueberleben koenntet.

Ich frage mich wie die Japaner so lange überleben konnten bevor sie die 
Klimaanlage hatten. Aber die baden ja auch in fast kochendem Wasser als 
Ausgleich :)

von Udo S. (urschmitt)


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someone else schrieb:
> Alleine die Ferienhaus- oder Ferienwohnungs-Situation,
> wo dann im Winter keine Sorgen über geplatzte Heizungsrohre gemacht
> werden muss.

Aber nur wenn das Waser aus dem Brunnen im Garten kommt. Üblicherweise 
haben Ferienhäuser und Wohnungen fliessend Warm und Kaltwasser. Damit 
bleibt das Problem Frostschutz bestehen.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Markus schrieb:

Schau dir mal den linksdrehenden Joule Prozess als thermodynamische 
Grundlage an.

> Wieso schafft es das Außenteil eines Splitgerätes dem Kältemittel
> trotzdem soviel Wärme zu entziehen, obwohl manchmal die Sonne drauf
> heizt?
ganz einfach, weil der Kondensator eine höhere Temperatur hat als die 
Umgebungsluft. Dazu wählt man das passende Kühlmittel und die passenden 
Drücke.
https://reftools.danfoss.com/spa/tools/ref-slider#/
Wenn Ammoniak bei 100 C kondensieren soll, musst du es nur auf 62,5 bar 
zusammendrücken.

> Hat das auch seine Limits?
Der EER kann schon mal in den Keller gehen. Über den kritischen Druck 
des Kühlmittel sollte man nicht gehen, ansonsten weiss das Kühlmittel 
nicht ob es flüssig oder dampfförmig sein soll.
Also: anderes Kühlmittel, andere Drücke.

Klassikker ist Ammoniak. Natürlich, billige Teile, grosser 
Temperaturbereich, moderate Drücke.
Nachteil: Giftig, kann brennen und explodieren.

CO2 ist im Kommen. Natürlich, guter Temperaturbereich für unsere 
Klimazone, ungiftig, brennt nicht.
Nachteil: hohe Drücke = teure Teile

Dann die ganzen künstlichen und gar proprietären Kühlmittel.

> Die sind ja sogar teilweise auf den Dächern
> installiert (USA zbsp).
Ja und? Wo soll man sonst den Trockenkühler hinstellen? Warme Luft 
steigt nach oben, die will ich nicht an der Fassade haben.

> Gibt es da sowas wie "Bis zu 50 Grad im Schatten, garantierte
> Innenraum-Kühlung auf 20 Grad"
Alles eine Frage des Ingenieurwesens.
Der Emir von Katar hat der Fifa angeboten Fussballstadien bei 50 C 
Aussentemperatur runterzukühlen. Da braucht man halt nur einen grösseren 
Kompressor der von einem grösserem Motor getrieben wird.

Man kann auch x*100 MW wegkühlen. Dann sind Nasskuhltürme aber zu 
bevorzugen. Die Verdampfungsenthalpie von Wasser ist einfach enorm gut. 
Solche Wolkenmaschinen stehen neben vielen Grosskraftwerken und 
kondensieren den Dampf des Clausius-Rankine-Prozesses.
Als Naturzug-Kühlturm wird das etwas höher.

von someone else (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Aber nur wenn das Waser aus dem Brunnen im Garten kommt. Üblicherweise
> haben Ferienhäuser und Wohnungen fliessend Warm und Kaltwasser. Damit
> bleibt das Problem Frostschutz bestehen.

Die wenigen Brauchwasserleitungen eines Ferienhauses oder Ferienwohnung 
sind schnell von Wasser geleert und den kleinen Rest kann man mit einer 
ebenso kleinen Rohrheizung versehen. Wird wohl tausendfach so gemacht.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Im Ahrtal werden von einer privaten Initiative den Flutbetroffenen 
gespendete Wärmepumpen eingebaut, damit sie bei zerstörter 
Heizungsanlage zumindest einen Raum beheizen können.

Die Dinger sehen verdammt aus wie Klimaanlagen. :) Tatsächlich sind das 
ja auch, nur daß sie halt beide Temperaturrichtungen können. Da sie sehr 
hohe Arbeitzahlen haben, sind sie wohl gar nicht mehr soviel teurer wie 
z.B. Gas, besonders nach den aktuellen Preisverdoppel- und 
dreifachungen.

So einen Mono-Klimaklotz hatte ich mal bei 40 Grad auf dem Südwestbalkon 
probehalber ohne Abluftschlauch direkt in die Balkontür gestellt und 
provisorisch mit Styroporplatten abgedichtet. Es könnte sein, daß dabei 
die Abluft von außen gezogen wurde, ich glaube der hate nur hinten 
Lüftungsschlitze. Dafür wurde dann wohl die gekühlte Luft von außen 
geholt und ist damit natürlich stärker zu kühlen als Raumluft. Teufel -> 
Beelzebub.

Nach einer Stunde Höllenlärm, die knapp einen Euro Strom kostete, war 
das Zimmer ein gutes Grad kälter. Selbst wenn es zwei gewesen wären, 
hätte mich das nicht befriedigt. So habe ich das Gerät wieder zum 
Sperrmüll zurückgestellt, wo es aus gutem Grund stand. Bei dem 
Stromverbrauch sind die Anschaffungskosten fast egal.

Und ich persönlich komme mit merklich bewegter Luft gar nicht klar. 
Weder bei Klima noch bei Heizung. Im einen Fall kriege ich einen steifen 
Nacken, im anderen trockene Augen.

: Bearbeitet durch User
von Markus (Gast)


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Wollvieh W. schrieb:
> Und ich persönlich komme mit merklich bewegter Luft gar nicht klar.
> Weder bei Klima noch bei Heizung. Im einen Fall kriege ich einen steifen
> Nacken, im anderen trockene Augen.

Hallo Leidensgenosse.
Und bei meiner Allergie kommt auch noch Rachenentzündung dazu, wenn die 
Milbenvieher absterben und mit herumgewirbelt werden.

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