Hallo zusammen, ich würde gerne eine Schaltung mit dem STM32 aufbauen. Dieser benötigt einen 8MHz Crystal und ich würde gerne folgenden benutzen: https://datasheet.lcsc.com/lcsc/2103291135_Yangxing-Tech-X50328MSB2GI_C115962.pdf CL ist bei dem Exemplar das ich auswähle 20pF. Laut Formel aus einer Application Note von ST (s. Bild) muss ich die Kapazitäten CL1 und CL2 nun so auswählen, dass sich mit der Streu Kapazität ein CL von 20 pF ergibt. Das wäre der Fall, wenn ich 2x30pF verbauen würde. Irgendwie kommen mir die 30pF aber so "unbekannt" vor, weil ich bisher immer Werte im berech von 20-22pF gesehen habe. Stimmt die Rechnung von mir und ist dieser Crystal überhaupt nutzbar ?
Abdul K. schrieb: > Schau halt nach der geforderten Bürdekapazität. Bürdekapazität sagt mir nichts :-)
Bob E. schrieb: > Stimmt die Rechnung von mir Für mich ist dein Ergebnis plausibel. Ich rechne das so: CL = 20pF erreicht man durch die Reihenschaltung von 2x 40pF. Davon subtrahiere jeweils geschätzte 5pF Eingangskapazität des IC, sowie weitere geschätzte 5pF Leitungskapazität. Macht 2x 30pF. Bob E. schrieb: > Irgendwie kommen mir die 30pF aber so "unbekannt" vor, weil > ich bisher immer Werte im berech von 20-22pF gesehen habe. Bei Conrad und Reichelt sind die meisten 8 MHz Quarze für 12 oder 18 pF Lastkapazität ausgelegt, aber deiner hat 20 pF. Vielleicht kommt die Überraschung daher.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Bob E. schrieb: >> Stimmt die Rechnung von mir > > Für mich ist dein Ergebnis plausibel. Ich rechne das so: > Perfekt, danke !
Bob E. schrieb: > Laut Formel aus einer Application Note von ST Was willst du da mit einer Formel? Die Streukapazität kannst du doch ohnehin nur grob abschätzen. > Irgendwie kommen mir die 30pF aber so "unbekannt" vor > weil ich bisher immer Werte im berech von 20-22pF gesehen Kondesatoren zumal so kleine, gibt es halt nur in relativ grober Abstufung. Es ergibt auch gar keinen Sinn, die feiner zu staffeln, weil je nach Montageart sowieso noch das eine oder andere pF an parasitärer Kapazität dazu kommt. Abgesehen davon ist der genaue Wert sowieso unkritisch. Anscheinend rechnest du mit einer Streukapazität von 5pF und kommst so auf 2x 30pF. Nimm statt dessen 9pF an und schon bist du bei 2x 22pF. Kannst du die Streukapazität so genau abschätzen?
Axel S. schrieb: > Anscheinend rechnest du mit einer Streukapazität von 5pF und kommst so > auf 2x 30pF. Nimm statt dessen 9pF an und schon bist du bei 2x 22pF. > Kannst du die Streukapazität so genau abschätzen? Das stimmt wohl. Guter Einwand, dann nehme ich lieber die bekannten 22pF
Hallo Vor allem weil es nicht auf +/- 10 Hz, ja selbst +/- 30Hz ankommt -die diversen Schnittstellen werden weiterhin funktionieren und dort wo es auf die genaue Frequenz über einen langen Zeitraum ankommt nutzt man sowieso eine 8die) RTC mit einen eignen Uhrenquarz oder gar ein externes hoch genaues Taktsignal. Und zur Not kann man auch Timerwerte (Register), Startwerte, Überlaufwerte usw. anpassen - soweit man den Quellcode zu Verfügung hat oder des Programm selbst entwickelt. Abgesehen von einigen Ausnahmen (wo das dann aber entsprechend anders gelöst wird) muss eine Schaltung und ein Programm so entworfen werden das es nicht auf den ganz genauen Bauteilwert ankommt- Ob jetzt 12pF, 15pF, 22pF oder halt 30pF (in der Praxis dann eher 27pF oder 33pF) darf für die fertige Schaltung (Anwendung) keine ernsthafte Konsequenzen haben - wenn doch: Schlechtes Design (nicht nur der Platine) und zu Empfindliche Bauteile (Quarzoszillatorschaltung)
ST selber hat mit AN2867 eine gute Beschreibung für die Quarzoszillatoren der STM32 herausgebracht. https://www.st.com/resource/en/application_note/cd00221665-oscillator-design-guide-for-stm8afals-stm32-mcus-and-mpus-stmicroelectronics.pdf (Falls der Link irgendwann nicht mehr geht einfach nach AN2867 suchen)
Die von mir verbauten Quarze der Bauform HC18/U sind vom Elektronik-Versand. Da haben auch Datenblätter, die passen aber nicht immer 100% zur gelieferten Ware. Bei 8 MHz war ich bisher mit 2 x 33 pF immer dicht dran. Gute Wahl, wenn der Aufbau kapazitätsarm ist. Bei 4,1943 MHz musste ich auch schon 2 x 47 pF nehmen.
Wenn die vom Quarz gewünschte Lastkapazität erreicht ist, stimmt dann auch die Frequenz. Ansonsten würde diese deutlich daneben liegen. Es gibt auch noch Keramischwinger mit integrierten passenden Lastkapazitäten. Sind auch billiger und haben kein Problem mit mechanischen Schlägen und Ultraachallbad. Die engtolerierten sind auch für RS232 und sogar USB geeignet.
Hallo Abdul K. schrieb: > Ansonsten würde diese deutlich daneben liegen. Aber hat das irgendeine praktische Auswirkung auf 99,9% der fertigen Anwendungen? Ich denke wohl nicht. Genaue Qurzfrequenzen sind (waren - mittlerweile kosten Frequenznormale kein Vermögen mehr - aber klar teurer, größer und Energiehungrieger sind sie unbestreitbar) im µC Umfeld eigentlich kein muss. Das Genau bezieht sich auf das was mit Quarzen ->möglich<- ist. Das auf Qurze öfter nicht verzichtet werden kann bedeutet nicht das alles Optimal und bis auf das letzte pF (ist sowieso kaum möglich) berechnet sein muss - meist reicht irgendein passender Quarz und eine einigermaßen innvolle Lastkapazität. Mann muss es sich nicht schwerer machen als nötig...
Moin, Robert schrieb: > ST selber hat mit AN2867 eine gute Beschreibung für die > Quarzoszillatoren der STM32 herausgebracht. Insbesondere die schoenen Bilder im Kapitel 7.2 wuerde ich auf mich wirken lassen. Gruss WK
Das dcf-Signal kann man auf Zeitbasis des internen RC-Oszillators dekodieren. Soll die Uhr bei fehlendem dcf-Empfang ein paar Stunden sekundengenau weiterlaufen, geht's nur mit Quarz und CL nach Datenblatt (wenige 10 ppm). Mit abgeglichenem Quarz (Frequenz mit CL auf wenige ppm korrigiert) sogar ein paar Tage. Immer gut, wenn man Aufwand und Wirkung überblickt...
Bob not the Burger schrieb: > Hallo > > Abdul K. schrieb: >> Ansonsten würde diese deutlich daneben liegen. > > Aber hat das irgendeine praktische Auswirkung auf 99,9% der fertigen > Anwendungen? Viele Schnittstellen fordern aber eine gewisse Genauigkeit. 10xxBase-Tx z.B. +-50ppm. Ohne da die Lastkapazität genau zu wählen, kriegt man das nicht hin. Keine Ahnung welche Anforderungen z.B. USB hat. Nur weil etwas in der Praxis einmal beim ausprobieren funktioniert hat heißt das noch lange nicht, dass man die korrekte Frequenz nicht brauchen würde. Da wir nicht wissen was Bob E. mit seinem STM32???? alles anstellen will....
Andi B. schrieb: > alles anstellen will.... Ich denke, er macht es wie die meisten...und wie ich auch. Erst mal den Quarz dranhängen und sehen, ob es funzt. Wenn dann noch eine Schnittstelle funktioniert, ist der Brei gegessen...wenn nicht, überlegen... Gruß Rainer
Rainer V. schrieb: > Wenn dann noch eine > Schnittstelle funktioniert, ist der Brei gegessen... Und wenn sich die Umgebungstemperatur um 10K ändert? Funktioniert es dann immer noch oder kommt dann evtl. das große Erwachen?
Wolfgang schrieb: > Und wenn sich die Umgebungstemperatur um 10K ändert? Wenn...hätte...entweder weiß ich, dass ich auf Temperatur (oder was auch immer) acht geben muß oder es erwischt mich kalt :-) Gruß Rainer
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