Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche nach guten Videos, Quellen zu praktischen Laborarbeiten


von Jonas S. (jonas_s356)


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Hi zusammen,

ich bin noch sehr unerfahren was praktische Arbeit im Elektroniklabor 
angeht. Ich habe in meinem Elektrotechnik Studium bisher leider noch 
nicht viele Labore gehabt aufgrund der Pandemie. Kann mir jemand gute 
Quellen nennen zu irgendwelchen erklärvideos oder Seiten wo was erklärt 
wird. Ich sollte heute mit einem Curve tracer Kennlinien von einer Diode 
ermitteln aber hatte beim anschließen mit den Kabeln nicht wirklich 
einen Plan wie das alles funktioniert. Die Dinge sind zwar beschriftet 
und ich habe einen Schaltplan aber bei so vielen Kabeln ist das dann 
doch nochmal was anderes als in der Theorie. Es muss jetzt nicht 
unbedingt eine quelle zu einer Diode sein, kann auch was anderes sein. 
Oder habt ihr aus persönlicher Erfahrung irgendwelche Tipps wie man das 
besser verstehen kann?

Viele Grüße

Jonas

von Stefan F. (Gast)


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Hat das Gerät keine Bedienungsanleitung?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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von Christian M. (christian_m280)


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Jonas S. schrieb:
> Die Dinge sind zwar beschriftet und ich habe einen Schaltplan aber bei
> so vielen Kabeln

Troll oder Beruf verfehlt!

Gruss Chregu

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Jonas S. schrieb:
> bei so vielen Kabeln ...

Ob ein Video da nützt? Mach es wie allen anderen: Kabel für Kabel 
verdrahten. Ganz systematisch von A nach B. Eventuell jedes bisher 
verdrahtetes Kabel im Plan markieren. Und vor dem Einschalten nochmal 
kontrollieren.

> nicht wirklich einen Plan
>
> und ich habe einen Schaltplan

So viele Kabel kann ein Kennlinienschreiber doch nicht haben. Zur 
Inspiration schau Dir mal Bilder von Synhesizer oder Analogrechnern an.

https://en.wikipedia.org/wiki/Analog_computer
https://en.wikipedia.org/wiki/Synthesizer

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jonas S. schrieb:
> Oder habt ihr aus persönlicher Erfahrung irgendwelche Tipps wie man das
> besser verstehen kann?
Schaltplan malen, Leitungen darin farbig markieren (z.B. wie in aller 
Welt: plu=rot, minus=blau, GND=schwarz...) und im Laboraufbau 
gleichfarbige Strippen ziehn und jede gezogene Strippe im Schaltplan 
abhaken.

Irgendwann (so nach dem 50. Laboraufbau) geht das dann "von allein" und 
man kann sich die Farben und das Abhaken sparen.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Als wir in der fünften Klasse in der Projektwoche den DARC-Morsepiepser 
zusammengelötet haben, mußte ich glaub auch nachlesen, wie herum die 
Diode reinkommt. Aber da war ich zehn oder elf, und nicht zwanzig und 
Student.

: Bearbeitet durch User
von Max M. (Gast)


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Jonas S. schrieb:
> aus persönlicher Erfahrung

kann ich Dir nur Bücher empfehlen und das Du verstehst was Du tust und 
warum, statt YT Viodeos nachzuäffen.
Das nimmt ja Formen an wie bei einem Aerobic Video.
Die Hupfdole tanzt vor und Du tanzt nach.
Das macht Dich aber nicht zum Fittnescoach, der weiß warum man diese 
Übungen macht, welche Muskelgruppen damit trainiert werden und worauf 
mach achten muss damit es gelenkschonend abläuft.

Eine Diode hat genau 2 Anschlüsse und es geht darum die an ihr 
abfallende Spannung bei unterschiedlichen Strömen aufzunehmen.
Und da geht es schon los.
Weil Du keine Ahnung hast worum es geht und wie man das zu Fuß machen 
würde, überfordert Dich bereits der Curve Tracer.
Also zuviel Hilfsmittel, zu wenig Basiswissen und so gut wie kein 
Verständniss von der Materie.

Also fang an zu hinterfragen was gefordert ist und warum. Was da genau 
passiert und warum Du dieses Ergebnisse bekommst.
Ich habe schon mit einigen inkompetenten Ings gearbeite die keinerlei 
Zugang zu der Materie hatten und bei denen ich mich gefragt habe warum 
die überhaupt E-technik studiert haben, wenn es doch ganz offensichtlich 
nicht ihr Hobby und ihre große Leidenschaft ist.
Das ist nicht BWL wo man brav auswendig lernt.
Du musst verstehen, ein Gefühl dafür bekommen und das passiert nur wenn 
Du Dich jahrelang intensiv damit beschäftigst.

Ich habe nie verstanden warum jeder mit Abi in der Tasche und Flausen im 
Kopf ETechnik studieren kann, auch wenn sich seine komplette Erfahrung 
mit Elektronik auf das Drücken der Knöpfe an seiner Stereoanlage 
reduziert.

Du sollst nach dem Studium anhand einer Problemstellung von ganz alleine 
auf eine komplexe Schaltung kommen und kannst jetzt nicht mal 
beschriftete Kabel anschliessen um das einfachste aller unlinearen 
Bauteile mit einem Gerät zu vermessen das Dir alles abnimmt.
Das ist arm und wenn Du Dich da nicht ganz zügig aus deiner Kompfortzone 
bewegst und anfängst Dich dem Thema mit der nötigen Begeisterung und 
Arbeitseifer zu widmen, wirst Du Verkäufer mit Ing Titel, weil es für 
mehr einfach nicht reicht.

von DoS (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Jonas S. schrieb:
>
>> Oder habt ihr aus persönlicher Erfahrung irgendwelche Tipps wie man das
>> besser verstehen kann?
>
> Schaltplan malen, Leitungen darin farbig markieren (z.B. wie in aller
> Welt: plu=rot, minus=blau, GND=schwarz...) und im Laboraufbau
> gleichfarbige Strippen ziehn und jede gezogene Strippe im Schaltplan
> abhaken.
> Irgendwann (so nach dem 50. Laboraufbau) geht das dann "von allein" und
> man kann sich die Farben und das Abhaken sparen.

Aber Farben sind kein Aufwand und helfen ungemein. Neulich hatten wir 
einen Laboraufbau, 3 Phasensystem mehrere Komponenten, Strom- und 
Spannungsmessungen. Alle Kabel hatten die gleiche Farbe, waren auch noch 
mit Spiralschläuchen zusammengenottelt und es war nichts beschriftet. 
Der Kollege der für das System einen Algotithmus schreiben sollte, hatte 
ein Problem. Er hat für die Fehlersuche einen Tag gebraucht 
(Schaden/Personalkosten 1000EUR, von der Frustration, Laborkosten ganz 
zu schweigen). Ich habe ihm ein paar Sätze Kabeletiketten aus dem 
Drucker gelassen und er war mega dankbar.
Ich mache auch von jedem Aufbau Fotos aus allen Blickwinkeln. Nichts ist 
schlimmer als eine Messreihe, deren Aufbau und Reproduzierbarkeit nicht 
mehr nachvollziehbar ist.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ach, in der Praxis sieht das später mit den Leitungen ganz anders aus

https://www.youtube.com/watch?v=saRir95iIWk

Da kommt zum Umschalten schon mal das grobe Werkzeug zum Einsatz.

von Christian W. (orikson)


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Jonas S. schrieb:
> Ich habe in meinem Elektrotechnik Studium bisher leider noch
> nicht viele Labore gehabt aufgrund der Pandemie. Kann mir jemand gute
> Quellen nennen zu irgendwelchen erklärvideos oder Seiten wo was erklärt
> wird.

Aus eigener Erfahrung - auch Elektrotechnik-Studium - kann ich dir nur 
empfehlen dich von Youtube und Co. fern zu halten zu den professionellen 
Themen. Da muss man schon sehr genau Suchen, um gute Sachen zu finden.

Ein paar - meiner Meinung nach - gute Kanäle wären z.B.
EEVBlog https://www.youtube.com/channel/UC2DjFE7Xf11URZqWBigcVOQ
Robert Feranec https://www.youtube.com/channel/UCJQkHVpk3A8bgDmPlJlOJOA
ElectroBoom https://www.youtube.com/c/Electroboom
KeySight https://www.youtube.com/c/KeysightLabs
...

Dort gibt es aber normalerweise keine extrem genauen Anweisungen wie man 
Gerät xyz exakt verwenden muss, die Transferleistung muss der Anwender 
bringen. Allgemein Ordnung ist auch ganz hilfreich, sonst findest du 
dich nach der 5. Leitung nicht mehr zurecht.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Max M. schrieb:
> anfängst Dich dem Thema mit der nötigen Begeisterung und Arbeitseifer zu
> widmen ...

Jonas S. schrieb:
> wie man das besser verstehen kann?

Verstehen ist das Stichwort. Mach Dir klar was da passiert: durch die 
Diode wird ein Strom geschickt und dann gemessen welche Spannung 
abfällt. Das aufgetragen ergibt die Kennlinie.

Mehr ist das nicht - mach die Dinge nicht komplizierter als sie sind. 
Und so viele Kabel sind da auch nicht.

von Oszi Nutzer (Gast)


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Hallo

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Hat das Gerät keine Bedienungsanleitung?

Nur mal so:

Ich bin seid kurzen zufriedener Besitzer eines modernen Digitalen 
Oszilloskops -RIGOL DS1202Z-E.
Trotz  guter Dokumentation die etwas tiefer geht als es eine 
Bedienungsanleitung muss ist mir bei mindestens 50% der Triggerarten 
nicht klar wann und für was ich diese Nutzen kann.
Die eigentliche Funktion (Was und wie macht die Triggervariante) ist 
verständlich und gut beschrieben -wobei ich daran zweifele ob ich es 
verstehen würde wenn ich echter Anfänger wäre - als "alter Sack" (Auch 
ich bin einer) denke bitte dran so ein Oszi ist nicht wie noch vor 25 
Jahren, auch in Analoger Variante, für das Hobby unbezahlbar sondern 
auch für einen Einsteiger der nicht mehr Schüler oder 
Sozialhilfeempfänger ist absolut im Budget liegt - andere Hobby sind 
selbst beim Einstieg viel teurer...

Was soll das jetzt alles?
-Eine Bedienungsanleitung für ein Gerät in Laborumgebung (E-Technik) 
reicht heute einfach nicht aus - der Vorfilter Kapital was nur im 
Profiumfeld vorhanden ist ist weggefallen - ehe mal spezielle Messmittel 
sind schon länger nicht mehr so speziell.
Also müsste eine gute Bedienungsanleitung mehr leisten als sie es kann 
(Rigol und viele andere sind da schon recht vorbildlich - und trotzdem 
langt es für viele Käufer und Nutzer bei weiten nicht), dementsprechend 
sind gute allgemeine Anleitungen (z.B. wofür sind "exotische" 
Triggerarten gut, aber selbst bei einen besseren DMM gibt es Details die 
mit Praxisbeispielen erklärt werden sollten) wichtig und notwendig.
Und Videos sind nun mal angenehmer und besser nachvollziehbar als Text.

Leider gibt es sowohl bei den Videos als auch den Texten gefühlt 100000 
"Anleitungen" wie die Basics und das "normale" Funktionieren und wo man 
es anwendet (Flankentriggerung beim Oszi, Spannung- und Strommessung an 
Gleichspannung oder am 50Hz Sinus beim DMM), aber nur sehr wenige -meist 
irgendwie in einen ganz anderen Thema versteckte "Anleitungen" für die 
speziellen Triggermodes, Messen schon verzerrten Wechselspannungen mit 
den DMM (was halt manche DMM im gewissen Umfang bieten) wann High Z wann 
low Z, Bürdespannung, Bürdewiderstand und all diese kleinen Feinheiten 
die wichtig werden können.
Das alles sollen nur Beispiele sein.
Es geht nicht um das Messmittel Oszilloskop, DMM usw. speziell sondern 
um die Detailprobleme und "versteckten" Möglichkeiten in einen 
"Elektroniklabor" generell.

von Stefan F. (Gast)


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Oszi Nutzer schrieb:
> Eine Bedienungsanleitung ... reicht heute einfach nicht aus

Sie enthält aber zahlreiche Fachbegriffe, nach denen du gezielt suchen 
kannst. Das wäre jedenfalls der Weg, den ich einschlagen würde. Sicher 
bekommst du auch hier Hilfe, wenn du konkrete Fragen stellst.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Oszi Nutzer schrieb:
> Es geht nicht um das Messmittel Oszilloskop, DMM usw. speziell sondern
> um die Detailprobleme und "versteckten" Möglichkeiten in einen
> "Elektroniklabor" generell.

Es geht um einen Studenten der das theoretische Rüstzeug haben sollte zu 
verstehen was er da bei einer Diodenmessung macht. Der dann angibt durch 
zu viele Messleitungen verwirrt zu sein.

Was willst du da noch machen? Was soll da irgendwie helfen? Wir sind 
hier nicht bei Mikrostrukturen sondern ein paar Strippen die man 
anfassen, sehen und von Hand verfolgen kann. Dafür soll dann ein 
Erklärbärvideo her?

Wer mit der "Komplexität" überfordert ist ist einem 
Ingenieur-Studiengang vermutlich falsch.

von Dergute W. (derguteweka)


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von Udo S. (urschmitt)


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Ein Nutzer der frisch angemeldet ist, eine Frage die fast schon absurd 
ist (Wie viele Kabel kann man an eine Diode denn sinnvoll anschliessen) 
und keine weitere Reaktion nach dem Anfangspost seit gestern Abend.

Sorry Leute aber ihr lasst euch von einem banalen Troll hochnehmen.

von Major Lis (Gast)


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Christian W. schrieb:
> Aus eigener Erfahrung - auch Elektrotechnik-Studium - kann ich dir nur
> empfehlen dich von Youtube und Co. fern zu halten

Och, der E-Techniker-Song ist schon ganz lustig: 
https://www.youtube.com/watch?v=UI9_upEQhrg ^.^

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Max M. schrieb:

> Ich habe nie verstanden warum jeder mit Abi in der Tasche und Flausen im
> Kopf ETechnik studieren kann, auch wenn sich seine komplette Erfahrung
> mit Elektronik auf das Drücken der Knöpfe an seiner Stereoanlage
> reduziert.

Da muß ich an die Eignungsprüfung der Sporthochschule Köln denken. Gibt 
mehrere verfügbare Dokus dazu. Aussage der Prüfungsaufsicht ungefähr: 
Wir wollen rundum sportliche Studenten, die später als Trainer/Lehrer 
etc. auch Vorbilder sind und das können, was sie erzählen.

Udo S. schrieb:
> Ein Nutzer der frisch angemeldet ist, eine Frage die fast schon absurd
> ist (Wie viele Kabel kann man an eine Diode denn sinnvoll anschliessen)
> und keine weitere Reaktion nach dem Anfangspost seit gestern Abend.
>
> Sorry Leute aber ihr lasst euch von einem banalen Troll hochnehmen.

Ob Troll oder nicht, locker ein Drittel der Studienanfänger könnte so 
eine Frage ernstgemeint stellen. Von daher lohnt die Diskussion dennoch.

: Bearbeitet durch User
von Christian W. (orikson)


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Wollvieh W. schrieb:
> Ob Troll oder nicht, locker ein Drittel der Studienanfänger könnte so
> eine Frage ernstgemeint stellen. Von daher lohnt die Diskussion dennoch.

Ich würde zwei Drittel bieten ;) Die 70% Durchfallquote ist ja durchaus 
realistisch und muss ja von irgendwoher kommen...

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Udo S. schrieb:
> Sorry Leute aber ihr lasst euch von einem banalen Troll hochnehmen.
Also ich nicht.

Major Lis schrieb:
> Och, der E-Techniker-Song ist schon ganz lustig:
> https://www.youtube.com/watch?v=UI9_upEQhrg ^.^

Aehnliche Abteilung, nur nicht so Stromgitarrenlastig:
https://www.youtube.com/watch?v=SwPGxwBZw6I

Gruss
WK

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Oszi Nutzer schrieb:

> Es geht nicht um das Messmittel Oszilloskop, DMM usw. speziell sondern
> um die Detailprobleme und "versteckten" Möglichkeiten in einen
> "Elektroniklabor" generell.

Learning by Doing"
Oder wenn Du den Frust beim Selber alleine bastel scheust, dann schau es 
dir in real life ab:
:Techniktreff der Amateurfunker
:Zuschauen im RepairCafe/Makerspace
:Werksstudentenjob

https://maker-faire.de/makerspaces/
https://www.darc.de/en/der-club/distrikte/c/ortsverbaende/01/ortsverband/technik-treff/


Technische Fördervereine wären auch eine Anlaufstelle, beispielsweise 
bastelt da jemand in Würzburg an einem alten Funkempfänger, da kann man 
sich sicher was abschauen:
Beitrag "Was tun mit altem Zeitzeichenempfänger"


Es findet sich auch einiges in alten Applicationnotes oder 
Kundenmagazinen der Scope-hersteller:

http://www.hp.com/hpinfo/abouthp/histnfacts/publications/measure/
https://w140.com/tekwiki/wiki/Main_Page

Das ARRL handbook behandelt auch praktische Aspekte des 
Funkelektronikselberbaus und -abtimmung:
https://www.youtube.com/watch?v=bMqs-al73zA
https://d1.amobbs.com/bbs_upload782111/files_26/ourdev_534487.pdf
http://www.arrl.org/files/file/Technology/Procedure%20Manual%202011%20with%20page%20breaks.pdf

von Max M. (Gast)


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Christian W. schrieb:
> 70% Durchfallquote

Da würde ich mal dringen die Ernährung umstellen 😂😂😂

Ich muß gestehen das ich mein E-Technik Studium abgebrochen habe.
Ich saß da Schulter an Schulter mit Abiturienten die Mathe LK 1+ mit 
Sternchen hatten und ich kleines Licht mit Fachabi und Elektroniker 
Lehre verzweifelte jeden Tag mehr an der Mathematik und an der Idiotie 
zahlenkollonnen zu berechnen die dann in realen bautelen, mit realer 
drift und realen Umgebungsbedingungen endeten, die nicht mehr viel damit 
zu tun hatten was man da mal berechnet hatte.
Die Jungs neben mir wussten zwar nicht was ein Transistor ist, hatten 
ihren Lebtag noch nie was entwickelt, gelöten und konnten auch keine 
Schaltpläne lesen, aber eine Formel mit Biblischen Ausmaßen mal eben 
umzustellen und auf drei Nachkommastellen zu berechnen war ein Klacks 
für die.
Nur das die nicht den blassensten Dunst hatten wozu das Ganze, was nun 
mit dem Ergebniss anzustellen wäre oder warum das kein Stück 
funktioniert weil sie Zahlen statt realer Bauteile sahen.

Ich bin dann wieder in den Job gegangen, weil ich das mit Ausbildung 
auch zu vernünftigen Konditionen konnte und einer langen Kariere als 
Dauerstudent am Bafög Tropf entgegensah, der seinen Abschluss nur mit 
Ach und Krach und einer demütigenden Benotung geschafft hätte.

Habe mich dann in die Entwicklung hochgearbeitet, habe mit ernüchtern 
vielen Ings gearbeitet, die mit nicht das Wasser reichen konnten und 
ohne ihre kompetenten Techniker gnadenlos untergegangen wären.

Seit >20J Selbstständiger Entwickler der gutes Geld verdient und z.B. 
Luftfahrtgeräte baut.
Niemand fragt nach meiner Ausbildung.
Es zählt nur was ich baue und wie gut das ist.
Um die höhere Mathematik konnte ich mich bis heute hervorragend drücken.
Wenn ich mal was nicht in einer wochenlangen Zahlenorgie berechnen kann, 
baue ich in Tagen die Schaltung auf und optimiere anhand der realen 
Meßwerte, während sich der erfolgreiche Absolvent noch durch seine x-te 
Simulation quält, weil er nicht versteht warum das in der Realität nicht 
laufen will und auch nicht in der Lage ist seine Meßergebnisse zu 
interpretieren.
Wochen an der Simulation, aber nicht in der Lage sein Oszi richtig zu 
bedienen, anhand des Kurvenverlaufes klar zu erkennen woran es denn 
hapert oder überhaupt nur das ereigniss getriggert zu bekommen das ihm 
in die Suppe spuckt.
Wenn er denn überhaupt einen Meßaufbau hinbekommen hat, der Rückschlüsse 
auf das verhalten in Grenzbereichen zulässt.
Schon irgendwie peinlich was da alles den Titel bekommt und wie wenig 
der darüber aussagt wie gut der im Job ist.

Ich habe das letztendlich nicht bereut.
Nicht das ich es versucht habe und nicht das ich den Versuch beendet 
habe.
Der Titel hätte mir einige Wege geebnet, aber ich bin zäh und 
durchsetzungsstark und Türen die sich nicht öffnen wollen trete ich eben 
ein oder krieche durchs Fenster.
Heute sieht man nur noch was ich leisten kann, während andere sich an 
den vor langer Zeit erworbenen Titel klammern.
Ich bewerte mehr was jemand seit 20J tut, als das was er mal 4J seines 
Lebens in jungen Jahren getan hat, wenn er sich seit dem kaum noch 
weiterentwickelt hat.

Generation YT ist sicher die unselbstständigste Generation die wir je 
großgezogen haben. Auch in den Studiengängen wird auswendig lernen nach 
Lehrplan höher aufgehängt als Verständniss der Materie.
Titel und Kompetenz korrelieren nunmal nicht automatisch.
Es gut sehr gute und sehr schlechte mit dem gleichen Titel.
Und es gibt sehr Gute, die keinen haben.
Erkenn kann man das erst wenn man die selbsständig Probelme lösen lässt.
Ich will ja nicht ausschliessen das man mit YT Unterstützung gut wird, 
aber erlebt habe ich das noch nie.

von Fpgakuechle K. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Ein Nutzer der frisch angemeldet ist, eine Frage die fast schon absurd
> ist (Wie viele Kabel kann man an eine Diode denn sinnvoll anschliessen)
> und keine weitere Reaktion nach dem Anfangspost seit gestern Abend.
>
> Sorry Leute aber ihr lasst euch von einem banalen Troll hochnehmen.

Naja, wer selber mal adhoc einen Test-fixture gebastelt hat um Dioden 
Kennlinien aufzunehmen, weiß, das das nicht so trivial ist, wie es sich 
anhören mag.

# 3 vergleichsdioden festgelötet
# weitere über Klemmbuchse/Buchsenleiste anschliessbar
# Strommeinsteilung über Poti
# Diodenauswahl über Jumper auf Pinleiste

Es soll nicht verschwiegen werden, das mindestens ein OpAmp (Endstufe 
vom Dreieckgenerator ) sein Leben lassen musste. Aber lieber verbrannte 
Finger auf dem Basteltisch, als Millionenverluste in der Produktion ;-)

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