Hallo Leute, Habe folgende Frage zum AB-Verstärker. Die grundlegende Funktion der Schaltung ist mir klar aber mich würde interessieren wie man auf die Widerstandswerte von R2 und R3 kommt. Die Verstärkung der Transistoren soll 100 betragen. Schon mal Danke im Voraus
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Verschoben durch Moderator
Moin, die Widerstände bestimmen den Basisstrom der Transistoren. Im Datenblatt kann man dann in der Kennlinie den Arbeitspunkt und Verstärkung bestimmen.
Thomas schrieb: > Die grundlegende Funktion der Schaltung ist mir klar Wirklich? Thomas schrieb: > aber mich würde interessieren wie man auf die > Widerstandswerte von R2 und R3 kommt. Die Dimensionierung ergibt sich doch direkt aus der grundlegenden Funktion. Wenn man davon ausgeht, daß die Uf und die Ube gleich und konstant sind, dann muss bei der gewünschten Ausgangsspannung durch die Widerstände mindestens der 1/B-fache Ausgangsstrom fließen. Bei 13V Ausgangsspannung an 200R fließen 65mA, also 650µA Basisstrom bei 1,3V am Widerstand. R<=1,3V/650µA=2k.
ArnoR schrieb: > Bei 13V Ausgangsspannung an 200R fließen 65mA, also 650µA Basisstrom bei > 1,3V am Widerstand. R<=1,3V/650µA=2k. Da sind auch noch D1 und D2 vorhanden. Hier sollte auch noch etwas Strom fließen. Die Verstärkung der Transistoren unterliegt fertigungsmäßig starke Streuungen. Man sollte die Widerstände nicht ausschließlich nach der Verstärkung der Transistoren berechnen. Man könnte die beiden Widerstände jetzt so dimensionieren, das bei kleiner Aussteuerung mit einer Sinus am Ausgang noch keine Übernahmeverzerrungen entstehen. Dazu muss ein kleiner Ruhestrom durch die Endtransistoren fließen. Das ist aber wegen der Streuungen der Transistoren keine gute Idee. Der Ruhestrom ist aber extrem temperaturabhängig. Deswegen schaltet man noch in den Emitterzweig jeweils einen Widerstand, an dem bei Vollaussteuerung ca 0,7V abfällt. Durch die Basiswiderstände lässt man etwa den 5fachen Strom fließen, welche sich aufteilt in 1/5 Richtung Basis der Transistoren und 4/5 Richtung Diode. In Reihe der Dioden schaltet man einen einstellbaren Widerstand, um den Ruhestrom so einzustellen, das die Übernahmeverzerrungen bei kleiner Aussteuerung verschwinden. Die Dioden kann man zur Temperaturstabilisierung thermisch mit den Transistoren koppeln. Die beiden Emitterwiderstände tragen auch zur Ruhestromstabilisierung bei ( Stromgegenkopplung ). Ralph Berres
Thomas schrieb: > mich würde interessieren wie man auf die > Widerstandswerte von R2 und R3 kommt. Ohne weitere Vorgaben? Gar nicht. Man müßte vorher schon festlegen, wie groß die Aussteuerbarkeit (vulgo: die Ausgangsamplitude) sein soll. Dann läßt sich anhand der Stromverstärkung der Transistoren ein maximaler Wert für die Widerstände ausrechnen. Siehe ArnoR. Andererseits ist das ja nur eine Prinzipschaltung. Die baut man gar nicht auf, sondern nutzt sie um das Prinzip und die inhärenten Schwächen eines derartigen Designs zu erklären. Wenn man z.B. davon ausgeht, daß man die Transistoren Q1 und Q2 bis zu U_ce ~= 0.5V aussteuern könnte, wird man feststellen, daß das mit der Schaltung nicht geht.
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Bearbeitet durch User
Thomas schrieb: > wie man auf die Widerstandswerte von R2 und R3 kommt. Gar nicht. Im Prinzip muss R2 den Strom für die Basis von Q1 liefern, den er braucht um den Ausgangsstrom durchzulassen. Praktisch lässt R2 gerade an der oberen Aussteuerungsgrenze immer zu wenig durch, obwohl da der Ausgang am meisten Strom zieht. Die Schaltung ist bei einer Versorgungsspannung von +/-15V also eher für eine Ausgangsamplitude von +/-5V geeignet, dazu kann man dann R2 berechnen. Für echte Endstufen ersetzt man ihn durch eine Konstantstromquelle.
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