Guten Abend! Ich möchte einen rechteckigen Ausschnitt für ein Display (OLED 128x32) in ein vorhandenes Kunststoffgehäuse schneiden. Wie macht man sowas am feinsten ohne das es hinterher aussieht wie grobmotorisch reingedremelt. Mit der Dremelscheibe schmilzt die Plaste auf und es sieht immer aus wie reingeorgelt, zumindest bei mir. Sich den Weg mit einer alten Lötkolbenspitze freibraten führt wohl auch zu unvorhersehbaren Ergebnissen. Jegliches hantieren mit schnelldrehenden Fräsköpfen geht nicht weil die Plaste weich wird und sich in Knubbeln um den Schleifstein, Fräser verklebt. Kommt mir nicht mit Lasercutter, ich habe echt grad keinen da. Schade eigentlich :-)
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Oliver S. schrieb: > Ich möchte einen rechteckigen Ausschnitt für ein Display (OLED 128x32) > in ein vorhandenes Kunststoffgehäuse schneiden. Wie macht man sowas am > feinsten ohne das es hinterher aussieht wie grobmotorisch reingedremelt. Laubsäge, Cuttermesser, .. und wenn man sich nicht zutraut, den Ausschnitt ahnsehnlich zu bearbeiten, dann kauft man einen passenden Einbaurahmen, der das eigene hassliche Geschnipsel überdeckt. Man kann sich den Rahmen auch selbst basteln, wenn man sich im Bastel- oder Modellbauladen einfach zu bearbeitendes Material kauft. Ich meine, daß es zu dem Thema auch schon in der Vergangenheit mindestens einen Thread gab. MfG
Kühlung ist oft das Zauberwort. Hat man das KS-Gehäuse von anderen Komponenten getrennt, kann man gut unter Wasser arbeiten, natürlich je nach Werkzeugmaschine unter Berücksichtigung der elektrischen Sicherheit. Aber da bieten oft Flexwellen auch zu 230V-Geräten im Ständer einen ausreichenden Abstand. Hat man so kleine Ausschnitte in einer planen Platte zu machen, bietet sich eh Laub-/Dekupiersäge an. Eine Nachbehandlung per Feile ist bei allen Verfahren angeraten.
Ralf X. schrieb: > Kühlung ist oft das Zauberwort. Wenn man nicht kühlen kann, dann ist "langsam, gaaaanz laaaangsaaaam" das Zauberwort, so dass sich das Material eben nicht erhitzt bis zum Schmelzpunkt. Und da ist natürlich eine Dremel mit 30kU/min der falsche Ansatz...
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Oliver S. schrieb: > Jegliches hantieren mit schnelldrehenden Fräsköpfen geht nicht weil die > Plaste weich wird und sich in Knubbeln um den Schleifstein, Fräser > verklebt. Geht doch. Fräser mit wenig Schneiden (Zweischneider) und nicht so hohe Drehzahl. Der Fräser sollte haarscharf sein! Ansonsten Löcher bohren, rausknappern und feilen. Du bist da nicht der Erste.
Oliver S. schrieb: > Mit der Dremelscheibe Wieso versuchen das eigentlich so viele Leute immer wieder, mit dem immer gleichen Ergebnis? Sieht man auch ständig auf YouTube. Wenn man keine geeignete Fräse mit Kreuztisch hat, würde ich die handgeführte Maschine nur für die grobe Vorbereitung nehmen. Die restlichen 0,5mm nimmt man dann mit der Feile weg. Vorher anreißen, gut einspannen und sorgfältig vorgehen, vielleicht auch erst üben. Anschließend kann man mit feinem Schleifpapier auf einem Holzstück gespannt, oder mit dem Cuttermesser, alles glatt abziehen. Ich habe gerade kein Foto da (meine Geräte haben keine Displays, fällt mir so auf), aber das bekommt man definitiv hin.
Oliver S. schrieb: > Ich möchte einen rechteckigen Ausschnitt für ein Display (OLED 128x32) > in ein vorhandenes Kunststoffgehäuse schneiden. Wie macht man sowas am > feinsten Entlang der Kontur Löcher bohren, mit Rundfeile die Stege zwischen den Löchern wegraspeln und mit Flachfeile begradigen. Ganz ohne elektrisch. Uwe
Mach mal ein Foto .... kann man fräsen. 2mm Einschneider, 0.3mm Schritte, 400-600mm/min, 15000 1/min
Lothar M. schrieb: > Ralf X. schrieb: >> Kühlung ist oft das Zauberwort. > Wenn man nicht kühlen kann, dann ist "langsam, gaaaanz laaaangsaaaam" > das Zauberwort, so dass sich das Material eben nicht erhitzt bis zum > Schmelzpunkt. Naja, mein "oft" habe ich ja nicht ohne Grund eingefügt. :-) "langsam, gaaaanz laaaangsaaaam" kann auch eine Lösung sein, hat aber ebenso ihre diversen Tücken. > Und da ist natürlich eine Dremel mit 30kU/min der falsche > Ansatz... Grad mal Google angeschmissen.. Manche Dremel soll man bis 5000 U/min runterregeln können. *gg
Oliver S. schrieb: > Wie macht man sowas am feinsten ohne das es hinterher aussieht wie > grobmotorisch reingedremelt Kommt drauf an, was man für Werkzeug hat. Und ein bisschen welches Material, Polystyrol und PMMA verhält sich anders als das ubliche ABS / Polycarbonat. Früher mit Laubsäge und Feile waren die Ränder immer schlecht. Heute fräse ich per CNC mit neuen Vollhartmetallfräsern, auch Löcher werden mit eintauchfähigen Nutfräsern gebohrt. Leider werden dadurch Innenecken nur abgerundet, man muss die Ecke per Cuttermesser ausschneiden. Die Ränder sind sauber, gerade, ohne Grat. Ohne eine solche Maschine wird ein rechtzeitiger Ausschnitt am saubersten, wenn man zum Schluss mit einem scharfen Messer an einer Metallführung senkrecht die Wand abschneidet, nachdem man zuvor das Loch bis auf einen halben Millimeter an die gewünschte Kontur herangearbeitet hat, z.B. mit der Laubsäge.
Oliver S. schrieb: > einen rechteckigen Ausschnitt für ein Display (OLED 128x32) China Module? Die Dinger sind dermaßen ungenau montiert, dass ich keine vernüftige Lösung gefunden habe. Michael L. schrieb: > dann kauft man einen passenden > Einbaurahmen, der das eigene hassliche Geschnipsel überdeckt. Loch reinkauen und Blendrahmen ist eine gute Idee. Ich habe einige LCD 1602 und 2004 eingebaut, dafür habe ich beim Chinamann keine Rahmen gefunden und R* oder C* finde ich unbezahlbar. Lothar M. schrieb: >> Kühlung ist oft das Zauberwort. > Wenn man nicht kühlen kann, dann ist "langsam, gaaaanz laaaangsaaaam" > das Zauberwort, so dass sich das Material eben nicht erhitzt bis zum > Schmelzpunkt. Meine ehemaligen Kollegen in der Mechanikwerkstatt konnten das, Skizze gemacht und ein paar Stunden später absolut sauber bekommen. Da diese outgesourct wurden und man als Heimwerker keine passende Maschine hat, ist nun leider Handarbeit angesagt. Uwe B. schrieb: >> in ein vorhandenes Kunststoffgehäuse schneiden. > Entlang der Kontur Löcher bohren, mit Rundfeile die Stege zwischen den > Löchern wegraspeln und mit Flachfeile begradigen. Ganz ohne elektrisch. Das ist zu einfach und dauert zu lange :-) Nicht zu verachten ist auch die gute, alte Laubsäge. Danach muß man feilen. Wenn man das nicht anständig kann (wie ich), kann man hilfsweise ein Stück Flacheisen als Führungshilfe aufspannen.
Crazy H. schrieb: > Mach mal ein Foto Hier schon Mal ein Riesendank an alle! Mach nachher ein paar bessere.
usuru schrieb: > Cuttermesser geht doch i.A. sehr gut Ja, ich glaub auch ich werd mich langsam ans gewünschte Ergebnis ranschnitzen und nicht mit frischen Klingen sparen. Das hier könnte noch brauchbar sein. Anritzen und dann abknicken, dann die Kanten nachbearbeiten. https://bigdanzblog.wordpress.com/2016/04/22/cutting-holes-in-an-abs-plastic-project-box/
Das kann doch jedes Kind. Und ich schon im Alter von ca. 10 Jahren. Damals hat mir meine Mutter ein Laubsäge-Kasten mit einer bedruckten Sperrholzplatte geschenkt. Ich musst das Pferdchen sauber aussägen und bemalen. Was ist der Unterschied zwischen den Pferdchen und einer Kunststoffbox. ?? Man bohrt ein Loch rein. Wobei der Handbohrer aus den Laubsägekasten sogar den Bohrer schont. Dann sauber aussägen, kurz mit der Schlüsselfeile fein feilen und fertig ist das ganze. Da (zumindest ich) nicht die Geschwindigkeit einer Maschine erreichen hat man 0 Probleme mit Schmelzen. Und Kunststoff ist wesentlich weicher als Sperrholz, Ergo geht die Säge durch wie durch Butter. Ich persönlich KRATZE mir vorher die Form des Objektes rein, und säge dann genau auf der Linie. Aber ist klar. Heut zu Tage brauchen die Luxus-Techniker CNC für ein Loch. Die müssen erst mal Googlen was eine Laubsäge ist. ;) Kleiner Tipp. Ein feinen Sägeblatt bedeutet das man mehr arbeiten und weniger feilen muss.
Lothar M. schrieb: > Ralf X. schrieb: >> Kühlung ist oft das Zauberwort. > Wenn man nicht kühlen kann, dann ist "langsam, gaaaanz laaaangsaaaam" > das Zauberwort, so dass sich das Material eben nicht erhitzt bis zum > Schmelzpunkt. Und da ist natürlich eine Dremel mit 30kU/min der falsche > Ansatz... Genau, icht zu heiß werden lassen spart den Bedarf an Kühlung. Wenn es nicht um Serienproduktion geht, würde ich da einfach diagonal zwei Löcher bohren, deren Außendurchmesser bündig mit dem gewünschten Ausschnitt liegt und die groß genug sind, dass ein kleines Sägeblatt (PUK o.ä.) mit der geeigneten Zahnung durch passt. Das packt man dann mit Handschuh an oder wickelt ein paar Lagen Gewebeband um ein Ende, damit man es gut greifen kann. Und dann wird mit Gefühl gesägt. Nachbearbeitung mit einer Feile dauert dann vielleicht nochmal 2 Minuten, je nachdem wie geschickt man sich anstellt. Kunststoff mit Drehzahlen zu "drohen" macht ihn jedenfalls total unkooperativ ;)
2 Cent: machen Leute benutzen das Sägeblatt bei solchen Fein-Arbeiten "auf Zug", ich bin da eher der Schieber - man merkt sofort ob die Zahnung für den Werkstoff passt oder nicht und das Endergebnis spricht dann für sich.
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