Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Aufbau oder gehen?


von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Neuer Arbeitsplatz, traumjob, sozusagen.


Es fehlt grundlegende Struktur!
Es gibt keine verbindlichen Preise, es fehlt an Arbeitmaterial, 
Arbeitsschutz ist gegeben.

Aufbauen, diskutieren und Energie verschwenden?

Sein lassen, nach was neuem umsehen?..

Wie würdet ihr an die sache rangehen?

Gehalt passt, investitionsnsbereitschaft vorhanden, Arbeitsklima OK.

Ich schwanke zwischen "lass es sein" und "all in", bau mit auf....

Was würdet ihr 2021/2022 empfehlen?

: Verschoben durch Moderator
von Jörg R. (solar77)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Was würdet ihr 2021/2022 empfehlen?

Abgesehen davon dass diese Art von Threads zum gähnen langweilig sind, 
nervt deiner zusätzlich durch die Schreibweise im quasi Telegrammstil.

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Jörg R. schrieb:
> nervt deiner zusätzlich durch die Schreibweise im quasi Telegrammstil.

Ich frage mich nur, was willst Du eigentlich?

Kilo S. schrieb:
> Neuer Arbeitsplatz, traumjob, sozusagen.

Also, wenn das nachfolgende ein neuer Arbeitsplatz sein könnte, dann
würde ich schon zuschlagen...

Kilo S. schrieb:
> Es fehlt grundlegende Struktur!
> Es gibt keine verbindlichen Preise, es fehlt an Arbeitmaterial,
> Arbeitsschutz ist gegeben.
>
> Aufbauen, diskutieren und Energie verschwenden?
>
> Sein lassen, nach was neuem umsehen?..
>
> Wie würdet ihr an die sache rangehen?
>
> Gehalt passt, investitionsnsbereitschaft vorhanden, Arbeitsklima OK.
>
> Ich schwanke zwischen "lass es sein" und "all in", bau mit auf....

,-)

von Maik .. (basteling)


Lesenswert?

Ist denn Einsicht bei der Geschäftsleitung vorhanden, dass Strukturen 
her müssen - und dann auch in einem nötigen Rahmen auch von denen 
eingehalten werden?

Hast Du genug eigene Erfahrung - um diese Strukturen sauber und 
zukunftssicher aufzusetzen? Gibt es die Einsicht, dass ggfs. auch 
externe Beratung die auzusetzenden Prozesse auf tauglichkeit gegenprüft 
und optimiert?

Das kann sonst auch für Dich böse enden:

Ich habe mal auf einem Bildungsurlaub (Spanischkus in Spanien) eine 
knapp vierzigjährige kennengelernt, die sich nach ca 10 Jahren 
angestelltem Firmenaufbau ein Jahr Auszeit mit Weltreisen gönnen musste. 
Wohl Burnout...

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Neuer Arbeitsplatz, traumjob, sozusagen.

Klingt so, als willst du auf den Bau gehen.

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Maik .. schrieb:
> Ist denn Einsicht bei der Geschäftsleitung vorhanden, dass Strukturen
> her müssen - und dann auch in einem nötigen Rahmen auch von denen
> eingehalten werden?

Nicht so wirklich, das macht mir ja die Kopfschmerzen.

Maik .. schrieb:
> Hast Du genug eigene Erfahrung - um diese Strukturen sauber und
> zukunftssicher aufzusetzen?

Ja.

Maik .. schrieb:
> Gibt es die Einsicht, dass ggfs. auch externe Beratung die auzusetzenden
> Prozesse auf tauglichkeit gegenprüft und optimiert?

Die Prozesse selbst sind ok, es sind eher strukturelle Probleme.

Als Beispiel: wir als Mitarbeiter haben keine Möglichkeit die Preise für 
einzelne Artikel einzusehen, weder für den Einkauf noch für den Verkauf. 
Also verkaufen wir aktuell auf eine Art die einfach abartig ist, wie auf 
einem Basar. Wir müssen ungefähr abschätzen was der Chef wohl für Teil 
XY im Einkauf zahlt, dann selbst einen Aufschlag wählen und verkaufen.

Jeder Kunde kauft so, je nach Mitarbeiter zu anderen Preisen, das kanns 
halt nicht sein.

Maik .. schrieb:
> Ich habe mal auf einem Bildungsurlaub (Spanischkus in Spanien) eine
> knapp vierzigjährige kennengelernt, die sich nach ca 10 Jahren
> angestelltem Firmenaufbau ein Jahr Auszeit mit Weltreisen gönnen musste.
> Wohl Burnout...

Genau das will ich vermeiden ;-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Neuer Arbeitsplatz
Als was?

Kilo S. schrieb:
> Als Beispiel: wir als Mitarbeiter haben keine Möglichkeit die Preise für
> einzelne Artikel einzusehen, weder für den Einkauf noch für den Verkauf.
> Also verkaufen wir aktuell auf eine Art die einfach abartig ist
Du bist da im Verkauf?

Und hast keine Preisvorgabe? Kennst keine Herstellkosten, dass du 
wenigstens weißt, ab wann du draufzahlst? Wie arbeiten deine Kollegen? 
Warum wurde deine Stelle frei?

: Bearbeitet durch Moderator
von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Du solltest GEHEN.

Damit ein anderen ohne  "bürokratischer Denken" deine guten Job bekommt.

Strukturen sind nur in großen Betrieben erforderlich. In den 20 Mann 
Unternehmen in den ich 25 Jahre tätig war, brauchten wie keine 
Strukturen.

Es gab Arbeitsabläufe für Standards aber jeder konnte fast jeden Job in 
der Firma machen (Außer Technische Informationen an Kunden).

Man war mit jeden per-du. Der Chef war menschlich OHNE Sprüche wie 
"Meine Tür steht jeden offen".

Und wenn man sich mit den Kollegen gezofft hat, was vorgekommen ist, war 
das am nächsten Tag vergessen.

ABER für so ein Arbeitsklima muss man geboren sein.  DU BIST DAS NICHT.

Ach und nur so nebenbei.  Schau dir mal ein Dok-Film über die Anfänge 
des Silcon-Valley an. Über die Arbeitsstrukturen von Atari, Apple und 
wie sie allen heißen. Da wurde gearbeitet, und keine Bürokratie gemacht.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Was würdet ihr 2021/2022 empfehlen?

Du suchst einen Arbeitsplatz der keine Arbeit macht ?

Nimm weiterhin H4.

Ansonsten scheint ja nur etwas Organisation zu fehlen. Organisation ist 
nicht dein Job ?

Dann lass es bleiben.

von Achim M. (minifloat)


Lesenswert?

Schlaumaier schrieb:
> "Meine Tür steht jeden offen".

Wenn man bisher nur Vorgesetzte hatte, die der Grammatik nicht mächtig 
sind, ist es wohl so.

Kilo S. schrieb:
> Als Beispiel: wir als Mitarbeiter haben keine Möglichkeit die Preise für
> einzelne Artikel einzusehen, weder für den Einkauf noch für den Verkauf.
> Also verkaufen wir aktuell auf eine Art die einfach abartig ist, wie auf
> einem Basar. Wir müssen ungefähr abschätzen was der Chef wohl für Teil
> XY im Einkauf zahlt, dann selbst einen Aufschlag wählen und verkaufen.

Und nur der Chef kann bewerten, ob es dem Unternehmen schadet oder 
nützt? Du hast keine Kontrolle über deinen Erfolg, daher...

Schlaumaier schrieb:
> Du solltest GEHEN.

... und nicht wegen der fehlenden Bürokratie.

//mf

von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Als Beispiel: wir als Mitarbeiter haben keine Möglichkeit die Preise für
> einzelne Artikel einzusehen, weder für den Einkauf noch für den Verkauf.

Ich hatte zwar (als EDV-Leiter) Zugang zu ALLEN Daten.  Und genau 
deshalb ist die Methode deines Chefs nicht die schlechteste.

Das Zauberwort heißt : Mischkalkulation. !!!

Bei Einzelteilen macht man eine Kaffee-Maschinen-Kalkulation. D.h. man 
fragt die Kollegen oder hört einfach zu wenn sie über die Kosten reden. 
Dann schlägt man 30% drauf (Fixkosten) und 10 % Firmengewinn + 30 % 
Rabatt denn man sich von Kunden wieder runter schwätzen lässt. Und schon 
hat man ein brauchbaren Preis.  Man muss halt nur aufpassen das der 
Preis nicht zu weit über den üblichen Marktpreis liegt.

Aber wie schon erwähnt. Dazu brauch mal 3 Dinge.

1. eine Verstand
2. Kollegen die nicht weglaufen wenn man kommt
3. Eier auch mal Entscheidungen zu treffen und das Risiko einzugehen das 
der Chef ein Fragt wie man das machen kann.

Alles 3 habe ich oft erlebt.  Und JA ich hab auch schon mal etwas so 
verkauft das wir ein paar 100 Euro miese gemacht haben. NA UND. Der Chef 
hat mir gesagt, da nächste mal 500 Euro mehr und das war's.

So Fehler sind in den 10 % Firmengewinn locker drin.

Achim M. schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>> "Meine Tür steht jeden offen".
>
> Wenn man bisher nur Vorgesetzte hatte, die der Grammatik nicht mächtig
> sind, ist es wohl so.

Wenn ich was schreiben musste hat das die Sekretärin meinen Chefs für 
mich gemacht. Ich habe 99.9 % aller Dinge im einen ehrlichen Gespräch am 
Telefon erledigt. Und den Akku eine Siemens-Gigaset-3000-Telefon leer 
gequatscht.

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Als was?

Verkauf (Teilbereich) und Servicetechniker. Ist ne kleine 
Smartphonewerkstatt, Verkauf betrifft hauptsächlich Zubehör.
(Hüllen, Kabel, Ladegeräte, Halterungen für KFZ usw..)

Als Servicetechniker arbeite ich halt schon ewig, aber die 
Spezialisierung (Chip Level) hat eben nur dieser eine laden in der 
Gegend.

Lothar M. schrieb:
> Und hast keine Preisvorgabe? Kennst keine Herstellkosten, dass du
> wenigstens weißt, ab wann du draufzahlst? Wie arbeiten deine Kollegen?

der eine ruft dauernd beim chef an und fragt, der chef selbst kennt ja 
seine preise.

ich stehe halt da und soll mich an onlineangeboten orientieren, davei 
weis ich überhaupt nicht ob mein chef weniger oder mehr bezahlt hat 
usw..

Lothar M. schrieb:
> Warum wurde deine Stelle frei?

Weil die einen zuverlässigen und kompetenten Techniker gesucht haben der 
die Geräte nicht mit Long Screw Damage, vollgesabbert mit Flussmittel 
und noch Defekter als vorher abliefert.

Das kann ich, im Gegensatz zu dem zugedröhnten Italiener der das davor 
gemacht hat.

Schlaumaier schrieb:
> Damit ein anderen ohne  "bürokratischer Denken" deine guten Job bekommt.

Halt dich mit deinem dünschiss mal zurück! Wenn du nen laden hast in dem 
Artikel zum Verkauf angeboten werden musst du Preise haben, feste Preise 
die für alle Kunden gelten, mit einer gewissen Handelsspanne. Mehr 
verlange ich da nicht und das ist auch völlig richtig so!

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Schlaumaier schrieb:
> Das Zauberwort heißt : Mischkalkulation. !!!
> Bei Einzelteilen macht man eine Kaffee-Maschinen-Kalkulation. D.h. man
> fragt die Kollegen oder hört einfach zu wenn sie über die Kosten reden.
> Dann schlägt man 30% drauf (Fixkosten) und 10 % Firmengewinn + 30 %
> Rabatt denn man sich von Kunden wieder runter schwätzen lässt.

Wäre ja machbar wenn ich den Einkaufspreis kennen würde, das wäre klare 
Struktur mit der ich leben kann.

Aber dafür müsste ich diese eben kennen, kann ja nicht sein das ich 
Preise schätzen muss oder irgendwelche Preise aus dem Netz nehmen muss.

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Du suchst einen Arbeitsplatz der keine Arbeit macht ?

Nein, ich arbeite mit absoluter passion in meinem Beruf.

Ich sitze tatsächlich gerne 10 Stunden an Smartphones und löte oder 
repariere, ist für mich sogar eher beruhigend und entspannt, als Arbeit 
sehe ich das nicht.

Nur beim Verkauf fehlen die Strukturen, wenn du erst mal online Angebote 
durchsuchen musst um annährend einen akzeptablen Preis auszurechnen.

Das kostet mich immer Arbeitszeit die ich bei durchschnittlich 8 Geräten 
zur Reparatur am Tag nicht habe, das sind oft schwere Fälle bei denen 
mal pro Gerät locker 4 Stunden ins Land gehen, wenn nicht mehr.

Da kann ich keine Stunde damit verbringen irgendwie passende Preise zu 
kalkulieren.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Das kostet mich immer Arbeitszeit die ich bei durchschnittlich 8 Geräten
> zur Reparatur am Tag nicht habe, das sind oft schwere Fälle bei denen
> mal pro Gerät locker 4 Stunden ins Land gehen, wenn nicht mehr.
> Da kann ich keine Stunde damit verbringen irgendwie passende Preise zu
> kalkulieren.

Wenn Du sowieso täglich 32 Stunden reparierst, kannst Du zwischendurch 
ruhig ein bisschen kalkulieren.

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Percy N. schrieb:
> Wenn Du sowieso täglich 32 Stunden reparierst, kannst Du zwischendurch
> ruhig ein bisschen kalkulieren.

Eben nicht!
Je länger das Gerät liegt um so mehr Geld bekomme ich, aber um so 
weniger verdient der Laden.

Ergo kommt irgendwann der Punkt an dem ich der Grund für ein Minus in 
der Kasse wäre.

von Laura (Gast)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Long Screw Damage

Ist dein Job zufällig die Reparatur von Apple Geräten?

von NietJuSoMatsch (Gast)


Lesenswert?

>> Aufbau oder gehen?

Aufbauen!

https://www.youtube.com/watch?v=NVMQR9tiYSA

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Ergo kommt irgendwann der Punkt an dem ich der Grund für ein Minus in
> der Kasse wäre.

Das scheint mir Dein eigentliches Problem zu sein: Du scheinst nicht 
befugt zu sein, einen Dir anvertrauten Reparaturfall als 
wirtschaftlichen Totalschaden einzustufen.

Das ist der eigentliche Schwachpunkt beim "refurbishen": Du (bzw Cheffe) 
bekommst einen Container voller Altgeräte zu einem Massenpreis und 
willst die aufhübschen und lukrativ wieder abstoßen. Wenn da dann 8 
Mannstunden draufgehen, um in Frankenstein-Manier aus drei Leichen einen 
Zombie im Handelswert von 70 Euro zu basteln, dann kann das nicht 
funktionieren.

Dein Chef sollte das wissen. Wenn es ihm egal sein sollte, kann es nicht 
schaden, sich anderweitig umzuhören.

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Laura schrieb:
> Ist dein Job zufällig die Reparatur von Apple Geräten?

Auch, wir reparieren alles.

Egal welches Modell, egal welcher Hersteller.

Auch Macbooks, Laptops, Ipads...

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Percy N. schrieb:
> Das scheint mir Dein eigentliches Problem zu sein: Du scheinst nicht
> befugt zu sein, einen Dir anvertrauten Reparaturfall als
> wirtschaftlichen Totalschaden einzustufen.

Nein, das ist nicht das Problem.

Reparaturen und die Preise dafür sind festgelegt. Das passt so weit. Und 
wenn ich sage das Gerät ist ein Fall für die Tonne dann gibt's da auch 
keine Diskussionen.

Nur beim Verkauf von Zubehör, da steht man schon mal 20 Minuten mit dem 
Kunden am Tresen und muss nun passende Preise finden.

Percy N. schrieb:
> Das ist der eigentliche Schwachpunkt beim "refurbishen":

Machen wir nur selten, wir sind eine Werkstatt und kein "Handyshop", das 
Zubehör im Laden ist nur nebengeschäft.
Und kistenweise kaufen wir höchstens Ersatzteile, aber keine altgeräte 
zur wiederaufbereitung.
Bei Apple Geräten ist es sowieso nonsens altgeräte zu kaufen wenn nicht 
für jedes Gerät die Apple ID beiliegt. Sonst kriegst du die Dinger nur 
über extreme Umwege wieder verkaufsfähig.

Oder du baust nur aus was geht und hast dann ersatzteile, also alles bis 
aufs Logikboard.

: Bearbeitet durch User
von Laura (Gast)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Nur beim Verkauf von Zubehör, da steht man schon mal 20 Minuten mit dem
> Kunden am Tresen und muss nun passende Preise finden.

Finde den Fehler: 20 Minuten Arbeitszeit um ein 10€ Zubehör zu 
verkaufen.

Wenn Reparaturen einen Preis haben sollte es eigentlich kein Problem 
sein auch dem Zubehör einen zuzuordnen.

Kilo S. schrieb:
> Auch, wir reparieren alles.
>
> Egal welches Modell, egal welcher Hersteller.

Irgendeine gute Quelle für Boardviews abseits der geläufigen Websites?

von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Halt dich mit deinem dünschiss mal zurück! Wenn du nen laden hast in dem
> Artikel zum Verkauf angeboten werden musst du Preise haben, feste Preise
> die für alle Kunden gelten, mit einer gewissen Handelsspanne. Mehr
> verlange ich da nicht und das ist auch völlig richtig so!

Du bist nach eigenen Angaben TECHNIKER.  Also halt du dich mit deinen 
Dünnschiss zurück von Sachen wovon du nix verstehst. Ich habe eine sehr 
gute Kaufmännische Ausbildung hinter mir und weiß wovon ich rede.

Also mach den Job den dein Chef dir gesagt hat. So was nennt man vornehm 
MARKTANALYSE. Stelle dir also eine Preisliste zusammen von euren 
Produkten, lege sie den Chef vor mit der Argument "das verlangen andere 
dafür" und dann lass ihn entscheiden ob er mit den selben Preis +/- 
leben kann oder das Produkt aus den Portfolio nimmt.

Das sind je nach Produktpalette einige Std. mit Wochen Arbeit. Dann legt 
man sich eine Datenbank an, (die weniger schlauen nehmen Excel-Tabellen) 
und trägt die Preise da ein MIT DATUM.  Wenn Datum zu alt neue Recherche 
halt erforderlich. Das nennt man ANPASSUNG AN DEN MARKT.

Die anderen auf den Markt müssen das Zeug ja auch irgend wo her 
beziehen. Und wenn die davon leben können muss das dein Chef auch.

Eines der ersten Dinge die man mir beigebracht hat, ist die 
Rückwärts-Kalkulation, nach der wichtigsten Regel des Marktes.  ANGEBOT 
UND NACHFRAGE. !!!

Aber ich erkläre es dir mal einfach. Wenn dein Chef zu teuer einkauft, 
und du nur ein Faktor drauf schlägst wirst du dein Produkt nicht los.

Und wenn dir dein Chef so ein Job aufs Auge drückt, bedeutet das 2 
Dinge. Entweder es gibt nicht genug Arbeit für die die du kannst, oder 
er braucht die Daten.

Auch in meiner Firma damals hatte jeder sein Fachgebiet. Ich konnte zwar 
in jeder kaufmännischen Abteilung einspringen aber meine 
Arbeitsgeschwindigkeit war da viel geringer weil ich nicht im 
Arbeitsablauf integriert war, was ergo mehr Rückfragen bei den Kollegen 
zu folge hatte.


Und nochmal : So wie du den Job beschreibst da, sollst du entweder 
GRUNDLAGEN für feste Preise machen, oder irgendwelche Ladenhüter 
loswerden.

Für den Rest erstellt nämlich der Einkauf i.d.R. die Preisvorlage. 
EK-Preis + Kalkulationsfaktor.

Aber für mich klingt das als wenn das Restposten aus China sind, wo der 
Preis Nebensache ist, Hauptsache die Lagerkosten senken sich.

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Reparaturen und die Preise dafür sind festgelegt. Das passt so weit. Und
> wenn ich sage das Gerät ist ein Fall für die Tonne dann gibt's da auch
> keine Diskussionen.
Dann bist Du selbst möglicherweise das Problem. Wenn Du irgendwann nach 
zwei Stunden Arbeit bemerkst, dass das 150-Euro-Gerät nicht fertig wird, 
muss eine Entscheidung getroffen werden. Klar, niemand arbeitet gern für 
die Tonne, und es fällt schwer, ein Gerät aufzugeben,  das vielleicht 
in 20 Minuten wiederxin altem Glanz erstrahlt, aber es hilft nichts: Du 
musst lernen, loszulassen.
> Nur beim Verkauf von Zubehör, da steht man schon mal 20 Minuten mit dem
> Kunden am Tresen und muss nun passende Preise finden.
Beratungszeit einzupreisen ist eine uralte Geschichte. Einzelfallbezogen 
funktioniertt das om Massengeschäft eher nicht.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> das macht mir ja die Kopfschmerzen

dann lass es

wenn das Bauch- oder Kopf- Gefühl NEIN sagt ist es zu oft richtig!

Kilo S. schrieb:
> investitionsnsbereitschaft vorhanden

weisst du erst wenn du da bist, vorher sind das Lippenbekenntnisse und 
oft nichts wert!
Wenns ums Geld geht wirds oft merkwürdig!

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Percy N. schrieb:
> Dann bist Du selbst möglicherweise das Problem. Wenn Du irgendwann nach
> zwei Stunden Arbeit bemerkst, dass das 150-Euro-Gerät nicht fertig wird,
> muss eine Entscheidung getroffen werden.

Was habt ihr alle mit dem Reparaturen?.
Un die geht es nicht, es geht wirklich nur um die fehlende Struktur beim 
Verkauf von Zubehör.

Die Reparaturen sind alle gelistet, für die habe ich preise.

Percy N. schrieb:
> Beratungszeit einzupreisen ist eine uralte Geschichte. Einzelfallbezogen
> funktioniertt das eher nicht.

Es geht auch eher darum das mir diese Zeit nachher wieder für die 
Reparaturen fehlt.

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> weisst du erst wenn du da bist, vorher sind das Lippenbekenntnisse und
> oft nichts wert!
> Wenns ums Geld geht wirds oft merkwürdig!

Bin ich ja bereits, bis auf einige Sachen die noch geliefert werden hat 
man mir meinen Arbeitsplatz schon vollständig eingerichtet.

Laura schrieb:
> Irgendeine gute Quelle für Boardviews abseits der geläufigen Websites?

Nein, leider.
Youtube ist aber hier und da sehr hilfreich: 
https://m.youtube.com/c/Mendonipadrehab

Suchst du was bestimmtes? Oder nur generell nach neuen Quellen?

von Fpgakuechle K. (Gast)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:

> Aber dafür müsste ich diese eben kennen, kann ja nicht sein das ich
> Preise schätzen muss oder irgendwelche Preise aus dem Netz nehmen muss.

Doch,
wenn dir keiner hilft, musste dir selbst helfen. So wie du dir selbst 
den A* abwischen musst, wenn Mami nicht kommt.

Mach ne ordentliche Rechnung und alles ist in Butter, ggf kann man 
Rückabwickeln. Und wenn du dem Kunden keine Rechnung stellen willst oder 
kannst bist dort komplett falsch und wirst zu Recht entlassen.

von Laura (Gast)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Suchst du was bestimmtes? Oder nur generell nach neuen Quellen?

Generell.
Apple findet man gut. Businessgeräte noch akzeptable. Abseits davon wird 
es eng. Häufig hat man auch nur die board view oder schematic jedoch 
nicht beides.

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Laura schrieb:
> Häufig hat man auch nur die board view oder schematic jedoch nicht
> beides.

Oder nur auf Chinesisch.

Ja, mit diesem Problem kämpfe ich auch oft.

von Schrott (Gast)


Lesenswert?

Für mich klingt es nach fehlender Erfahrung und mangelndem Geschick. 
Wobei das Eine das Andere ausgleichen kann.

Wenn das Teil für 50€ auf Ebay gehandelt wird, dann verkaufst du es halt 
für 55€. Und wenn dein Chef zu teuer eingekauft hat, dann ist es halt 
so.

Denn der Kunde ist nicht blöd: Beim nächsten mal bestellt der den Mist 
selber oder geht zur Konkurrenz.

Wenn du richtige Prozesse willst, mach ein Studium und geh in ein 
richtiges Unternehmen und nicht zu einem Schrottsammler. Wenn dir das 
reparieren Spaß macht, kannst du dann am Wochenende in ein Repaircafe.

von Do not feed (Gast)


Lesenswert?

Warst Du vor kurzem nicht noch der grosse IT Sec checker? Und jetzt in 
irgendeiner Smartphoneklitsche. Trollst Du uns?

von berufsberatung (Gast)


Lesenswert?

Generation Jammerlappen. Kleinstes Problem schon rennen sie weg.

von Shorty (Gast)


Lesenswert?

Sprich deinen Chef doch mal in der Kaffeeküche an, was er von Vorschlag 
X hält. So kriegst du in  5 Minuten raus, ob da was geht oder ob du 
besser das Maul hälst.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


Lesenswert?

Ist die Sekretärin geil?

von Rente mit 76 (Gast)


Lesenswert?

Mach deine eigene Werkstatt auf. Da hast du dann volle Transparenz.

von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Rote T. schrieb:
> Ist die Sekretärin geil?

Hoffentlich nicht.

Ich habe Beruf und Privat immer getrennt.  Sonst macht man sich zu viel 
Stress. Besonders wenn es NICHT funktioniert. !!!

Beitrag #6915773 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Ergo kommt irgendwann der Punkt an dem ich der Grund für ein Minus in
> der Kasse wäre.
Ich sag mal so: solange du trotzdem noch dein Gehalt bekommst...

Kilo S. schrieb:
> es geht wirklich nur um die fehlende Struktur beim Verkauf von Zubehör.
Ja, so ist dein Chef nun mal. Er will dir nicht zeigen, wie billig er 
das Zeug einkauft und wieviel er daran "verdient". Und zwar 
hauptsächlich deshalb, weil er meint, dass du sonst auf die Idee kommst, 
mehr Geld zu wollen. Wie schon gesagt: beim Geld werden Leute komisch.

Kilo S. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Wie arbeiten deine Kollegen?
> der eine ruft dauernd beim chef an und fragt
> ich stehe halt da und soll mich an onlineangeboten orientieren
Warum gibt es da Unterschiede?

> ich ... soll mich an onlineangeboten orientieren
Ist doch eine sonnenklare Arbeitsanweisung. Daraus kann man was machen.

Wenn du da als Zubehör das "Case XYZ" mit verkaufen willst, dann gib 
"Case XYZ" bei Google ein, nimm das zweitbilligste Angebot und schlag 
10€ für "Versand + unmittelbare Verfügbarkeit" drauf. Das ist das, was 
der Kunde nämlich machen wird, wenn er zuhause ist. Und die 10€ 
akzeptiert er, weil er dann das Ding sofort bekommt und kein Gelecke mit 
Bestellung, Zahlungsabwicklung, Paketempfang und Reklamationen hat.

Erkläre diese geplante Arbeitsweise deinem Chef und lass dir die 
Freigabe geben, dass das in Zukunft so gemacht werden soll. Sag deinem 
Chef, dass er diese Vorgehensweise "dem Einen" (der, der bisher immer 
per Telefon nach Preisen fragt) auch so vorgeben soll.

Wenn dein Chef keine derartige klare Vorgehensweise vorgeben kann, dann 
taugt er nicht zum Geschäftsführer und Chef und du machst in deinem 
Traumjob einfach weiter wie bisher, solange du dein Gehalt bekommst. 
Denn am Anfang des nächsten Monats ist das nicht ganz unwichtig...

: Bearbeitet durch Moderator
von Achs (Gast)


Lesenswert?

Also das Geschäft ist die Reparatur.  Und nebenbei verkauft ihr Hüllen, 
USB-Kabel und panzerglas. Zeugs, dass im Laden und online 7,99€ kostet 
wegen Versand, im Einkauf im hunderterpack 50Cent.

Und nachdem der Kunde 174€ für die Reparatur seines IPhones bezahlt, 
soll Dein Chef vorgeben, was das gimmik jetzt kostet? So wie Du keine 
Zeit hast, hat er auch keine dazu. Das ist Gold, wie ketchup/mayo in der 
pommesbude, nur das es nicht 2 sondern 200 täglich wechselnde Sorten 
sind.

Teile dein zeugs grob in 1, 5, 10€ Klassen auf und verschleuder es.

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Ja, so ist dein Chef nun mal. Er will dir nicht zeigen, wie billig er
> das Zeug einkauft und wieviel er daran "verdient". Und zwar
> hauptsächlich deshalb, weil er meint, dass du sonst auf die Idee kommst,
> mehr Geld zu wollen. Wie schon gesagt: beim Geld werden Leute komisch.

So in die Richtung denke ich auch.

Lothar M. schrieb:
> Warum gibt es da Unterschiede?

Weil der "Kollege" eigentlich mit diesem Beruf wenig zu tun hat. Das ist 
für ihn aktuell nur ein nebeneinkommen. Er tut sein bestes, es klappt 
auch in 99% aller Fälle ganz gut.

Angesehen davon ist er ein Jugendfreund des Chef, hat also sogesehen 
eine "Sonderstellung".

Lothar M. schrieb:
> Ist doch eine sonnenklare Arbeitsanweisung. Daraus kann man was machen.

Wenn du das Produkt online nur in China findest, du aber genau weißt das 
er es nicht aus China hat sondern zb. von einem reseller aus den 
Niederlanden, kannst du nicht den chinesischen Preis nehmen. Sonst legen 
wir bei jedem Teil drauf, und seien es nur 2€. (und das zb. Bei 1000 
Panzergläsern....)

An und für sich mag ich den Laden, und wenn ich mir die Mühe mache den 
Laden etwas besser zu strukturieren, dann natürlich mit dem Gedanken 
mich da so zu integrieren das ich dort unersetzlich werde.
Und mir den Job für die Zukunft zu sichern, nur so lange der Laden läuft 
hab ich den Job.

Nur macht es mich eben stutzig das er auch nicht einsichtig ist wenn man 
um klare Angaben bittet um eben keine Verluste zu machen.
Jeder andere Chef würde sich freuen das seine Mitarbeiter so am 
Wohlergehen des Betrieb liegt... (bei meinem letzten Job hat das 
wunderbar funktioniert!)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> und wenn ich mir die Mühe mache den Laden etwas besser zu strukturieren,
> dann natürlich mit dem Gedanken ... das ich dort unersetzlich werde.
Ja, da haben wir das Problem. War ja gar nicht mal so schwer.

Sieh es so: deine Leistungen sind mit dem nächsten Gehalt abgegolten.

> Nur macht es mich eben stutzig das er auch nicht einsichtig ist
Schau mal: der Mann kann sich in dich hineinversetzen und deine Gedanken 
erraten. Und kein Chef mag es, wenn sein Unternehmen von einem 
Mitarbeiter abhängig ist.

von Senf D. (senfdazugeber)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Schau mal: der Mann kann sich in dich hineinversetzen und deine Gedanken
> erraten. Und kein Chef mag es, wenn sein Unternehmen von einem
> Mitarbeiter abhängig ist.

Klingt plausibel. Man könnte es auch so zusammenfassen: Der 
Threadersteller wird nicht fürs Denken bezahlt, er soll einfach nur das 
tun, wofür er eingestellt wurde. Wenn ihm das nicht passt, dann muss er 
eben gehen. Eigentlich ganz einfach.

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Es ist ein schmaler Grad zwischen Mitdenken und Chef spielen.

Einfach gesagt, mehr als 2-3 Fehler pro Monat verträgt kaum ein Chef. 
Und dabei ist es egal wer den gemacht hat.

Wie schon erwähnt. Mach ne Excel-Tabelle mit den möglichen Preisen und 
geb sie deinen Chef. Das zeigt das du dich einsetzt, OHNE zu neugierig 
zu sein oder ihn zu übergehen.

Und da die Daten schnell veraltern ist dein Job relativ gut gesichert. 
Und wenn dein Chef die Liste bearbeitet oder den Einkäufer gibt zum 
bearbeiten, nennt man delegieren sind  fast alle glücklich.

Du musst dich nur gut stellen mit den Einkäufer und ihn ganz lieb klar 
machen das auch sein Job daran hängt.

Problem gelöst.

Dein Kollege der dauernd zum Chef rennt wird es nicht lange machen. Ich 
habe damals nämlich auch Hilfskräfte bei gewissen Aufgaben zurück 
geschickt mit den Kommentar : "so wie der nervt mache ich es lieber 
selber. Geht schneller und regt mich weniger auf".

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Schau mal: der Mann kann sich in dich hineinversetzen und deine Gedanken
> erraten. Und kein Chef mag es, wenn sein Unternehmen von einem
> Mitarbeiter abhängig ist.

Dann dauerts aber nicht mehr lange und er ist kein Arbeitgeber mehr.

Das ist (aktuell) eine 3 Mann Bude.

Einer der die hauptsächlich anfallenden Sachen kann.
(Display, Akku, Kameras... Module tauschen eben.)

Einer der das gerade unter Anleitung macht, der Kollege am Telefon.

Und ich, der Standard Reparaturen durchführt und der dazu noch alle 
lötarbeiten erledigen kann die vorher extern und sehr unzuverlässig 
durchgeführt wurden.

Genau das wollte er, und seiner Beschreibung nach sogar mehr.
Ich soll den Laden vollzeit übernehmen wenn der andere Kollege was neues 
hat. Er wäre also wenn er sich nicht spontan teilt alleine im Laden, und 
so wie in den letzten Jahren damit so sehr beschäftigt das er den 
Burnout bekäme.

Also macht er sich letztendlich egal wie von mir abhängig, dann kann ich 
aber auch "Richtig" arbeiten und selbstständig denken. Ansonsten geht 
das in die Hose!

Der Einkäufer ist übrigens der Chef selbst. Daher kann ich auch keine 
Rechnungen einsehen um das ganze zu beschleunigen.

P.S

Inventurlisten zb. Sind auch noch nicht zur Sprache gekommen. Also 
wüsste ich nicht mal was und in welcher Zahl da ist.

Und wenn es nur ne Excel Tabelle wäre, es wäre ein großer Schritt in ein 
organisiertes und Missverständnisfreies miteinander.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Dann dauerts aber nicht mehr lange und er ist kein Arbeitgeber mehr.
Das juckt ihn nicht. So eine "am Boden zerstört"-Phase dauert bei Leuten 
vom Schlage deines Chefs nur kurz.

Sieh es so: dein Chef wird immer Chef bleiben. Wenn der Laden an die 
Wand klatscht, dann zuckt er mit den Schultern und macht ein anderes 
Geschäft auf, in dem er wieder Chef ist. Es ist ihm im Grunde egal, ob 
er Handyhüllen oder Hundefutter oder gar Versicherungen verkauft. Er tut 
das nur, dass er Chef sein kann und sein "eigenes Geschäft" hat.

Und dann kommst du und willst da auch "mitcheffen". Das geht nicht.

von Maxe (Gast)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Und dann kommst du und willst da auch "mitcheffen". Das geht nicht.

Das passt irgendwie nicht zu den fehlenden Preisvorgaben. Muss sich der 
TE naemlich selbst darum kuemmern dann zwingt ihn sein Scheff ja zur 
Selbststaendigkeit und damit zum "mitscheffen".

Die Argumentation von davor, sehr niedrige Einkaufspreise, scheint mir 
plausibler. Und dass der Scheff eben keine Lust hat sein Tag damit zu 
verbringen Preise festzulegen, die danach auch noch vom Kunden abhaengen 
(Grosse Reparatur, Displayfolie gratis).

Er will auch die Einkaufspreise nicht nennen, weil er befuerchtet, dass 
sein Geschaeft sonst zum 1-Euro-Laden mutiert. Also ist die Vorgabe, 
nimm marktuebliche Preise.

von Fragender (Gast)


Lesenswert?

Schlaumaier schrieb:
> Dann legt
> man sich eine Datenbank an, (die weniger schlauen nehmen Excel-Tabellen)

Womit würdest du eine Datenbank anlegen? Mit SQL? Was wäre an Excel 
nicht so geeignet, um eine Preistabelle anzulegen?

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Fragender schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>
>> Dann legt
>> man sich eine Datenbank an, (die weniger schlauen nehmen Excel-Tabellen)
>
> Womit würdest du eine Datenbank anlegen? Mit SQL? Was wäre an Excel
> nicht so geeignet, um eine Preistabelle anzulegen?

Schlauheit bemisst sich für manchen nicht nach der Effizienz einer 
Lösung,  sondern nach den Aufwand an Gehirnschmalz, der erforderlich 
ist, um sie zum Kaufen zu bringen. Auf diese Weise wird noch in den 
banalsten Zusammenhängen Herrschaftswissen produziert. "Von hinten durch 
die Brust ins Auge" ist eben nicht so leicht zu durchschauen wie "Voll 
auf die Zwölf".

von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Fragender schrieb:
> Womit würdest du eine Datenbank anlegen? Mit SQL? Was wäre an Excel
> nicht so geeignet, um eine Preistabelle anzulegen?

Komplizierte Abfragen
Langsamer Zugriff
Absturz gefährdet bei großen Datenmengen
Wartungsintensiver
Weniger Dateneingaben da viele Infos automatisch hinzugefügt werden 
können.

Sehr fein sind z.b. die 0-Euro / 0-Bestandsprodukte. In einer Datenbank 
jucken die keinen. In Excel fressen die ne Zeile. Und wenn man sie 
Löscht / Ausblendet findet man die nicht mehr wenn neue Bestände kommen.

Ich habe Datenbanken gemacht mit hinterher 30% toten Teilen. Als die 
wieder da waren einfach den Barcode / Artikel-Nr eingegeben oder Teile 
des Namens. Sie wurden angezeigt, alle Daten waren da und man hatte mehr 
Infos.

Und wenn man den Chef überredet ein paar 100 Euro auszugeben für einen 
Barcode-Scanner spart man sich das nachschauen. Einfach an der Kasse ein 
Laptop und Pips = fertig

Und die Inventur (dazu ist er als Händler verpflichtet das nur man 
nebenbei) ist in min. 10 x kürzer Zeit erledigt. Laptop auf Rollwagen, 
10 x Pips, 3 x Pips (2 Teile erfasst).
Liste ausdrucken, fertig.

So eine Software schreibe ich locker mal eben selbst. Was ich nebenbei 
ca. 1 Dutzend mal gemacht habe.


Wie schon gesagt. Excel ist eine Tabellenkalkulation. Wer die als 
Datenbank vergewaltigt hat sie nicht alle. Excel taugt höchstens dafür 
die Kontakte im Handy zwischen zu lagern. ;)

von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag: Anlegen / bzw. schreiben würde ich die Software mit 
Visual-Studio. Geh Problemlos in VC o. VB. Andere Sprachen habe ich 
nicht getestet.

Als Datenbank nehme ich seit einigen Jahren SQLite. Die ist so weit ich 
das übersehen kann für lau. Die Anbindung erfolgt wie üblich via DLL.

Vorteil : Es ist MEINE Software und sie ist PERFEKT für das was ich 
damit will.

Nachteil : Ich muss sie selbst schreiben.

Ich habe z.b. eine (für mich) geschrieben um meine > 700 LP' und > 1300 
Singles und > 500 MC zu verwalten. ALLES was ich auf den Markt gefunden 
hatte war max. zu 70% meinen Bedürfnissen angepasst und Sauteuer.

So musste ich nur einen QL-560 Etikettendrucker kaufen, der dann das 
Verwaltungsetikett druckt. Wird bei LP + Single auf die Schutzhülle 
geklebt so das ich die LP auch schnell wieder finde im Regal.

Aktuell suche ich noch NFC-Aufkleber (für Cent-Beträge) um die LP's an 
meine Audio-Anlage anzubinden. Aber das ist NOCH ein Zukunftsprojekt.

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Maxe schrieb:
> Das passt irgendwie nicht zu den fehlenden Preisvorgaben. Muss sich der
> TE naemlich selbst darum kuemmern dann zwingt ihn sein Scheff ja zur
> Selbststaendigkeit und damit zum "mitscheffen".

Jepp, genau das.

Schlaumaier schrieb:
> Und die Inventur (dazu ist er als Händler verpflichtet das nur man
> nebenbei)

Gibt's da was belastbares an Quellen um ihm das mal zu "Verdeutschen"?

Ich hab das heute mal angesprochen mit der Inventur. "Ach, ich weiß doch 
was da ist."

"Ja, schön das du das weißt!
Hilft nur nicht den Laden für alle Mitarbeiter zu organisieren."

Darauf kam nix mehr...

Schlaumaier schrieb:
> Und wenn man den Chef überredet ein paar 100 Euro auszugeben für einen
> Barcode-Scanner

Wo er nicht mal ein Kartenterminal anschaffen will. hust

Dafür heute davon schwärmen noch einen Laden aufzumachen, wenn Corona 
irgendwann mal halbwegs im Griff ist....

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>
>> Und die Inventur (dazu ist er als Händler verpflichtet das nur man
>> nebenbei)
>
> Gibt's da was belastbares an Quellen um ihm das mal zu "Verdeutschen"?

Ja, die gibt es. Nennt sich HGB und hat scheußlich viele Paragraphen.

Interessant sind hier §§ 238 ff HGB, insbesondere § 240, 241 a HGB.

Sollte also mehr als 600.000 Euro  pro Jahr umgesetzt oder mehr als 
60.000 Euro Überschuss erzielt werden, lässt sich die Inventurpflicht 
für einen Kaufmann (§ 1 ff HGB) nicht ungehen.

Mit der Eigenschaft als Händler hat das eher wenig zu tun.

Siehe auch
  https://www.haufe.de/finance/haufe-finance-office-premium/inventur-und-inventar-rechtsgrundlagen-grundsaetze-gestaltungsmoeglichkeiten-und-organisation_idesk_PI20354_HI1095814.html

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Danke  Percy

Hast mir Arbeit erspart. Ich kenne die § nicht auswendig. Hätte suchen 
müssen.

Bei meiner Ausbildung hieß es damals. Ihr werden in einen Betrieb 
arbeiten, der Inventur machen muss. Und dann wurde uns erklärt wie die 
Grundregeln dazu sind.  Inkl. Bestandsbuchungen, und Lagerbewertung etc.

So langsam habe ich das Gefühl das der ihr oft genannte Begriff KLITSCHE 
für diesen Laden ein Kompliment ist. ;) Und es sich um so ein kleinen 
Laden in der Innenstadt neben einen 1-Euro-Laden handelt.

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Schlaumaier schrieb:
> Bei meiner Ausbildung hieß es damals

Die ist lange her, genau wie mein Studium. Seit damals wurde im HGB 
kröftig herumgebastelt

Ich muss daher auch immer erst den aktuellen Rechtsstand nachlesen.

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Ich hab das heute mal angesprochen mit der Inventur. "Ach, ich weiß doch
> was da ist."

Ich dachte, du bist Schrauben und Verkäufer dort. Das Verkaufen ist wie 
im Kiosk die Zuckergummi-teile: wenn einer 5 von den blauen haben möchte 
und 3 von den oben links, dann werden vielleicht noch die 80 Cent 
gebucht. Aber ganz gewiss keine Datenbank mit Barcodescanner. Wenn die 
blauen bald leer sind, kauft Dein Chef die nach. Nicht Du. Damit bist Du 
kein Einzelhandelskaufmann sondern Kassierer im luxus-1€ Shop.

Dein Chef hat genug Leute, die was von ihm wollen. Wenn er Dein Gehalt 
bezahlen kann, dann halt ihn nicht für blöd.

von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Percy N. schrieb:
> Die ist lange her,

Jo so knapp 40 Jahre. ;)

Ich weiß halt das das Leben und die Rechtslage immer komplizierter wird. 
Was im Umkehrschluss bedeutet. Was ich damals gelernt habe, hat sich 
höchstens verschlimmert.

Weshalb ich mir trotz sehr guter Ausbildung an einer Privatschule mit 
Praktikum bei den größten Betrieb (Groß-Kraftwerk-Anlagenbau) in der 
Umgebung bei uns nicht zutraue, in der Personalbuchhaltung zu arbeiten.

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Schlaumaier schrieb:
> So langsam habe ich das Gefühl das der ihr oft genannte Begriff KLITSCHE
> für diesen Laden ein Kompliment ist. ;)

Sei nicht so unfreundlich. Ein Schlüsseldienst, eine 
Änderungsschneiderei und eine Schuhreöaratur haben alle ihre 
Existenzberechtigung, ganauso wie der Friseur ider der Blumenladen an 
der Ecke. Das hier ist halt eine Flickschusterei im IT-Bereich. Und nun? 
Die Nachfrage scheint ja zu stimmen, und der Laden ernährt drei Mann 
Personal.

Wenn es keine "Klitsche" wäre, dann hättest Du da einen Franchise-Laden 
wie Mr Minit. Ob das in jedem Fall die bessere Wahl wäre, findest Du 
sicherlich selbst heraus.

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Schlaumaier schrieb:
> Ich weiß halt das das Leben und die Rechtslage immer komplizierter wird.

Das allein wäre nicht so schlimm; dann müsste man halt nur dazulernen. 
Tatsächlich aber gelten bestimmte eiserne Regeln nicht mehr,  und da 
heißt es dann Abschied nehmen von internalisierten Vorstellungen.

Dem HGB zum Beispiel sieht man jetzt noch an, dass es sich ursorünglich 
auf den Fernhandel bezog, der bestimmte Besonderheiten gegenüber 
Platzgeschäften aufwies (und noch aufweist).

von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Percy N. schrieb:
> Sei nicht so unfreundlich. Ein Schlüsseldienst, eine
> Änderungsschneiderei und eine Schuhreöaratur haben alle ihre
> Existenzberechtigung, ganauso wie der Friseur ider der Blumenladen an
> der Ecke. Das hier ist halt eine Flickschusterei im IT-Bereich. Und nun?

Gebe ich dir fast völlig Recht. Aber die machen Ihre Hausaufgaben.

Ich habe damals oft bei Inventuren etwas Taschengeld nebenbei verdient, 
selbst als ich schon als EDV-Leiter gearbeitet habe. 4-5 Std. bewegen 50 
Euro. Wieso nicht. Die großen Discounter hatten da oft so Schilder herum 
hängen. "Inventurhilfe" gesucht. Und auch mal in einen kleinen Laden 
(Motorrad-Reperatur + Verkauf).  Schnelles Geld halt ;)


Außer der "Schuhreparatur" die sind noch schlimmer als schlimm. Die 
solten verboten werden. Völlig Unfähig da nie Schuster gelernt, aber sau 
teuer.

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Schlaumaier schrieb:
> Außer der "Schuhreparatur" die sind noch schlimmer als schlimm. Die
> solten verboten werden. Völlig Unfähig da nie Schuster gelernt, aber sau
> teuer.

Es kommt wie immer darauf an. In diesem Bereich gibt es gute und 
günstige Handwerksbetriebe, aber auch übelsten Wildwuchs, genau wie bei 
den Schlüsseldiensten.

von Max M. (Gast)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Gehalt passt

Dann nehm das Geld und mach Deinen Job.
Erwarte nicht das sich was ändert.
In Sprüche klopfen sind die alle groß.
Aber es hat einen Grund das es keine Struktur gibt und der nennt sich 
Chef / Vorgesetzter.
WENN sich überhaupt was ändert, dann weil ER das so entschieden hat.
Und wenn Du 100 Mal mit Deiner Leistung dafür verantwortlich zeichnest, 
wird es doch immer seine sein in der Darstellung gegenüber dem Boss.

Solche Traumjobs hatte ich schon.
Warte 1-2 Jahre und dann schau noch mal ob das noch der Traum ist oder 
schon der Alptraum.
Dann kannst Du ja immer noch gehen.
Bist doch nicht verheiratet mit dem Stall.
Du bist nur weger der Kohle da, vergiss das nie.
Ohne Kohle würdest Du da nicht hingehen.

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Schlaumaier schrieb:
> Außer der "Schuhreparatur" die sind noch schlimmer als schlimm. Die
> solten verboten werden. Völlig Unfähig da nie Schuster gelernt, aber sau
> teuer.

Naja, another great opportunity schließt den Rahmen vom Gummi zum 
Schumacher und zurück. Abseits von Fabriken, Krankenkassen und Snobs 
will einen Schuhmacher keiner mehr bezahlen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.