Ich habe eine 3V Knopfzelle die mit einem 100nF Kerko dauerhaft parallel geschaltet ist. Ich möchte ausrechnen wie viel Strom durch den Kerko in 10 Jahren gezogen wird. Im Datenblatt steht folgendes "IR: More than 10,000MΩ or 500MΩ×μF (Whichever is smaller)" Ich habe jetzt so gerechnet: IR = 500MΩ × 0.1μF = 50MΩ Verbrauch 10 Jahre = 3V / 50MΩ * 24*365*10 = ~5mAh Ist das richtig? Ich hatte mehr als nur 5mAh erwartet. Bei der Rechnung mit "MΩ×μF" bin ich mir unsicher wegen der Einheit und weil im Datenblatt keine Beispielrechnung ist.
Deine Rechnung setzt voraus, dass die Umgebung des Kondensators klinisch rein ist und keinerlei Feuchtigkeit aufweist. Das mag zutreffen, sofern die Leiterplatte noch der Bestückung mit Isopropanol o.ä. gewaschen und anschließend im Ofen getrocket worden ist. Flussmittelreste, Feuchtigkeit und sonstige Verschmutzung können das Ergebnis deutlich verändern. Wenn die Leiterplatte und das Bauteil sauber sind: ok. Ansonsten hilft nur nachmessen. Es hilft in diesem Fall, wenn der Kondensator mechanisch groß ist (z.B. 1206 Bauform), dann ist die Kriechstrecke auch größer. fchk
Knüppelstromling schrieb: > "IR: More than 10,000MΩ or 500MΩ×μF (Whichever is smaller)" > > Ich habe jetzt so gerechnet: > IR = 500MΩ × 0.1μF = 50MΩ Falsch. IR = 500MΩ×μF / 0.1µF = 5GΩ
Die Leiterplatten habe ich mit 0805er Bauteilen fertigen lassen und ich denke das ist alles ordentlich gemacht worden. Aber es geht mir auch nicht um einen 100% exakten Wert sondern nur um die Größenordnung.
H. H. schrieb: > Knüppelstromling schrieb: >> "IR: More than 10,000MΩ or 500MΩ×μF (Whichever is smaller)" >> >> Ich habe jetzt so gerechnet: >> IR = 500MΩ × 0.1μF = 50MΩ > > Falsch. > > IR = 500MΩ×μF / 0.1µF = 5GΩ Die Division macht intuitiv mehr Sinn weil dann große Kapazitäten einen kleineren Isolationswiderstand haben. Aber warum steht dann dort "×"?
Knüppelstromling schrieb: > H. H. schrieb: >> Knüppelstromling schrieb: >>> "IR: More than 10,000MΩ or 500MΩ×μF (Whichever is smaller)" >>> >>> Ich habe jetzt so gerechnet: >>> IR = 500MΩ × 0.1μF = 50MΩ >> >> Falsch. >> >> IR = 500MΩ×μF / 0.1µF = 5GΩ > > Die Division macht intuitiv mehr Sinn weil dann große Kapazitäten einen > kleineren Isolationswiderstand haben. Aber warum steht dann dort "×"? Eigentlich sollte dort stehen: 500s oder 500ΩF, aber 500 MΩ mal µF ist von den Einheiten her praktischer.
Knüppelstromling schrieb: > H. H. schrieb: >> Knüppelstromling schrieb: >>> "IR: More than 10,000MΩ or 500MΩ×μF (Whichever is smaller)" >>> >>> Ich habe jetzt so gerechnet: >>> IR = 500MΩ × 0.1μF = 50MΩ >> >> Falsch. >> >> IR = 500MΩ×μF / 0.1µF = 5GΩ > > Die Division macht intuitiv mehr Sinn > Aber warum steht dann dort "×"? Das ist eine (zugeschnittene) Größengleichung. Du hast einen Proportionalitätsfaktor mit der Einheit [Widerstand] × [Kapazität] gegeben. Preisfrage: wie mußt du mit der Kapazität rechnen, damit das Ergebnis die Einheit eines Widerstandes hat? Tip: Wenn du mit der Kapazität multiplizierst, hat das Ergebnis die Einheit MΩ × µF × µF. Offensichtlich falsch. Abgesehen davon ist die Fragestellung von der Art, die man einmal durchrechnet und dann unter "betrifft mich nicht" ablegt. Kerkos haben keinen relevanten Leckstrom. Und auch wenn die Platine dreckig ist, fließt der Strom ja nicht durch den Kondensator, sondern drum herum.
Axel S. schrieb: > Kerkos haben keinen relevanten Leckstrom. Sollte so sein. Ist es aber nicht immer so. Mein Ex-Chef hat sich immer gewundert, warum bei den Prototypen seiner Controllerboards mit Teilen von Digikey die CR1610 Knopfzelle Jahre hielt, bei den in Shenzhen mit teils recycleten Bauteilen vom lokalen Gemüsemarkt die Batterien nach ein paar Wochen leer waren. Klar, die recycleten Kerkos waren nicht ohne Grund so billig gewesen - die Leckströme waren im 2-3 stelligen uA-Bereich gewesen. Wenigstens wurden dann die wichtigen Kondensatoren als Neuware bestückt. fchk
Ein sauberer Keramik-C hat einen vernaechlaessigbaren Widerstand. Die Werte, die im Datenblatt angegeben werden, muessen in vernuenftig schneller Zeit mit vernuenftig bezahlbaren Messgeraeten messbar sein.
Irgendwie wurde die Selbstentladung der Knopfzelle vergessen. Die ist naemlich ungleich Null. Ich wuerde erst mal den Kondensator ohne Knopfzelle messen. Dies macht man indem man nach dem Aufladen die Spannung des Kondensators ueber die Zeit misst. Dies wiederum macht man mit einem JFet in Sourcefolger Konfiguration. Dabei nimmt man den JFet als erst mal ohne Gate Strom. Alles natuerlich in warmen trockenem Stickstoff, die Leiterplatte ausgeheizt. Das hat vor einigen Jahren ein Bekannter mit einem PP Folienkondensator gemacht. Und konnte nach 6 Monaten noch keine Entladung feststellen.
Was Leckströme angeht, düften Flash-Zellen ziemlich gut dastehen. Ich hatte mal nen Vortrag über die gesehen. Da ging es u.A. um Datenerhalt. Bei den TLCs mit den (vor 3 oder 4 Jahren) kleinsten Strukturen dürfen pro Jahr nur eine einstellige Zahl von Elektronen verschwinden, um die 10 Jahre hinzubekommen. Nach dem Vortrag trau ich den Teilen noch nicht mal mehr so weit, wie ich sie schmeißen kann ;-)
Axel S. schrieb: > Das ist eine (zugeschnittene) Größengleichung. > > Du hast einen Proportionalitätsfaktor mit der Einheit > [Widerstand] × [Kapazität] gegeben. Danke, da hat es gehakt. Ich dachte das wäre eine Rechenanweisung.
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