Hallo zusammen, ich habe eine Platine vor mir liegen. Sie stammt aus einem automotive Steuergerät (Getriebesteuerung) von Anfang der 2000er. Es handelt sich um eine Massenproduktion. Kann ich feststellen, wie viele Lagen diese Platine hat? Fotos siehe Anhang. Grüße Steffen
Oft gibt's eine Beschriftung. Ziffern 1 bis n, jeweils in einem Quadrat, nebeneinander angeordnet, jede Ziffer auf dem entsprechenden Layer. Findest du oben eine 1, findest du unten eine 4/6/8/... In der Nähe.
Beitrag #6921678 wurde von einem Moderator gelöscht.
Steffen schrieb: > Kann ich feststellen, wie viele Lagen diese Platine hat? Nicht ohne sie zu zerstören, jedenfalls nicht mit Sicherheit. Wenn man ein Via durchsägt und anschleift, kann man die Kupferlagen innen sehen (wobei die nur 35 µ dick sind, man braucht nicht nur eine gute Schleiftechnik, sondern auch ein Mikroskop), siehe hier https://www.eurocircuits.de/schliffbild-analyse/ Aber es ist nicht sicher, ob wirklich auf jeder Lage ein Pad oder eine Leiterbahn zu sehen ist, das liegt am jeweiligen Layout. Man kann auch von der Oberfläche her mit Schleifmittel oder Dremelfräse die Lagen abtragen, aber das Problem ist das gleiche: vielleicht ist an dieser Stelle zufällig auf der Lage X gar kein Kupfer. Zerstörungsfrei benötigt ein Röntgengerät und ist auch damit noch schwierig. Georg
Steffen schrieb: > Kann ich feststellen, wie viele Lagen diese Platine hat? Du könntest die Platine gegen sehr helles Licht halten und schauen ob es wirklich ein Multilayer ist. Von seitlich gesehen, sehe ich nur Glasgelegeschichten in Epoxidmatrix, kein Kupfer. Also ganz normaler Laminataufbau im GFK. Gibt es VIA's? Also Durchkontaktierungen die in die Mittellagen führen und dort auch enden? Wie ist die Masse verdrahtet? Auf dem Signallayer? Der Versorgungspfad, bzw V+? Wenn du diese Fragen geklärt hast, weißt du mit was du es zu tun hast. Ich tippe mal auf normal 2 lagig mit Top und Bottom Layer. Gruß, Bernd
Moskito schrieb: > Oft gibt's eine Beschriftung. > Ziffern 1 bis n, jeweils in einem Quadrat, nebeneinander angeordnet Auf dieser Platine ist leider nichts dergleichen zu finden. Bernd schrieb: > Du könntest die Platine gegen sehr helles Licht halten und schauen ob es > wirklich ein Multilayer ist. Ja, sie ist definitiv Multilayer. Auf dem dritten Foto (PCB_03) sieht man eine Innenlage und zudem ein Blind-Via. Bernd schrieb: > Wie ist die Masse > verdrahtet? Auf dem Signallayer? Auf dem Top-Layer befinden sich Signal- und Masseflächen. Bernd schrieb: > Der Versorgungspfad, bzw V+? Der ist ebenfalls auf dem Top-Layer, soweit ich das sehen kann. Georg schrieb: > Aber es ist nicht sicher, ob wirklich auf jeder Lage ein Pad oder eine > Leiterbahn zu sehen ist, das liegt am jeweiligen Layout. Ja, verstehe. Ich hatte gehofft, man könnte das von der Seite aus erkennen (deshalb auch die Fotos). Was ich oben im Foto (PCB_02) eingezeichnet habe, ist Unsinn, oder?
Noch ein Hinweis: Die Platine der Vorgänger-ECU bestand aus 2 Lagen und war etwa 50% größer. Die Bauteile sind ungefähr gleich geblieben.
Du kannst eine Massefläche am Rand anschleifen, da wo via stitching ist. Das richtet relativ wenig Schaden an und fällt auch nicht auf. Mit dem Wissen, dass Automotive-Multilayer stets symmetrisch sind, sollte sich die Lagenzahl leicht ermitteln lassen.
Steffen schrieb: > Kann ich feststellen, wie viele Lagen diese Platine hat? Ich frage mal gaaaanz dumm wofür das Wissen darum gut sein soll. Ich kann's mir nämlich beim besten Willen nicht vorstellen, ausser dass es zur Beschäftigung der Leser- Community geeignet ist und den Online-Traffic fördert bzw am Laufen hält.
dumpf backe schrieb: > Steffen schrieb: > >> Kann ich feststellen, wie viele Lagen diese Platine hat? > > Ich frage mal gaaaanz dumm wofür das Wissen darum gut sein > soll. Ich kann's mir nämlich beim besten Willen nicht > vorstellen, ausser dass es zur Beschäftigung der Leser- > Community geeignet ist und den Online-Traffic fördert > bzw am Laufen hält. Die allgemeine Beantwortung der Frage ist tatsächlich interessant. Aus den Bildern schwer zu erkennen. Können auch 6 Lagen sein. Das was du markiert hast sind eher die Glasfasermatten. Am Rand schräg anschleifen ist eine gute Idee
Hallo Neugier, interesse was so Anfang 2000 im Automotivebereich zu finden war, Rückmeldung wieviel Platzgewinn eine (wieviel Lagen denn nun)Multilayerplatine gegenüber einer zweilagigen Platine bei (fast) gleichen Bauteilen an Platzgewinn bietet? Wissen um des Wissen willen (Der beste aller Gründe - nennt man auch Wissenschaft und Forschung)?! dumpf backe schrieb: > Ich frage mal gaaaanz dumm wofür das Wissen darum gut sein > soll. Wer ensthaft solche Fragen stellt sollte sich mal fragen ob er nicht das falsche Hobby hat bzw. den falschen Beruf ausübt und generell einfach "alt" zumindest im Kopf nicht unbedingt in Jahren) geworden ist. Neugier, Neugier und nochmals Neugier ist einfach wichtig und liegt in der Natur eines wachen Menschen. Nichts einfach als gegeben hinnehmen - immer nachfragen und Kritisch bleiben - gerade in der Technik und Physik. Praktiker
Steffen schrieb: > Kann ich feststellen, wie viele Lagen diese Platine hat? Mit Hausmitteln schwierig ohne sie zu beschädigen. Es gibt aber Röntgengeräte, mit denen man neben Lötstellen und Chips auch Leiterbahnen im Inneren sichtbar machen kann. Evtl. mal bei verschiedenen EMS anfragen, ob sie so etwas an ihrer Fertigungslinie stehen haben und ob das Gerät die nötige Auflösung aufweist.
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Soul E. schrieb: > Du kannst eine Massefläche am Rand anschleifen, da wo via stitching ist. Okay, habe ich gemacht. Leider kann ich das Ergebnis nicht deuten. Ein Bild habe ich angehängt. Kannst Du (oder jemand anderes) damit etwas anfangen? dumpf backe schrieb: > Ich frage mal gaaaanz dumm wofür das Wissen darum gut sein > soll. Ich überlege, die Platine reverse engineeren zu lassen. 6-8 Lagen kosten leider beinahe das Doppelte als 2-4 Lagen, so dass es sich dann vermutlich nicht lohnt. meckerziege schrieb: > Das was du markiert hast sind eher die Glasfasermatten. Ah ja. Danke für die Info. Ich hätte aus dem Bauch heraus auf 4 Lagen getippt. Nach dem Blick auf den Platinenquerschnitt war ich dann ins Grübeln gekommen. Praktiker schrieb: > Wer ensthaft solche Fragen stellt sollte sich mal fragen ob er nicht das > falsche Hobby hat bzw. den falschen Beruf ausübt und generell einfach > "alt" zumindest im Kopf nicht unbedingt in Jahren) geworden ist. Seine Frage war auch nur Neugier ;-) Nikolaus S. schrieb: > Evtl. mal bei verschiedenen EMS anfragen, ob sie so etwas an ihrer > Fertigungslinie stehen haben und ob das Gerät die nötige Auflösung > aufweist. Ich habe leider keine Connections, die ich kurz fragen könnte.
Steffen schrieb: > Ich hätte aus dem Bauch heraus auf 4 Lagen getippt. Ich auch, für >4 brauchte man schon sehr gute Gründe da es überprop. teurer wurde. SAMs hatten 6 Lagen, das war das Maximum. Klaus.
Steffen schrieb: > PCB_03.jpg Bei dem Integrationsgrad dürften eigentlich zwei Lagen reichen. Was ist denn an hochintegrierten vielpoligen Bauteilen verbaut?
Steffen schrieb: > Okay, habe ich gemacht. Leider kann ich das Ergebnis nicht deuten. Ein > Bild habe ich angehängt. Kannst Du (oder jemand anderes) damit etwas > anfangen? Nein nicht so schräg, sondern von oben nach unten schräg. Dass man die Lagen der Reihe nach angeschliffen sehen kann. Auf feinem Bild sehe ich unten eine Innenlage. Oben nicht, kann aber auch sein, dass die nur lokal an der Stelle nicht vorhanden ist.
Bernd schrieb: > Was ist denn an hochintegrierten vielpoligen Bauteilen verbaut? Der Prozessor kommt in einem QFP 160 Gehäuse daher. Sonst gibt es noch ein paar ICs im SOIC Gehäuse, viele passive Bauteile im 0805 Gehäuse und noch etwas Leistungselektronik, das eh groß ausfällt. Notfallseelsorge schrieb: > Nein nicht so schräg, sondern von oben nach unten schräg. Dass man die > Lagen der Reihe nach angeschliffen sehen kann. Jetzt im Nachhinein absolut logisch. Jetzt erkenne ich ebenfalls drei Lagen. Ein Bild im Anhang. Klaus R. schrieb: > [..] für >4 brauchte man schon sehr gute Gründe da es überprop. > teurer wurde. SAMs hatten 6 Lagen, das war das Maximum. Je mehr Tipps ihr mir gebt, desto mehr gehe ich von 4 Lagen aus. Vielen Dank für Eure wertvollen Hinweise! Steffen
Steffen schrieb: > Jetzt im Nachhinein absolut logisch. Jetzt erkenne ich ebenfalls drei > Lagen. Ein Bild im Anhang. Noch deutlich schräger. Also in flacherem Winkel. Muss gar nicht so tief sein. Quasi so, dass unten noch alles da ist, aber oben eben reingefeilt ist.
Notfallseelsorge schrieb: > Noch deutlich schräger. Das geht leider nicht, weil dort Bauteile im Weg sind. Auch auf der Unterseite. Aber bereits in diesem Winkel kann man den Aufbau an dieser lokalen Stelle gut erkennen. In der Realität noch besser als auf dem Foto. Dort sind drei Lagen.
Steffen schrieb: > weil dort Bauteile im Weg sind ...du willst das Mopped nicht etwa noch verwenden??? 🤣 Klaus.
Steffen schrieb: > Soul E. schrieb: >> Du kannst eine Massefläche am Rand anschleifen, da wo via stitching ist. > > Okay, habe ich gemacht. Leider kann ich das Ergebnis nicht deuten. Ein > Bild habe ich angehängt. Kannst Du (oder jemand anderes) damit etwas > anfangen? Ein bisschen mehr polieren würde ich schon. Aber ich sehe da drei Lagen. Bei dem üblichen symmetrischen Aufbau ist das also ein Vierlager.
Klaus R. schrieb: > Steffen schrieb: >> weil dort Bauteile im Weg sind > > ...du willst das Mopped nicht etwa noch verwenden??? 🤣 Wenn man die Kante wieder ein bisschen überlackiert, dann stört das nicht weiter. So kann man das Steuergerät wieder einbauen und den Mietwagen zurückgeben.
Steffen schrieb: > Der Prozessor kommt in einem QFP 160 Gehäuse daher. Sonst gibt es noch > ein paar ICs im SOIC Gehäuse, viele passive Bauteile im 0805 Gehäuse und > noch etwas Leistungselektronik, das eh groß ausfällt. Dafür sollte man maximal 4 Lagen benötigen. Bei Automotive wird doch auch um jeden Cent gefeilscht. Da macht niemand freiwillig mehr Lagen als unbedingt nötig...
Notfallseelsorge schrieb: > Steffen schrieb: >> Jetzt im Nachhinein absolut logisch. Jetzt erkenne ich ebenfalls drei >> Lagen. Ein Bild im Anhang. > > Noch deutlich schräger. Also in flacherem Winkel. Muss gar nicht so tief > sein. Quasi so, dass unten noch alles da ist, aber oben eben reingefeilt > ist. Die Lupe des kleinen Mannes. Für eine "Vergrößerung" um Faktor 10 wird man wohl auch im Verhältnis schräg 10:1 anschleifen müssen. Dann werden aus 35 µ 0,35 mm und man erkennt auch was, wenn wie beim ersten Versuch oben mit der Holzraspel, grobe Seite, gearbeitet wird. Gäbe es irgendeinen Trick, auch bei fehlendem Kupfer in einer Lage z.B. dessen Kleber oder eine besondere Glätte nachzuweisen? Also irgendetwas am Herstellungs-/Fügeprozeß der Lagen, das sich optisch, chemisch oder sonstwie feststellen läßt. Passermarken etc. dürften sämtlich entfallen, wen die Platinen aus riesigen Nutzen herausgebrochen werden.
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Georg schrieb: > Zerstörungsfrei benötigt ein Röntgengerät und ist auch damit noch > schwierig. https://www.youtube.com/watch?v=hF3V-GHiJ78 (Spoiler: von einem Ami handgebastelter arduinogesteuerter Computertomograf, in dem erfolgreich ein gefrorenes Hähnchen durchleuchtet wird.)
Bernd schrieb: > Steffen schrieb: > >> Der Prozessor kommt in einem QFP 160 Gehäuse daher. Sonst gibt es noch >> ein paar ICs im SOIC Gehäuse, viele passive Bauteile im 0805 Gehäuse und >> noch etwas Leistungselektronik, das eh groß ausfällt. > > Dafür sollte man maximal 4 Lagen benötigen. > Bei Automotive wird doch auch um jeden Cent gefeilscht. Da macht niemand > freiwillig mehr Lagen als unbedingt nötig... Ich tippe auch auf 4 Lagen. Ich habe 7 Jahre automotiv entwickelt. Entwickler die ihre Geräte durch die EMV bekommen wollen hätten schon gerne mehr Lagen, aber die Betriebswirte würden am liebsten ganz auf die Leiterplatte verzichten. Die sehen nur, dass die Komponenten drauf fest halten, ob jetzt einlagig oder 8-lagig.
Klaus R. schrieb: > Ich auch, für >4 brauchte man schon sehr gute Gründe da es überprop. > teurer wurde. SAMs hatten 6 Lagen, das war das Maximum Der größte Preissprung ist von 2 auf 4 Lagen. Von 4 auf 6 ist der Aufpreis nicht so hoch. Man muss halt 1 Laminat zusätzlich bearbeiten, aber der teure Arbeitsgang beim Multilayer ist das Verpressen. Deshalb wird dann erst bei Mehrfachverpressung noch ein Preissprung auftauchen. Natürlich gibt es nebenher noch einige Sondertechnologien, welche die Preise in die Höhe treiben können. Aber das spielt hier keine Rolle. Fürs reverse Engineering spielt der Lagenaufbau erstmal keine Rolle. Dafür braucht es den Schaltplan, welchen du mit einem Multimeter und Fleiß herausbekommst. Dann brauchst du noch eine Lupe um die ICs identifizieren zu können. Aber das schwierigste wird sowieso das re-engineering der Software...
So ein Layerstack hat eine typische Dicke aus Kopfererhöhe + Prepreg also kann man schon mit einer Schiebelehre und einfacher Divivion eine Abschätzung vornehmen. Die Anzahl der Groundlayer könnte man üver eine Präzesionsmessung des Widerstandes übe zwei GND-Punkte an gegenüberliegenden Punkten des PCB abschätzen. Abstand zu elekrtischen leitfähigen Materialen kann mann über eine Wirbelstrommessung machen. https://www.micro-epsilon.de/displacement-position-sensors/eddy-current-sensor/ Dem liegt eine Induktivitätsmessung zugrunde, man hann also adhoc zwei identische Spulen nehmen/wickeln und ein den Abstand zur ersten Lage über eine Vegleichsmessung abschätzen. Also die eine Spule über die unbekannte Platine legen, die andere über eine einseitige Platine. Dann den Abstand zur einseitigen solange variieren (und messen) bis die resonanzfrequenz gleich ist. Zur bestimmung der Resonanzfrequenz braucht es Sinusgenerator und scope.
Christian B. schrieb: > Der größte Preissprung ist von 2 auf 4 Lagen. Von 4 auf 6 ist der > Aufpreis nicht so hoch. Korrekt und guter Hinweis zum Verständnis...aber mit 2 Lagen baut man da natürlich allenfalls triviale Sensoren / Aktoren. Und heute...sind die Zeiten der 4 Lagen eh vorbei. Das RevEng kann ich eigentlich nicht ganz ernst nehmen...weder selbst noch fremdvergeben. Klaus.
Klaus R. schrieb: > Das RevEng kann ich eigentlich nicht ganz ernst nehmen...weder selbst > noch fremdvergeben. Beim Benchmarking geht es nicht darum, die Schaltung rauszuzeichnen oder gar zu kopieren. Es geht darum, die Technologie des Wettbewerbers zu identifizieren und daraus dessen Herstellkosten abzuschätzen.
Ärmel hoch schrieb: > So ein Layerstack hat eine typische Dicke aus Kopfererhöhe + Prepreg > also kann man schon mit einer Schiebelehre und einfacher Divivion eine > Abschätzung vornehmen. > Die Anzahl der Groundlayer könnte man üver eine Präzesionsmessung des > Widerstandes übe zwei GND-Punkte an gegenüberliegenden Punkten des PCB > abschätzen Das kannst du komplett vergessen. Es gibt sowohl Kupfer als auch Prepregs sowie Laminate in unterschiedlichsten Dicken. DEN Lagenaufbau gibt es nicht. Du kannst eine 4 Lagen Multilayer in Gesamtdicken von 0,3 - 3,2mm bekommen. Üblich ist der Bereich zwischen 0,8 und 1,6mm. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Bereich zwischen 1,5 und 1,6mm. Dennoch gibt es hier mindestens 1 Dutzend mögliche Aufbauten. Übrigens kann man in 1,6mm problemlos 14 Lagen unterbringen. 18, wenn man sich etwas Anstrengt.
Ich hab mal per Bildbearbeitung (gimp) versucht die Layer besser hearuszuarbeiten. Benutzte Operationen: -Rotation um 0.12° -Unterschiedliche Helligkeiten/Sättigung f. Grundfarben grün,gelb,rot, magenta -Weichzeichner nur in X-Richtung -Kontrastpreizung per Gammakorrektur
Soul E. schrieb: > Wenn man die Kante wieder ein bisschen überlackiert, dann stört das > nicht weiter. So kann man das Steuergerät wieder einbauen und den > Mietwagen zurückgeben. Es handelt sich nicht um einen Tesla ;-) Bernd schrieb: > Bei Automotive wird doch auch um jeden Cent gefeilscht. Da macht niemand > freiwillig mehr Lagen als unbedingt nötig... Eine Motivation könnte da sein, dass es in ein Standardgehäuse passen muss. Ärmel hoch schrieb: > Ich hab mal per Bildbearbeitung (gimp) versucht die Layer besser > hearuszuarbeiten. Das finde ich sehr nett, dass Du da Zeit investierst! Wie interpretierst Du das Ergebnis? Ich sehe dort acht Schichten, von denen Meckerziege meinte, dass es die Glasfasermatten seien. Vielen Dank an alle Helfenden! Ich habe mir nochmal alles durchgelesen und es gibt eine klare Tendenz zu vier Lagen. Das ist im Hinblick auf die Technologie des Vorgängers durchaus plausibel. Steffen
Hi, Ärmel hoch schrieb: > Ich hab mal per Bildbearbeitung (gimp) versucht die Layer besser Das Problem mit deiner Methode ist nur das FR4 Glasfaser-Rohmaterial selbst, noch bevor der Hersteller des Leiterplattenbasismaterials es durch Aufbringen von Kupferbeschichtung zu Kupferkaschierten Leiterplattenrohlingen usw. weiterverarbeitet, bereits aus mehreren Schichten Glasfasermatten besteht die im Bezug auf die Webrichtung jeweils im Wechsel um 90° versetzt übereinadergelegt und dann getränkt mit Epoxidharz zu dem allseits bekannten FR4 Trägerlaminat verpresst werden. Mit deiner Methode hast du zwar sehr schön den Lagenaufbau des Glasfasergewebes herausgearbeitet. Schaue dir mal eine bekannt 2 lagige Platine so an. Der TO wollte jedoch nicht wissen aus wie vielen Lagen Glasfasermatten das verwendete Basismaterial besteht, sondern wieviele Kupferlagen verwendet werden. Und das sind bei seiner Platine höchstwahrscheinlich insgesamt 4 Kupferlagen. Mit einem relativ kleinem Restrisiko das es doch 6 Lagen sind. Gruß Carsten
Würde der TO einfach im Stande sein einen schrägen Schnitt der Leiterplatte zu machen, könnten wir etwas dazu sagen. Aber offenbar hat er das Unvermögen dies durchzuführen!
Steffen schrieb: > Ich sehe dort acht Schichten, von denen Meckerziege > meinte, dass es die Glasfasermatten seien. Naja was meint Glasfasermatte? ist das jetzt eine Folie mit Kupfer oderist das der Kern der die Stabilität bringt? Ich tendiere zur Zeit zu fünf Innenlagen und zwei außenlagen, muß mir aber das noch genauer ansehen. IMHO sollte man nicht nur von Layern allgemein sprechen sondern denen Funktionen zuweisen, als da wären: -Signallayer -Groundlayer auch nach analog und Digital-ground getrennt -Powersupply-layer -hispeed Stripline im 'sandwich' zwischen zwei Groundlayer. Die Aussenlagen sind gern Signallayer mitendrin liegt gern die Groundlayer und der Layer mit den Powersupply-Polygonen. Hat man mehrere Spannungen legt man gerne mehrere Powersupply-layer. Anbei ein Beispiel für einen 4-Layer-Stack mit 2 signal-layer, einem GND und einem PWR.
Ärmel hoch schrieb: >> Ich sehe dort acht Schichten, von denen Meckerziege >> meinte, dass es die Glasfasermatten seien. > > Naja was meint Glasfasermatte? ist das jetzt eine Folie mit Kupfer > oderist das der Kern der die Stabilität bringt? Das Basismaterial/Trägermaterial ("der Kern") ist kein solider Block sondern besteht selbst aus mehreren, jeweils um 90° versetzt übereinandergelegten Schichten (Epoxid-)Harzgetränkter Glasfasermatte. Kennst man bei anderen Anwendungen als "GFK" (Glasfaserverstärkter Kunststoff)! https://de.wikipedia.org/wiki/Glasfaserverst%C3%A4rkter_Kunststoff Und das was du optisch besser sichtbar gemcht hast sind überwiegend dieser Schichten... Gruß Carste
in dem PDF wird das Zusammenfügen des PCB aus Layerfolien und Prepregs recht gut gezeigt: https://www.lpkf.com/fileadmin/mediafiles/user_upload/products/pdf/DQ/brochure_inhouse_multilayer_technology_de.pdf
Da a bisserl zum Unterschied prepreg, Laminat und core: https://www.protoexpress.com/blog/prepreg-the-slice-of-cheese-in-your-pcb/
Ärmel hoch schrieb: > Ich tendiere zur Zeit zu fünf Innenlagen und zwei außenlagen, muß mir > aber das noch genauer ansehen. 5 sind es ziemlich sicher nicht. Es ist teurer 5 Lagen Aufbauten zu produzieren als 6 lagige, da man dann nämlich ein Laminat einseitig komplett abätzen muss. Die einzigen unsymetrischen Lagenaufbauten sind normalerweise Starrflex mit einer Flex-Lage (weil das Polyimid in dem Fall nur einseitig kaschiert (beschichtet) ist). Impedanzgeführte Leitungen? Wozu sollten die in einem Fahrzeug notwendig sein? So schnell braucht niemand große Datenmengen, dass es darauf ankäme, außer im Displaybereich des Kombiinstruments vielleicht.
Das ist eine stinknormale vierlagige Leiterplatte. Drei Lagen waren in den Schliffen, die der TO angefertigt hat, gut zu sehen. Die vierte ergibt sich aus der Symmetrie.
Soul E. schrieb: > Beim Benchmarking geht es nicht darum, die Schaltung rauszuzeichnen Unsere Bench Abteilung würde nicht solche Fragen stellen 😋 Klaus.
Christian B. schrieb: > dass es darauf ankäme, außer im Displaybereich des Kombiinstruments > vielleicht. Pffff...genau. Sensor Fusion bei Level 3 machen die auf Pertiknax. Klaus.
Ärmel hoch schrieb: > Anbei ein Beispiel für einen 4-Layer-Stack mit 2 signal-layer, einem GND > und einem PWR. Was ist der Sinn vom Layer 4 und kann ich den Layer 3 nicht auch durch Stütz-Kondensatoren ersetzen? Gegen Versorgungsspannungsschwankungen sind doch Digital-ICs recht robust, aber als Signal auf dem Layer 4 würde ich mich nicht wohl fühlen. Ich würde natürlich auf den VCC koppeln und von da irgendwie wieder auf den Layer 2 zu kommen. Dabei würde ich meine Flanken munter als Klagelied in die Welt hinaus senden.
Ob ein Signal eine vcc oder gnd Pläne als Bezugsfläche nutzt ist nur von der Entfernung abhängig. Die Pläne, die zuerst kommt wird es. Aber ja, man muss natürlich einen Rückstrompfad bereitstellen. Vcc muss möglichst niederimpedant sein. Es gibt kaum niederimpedanteres als eine Vcc plane. Deshalb ist eine vcc Pläne per se keine schlechte Idee
Christian B. schrieb: > Es ist teurer 5 Lagen Aufbauten zu > produzieren als 6 lagige, da man dann nämlich ein Laminat einseitig > komplett abätzen muss. Und der Preisunterschied zwischen teil-geätzt und voll-geätztz ist wie hoch? Wahrscheinlich 0, wenn voll-geätzt billiger ist, da ma sich die Maske und den Bearbeitungsschritt fürs Photoresist auf der vollgeätzten Seite spart! Also Re-engineering ist doch eine exakte Wissenschaft, da misst man das Untersuchungsobjekt aus und spekzuliert nicht über irgendwelche Preisgestaltung. Das macht im Schritt nach der Rekonstruktion, "wie kann man die geklonte Leiterplatte kostengünstiger produzieren?" Den Schritt des Ausmessen vermisse ich weiterhin beim TO. Es finden sich keinerlei Angaben zur Dicke der Platine oder zur Gesamtlänge des Platinenschnittes in den Fotos. Da aber die Kupferbahnen typischerweise eine einheitliche Höhe (18/35/70 µm) und je nach Strombelastung Breite haben könnte man diese zur identifizierung der Strukturen heranziehen. Ebenso die typischen Dicken des Prepregs (bspw Isola’s FR406 5, 8, 9.5, 14, 18, 21, 28, 35, 39, 47, 59, 93 mil) und Folien. https://www.tecnotron-software.de/fileadmin/Dateiliste/Downloads/Dateien/Software/Stackup_Planning_Pt1.pdf https://www.multi-circuit-boards.eu/leiterplatten-design-hilfe/lagenaufbau.html
Moskito schrieb: > Oft gibt's eine Beschriftung. > Ziffern 1 bis n, jeweils in einem Quadrat, nebeneinander angeordnet, > jede Ziffer auf dem entsprechenden Layer. Das nennt man wohl "layer mark" oder "continuous label". An diesem sieht man dann beim Übereinanderlegender layer eine Ziffernfolge. Beispiel fürs layout anbei.
Ärmel hoch schrieb: > Und der Preisunterschied zwischen teil-geätzt und voll-geätztz ist wie > hoch? > Wahrscheinlich 0, wenn voll-geätzt billiger ist, da ma sich die Maske > und den Bearbeitungsschritt fürs Photoresist auf der vollgeätzten Seite > spart! Wieso sollte ich eine Seite komplett Absätzen, wenn ich so kostenlos zu einer weiteren Plane komme? Aus EMV Sicht ist das fast immer von Vorteil. Außerdem kann die Platine sich verziehen, wenn sie unsymetrisch aufgebaut ist.
Christian B. schrieb: > Wieso sollte ich eine Seite komplett Absätzen, wenn ich so kostenlos zu > einer weiteren Plane komme? Weil immer irgendeiner rumgackert, das mehr layer mehr Kosten verursacht. Und so kostenlos kommt man nicht zum extra layer, auch dieser Layer muss eindesigned sein (layer stacks, mit Vias kontaktieren) und treibt wie jedes zusätzliche teil die Fehleranfalligkeit erst mal nach oben. > Aus EMV Sicht ist das fast immer von > Vorteil. Ja, wenn man den Layer als Groundlayer ausführt, schirmt gegen Ein- und abstrahlung und kann als Stütz-C funkieren. Interessant wäre es jetzt eher die Fälle aufzuzählen, die nicht hinter "Fast immer" stehen, wo also eine ERxtra Voll-Cupfer-lage stört (bspw. weil statische ladungen bis zum latch-up sammelt (ESD-Pistole,space) oder zuviel Wärme abführt (Löten, Rework)) > Außerdem kann die Platine sich verziehen, wenn sie unsymetrisch > aufgebaut ist. Jede Platine ist exakt betrachtet unsymmetrisch aufgebaut, deshalb wird sie ja unter Druck ausgehärtet, damit das Giessharz der Prepregs diese ausgleichen kann. Das "Unter Druck kleben" um Verziehen zu verhindern ist ein alter Trick aus Zeiten des Buchbinderhandwerks, auch die PCB-Gurus kochen nur mit Wasser ;-) Und naturlich kann man aus 2n wie 2n+1 Kupferlagen weitgehend symmetrische Stapel bauen, solange der zentrale layer als Core taugt oder tauglich gemacht wird ((dicke) prepregs drunter und drüber)
Steffen schrieb: > Es handelt sich um eine Massenproduktion. Steffen schrieb: > Die Platine der Vorgänger-ECU bestand aus 2 Lagen und > war etwa 50% größer. Die Bauteile sind ungefähr gleich geblieben. Diese Größenreduzierung schafft man mit 2 zusätzlichen Lagen locker. Jede weitere Lage würde den Massenartikel unnötig verteuern. Und ab 6 Lagen würde man nicht die Platine mit den teuren zusätzlichen Lagen durch unnötig große Vias und insgesamt geräumigem Aufbau extra groß und teuer zu machen.
Dort ein aussagekräftiges Schliffbild einer Platine: https://de.wikipedia.org/wiki/Leiterplatte#/media/Datei:Bga_und_via_IMGP4531_wp.jpg Da tatsächlich Kupferbahnen getroffen worden kann man an diesem Kupferlagen anhand der Farbe identifizieren und zählen. Es sind wohl 2 Außenlagen und zwei Innenlagen. Der Core ist sehr breit und enthält wohl zwei Tesxtillagen. Zwischen einer Cu-Aussenlage und Innenlage bedindet sich auch ein Textil. An dem Bild vom TO ist kein Kupfer getroffen, man muß also anhand der Schichtstruktur erraten wo die Kupfertrgende Folie liegen könnte. Erschwerend kommt die geringe Auflösung hinzu, das PCB ist keine 80 Pixel hoch abgebildet. Im Vergleich mit dem Hochaufgelösten Schliffbild kann man vermüten, das es sich beim TO ebenfalls um 2 Außen- und zwei Innenlagen jeweils auf einer Trägerfolie handeln könnte, der Rest sind Vlieslagen zwischen den Folien oder Core als Vlies-stapel.
Ärmel hoch schrieb: > Zwischen einer Cu-Aussenlage und Innenlage bedindet sich auch ein > Textil. Erstens ist das Glasfasergewebe, das hat mit Textil nicht viel zu tun, der Fachbegriff ist entweder Laminat (bereits fertig verpresstes Prepreg mit beidseitiger Kupfer Folie kaschiert oder nur Prepreg, das ist mit Epoxydharz getränktes Glasfasergewebe, wobei das Harz noch nicht komplett ausgehärtet ist. Das wird unter Hitzeeinwirkung noch einmal flüssig). Gemäß IPC sind immer mindestens 2 Prepreglagen zwischen 2 Kupferlagen.
Christian B. schrieb: > Ärmel hoch schrieb: >> Zwischen einer Cu-Aussenlage und Innenlage bedindet sich auch ein >> Textil. > > Erstens ist das Glasfasergewebe, das hat mit Textil nicht viel zu tun, Doch, ein textiles Halbzeug kann sehr wohl als Textil bezecihnet werden, egal ob aus Natur-, Kunststoff- oder Mineralfasern. Erfahrenen Häuslebauer sollten auch die Begriffe Glas-, resp. Stein-Wolle bekannt sein. Zumal aus dem beschriebenen Schliffbild nicht das Material, sehr wohl aber die Struktur aus verbundenen flexiblen Fasern aka Textil ekennbar ist. > Gemäß IPC sind immer mindestens 2 Prepreglagen zwischen 2 > Kupferlagen. Dann ist die im Schliffbild gezeigte Platine eben nicht nach IPC gefertigt, im Bild ist jedenfalls nur eine Textillage zw. einer äußeren und der nächstfolgenden inneren Cu-Träger zu sehen. Ist halt wie beim Bier brauen, es muss nicht immer das deutsche Reinheitsgebot sein um ein süffiges Gebräu herzustellen. ;-)
Wenn es Fachbegriffe gibt sollte man sie in einem Fachforum auch verwenden. Unter Textil versteht man vernähte Stoffe. Das hat überhaupt nichts mit Platinen oder GFK zu tun. 2. Hier geht es um Fahrzeugtechnik. Da darf man davon ausgehen, dass selbst das Steuergerät für ein Schiebedach Mindestens der IPC Klasse 1 entspricht. Selbst diese Klasse verlangt bereits mindestens 2 Prepaid Schichten. Aber Laminate können nur aus 1 Gewebeschicht bestehen. Es ist also durchaus möglich, zwischen 2 Kupferlagen nur eine Gewebelage zu haben. Anschließend kommen dann aber definitiv 2.
Christian B. schrieb: > Wenn es Fachbegriffe gibt sollte man sie in einem Fachforum auch > verwenden. Unter Textil versteht man vernähte Stoffe. Das hat überhaupt > nichts mit Platinen oder GFK zu tun. Nein, vernäht ist keine zwingende Eigenschaften für ein Textil. Die Grundvoraussetzung für Textil sind verbundene flexible Fasern, was jeder in einem Nachschlagewerk selbst recherchieren kann. Genauso recherchierbar, das Prepreg zu den textilen Halbzeugen gezählt wird. > 2. Hier geht es um Fahrzeugtechnik. Es geht hier um das Schliffbild https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f6/Bga_und_via_IMGP4531_wp.jpg , siehe Anhang. Das wird hier als Referenz herangezogen um die Anzahl der Cu-Lagen aus dem (suboptimalen) Bild des TO herauszulesen. Das ist schwierig, weil in dem TO-Bild im gegensatz zu dem Schliffbild keine Kupferbahnen aufgeschlossen worden. Also muss man anhand benachtbarte Struktuerelemente und Produktionsinherenter Symmetrien abschätzen, wo und wieviele Cu-träger im Stapel sein könnten. Also schaut man wo die Textilstrukturen (verbundene Fäden) im Referenzbild sind und schliesst dann darüber auf die Lage/Anzahl im TO-Bild. Und Im Referenzbild ist nun mal eine Textil-Lage zwischen den Cu-Trägern 3u.4 sowie 1u.2 und nur zw. 2u.3 zwei.
Christian B. schrieb: > Unter Textil versteht man vernähte Stoffe Ach, dann sind gewirkte Strümpfe also keine Textilien? Strickmützen auch nicht? Georg
Ich finde die Abgrenzung zu Glasstapelfaservorgarnen wurde bisher nicht ausreichend beachtet.
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