Forum: HF, Funk und Felder Drehkondensator für Magnetic Loop mit Dielektrikum


von Mike M. (mikeii)


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Hi,
aufgrund von mangelndem Platz für eine ordentliche Antenne würde ich mir 
gerne eine Magnetic Loop Antenne bauen.
Ich hab schon viel über den Aufbau und Berechnung recherchiert und woran 
es bei mir gerade noch hapert ist der Kondensator.
Ich brauche in etwa einen Drehkondensator mit knapp 6kV und 250pF. 
Käufliche mit der Spannungsfestigkeit sind wie auch Bausätze teuer, 
Platten lasern lassen ist auch ähnlich teuer.

Daher war meine erste Überlegung, einen Drehkondensator zu bauen, 
welcher weniger Platten hat (dann muss ich nicht soviel sägen) dafür 
aber ein Dielektrikum dazwischen (Plattenabstand aber dennoch groß genug 
für die 6kV, da ich das nicht gut genug isoliert bekomme). Ich habe 
bisher niemanden gefunden, der das so gemacht hat. Meine Vermutung ist, 
dass die dielektrische Absorption hier eine große Rolle spielen wird und 
die Antenne damit vermutlich einen sehr schlechten Wirkungsgrad haben 
wird.

Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Um die Güte vom Schwingkreis berechnen zu können müsste ich den 
parallelen Verlustwiderstand berechnen, den mein Kondensator mit und 
ohne Dielektrikum hätte.
Da bin ich anscheinend zu doof herauszufinden, wie man das macht. Hat 
hier jemand Input für mich?

Schöne Grüße
Mike

von W.S. (Gast)


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Mike M. schrieb:
> Ich hab schon viel über den Aufbau und Berechnung recherchiert und woran
> es bei mir gerade noch hapert ist der Kondensator.

Das glaube ich dir gern. Auf einer der letzten Hamrad's hatte ich eine 
Loop gesehen, wo der Kondensator als 2 Endplatten auf der Oberseite der 
Loop (war wohl zölliges Cu-Rohr) gestaltet war (auf jedem Halbarm der 
Loop eine Platte), die durch verschieden starkes Einschwenken der beiden 
Loop-Arme gegeneinander eintauchten, sodaß sie sich varabel überlappten.

Bei einer sendegeeigneten Loop kommt da so einiges an mechanischer 
Bearbeitung auf dich zu.

W.S.

von Mike M. (mikeii)


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Sowas gibt es auch käuflich, nur dass oben der Kondensator als 
"Schiebekondensator" ausgelegt ist.
Da es aber dann unten ein Gelenk braucht und gerade da der Strom am 
höchsten ist, würde ich die Lösung gerne vermeiden, da ich eine Alufelge 
als Spule verwenden möchte.

von herbert (Gast)


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Eine Fahradfelge und "knapp"250pF... da wird der Wirkungsgrad unter 1% 
liegen...
Am besten du liest dich erstmal in die Materie rein...

https://www.nonstopsystems.com/radio/frank_radio_antenna_magloop.htm#intro
Ps: Es gibt genug gute Seiten über Magneric Loops...bediene dich...

von Mike M. (mikeii)


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Wo ist das Problem mit der Felge und den 250pF? Du weißt weder welches 
Band ich nutzen will, noch den Durchmesser und die Oberfläche. Wie 
kommst du damit auf 1%?

Ich frage mich nur, wie andere Funkamateure mit einer Felge Verbindungen 
nach Afrika und Russland schaffen, wenn der Wirkungsgrad dann so 
schlecht ist?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Mike M. schrieb:
> Um die Güte vom Schwingkreis berechnen zu können müsste ich den
> parallelen Verlustwiderstand berechnen, den mein Kondensator mit und
> ohne Dielektrikum hätte.
> Da bin ich anscheinend zu doof herauszufinden, wie man das macht. Hat
> hier jemand Input für mich?

Bitteschön, mit Beispiel Teflon und 8kV Durchschlagsfestigkeit

von Mike M. (mikeii)


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Vielen Dank Joe!

von herbert (Gast)


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Mike M. schrieb:
> Wo ist das Problem mit der Felge und den 250pF? Du weißt weder welches
> Band ich nutzen will, noch den Durchmesser und die Oberfläche. Wie
> kommst du damit auf 1%?

Als Mountainbiker kenne ich mich halt mit Felgen aus und als Funkamateur 
betreibe ich selbst eine Eigenbau Loop die ich zwischen 10 und 20 Meter 
nutze(hauptsächlich 20 Meter Cw.)
Lade dir mal den Loop Rechner runter und füttere den mal...

Mike M. schrieb:
> Ich frage mich nur, wie andere Funkamateure mit einer Felge Verbindungen
> nach Afrika und Russland schaffen, wenn der Wirkungsgrad dann so
> schlecht ist?

Ja , aber nicht mit 250pF und einer Fahradfelge. Drehko mit Dielektrikum 
gibt es eventuell im QRPP Bereich aber sonst Luft mit ausreichendem 
Abstand 1,5mm +X oder Vakuum Drehko.

von Mike M. (mikeii)


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Mit einem Loop Rechner komme ich auf 250pF (ich bräuchte sogar weniger, 
die 250pF sind nur als Puffer)
Auch andere Artikel mit selbstbauten kommen damit aus.
Welchen Durchmesser hast du denn und wieviel Kapazität hat dein Dreko?

Den Rechner hatte ich genommen:
https://miguelvaca.github.io/vk3cpu/magloop.html

Und ja, habe gerade gesehen, dass sich ein Dielektrikum nicht lohnen 
wird.

: Bearbeitet durch User
von herbert (Gast)


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Mike M. schrieb:
> Mit einem Loop Rechner komme ich auf 250pF.
> Auch andere Artikel mit selbstbauten kommen damit aus.
> Welchen Durchmesser hast du denn und wieviel Kapazität hat dein Dreko?

Ca 47pF max.

von herbert (Gast)


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Das beispiel für das 20 Meter Band das ist bei mir das Band mit dem 
schlechtesten Wirkungsgrad von 22.07 %. Ich liebe QRP und mit 5 Watt ERP 
habe ich mit dieser Antenne auch schon Boston  gearbeitet. EA oder die 
Nordländer auch bis Island gehen bei Normalen Bedingungen immer. 
Sonnenflecken Minimum ist ja durchschritten...es kann nur noch besser 
werden.

von Mike M. (mikeii)


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Ach deine Bedenken bei meinem Dreko mit 250pF sind, dass ich die 
Kapazität nicht weit genug runter drehen kann?

von herbert (Gast)


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Mike M. schrieb:
> Ach deine Bedenken bei meinem Dreko mit 250pF sind, dass ich die
> Kapazität nicht weit genug runter drehen kann?

Meine Rechengrundlage, Fahradfelge und 250 pF Drehko stammen von dir, 
und du weißt ja ,Mathe ist manchmal grausam.
Ich dachte 250pF sind Pflicht ,weil du den ja erst bauen mußt. Die 
Fahradfelge kam danach. Ich ging von 26 Zoll aus ,aber auch 28 Zoll sind 
bei 250 pF nicht wirklich  plausibel... Bevor man anfängt zu bauen muss 
die Rechnung ok sein ...weil Magnetic Loop Antennen mechanisch recht 
aufwändig sind sind und Frust immer schlecht ist beim basteln.
Ps: Der Resonanzpunkt ist immer äußerst spitz.Manuel kann man die nur 
abstimmen wenn man einen kleinen Drehko zu einer Festkapazität benutzt.
Mein Drehko 47pF muß sehr sehr langsam abgestimmt werden.Diese Arbeit 
übernimmt bei mir ein Schrittmotor mit einem Schneckenrad und einem 
dafür passendem Zahnrad am Drehko ,da der Schrittwinkel von ich glaube 
1.8 Grad viel zu groß ausfallen würde.
Damit ich beim abstimmen (es dauert mehrere Minuten einmal 180 Grad 
rein oder raus zu drehen) nicht im trüben fische , hatte ich die 
grandiose Idee,die Stepperschritte mit einem Vor-Rückwärts-Zählmodul zu 
erfassen.
Ich habe mir eine Liste gemacht mit den Schritten bei allen 
Bandanfängen.
14 MHz ist 000000 bei bestem VSWR,17m ist 2000,15m 2810, 12m 3440,10m 
3800 Schritte. Die Treffsicherheit ist recht gut und variiert nur um ein 
paar Schritte mit der Temperatur am Dachboden wo die Antenne ist.

von Mike M. (mikeii)


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Dann nochmal der vollständige Plan:
Der Dreko soll 250pF haben, damit ich den nur ein mal bauen muss, falls 
ich doch mehr Kapazität brauche. Die tatsächliche Obergrenze werde ich 
aber vermutlich noch etwas runter setzen, damit ich auch die minimale 
Kapazität, die ich für 10m brauche, zu erreichen, ohne einen Kondensator 
in Reihe schalten zu müssen. Dazu muss ich ja nur ein paar Platten nicht 
verbauen, und gut ist ;)

Die Einstellung/Ansteuerung des Drekos wird bei mir ebenfalls 
elektronisch und mit Getriebe erfolgen, allerdings zusätzlich ein 
Mehrgang-Poti dazu, damit ich bzw. der Controller die absolute Position 
weiß. Das ganze soll über CAT vom Funkgerät grob angesteuert werden 
(wird vorher natürlich Kalibriert), Feintuning ist aber immer noch 
unabhängig möglich.
Von daher mach ich mir über die Feineinstellung kaum Sorgen.

Mechanischer Aufbau der Antenne ist nicht so das Problem, eher die 
Faulheit die Platten Auszusägen und sauber zu Schleifen.
Schweißgerät für Alu ist vorhanden, damit habe ich schon mal keine 
Probleme mit den Verschraubungen und Halterungen etc. kommen aus dem 3D 
Drucker.

Aber nochmal zum Thema zurück: Den Kondensator mit einem Dielektrikum zu 
versehen macht hier keinen Sinn. Von daher muss ich mich eigentlich nur 
noch entscheiden, ob ich einen Dreh- oder Schiebekondensator bauen will, 
wobei letzterer einfacher aufzubauen wäre.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Ich nehme an, diese Seite kennst du:
http://www.schubert-gehaeuse.de/drehkondensatoren.html

73, Joe (DL3AKB)

von Mike M. (mikeii)


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Kannte ich, danke :)
Allerdings hatte ich vor einen Schmetterlings Dreko 
(http://dj1ae.de/projekte/air-c/) zu bauen, damit ich keinen 
Schleifkontakt benutzen muss. Die scheint er nicht im Angebot zu haben.

: Bearbeitet durch User
von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Diesen kann man mit seinen Stator und Rotorplatten selbst bauen.
Aber der 200 Pf Drehko hat dann nur noch 100 Pf durch die 
Serienschaltung und die doppelte Spannungsfestigkeit also dann 8 KV.
Die Statorplatten kommen zur hälfte auf die Unter und Oberseite,dann hat 
man
eine Schmetterlingsfunktion.Genauso beim Rotor.

von herbert (Gast)


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herbert schrieb:
> Ca 47pF max.

Diese Angabe von mir ist falsch. Der hat so um die 100pF sonst könnte 
ich das 20 Meter Band gar nicht erreichen wo ich etwas 76pF benötige.
Wenn ich den alten Annecke Prospekt wieder finde , weiß ich es noch 
genauer... Der mit 47pF liegt bei ,mir noch unverbaut in meiner 
Drehko-Sammlung.

von Al Adin (Gast)


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Mike M. schrieb:
> Den Kondensator mit einem Dielektrikum zu
> versehen macht hier keinen Sinn.

Statt Platten zu verschieben, kann man auch das Dielektrikum
verschieben.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Vielleicht ist sogar ein Zylinderkondensator einfacher zu realisieren. 
Die Abstimmung wird über eine Gewindespindel und Spindelmutter gemacht. 
Bei vertretbaren Abmessungen kommt man sogar auf Ca - 500pF

von Egon D. (Gast)


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Joe G. schrieb:

> Vielleicht ist sogar ein Zylinderkondensator einfacher
> zu realisieren. Die Abstimmung wird über eine Gewindespindel
> und Spindelmutter gemacht. Bei vertretbaren Abmessungen
> kommt man sogar auf Ca - 500pF

Der Schmetterling mutiert dabei schätzungsweise zum
Posaunenzug...

von Mike M. (mikeii)


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Posaune hab ich auch schon überlegt, aber jetzt habe ich schon mit dem 
Sägen angefangen ;)

@Hans K.
Die Bilder waren mit nicht eindeutig genug, das hatte ich nicht gesehen.

von herbert (Gast)


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Mike M. schrieb:
> Posaune hab ich auch schon überlegt, aber jetzt habe ich schon mit dem
> Sägen angefangen ;)

Die alten Philips Tauchtrimmer sind das kleine Vorbild...

Momentan wäre ich ganz ohne Antenne besser dran. "Woodpecker" nervt 
schon den ganzen Tag auf fast allen Frequenzen auf Kurzwelle. Man sollte 
mal alle Antennen nach Russland richten und denen im Kremel den KGB Funk 
ausblasen.

von Amateurfunker (Gast)


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Vielleicht geht es auch so: https://dl5mcc.de/ Dort kannst Du Dir die 
Beschreibung wie sie in der cq-DL veröffentlicht wurde, herunterladen.

Ein Link zu einem YT-Video findet sich gleichfalls.

73!

von Jens B. (dasjens)


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herbert schrieb:
> Mike M. schrieb:
>> Posaune hab ich auch schon überlegt, aber jetzt habe ich schon mit dem
>> Sägen angefangen ;)
>
> Die alten Philips Tauchtrimmer sind das kleine Vorbild...
>
> Momentan wäre ich ganz ohne Antenne besser dran. "Woodpecker" nervt
> schon den ganzen Tag auf fast allen Frequenzen auf Kurzwelle. Man sollte
> mal alle Antennen nach Russland richten und denen im Kremel den KGB Funk
> ausblasen.

Den KGB gibts nicht mehr. Nennt sich jetzt FSB, und ob der Zuständig für 
die Verteitigung ist? Kann schon sein, der Jagt ja Terroristen.
Und die OTHR machen ja nun auch nicht alles platt, nur verdammt viel.

: Bearbeitet durch User
von HST (Gast)


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herbert schrieb:
> Momentan wäre ich ganz ohne Antenne besser dran. "Woodpecker" nervt
> schon den ganzen Tag auf fast allen Frequenzen auf Kurzwelle.

Ist natürlich OT:
Den Woodpecker gibt es schon seit Jahrzehnten nicht mehr (dessen Antenne 
hätte ich gerne hier).
siehe 
https://www.foerderland.de/technik/tipps/alterdings-verstrahlte-antennen-die-uberreste-des-russischen-woodpeckers/

von herbert (Gast)


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HST schrieb:
> Ist natürlich OT:
> Den Woodpecker gibt es schon seit Jahrzehnten nicht mehr (dessen Antenne
> hätte ich gerne hier).

Da täuscht du dich aber gewaltig. es war mal eine Zeit lang Ruhe im 
Karton , aber seit einigen Jahren haben die neues installiert. Es gibt 
nichts anderes als das Überhorizont Radar welche diese krassen sehr 
breitbandigen Störungen verursachen. Störaustaster hilft ,verschlechtert 
aber das Audio. Den Russen will keiner was, sind reine Angstbeisser... 
Ich höre das auch leicht im Websdr obwohl die sicher eine oder mehrere 
digitale Putzfrauen haben.

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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