Hi, ich habe mich in die Solaranlagen, Speicher, Wallbox mit Solaranschluss Thematik, etc. eingelesen. Da ich etwa 16-18m2 (eventuel mehr) freie Fläche auf dem Dach des Gartenhaus habe und ziemlich großen Eigenverbrauch zu Hause durchschnittlich etwa 30kWh/Tag (davon etwa 600Watt 24h/7Tage) sollte eine Solaranlage erschaffen werden. Ich frage mich in wie weit ich die Sachen in Eigenregie durchführen soll/kann. Ich habe folgende Überlegungen/Fragen/Problemstellen gesehen. 1) Eine selbsbau Anlage umgerechnet pro kWp kostet etwa 570Euro für Solarpanelle + 130Euro für guten MPPT Tracer + 150Euro für Wechselrichter = 850Euro Ich finde im Netz Angebote von Firmen für 1500Euro, also fast doppelt so teuer 2) Speicher im Eigenbau pro 1kWh kostet 140Euro für Lifepo Akkuzellen + 60Euro BMS = 200Euro Für fertige Solarspeicher bezahlt man etwa das doppelte also etwa 400Euro / 1kWh 3) Wenn ich eine Firma beauftrage bezahle ich 2x - 3x so viel wie bei selbstbau, da diese eigene meist teure Komponenten benutzt + Arbeits-/Lohnkosten. Auf der anderen Seite, wenn ich alles im Selbstbau erledige, kann ich max. 600W ins Netz ohne Genehmigung/Elektriker einspeisen. Wenn ein Elektriker kommt, wird es unter Umständen eine Selbsbauanlage nicht anschließen wollen... Eventuell ist da nur ein geeigneter Wechselrichter mit Zulassung wichtig, für alles anderes soll sich der Elektriker nicht interessieren? 4) Darf man im Eigenheim überhaupt Geräte über einen vom Hausnetz Separaten 230V Kabel/Steckdose betreiben? 5) Wenn ich grössere Anlage habe, kommt es unter Umstände dazu, dass ich mehr Strom produziere, als verbrauche. Ich möchte wegen geringen Gewinn fürs Einspeisen und zusätzlichen Auflagen (Finanzamt, etc.), alles so konfigurieren, dass es dazu nicht mal kommt (zusätzliche Energie wird im Akkus gespeichert). 6) Muss ich eine Anlage dem Finanzamt melden, wenn ich den Produzierten Strom alleine nutze und vom Netzbetreiber nichts bekomme? Eventuell geht es, wenn ich ein paar Geräte über Insellösung (separates Stromkreis)? Leider können die Kosten für eine Anlage von Finanzamt nur über viele Jahre abgerechnet werden, ich weiß nicht mal, ob eine selbst gebaute Anlage überhaupt abgeschrieben werden darf. Auf der anderen Seite möchte der Staat an meinen teuer erkauften Anlage fürs produziertes Strom mitverdienen... Am besten würde ich mich so unabhängig machen, dass der Finanzamt von meiner Anlage gar nicht erfährt. Geht das überhaupt, oder ist es nicht legal? 7) So weit ich weiß kann nur eine Fachfirma ein Wallbox ans Hausnetz anschließen. Darf ich dann aber meinen Speicher direkt ans Wallbox selbstständig anschließen? Oder ein Speicher muss erstmal ans Hausnetz angeschlossen und nur über Hausnetz ans Wallbox? --- Hat jemand von Euch bereits Erfahrung in dem Gebiet Solar + DIY? Ich weiß, dass die Fachleute + Firmen auch mitverdienen sollen/wollen, da aber meine Anlage eher klein ist und für mich ein paar Module auf einem Gartenhaus zu montieren + Elektrik Elektronik Programmierung kein Problem darstellen, möchte ich ein schnelleres ROI + Flexibilität erreichen…
All die Fragen lassen sich einfach beantworten: du kannst alles das machen, was du machen kannst. Klingt einfach, ist auch so. Oliver
Robert schrieb: > ich weiß nicht mal, ob eine selbst gebaute Anlage überhaupt > abgeschrieben werden darf. Wenn Du nicht einspeist, kannst Du nichts davon absetzen/abschreiben. Wenn Du einspeist, kannst Du das, musst aber die Einnahmen und den Eigenverbrauch versteuern. Die Spielregeln des Netzbetreibers sind dann natürlich auch zu beachten. Robert schrieb: > Darf ich dann aber meinen Speicher direkt ans Wallbox selbstständig > anschließen? Wenn Du keine (momentan ohnehin nicht angebotene) Förderung in Anspruch nehmen willst, geht das, solange nicht das Haus deshalb abbrennt und die Versicherung Fragen stellt. Denk an die Einschränkungen bei der Typ-2-Signalisierung. Bei dreiphasigem Laden muss mindestens 4.1kW Leistung verfügbar sein, weil es nichts unter 6A pro Phase gibt.
Die Idee einer Inselanlage verfolge ich auch immer wieder mal. Schön zu sehen, dass nicht nur ich keinen Bock auf das ganze amtliche Bohei habe, wenn man die Solaranlage ans Netz anschließt. Allerdings gibt es schon dann Diskussionen, wenn man die Inselanlage mit einem ATS versieht. Also einem automatischem Schalter, der zurück auf das Netz schaltet, wenn der Insel-Wechselrichter oder die Akkus nicht genug Strom liefern. Man speist dann zwar nichts ein, ist ja dann auch technisch unmöglich, aber je nach Auslegung ist man dann doch wieder "Netzverbunden", mit Meldepflichten. Je nach Gegenüber gilt es sogar dann, wenn die Inselanlage komplett autark ist, aber die Akkus bei wenig Sonne möglicherweise übers Netz nachgeladen würden (abgesehen vom unsinnigen Wirkungsgrad etc.). Meines Erachtens lohnt sich das nur, wenn die Systemkosten eher niedrig sind. Also eher 1-Phasig und maximal 5kWp auf der Solarseite. Akkus lohnen sich derzeit noch nicht wirklich, außer man kommt irgendwie so richtig billig an welche. Insofern würde ich so eine Anlage erstmal nur mit einem recht kleinem Pufferakku ausstatten, um im dümmsten Falle kurze Verdunklungen abzufedern und so die Umschaltung Solarstrom und Netzstrom etwas entspannter gestalten. Und im Winter bringts auch nicht mehr viel. Der Nachteil einer konformen Inselanlage ist halt der, dass diese entweder genug Leistung für elektrische Geräte bereit stellt oder nicht, während eine netzsynchrone Solaranlage halt immer noch eine handvoll Watt beisteuern kann. Ja, ich weiß, es gibt "Insel-taugliche" Wechselrichter die man durchaus so programmieren kann, dass dieser phasensynchron mit dem Netz ist, aber niemals Strom einspeist und trotzdem weiter Strom liefert, wenn das Netz ausgefallen ist. Wird aber dann erst recht als einspeisende Anlage betrachtet, weil eine solche Anlage jederzeit Strom einspeisen könnte. Alles in einem macht Photovoltaik in Deutschland überhaupt keinen Spaß. Da wurde gute Lobbyarbeit geleistet. In den USA machts man teilweise so einfach, dass man den Stromzähler dann im dümmsten Fall einfach rückwärts zählen lässt. Allein aus Steuergründen hierzulande ein Ding der Unmöglichkeit und illegal.
someone else schrieb: > Alles in einem macht Photovoltaik in Deutschland überhaupt keinen Spaß. Das ist auch mein erstes Eindruck, nach dem ich mich da reingelesen habe... Steuerlich ist es ein ziemliches Gewusel, eine Menge Papierkram und Bürokratie, es gelten verschiedene Steuerpflichten... Es ist alles anderes als Öko-Fördernd. Vor allem lächerlich/schweinerei finde ich, das Umsatzsteuer und Einkommensteuer nicht nur auf verkauften Strom fällig ist, sondern auch auf den Eigenverbrauch... Das führt dazu, dass man auch für selbst verbrauchtes Strom unter Umständen unternehmerisch tätig ist... Dann die Anschaffungskosten der Anlage, inklusive Wechselrichter, Montagekosten und weiteren Anschaffungs-Nebenkosten, müssen auf 20 Jahre verteilt werden, was bei bei meiner kleinen geplanten 3-5kWp Anlage lächerliche 200Euro / Jahr bringt... Die volle Summe für die Installation muss ich aber erstmal ausgeben... Wenn ich eine Förderung in Anspruch nehmen möchte, dann muss es über eine Firma laufen, was die Kosten verdreifacht und letzendlich zahle ich drauf... Ich kann das verstehen, wenn ich Absicht habe den generierten Strom im großen Still zu verkaufen, was aber bei der heutigen Einspeisepreisen bei mir nicht im Betracht kommt... Man muss sich mit Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Gewerbesteuer, Grunderwerbsteuer, Bauabzugssteuer Thematik auseinander setzen... Bei mir wird die Anlage < 10kWp ausfallen, eventuell gelten da vereinfachte Regeln (erst am Juni 2021 möglich und gilt auch für Steuerjahr 2020)... Dann aber kann ich die Kosten der Anlage nicht absetzen... Es ist wahrscheinlich für mich die beste Lösung...
Du hast vollkommen Recht mit Deiner Idee Gerade beim selber machen kann man hier sehr sehr viel Geld sparen, ist auch nicht auf die teuren Komponenten der Solarteure angewiesen (Klar, je teurer das Gerät desto besser die Marge) Ich werde mir gebrauchte SOlarzellen aufs Dach machen - liegen schon hier, für de Montage ist es aber zu kalt Von einem Speicher lasse ich momentan die Finger - zu teuer und in meinen Augen auch zu gefährlich Ich speichere den Strom lieber als Wärme / Kälte - über eine Wärmepumpe / Klimaanlage
Heinz R. schrieb: > Von einem Speicher lasse ich momentan die Finger - zu teuer und in > meinen Augen auch zu gefährlich Da werde ich lifepo4 Zellen nutzen, die sind nicht so gefählich wie Lithium-Akkus, haben auch ein paar tausend Zykeln und da kannst Du sogar was für 113Euro/KWh bauen.
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