Forum: Haus & Smart Home Algorithmus um Wärmepumpe richtig anzusteuern


von Heinz R. (heijz)


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Hallo zusammen,

mich würden mal Eure Gedanken zu folgender Idee interessieren:

Vorhanden zur Hausheizung ist eine (Luft-) Wärmepumpe, bivalent/ in 
Serie zu einer Gasheizung

Im ganzen Haus sind steuerbare Thermostatventile verbaut, ich weiss die 
aktuelle Öffnung jedes Heizkörpers

Es ist doch jetzt ein Unsinn die Wärmepumpe über die Aussentemperatur zu 
steuern und mich an Grenzen hin zu tasten?
Gerade bei der Wärmepumpe bringt eine niedere VL-Temperatur viel 
Ersparnis, bislang war mir das bei der Gastherme egal

Ich kenne den schwächsten Heizkörper - muss doch eigentlich nur schauen 
das ich dem genügend Energie gebe?

Ich erwarte jetzt keine Umsetzung / Code von Euch, das bekomme ich hin
Mir geht es mehr um die prinzipielle Umsetzung

Mir fallen Worte wie 2-Punkt-Regler, 3 Punkt-Regler, Hysterese, PI, PD, 
PID ein - kenne mich hiermit zugegeben kaum aus

Das ganze ist erst mal eine Spielerei, es gibt bereits eine Regelung das 
sobald ein Heizkörper zu 100% geöffnet ist die Gastherme eine hohe 
Vorlauftemperatur bringt - das Ganze aus Komfortgründen, weil wir Räume 
haben die normalerweise kalt sind, aber wenn dann schnell warm werden 
müssen

Ich würde hier nur gerne mal sehen wie weit man so was treiben kann.

Anbei ein Screenshot - Ventil im kritischsten Raum
Es war bei ein VL-Temperatur von ca. 40° gerade mal max 5% geöffnet

Mir ist klar das eine Ventilöffnung in keinster Weise linear zu 
Wärmeabgabe / Durchfluss ist

Bin gespant auf Eure Ideen

Viele Grüße

von Pandur S. (jetztnicht)


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Wenn's ja so einfach waere. Nicht zu vergessen eine miminale Ausschalt- 
und Einschaltdauer.
Da Kompressoren nicht gegen Hochdruck anlaufen wollen, gibt es eine 
minimale Ausschalt Zeit.

von Oliver S. (oliverso)


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Die Idee hast du doch schon - solange den Vorlauftemperatur-Sollwert 
verringern, bis irgendwo ein Ventil fast ganz geöffnet ist (80%, oder 
so). Wenn ein Ventil darüber hinaus geöffnet hat, erhöhen. Damit das 
alles nicht schwingt, das ganze einfach als Korrekturwert mit Begrenzung 
auf den aus der Aussenteperatur ermittelten Sollwert draufrechnen (ist 
dann prinzipiell so etwas wie ein P-Regler).

All solche Genwohnheiten wie "mal eben einen Raum schnell aufheizen" 
kannst du mit einer WP allerdings gleich vergessen. Da heisst es 
konstant durcheizen.

Oliver

von Rüdiger B. (rbruns)


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Ich habe eine Ölheizung und eine Fussbodenheizung.
Morgens um 4 Uhr geht die Heizung an bis die Rücklauftemperatur 31 Grad 
plus den Mittelwert zwischen Vorhersage Min/Max mal 0,6 errreicht hat. 
Die erreichte Temeratur in den Zimmern ist auf ca 1 Grad genau OHNE 
Innenthermostat !
Vorraussetzung Hydraulischer Abgleich, bei mir folgendermassen gemacht:
Rücklauftemperatur gemessen und alle Kreise bis auf den mit der min. RL 
auf die niedrigste RL gedrosselt.

Für dich würde ich empfehlen den schwächsten Heizkörper gegen eine 
grösseren zu tauschen, um die benötigte VL zu senken. Ausserdem wäre zu 
Überlegen je nach aussentemperatur die Gastherme oder die WP laufen zu 
lassen.
Die Arbeitszahl ist abhängig von der Temperatur:
http://www.jahresarbeitszahlen.info/index.php/einfluesse/temperaturhub
ausserdem
Gaspreis 7 Cent / KWhh
Strompreis 30 Cent / Arbeitszahl 5 = 6 Cent
Strompreis 30 Cent / Arbeitszahl 3 = 10 Cent

von Weingut P. (weinbauer)


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Die im obigen Bild deutlichen Takte wären Gift für die Wärmepumpe und 
deren Wirkungsgrad. Hydraulischer Abgleich und thermischer Abgleich für 
maximalen Durchfluss und niedrigst mögliche Vorlauftemperatur machen.

von Heinz R. (heijz)


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Pandur S. schrieb:
> Wenn's ja so einfach waere. Nicht zu vergessen eine miminale Ausschalt-
> und Einschaltdauer.
> Da Kompressoren nicht gegen Hochdruck anlaufen wollen, gibt es eine
> minimale Ausschalt Zeit.

es geht ja eher darum die VL-Temperatur der Wärmepumpe zu steuern?
Ich greife nicht in die Kompressorsteuerung ein

Aber ich habe jetzt z.B. ca. 40° VL-Temperatur, evtl. reichen auch 35° - 
oder 33 - oder 37?  das muss doch anders gehen als ewig zu testen und 
die Heizkurve manuell zu verändern?

Oliver S. schrieb:
> Die Idee hast du doch schon - solange den Vorlauftemperatur-Sollwert
> verringern, bis irgendwo ein Ventil fast ganz geöffnet ist

Danke, Du verstehst was ich vor habe

Hatte gehofft irgend jemand hat das hier schon mal gemacht, kann mir 
paar Tipps geben
Interessant wäre z.B. ein Diagramm Heizkörperleistung vs Ventilöffnung
Ich habe zugegeben den Eindruck dass das Ganze ziemlich Digital ist, 
kein großer Unterschied zwischen 10 und 70% ist

Oliver S. schrieb:
> All solche Genwohnheiten wie "mal eben einen Raum schnell aufheizen"
> kannst du mit einer WP allerdings gleich vergessen. Da heisst es
> konstant durcheizen.

deshalb gibt es ja weiterhin die Gastherme, die ist eh schon da
Als Therme hat sie auch den Vorteil das ich nicht 200 Kg Guss und 50l 
Wasser ständig warm halten muss, die springt halt kurz mit ein

Rüdiger B. schrieb:
> Für dich würde ich empfehlen den schwächsten Heizkörper gegen eine
> grösseren zu tauschen, um die benötigte VL zu senken. Ausserdem wäre zu
> Überlegen je nach aussentemperatur die Gastherme oder die WP laufen zu
> lassen.

genau das versuche ich ja gerade

Heizkörper tauschen ist Unsinn - weil wenn ich den schwächsten 
Heizkörper A getauscht habe ist dann Heizkörper B der Schwächste, so 
kann ich ewig im Kreis tauchen :-)

Das passt schon so mit den Heizkörpern

Ja, ich könnte einfach die Raumtemperaturgeführte steuerung in diesen 
"schwächsten" Raum hängen - aber ich will die Mäglichkeit haben das 
ganze selbst steuern zu können

von Heinz R. (heijz)


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Weingut P. schrieb:
> Die im obigen Bild deutlichen Takte wären Gift für die Wärmepumpe und
> deren Wirkungsgrad. Hydraulischer Abgleich und thermischer Abgleich für
> maximalen Durchfluss und niedrigst mögliche Vorlauftemperatur machen.

das Bild zeigt wie gesagt den schwächsten Raum / Heizkörper
(Mietwohnung auf die ich nicht so einfach Zugriff habe)

Es gibt im Haus ca. 20 Heizkörper, Durchfluss ist gesichert
manche davon sind ständig offen

Interessant wäre jetzt halt, die Wärmepumpen VL-Temperatur so zu regeln 
das dieser spezielle Heizkörper immer ca. 70-90% geöffnet ist

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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kannst du deine Wärmepumpe in der Leistung regeln? Wenn ja besorg dir 
vom Hersteller das Diagramm in dem man den COP in Abhängigkeit der 
Leistungsstufe sieht. Meist ist das bei einem Invertergerät irgendwo zw. 
50 und 75%. Vielleicht kannst du deiner Regelung sagen das Sie max. mit 
75% laufen soll.

Auch solltest du die Heizzeiten so auslegen das diese zu Tageszeiten 
sind in denen es wärmer ist.

Es macht schon einen Unterschied ob du mittags bei 7°C deinen Fußboden 
aufwärmst oder das nachts bei -2°C machst. Aber dazu braucht man eben 
Speichermasse mit reinen Heizkörpern geht da nicht viel.

von Heinz R. (heijz)


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Thomas O. schrieb:
> kannst du deine Wärmepumpe in der Leistung regeln?

ja das kann ich

Aber das macht doch an der Stelle keinen Sinn?
Sie regelt sich ja selber indem ich Ihr die gewünschte VL-Temperatur 
vorgebe
Je niedriger diese ist um so besser der COP, das kann sie schon selber 
ganz gut

Ich kann Ihr die gewünschte VL-Temperatur vorgeben - auch über meine 
Steuerung

Würde hier jetzt halt gerne die VL-Temperatur so regeln das es gerade so 
für den kleinsten Heizkörper reicht

Ih werde es woh einfach mal versuchen müssen, dachte halt hier gibt es 
evtl. Regel-Experten die sagen mach das besser so und so

von oszi40 (Gast)


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Unterschied ist: Experten kommen nur mal kurz vorbei und wohnen nicht in 
deinem Haus. Deswegen werden sie nach bestem Wissen aber nie nach 
Deinem Nutzungsverhalten die Anlage optimieren können. Bedingt durch 
die thermische Trägheit solltest die Schwachstellen kennen und dort 
evtl. den größeren Heizkörper anbauen oder evtl. dafür  2 anbauen um 
Temperatursprünge zu verteilen?

von Heinz R. (heijz)


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genau das versuche ich doch gerade zu tun?

ich verstehe zugegeben nicht warum ich jetzt einen größeren Heizkörper 
anbauen soll?

Die Frage ist eher was ist die richtige Regelung

Heinz R. schrieb:
> Mir fallen Worte wie 2-Punkt-Regler, 3 Punkt-Regler, Hysterese, PI, PD,
> PID ein - kenne mich hiermit zugegeben kaum aus

klar kann ich jetzt ganz einfach sagen
- wenn Heizkörperöffnung über 70 reduziere VL um 1
- wenn Heizkörperöffnung unter 30 erhöhe VL um 1

Das Ganze wird dann aber wohl erst mal massivst in sich schwingen

Deshalb die Frage was hier der richtige Regelalgorhitmus ist, ob hier 
bereits jemand Erfahrungen hat

von Pandur S. (jetztnicht)


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>Würde hier jetzt halt gerne die VL-Temperatur so regeln das es gerade so
für den kleinsten Heizkörper reicht

Kleinster Heizkoerper bedeutet hochste Vorlauftemperatur bei Dauerlauf.
Gibt es denn einen Speicher ?
Ich wuerde die Waermepumpe bevorzugt dann laufen lassen, wenn der Strom 
am Guenstigsten ist.
Und dann muss die Huette auch nicht auf der Zieltemperatur sein, wenn 
niemand da ist, weil zB auf Arbeit.
Und dann gibt es auch noch die Nachtabsenkung.

Ich wuerd mal Messungen machen und dann eine Simulation anwerfen.

von Heinz R. (heijz)


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Pandur S. schrieb:
> Ich wuerd mal Messungen machen und dann eine Simulation anwerfen.

das habe ich ja bereits alles :-)

Speicher gibt es keinen, sehe erst mal keinen Grund dafür

Ich behaupte jetzt einfach mal, wenn dieser besagte Raum warm genug ist 
passt es auch im Rest der Hütte bzw kann evtl noch optimiert werden

Aber Ziel ist jetzt erst mal dieser einzelne Raum

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Ohne Speicher ist der Waermebedarf durch die Temperaturkonstanz 
vorgegeben.
Je konstanter die Temperatur sein muss, des mehr Ein-Aus Zyklen werden 
benoetigt.
Mit Speicher hast du die Moeglichkeit zu Niedertarifzeiten Waerme 
anzuhaeufen, und generell mit weniger Ein-Aus Zyklen zu arbeiten.

Sorry. Es sind nicht nur die Niedertarifzeiten, welche reinspielen, 
sondern auch die Zeiten mit unguenstiger Aussentemperatur. Wenn die 
Aussentemperatur ueber Nacht jeweils 10 Grad absackt und du heizen musst 
ist auch schlecht, weil der COP viel tiefer ist. Dann doch besser bei 
noch etwas hoeherer Aussentemperatur ein paar Kubikmeter Wasser 
aufheizen.

von Weingut P. (weinbauer)


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puh, Radiatoren und ohne Speicher / Puffer, gut das Du ne modulierende 
WP hast, mit on-off könntste das knicken.
Du musst eben schauen, dass Du wie bei FBH auch, möglichst keinen 
Kurzschluss drinnen hast, z.B. Miniradiator in Gästetoilette mit vollem 
Durchfluss, oder der Klassiker, Handtuchheizkörper. Du solltest die 
Hydraulik so abgleichen, dass der Rücklauf der Radiatoren möglichst 
zeitgleich kommt, sonst rauscht Dir die Rücklauftemperatur hoch bevor 
alle Heizkörper warm werden und die WP regelt ab.
Deine erste Stellgröße für die Zimertemperatur wäre dann die 
Radiatorfläche und an zweiter Stelle dann Deine Regelung.

von Oliver S. (oliverso)


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Heinz R. schrieb:
> Interessant wäre z.B. ein Diagramm Heizkörperleistung vs Ventilöffnung
> Ich habe zugegeben den Eindruck dass das Ganze ziemlich Digital ist,
> kein großer Unterschied zwischen 10 und 70% ist

Die Leistung/Durchfluß-Kurve für Heizkörper findest du im Netz. Die 
Kurve ist nicht zwar nicht digital, aber nah dran. Die steigt anfangs 
steil, geht dann aber schnell in einen asymptotische Annäherung an die 
Maximalleistung über. Sprich: der Bereich, in dem du überhaupt was über 
den Durchfluß regeln kannst, ist klein, und beginnt bei 0. Das macht 
aber für deinen Ansatz nichts.

Oliver

von Walter K. (walter_k488)


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Heinz R. schrieb:
> Speicher gibt es keinen, sehe erst mal keinen Grund dafür

So so! Wenn aber zwischen Tag und Nacht üblicherweise oftmals 10K 
Temperaturdifferenz liegen - könnte ein Speicher doch Sinn machen? Oder?
Warum sollte die WP abends oder nachts bei niedrigen Außentemperaturen 
laufen wenn sie mittags bei höheren Außentemperaturen wesentlich 
effizienter arbeiten könnte!

Außerdem würde ein Speicher wohl auch die Lebensdauer der WP erhöhen, 
weil sie viel kontinuierlicher laufen würde.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Weingut P. schrieb:
> Die im obigen Bild deutlichen Takte wären Gift für die Wärmepumpe und
> deren Wirkungsgrad.
Das war auch mein erster Gedanke als ich das sah. Dann sah ich die 
Skala. Das Heizkörperventil pendelt zwischen 0 und 5% und 0...4%, also 
bummelich 0..2% des kvs Wertes, das ist ja quasi zu.
Autoskalierung ist nicht immer von Vorteil.

Ob das jetzt 1 Ventil oder alle Ventile sind, wissen wir nicht. Die 
id-tags sind zu amateurhaft.
Wenn das alle Ventile sind die 0..5% öffnen ist in der Tat die 
Vorlauftemperatur zu hoch.

> Hydraulischer Abgleich und thermischer Abgleich für
> maximalen Durchfluss und niedrigst mögliche Vorlauftemperatur machen.
sowieso

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Oliver S. schrieb:

> Die Leistung/Durchfluß-Kurve für Heizkörper findest du im Netz.

Das muss man schon differenzierter betrachten da es 3 Glieder gibt.
- Heizkörperventil
- Wärmegeber
- Pumpe

Heizkörperventil.
Den KV-Wert des Ventil in Abhängigkeit vom ôffnungsgrad findet man bei 
grossen Ventilen in deren Datenblatt - bei 08-15 Heizkörperventilen 
findet man den oft gar nicht.
Der aktuelle Durchfluss ergibt sich dann aus KV Wert bei Öffnungswinkel 
und anstehendem Pumpendruck.

Wärmegeber (Heizkörper)
Heizleistung nach Temperaturset (Vorlauf-Rücklauf-Rumluft) und 
Volumenstrom findet man im Datenblatt des Heizkörpers.

Pumpendruck
2-Strang Anlagen betreibt man normal mit geregelten Pumpen in 
Betreibsform "Proportionaldruckregelung". Die Pumpe erhöht also den 
Druck, wenn mehr Volumenstrom fliesst.


Da die Effizienz des Wärmeerzeugers (Wärmepumpe, Feuerung, 
Fernwärmewechsler) im Wesentlichen von Vorlaufttemperatur der 
Wärmeverteilanlage abhängig ist, gilt es diese so niedrig wie nötig zu 
halten.

Um den elektrische Energiebedarf der Pumpe gering zu halten setzt man 
die Pumpe in Proportionaldruckregelung. (Das geht bei 1-Strang Anlagen 
natürlich nicht.)

All diese Kennlinien kann man kombinieren und sich seine elektronische 
Regelung zusammensetzen. Oft ist aber die Trägheit des Systems (immerhin 
sind da ein paar Deciliter Wasser im Umlauf) so enorm, dass die 
Geschwindikeit einer elektronischen Regelung gegenüber angepassten 
hydraulischen Reglern nicht immer ein Vorteil ist.
Will Sagen: klassische Heizkörpertermostate mit Gaspatrone (evt. mit 
Fernfühler) sind oft die stabileren Regler.
Zeitprogramme bei Abwesenheit kann man, wenn man individuelle 
Wärmeerzeuger hat, besser direkt am Wärmeerzeuger fahren.

von Oliver S. (oliverso)


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Sebastian L. schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>
>> Die Leistung/Durchfluß-Kurve für Heizkörper findest du im Netz.
>
> Das muss man schon differenzierter betrachten da es 3 Glieder gibt.
> - Heizkörperventil
> - Wärmegeber
> - Pumpe

Was überhaupt nichts an der Kurve ändert. Die ist, wie sie ist.

Das schöne an den üblichen Warmwasser-Heizkörper-Heizsystemen ist ja 
gerade, daß die völlig unabhängig von den allermeisten Parametern 
einfach warm machen. Der "sweet spot", in dem das alles funktioniert, 
ist riesengroß.
Nur deshalb bekommt der handelsübliche Heizungsbauer überhaupt ein 
funktionierendes System zusammengebastelt.

Sebastian L. schrieb:
> 2-Strang Anlagen betreibt man normal mit geregelten Pumpen in
> Betreibsform "Proportionaldruckregelung".

Man könnte, aber gerade bei Wärmepumpen mit Anforderungen an den 
minimalen Durchfluß tut man das eher nicht.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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Walter K. schrieb:
> So so! Wenn aber zwischen Tag und Nacht üblicherweise oftmals 10K
> Temperaturdifferenz liegen - könnte ein Speicher doch Sinn machen? Oder?

> Außerdem würde ein Speicher wohl auch die Lebensdauer der WP erhöhen,
> weil sie viel kontinuierlicher laufen würde.

Sorry, dachte Du redest von so einem 100l-Speicher den viele im RL haben 
- so ein richtig großer Speicher kann schon Sinn machen - wenn er sehr 
gut isoliert ist oder dort steht wo eh geheizt wird

Ob die WP in der Übergangszeit öfter an- und aus geht - solange es nicht 
alle 15 Minuten ist, davor habe ich keine Angst, macht jeder Kühlschrank 
auch

Sebastian L. schrieb:
> Ob das jetzt 1 Ventil oder alle Ventile sind, wissen wir nicht. Die
> id-tags sind zu amateurhaft.

Das ist nur das Ventil des kritischsten Raumes
Ich werde irgendwann dort einen 2. Heizkörper installieren, aber will es 
erst mal so lösen, alleine schon aus Spieltrieb

Sebastian L. schrieb:
> Pumpendruck
> 2-Strang Anlagen betreibt man normal mit geregelten Pumpen in
> Betreibsform "Proportionaldruckregelung". Die Pumpe erhöht also den
> Druck, wenn mehr Volumenstrom fliesst.

so was geht leider bei mir nicht
- die Gastherme hat bereits eine eingebaute Pumpe, die rel. schnell 
läuft, um v.a. die hohe Leistung beim Startvorgang weg zu bekommen
Eine intelligente Regelung die z.B. kurz vor Startvorgang die 
Pumpenleistung erhöht hat sie leider nicht
die Wärmepumpe hat hier etwas mehr Intelligenz, versucht über die 
Pumpenleistung das gewünschte Delta VL / RL zu halten

Sebastian L. schrieb:
> Will Sagen: klassische Heizkörperthermostate mit Gaspatrone (evt. mit
> Fernfühler) sind oft die stabileren Regler

ich gebe Dir vollkommen Recht - momentan sind ELV / Homematic-Steller 
verbaut, die regeln "komisch"
Anbei ein Screenshot eines anderen Raumes - in diesem ist aber der 
Heizkörperthermostat verbaut, im Beispiel im Eröffnungsthread ist ein 
separater Wandthermostat verbaut

Noch ein paar mehr Ideen / Fakten zur Heizung:

- Ich kann nur per WP, nur mit Gas, oder beides in Reihe heizen
- ich kann Gastherme, Wärmepumpe, Umschaltung direkt ansteuern, hiermit 
Betriebsart ( Heizen, nur WW, gewünschte VL-Temperatur bzw. 
"Raumtemperatur" bei der Gasheizung direkt beeinflussen
- es gibt einen Schalter mit dem jeder das Ganze auf Manuell stellen 
kann "nur WP", "Gas + WP" oder halt Automatik
- mein Gas (Gastank) ist dermaßen teuer das bereits ab einem COP von 1,9 
der Einsatz der WP Sinn macht
(liegt aktuell bei 2° AT bei ca. 3,3)
- bei unseren Lebensgewohnheiten funktioniert ein genauester 
hydraulischer Abgleich und Betrieb an der Grenze nicht, zu viele nur 
teilweise genutzte Räume
- die Basisräume sind schon einigermaßen abgeglichen, "Kurzschlüsse" wie 
Handtuchheizkörper gibt es nicht
Im zentralen Flur gibt es allerdings einen rel großen HZK, der als eine 
Art Überströmventil immer komplett offen ist
Der Strang in dem dieser HZK sitzt passt von der RL-Temperatur rel gut 
zu den anderen

Ich werde jetzt die Tage einfach mal verschiedene Programmierungen 
testen, um über Anpassung der VL-Temperatur der Wärmepumpe diesen einen 
kritischsten Heizkörper in eine Öffnung von ca. 70° zu bekommen
Sobald irgend ein HZK im Haus über 100% ist werde ich erst mal weiterhin 
mit der Gastherme zusätzlich heizen, hierbei pausiert natürlich dann 
diese 70%-Regelung

von someone else (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Ich werde jetzt die Tage einfach mal verschiedene Programmierungen
> testen, um über Anpassung der VL-Temperatur der Wärmepumpe diesen einen
> kritischsten Heizkörper in eine Öffnung von ca. 70° zu bekommen
> Sobald irgend ein HZK im Haus über 100% ist werde ich erst mal weiterhin
> mit der Gastherme zusätzlich heizen, hierbei pausiert natürlich dann
> diese 70%-Regelung

Das macht einfach keinen Sinn. WP danken möglichst niedrige VL-Temp mit 
Effizienz und die willst du haben. Stattdessen willst du die WP dazu 
zwingen die VL-Temp eigenständig bis zum äußersten auszureizen und erst 
dann die Gasheizung dazu schalten.

Wenn du schon den ganzen Aufwand nicht sein lassen kannst, obwohl nicht 
sinnvoll, dann lass die WP nach dem wärmsten oder mittelwarmen Raum 
arbeiten und wenns bei der kleinsten Heizung nicht reicht mit der WP, 
dann machst du Gas dazu. Ist immer noch fragwürdig, aber wesentlich 
sinniger.

von Weingut P. (weinbauer)


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Interessant wäre mal zu wissen welche VL-Temperatur Du in die Heizkörper 
schickst und wie groß die Spreizung VL-RL ist

von Heinz R. (heijz)


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someone else schrieb:
> Das macht einfach keinen Sinn. WP danken möglichst niedrige VL-Temp mit
> Effizienz und die willst du haben. Stattdessen willst du die WP dazu
> zwingen die VL-Temp eigenständig bis zum äußersten auszureizen und erst
> dann die Gasheizung dazu schalten.

wie gesagt bin ich leider in der Situation das sich die WP bereits ab 
einem COP von 1,9 lohnt, da bin ich weit darüber
Ich will sie nicht bis zum äußersten Ausreizen - ich beobachte das Ganze 
schon, könnte problemlos z.B. ab einem COP von 2,2 die Gasheizung 
zuschalten

Aber Ziel ist halt leider momentan auch : ich muss diesen einen Raum 
warm bekommen

Es ist immer noch billiger die VL-Temperatur z.B. auf 50° zu erhöhen, 
diesen einen Raum warm zu bekommen, nur noch einen COP von 2,5 zu haben

Klar macht das gesamtwirtschaftlich keinen Sinn, es kommt auch in dem 
Raum ein weiterer Heizkörper dazu, aber ich muss momentan nicht 
gesamtwirtschaftlich rechnen, da WP, Gasheizung usw da sind, 
Anschaffungskosten spielen keine Rolle mehr

Weingut P. schrieb:
> Interessant wäre mal zu wissen welche VL-Temperatur Du in die Heizkörper
> schickst und wie groß die Spreizung VL-RL ist

Da spiele ich noch damit rum und erfasse die Ergebnisse
VL je nach Außentemperatur zwischen 35 und 50 Grad, Spreizung 5-8 Kelvin

: Bearbeitet durch User
von Matthias H. (matthiash)


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Heinz R. schrieb:
> Ventil im kritischsten Raum
> Es war bei ein VL-Temperatur von ca. 40° gerade mal max 5% geöffnet

Wieso ist der Raum Kritisch, wenn das Ventil fast zu ist und dabei auch 
noch ungefähr die hälfte der Zeit ganz zu ist? Einfach das Ventil weiter 
auffahren oder den Stellantrieb abbauen und der Raum ist nicht mehr 
kritisch! Du redest im weiteren Verlauf ja sogar davon noch einen HK in 
den Raum zu bringen - wofür? Soll der Raum überkritisch werden? :-)

Oder ist die Skala falsch rum und es ist nicht die Ventilöffnungswert 
sondern Ventilschließwert?

von Heinz R. (heijz)


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sorry für die Verwirrung - der Screenshot entstand an einem Tag wo es 
draußen relativ warm war, ich zugegeben rel hohe VL-Temperaturen 
eingestellt hatte

hier ein Screenshot von heute - gegen Ende habe ich die Gasheizung 
zugeschaltet, den VL erhöht - ich komme dann weg von den 100%

Ich weiß das Ganze ist schlecht zu deuten mit den verschiedenen Skalen - 
geht in Echt einfacher, man fährt mit der Maus drüber und sieht die 
Werte...

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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sorry, falsches Bild, ich kanns nicht mehr ändern - hier das Richtige

von Thomas (kosmos)


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Schau dir mal das an, damit kannst du die Energieabgabe deiner 
Heizkörper erhöhen wodurch du die VL-Temperatur absenken kannst, keine 
Ahnung was das dort kostet soetwas kann man sich aber auch per 
Heißkleber zusammenbauen und ebenfalls mit ein paar Magneten am 
Heißkörper befestigen.

https://www.youtube.com/watch?v=EGdhIIGtSBA

von Heinz R. (heijz)


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Thomas O. schrieb:
> Schau dir mal das an, damit kannst du die Energieabgabe deiner
> Heizkörper erhöhen wodurch du die VL-Temperatur absenken kannst,

So was läuft hier schon - weniger um die VL-Temperatur zu senken, mehr 
um den Komfort im Betonbunker Werkstatt zu erhöhen :-)

: Bearbeitet durch User
von someone else (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> wie gesagt bin ich leider in der Situation das sich die WP bereits ab
> einem COP von 1,9 lohnt, da bin ich weit darüber
> Ich will sie nicht bis zum äußersten Ausreizen - ich beobachte das Ganze
> schon, könnte problemlos z.B. ab einem COP von 2,2 die Gasheizung
> zuschalten

Ich verstehe das Ganze nicht, die WP spart bereits ab COP 1,9? Warum 
dann nicht die Gasheizung rauswerfen und eine ausreichend dimensionierte 
WP anschaffen? Und warum nicht den COP bestmöglich optimieren, hast du 
Geld zu verschenken? :-)

Aber ok, unter den gegebenen Bedingungen sehe ich nur die Chance einer 
sinnvollen Regelung wenn:

- WP wird stur auf eine Heizkurve, abhängig von der AT, eingestellt, die 
immer garantiert den kleinsten Raum warm genug macht. Das ist deine 
"Grundwärme".

- Die überschüssige Leistung wird in den dann zu warmen Räumen durch das 
Heizungsventil abgeregelt.

- Wenn die Luft-WP abtauen muss, wird die VL Temperatur stark sinken, da 
die WP für Abtauprozess ein wenig Wärme aus dem HK entnimmt. Das kannst 
du Abfangen und die Gasheizung springt in diesem Moment an (evtl. noch 
in Abhängigkeit von der AT)

- Die VL-Temperatur wird ebenso sinken, wenn die Luft-WP 
unterdimensioniert ist und irgendwann nicht mehr genug Leistung hat, um 
die gewünschte VL-Temperatur zu liefern. Wenn also über Zeitraum X eine 
dauerhafte Differenz zwischen Soll- und Ist-Temperatur vorhanden ist, 
springt die Gasheizung zur Unterstützung an.

Das ist alles keine schöne und wirklich effiziente Regelung, aber wenn 
es unbedingt so gewünscht wird.

Anmerkung: Du wirst nicht zuverlässig anhand der aktuellen Leistung des 
Kompressors feststellen können, ob die Luft-WP an ihrem Limit arbeitet. 
Eine überforderte Luft-WP wird im Zyklus zu wenig wärme erzeugt -> muss 
aber schon abtauen -> zu wenig wärme erzeugt festhängen und der 
Kompressor wird aus Schutzgründen nie auf die volle Leistung gehen.

von Heinz R. (heijz)


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someone else schrieb:
> Ich verstehe das Ganze nicht, die WP spart bereits ab COP 1,9? Warum
> dann nicht die Gasheizung rauswerfen und eine ausreichend dimensionierte
> WP anschaffen? Und warum nicht den COP bestmöglich optimieren, hast du
> Geld zu verschenken? :-)

Ich versuche ja gerade den COP zu optimieren

Für 320 Tage im Jahr passt das auch alles - aber es gibt halt Tage wo 
normalerweise unbenutzte Nebenräume kurzfristig beheizt werden müssen

Das Beste wären wohl 2 Heizkreise

wärmepumpe für den Normalzustand - die normalerweise genutzten Räume
Gas für die Sonderräume die individuell schnell reagieren können müssen

Leider kann ich nicht mal kurz die komplette Verrohrung umbauen
Ideal wäre wohl wenn jeder einzelne Heizkörper direkt zentral aus einem 
Verteiler angefahren wird

Mich wundert gerade nur - so selten ist doch mein Vorhaben nicht - gibt 
sicher sehr viele Haushalte wo das genau so ist?  Wie machen die das 
alle?

: Bearbeitet durch User
von someone else (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Mich wundert gerade nur - so selten ist doch mein Vorhaben nicht - gibt
> sicher sehr viele Haushalte wo das genau so ist?  Wie machen die das
> alle?

Sie machen es falsch, weil sie nicht zuhören, nicht lesen, nicht 
verstehen wollen und an ihrem bisherigem Heizverhalten festhalten, koste 
was wolle. Manche versuchen dann ganz wild irgendwas zu regeln. ;-)

Aber ich versuchs nochmal und für mehr Authentizität, ich hab so ein 
altes Haus mit baumartiger Heizrohrstruktur mit Luft-WP.

- Man sorgt für genug Wasserdurchsatz, in meinem Fall 28mm Kupfer auf 2x 
22mm Kupfer die dann jeweils, baumartig, die Heizkörper oder 
Flächenheizungen versorgen.

- Man fährt stur eine passende Heizkurve nach AT. Alles andere 
interessiert nicht.

- Man gleicht die Heizkörper hydraulisch so ab, dass die gewünschte RT 
in Abhängigkeit von AT und VL-Temp erreicht wird.

- Man heizt durch und zwar in allen Räumen.

Ich hab konstant zwischen 20 und 21°C in allen Räumen, ohne irgendwas 
wild an den Heizkörpern oder sonstwas herumregeln zu wollen. Jahres-COP 
ist 3,6 und da fehlen noch einige Optimierungen, die ich 
zwischenzeitlich vorgenommen habe, d.h. die Reise geht in Richtung 4,x 
COP.

von Heinz R. (heijz)


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someone else schrieb:
> - Man heizt durch und zwar in allen Räumen.

das wäre doch jetzt Unsinn wenn ich statt den normalerweise 150m² 
komplett alle 250m² ständig durch heize, dadurch den perfekten 
hydraulischen Abgleich habe - obwohl ein Teil der Räume mur 1 x in der 
Woche oder gar 1 x im Monat benutzt werden

Diese Räume sind teilweise quasi ungedämmt

Ich will hier im Haus auch niemand erklären müssen das es normal ist das 
er friert weil man das heutzutage so macht...

Ich will nur die WP so einregeln das sie am optimalen Arbeitspunkt 
arbeitet - wobei mir hier 5-10% Verlust zugegeben auch egal sind

ja, in einem KFW55-Haus ist das einfach, aber nicht jeder hat das

Wenn ich dann noch den Kollegen sehe der illegaler Weise dann doch 
irgendwann in seinen KFW40 Haus eine Dunstabzugshaube einbaut weil ihn 
der Pommes Gestank stört.....
Ein bisschen Lebenskomfort sollte schon sein

von someone else (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Ich will hier im Haus auch niemand erklären müssen das es normal ist das
> er friert weil man das heutzutage so macht...

Hier friert niemand. Siehe 20°C bis 21°C Raumtemp, wenn die Sonne 
scheint, auch gerne mehr. Wenn ihr mehr mögt, muss das halt entsprechend 
eingestellt werden.

Heinz R. schrieb:
> ja, in einem KFW55-Haus ist das einfach, aber nicht jeder hat das

Das ist kein KFW55 Haus in meinem Fall, sondern 60er und "ungedämmt", 
aber sonst auf neuem Stand. Haben mir genug Leute erklären wollen, dass 
dies nicht wirtschaftlich mit Luft-WP beheizbar sei. Ich weiß, was es 
bedeutet gegen Widerstände zu arbeiten und ständig in Frage gestellt zu 
werden. Ich weiß aber auch genau was ich mache und was nicht.

Heinz R. schrieb:
> as wäre doch jetzt Unsinn wenn ich statt den normalerweise 150m²
> komplett alle 250m² ständig durch heize, dadurch den perfekten
> hydraulischen Abgleich habe - obwohl ein Teil der Räume mur 1 x in der
> Woche oder gar 1 x im Monat benutzt werden
>
> Diese Räume sind teilweise quasi ungedämmt

Beim Durchheizen der Räume geht es nicht um den hydraulischen Abgleich. 
Es geht darum, dass ausgekühlte Räume die angrenzenden Nachbarräume 
mitkühlen, besonders im Altbau mit den typischen massiven Wänden 
zwischen den Räumen. Das führt zu mehr Heizbedarf in diesen Räumen und 
die Behaglichkeit ist trotzdem nicht da, weil die Wand zum kalten Raum 
ne Kühlrippe ist. Außerdem kostet das Aufheizen dieser ausgekühlten 
Räume sehr viel Energie. D.h. in dieser Konstellation spart man 
insgesamt nicht besonders, wenn man in Räumen Heizungen ausschaltet. 
Eine (starke) Nachtabsenkung spart übrigens genauso wenig viel Geld.

An deiner Stelle würde ich genau prüfen und überlegen, was du bei den 
ungedämmten Problemräumen machen kannst. Entweder thermisch vom Rest 
abtrennen oder thermisch aufwerten.

Ich sags nur wie es ist, was du machst, ist natürlich dir überlassen.

von Thomas (kosmos)


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wenn man mehrere Wärmeerzeuger hat, dann sollten diese auf eine 
hydraulische Weiche arbeiten, dort kommt ein Pumpenverteiler drauf und 
dann nimmt man für die Heizkörper eine Pumpe und für die FBH eine andere 
Pumpe. Durch die hydraulische Weiche beeinflussen sich die Pumpen nicht 
gegenseitig, wen man also eine höher dreht oder Heizkörperventile 
schließen dann läuft der andere Kreis unbeeinflusst weiter.

Die hydraulische Weiche hätte auch den Vorteil, das diese deine 
Abtauenergie bereitstellen kann. Aber achte darauf auch für später ne 
hydraulische Weiche / Pumpenverteiler zu nehmen die ausreichend 
dimensioniert ist. Habe schon Verteiler ohne hydraulische Weiche gesehen 
die für 1,5m³ gedacht und da waren dann 4 Heizkreispumpen drauf, klar 
bei 75°C VL mag das gehen. Bei 30°C VL ist die Durchflussmenge viel zu 
gering zudem beeinflussen sich die Pumpen sehr stark schaltet sich eine 
hinzu bekommt die letzte nichts mehr ab usw.

Falls du also im Heizraum für die Zukunft vorsorgen möchtest, schau dir 
mal das mal an
https://www.mbi-verteilerbau.de/upload/5440871-MBI-Katalog-2016-S15-HW-80-570-HW-80-570A.pdf
https://www.mbi-verteilerbau.de/upload/9963042-MBI-Katalog-2016-S8-HV-80-125.pdf

Wenn die Gastherme unbedingt wegsoll, kannst du auch über eine 
Wärmepumpen-Kaskade nachdenken, also lieber 2 kleine als eine große 
Wärmepumpe so das du noch weiter runtermodulieren kannst. Aber 
eigentlich sollte man sich erst ums Gebäude kümmern und dann erst um den 
Wärmeerzeuger.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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Grundsätzliches zum Thema hydraulischer Abgleich:

Soweit ich das verstanden habe ist er Voraussetzung dafür, dass man es 
in allen Räumen gleich warm bekommt. D.h. jeder Raum bekommt auch in 
ungünstigsten Konstellationen genug Wärmeenergie um seine Temperatur zu 
halten.
Das impliziert aber direkt, dass es nicht notwendig ist, alle Räume 
zwingend gleich zu fahren. Du kannst auch einzelne Heizkörper ganz 
abstellen. Wenn, wie du schreibst, knapp die Hälfte der Räume ungenutzt 
ist kann das schon sinnvoll sein. Aber auch dann sorgt der hydraulische 
Abgleich dafür, dass alle Räume ihren Wärmebedarf decken können. Es 
sinkt nur der Gesamtwärmebedarf. Der worst case ist ja, wenn alle 
Heizkörper wärmebedarf anmelden. Wenn dort der Abgleich funktioniert, 
tut er es erst recht, wenn einzelne Heizkörper abgestellt sind, solange 
du nicht die Räume wild verteilt hast die ungeheizt bleiben. Sofern das 
eine ganze Etage oder Hälfte des Gebäudes ist, sollte das kein Problem 
sein. Ist ein geheizter und ungeheizter Raum immer im Wechsel, halte ich 
die Praxis auch für ungeeignet, da dann, wie someone else schon schrieb, 
die kalten Räume die Wärme abziehen, was dazu führt, dass diese Räume 
stärker beheizt werden als nötig um das gleiche Behaglichkeitsgefühl zu 
erreichen.

von Weingut P. (weinbauer)


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Naja, Führungsgröße "kleiner Raum selten genutzt" ist eher suboptimal.
Mitunter kann es lohnend sein den Rest des Gebäudes durchzuoptimieren 
und für diesen Sonderfall für die Nutzung n Heizlüfter zu verwenden.
Oft ist die Führungsgröße das Bad, das 24/7 auf 25° gehalten wird, 
erkauft mit einem schlechteren COP für die ganze Bude. Ich kenn das bei 
mir hier auch so, das Ministerium für Anmut und Schönheit will morgens 
kuschliges Bad :( ... meine Lösung war n IR-Strahler 500W der per 
Schaltuhr mit Thermostat bedient wird, in Summe zieht das Konstrukt am 
Tag rund 100Wh und läuft 30 Minuten, also rund 3ct, Alternative wäre die 
VL von 29 dauerhaft auf 37 zu heben (hab da ne Heizlastunterdeckung 
wegen Dusche und Badewanne).

von Jan H. (j_hansen)


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Heinz R. schrieb:
> Es ist doch jetzt ein Unsinn die Wärmepumpe über die Aussentemperatur zu
> steuern und mich an Grenzen hin zu tasten?
> Gerade bei der Wärmepumpe bringt eine niedere VL-Temperatur viel
> Ersparnis, bislang war mir das bei der Gastherme egal
> Ich kenne den schwächsten Heizkörper - muss doch eigentlich nur schauen
> das ich dem genügend Energie gebe?

Ich habe eine rein außentemperaturgeführte Fußbodenheizung ohne weitere 
Regelung. Das funktioniert ausgezeichnet, wenngleich es mit Heizkörpern 
natürlich etwas schwieriger ist.

Ich würde an deiner Stelle das Konzept der Heizkurve nicht so schnell 
abtun, es ist durchaus sinnvoll sich an bewährte Konzepte zu halten. Da 
kannst du dann auch mit einem Heizungsbauer diskutieren, der deine 
eigene Regelung eher nicht versteht.

An deiner Stelle würde ich mit dem Programm nicht die Vorlauftemperatur 
direkt regeln (mit allen regelungstechnischen Herausforderungen), 
sondern die Heizkurve adaptieren.

Die Heizkurve wird oft durch Fußpunkt und Steigung oder durch Vorlauf 
bei -20/+10 °C definiert. Da kann man sich etwas nettes bauen: wenn es 
ein Heiztag war und die Gastherme nicht gelaufen ist (die bringt ja 
sowieso alles durcheinander), dann schaut man ob das Ventil des besagten 
Heizkörpers sehr offen war (dann Heizkurve im entsprechenden Abschnitt 
etwas rauf) oder eher zu (Heizkurve runter). Nach ein paar 
unterschiedlich kalten Wintertagen sollte sich da schon eine ganz 
effiziente Kurve finden lassen.

Und sollte deine Regelung sterben und du schnell Ersatz brauchen, dann 
hast du schon die optimalen Parameter bereit.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Sehe ich das richtig ? Dein eigenes Haus und der HK mit dem höchsten VL 
ist in der Mietwohnung. Der Mieter zahlt die Heizkosten und wenn er 
durch einen für Ihn kostenlosen grösseren HK Geld spart wird es Ihn 
freuen und dich machen lassen.

von Heinz R. (heijz)


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someone else schrieb:
> Beim Durchheizen der Räume geht es nicht um den hydraulischen Abgleich.
> Es geht darum, dass ausgekühlte Räume die angrenzenden Nachbarräume
> mitkühlen, besonders im Altbau mit den typischen massiven Wänden
> zwischen den Räumen

Es geht halt um Räume wie Keller, Werkstatt, Garage, da macht ein 
Durchheizen nicht wirklich Sinn


Ich habe es zum ersten Test jetzt mal so programmiert:

Sobald irgend ein Heizkörper über 70% geöffnet hat heizt die Gasheizung 
zu, darunter läuft nur die Wärmepumpe

werde es jetzt mal ein paar Tage beobachten - etwas mit der 
VL-Temperatur der Wärmepumpe spielen

von someone else (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Sofern das
> eine ganze Etage oder Hälfte des Gebäudes ist, sollte das kein Problem
> sein.

Leider doch, aus eigener Erfahrung macht es bei alten Häusern doch einen 
großen Unterschied, ob z.B. der Keller/eine Etage beheizt ist oder 
nicht.

Thomas O. schrieb:
> wenn man mehrere Wärmeerzeuger hat, dann sollten diese auf eine
> hydraulische Weiche arbeiten,

Mag optimal sein, aber wie integriert man das gescheit in eine 
Bestandsanlage usw. ?

Jan H. schrieb:
> Ich habe eine rein außentemperaturgeführte Fußbodenheizung ohne weitere
> Regelung. Das funktioniert ausgezeichnet, wenngleich es mit Heizkörpern
> natürlich etwas schwieriger ist.

Mit Heizkörpern geht das auch ganz gut, fand ich sogar einfacher, weil 
die schneller reagieren und ich so schneller das Ergebnis beurteilen 
kann.

Jan H. schrieb:
> Ich würde an deiner Stelle das Konzept der Heizkurve nicht so schnell
> abtun, es ist durchaus sinnvoll sich an bewährte Konzepte zu halten.

Dito!

Heinz R. schrieb:
> Es geht halt um Räume wie Keller, Werkstatt, Garage, da macht ein
> Durchheizen nicht wirklich Sinn

Ist doch ideal. Dann dämme die Kellerdecke, das ist preiswert, schnell 
gemacht und in Eigenleistung problemlos machbar. Wenn die Garage im Haus 
integriert ist, verfahre dort auch so mit der Decke und den Wänden die 
zu den dauerhaft beheizten Räumen liegen. Werkstatt ebenso. Hauptsache 
diese Räume thermisch vom Rest trennen. Dann brauchst du dort nur 
Frostschutz fahren. Das sind keine sehr teuren und aufwendige Arbeiten 
zur energetischen Sanierung.

von Heinz R. (heijz)


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someone else schrieb:
> Ist doch ideal. Dann dämme die Kellerdecke, das ist preiswert, schnell
> gemacht und in Eigenleistung problemlos machbar.

die ist leider jetzt schon zu niedrig - da hat der Vorbesitzer beim 
planen nicht aufgepasst :-)

someone else schrieb:
> Jan H. schrieb:
>> Ich würde an deiner Stelle das Konzept der Heizkurve nicht so schnell
>> abtun, es ist durchaus sinnvoll sich an bewährte Konzepte zu halten.
>
> Dito!

das ist halt eine Technik die in meinen Augen entstand als man nichts 
besseres hatte
Sie ist auch heute Stand der Technik weil die Industrie nichts besseres 
bietet - wohl aus Angst vor Komplikationen

Ich glaube zugegeben auch nicht das es irgendwo Häuser gibt bei denen 
ein perfekter hydraulischer Abgleich durchgeführt wurde - ausser bei 
Freaks die das selber machen
Wer soll das bezahlen das da 3 Tage ein Monteur rum rennt, 
Anlegethermostat usw
Da wird halt mal kurz das Infrarotthermometer dran gehalten - oder 
vorbei gehalten

Es gibt ein halbwegs interessantes Konzept von Viessmann:
https://www.phoenixdesign.com/produkte/viessmann-vitoflow-software/
Ich halte aber zugegeben 90% der Bedarfsberechnungen der Installateure 
für falsch - da sind so viele Variablen drin, es gibt für Altbestand 
auch keine Datenblätter was genau verbaut wurde

Zurück zu meinem Thema - ich werde jetzt mal folgendes testen:
- die Gasheizung heizt ab 90% Ventilöffnung der Heizkörperzu (es werden 
alle 5min alle HZK abgefragt, der Höchstwert ermittelt)

- alle 15 min wird die maximale Heizkörperöffnung abgefragt - liegt 
diese unter 50% wird die VL-Temperatur der Wärmepumpe um 2 Grad gesenkt, 
ab 80% wird sie um 2° erhöht

- es gibt keinen "Überström"-HZK mehr - sobald die Durchflussmenge zu 
weit sinkt werden gezielt einzelne zentrale Heizkörper geöffnet

Mir ist klar dass das ganz weit weg von einer perfekten Steuerung ist - 
aber ich kann so zumindest mal sehen was passiert - ohne jeden Tag an 
Kurven zu drehen um dann am nächsten Morgen zu sehen ob die Wohnung kalt 
ist

von someone else (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> die ist leider jetzt schon zu niedrig - da hat der Vorbesitzer beim
> planen nicht aufgepasst :-)

Hab ich auch, dann nimmste sowas wie ISUM. :-)

Heinz R. schrieb:
> das ist halt eine Technik die in meinen Augen entstand als man nichts
> besseres hatte
> Sie ist auch heute Stand der Technik weil die Industrie nichts besseres
> bietet - wohl aus Angst vor Komplikationen

KISS - Keep It Simple Stupid

Ich hab auch ne Zeitlang mit Heizkörperthermostaten rumexperimentiert 
usw.. Am Ende bringts nix, außer Probleme.

Heinz R. schrieb:
> - es gibt keinen "Überström"-HZK mehr - sobald die Durchflussmenge zu
> weit sinkt werden gezielt einzelne zentrale Heizkörper geöffnet

Das kann nach hinten losgehen, wenn deine Luft-WP z.B. nicht mehr genug 
Wärme zum auftauen "ausleihen" kann oder die erzeugte Wärme nicht gut 
los wird. Eine Luft-WP will einen hohen Wasserdurchsatz haben.

von alopecosa (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Die Frage ist eher was ist die richtige Regelung

Die Regelung der Heizung passt doch. VL/RL Temp in Abhängigkeit der 
AussenTemp.

Da noch regelnd eingreifen zu wollen ist Humbug.

Alles andere ist hydraulischer Abgleich. Du hast da nu genau das Problem 
das man bei FBH dadurch vermeidet das man die Heizkreise sinnvoll legt 
und doch im Bad IMMER Probleme bekommt.

40°VL is aber ganz schön viel ;)

Ich dümpel hier aktuell bei.. 27°C allerdings hats auch schon -3 Grad 
draussen.

Und natürlich nur FBH keine Heizkörper. Das macht natürlich viel aus.

von Heinz R. (heijz)


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alopecosa schrieb:
> 40°VL is aber ganz schön viel ;)

nicht bei Heizkörpern

Ja, FBH ist toll, vor allem im kleinen Neubau

Ich habe hier halt leider / zum Glück noch ca. 100m² Nutzfläche - 
verschiedene Räume - die stark unterschiedlich beheizt werden
In den Räumen bin ich froh keine Fussbodenheizung zu haben

Es geht mir hier auch nicht darum wie sparsam ein Haus sein kann - es 
ist erst mal gegeben

Bislang, bei der Gasheizung, war mir die VL-Temperatur relativ egal
In den Brennwertmodus ging sie bei den Anforderungen eh nicht - ob sie 
dann 85% oder 87% Wirkungsgrad hat - egal

Bei der Wärmepumpe kommt es jetzt dann doch auf entsprechend niedrige 
VL-Temperaturen an

Und ja, ich behaupte da kann man einiges vernünftiger steuern, zumindest 
vernünftiger als die konventionell übliche Steuerung über die 
Aussentemperatur
(was in meinen Augen heutzutage auch Quatsch ist - da wird an jedes Haus 
ein Aussentemperaturfühler geschraubt - das könnte man Zentral lösen- 
Werte übers Internet ausgeben - incl. einer Wetterprognose und 
Temperaturanpassung für den Folgetag)

Problem bei vielen Heizungen in meinen Augen:
Da hat der Bauherr viel Geld ausgegeben lange überlegt welche es wird - 
also ist sie perfekt und wird bis zum letzten verteidigt
Gemessen, analysiert wird erst nach Jahren wenn die Heizkosten auf Grund 
höherer Rohstoffkosten steigen

Manche mögen auch sehr sparsam sein - aber es soll z.B. auch Leute geben 
die die Garage heizen wollen um am Auto zu schrauben

Dann funktionieren diese ganzen Hocheffizienzheizungen nicht mehr




someone else schrieb:
> Hab ich auch, dann nimmste sowas wie ISUM. :-)

das ISUM-Zeug sieht sehr interessant aus - hast Dzu das bei Dir verbaut?

Mein größtes Problem ist die Werkstatt unter der Garage, Betonwand, 
Betondecke
Selbst mit dem ISUM-Zeug - da muss ja noch z.B. eine Rigipsplatte 
drunter - komme dann auf ca. 35mm Aufbauhöhe - knapp bei jetzt ca. 190 
cm Raumhöhe :-)

von 1N 4. (1n4148)


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someone else schrieb:
> Ich hab auch ne Zeitlang mit Heizkörperthermostaten rumexperimentiert
> usw.. Am Ende bringts nix, außer Probleme.

Kann ich bedenkenlos unterschreiben. Habe auch einige Jahre die 
VL-Temperatur über die Ventilstellung geregelt. Irgendwann habe ich dann 
aber in Vorbereitung auf eine WP (kommt dieses Jahr) die Hydraulik auf 
max. Volumenstrom getrimmt. Alle Räume sauber per Ventilvoreinstellung 
auf Solltemperatur einjustiert, Heizkurze drastisch gesenkt. Klar, 
Gimmicks wie Schnellaufheizen und Nachtabsenkung machen nun keinen Sinn 
mehr, dafür sind auch normalerweise unbenutzte Räume auf 19° Grad 
Celsius temperiert (vorher unbeheizt).
Zusammengefasst: Niemand friert, fast 10% Brennstoff eingespart, 
Vorlauftemperatur liegt bei 0° Grad Außentemperatur bei 37° Grad, 
Spreizung bei etwa 5K. Könnte langsam für eine WP ausreichen.

von someone else (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Manche mögen auch sehr sparsam sein - aber es soll z.B. auch Leute geben
> die die Garage heizen wollen um am Auto zu schrauben

Kannst ja dafür mal Heizregister anschauen, sollten in der Garage nicht 
mal so übel funktionieren.

Heinz R. schrieb:
> das ISUM-Zeug sieht sehr interessant aus - hast Dzu das bei Dir verbaut?

Erstmal nur in einem Rolladenkasten verarbeitet, der kaum Platz für ne 
Isolierung hatte. Habs woanders gesehen und gezeigt bekommen und Reste 
geschenkt bekommen. Macht einen guten Eindruck und ist wirklich einfach 
zu verarbeiten, wenn man Steinwolle, Glaswolle usw. vergleicht. Ich will 
es ebenso in meiner Werkstatt an die Decke machen, hab da auch "nur" ca. 
2m Raumhöhe. Mir gefällt besonders, dass man das ISUM Zeug quasi 
abhängen kann, da in meinem Fall an der Decke einige Leitungen usw. 
verlaufen, die einer direkten Montage an der Fläche im Weg stünden.

Im Fall deiner Werkstatt hast du doch sicherlich irgendwelche Leuchten 
an der Decke. So eine Neonröhre baut ja auch ganz schön auf. Wenn du die 
Decke dann mit ISUM auf diese Höhe bringst und versenkte LED Leuchten 
einbaust, hast du ja eigentlich nix verloren.

von someone else (Gast)


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1N 4. schrieb:
> Zusammengefasst: Niemand friert, fast 10% Brennstoff eingespart,
> Vorlauftemperatur liegt bei 0° Grad Außentemperatur bei 37° Grad,
> Spreizung bei etwa 5K. Könnte langsam für eine WP ausreichen.

Müsste reichen, wenn es preiswert sein soll, könntest du deine 
Heizkörper noch mit Lüfter aufmotzen. Würde die die VL-Temp weiter 
drücken. Verursacht natürlich, leider, eine gewisse Geräuschkulisse. 
Aber als Booster zum schnelleren aufheizen in den "kalten" Räumen gar 
nicht mal so übel. Oder ne Wandheizung in den Räumen machen wo es am 
einfachsten ist, hilft auch sehr.

Bis 55°C VL kann eine WP noch wirtschaftlich sein. Ab 35°C VL ist die 
Differenz bezgl. Energieverbrauch nicht mehr so drastisch (soll im 
Schnitt 14% im vgl. 35°C zu 55°C sein). Weniger ist natürlicher immer 
noch besser/schöner. In meinem Fall sinds 45°C VL-Temp an den kältesten 
Tagen.

von Heinz R. (heijz)


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someone else schrieb:
> Im Fall deiner Werkstatt hast du doch sicherlich irgendwelche Leuchten
> an der Decke. So eine Neonröhre baut ja auch ganz schön auf. Wenn du die
> Decke dann mit ISUM auf diese Höhe bringst und versenkte LED Leuchten
> einbaust, hast du ja eigentlich nix verloren.

Ich sehe schon - mein nächstes Projekt :-)
Danke für den Tip

Bin gerade sogar am überlegen ob OSB-Platten an der Decke nicht auch was 
hätten:-)

von someone else (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Danke für den Tip

Gerne!

Heinz R. schrieb:
> Bin gerade sogar am überlegen ob OSB-Platten

In einer Werkstatt mit geringer Bauhöhe auf jeden Fall. Vor allem wenn 
du mal mit was sperrigerem hantierst und an die Decke kommst. Bei 
Gipskarton haste gleich ne ordentliche Macke drin. Nebenbei wirds 
einfacher was an der Decke zu befestigen.

von 1N 4. (1n4148)


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someone else schrieb:
> Müsste reichen, wenn es preiswert sein soll, könntest du deine
> Heizkörper noch mit Lüfter aufmotzen. Würde die die VL-Temp weiter
> drücken. Verursacht natürlich, leider, eine gewisse Geräuschkulisse.
> Aber als Booster zum schnelleren aufheizen in den "kalten" Räumen gar
> nicht mal so übel.

Das habe ich schon vor längerer Zeit gemacht, vor allem um die 
schwächsten HK (trotzdem alles 33er) aufzumotzen. Die Lüfter lassen sich 
seit kurzem per Zigbee stufenlos steuern. Bei hohem Delta geht die 
Drehzahl hoch, umgekehrt werden sie langsamer. Mit der WP möchte ich vor 
allem im Sommer auch mal versuchen eine Spitzenkühlung umzusetzen.

Die kältesten Tage halten sich ja in Grenzen und der alte Ölkessel wird 
vermutlich als Backup bleiben. Pi*Daumen sollten die 45°C Vorlauf hier 
erst ab -10°C Außentemperatur erforderlich sein.

von Heinz R. (heijz)


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1N 4. schrieb:
> Mit der WP möchte ich vor
> allem im Sommer auch mal versuchen eine Spitzenkühlung umzusetzen.

willst Du das über die vorhandenen Heizkörper machen?

Wird schwierig, es wird überall Kondenswasser entstehen
Oder Du musst die Temperatur so weit oben halten das es kaum was bringt

Wir haben hier bereits 2 Klimaanlagen installiert

Ich werde es im Sommer sicher auch umsetzen, aber nur im Keller

Mein Gedanke dazu:

Für die paar Tage provisorischer Anschluss über Industrieschläuche

Kühlung entweder über einen gebrauchten Industrie-Luftwärmetauscher - 
oder ich bastle mir was aus aus einem KFZ-Kühler mit Abtropfwanne

Ich halte schon die Augen auf, der Sommer kommt bald :-)

von Jan H. (j_hansen)


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Heinz R. schrieb:
> someone else schrieb:
>
>> Jan H. schrieb:
>>> Ich würde an deiner Stelle das Konzept der Heizkurve nicht so schnell
>>> abtun, es ist durchaus sinnvoll sich an bewährte Konzepte zu halten.
>>
>> Dito!
>
> das ist halt eine Technik die in meinen Augen entstand als man nichts
> besseres hatte
> Sie ist auch heute Stand der Technik weil die Industrie nichts besseres
> bietet - wohl aus Angst vor Komplikationen

Der große Vorteil ist, dass du damit sofort reagieren kannst. Mit deinem 
Thermostaten hat du im Vergleich riesige Zeitkonstanten in deiner 
Regelstrecke. Genau das, was man nicht will. Bis die mitbekommen haben, 
dass es draußen ja plötzlich warm geworden ist, vergehen schnell mal 
Stunden.

Ich weiß schon, du hast dir deine Meinung gebildet und machst das nicht 
- eh in Ordnung. Falls jemand anderes den Thread interessiert verfolgt: 
ich fahre nur AT-geführt ohne weitere Regelungen, und die 
Innenraumtemperatur bewegt sich nicht einmal um +-1°C. So schlecht ist 
der "alte einfache Krempel" also nicht.

Um da noch etwas herauszuholen müsste man wohl predictive mit dem 
Wetterbericht arbeiten und entsprechend "vorheizen" oder absenken. Sich 
nur auf die Heizkörperregler nach zig Zeitkonstanten zu setzen wird 
nicht viel besser werden als AT-Führung, selbst mit viel 
regelungstechnischem Aufwand.

von Heinz R. (heijz)


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Jan H. schrieb:
> Genau das, was man nicht will. Bis die mitbekommen haben,
> dass es draußen ja plötzlich warm geworden ist, vergehen schnell mal
> Stunden.

genau das macht die Vitodens - sie steuert über eine "gedämpfte" 
Außentemperatur

Jan H. schrieb:
> Ich weiß schon, du hast dir deine Meinung gebildet und machst das nicht
> - eh in Ordnung.

Ich will hier in keinster Weise Beratungsresistent sein

Aber ich kann mir halt zugegeben nicht vorstellen, das wenn man in einem 
Haus über alle relevanten Werte wie Ventilöffnungen usw Bescheid weiss 
eine vor 40 Jahren erfundene AT-geführte Regelung der bessere Weg sein 
soll

von someone else (Gast)


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1N 4. schrieb:
> Das habe ich schon vor längerer Zeit gemacht, vor allem um die
> schwächsten HK (trotzdem alles 33er) aufzumotzen. Die Lüfter lassen sich
> seit kurzem per Zigbee stufenlos steuern.

Interessant.

1N 4. schrieb:
> Mit der WP möchte ich vor
> allem im Sommer auch mal versuchen eine Spitzenkühlung umzusetzen.

Es wurde schon gesagt, du musst auf Kondenswasser stark achten. Nicht 
nur am Heiz-, bzw. in diesem Fall Kühlkörper, sondern auch an den 
Leitungen in der Wand.

Jan H. schrieb:
> Um da noch etwas herauszuholen müsste man wohl predictive mit dem
> Wetterbericht arbeiten und entsprechend "vorheizen" oder absenken.

Glaube nicht, dass es irgendwas bringt. Bei mir ist der 
Internet-Wetterbericht immer viel zu ungenau. Macht ja auch nen 
Unterschied ob das Haus oben auf dem Berg, mitten im Sturm steht, oder 
im Tal relativ windgeschützt.

von Heinz R. (heijz)


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someone else schrieb:
> Glaube nicht, dass es irgendwas bringt. Bei mir ist der
> Internet-Wetterbericht immer viel zu ungenau. Macht ja auch nen
> Unterschied ob das Haus oben auf dem Berg, mitten im Sturm steht, oder
> im Tal relativ windgeschützt.

das Glaube ich zugegeben sehr wohl

In meinen Augen kann man bei gleichem Komfort bei -10° AT wenig sparen - 
interessant wird es in der Übergangszeit

Wenn man hier eine 500Kg-Gussheizung hat wird es nicht viel bringen

Aber bei 3Kg-Gasbüchsen an der Wand oder speziell bei Wärmepumpen wo die 
VL-Temperatur über die Effizienz entscheidet schon

von 1N 4. (1n4148)


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someone else schrieb:
> Interessant.

Müsste mal ermitteln wie sich die Drehzahl auf die Temperaturänderung 
auswirkt. Dafür fehlen mir aber noch Daten um KNIME damit zu füttern.

someone else schrieb:
> Es wurde schon gesagt, du musst auf Kondenswasser stark achten. Nicht
> nur am Heiz-, bzw. in diesem Fall Kühlkörper, sondern auch an den
> Leitungen in der Wand.

Ja, das habe ich schon gelesen. Würde 18° Vorlauf anpeilen, das sollte 
safe sein. Ob es was bringt? Evtl. ein bisschen (so 2-3K) in Verbindung 
mit den HK-Lüftern und den großen Deckenventilatoren. Mal sehen.

Jan H. schrieb:
> Der große Vorteil ist, dass du damit sofort reagieren kannst. Mit deinem
> Thermostaten hat du im Vergleich riesige Zeitkonstanten in deiner
> Regelstrecke. Genau das, was man nicht will. Bis die mitbekommen haben,
> dass es draußen ja plötzlich warm geworden ist, vergehen schnell mal
> Stunden.

Genau. Und die Thermostat-Regler arbeiten dann gegen den Vorlauf-Regler. 
BTDT. Im Endeffekt dreht man die Zeitkonstanten hoch damit es nicht 
schwingt, aber flott ist das ganze dann auch nicht mehr. Noch schlimmer 
sind selbstadaptierende Regler in den Thermostaten. Die begrenzen dann 
irgendwann unnötig den Regelbereich, d.h. öffnen nur noch im Bereich von 
20-40%. Da wird nix warm, da wird nix kühl.

von 1N 4. (1n4148)


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Heinz R. schrieb:
> Wenn man hier eine 500Kg-Gussheizung hat wird es nicht viel bringen

Was sind 500kg Guss gegen wieviel Tonnen Beton & Co.?

von Heinz R. (heijz)


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1N 4. schrieb:
> Was sind 500kg Guss gegen wieviel Tonnen Beton & Co.?

Nichts

Aber die 3 Kg Blechbüchse wird halt bei Bedarf aufgeheizt, hat sonst 
quasi Raumtemperatur

Die 500 Kg Gussheizung hält immer die passende Temperatur vor, per 
Umwälzpumpe wird ihr die Energie entsprechend entnommen

von 1N 4. (1n4148)


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Heinz R. schrieb:
> Aber die 3 Kg Blechbüchse wird halt bei Bedarf aufgeheizt, hat sonst
> quasi Raumtemperatur
> Die 500 Kg Gussheizung hält immer die passende Temperatur vor, per
> Umwälzpumpe wird ihr die Energie entsprechend entnommen

Ja, aber wo soll da durch eine vorausschauende Regelung ein Gewinn 
entstehen? Der Wetterbericht sagt für den Nachmittag paar Grad Plus. Und 
dann? Morgens schonmal den Kessel runterfahren? Wie berücksichtigst du 
die thermische Trägheit des Gebäudes?

Egal ob die Thermostatventile dicht machen oder ob die 
Rücklauftemperatur aufgrund der höheren Raumtemperatur steigt: Es muss 
weniger geheizt werden um die mittlere Vorlauftemperatur zu halten. 
Deshalb wird ja schon längere Zeit über rücklaufgeführte 
Heizungssteuerungen diskutiert.

Ich bin mittlerweile der Ansicht, dass die Einzelraumregelung gesetzlich 
verboten werden sollte anstatt vorausgesetzt zu werden.

von Heinz R. (heijz)


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1N 4. schrieb:
> Ja, aber wo soll da durch eine vorausschauende Regelung ein Gewinn
> entstehen?

dadurch das die intelligente Steuerung sagt "ok, es hat jetzt im Bad nur 
19° - eigentlich müsste ich nachheizen - aber in 6 Stunden wird es so 
warm das ich die Klimaanlage anschalten muss - ok, dann sollen sie halt 
heute beim Zähne putzen etwas frieren"

von 1N 4. (1n4148)


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Heinz R. schrieb:
> dadurch das die intelligente Steuerung sagt "ok, es hat jetzt im Bad nur
> 19° - eigentlich müsste ich nachheizen - aber in 6 Stunden wird es so
> warm das ich die Klimaanlage anschalten muss - ok, dann sollen sie halt
> heute beim Zähne putzen etwas frieren"

Jo, dann musst du eben nur ermitteln wie hoch die prognostizierte 
Heizenergie wäre und wie hoch die prognostizierte Fremdenergie wäre und 
abwägen.

Hab das mal anhand den protokollierten Messdaten versucht herauszufinden 
und hab es dann gelassen. Auch die Regelung der VL-Temperatur über die 
Ventilöffnungen der einzelnen Heizkörper hat mehr schlecht als recht 
funktioniert. Die gutgemeinte Nachtabsenkung bei der der Kessel bei 0% 
Ventilöffnung erstmal in den Schlafmodus ging hat nur dazu geführt, dass 
dir min. Raumtemperatur gnadenlos unterschritten wurde.

von Christian B. (luckyfu)


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Heinz R. schrieb:
> die ist leider jetzt schon zu niedrig - da hat der Vorbesitzer beim
> planen nicht aufgepasst :-)

das kann ein Grund sein, aber damit kann man leben. Ich, nein, meine 
Frau hat auch ein Haus überschrieben bekommen, in welchem nur das 
Waschhaus eine Deckenhöhe von 2,20m aufweist. der Rest ist 20cm 
niedriger. Das liegt zum einen am 7% Gefälle des Grundstücks und zum 
anderen wollte man offensichtlich verhindern, dass der Keller komplett 
vollläuft, wenn die Schleuse dicht ist, was wohl früher öfter vorkam.
Nichtsdestotrotz haben wir 8cm Styrodur an die Decke dübeln lassen um 
den ungeheizten Keller vom Rest abzukoppeln. Die Folge ist, dass ich mit 
meinen 1,96m nun halt nicht aufrecht durch den Keller streifen kann. 
Besonders ärgerlich ist das, da meine Hobbywerkstatt im Keller ist. Aber 
was will ich tun? Aufgrund der Streifenfundamente müsste ich, um das zu 
verändern, diese Stückweise verlängern, den Fussboden herausreisen und 
neu machen. Da zieh ich lieber den Kopf ein und hab's dennoch warm. Die 
letzten 11 Jahre ging das relativ Problemlos.


Heinz R. schrieb:
> Ich glaube zugegeben auch nicht das es irgendwo Häuser gibt bei denen
> ein perfekter hydraulischer Abgleich durchgeführt wurde - ausser bei
> Freaks die das selber machen

da kann ich dir durchaus zustimmen! Unser Heizungsinstallateur ist ja 
schon daran gescheitert, die vorher berechnete Grundeinstellung 
hinzubekommen. Das lag aber nicht daran, dass er die Zahlen nicht lesen 
konnte, sondern daran, dass er die falschen Heizkreisverteiler eingebaut 
hat. Ich hab das dann notgedrungen selbst gemacht, ist aber in einem 
Wochenende, wenn's draußen richtig kalt ist, erledigt. Die 
Wärmebildkamera aus der Firma hat aber auch deutlich geholfen, sowas 
sollte man sich dafür also durchaus mal ausleihen. Allerdings hab ich 
auch eine FBH, weshalb der Abgleich sich auf einen Heizkreisverteiler 
pro Stockwerk konzentrierte. Bei Heizkörpern wird das nicht so einfach 
gehen.

Heinz R. schrieb:
> Ja, FBH ist toll, vor allem im kleinen Neubau
>
> Ich habe hier halt leider / zum Glück noch ca. 100m² Nutzfläche -
> verschiedene Räume - die stark unterschiedlich beheizt werden
> In den Räumen bin ich froh keine Fussbodenheizung zu haben
>
> Es geht mir hier auch nicht darum wie sparsam ein Haus sein kann - es
> ist erst mal gegeben

Jup, sie ist wirklich toll und man kann sie (zugegeben, mit erheblichem 
Aufwand) nachrüsten. Da meine Frau aber im EG aus 3 Räumen einen machen 
wollte und eins der 3 verfügbaren Fenster durch die Küche blockiert 
wurde hab ich relativ früh festgelegt, dass da eine FBH reinkommt. Wir 
haben das Uponor Minitec System genommen und es bisher nicht bereuht. 
Selbst meine frau ist mir heute noch dankbar, dass ich das damals gegen 
ihren Widerstand, durchgesetzt habe.
Aber ja, das geht natürlich nur, wenn man in der Zeit nicht in dem 
Gebäude wohnt. Da zwischen Auszug der Schwiegermutter und unserem Einzug 
2010 3 Monate lagen haben wir in der Zeit eben sowohl die Elektroanlage 
als auch die Heizung komplett erneuert bzw. erneuern lassen. Da uns das 
Haus quasi nichts gekostet hat (Von Verwaltungskosten mal abgesehen) war 
das kein großes Problem das zu finanzieren.

: Bearbeitet durch User
von Weingut P. (weinbauer)


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1N 4. schrieb:
> Heinz R. schrieb:
>> Aber die 3 Kg Blechbüchse wird halt bei Bedarf aufgeheizt, hat sonst
>> quasi Raumtemperatur
>> Die 500 Kg Gussheizung hält immer die passende Temperatur vor, per
>> Umwälzpumpe wird ihr die Energie entsprechend entnommen
>
> Ja, aber wo soll da durch eine vorausschauende Regelung ein Gewinn
> entstehen? Der Wetterbericht sagt für den Nachmittag paar Grad Plus. Und
> dann? Morgens schonmal den Kessel runterfahren? Wie berücksichtigst du
> die thermische Trägheit des Gebäudes?
>
> Egal ob die Thermostatventile dicht machen oder ob die
> Rücklauftemperatur aufgrund der höheren Raumtemperatur steigt: Es muss
> weniger geheizt werden um die mittlere Vorlauftemperatur zu halten.
> Deshalb wird ja schon längere Zeit über rücklaufgeführte
> Heizungssteuerungen diskutiert.
>
> Ich bin mittlerweile der Ansicht, dass die Einzelraumregelung gesetzlich
> verboten werden sollte anstatt vorausgesetzt zu werden.

ERR bedingt halt, dass die Systemtemperatur höher ist als es bedürfte, 
damit da was regeln kann ist etwa wie wenn man n Backstein aufs Gaspedal 
legt und die Geschwindigkeit per Handbremse regelt ¯\_(ツ)_/¯

BTW: Meine Dimplex-WPen regeln auf den Rücklauf. Die schalten immer mal 
wieder die Umwälzpumpen an und messen die RL-Temperatur. Wenn 
überschritten legt sie sich wieder schlafen und wenn nicht, dann eben 
Feuer frei bis Soll wieder erreicht.
Im Übrigen ist es da auch sinnvoll, dass alle Ventile offen sind, sonst 
kann es sein, dass in Süd-Räumen per Sonneneinstrahlung überhitzt und 
Nordseite geheizt wird, heizung funktioniert auch in die andere 
Richtung, kann Wärme von Raum zu Raum transportieren.

Aber ERR und Smart-Home ist do so schön hip und woke und in und bringt 
dem Heizungsbausystemtechniker so tolle Umsätze ein ;), simpel kann ja 
jeder

BTW: Kühlen per Heizung geht bedingt, hab ich auch schon gemacht, man 
muss halt die Luftfeuchte im Blick haben, sonst holt man sich 
Schimmelprobleme ins Haus wegen Kondensat. Bei FBH wirds doof mit feucht 
wischen, es will nicht mehr trocknen :D. Bei mir war n Delta von ~2K 
machbar, was man schon merkt wenns draußen 30° hat, aber mit Split-Klima 
hat man mMn durch die Entfeuchtung besseren Effekt.

: Bearbeitet durch User
von alopecosa (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> alopecosa schrieb:
>> 40°VL is aber ganz schön viel ;)
>
> nicht bei Heizkörpern
>

Ich schrieb ja den Zwinkersmilie dahinter und dann das ich nur FBH habe. 
Klar ist 40° VL für Heizkörper nicht viel. Aber auch da gibts schon 
welche die mit noch weniger klarkommen. 40° VL is für ne WP nämlich 
dennoch viel.

Heinz R. schrieb:
> Ja, FBH ist toll, vor allem im kleinen Neubau

Definiere klein. Ich heize hier damit 319m² Fläche (UG,EG,OG,DG). Klar 
ist es ein KfW55 Haus. Das macht viel aus.

Heinz R. schrieb:
> Ich habe hier halt leider / zum Glück noch ca. 100m² Nutzfläche -
> verschiedene Räume - die stark unterschiedlich beheizt werden
> In den Räumen bin ich froh keine Fussbodenheizung zu haben

Stark unterschiedlich beheizen ist weder gut für FBH noch für WP.

Heinz R. schrieb:
> Und ja, ich behaupte da kann man einiges vernünftiger steuern, zumindest
> vernünftiger als die konventionell übliche Steuerung über die
> Aussentemperatur
> (was in meinen Augen heutzutage auch Quatsch ist - da wird an jedes Haus
> ein Aussentemperaturfühler geschraubt - das könnte man Zentral lösen-
> Werte übers Internet ausgeben - incl. einer Wetterprognose und
> Temperaturanpassung für den Folgetag)

Die Wetterprognose etc. macht meine Heizung auch. Nur funktioniert eben 
genau das total schei*** weswegen es deaktiviert ist.

Beispiel die letzten Tage. Kalt (Nah an den Minusgraden tagsüber) aber 
teilweise viel Sonne. Durch die großen Fenster daher viel solarer 
Eintrag. Heizung würde losbollern wollen weil kalt und bewölkt. 
Tatsächlich aber 5-6h Sonne gehabt. Wäre unerträglich warm geworden. 
Außerdem sind die Wettervorhersagen dann doch nicht kleinteilig genug 
teilweise.
Abgeseehn davon, haben meine 2 AussenTemp Fühler dann doch nahezu immer 
eine andere Anzeige als der Wetterbericht sagt. Was auch wieder an der 
Lage liegt (Berghang, von 2 Seiten viel Wind.)


Heinz R. schrieb:
> Problem bei vielen Heizungen in meinen Augen:
> Da hat der Bauherr viel Geld ausgegeben lange überlegt welche es wird -
> also ist sie perfekt und wird bis zum letzten verteidigt
> Gemessen, analysiert wird erst nach Jahren wenn die Heizkosten auf Grund
> höherer Rohstoffkosten steigen

Das mag bei vielen so sein ja.
Ich habe mich nahezu 7 Monate mit der Thematik HEizung beschäftigt, auch 
damit welche Voraussetzungen ich brauche um dies oder das effizient zu 
betreiben etc. Letztlich hat mich die Sole/Wasser WP nicht emhr gekostet 
als eine Gasheizung (allerdings auch bedingt durch 12teur Kosten für den 
Gasanschluss). Die Kiste läuft nun 2 Jahre monovalent inkl. Warmwasser 
mit einer JAZ von >5. Ich beschwere mich nicht. Für meinen Einsatzfall 
(Standort, Bewohner, Größe, etc.) ist es genau richtig.


Ich bezweifle allerdings sehr heftig das eine WP, egal welcher Art 
überhaupt als Nachrüstung Sinn macht wenn man nicht das Gesamtsystem 
betrachtet (Isolierung, Heizsystem, etc.)

Da bringt auch ein Eingriff in die Steuerung nicht mehr viel.

von Heinz R. (heijz)


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Weingut P. schrieb:
> ERR bedingt halt, dass die Systemtemperatur höher ist als es bedürfte,
> damit da was regeln kann ist etwa wie wenn man n Backstein aufs Gaspedal
> legt und die Geschwindigkeit per Handbremse regelt ¯\_(ツ)_/

Weingut P. schrieb:
> Aber ERR und Smart-Home ist do so schön hip und woke und in und bringt
> dem Heizungsbausystemtechniker so tolle Umsätze ein ;), simpel kann ja
> jeder

Wie würdest Du es lösen:?
- Hobbyraum, ca. 45 m² im Keller, im Schnitt alle 2 Wochen 5 Stunden 
benutzt
- Büro im Keller, 2 mal die Woche benutzt
- Werkstatt im Anbau unter Garage - sehr unterschiedlich genutzt

Es macht in meinen Augen weder Sinn die durchzuheizen noch ständig 
genügend VL-Temperatur zu haben um dort "kurz mal aufdrehen zu können"

Ich nutze es übrigens schon seit Jahren das ich die Werkstattheizung aus 
der Ferne per Handy anmachen kann
Wenn mir in der Firma einfällt "heute gehst früher, lötest daheim noch 
was" - ungemein praktisch

alopecosa schrieb:
> Ich schrieb ja den Zwinkersmilie dahinter und dann das ich nur FBH habe.
> Klar ist 40° VL für Heizkörper nicht viel. Aber auch da gibts schon
> welche die mit noch weniger klarkommen. 40° VL is für ne WP nämlich
> dennoch viel.

sorry, smiley nicht gesehen :-)
Ja, es gibt welche mit Ventilator usw - kostet pro Stück ca. 1000€

alopecosa schrieb:
> Ich bezweifle allerdings sehr heftig das eine WP, egal welcher Art
> überhaupt als Nachrüstung Sinn macht wenn man nicht das Gesamtsystem
> betrachtet (Isolierung, Heizsystem, etc.)
>
> Da bringt auch ein Eingriff in die Steuerung nicht mehr viel

Wieso soll das keinen Sinn machen?

Klar, Abriss, Neubau KFW40-Haus wäre das Sinnigste - auf 100 Jahre 
gerechnet :-)
Aber ich wollte zugegeben gar keines - wenn ich schon sehe das in der 
Küche nur Umluft-Abzugshaiben sind

Der entscheidende Faktor neben VL-Temperaturen usw sind hier die Kosten
Erst mal die Kosten für den Energieträger - wie gesagt liegt bei mir die 
Grenze Strom / Gas bei einem COP von ca. 1,9

Und ganz wichtig bei den Kosten - die Kosten der Installation.
Es ist ein Riesen-Unterschied ob man für die WP 4000€ incl. allem zahlt, 
evtl. sogar auf die KFW-Förderung verzichtet oder ob man dafür 30.000€ 
ausgibt, Stolz ist das man ja 40% wieder bekommt

von 1N 4. (1n4148)


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Heinz R. schrieb:
> Wie würdest Du es lösen:?
> - Hobbyraum, ca. 45 m² im Keller, im Schnitt alle 2 Wochen 5 Stunden
> benutzt
> - Büro im Keller, 2 mal die Woche benutzt
> - Werkstatt im Anbau unter Garage - sehr unterschiedlich genutzt

Es spricht nichts dagegen, solche Räume per ERR auf ein niedriges Niveau 
zu temperieren und bei Bedarf aufzudrehen. Nur würde ich deswegen nicht 
die VL-Temperatur anheben damit die Regler in allen anderen Räumen was 
zu tun haben und der Volumenstrom durch die WP wild schwankt. BTDT. 
Taugt nix.

Wie hier schon andere geschrieben haben: Pack dir einfach ein paar 
Lüfter unter den Heizkörper dann wird der Raum auch mit niedriger 
VL-Temperatur schnell warm. Vorher den Heizkörper einregulieren, so dass 
die Raumtemperatur mit 100% Ventilöffnung erreicht wird.

von Heinz R. (heijz)


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1N 4. schrieb:
> Nur würde ich deswegen nicht
> die VL-Temperatur anheben damit die Regler in allen anderen Räumen was
> zu tun haben und der Volumenstrom durch die WP wild schwankt. BTDT.
> Taugt nix.

Wieso meinst dass das nix taugt?

Ist doch auch nichts anderes als wenn halt plötzlich de VL-Temperatur 
wegen Umbau usw anders ist?
Ist halt eine neu Situation auf die die ERR entsprechend regeln müssen

Die wissen ja noch nicht mal das die kurzfristig höhere Raumtemperatur 
durch eine Änderung der VL-Temperatur kommt, könnte auch 
Sonneneinstrahlung, ein Holzofen usw sein

Denke / hoffe genau darauf sind sie ausgelegt?
Mir ist klar dass das Batterielebenszeit kostet, das ist mir egal

von 1N 4. (1n4148)


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Heinz R. schrieb:
> Wieso meinst dass das nix taugt?

Wie im Thread schon geschrieben wurde: Zu langsam. Dein besagtes Ventil 
macht auf, Wärmeerzeuger dreht hoch. Bis es in dem Raum warm wird sind 
die restlichen Räume überheizt. Regler gegen Regler.

Habe ein paar Jahre die VL-Temperatur per PI-Regler anhand der 
Ventilöffnungen geregelt. Egal ob gewichtete Ventilöffnung aller Räume 
oder nur die höchste Ventilöffnung, das Ergebnis war nie wie erhofft. 
Vielleicht war ich auch nur zu doof, die richtigen Reglerparameter zu 
finden und du findest deine? YMMV.

Ich habe mit konsequent offenen Ventilen, hohem Volumenstrom, 
niedrigster Vorlauftemperatur und geregelten Lüftern unter den 
kritischen Heizkörpern bessere Erfahrungen gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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1N 4. schrieb:
> Wie im Thread schon geschrieben wurde: Zu langsam. Dein besagtes Ventil
> macht auf, Wärmeerzeuger dreht hoch. Bis es in dem Raum warm wird sind
> die restlichen Räume überheizt. Regler gegen Regler.

Da kommt es aber stark auf das Ventil an?

von 1N 4. (1n4148)


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Heinz R. schrieb:

> Da kommt es aber stark auf das Ventil an?

Nein, das Ventil bzw. der Thermostatkopf ist nur ein kleines Puzzleteil.

Du wolltest doch sehen wie weit man das treiben kann, dann probiere es 
doch einfach mal aus: Ventilöffnungsgrad auf PID-Regler und damit den 
Vorlauf steuern.

von Christian B. (luckyfu)


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alopecosa schrieb:
> Ich bezweifle allerdings sehr heftig das eine WP, egal welcher Art
> überhaupt als Nachrüstung Sinn macht wenn man nicht das Gesamtsystem
> betrachtet (Isolierung, Heizsystem, etc.)

Das sehe ich auch so. Imho ist es vollkommener Unsinn eine WP 
nachzurüsten, wenn die Voraussetzung, eine Niedertemperaturheizung, 
nicht gegeben ist. Wenn die WP 70° Vorlauftemp bringen muss ist das eben 
sehr viel ineffizienter als wenn es die 36 währen, welche meine Heizung 
bei -20° Außentemp erzielen muss. Mit der Niedertemperaturheizung kommt 
aber ziemlich sicher automatisch die Pflicht zur Dämmung der 
Gebäudehülle damit das funktioniert. Da sind schon einige Investitionen 
zu tätigen. Aber der Wohnkomfort steigt dadurch beträchtlich.

von Weinbauer (Gast)


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Naja, die Nachrüstung kann schon Sinn ergeben, zum Einen ist man nicht 
mehr von nur einem Energieträger abhängig, zum Anderen kann man seine PV 
ggf. mit einfließen lassen.

Was die wenig genutzten Räume angeht, die würde ich abgeregelt mitlaufen 
lassen und dann wie Du ja schriebst per Handy von der Arbeit aus für die 
paar Stunden der Nutzung vollelektrisch beheizen.
Wie ich schon schrieb, tue ich das bei mir im Bad auch so per 
IR-Strahler, der dann in Summe am Tag eben die 100Wh zieht, die VL für 
die ganze Bude wegen dem Bad auf 40° zu ziehen würde unterm Strich 
deutlich mehr Energie ziehen, schlechterer COP, Regler

von Heinz R. (heijz)


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Christian B. schrieb:
> Imho ist es vollkommener Unsinn eine WP
> nachzurüsten, wenn die Voraussetzung, eine Niedertemperaturheizung,
> nicht gegeben ist.

diese Aussage ist doch Unsinn

Wen man jetzt ein Haus hat das 3000€ Heizkosten im Jahr braucht - man 
durch eine Investition X auf 2000€ kommt - warum nicht?

Klar könnte man auch durch eine Investition Y auf 500€ kommen

Interessant ist halt jetzt das Delta zwischen X und Y

Hier hat es heute um die Null Grad - ich fahre eine VL-Temperatur von 
45°
minus 20° hat es vielleicht alle 5 Jahre mal 2 Tage

Sobald es richtig kalt ist wird eh zusätzlich noch der Kachelofen 
angemacht - über 5! meist aus Faulheitsgründen nicht

Ich schätze das 70° meines Heizbedarfs bei Aussentemperaturen von über 5 
Grad entstehen - werde ich die Tage mal nachrechnen

wenn man bei diesen 70% 50% der Kosten einspart sind das 35% Ersparnis - 
finde ich jetzt nicht so schlecht?

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