Forum: Haus & Smart Home Spannung zwischen Erde (PE) und Wasserleitung mit Frequenz größer 50Hz!


von Matthias G. (maeffjus)


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Hallo Zusammen,

nachdem ich im Keller einen Ultraschallreiniger mit Wasser befüllt habe 
und dabei dann ein "Kribbeln" beim gleichzeitigen Berühren der 
Wasserleitung und des geerdeten Gehäuses gemerkt habe, habe ich versucht 
der Sache auf den Grund zu gehen.

Zuerst mal: PE und N werden im Zählerschrank aufgesplittet. Es sollte 
einen Fundamenterder geben. Ich habe geprüft, Die Wasserleitung hat 
(einige Meter weiter) Durchgang zu PE.

Was mich aber total verunsichert bzw. was für mich nicht nachvollziehbar 
ist:

Wenn ich zwischen der Wasserleitung und PE im Keller messe, dann messe 
ich zwischen 70 und 110V. Das hängt davon ab, ob der Trockner und / oder 
die Waschmaschine eingesteckt ist. (Wenn nicht, dann 70V)
Strom ist im 2-stelligen mAh-Bereich. Also irgendwo bei ca. 40-60mAh.

Das wirklich seltsame ist, ich habe aus Spaß mal mit dem Multimeter die 
Frequenz zwischen PE und der Leitung gemessen:

100-120Hz laut Multimeter (welches zwischen Phase und N wie zu erwarten 
50Hz misst).


Hat jemand eine Idee wie ich das beheben kann und - vor allem - woher 
diese absurde Frequenz kommt?

Das Haus ist aus Bj. 74/75, hat aber FI / RCD und seit kurzem auch einen 
neuen Zählerschrank.

Gruß,
Maeffjus

von H. H. (Gast)


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Matthias G. schrieb:
> Die Wasserleitung hat
> (einige Meter weiter) Durchgang zu PE.

Wie gemessen?

von Matthias G. (maeffjus)


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H. H. schrieb:
> Wie gemessen?

Mittels Multimeter.
Ich habe dazu ne Rohrleitungsklemme am Heizungsrohr (was auf der auf der 
Potentialausgleichsschiene aufgeklemmt ist)

von H. H. (Gast)


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Matthias G. schrieb:
> woher
> diese absurde Frequenz kommt?

Motor mit FU.

von H. H. (Gast)


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Matthias G. schrieb:
> Mittels Multimeter.

Völlig ungeeignet. Der Messstrom muss mindestens 200mA betragen!

von Matthias G. (maeffjus)


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Ja - aber dann müsste der FU ja auch laufen.
Theoretisch könnten die Klimaanlagen, der Trockner oder die 
Waschmaschine nen FU haben. Aber die waren ALLE aus beim Messen.

Aha - wenn ich aber auf Strommessung stelle, dann müssten doch mehr als 
200mA durchgehen, oder?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Matthias G. schrieb:
> und dabei dann ein "Kribbeln" beim gleichzeitigen Berühren der
> Wasserleitung und des geerdeten Gehäuses gemerkt habe

Ich glaube, dass man auch mit verbauten
Schutzeinrichtungen solche "Handgriffe"
doch besser vermeiden sollte.

von Udo S. (urschmitt)


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Matthias G. schrieb:
> Ja - aber dann müsste der FU ja auch laufen.
> Theoretisch könnten die Klimaanlagen, der Trockner oder die
> Waschmaschine nen FU haben.

Haben sie ja z.T. auch bei moderneren Geräten.

Matthias G. schrieb:
> Strom ist im 2-stelligen mAh-Bereich. Also irgendwo bei ca. 40-60mAh.

Strom wird in A bzw. mA gemessen. Ah (Amperestunden) ist eine Einheit 
für gespeicherter Ladung in einem Akku/Batterie.

Du meinst also da fliessen 40-60mA Kurzschlussstrom wenn du den Strom 
von der Wasserleitung zu PE in einer Steckdose misst?

Aus welchem Material ist die Wasserleitung? Durchgehend Metall?
Gelötet, oder gehanftes Gewinde?
Wenn ein paar Meter weiter die Wasserleitung Verbindung zur Erde hat, 
dann müsste ja zwischen der STelle wo es "kribbelt" und der STelle wo 
die Wasserleitung Verbindung zur Erde hat auch diese 70V zu messen sein.

Wo genau war dein 2. Messpunkt? War das der Schutzleiter an einer 
STeckdose?
Es kann auch sein, dass dieser Schutzleiter unterbrochen ist und sich 
dort ein Potential durch Entstörkondensatoren einstellt, allerdings 
dürften da nicht 40-60mA fliessen, und spätestens bei der Messung müsste 
bei so hohem Strom der FI auslösen.

Ich würde sagen lass da jemand dran der weiss was er tut.

: Bearbeitet durch User
von Matthias G. (maeffjus)


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Udo S. schrieb:
> Strom wird in A bzw. mA gemessen. Ah (Amperestunden) ist eine Einheit
> für gespeicherter Ladung in einem Akku/Batterie.

1/3 meines Studiums war Elektrotechnik. Ich kenne den Unterschied, es 
ist einfach ein Tipp / Flüchtigkeitsfehler.

Die Leitung ist aus Kupfer, meist gelötet, selten gepresst.
Ich habe an mehreren Stellen gemessen, an der Steckdose neben der 
Wasserleitung (weit von der Potentialausgleichsschiene weg).

Die Steckdose hat definitiv einen funktionierenden Schutzleiter. Die 
Leitung habe ich im Sommer neu verlegt, da die Alte noch bleiummantelt 
war und rote Schutzleiter hatte.

Udo S. schrieb:
> allerdings
> dürften da nicht 40-60mA fliessen, und spätestens bei der Messung müsste
> bei so hohem Strom der FI auslösen.

Sehe ich auch so, ich weiß aber nicht wie es sich verhält, wenn der 
Strom reininduziert wird. Es sind auf jeden Fall 30mA FI's installiert.

Udo S. schrieb:
> Wenn ein paar Meter weiter die Wasserleitung Verbindung zur Erde hat,
> dann müsste ja zwischen der STelle wo es "kribbelt" und der STelle wo
> die Wasserleitung Verbindung zur Erde hat auch diese 70V zu messen sein.

Ja - rein theoretisch müsste es ein Spannungsgefälle entlang der Leitung 
geben. 0V direkt an der Potentialausgleichsschiene, 70V dann auf der 
anderen Seite.

Mir ist vollkommen unklar wo die Spannung herkommt. PE ist neu verlegt. 
Mich wundert der Zusammenhang zwischen Einstecken (nicht einschalten) 
von Waschmaschine und Trockner.
Trockner ist 3 Jahre alt, Waschmaschine 10 Jahre.

von Gegenfrage (Gast)


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Du hast vagabundierende Schleifenströme!

von Sascha W. (sascha-w)


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Matthias G. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> allerdings
>> dürften da nicht 40-60mA fliessen, und spätestens bei der Messung müsste
>> bei so hohem Strom der FI auslösen.
>
> Sehe ich auch so, ich weiß aber nicht wie es sich verhält, wenn der
> Strom reininduziert wird. Es sind auf jeden Fall 30mA FI's installiert.
Wenn Strom zwischen PE und Wasserleitung fließt, dann interessiert das 
keinen FI (durch den gehen und L und N) durch. Würde also bedeuten das 
der Strom auch nicht über Umwege aus einem Aussenleiter kommt.
Hängt an deinem Potentialausgleich noch was anderes - Antenne?
Wenn du die Spannung misst, dann schalte deinem MM mal einen Widerstand 
1k-10k parallel - ansonsten sind die Teile viel zu hochohmig für eine 
sinnvolle Messung.

Sascha

von Matthias G. (maeffjus)


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Sascha W. schrieb:
> Wenn Strom zwischen PE und Wasserleitung fließt, dann interessiert das
> keinen FI (durch den gehen und L und N) durch.

Der Strom der durch PE fließt kommt doch von irgendwoher (L oder N)? Ich 
hätte jetzt vermutet, dass dann am FI ne Abweichung zwischen L und N 
wäre. Aber das scheint ja nicht der Fall zu sein.

Sascha W. schrieb:
> Hängt an deinem Potentialausgleich noch was anderes - Antenne?

Nein, Wasserleitung, Heizungsleitung, PE aus dem Zählerkasten und ein 
Erder.

Sascha W. schrieb:
> Wenn du die Spannung misst, dann schalte deinem MM mal einen Widerstand
> 1k-10k parallel - ansonsten sind die Teile viel zu hochohmig für eine
> sinnvolle Messung.

Du meinst quasi (z.B.) nen 1KOhm zwischen die Leitung und PE, dann über 
den Widerstand messen? Das kann ich machen.

Gegenfrage schrieb:
> Du hast vagabundierende Schleifenströme!

Dazu liefert Google mir relativ wenig, kannst Du das was genaueres zu 
sagen?
Vor allem wie man die abstellen kann ;-)

von ... (Gast)


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Gegenfrage schrieb:
> Du hast vagabundierende Schleifenströme!

??? Was? Wenn du keine Ahnung hast, dann sag doch lieber nix, anstatt so 
einen Quatsch.

von H. H. (Gast)


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Ist der Kurzschlussstrom denn wirklich Wechselstrom, oder am Ende 
Gleichstrom mit ein klein wenig Brumm?

Aber egal: wenn du zwischen PE und der Wasserleitung nennenswert 
Spannung messen kannst, dann stimmt was nicht mit dem 
Potentialausgleich, und die Stelle solltest du suchen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Nimm einen Duspol zum messen. Multimeter haben bei solchen Messungen 
NULL Aussagekraft, die messen auch alle möglichen HF-Ströme, verursacht 
durch EMV.

Lege mal einen 100nF Kondensator parallel zu deinen Meßstrippen und du 
wirst etwas ganz anderes messen.

von Lutz (Gast)


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Wobei Teile der Gebäudeinstallation ja nun schon lange nicht mehr als 
"Erde" benutzt und bezeichnet werden dürfen. Wegen der 
Kunststoffleitungen eben. Und da reicht ja eine kleine Flickstelle an 
für einen selber unsichtbaren Stelle (z.B. an der Wasseruhr).

von Lutz (Gast)


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Und die komischen Frequenzen kommen wahrscheinlich durch unterschiedlich 
kapazitiv eingekoppelte Phasen, die das DMM nicht richtig auswerten 
kann.

von Udo S. (urschmitt)


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Matthias G. schrieb:
> Sehe ich auch so, ich weiß aber nicht wie es sich verhält, wenn der
> Strom reininduziert wird.

Es werden keine 40-60mA in eine Leitung "induziert". Weder Wasserleitung 
noch Stromleitung.

Phasenschieber S. schrieb:
> Nimm einen Duspol zum messen. Multimeter haben bei solchen Messungen
> NULL Aussagekraft, die messen auch alle möglichen HF-Ströme, verursacht
> durch EMV.

Es kommt darauf an ob er Spannung oder Strom misst. Er hat behauptet 
40-60mA Strom zu messen und das ist keine EMV mehr.
Auch nicht irgendwelche Ausgleichsströme wenn wirklich die Installation 
in Ordnung wäre (N und PE getrennt) und FI/RCDs mit 30mA verbaut sind.

Ich würde den gemessenen Strom gerne mal auf einem Bild incl. seinem 
Messaufbau und dem Multimeter sehen.

Denn so ein hoher Strom kann eigentlich nur durch eine klassische 
Nullung passieren, so daß ein Teil des Stroms über die Wasserleitung 
passiert. Das dürfte dann aber kein Stromkreis sein der an einem RCD 
hängt.

Oder Hinz hat hier den richtigen Riecher und es hat etwas mit 
elektrochemischer Korrosion in der Wasserleitung zu tun:

H. H. schrieb:
> Ist der Kurzschlussstrom denn wirklich Wechselstrom, oder am Ende
> Gleichstrom mit ein klein wenig Brumm?

: Bearbeitet durch User
von Gegenfrage (Gast)


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Mach mal so etwas wie einen Verdrahtungsplan damit wir hier sehen können 
wie der ganze Rotz verschaltet ist.

von Joachim B. (jar)


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Matthias G. schrieb:
> dann messe ich ..... im 2-stelligen mAh-Bereich.

glaube ich nicht!
Wer misst misst Mist und wer viel misst misst viel Mist!

Ich glaube dir schon das du Spannung messen kannst, das sind dann 
Einkopplungen auch kapazitiv die an schlechter Erdung liegen können.

Udo S. schrieb:
> Er hat behauptet
> 40-60mA Strom zu messen

nicht mal das!

Matthias G. schrieb:
> ca. 40-60mAh

wir können jetzt ja anfangen zu würfeln was er gemeint hat, das halte 
ich nur nicht für sinnvoll!
Das ist so eine Frage wo salamischeibenmäßig JEDE Antwort nur falsch
sein kann!
Jeder erkennt was anderes, jeder hat Recht und Keinem ist geholfen!

von Lutz S. (lutzs)


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Diesen vom TE geschilderten Effekt hatten wir hier vor Jahren auch.
Habe dann beim Bau der Kläranlage auf dem Grundstück 25m verzinkten 
Banderder mit vergraben, das brachte aber nur teilweise Entlastung.

Später stellte sich heraus dass das am Netzbetreiber lag, dessen 
Nulleiter (Freileitung) hatte zu hohe Übergangswiderstände an 
Klemmstellen.

Beim Nachbarn erwärmte sich deshalb das Wasser im Brunnen neben einem 
Strommast, so kam das dann zum Vorschein.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Es kommt darauf an ob er Spannung oder Strom misst.

Ein Multimeter misst keinen Strom, es misst Spannung, nämlich Spannung 
über einem Shunt!

Er hat behauptet
> 40-60mA Strom zu messen und das ist keine EMV mehr.

Du hast noch nicht viele Messungen in deinem Leben gemacht, ich kann ein 
Lied davon singen :-)

von Lutz S. (lutzs)


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Nachtrag: die Spannung war bei uns nicht so hoch, zwischen Null vom Netz 
und einem eigenen Erder (der in dem Moment zum Test nicht mit dem Netz 
verbunden war) um die 10 bis 15 Volt. Bei Verbindung flossen darüber 
einige 100 mA.

von Matthias G. (maeffjus)


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Ich werde das am Wochenende nochmal messen!

- Mit Duspol
- Mit 1kOhm zwischen Wasserleitung und PE
- Die Sicherungen der Reihe nach Abschalten und sehen was passiert

Danke schonmal bis hierhin!

von Udo S. (urschmitt)


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Joachim B. schrieb:
> wir können jetzt ja anfangen zu würfeln was er gemeint hat, das halte
> ich nur nicht für sinnvoll!

Das stimmt nicht, ich hatte das angesprochen:
und der TO hatte darauf geantwortet:

Matthias G. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Strom wird in A bzw. mA gemessen. Ah (Amperestunden) ist eine Einheit
>> für gespeicherter Ladung in einem Akku/Batterie.
>
> 1/3 meines Studiums war Elektrotechnik. Ich kenne den Unterschied, es
> ist einfach ein Tipp / Flüchtigkeitsfehler.

Phasenschieber S. schrieb:
> Ein Multimeter misst keinen Strom, es misst Spannung, nämlich Spannung
> über einem Shunt!

Und was ergibt sich dann nach dem ohmschen Gesetz?
Welche Größe wird angezeigt?

Phasenschieber S. schrieb:
> Er hat behauptet
>> 40-60mA Strom zu messen und das ist keine EMV mehr.
>
> Du hast noch nicht viele Messungen in deinem Leben gemacht, ich kann ein
> Lied davon singen :-)

Aber nicht dauerhafte 40-60mA durch ESD von einer Wasserleitung zur 
Schutzerde.
Wenn du das behauptest möchte ich das bitte sehen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Matthias.


> 100-120Hz laut Multimeter (welches zwischen Phase und N wie zu erwarten
> 50Hz misst).
~~~~~
~~~~
~~~
~~
~
> woher
> diese absurde Frequenz kommt?

Dein Multimeter misst ja als Zähler. Daher erhöht jede eingefangene 
Störung Deinen Zählwert. Daher ist eine Messung mit einem Frequenzzähler 
bei unsauberen Signal "meistens" zu hoch.

Ausserdem Oberwellen an irgendwelchen "nichtlinearen" Verbrauchern. Dazu 
zählt schon jedes Netzteil mit einer Diode im Eingang.

Und Schaltnetzteile und andere Geräte der Leistungselektronik 
produzieren auch fleissig Oberwellen und Störungen.

Mit freundlichen Grüßen: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Matthias G. (maeffjus)


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Udo S. schrieb:
> Das stimmt nicht, ich hatte das angesprochen:
> und der TO hatte darauf geantwortet:

Danke! Ich meine - ich Klugscheißer auch gerne, z.B. wenn jemand einen 
Elektromotor mittels der "KW-Zahl" beschreiben will.
Es sagt ja auch keiner CM-Zahl sondern Größe ;-)

Aber es war einfach ein Flüchtigkeitsfehler.

Bernd W. schrieb:
> Ausserdem Oberwellen an irgendwelchen "nichtlinearen" Verbrauchern. Dazu
> zählt schon jedes Netzteil mit einer Diode im Eingang.
>
> Und Schaltnetzteile und andere Geräte der Leistungselektronik
> produzieren auch fleissig Oberwellen und Störungen.

Ich kann halt ganz schlecht abschätzen wie sauber das Multimeter das 
rausfiltern kann. Bei den 230V/50Hz sicher einfach, da in der Leitung 
ein recht sauber zählbarer Frequenzübergang stattfindet.

Ich habe auch ein kleines Oszilloskop, ich bin mir aber nicht sicher ob 
das was bringen würde damit die Spannung zu betrachten.

Gruß & Danke!

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Matthias.

Matthias G. schrieb:

> Ich kann halt ganz schlecht abschätzen wie sauber das Multimeter das
> rausfiltern kann. Bei den 230V/50Hz sicher einfach, da in der Leitung
> ein recht sauber zählbarer Frequenzübergang stattfindet.

Die 230V/50Hz sind schön niederohmig und Du hast ein gut brauchbares 
Signal/Störungsverhältnis. Immerhin sind Dein Signal niederohmige 230V.

Aber in einer Brummschleife oder möglicherweise irgendwelchen wilden 
Leitungen?


Mit freundlichen Grüßen: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Phasenschieber S. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Und was ergibt sich dann nach dem ohmschen Gesetz?
> Welche Größe wird angezeigt?

Du vergisst, daß das eigentliche Meßmodul sehr hochohmig/empfindlich 
ist, auch wenn es mit einem Shunt gebrückt ist und wenn sich auf der 
Leitung EMV-Anteile befinden, sprich HF-Anteile, dann können sie das 
Meßmodul stark beeinflussen.

@Mathias G
ergreife doch erstmal die einfachste Maßnahme: Brücke die beiden 
Messkabel direkt am Messgerät mit einem 100nF-Kondensator und schau dir 
dann die Messwerte nochmal an.

von Udo S. (urschmitt)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Du vergisst, daß das eigentliche Meßmodul sehr hochohmig/empfindlich
> ist, auch wenn es mit einem Shunt gebrückt ist und wenn sich auf der
> Leitung EMV-Anteile befinden, sprich HF-Anteile, dann können sie das
> Meßmodul stark beeinflussen.

Das glaube ich nicht. Diese HF würde durch den Shunt niederohmig 
kurzgeschlossen.
Deine Annahme würde nur dann stimmen wenn man davon ausgeht, daß der 
Shunt für diese angenommene HF hochohmig wäre wegen seiner parasitären 
Induktivität.
Nur wo bitte soll so eine starke HF Einstrahlung an eine metallene und 
eigentlich geerdete Wasserleitung kommen.
Da müsste ja direkt daneben eine eingeschaltete offene Mikrowelle mit 
defektem Tüschalter stehen. Oder er hätte sein Handy direkt neben dem 
Messgerät liegen (Siehe EEV Blog)

Wer misst misst oft Mist. Völlig richtig, deshalb hatte ich auch 
geschrieben ich würde gerne mal ein Bild der Messung incl. Anschluss und 
Anzeige des Messgeräts sehen (Strommessung).
Aber bevor ich das jetzt einfach als Fehlmessung wegen starker EMV abtue 
würde ich zuerst mal schauen ob es nicht doch eine Fehlverdrahtung der 
Hausinstallation incl. Erdung ist, zumal der TO auch schreibt dass er 
"Kribbeln" spürt.

Da sowas nicht gut "remote" mit guten Ratschlägen zu machen ist, hatte 
ich oben ja auch schon geschrieben, dass er im Zweifel da mal jemanden 
mit Ahnung hinzuziehen soll.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Das glaube ich nicht. Diese HF würde durch den Shunt niederohmig
> kurzgeschlossen.

Ich will jetzt nicht darauf herumreiten, nurnoch einen Hinweis:
Solch ein Meßmodul misst natürlich zwischen seinen beiden Polen zu 
erwartende Spannungsformen, jedoch ein HF-Eintrag auf beiden Polen nimmt 
unvorhersehbare Wege und kann viel Ungemach herbeiführen.

Das sind ja alles Kannsein-Vorschläge und keine Festlegungen und wenn 
man mit simplen Maßnahmen soetwas schonmal ausklammern kann, ist doch 
alles gut.

von Udo S. (urschmitt)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Das sind ja alles Kannsein-Vorschläge und keine Festlegungen und wenn
> man mit simplen Maßnahmen soetwas schonmal ausklammern kann, ist doch
> alles gut.

Da stimme ich zu :-)

von Hell-Mut (Gast)


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Hallo zusammen.
Gerade im Zusammenhang mit einer Wasch(Spül)maschine hatte ich einen 
ähnlich gelagerten Fall. Fehler war, der Schutzleiter im Steckdosenkreis 
war unterbrochen. Die Erklärung war, über das geerdete Netzfilter der 
Maschine kam eine Spannung um ebenfalls etwa 120Volt (Duspol) auf den 
Reststromkreis. Das spürte man z.B. am nebestehenden Kühlschrank durch 
"kribbeln". Da mal schauen.
Hochohmige Digitale Messgeräte sind tatsächlich  zu empfindlich für 
solche Messaufgaben. Jede Messstrippe wirkt schnell mal wie eine 
Antenne.
Ein Alter Elektriker ging immer mit einer Glühlampe auf Fehlersuche in 
220Volt Stromkreisen.
                     Gruß, Hell-Mut

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