Hallo, ich bin in meinem Job leider unglücklich geworden und ich würde mich über Ratschläge freuen, denn hier tummeln sich ja Entwickler, Projektleiter usw. vom Fach. Aber von vorn: Ich habe nach meinem Informatik-Studium vor ca. 15 Jahren bei einem großen Betrieb als Embedded SW Entwickler angefangen und bin dort immer noch. Stellt euch typische automotive Zulieferer wie Bosch, Conti oder ZF vor, Tariflohn und 13. Gehalt, 35h Woche, also alles super, oder? Leider nicht. Ich hab dort angefangen als Firmware Entwickler, d.h. Treiberprogrammierung, RTOS Betriebssysteme, Mikrocontrollersysteme von Klein bis Groß auch mit Kontakt zur Hardwareentwicklung. Am Anfang habe ich nur vereinzelte Treiber und Sensoren programmiert, später dann ausgewachsene Mikrocontrollersysteme mit allem Drum-und-Dran. Nach ungefähr 10 Jahren hatte ich meinen ersten "Durchhänger". Das hatte hauptsächlich mit Differenzen zwischen Kollegen und meinem damligen Teamleiter zu tun und weniger mit der Materie selbst. Irgendwann gab es dann eine größere Umstrukturierung der Teams und ich hatte ein ganz neues Team und auch einen neuen Teamleiter (der es bis heute ist). Ihm hab ich von Anfang an reinen Wein eingeschenkt und pflege ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihm. Er führt nach den Prinzipien "teile und herrsche" sowie "fordern und fördern". Er gibt wirklich nützliche Tipps und hält bisher was er versprochen hat. Er kam dann schon nach wenigen Monaten mit einer Idee zu mir und sagte, ich sollte sowas wie der Gruppenleiter der Firmware werden. Also für ihn der erste Ansprechpartner, der neben fachlichen Themen auch ein bisschen Monitoring betreibt und PL-Themen angeht und für ihn Informationen konsolidiert und bewertet. Unter der Bedingung, dass ich kein reiner Projektleiter werde und weiterhin technische Themen bearbeiten möchte, stimmte ich zu. Es gab auch noch einen anderen "Gruppenleiter" der die Middleware betreut hat. Zusammen waren wir über mehrere Jahre hinweg ein effizientes Duo - jeder in seiner Domäne. Für mich war das ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Organisation und technischer Diskussion. Dann kam der Tag X und der andere Gruppenleiter wurde von jetzt auf gleich Teamleiter und ich hab das Gesamtpaket geerbt aus Firmware und Middleware. Und da fängt das Drama nun an: Während ich mit meiner Firmware ein überschaubares Feld hatte, muss ich mich jetzt fast ausschließlich um die Middleware kümmern, weil da soviele Probleme sind. Das sind ausschließlich organisatorische und soziale Themen. Inzwischen bin ich also echter Projektleiter von 6+6=12 Mann und das macht mir wirklich zu schaffen. Nicht nur, dass wir da ein paar schwierige Charaktere im Team haben, sondern hab ich jetzt auch viel Kontakt zum Kunden und bin nicht mehr nur für meinen TL Ansprechpartner, sondern gleich für die ganze Abteiltung. D.h. alles vom Management schlägt ungefiltert bis zu mir durch. Und dieser Job ist sehr stressig, ist mit vielen Überraschungen verbunden und man ist sehr sehr oft der "Prellbock" für Frust aus allen Richtungen. Und jetzt bin ich genau da, wo ich nicht hin wollte: reiner Projektleiter. Und das auch noch ohne jede Schulung, einfach ins kalte Wasser geworfen "du kannst das". Ich mache das jetzt bald ein Jahr so und in mir wächst die Unzufriedenheit und ich vermisse die Technik. Mir fehlt oft der Sinn in der Aufgabe und ich empfinde die meisten Tätigkeiten als lästig oder nervig, z.B. QS, Prozesse, KM, usw. Ich bemerke einerseits diffuse Gefühle wie Ablehnung, Resignation, Zynismus, Agression in mir und genieße andererseits vielen Freiheiten im Betrieb, ein hohes Maß an Anerkennung, vor allem der jungen Kollegen und natürlich auch ein besseres Gehalt. Gleichzeitig bemerke ich aber auch einen permanenten Druck von seiten des Managements, dass ich jetzt auch "abliefern" muss. Die alten Probleme werden inzwischen mehr und mehr als meine Probleme wahrgenommen und der alte Gruppenleiter fühlt sich nicht mehr dafür zuständig. Für mich sieht es im Nachhinein an vielen Stellen so aus, als wurde die hässliche Braut reichlich geschmückt. Auch gibt es immer wieder sehr unangenehme Audits, also Behördenvertreter die Nachweise, Zertifikate, Vorgehensweisen, usw. sehen möchten und sehr unangenehme Fragen stellen. Mein Chef möchte mich unbedingt in dieser Position halten und steht hinter mir, weiß aber, dass ich unzufrieden bin. Wenn ich hinschmeiße, hat mein Chef ein richtiges Problem, denn wir haben im Team eher nur Arbeitsbienen aber keine Projektleiter-Typen mit ausreichend Sozialkompetenz. Wie soll ich mich jetzt verhalten? Wie komme ich ohne Gesichtsverlust aus dieser Nummer wieder raus? Ich mag meine Firma und identifiziere mich mit ihren Produkten, aber ich mag diesen Job und die Tätigkeit nicht. Ich schätze meine Kollegen, kenne mich gut aus und ich möchte dort eigentlich nicht weg. Es gibt auch ein paar offene Stellen, die teilweise interessant sind, aber ich müsste Abstriche hinnehmen. Das hätte so ein Geschmack von "Zurück ins Glied". Was sagt ihr dazu? Wie würdet ihr vorgehen? Wart ihr schonmal in so einer Situation? Gruß, Lastesel
Lastesel schrieb: > Es gibt auch ein paar offene Stellen, die > teilweise interessant sind, aber ich müsste Abstriche hinnehmen. Ich komme von einem Mittelständler der in solchen Dingen recht offen ist. Ein früherer Entwicklungsleiter kurz vor der Rente leitet jetzt nur noch Hardware und hat einen ganz jungen Entwicklungsleiter über sich akzeptiert. Ein "Fleissbienchen" hat mal die Reparaturabteilung geleitet. Sagt selbst: 1x und nie wieder. Der ist jetzt der der die hoffnungslosen Fälle wieder zusammenflickt, ohne Administrativ- oder Führungsfunktion. Unser ehemaliger Softwareleiter hat in die Hardware gewechselt und rettet uns jetzt alles was bei Embedded Hardware so vor den Baum gehen kann. Administrativ: einfacher Entwickler. Wir haben hier noch mehr so Beispiele. Ja, das ist mit Abstrichen verbunden. Vor allem Geld und Entscheidungskompetenz aber wenn es dich glücklich macht kann das trotzdem ein sinnvoller Weg sein. Ein "ich bin das nicht", "das macht mich nicht glücklich", "ich kämpfe lieber mit technischen Problemen als mit Menschen" sollte für alle mehr als genug Erklärung sein. Was viele nicht einsehen wollen: Ja, auch Führung, Leitung und Management das ist echtes und oftmals hartes Arbeiten von dem man völlig erschöpft nach Hause kommt. Technische Probleme kann man lösen. Menschliche im wesentlichen betreuen oder feuern. Beides kann ziemlich viel Kraft kosten. auf gute Entscheidungen kleines Licht
Dieses "Ich kann mich um diese andere Sache gerne kümmern, möchte aber weiterhin Entwicklungsaufgaben ausführen" geht über kurz oder lang eigentlich IMMER schief :) Aber meiner Erfahrung nach muss ein guter Projektleiter sogar möglichst tief in der eigentlichen Technik involviert sein. Nur so kann man am besten Probleme und Chancen identifizieren. Nur gibt es in diesem Bereich halt ganz starke Eigendynamiken, die einen immer wieder aus der Technik heraus drängen, d. h. man muss da immer selbst aktiv gegensteuern. Vielleicht kannst du ja im ersten Schritt versuchen Tätigkeiten, die dich belasten, zu delegieren. Ansonsten: Bewerbe dich einfach mal bei anderen Firmen. Ist eh nie verkehrt CV usw. aktuell zu halten. Wie heißt es so schön: Auch andere Mütter haben schöne Töchter. Dass du bereits die eine perfekte Firma für dich gefunden hast, ist statistisch schlicht sehr unwahrscheinlich ;)
Lastesel schrieb: > Mein Chef möchte mich unbedingt in dieser Position halten und steht > hinter mir, weiß aber, dass ich unzufrieden bin. Wenn ich hinschmeiße, > hat mein Chef ein richtiges Problem Wie wär's mit: "Chef, ich weiß du möchtest mich in dieser Position halten, aber ich bin darin nicht zufrieden. Bitte suche einen anderen Projektleiter für die Middleware, ich möchte wieder mehr entwickeln."
Hallo Lastesel, interessanter Bericht - hätte ich vor 10 Jahren fast genau so schreiben können. Ich war in der gleichen Situation wie Du, meine Komfort-Zone war die Technik, in der ich auch sehr erfolgreich war. Irgendwann wurde der Projektleiter wegbefördert, und die GL bat mich, die Aufgabe zu übernehmen. Die Frage war vordergründig so gestellt, dass es alleine meine Entscheidung wäre, aber tatsächlich wäre eine Absage meinerseits so interpretiert worden, als würde ich keine Verantwortung in dieser Situation übernehmen und die Firma hängen lassen. Das erste Jahr war die Hölle, zum Einen wegen der Koordination von 40 Mitarbeitern an vier Standorten, zum Anderen wegen der jetzt auch zu behandelnden menschlichen Seite mit Problemkollegen und Spannungen im Team. Die GL hatte mir verschiedene Fortbildungen für die administrativen Werkzeuge (reporting, Budget, Einkauf, Zeitplanung) gegeben, aber nichts, was mich auf die menschlichen Aspekte einer solchen Aufgabe hätte vorbereiten können. Ich habe drei Jahre gebraucht, um mich in die Rolle richtig einzufinden - mit einer kleinen Krise zwischendrin, die meine Karriere durchaus hätte gefährden können. Heute denke ich, dass diese Zeit mich in meiner persönlichen Entwicklung enorm weitergebracht hat. Es war auch der richtige Zeitpunkt dafür, zehn Jahre später hätte man mir eine solche Aufgabe nicht mehr angeboten, und ich wäre in der Technik versackt. Jeder reagiert in einer solchen Situation anders; ich habe Kollegen, die sich innerhalb von 6 Monaten in eine solche Rolle einfinden. Ich gehöre nicht dazu, und Du offensichtlich auch nicht. Das heisst aber nicht, dass wir schlechter sind für den Job. Ich denke, Du solltest offen über Deine "Herausforderung" kommunizieren, vielleicht um ein begleitendes Training bitten (das hängt etwas von der Firmenkultur ab), und das Ding durchziehen. In 12-24 Monaten wirst Du froh sein, dass durchgezogen zu haben, und auch Lust an noch grösseren Aufgaben bekommen. Und selbst wenn nicht, bist Du trotzdem der Mann, der sich der Herausforderung gestellt hat. Viel Erfolg!
Lastesel schrieb: > wo ich nicht hin wollte: reiner Projektleiter Rede offen mit Deinem Chef. Wenn der von Dir nichts halten würde, hättest Du diesen Posten nicht. Wenn Du derzeit mehr verdienst als Deine Kollegen, wirst Du wieder Abstriche machen müssen. Der schwierige Punkt kommt eigentlich erst danach. Dann, wenn Du Dich wieder zurück ins Entwicklerteam begibts. Je nachdem wie die so drauf sind wird man Dich trietzen und hinter vorgehaltener Hand als Versager der es nicht gepackt hat hinstellen. Das musst Du dann aushalten können. Mit den Kollegen zu reden, das du so wie es läuft nicht glücklich bist und wieder zurück ins Team willst, könnte helfen, ist aber keine Garantie. Und wer wird der nächste Projektleiter? Wahrscheinlich der, der Dir schon immer das Leben schwer gemacht hat, weil er meinte das alles besser zu können. Ist schwierig und hängt sehr davon ab wie belastbar Du bist und wie gut Du die sozialen Probleme gelöst bekommst. Aber genau da scheint es ja zu krachen. Also aus der Ferne betrachtet, ohne Dich und Deine Kollegen zu kennen, könnte es sinnvoller sein mit dem geilen Status des Projektleiters eine neue Fa zu suchen und gleich klarzustellen das Du wechselst um eben NICHT mehr Projektleitung zu machen. Kann aber auch total schiefgehen.
Nimm den gescheitesten der anderen 6 und übertrage ihm das offene Amt, das Du kommissarisch 1 Jahr übernommen hast.
Tipp von einem Programmierer: "Lassen sie sich nicht frustrieren" -> man wird ineffektiv usw. (Think Like a Programmer, Spraul) Der Hinweis ist wirklich gut, und man kann sich den Spruch zumindest irgendwo hinschreiben, wo man den noch eine Weile sehen kann, ohne dass der dann bald übersehen wird. Ein Imker meinte auf einem Imkerlehrgang mal, dass ein Kollege sich den Hinweis darauf, den Honig umzurühren, auf den Badezimmerspiegel geschrieben hatte. Das sollte recht brauchbar gewesen sein.
Beitrag #6933497 wurde von einem Moderator gelöscht.
Lastesel schrieb: >Ich mache das jetzt bald ein Jahr so und in mir wächst die >Unzufriedenheit und ich vermisse die Technik. Mir fehlt oft der Sinn in >der Aufgabe und ich empfinde die meisten Tätigkeiten als lästig oder >nervig, z.B. QS, Prozesse, KM, usw. Ich bemerke einerseits diffuse >Gefühle wie Ablehnung, Resignation, Zynismus, Agression in mir und >genieße andererseits vielen Freiheiten im Betrieb, Welche denn? Freibier? Schöner Parkplatz? Zimmer mit Grünpflanze? >ein hohes Maß an >Anerkennung, vor allem der jungen Kollegen Schön, aber das wiegt nicht die Schattenseiten auf. >und natürlich auch ein >besseres Gehalt. Schmerzensgeld! >Gleichzeitig bemerke ich aber auch einen permanenten >Druck von seiten des Managements, dass ich jetzt auch "abliefern" muss. Das ist dein JOB! Dafür kriegst du dein Geld! Wenn du aber in der Situation nicht die richtige Mentalität sowie Fähigkeiten hast, bist du dort falsch! So wie ein Veganer im Schlachthof! >Die alten Probleme werden inzwischen mehr und mehr als meine Probleme >wahrgenommen Uuuups! >und der alte Gruppenleiter fühlt sich nicht mehr dafür >zuständig. Für mich sieht es im Nachhinein an vielen Stellen so aus, als >wurde die hässliche Braut reichlich geschmückt. BINGO! Man hat den Sondermüll weiterverkauft! > Auch gibt es immer >wieder sehr unangenehme Audits, also Behördenvertreter die Nachweise, >Zertifikate, Vorgehensweisen, usw. sehen möchten und sehr unangenehme >Fragen stellen. Mein Chef möchte mich unbedingt in dieser Position >halten Warum? Weil du dumm genug bist, den Job zu machen? Oder weil du ihn zu gut machst? >und steht hinter mir, weiß aber, dass ich unzufrieden bin. Wenn >ich hinschmeiße, hat mein Chef ein richtiges Problem, Das ist SEIN Problem, nicht deins! >denn wir haben im >Team eher nur Arbeitsbienen aber keine Projektleiter-Typen mit >ausreichend Sozialkompetenz. Also muss ein Externer her. Nix ist dämlicher als einen ungeeigneten Mitarbeiter in Führungs- und Organisationsfunktionen reinzupressen! > Es gibt auch ein paar offene Stellen, die > teilweise interessant sind, aber ich müsste Abstriche hinnehmen. Welche denn? Weniger Geld? Wieviel? Geld ist nicht das Wichtigste. > Das > hätte so ein Geschmack von "Zurück ins Glied". Nö. Es war ein Versuch, der hat nicht so funktioniert, als daß man von Erfolg reden kann, also zurück zu einem funktionierenden Zustand. Das ist keine Schande, sondern GRößE!!! Denn ein dauerhafter Selbstbetrug macht dich kaputt! https://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip Das ist kein Witz, das bitterer Ernst! Schon mal überlegt, wieviel Leute sich das Leben zur Hölle machen, weil sie sich durch ihr Umfeld in eine Position drängen lassen, die ihnen einfach nicht liegt? > Was sagt ihr dazu? Wie > würdet ihr vorgehen? Wart ihr schonmal in so einer Situation? Jain.
Lastesel schrieb: > Ich mag meine Firma und identifiziere > mich mit ihren Produkten, aber ich mag diesen Job und die Tätigkeit > nicht. Ich schätze meine Kollegen, kenne mich gut aus und ich möchte > dort eigentlich nicht weg. Es gibt auch ein paar offene Stellen, die > teilweise interessant sind, aber ich müsste Abstriche hinnehmen. Das > hätte so ein Geschmack von "Zurück ins Glied". Was sagt ihr dazu? Wie > würdet ihr vorgehen? Ich würde an deiner Stelle lieber die o.g. Abstriche in Kauf nehmen. Diese erscheinen mir sehr viel weniger teuer als deine Zufriedenheit und psychische Gesundheit. Es ist es nicht wert sich selbst so verbiegen zu lassen für den Job, ein Arbeitsverhältnis ist eben nicht nur "möglichst viel Geld scheffeln und sonst ist alles egal". Du weißt jetzt, dass Projektleitung dir nicht liegt - dann werde aktiv und ändere etwas; nichts ist schlimmer als sich passiv unter Schmerzen seinem Schicksal zu ergeben, denn in diesem Fall hast du noch alle Hebel selbst in der Hand. Mag ja sein, dass dein Chef dadurch kurzfristig ein Problem mit deiner Nachfolge bekommt, wenn du deinen jetzigen Job abgibst, aber da darfst du ruhig egoistisch sein und in erster Linie an dich denken. Auf Dauer wirst du sonst unglücklich, wenn du einfach so weitermachst, wie man es von dir erwartet, aber irgendwann kommt dann vielleicht der große Knall (Burnout, Depression). Daher handle lieber jetzt so schnell wie möglich. Viel Erfolg!
Frage : Projektleitung - wie werd ich sie wieder los? Antwort : Kündigen
Schlaumaier schrieb: > Frage : Projektleitung - wie werd ich sie wieder los? > > Antwort : Kündigen Klasse! So wie man Schuppenflechte, Fußpilz und Kurzsichtigkeit auch durch Suizid beseitigen kann . . . Leute gibt's . . .
Falk B. schrieb: > Schlaumaier schrieb: >> Frage : Projektleitung - wie werd ich sie wieder los? >> >> Antwort : Kündigen > > Klasse! So wie man Schuppenflechte, Fußpilz und Kurzsichtigkeit auch > durch Suizid beseitigen kann . . . Love it, leave it or change it, so einfach ist das.
Shorty schrieb: > Love it, leave it or change it, so einfach ist das. Nicht in der Reihenfolge. Love it, change it or leave it. Wobei man beim change it 2 Varianten unterscheiden muss: 1: Man verändert aktiv das Problem. Geht oft nicht! 2. Man verändert seine Einstellung zum Problem. Wenn beides nicht funktioniert, leave it.
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Falk B. schrieb: > Klasse! So wie man Schuppenflechte, Fußpilz und Kurzsichtigkeit auch > durch Suizid beseitigen kann . . . > > Leute gibt's . . . Ist doch ne Lösung. Man, wenn ich eine Beförderung nicht will, dann sage ich das. Und zwar wenn ich sie bekomme, aber spätestens wenn ich damit nicht klar komme. Genau so wie es gute Leute gibt, die keine Führungsposition wollen. Und ich habe in meinen Berufsleben eine Menge Leute mit viel Fachwissen kennen gelernt die nie Abteilungsleiter o.ä. werden wollten. Die sind so gut, das die auch so die passende Kohle bekommen. Aber anstatt in seine Laden die Eier in die Hand zu nehmen, und den Chef zu sagen. "Sorry Chef aber das ist nix für mich" stellt man es öffentlich zu Schau. Kein Wunder das man alles mit Warnhinweisen voll stopft, nur weil Leute ihren Verstand verloren haben. Was erwartet der TO bei so einer Frage. Einer Frage die in ähnlicher Form schon gefühlt 1000x hier vorgekommen ist. ?!?!? In einen Mikrocontroller-Forum nicht in einen Selbsthilfe-Forum für Leute die Hilfe im Leben brauchen. ??!?!! In einen solchen Forum würde ich den TO mit Sicherheit eine andere Antwort geben. Aber hier nervt das Pycho-Gelabere langsam. Also war meine Antwort klar und deutlich. Er kündigt. Ich habe übrigens NICHT geschrieben SEIN JOB. Es reicht auch völlig aus, wenn der den Chef an*kündigt*, das er für den Job nicht geeignet ist. Aber wie oben schon erwähnt. Man muss den Leuten für alles ne Anleitung geben, weil die ein Scheuklappen denken haben. Falk B. schrieb: > Leute gibt's . . . Ja mich. Ein Mensch den sein langes Leben lang, noch nie einer ans Händchen nehmen musste um Gesellschafts-Probleme zu lösen.
Falk B. schrieb: > 2. Man verändert seine Einstellung zum Problem. Warum sollte man sich das antun wollen?
Shorty schrieb: >> 2. Man verändert seine Einstellung zum Problem. > > Warum sollte man sich das antun wollen? Weil es manchmal sinnvoll ist und funktioniert.
Schlaumaier schrieb: > Ja mich. Ein Mensch den sein langes Leben lang, noch nie einer ans > Händchen nehmen musste um Gesellschafts-Probleme zu lösen. Ach, DU warst das Kleinkind in meiner Kita, das schon alles konnte. MENSCH!
Falk B. schrieb: > Shorty schrieb: >>> 2. Man verändert seine Einstellung zum Problem. >> >> Warum sollte man sich das antun wollen? > > Weil es manchmal sinnvoll ist und funktioniert. Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dumme ist.
Pleitergeier schrieb: > Ach, DU warst das Kleinkind in meiner Kita, das schon alles konnte. > MENSCH! Jedenfalls konnte ich im Kindergarten mehr als nur herum heulen. Wenn mir was nicht passte, habe ich nicht geheult, sondern meiner Erzieherin das klar gemacht. Genau wie in der Schule, in der Ausbildung, im Job und allen Leuten die mich genervt haben. Mit einfachen klaren Worten ohne Beleidigungen und Beschimpfungen. So hat mich nämlich meine Mutter erzogen. Ist die Sache mit "Wie man in den Wald ruft, so schalt es ein entgegen" o.s.ä. Was den TO angeht. Wer nicht ruft, der bekommt auch keine Antwort. !!
Wow, ich bin begeistert wie viele Antworten hier innerhalb kurzer Zeit kommen! Vielen Dank, das sind ja super Impulse. Das Peter-Prinzip hab ich schonmal gehört und ja, es stimmt leider sehr oft. Mich hat es innerhalb kürzester Zeit nach oben gesaugt und bei der nächsten oder übernächsten Rochade wird bestimmt die Frage kommen, ob ich nicht auch Teamleiter kann. Die Abstände zwischen den Umstrukturierungen werden immer kürzer. Wenn ich mir den Workload unserer TLs ansehe, dann finde ich das aber eher abschreckend als attraktiv. Ich habe für mich diese Möglichkeiten ausgemacht: 1. Augen zu und durch, ich bleibe PL und versuche in Zusammenarbeit mit meinem Chef die Situation zu verbessern. Dann lache ich entweder eines Tages über mein altes Ich oder ich bin komplett kaputt. 2. Ich schmeiß hin und mach wieder meinen alten Job. Weniger Geld, "Er hats nicht hinbekommen", die alten Probleme sind wieder da. 3. Ich mach intern einen Stellenwechsel. Es gibt 1-2 Stellen, die in Frage kommen würden. Ähnliches Anforderungsprofil, aber bisschen anderer Fokus. Der Chef wäre derselbe ... 4. Ich wechsle die Firma und nutze die PL-Position geschickt im CV aus. Ich tendiere zu 3 oder 4. Momentan rollen sich mir die Fußnägel hoch, wenn ich dran denke, dass Montag wieder der Wahnsinn beginnt und ich mir schon seit Tagen Gedanken um die immer gleichen Fragen mache. Und ja, ich denke darüber nach mich direkt im Anschluss an den Urlaub erstmal krankschreiben zu lassen. Falls das noch nicht ganz klar gewesen sein sollte: Mein Chef weiß, was los ist. Ich hab das klar kommuniziert, dass es so für mich nicht weitergehen wird. Es muss sich etwas ändern. Gesagt hab ich es ihm vor 2 Monaten, nochmal nachgeschärft kurz vor Weihnachten und dann Frist gesetzt bis Ende Januar. Die Mühlen mahlen langsam in so großen Konzernen und ich tu mich auch schwer mir vorzustellen, wie die Veränderung "schnell" gelingen soll. Ich fand die Idee nicht schlecht, hier im Forum zu schreiben! Ich spreche lieber mit Leuten vom selben Fachbereich als mit ... keine Ahnung, gescheiterten Lehreren, Buchhaltern, Beamten oder sonst wie Beschäftigten, die sicher aus ganz anderen Gründen keine Lust mehr auf ihren Job haben als ich. Wem's nicht gefällt, der muss ja nicht antworten, oder? :-) "Einfach kündigen" kann man schon machen, wenn man ungebunden ist und nur für sich verantwortlich ist. Bei Haus und Hof, kleinen Kindern und aktuell Alleinverdiener, muss man vielleicht eine Sekunde länger darüber nachdenken. Gruß, Lastesel
Lastesel schrieb: > Falls das noch nicht ganz klar gewesen sein sollte: Mein Chef weiß, was > los ist. Ich hab das klar kommuniziert, dass es so für mich nicht > weitergehen wird. Es muss sich etwas ändern. Gesagt hab ich es ihm vor 2 > Monaten, nochmal nachgeschärft kurz vor Weihnachten und dann Frist > gesetzt bis Ende Januar. Wenn von deinem Chef keine eindeutige Rückmeldung kommt, dass sitzt er das aus, da braust du eigentlich nicht bis zum Ende der "Frist" warten. Zudem ist eigentlich klar dass du keine Unterstützung bekommen hast und bekommen wirst. Dir bleibt nur zu gehen.
Shorty schrieb: > sitzt er > das aus Der Verdacht steht im Raum, ja. Die Frist ist bewusst gewählt, weil da der nächste Release Candidate geplant ist. Ich möchte wenn dann einen sauberen Abgang machen.
Shorty schrieb: > Falk B. schrieb: >> 2. Man verändert seine Einstellung zum Problem. > > Warum sollte man sich das antun wollen? Weil das oft die schnellste und einfachste Lösung ist. Sonst muss man ja immer alles hinwerfen wenn vieles passt aber eben diese eine Sache nicht, die einen fertig macht. Wenn man sich darüber aufregt warum sich alle anderen nicht ändern, sollte man sich ruhig mal die Frage stellen, warum man sich dann nicht einfach selbst ändert. Um es mit den Worten eines sehr geschätzten Ex-Kollegen zu sagen: 'Ich habe versucht die GF zu beraten. Ich habe festgestellt das sie nicht beraten werden möchte. Nun tue ich was man mir sagt.' Man kann natürlich auch wütend, brüllend, tobend gegen Windmühlen kämpfen und sich zum Idioten mit Magengeschwür machen.
Lastesel schrieb: > Der Verdacht steht im Raum Nö, sonst hätte er dir Zusagen gemacht, was er aber offenbar nicht will oder kann. Du bist am Zug.
Max M. schrieb: > Um es mit den Worten eines sehr geschätzten Ex-Kollegen zu sagen: > 'Ich habe versucht die GF zu beraten. Ich habe festgestellt das sie > nicht beraten werden möchte. Nun tue ich was man mir sagt.' Er hat innerlich gekündigt und erfüllt nur noch seinen Arbeitsvertrag. Das ist keine Lösung, sonder Schwachsinn.
Shorty schrieb: >> nicht beraten werden möchte. Nun tue ich was man mir sagt.' > > Er hat innerlich gekündigt und erfüllt nur noch seinen Arbeitsvertrag. > Das ist keine Lösung, sonder Schwachsinn. Nö. Für viele ist ein Job ein Job. Geld gegen Arbeitsleistung. Keine Selbstverwirklichung und Weltrettung. Wer mehr will, kann das tun. Nur meist halt in einer anderen Firma oder selbstständig.
Beitrag #6933779 wurde von einem Moderator gelöscht.
Shorty schrieb: > Das ist keine Lösung, sonder Schwachsinn. Na, aber recht gut bezahlter Schwachsinn. Er hat den Job eben nur noch als Job gesehen der sein Leben finanziert, weil bei der GF eine andere Arbeitsweise nichts brachte. Wer motiviert war und leisten wollte, hat sich jeden Tag die Pest geärgert über die idioten in Nadelstreifen. Er konnte das ausblenden und hat die Scheisse nicht mehr mit nach Hause genommen.
Lastesel schrieb: > Das Peter-Prinzip hab ich schonmal gehört und ja, es stimmt leider sehr > oft. Mich hat es innerhalb kürzester Zeit nach oben gesaugt und bei der > nächsten oder übernächsten Rochade wird bestimmt die Frage kommen, ob > ich nicht auch Teamleiter kann. Nur weil eine Beförderung stets wie eine Auszeichnung und gute Sache von den Chefs verpackt wird, muss sie das für dich persönlich noch lange nicht sein, sogar manchmal ganz im Gegenteil. Jedoch einmal diesen Weg beschritten, ist ein Zurück meist schwierig bis unmöglich, aber in jedem Fall mit einem Loser-Image versehen. Daher sollte man sich sowas gut überlegen. Es ist keine Schande, eine berufliche Position, die in einem nicht liegt, abzulehnen.
Falk B. schrieb: > Nö. Für viele ist ein Job ein Job. Geld gegen Arbeitsleistung. Keine > Selbstverwirklichung und Weltrettung. Und die Lebenszeit, die man gegen Geld eintauscht sollte man nicht ohne Not für irgendwelchen Schwachsinn opfern, sondern etwas tun, was einigermaßen Stressarm ist. Es ist einfach Quatsch sich dem "Problem anzupassen", statt sich was neues zu suchen.
Jan H. schrieb: > Wie wär's mit: "Chef, ich weiß du möchtest mich in dieser Position > halten, aber ich bin darin nicht zufrieden. Bitte suche einen anderen > Projektleiter für die Middleware, ich möchte wieder mehr entwickeln." +1
Hallo Lastesel, so wie Dir ergeht es ganz vielen, aber kaum einer redet drüber. Die einen schmeißen hin, die anderen packen es und die dritten gehen darin kaputt. Das Du hier suchst ist eine Lösung, das klingt verständlich. Wenn ich lese, dass Du seit 15 Jahren in dem Konzern bist, dann wäre meine Empfehlung erstmal zu reflektieren ob Du wirklich weißt wie der Laden funktioniert. Und dann vielleicht auch ob dir klar ist warum Du jetzt als PL èrnannt wurdest? Letzteres ist vielleicht am einfachsten: persönliche Fähigkeiten in der Vergangenheit bewiesen, Vertrauen von Deinem Chef, kein besserer Kandidat, keine freie Stelle genehmigt, Kanditat hat abgesagt, Betriebsrat hat alles geblockt, Nachwuchsführungskraft, Abteilungsleiter hat XX Gruppenleiter stellen die besetzt werden müssen (Statussymbol), Zielvereinbarung vom Chef, etc. Wie so ein Laden funktioniert sollte man nach 15 Jahren wissen, wenn nicht war man nie dran interessiert und dann ist der PL auch definitiv die falsche Stelle. Ich habe z.B. in einem inhabergeführten KMU angefangen, bin dann irgendwann in einen Konzern gewechselt und darin dann vor ein paar Jahren nochmal die Buisness Unit gewechselt. Klassische Matrixorganisation und viel Projektarbeit. Abteilungsleiter sind alle alt und eingesessen oder jung und ackern sich für AT kaputt. Bei den Projektleitern sieht es ähnlich aus, die jungen, motivierten und kinderlosen bekommen die kritischen Projekte - die Erfahrenen bekommen die gar nicht, weil die sich schon bzgl. Work-Life mit Famile und Kindern die Finger verbrannt haben (Scheidung) oder rechtzeitig die Balance befunden haben. In meinem letzten Projekt hat der PL zwischendrin Kinder bekommen, bei der AT-Verhandung wurde er verarscht und jetzt macht er mehr Work-Live und das Nachfolgeprojekt hat ein Neuer. Zielvereinbarungen von Führungskräften führen Regelmäßig zu Blindleistungen oder Feuerwehreinsätzen zu den Quartalübergängen. Ich komme aus der Entwicklung, im letzten Projekt hatte ich eine Leitungsrolle. Jung, naiv habe ich sie erstmal angenommen und immer gedacht Back to the Roots geht immer. Irgendwann ist diese Tür zugeschlagen worden, denn mein alter Abteilungsleiter ist gechasst worden und der neue... naja jung, naiv, kinderlos und mit Zielvereinbarung. Ich habe in dem Projekt dann durchgezogen, viele Federn gelassen aber irgendwann verstanden worum es geht. Es geht nicht immer um die beste techn. Lösung, im Projektgeschäft macht man Risikominimierung, kämpft um gute Entwickler (intern, extern), Cost-To-Complete, Begründung von Entscheidungen (und wenn es das X.te mal ist - manchmal waren sie auch auf wagen Vermutungen), Diskussion mit der Q-Abteilung um Stage-Gates, Meilensteine, Quality-Gates (wie es auch immer heißt) und Dokumente die vorliegen müssen, unklare Prozesse, unklare Verantwortlichkeiten, etc. Ob ich die Erfahrung nochmal machen möchte, keine Ahnung. Es war lehrreich und drei Dinge habe ich mitgenommen: 1. mache Dein Hausaufgaben (arbeite nicht schlampig, triff keine Entscheidungen aus dem Bauchgefühl oder wenn dann steh dazu und merke Dir warum aus dem Bauchgefühl diese Entscheidung getroffen wurde, sammel Deine eMails, habe schlüssige Argumentationsketten, etc.) 2. Halte Deinen Entwickler den Rücken frei (lass sie arbeiten, kümmer Dich um die Organisation wie Mitarbeiter, Kostenträger, Meilensteine, Dokumente, kenne die Prozesse oder kenne jemanden der sie kennt) 3. habe ein Netzwerk in der Firma (Leute die Deine Arbeit kennen, Leute die dir helfen - auch ohne Kostenträger) Und ja, auch ich bin technisch ein wenig abgehängt worden. Aber meine Entwickler wissen dass ich die Grundtechniken beherrsche und notfalls auch den Schraubendreher oder das Layoutprogramm selber bediene oder den Code selber schreibe (auch wenn ich mich da wieder einarbeiten müsste) und auf Architekturebene können wir gut zusammenarbeiten. Manchmal haben junge Kollegen auch sehr gute Ideen, aber dann muss man auch mal abblocken und sagen wonach es geht, Erfahrungen bei der Wartung, Erfahrungen durch zu viele Variante, Programmiersprachen, immer die neueste Entwicklungsumgebung, Fremdbibliotheken (ja, nein, siehe Log4J) Servicefälle, Hardwareausfälle, Einschreibung ins ERP System, etc... Da gibt es vieles was man, frisch von der Uni, nicht berücksichtigt. So jetzt habe ich viel geschrieben und wenig Inhalt präsentiert. Aber ich wollte nur sagen, auch anderen geht es so. Ich habe mich im übrigen nach dem Projekt viel mit Anforderungsmanagement auseinandersetzen müssen. U.a. auch weil es auf Grund des Zeitrahmens in dem Projekt doch einiges in den Spezifikationen nachzuarbeiten gab, aber auch weil es mich persönlich gefragt habe ob Anforderungsmanagement wirklich der Teufel ist (wie viele hier behaupten) oder es einen Mehrwert bringt. Eine zufriedenstellende Antwort habe ich da aber nicht. Mit einem Unterauftragnehmer haben wir aber eine Spezifikation nach Req-Eng. Methoden mehrfach angefasst, diskutiert und teilweise umgeschrieben und dann die Testfälle dazu spezifiziert. Es ist schon interessant wieviel Aufwand das ist, aber auch wieviel Verständnis in der Diskussion entsteht. Anforderungsdokumente, Modelle, SysML vielen graut es davor, weil die Q-Abteilung es will oder das ganze Mega-Akademisch aufgezogen wird. Alles nur Methoden um sich zu fragen: WIE ESSE ICH EINEN ELEFANTEN Also was will ich Dir mitgeben: Lerne die Probleme aus anderen Perspektiven zu sehen, spreche mit den anderen Stakeholdern (Kunde, Abteilungsleiter, Entwickler, Q-Abteilung, Vertrieb) und prüfe wo es Diskrepanzen gibt. Kläre ab wie die Aufgaben aussehen und wie das Definition of Done aussieht, oder wie das Ergebnis getestet wird. Beispiel: Wenn Dein Chef eine CTC (Cost-To-CompletE) will, dann kann das heißen er die Stunden auf die 0,25h genau will oder in 100er Stunden oder in 10er Stunden. Vielleicht will er auch nur seine PEP (Personal-Einsatz-Planung) abgleichen und da kommt es auf 20h nicht an. Wenn ich das aber nicht weiß, dann schätze ich was (vielleicht sogar nach Vier-Augen-Prinzip, Delphi-Methode, Cocomo-Methode) und verballere vielleicht sogar Resource. Vielleicht wollte Dein Chef auch Infos für seine Quartaulsmeldung-PPT: Best-Case: 2-Sprints a 10 Teamleute inkl. interner Tests für Quality-Gate XY / Worst-Case: 10-Sprints a 3 Teamleute + 2-Sprints externes Testen nach Requirement-Verification-TI / Risiko: ich bekomme keine externen Tester Das gilt allgemein, entwickel Methoden um Probleme anzugehen. Und da hab ich über das Einarbeiten in das Anforderungsmanagement einiges gelernt. (Was nicht heißt, dass es nicht woanders steht bzw. anders erlernbar ist. Bei mir war es halt Zufall und ich mir auf Grund meiner Historie als Entwickler häufig die Frage gestellt habe, hätte ich diese Spezifikation genauso implementiert und auch so getestet? ) Zuviel für diese Uhrzeit? Viele Grüße
Falk B. schrieb: >> Das >> hätte so ein Geschmack von "Zurück ins Glied". > > Nö. Es war ein Versuch, der hat nicht so funktioniert, als daß man von > Erfolg reden kann, also zurück zu einem funktionierenden Zustand. Das > ist keine Schande, sondern GRößE!!! Denn ein dauerhafter Selbstbetrug > macht dich kaputt! > > https://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip > > Das ist kein Witz, das bitterer Ernst! Schon mal überlegt, wieviel Leute > sich das Leben zur Hölle machen, weil sie sich durch ihr Umfeld in eine > Position drängen lassen, die ihnen einfach nicht liegt? +1 >> Was sagt ihr dazu? Wie >> würdet ihr vorgehen? Wart ihr schonmal in so einer Situation? Ja, aktuell. Ich habe es klar dem Vorgesetztem kommuniziert: dieses Projekt leite ich bis zum Ende, danach wieder meine alte Tätigkeit.
Ein Kollege von mir hat die Situation Mal mit Timeslotting gelöst: 3 Tage Projektleitung, 2 Tage Technik. Wenn es tageweise nicht selbst selbst mit einer App die Zeit getrackt. Wenn der Chef verstanden hat, dass man sonst weg ist, ist das möglich. Ich selbst betrachte die Leitungsaufgaben eher als Herausforderungen und versuche ein Set an Methoden zu entwickeln und durch diese Haltung es aktuell OK für mich weniger technisch unterwegs zu sein. Aber ich bin auch sehr frei in meiner Arbeitsweise und kann auch Ziele selbst definieren. Ich merke aber, dass, je mehr sich Dinge wiederholen, desto stärker habe ich den Drang wieder mehr technisch zu arbeiten.
Timeslotting funktioniert für mich leider nicht, das hab ich als erstes versucht. Es sind dermaßen viele Abhängigkeiten zu anderen da, dass eigentlich nur 2 halbe Nachmittage übrig bleiben, die nicht mit Meetings vollgeballert sind. Und wenn ich mir Zeitbereiche rausgeschnitten hab, hat das früher oder später für Ärger oder Nachteile gesorgt. Ich hab die Vermutung, dass bei uns die Führungsebene zu aufgebläht ist, das Zuständigkeiten unklar sind und man einfach keine Entscheidungen mehr hinbekommt. @Freddy Respekt, wieviel du geschrieben hast. In deinem Laden scheint es ganz ähnlich wie bei uns zu laufen. Matrix-Orga, Quality-Gates, CTC, usw. kommt mir alles sehr bekannt vor. Und weißt du was? Es langweilt mich... vor einem Jahr wusste ich das noch nicht und war noch neugierig, inzwischen bin ich ernüchtert. Vor allem braucht man einen unendlich langen Atem, um kaum messbare Veränderungen herbeizuführen. Mir kommt mein ganzes Tun oft wie eine Farce vor. Es geht immer nur darum die 20 Minuten im Managementcall unbeschadet zu überstehen und ein Bild von "die anderen sind schuld" zu zeichnen oder "eine Story zu erzählen" und zwischendurch die Entwickler mit ihren Eigenarten irgendwie bei Laune zu halten. Gleichzeitig fühlt man sich oft fremd im eigenen Team, weil man kein echter Entwickler mehr ist und sich die meisten über die Technik definieren. Die paar alten Hasen im Projektgeschäft beherrschen das Spiel aus Politik, Meinungsmache, gezielte Manipulation im Kampf um Budgets und Ressourcen ziemlich gut. Ich hab oft das Gefühl, die lachen über mich. Wie der Pate im Hinterzimmer, der mit dem Finger schnippt und schon darf ich im nächsten Managementausschuss tanzen und mich erklären. Ich finde es nicht erstrebenswert so zu werden und denke auch, das solchen Spielchen langfristig einem Unternehmen schaden.
Lastesel schrieb: > Wie soll ich mich jetzt verhalten? Wie komme ich ohne Gesichtsverlust > aus dieser Nummer wieder raus? Such Dir einen Arbeitgeber bei dem Du glücklich wirst. Auch wenn Du da vielleicht weniger verdienst. Aber Geld allein macht nicht glücklich. "Gesichtsverlust"? Sowas ist doch in DE sowas von unwichtig.
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René H. schrieb: > Such Dir einen Arbeitgeber bei dem Du glücklich wirst. Ganz so einfach ist es oft nicht. Frei sind oft Stellen, die schlecht bezahlt sind oder das Klima nicht stimmt. Für eine bessere Stelle braucht man Geduld oder Vitamin B.
Ja wenn man 120k+ beansprucht findet man sicher nichts. ;-)
Lastesel schrieb: > Und jetzt bin ich genau da, > wo ich nicht hin wollte: reiner Projektleiter. > [...] > Ich mache das jetzt bald ein Jahr so und in mir wächst die > Unzufriedenheit und ich vermisse die Technik. Das kann ich nicht nachvollziehen, die Abteilungsleiter die ich erlebt habe, haben immer die interessanten Sachen auf den Tisch bekommen. Konnten dann über technische Lösungen entscheiden, die dann der Entwickler umsetzen musste. Genauso Projektleiter (habe ich selber einige Zeit gemacht), die alle Facetten vom Produkt sehen und immer die Themen auf den Tisch bekommen, bei denen es gerade klemmt. Je nach eigenen Fähigkeiten kniet sich dann der Projektleiter in das Thema rein und begleitet es aktiv oder überlässt es komplett der Fachabteilung/den Entwicklern und lässt sich quasi nur absegnen, dass das Problem gelöst ist. Der Projektleiter ist aber eben nicht nur für letzteres da, gerade die technische Überwachung der Aufgaben ist für die Firma wertvoll, weil sonst keiner einen so großen Überblick über das Gesamte hat. Außerdem viele Reisen zu Niederlassungen, auf Baustellen usw. Nach meinem Eindruck eine ziemlich freie Aufgabeneinteilung. Dann übernimmt halt der Stellvertreter mal das Wochenmeeting und vieles wird deligiert. Natürlich gibt es auch Lästiges und Pflichtaufgaben. Aber ich denke, wenn die Technik außen vor ist, stimmt etwas an der Zeiteinteilung nicht, das Thema hat ja weiter oben schon jemand angesprochen. Also an was liegt es, dass du zu den interessanten Themen nicht kommst? Überforderung mit den Pflichtaufgaben? Oder machst du dir einfach selber zu viel Stress, setzt die Erwartungen höher, als dein Vorgesetzter? Ziehst die Arbeit an, anstatt auch mal zu sagen, dass das zeitlich nicht mehr rein passt? (Brauchst nicht antworten, ist nur zum drüber nachdenken). Je nachdem wie die Antworten auf die Fragen sind, heißt das, dass du was an deiner Herangehensweise ändern musst/kannst oder andere Konzequenzen ziehen. > Und dieser Job ist sehr stressig, ist mit > vielen Überraschungen verbunden und man ist sehr sehr oft der > "Prellbock" für Frust aus allen Richtungen. Auch da gilt wieder das gleiche. Vielleicht bist du mit der Aufgabe tatsächlich überfordert, oder hast den normalen Wahnsinn einfach noch nicht akzeptiert, bist noch zu perfektionistisch unterwegs. Oder misst der einzelnen Aufgabe einen zu großen Stellenwert bei. Treibst Zahnrädchen an, die auch von alleine drehen. Usw.
Lastesel schrieb: > Vermutung, dass bei uns die Führungsebene zu aufgebläht ist, das > Zuständigkeiten unklar sind und man einfach keine Entscheidungen mehr > hinbekommt. Typisches VEB-Problem. > inzwischen bin ich ernüchtert. Vor allem braucht man einen unendlich > langen Atem, um kaum messbare Veränderungen herbeizuführen. Mir kommt > mein ganzes Tun oft wie eine Farce vor. Es geht immer nur darum die 20 > Minuten im Managementcall unbeschadet zu überstehen und ein Bild von > "die anderen sind schuld" zu zeichnen oder "eine Story zu erzählen" und > zwischendurch die Entwickler mit ihren Eigenarten irgendwie bei Laune zu > halten. Gleichzeitig fühlt man sich oft fremd im eigenen Team, weil man > kein echter Entwickler mehr ist und sich die meisten über die Technik > definieren. Wilkommen im Dilbert-Universum! > Die paar alten Hasen im Projektgeschäft beherrschen das Spiel aus > Politik, Meinungsmache, gezielte Manipulation im Kampf um Budgets und > Ressourcen ziemlich gut. Ich hab oft das Gefühl, die lachen über mich. Zu Recht. Naive Fische wie du werden zum Frühstück gefressen. Und alle sehen amüsiert zu.
Lastesel schrieb: > kommt mir alles sehr bekannt vor Hey, willkommen in der mittleren Führungsebene eines Managementverseuchten Ladens. Nichts bewegen können, aber für alles verantwortlich sein. Der Prellbock zwischen dem Unmut der Kollegen und den Fantastereien der GF. Nur eine Sprosse auf der Kariereleiter eines anderen. Wenn Du das erkannt hast, bist Du doch schon recht weit. Du hast den Job, weil Du Dich von allen treten lässt, ohne das Spiel gut genug zu spielen das Du dem über Dir gefährlich werden könntest. Dir mag es um den laden gehen, denen über Dir geht es aber im wesentlich um Machterhalt und Ausbau ihrer Machtfülle Also wenn das absolut nicht Dein Ding ist, dann rede mit Deinem Chef. Klare Ansagen. Du willst zurück in die Entwicklung und gibst ihm Zeit bis ... einen Ersatz für Dich zu finden. Will oder kann er das nicht, dann wirst Du Dich nach einem anderen Job umsehen. Klare Vorstellungen äussern was Du tun willst und wo Du hinwillst. Quatscht er Dich tot, droht oder hält Dich hin weißt Du auch woran Du bist und verfolgst eben Plan B. Ist Dein Leben aber nicht Dein Laden. Also übernehme Verantowrtung für Dich und plane Deinen Weg. Unmutsäußerungen, Rückzugsgefechte und abwarten ob was besser wird, wird Dir nicht helfen. Mit dem Wissen was Du jetzt hast, kannst Du ein sehr verständnissvoller MA einer neuen Projektleitung sein. Du weißt welchem Druck der ausgesetzt ist, weil Du das schon durch hast. Trete ganz offiziell von der projektleitung zurück, begrüße die neue projektleitung mit offenen Armen und biete Deine Unterstützung an, wenn sie gewünscht ist. Mit ein wenig Glück weiß die das zu schätzen und Du hast einen schöneren Job und einen Stein im Brett bei der neuen Projektleitung. Oder eben einen neuen Job bei dem Du ganz neu anfangen kannst ohne irgendwelche Altlasten mit Dir rumzuschleppen. Du kannst den Laden nicht verändern. Die GF hält sich für die Lösung und alle anderen für das Problem. Jede konstruktive Kritik wird ohnehin nur als Gemecker und Renitenz wahrgenommen.
Max M. schrieb: > Du kannst den Laden nicht verändern. Eben. Womit die Option 1 des change it entfällt. > Jede konstruktive Kritik wird ohnehin nur als Gemecker und Renitenz > wahrgenommen. Naja. An der Einstellung sind schon ganze Staaten und Ideologien gescheitert, siehe ex. Ostblock.
Falk B. schrieb: > An der Einstellung sind schon ganze Staaten und Ideologien > gescheitert Das ist ja das Tolle wenn die GF erstmal so um sich selber kreist. Wächst der Laden, ist das ein Zeichen das man alles richtig macht. Schrumpft der Laden, dann findet man eben heraus das alles noch viel schlimmer wäre, wenn man es nicht so machen würde. Kündigen die Leute in Scharen, dann sind das eben MA die die notwendigen Veränderungen für eine goldene Zukunft nicht mitgehen wollten und man kann froh sein das die gehen. Findet man keine Neuen, weil Laden und Bezahlung eben einfach Scheisse ist, dann liegt das an dem Fachkräftemangel unter dem ja alle leiden. Lässt man sich aufkaufen weil man alleine nicht mehr zurecht kommt, hat ein verantwortungsvolles Management Synergieffekte gesehen und eine Entscheidung zum Wohle der Belegschaft und der Eigentümer getroffen. Fährt man den Laden komplett an die Wand, dann war es eben trotz überragendem Management in diesem herausforderndem Umfeld nicht möglich weiter verantwortungsvoll wirtschaften zu können und man musste die Verluste begrenzen. Die GF sieht immer nur was sie an Umsätzen macht. Sie sieht aber nie was sie für Umsätze machen könnte, wenn sie ihren Job mal gut machen würde. Die GF entscheidet was gut ist und da sie das alles selbst entschieden haben ist es eben auch gut. Ein Bauer hört auch nicht auf den Ochsen der den Flug zieht, obwohl der ganz vorne unter dem Joch Dinge sehen kann, die der Bauer an den Zügeln nicht erkennt, weil er sich nie in die Position des Ochsen begibt. Der prügelt lieber den faulen Ochsen bis er zusammenbricht und sagt sich dann das der eh schon alt war und andere Ochsen das ja auch schaffen. Also braucht er ständig neue Ochsen, statt mal den Flug zu reparieren oder seine Arbeitsweise zu ändern. Ist erstmal die Struktur etabliert worden in der nur noch Leute befördert werden die einem sagen was man hören will und einem die Kennzahlen liefern die man haben will, unabhängig davon ob das alles nur erlogen und ertrickst ist, dann ist der Laden rettungslos verloren. Man hat sich von allem abgeschottet das noch eine strukturelle Veränderung bewirken könnte. Ein renomiertes Beratungsunternehmen das man für eine Fantastillion beauftragt, könnte einem vielleicht noch sagen was alles falsch ist, aber aus den eigenen Reihen wird das nicht mehr passieren. Jeder der das versucht bekommt so lange Druck bis er innerlich gekündigt hat oder den Laden verlässt. Die einen sind eben low performer und die anderen Verräter. Aber die GF wird sich nie die Frage stellen warum die Leute unmotiviert sind und warum die Abläufe so langsam und fehlerträchtig sind.
Max M. schrieb: > Man hat sich von allem abgeschottet das noch eine strukturelle > Veränderung bewirken könnte. Führerbunkermentalität und Realitätsverweigerung. Sieht man ja aktuell sehr deutlich . . .
Man geht eben einen einmal eingeschlagenen Weg einfach weiter, weil man es für eine Schwäche hält eine vor langer Zeit getroffene Entscheidung immer wieder auf den Prüfstand zu stellen. Dazu der innere Zwang alles kontrollieren zu müssen, auch die Dinge die man nicht kontrollieren kann, führt dann eben dazu das man sich innerlich immer mehr verhärtet und Gegner bekämpft, statt sich mit ihren Argumenten auseinanderzusetzen und sich von einem guten Argument auch mal umstimmen zu lassen. Auch wenn ich jemanden nicht mag und seine Schlussfolgerungen nicht teile, kann es ja trotzdem sein das der ein Argument hat, das meine Sichtweise auf meine eigenen Entscheidungen verändert und ich nicht unbedingt B sagen muss nur weil ich irgendwann man A gesagt habe. Aber das ist die hohe Kunst und unser Ego lässt das oft nicht zu. Da das Ego aber umso ausgeprögter ist, je höcher man in die Zirkel der macht aufsteigt, ist eben der Mächtigste odt auch der verbohrteste. Nüchterne Strategen gibt es nicht so viele. Ist meist auf beiden Seiten einer verhärteten Front zu sehen.
Max M. schrieb: > Jede konstruktive Kritik wird ohnehin nur als Gemecker und Renitenz > wahrgenommen. Das wäre noch was feines. I.d.R. wird es als Besserwisser eingestuft oder noch schlimmer als Bedrohung des eigenen Posten. Und so Leute muss man klein halten, sonst kosten die ein den eigenen Job. Die einzige Chance die man hat ist, eine Stufe höher mal anzuklopfen. Und hoffen das der Abteilungsleiter mit seinen Vorgesetzten nicht kuschelt. Gehört halt viel Psychologie und Beobachtung des Menschlichen Verhalten in der Firma dazu. Und manchmal hat dann nicht der Abteilungsleiter das sagen sondern seine Sekretärin. ;)
Die Geschichte klingt irgendwie nach "Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los." Du willst dich selbst noch nicht für/gegen PL Stelle entscheiden und hoffst, dass jemand anders die Entscheidung trifft bzw. dir hilft. Analog dem Meister, der wenn es schief geht, dann dem Zauberlehrling hilft.
In erster Linie möchte ich Argumente Für und Wieder und Erfahrungen von anderen hören. Mir ist schon klar, dass mir die Entscheidung keiner abnimmt. Was auch immer in den nächsten Wochen rauskommt, ich hab diese Tage meinen CV auf Vordermann gebracht und ein paar Ingenieure im Privatnetzwerk aktiviert, "hör dich mal um". Ich gehe davon aus, dass da schon die eine oder andere Reaktion kommt und dann höre ich mir das einfach mal an. Wenn man seinen Marktwert kennt, kann man im eigenen Laden eventuell auch anders auftreten. Weiterhin gibt's aktuell ein Abfindungsprogramm, das könnte vielleicht auch noch interessant sein.
Evtl. nochmal ein weiterer Blickwinkel: Soweit ich verstanden habe, hat man den PL Middleware eingespart - zu Deinen Lasten. Das sollte man (Dein Chef und aufwärts) hinterfragen, ob da tatsächlich so wenig zu tun war, dass es unternehmerisch vertretbar ist, das mit Deinem Bereich zu mergen.
"Typisches VEB-Problem." Hübsch, wie das nach dreißig Jahren so langsam ankommt. Hätt ich damals nicht gedacht! Ansonsten: Euch allen geht's gerade noch verdammt gut, Sorgen könnt ihr haben! Stellt euch mal mit vierzigplus vor den Eingangstresen des örtlichen Jobcenters und zählt die Sekunden, bis ihr hört: "Überqualifiziert, Bewerbungstraining!" duckunwech
Lastesel schrieb: > Was auch immer in den nächsten Wochen rauskommt, ich hab diese Tage > meinen CV auf Vordermann gebracht und ein paar Ingenieure im > Privatnetzwerk aktiviert, "hör dich mal um". Ich gehe davon aus, dass da > schon die eine oder andere Reaktion kommt und dann höre ich mir das > einfach mal an. Wenn man seinen Marktwert kennt, kann man im eigenen > Laden eventuell auch anders auftreten. Ich denke ein Unternehmenswechsel ist für dich die beste Option. Dafür gibt es zwei Gründe: a) Generell ist es ganz gut hin und wieder das Unternehmen zu wechseln, da gerade Arbeitszeiten > 10 Jahre in einem Unternehmen und/oder wenig Erfahrungen in anderen Firmen von Personalern als "unflexibel" wahrgenommen werden kann. Das kann dann problematisch sein, wenn man gezwungenermaßen einen neuen Job finden muss [Link a]. Wenn du seit ~15 Jahren dort arbeitest und seit dem Berufseinstieg noch nie woanders warst, wäre es generell gar nicht so schlecht mal woanders zu arbeiten. b) Deine Position als Projektleiter zusammen mit der (sogar wahren) Geschichte von der Zwangsbeförderung macht denke ich grundsätzlich einen guten Eindruck bei anderen Arbeitgebern - zumindest keinen schlechten. Schlechter wäre es z. B., wenn du dich jetzt selber wieder "zurückstufen" lässt auf eine Position mit weniger Verantwortung. Das kann dann bei einer externen Bewerbung schnell so interpretiert werden, dass dein Chef aus massiver Unzufriedenheit mit deinen Leistungen dich schnell wieder zurückgezogen hat. Im Grunde musst du im Bewerbungsgespräch ja nur die Wahrheit erzählen und du machst trotzdem einen passenden Eindruck für eine Entwicklerposition - das ist nicht bei allen so. [a]: https://www.ingenieur.de/karriere/arbeitsleben/heiko-mell/notizen-praxis/berufswegplanung-alter-schuetzt-vor-rauswurf-nicht/
Lastesel schrieb: > Weiterhin gibt's aktuell ein Abfindungsprogramm, das könnte vielleicht > auch noch interessant sein. Das klingt doch super, nimm diese Option!
Die erste Bewerbung ist gerade raus :-) Abfindung hat halt immer den Haken mit der "doppelten Freiwilligkeit". Mal abwarten...
Hi, ging mir vor 10 Jahren genau so. Ich habe mich entschieden die Abteilung zu wechseln und in einem anderen Projekt wieder als Entwickler zu arbeiten. Ist auch eine interessante Erfahrung sich als Entwickler wieder noch oben zu arbeiten. Den neuen Kollegen bist Du dann völlig unbekannt und musst oder kannst Dich erneut zum Experten hocharbeiten. Als Projektleiter wirst Du nicht mehr angefragt. Fuer mich eine sehr gute Entscheidung
Hi, ich hatte mal vor ein paar Jahren bei einer IT Firma das Angebot als PL zu arbeiten. Gesagt, getan, ich arbeitete 2 J. in der Position. Da in dem Laden viel über "Mikropolitik" läuft und viel über Beziehung und wenig über technische Kompetenz oder langfristige Planung habe ich intern gewechselt in eine Stelle als "Senior Software Engineer" in eine andere Abteilung. Da arbeite ich heute noch, oft nervt es mich, dass ich gewissen Leuten nicht mehr sagen kann, wie sie am besten effizienter arbeiten sollen, da ich einen guten Job erledige und es viele Faulpelze in der Abteilung gibt. Da wäre ich am liebsten wieder Chef oder in einer Führungsposition. Auf der anderen Seite, bin ich jetzt ganz froh, dass ich auch wieder meine Ruhe hab.
Daniel schrieb: > Da arbeite ich heute noch, oft nervt es mich, dass ich gewissen Leuten > nicht mehr sagen kann, wie sie am besten effizienter arbeiten sollen, da > ich einen guten Job erledige und es viele Faulpelze in der Abteilung > gibt. Was kümmert dich das denn? Lass sie doch ruhig faul sein; solche Kollegen habe ich auch, das ist ganz normal. Es ist im Gegenteil sogar vorteilhaft für dich, denn so kannst du easy als ein Leistungsträger in deiner Abteilung hervorstechen, ohne dich großartig anstrengen zu müssen.
Inzwischen gibt es interessante Neuigkeiten. Das erste externe Gespräch hat stattgefunden und ja, die sind sehr interessiert an mir und ich auch an denen. Als etwas kleinerer Betrieb werden die sich aber ganz schön strecken müssen, um mit IGM Tarif auch nur annähernd mithalten zu können. Wir werden sehen. Gleichzeitig hat sich mein Chef bewegt und ich bin die Middleware in Kürze los. Die Situation verändert sich also. Ob hinterher wieder alles "gut" ist, muss ich noch rausfinden. Und als drittes hab ich Kontakt mit dem Betriebsrat aufgenommen wegen dem Freiwilligenprogramm. Jetzt gibt es zumindest wieder Perspektiven.
Lastesel schrieb: > Inzwischen gibt es interessante Neuigkeiten. Das erste externe Gespräch > hat stattgefunden und ja, die sind sehr interessiert an mir und ich auch > an denen. Als etwas kleinerer Betrieb werden die sich aber ganz schön > strecken müssen, um mit IGM Tarif auch nur annähernd mithalten zu > können. Wir werden sehen. Wenn du interessiert bist ist doch schonmal etwas jenseits vom Geld vorhanden, was dich dort reizt. Das ist doch positiv und klingt besser als bei deinem jetzigen Arbeitgeber ;) > Und als drittes hab ich Kontakt mit dem Betriebsrat aufgenommen wegen > dem Freiwilligenprogramm. Kombiniert das mit dem Externen ;) > Jetzt gibt es zumindest wieder Perspektiven. Die gibt es immer.
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Senf D. schrieb im Beitrag #6949930: > Ich wollte damit auch nur andeuten, dass es einfach auch Situationen > gibt, die schlicht ausweglos sind und niemals mehr gut enden können. Bin ich bei dir. Das Thema "Wahl des Arbeitsplatzes" fällt für mich aber nicht darunter.
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Beitrag #6950253 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6950736 wurde von einem Moderator gelöscht.
Und hier endet die Geschichte nach 4 Monaten: Ich habe gestern meinen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben. Ich kann wieder das machen, was mir Spaß macht - und das ist nicht die Projektleitung. Man hat mir angeboten, als "Senior Expert Engineer" tätig zu sein und mich optional in Richtung Teamleitung oder als Systemingenieur weiterzuentwickeln. Eine Abfindung gibts leider nicht, da in meinem Bereich zu viele Stellen offen sind. Schade. Aber dafür wechsle ich nahtlos ohne jeden finanziellen Verlust die Stelle, inklusive Sonderzahlungen ab dem 1. Tag. Was hab ich gelernt? Es schadet überhaupt nichts, wenn man mal über den Tellerrand blickt, denn man entwickelt eine gesunde Distanz zu den Problemen der alten Firma. Probleme die man lange Zeit als seine eigenen Probleme betrachtet hat. Man ermittelt seinen Marktwert und vielleicht erkennt man eine gewisse Diskrepanz zwischen dem, was man bisher verdient hat und das was der neue Arbeitgeber bereit ist zu bezahlen - nach oben wie nach unten offen.
> von Schlaumaier (Gast) > 06.01.2022 14:01 > Frage : Projektleitung - wie werd ich sie wieder los? > Antwort : Kündigen Dem Chef eine kleben !
Ach Du scheisse!! Jammern auf höchsten Niveau! Ich habe 4 Jahre Werkstattleitung und Anlagenprüfung parallel hinter mir, habe micht jahrzehntelang auf den Posten gekämpft und durch betrieblichen Umzug mußte ich jetzt wieder ganz von unten in einer anderen Firma anfangen. Ich will wieder dahin wo Du bist. Fang an zu delegieren und hör auf alles bewusst oder unbewusst an Dich zu reißen. Das hat Dein Teamleiter ja mit Dir auch Jahrelang gemacht. Er hat Dir ein Stück Feld überlassen. So solltest Du das auch machen.
Lastesel schrieb: > Und hier endet die Geschichte nach 4 Monaten: > Ich habe gestern meinen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben. Ich kann > wieder das machen, was mir Spaß macht - und das ist nicht die > Projektleitung. Man hat mir angeboten, als "Senior Expert Engineer" > tätig zu sein und mich optional in Richtung Teamleitung oder als > Systemingenieur weiterzuentwickeln. Glückwunsch! Danke für die Rückmeldung
> Lastesel schrieb: > "Senior Expert Engineer" Ist das mehr als Stabsfeldwebel ?
> von den Besten der Besten (Gast) > 02.04.2022 15:18 > mit Auszeichnung Sir! Kein Quatsch schreiben. Hier wird genug Quatsch geschrieben. Einfach nur Ja / Nein !
Lastesel schrieb: > denn man entwickelt eine gesunde Distanz zu den Problemen der alten > Firma. Probleme die man lange Zeit als seine eigenen Probleme betrachtet > hat. Vielen Dank für die Rückmeldung. Ich hatte bei der Situationsbetrachtung vor allem 3 Dimensionen im Hinterkopf: - die kognitive - die saisonale - die personale Der Beitrag zum saisonalen Teil wurde gelöscht, so kam ich nicht mehr zur personalen Seite. Die Unerschrockenheit dem gegenüber hatte ich schon vor vielen Jahren am Anfang der großen Internetzeit lernen müssen.
War in einer anderen, aber vergleichbaren Situation: Lastesel schrieb: > Mein Chef möchte mich unbedingt in dieser Position > halten und steht hinter mir, weiß aber, dass ich unzufrieden bin. Wenn > ich hinschmeiße, hat mein Chef ein richtiges Problem Es hat mich über 15 Jahre Arbeitsleben gekostet um zu verstehen, dass das unterm Strich sch*ss egal ist. Für ein Unternehmen, und für ausnahmslos jedes Unternehmen, bist Du einfach nur ein Vertragspartner. Darüber hinaus wird Dir Dein Vorgesetzter (fast) immer sagen, wie wichtig Du bist und wenn er gut ist, Dir auch noch Wertschätzung entgegen bringen, und wenn er eine ehrliche Haut ist, sogar echte Wertschätzung zeigen. Das ist sein Job, das wird ihm auf jeder Weiterbildung und Schulung in den Kopf gehämmert und bei einigen Vorgesetzten kommt eine solche Anerkennung auch aus ihrer tiefsten Persönlichkeit und ist nichts als pure Ehrlichkeit. Das eine schließt das andere nicht aus. Aber Dein Vorgesetzter ist nicht das Unternehmen. Das Unternehmen ist das Konstrukt aus Vorstand, Geschäftsleitung, Anteilseigner etc. Da geht es nur um eins: Kohle scheffeln. Gewiss, die Strategien sind unterschiedlich. Aber unterm Strich interessiert nur das Geld. Deine persönliches Wohlbefinden spielt nur insofern eine Rolle, dass Du möglichst viel Leistung bei geringst möglichen (Lohn-) Kosten erbringst. Dieser Ansatz schließt auch nicht aus, dass Du umgarnt und gepflegt wirst. Ein Kobe-Rind lebt viel besser als Massentierhaltungsvieh. Aber am Ende werden beide einfach geschlachtet. > Wie soll ich mich jetzt verhalten? Wie komme ich ohne Gesichtsverlust > aus dieser Nummer wieder raus? Auch hier: Sch*ss egal. Überlege in aller Ruhe, wie viele Kollegen gekommen und gegangen sind, und was da alles so dabei war, und ob man jemals länger als ein paar Monate über einen Ex-Kollegen signifikant gesprochen hat. Nach spätestens 2 Jahren sind so viel Neue da, für die sind die Vorgänger einfach nur abstrakte Namen. D.h. Angst vor Gesichtsverlust ist völlig unbegründet, weil es in der Arbeitswelt keine Erinnerungskultur gibt, weder im Positiven noch im Negativen. Wann Du gehst, wie Du gehst, was Du hinterlässt, spielt kaum eine Rolle. Wenn Du mit Pauken und Trompeten gehst, bleibst Du 50% länger in Erinnerung, das ist alles. > Ich schätze meine Kollegen, kenne mich gut aus und ich möchte > dort eigentlich nicht weg. Kollegen sind meiner Meinung nach das aller wichtigste am Job, noch vor der Kohle. Allerdings sind Kollegen genau das, nämlich Kollegen. Ist man Kollegen so verbunden, dass man mehr als Kollege ist, überdauert das einen Jobwechsel. Wenn nicht, waren es eben einfach gut oder sehr gute Kollegen. Das ist nicht schlimm. Leben ist Veränderung. Fremde Menschen treten ins persönliche Umfeld ein, und geschätzte Menschen verlassen das persönlichen Umfeld wieder. Genieße jede Sekunde, solange Du mit netten und geschätzten Kollegen zusammen bist. Aber wo anders gibt es auch spannende Menschen die man kennenlernen und schätzen lernt.
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