Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Last trotz geringer Stromaufnahme mit Transistor schalten?


von Ich (Gast)


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Hallo zusammen,

ich nutze einen ATmega324P.
Im Moment bin ich daran, dass bei einem Tastendruck sowohl die LCD 
Beleuchtung, als auch eine zusätzliche LED eingeschaltet werden soll.

Die LCD Beleuchtung betreibe ich mit 10mA und die zusätzliche LED mit 
13mA.

Laut Datenblatt kann der ATmega pro Port 40mA liefern und ist für alle 
auf 200mA beschränkt. Somit könnte ich problemlos beide LEDs mit nur 
einem Port schalten und auch die 200mA dürfte ich insgesamt nicht 
erreichen.

Ist es aber, um den µC zu schonen, evtl. doch besser beide LEDs über 
Transistoren zu schalten? Dann wäre der Basisstrom nur 0,5mA, bzw. 
0,65mA.

Wenn ja, dann pro LED einen Transistor, oder kann ich beide LEDs über 
einen Transistor betreiben?

Vielen Dank schon einmal!

von (prx) A. K. (prx)


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Ich schrieb:
> Ist es aber, um den µC zu schonen,

Für nicht genutzte Treiberleistung gibts kein Geld zurück. Aber du musst 
mit entsprechendem Spannungsabfall am Portpin rechnen.

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Ich schrieb:
> oder kann ich beide LEDs über einen Transistor betreiben?

Ja.

von MaWin (Gast)


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Ein ATmega324 pin kann maximal 20mA liefern, und zwar insbesondere bei 
nur 3V Versorgungsspannung unter deutlichem Spannungseinbruch von 1V.

Figure 30-72. Atmel ATmega164PA: I/O pin output voltage vs. source 
current

Wenn wir also wüssten, wie hoch deine Versorgungsspannung ist..

Bei 5V gilt wohl: wenn Background LED und Anzeige LED jeweils an einem 
eigenen Pin hängen, kann der uC sie direkt schalten  will man beide 
zusammen mit nur 1 Pin schalten, braucht man einen zusätzlichen 
Transistor.

Bei 3V und LED die nur 2.1V benötigen geht es immer noch, aber man wird 
den Vorwiderstand an den Spannungseinbruch anpassen müssen.

von Stefan F. (Gast)


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23 mA sind für die I/O Pins von AVR völlig OK. Allerdings hast du dann 
schon ein bisschen Spannungsabfall im Mikrocontroller. Da es nur um 
Beleuchtung geht, ist das vermutlich kein Problem.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> 23 mA sind für die I/O Pins von AVR völlig OK. Allerdings hast du dann
> schon ein bisschen Spannungsabfall im Mikrocontroller.
Man sollte da von 50 Ohm Bahnwiderstand ausgehen. Dann dürften da etwa 
1V am uC-Highside-Fet abfallen.
Genaues steht im Datenblatt unter "IO Characteristics".

von Wolfgang (Gast)


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Ich schrieb:
> Ist es aber, um den µC zu schonen, evtl. doch besser beide LEDs über
> Transistoren zu schalten?

Deine I/O-Pins besitzen bereits Transistoren, die bis zu 40mA  schalten 
dürfen.
Wenn du jede LED mit einem eigenen Ausgang steuerst, kannst du die Last 
auch noch verteilen.
Bei der zweiten LED würde ich erstmal prüfen, ob der Strom von 13mA 
erforderlich ist. Bei aktuellen LEDs, zumindest wenn es sich um eine 
Anzeigefunktion handelt, müsstest du dann Schutzmaßnahmen gegen 
Augenschäden in Betracht ziehen.

von MaWin (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Deine I/O-Pins besitzen bereits Transistoren, die bis zu 40mA  schalten
> dürfen

Nein.

Einfach mal das Datenblatt richtig lesen lernen.

Der Hersteller garantiert nur, dass sie bis 20mA schalten können.

Daher hehen Ausgangsbelastungsdiagramme auch nur bis 20mA.

Und das Datenblatt erlaubt, dass sie bei über 40mA kaputt gehen dürfen.

Die 40mA werden sie aber nicht freiwillig liefern, die muss man schon 
von aussen reindrücken.

Irgendwo zwischen 20 und 40mA schnüren die Ausgangstransistoren nämlich 
ab.

Es sind ja MOSFETs.

Das kann schon bei 21mA oder erst bei 39mA passieren

Genau so schlimmes Unverständnis wie UGS(th) oder 3.2V der LED.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Der Hersteller garantiert nur, dass sie bis 20mA schalten können.

Nein, das steht so nun auch nicht drin.

Bis zu 20 mA (bei 5 V, 10 mA bei 3 V) garantiert er die Einhaltung der 
Logikpegel. Die sind aber für den Anwendungsfall als Schalter nicht 
wichtig.

Allerdings garantiert er jenseits der 20 mA natürlich rein gar nichts, 
außer dass sie bis 40 mA nicht davon kaputt gehen.

> Irgendwo zwischen 20 und 40mA schnüren die Ausgangstransistoren nämlich
> ab.

Oder auch erst drüber (insbesondere bei 5 V) – die Aussage kann man 
nicht aus dem Datenblatt ableiten.

Für eine Serie würde man entweder pro LED einen eigenen Pin nehmen oder 
einen Transistor (kann ja auch ein FET sein, der braucht keinen 
Basisstrom), für ein Bastelprojekt würde ich mir zumindest bei 5 V über 
23 mA keinen Kopf machen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich hab das bei einem Bastelprojekt mit der Betriebsspannung für ein 
LCD-Display gemacht. Wobei ursprünglich war's ein Problem mit der 
Leiterbahnführung auf Lochraster, ein unbenutzter Portpin war die beste 
Möglichkeit, eine Kabel-Freiverdahtung zu vermeiden. Hat so gut 
funktioniert, hätte man auch für ein kommerzielles Projekt so machen 
können.

Für statische Sachen wie 'ne Hintergrundbeleuchtung nehme ich meistens 
einen kleinen FET. Den kann man leistungslos ansteuern und hat kaum 
Spannungsabfall.

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