Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schweißgerät Schnittstelle bauen


von Enemy (Gast)


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Hallo Freunde,

vorab, ich habe sehr wenig Ahnung von dem ganzen Thema.

Ich habe ein Schweißgerät welches automatisch läuft (an einer Maschine), 
nun möchte ich die Parameter des aktuellen Prozesses auswerten und in 
einer Datenbank speichern. Dafür benötige ich logischerweise erstmal die 
Daten des Schweißgeräts.
Es handelt sich hierbei um ein Modell "JET TIG II TOWER AC / DC 500A" 
der Firma Fachowiec (Datenblatt ist angehängt, allerdings ohne PCB 
Zeichnung soweit ich das einschätzen kann).

Im inneren des Gehäuses gibt es ein 20-pol. Flachbandkabel zwischen 
Bedienelement und PCB. Auf dem PCB sind um den Stecker (FRC 5S53T) die 
einzelnen Pins nummeriert aber ohne Beschreibung (also zumindest nicht 
die SPI Beschreibung wie CS, DO, etc.).

Im Optimalfall möchte ich eigentlich nur eine Schnittstelle haben mit 
meiner SPS dass ich bestimmte Daten eingeben kann und den aktuellen 
Status auslesen kann.

Denkt ihr, dass es eine Möglichkeit gibt die Daten welche über den 
Flachstecker übertragen werden auszulesen?

Vielen Dank schonmal für die Hilfe.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Enemy schrieb:
> (Datenblatt ist angehängt, allerdings ohne PCB
> Zeichnung soweit ich das einschätzen kann).

und komplett auf Polnisch...:(

von Wolfgang (Gast)


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Enemy schrieb:
> Es handelt sich hierbei um ein Modell "JET TIG II TOWER AC / DC 500A"
> der Firma Fachowiec (Datenblatt ist angehängt, allerdings ohne PCB
> Zeichnung soweit ich das einschätzen kann).

Immerhin wird auf S.63 ein (PCB-nahes) Blockschaltbild gezeigt

von Wolfgang (Gast)


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STK500-Besitzer schrieb:
> und komplett auf Polnisch...:(

Wäre dir Chinesisch lieber? ;-)

von Enemy (Gast)


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Ja ist leider auf polnisch, ich hätte auch gerne die deutsche Version 
aber ¯\_(ツ)_/¯. Selbst Deepl und Gtranslate bekommen es irgendwie nicht 
hin die PDF zu übersetzen (vielleicht geht das bei euch?).

von STK500-Besitzer (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Wäre dir Chinesisch lieber? ;-)

Das wäre zumindest eine "Weltsprache". ;)

Man kann bei der Firma nicht mal anderssprachige Handbücher runterladen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wolfgang schrieb:
> Immerhin wird auf S.63 ein (PCB-nahes) Blockschaltbild gezeigt
Sieht aber für mich nicht so aus, als ob es da ein geeignetes Interface 
gäbe. Denn dieses "Userinterface" ist doch recht rustikal implementiert.

Enemy schrieb:
> Denkt ihr, dass es eine Möglichkeit gibt die Daten welche über den
> Flachstecker übertragen werden auszulesen?
Sicher gibt es die. Irgendwie. Nur bleiben da 3 Fragen:
1. werden dort die Daten übertragen, die du brauchst?
2. kannst du an dieser Schnittstelle dann "deine" Daten wieder 
"einspielen"?
3. lohnt sich der Aufwand?

Besonders 3. ist der Knackpunkt. Denn wenn du das für 1 solches Gerät 
machen willst, dann ist die Antwort darauf sicher: "Nein!"

Enemy schrieb:
> Denkt ihr, dass es eine Möglichkeit gibt die Daten welche über den
> Flachstecker übertragen werden auszulesen?
Wenn mein Chef mir die Anweisung geben würde, an dieser Stelle 
Reverse-Engineerig zu treiben, dann würde ich herausfinden, welcher Pin 
GND ist, und dann mal mit dem Oszi jeden der 19 anderen Pins dagegen 
vermessen.
Der nächste Schritt wäre dann ein Logicanalyzer an den Pins, die 
Logikpegel übertragen. Und dann ein paar Parameter ändern bzw. zwischen 
2 gespeicherten Programmen umschalten und schauen, was sich tut.
Und dann man schauen, ob sich da während des Schweißens was tut. Dann 
über den Messwerten grübeln und hoffentlich "Heureka, ich habs!" rufen.

Zwischen dem Anfang und dem Ende dieser vier vorhergehenden Sätze kann 
dann schon mal ein Monat ins Land gehen...

von Wolfgang (Gast)


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Enemy schrieb:
> Selbst Deepl und Gtranslate bekommen es irgendwie nicht
> hin die PDF zu übersetzen.

Was würdest du dir davon erhoffen. Das PDF ist eine Bedienungsanleitung 
und kein Servicemanual. Für Details zu Internas ist das das falsche 
Dokument.

von oj (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Internas

Modis, Kommatas, ...

von Paul S. (tuedelmeister)


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Wenn es erst mal ums Loggen von werten geht, kann man mal die üblichen 
Debugschnittstellen probieren, insbesondere wenn sie herausgeführt sind. 
Meiner Erfahrung nach ist das oft UART mit 9600 baud.

von oszi40 (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> welcher Pin GND ist, und dann mal mit dem Oszi
> jeden der 19 anderen Pins dagegen vermessen.

Bei Schweißtechnik wäre schon die Massefrage und einige EMV-Fragen recht 
interessant. Eigentlich würde ich nur optisch übertragen wollen, um mir 
den ganzen Ärger zu ersparen. Wahrscheinlich würde ich jetzt erst mal 
eine Stromzange in die Hand nehmen und den Stomverbrauch der Zyklen zu 
messen.

von Enemy (Gast)


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Paul S. schrieb:
> Wenn es erst mal ums Loggen von werten geht, kann man mal die
> üblichen
> Debugschnittstellen probieren, insbesondere wenn sie herausgeführt sind.
> Meiner Erfahrung nach ist das oft UART mit 9600 baud.

Ich habe keine Debugschnittstelle gefunden, weder am Gehäuse noch auf 
dem PCB. Wenn UART Schnittstellen da sind wären diese ja auch 
beschriftet mit Tx und Rx oder ? Zumindest kenne ich das nur so.

Lothar M. schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>> Immerhin wird auf S.63 ein (PCB-nahes) Blockschaltbild gezeigt
> Sieht aber für mich nicht so aus, als ob es da ein geeignetes Interface
> gäbe. Denn dieses "Userinterface" ist doch recht rustikal implementiert.
>
> Enemy schrieb:
>> Denkt ihr, dass es eine Möglichkeit gibt die Daten welche über den
>> Flachstecker übertragen werden auszulesen?
> Sicher gibt es die. Irgendwie. Nur bleiben da 3 Fragen:
> 1. werden dort die Daten übertragen, die du brauchst?
> 2. kannst du an dieser Schnittstelle dann "deine" Daten wieder
> "einspielen"?
> 3. lohnt sich der Aufwand?
>
> Besonders 3. ist der Knackpunkt. Denn wenn du das für 1 solches Gerät
> machen willst, dann ist die Antwort darauf sicher: "Nein!"
>
> Enemy schrieb:
>> Denkt ihr, dass es eine Möglichkeit gibt die Daten welche über den
>> Flachstecker übertragen werden auszulesen?
> Wenn mein Chef mir die Anweisung geben würde, an dieser Stelle
> Reverse-Engineerig zu treiben, dann würde ich herausfinden, welcher Pin
> GND ist, und dann mal mit dem Oszi jeden der 19 anderen Pins dagegen
> vermessen.
> Der nächste Schritt wäre dann ein Logicanalyzer an den Pins, die
> Logikpegel übertragen. Und dann ein paar Parameter ändern bzw. zwischen
> 2 gespeicherten Programmen umschalten und schauen, was sich tut.
> Und dann man schauen, ob sich da während des Schweißens was tut. Dann
> über den Messwerten grübeln und hoffentlich "Heureka, ich habs!" rufen.
>
> Zwischen dem Anfang und dem Ende dieser vier vorhergehenden Sätze kann
> dann schon mal ein Monat ins Land gehen...

Ob sich der Aufwand lohnt stelle ich auch in Frage. In Summe sind das 
schon viele Geräte (ü. 20 stk.).
Wahrscheinlich ist es einfacher wenn ich einfach die Spannung und Stärke 
an den Leitungen direkt messe und dann die Daten an der SPS verarbeite.

Kennt ihr sonst Schweißgeräte welche bezahlbar sind (also jetzt z.b. 
kein Fronius) mit entsprechenden Schnittstellen (RS-232, Ethernet, egal) 
dass man dieses über eine SPS steuern kann? gibts das überhaupt?

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Wenn es nur um ein Schweißgerät geht, kauf dir ein anderes, was von Haus 
aus eine Prozessschnitstelle bietet. Für die eingesparte 
Entwicklungszeit, kann man sich leicht ein Profi-Gerät kaufen und 
ersparrt sich den ganzen Ärger.
Fronius zum Beispiel hat was im Angebot:
https://www.fronius.com/de/schweisstechnik/innovative-loesungen/weldcube-api

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