Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeitgeberwechsel mit persönlichen Defiziten


von Sour A. (sourapple)


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Hallo MC-Community,

ich fasse mein Anliegen gekürzt dar und beziehe mich auf mein 
Kernproblem.

Zurzeit habe ich eine befristete Arbeitsstelle und will diese auslaufen 
lassen. Die direkte Anstellung war leider nicht so wie erhofft. Auch 
habe ich leider ein persönliches Problem und ein paar Sorgen.

1. Bevor ich zu meinem aktuellen Arbeitgeber kam (wurde abgeworben), war 
ich 10 Jahre lang reiner Frontend-Entwickler bei einem 
IT-Dienstleistungshaus. Jetzt mache ich viel Backend-Entwicklung, welche 
mir auch viel Spaß macht. Leider habe ich bis jetzt nur 1 Jahr 
Backend-Erfahrung sammeln können und ich weiß nicht, ob dies reicht, 
dass ich eine Arbeitsstelle bekomme, wo ich das weiterhin als 
Kombination ausüben kann.

2. Ich leide an einer Nervenstörung des Sprachzentrums. Ich habe 
Probleme beim Sprechen. Dies zeigt sich, indem ich mich schlecht 
artikulieren und erklären kann, einige Wörter sind für mich schwer 
auszusprechen und ich ringe nach Wörtern und Satzkonstellationen 
(Wortfindungsprobleme). Es wirkt oft, als ob ich keinen roten Pfaden 
beim Reden habe. Deshalb rede ich kaum und schreibe viel lieber. Des 
Öfteren fülle ich mich dadurch "dumm" und "unkompetent", obwohl meine 
Arbeitsleistung immer gut ist und ich oft positives Feedback erhalte. 
Bis jetzt war das kein Problem, da das Verhandeln, erklären meiner 
Sprachstörung und etc zuvor das IT-Dienstleistungshaus übernahm und bei 
meinem jetzigen Arbeitgeber kannte man mich vorher. Jedoch weiß ich 
nicht, wie das andere Arbeitgeber finden, die mich nicht kennen. Ich 
weiß nicht, wie ich von mir überzeugen kann, wenn ich mich nicht verbal 
verkaufen kann. Ich kann nur mit meinem Werdegang und meinen Erfahrungen 
punkten. Auch weiß ich nicht, ob ich die Sprachstörung bei einer 
schriftlichen Bewerbung vorab ansprechen soll?

Es wäre schön, wenn jemand vielleicht etwas zu den Punkten sagen oder 
mir ein paar Tipps geben könnte? Vielen Dank im Voraus.

von olf (Gast)


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zu den Sprachstörungen kann hier keiner was sagen, weil selbst 
Neurologen eine genaue Diagnose brauchen um einschätzen zu können, ob 
und was man da gfs verbssern kann, wie sich das in Zukunft entwickelt 
und welche Position für so jemanden sinnvoll sein kann.

Mein Tipp: machen und schauen, was geht - gfs an die Personalabteilung 
ran.

Oder selbständig machen und nur extern arbeiten.

von Max M. (Gast)


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Sour A. schrieb:
> Sprachstörung bei einer
> schriftlichen Bewerbung vorab ansprechen

Auf jeden Fall.
Es liegt in der Natur der Sache das einige Dich deswegen vorab 
aussortieren werden, so wie sie auch Asberger aussortieren würden.
Aber es gibt eben auch Firmen die verstanden haben das etwas das im 
täglichen Umgang wie ein Defizit aussieht in einem anderen Bereich auch 
besondere Fähigkeiten mit sich bringen kann.
Was ich nicht verstecken kann, male ich rot an.
Ich würde das auf die Art mache wie:
'Weil ich sprachlich schlechter bin, habe ich die Fähigkeit entwickelt 
....'
'Ich funktioniere am besten in folgendem Umfeld ....'
Sowas in der Art.
Geh mal in Dich und werde Dir über Deine besonderen Fähigkeiten klar.
Die hast Du mit Sicherheit. 100% Theorie. Du bist sprachlich kacke, also 
bist Du in irgendwas anderem eben besser.
Scheu Dich nicht Dir einen Psych oder Coach zu suchen, mit dem Du das 
ausarbeiten kannst.
Du wirst ja noch eine ganze Weile mit Dir leben müssen und sich immer 
dumm zu fühlen ist doch nicht sehr angenehm.
Versuch nicht zu sein wie die anderen und mess dich nicht an ihnen in 
Bereichen in denen Du ohnehin nicht bestehen kannst.
Du bist anders und das ist auch gut so.

Du brauchst einen Job ohne mündlichen Kundenkontakt.
Das muss Dein zukünftiger AG wissen.
Dadurch das Du dich offen Deinem Defizit stellst und es klar benennen 
kannst, schriftlich aber gut rüberkommst, würdest Du bei mir Punkte 
sammeln.
Der Markt der halbwegs fähigen Softwareentwickler ist auch ziemlich 
leergefegt und wenn Du ein paar interessante Fähigkeiten hast, sollte 
das kein Problem für Dich sein.
Auch mit engen Kunden wirst Du reden können.
Denen erklärt man einmal die Situation und das das meist kluge Menschen 
sind, werden die das einordnen können.
Du brauchst eben jemanden an deiner Seite der den verbalen Teil 
übernimmt, fachlich zwar nicht so tief drinsteckt wie Du, aber das 
Bindeglied spielt.
Als Team geht das sehr gut, wenn man da zwei zusammensteckt, die sich da 
gut ergänzen.
MA mit Defiziten, die sich gut eingebettet fühlen bleiben einer FA auch 
lange erhalten. Im Gegensatz zu den Überfliegern, die ekelhafter Weise 
klug, fachlich und sprachlich kompetent sind und sich gut verkaufen 
können. Die sind ein paar Jahre da und springen dann zum nächten Job, in 
die nächste Gehaltsklasse. Jeder will die, aber niemand hat die lange. 
Auch blöd.

Und stell Dein Licht nicht so unter den Scheffel.
Ich habe schon mit ein paar Softwareentwicklern gearbeitet und ohne das 
jetz böse zu meinen, die sind mir nicht durch überragende 
Sozialkompetenz aufgefallen.
Bei einigen hätte ich mir sehr gewünscht, das die einfach mal das Maul 
halten, ihre Arbeit machen und lieber friedlich, klar, strukturiert und 
schriftlich mit mir kommunizieren als ihre Anfälle zu bekommen und mit 
uns in dem gleichen Ton zu reden den sie sich in 20J WoW Chat und 
Internetforen angewöhnt haben, weil es ihnen an einem sozialem Umfeld in 
der realen Welt gefehlt hat und ihre alleinerziehende Mutti einfach 
überfordert war mit ihrem kleinen Schatz.
Wir hatten Typen dabei die wir nur mit Anstandsdame zum Kunden schicken 
konnten und am Abend zuvor nochmal instruiert habe, das sie bei uns zwar 
wie ein Penner gekleidet rumlaufen können, wenn keiner hinsieht, 
gegenüber dem Kunden aber doch bitte auch mal mit gebügeltem Hemd, Hose 
ohne Löcher, gekämmten Haare, geputzen Zähne und rasiert auftreten 
können.
Trotzdem musste man sich dann den Kunden zur Seite nehmen und sagen: 
Sorry, ich weiß, aber der ist echt gut und wir geben im täglich frischen 
Wasser und eine neue Einstreu in seinem Käfig.

Ein Freund hat mal mit einem blinden Programmierer gearbeitet, der GUIs 
für Sehende entwickelt hat. Gerade weil er blind war, hatte er eine 
unglaubliche Vorstellungskraft entwickelt wie das logisch aufgebaut sein 
muss.
Klar, der brauchte jemanden der das überarbeitet hat, aber die Struktur 
kam von ihm.

Geh auch ruhig gezielt an die kleinen Klitschen.
Die haben echte Problme Leute zu finden, weil die Aufstriegschancen 
bescheiden sind und die meist auch nicht so viel Kohle raustun können.
Wer da landet und auch bleibt, ist oft anders als die anderen Kinder.
Da sammeln sich die wildesten Exoten und das Du eher der Stille bist, 
wird in einem Zoo mit wilden Tieren, die man nur mühsam davon abhalten 
kann sich die Augen auszukratzen sicher sehr dankbar angenommen.
Zumindest quatscht Du nicht den ganzen Tag und beteiligst Dich an dem 
Bullshit Bingo des täglichen Bürokrieges.
Ich würde Dich zu jemanden setzen mit dem keiner mehr Arbeiten will, 
weil er ein unreflektiertes Arschloch ist, der nicht mal 2Minuten die 
Klappe halten kann und immer alles besser weiß.
Ich habe da tolle Leute kennengelernt, geile Jobs gemacht und wenn man 
nur ein kleines Team ist das große Dinge stemmen muss, hat es was von 
Familie.
Es wird gestritten, es gibt kaum eine professionelle Distanz, aber wenn 
es hart auf hart geht, hält man zusammen und das Arschloch entpupt sich 
plötzlich als schwieriger Kerl mit einem großen Herzen.

Beitrag #6934289 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Shorty (Gast)


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Max M. schrieb:
> Da sammeln sich die wildesten Exoten und das Du eher der Stille bist,
> wird in einem Zoo mit wilden Tieren, die man nur mühsam davon abhalten
> kann sich die Augen auszukratzen sicher sehr dankbar angenommen.

Da sammeln sich dann die ganzen A....., Psychos und Narzisten. Jemand 
mit Sprachstörung ist da nur der Mobbingmagnet.

von Max M. (Gast)


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Shorty schrieb:
> Da sammeln sich dann die ganzen A....., Psychos und Narzisten. Jemand
> mit Sprachstörung ist da nur der Mobbingmagnet.

Du arbeitest in einer Klitsche?

von Shorty (Gast)


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Max M. schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Da sammeln sich dann die ganzen A....., Psychos und Narzisten. Jemand
>> mit Sprachstörung ist da nur der Mobbingmagnet.
>
> Du arbeitest in einer Klitsche?

Nein, ich arbeite im Konzern.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Sour A. schrieb:
> Zurzeit habe ich eine befristete Arbeitsstelle

Sour A. schrieb:
> 1. Bevor ich zu meinem aktuellen Arbeitgeber kam (wurde abgeworben),

Schon das triggert Trollalarm, wer laesst sich auf eine befristete 
Stelle abwerben?

von Max M. (Gast)


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Shorty schrieb:
> Nein, ich arbeite im Konzern.
Was weißt Du dann aus eigener Erfahrung von Klitschen?

Ich komme aus dem Konzern und habe länger für/in Klitschen gearbeitet.
Klitsche fand ich besser.

von Stefan F. (Gast)


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Sour A. schrieb:
> Leider habe ich bis jetzt nur 1 Jahr
> Backend-Erfahrung sammeln können und ich weiß nicht, ob dies reicht,
> dass ich eine Arbeitsstelle bekomme

Backend Entwickler sind derzeit sehr gefragt. Wenn dein Gehaltswunsch 
nicht zu hoch ist (die 10 Jahre Erfahrung zählen nicht) wirst das kein 
Hindernis sein.

Die meisten die sich bei uns bewerben haben gar keine Erfahrung, obwohl 
wir deutlich darauf hinweisen dass uns das wichtig ist.

> Ich leide an einer Nervenstörung des Sprachzentrums.
> Deshalb rede ich kaum und schreibe viel lieber.

Bei uns wäre das kein Hindernis. Die meisten Mitarbeiter sind recht 
still, allerdings eher weil sie die deutsche Sprache nicht gut können. 
Verhandlungen führen bei uns eh die Projektleiter, nicht die 
Programmierer.

> Ich kann nur mit meinem Werdegang und meinen Erfahrungen punkten.

Das reicht doch. Wichtig ist nur, dass du Fragen zum Werdegang 
beantworten kannst. Wenn du z.B. gefragt wirst, welche Bibliotheken du 
in einem Projekt benutzt hast oder welche Arbeitsmittel. Im Idealfall 
sollte das sowieso im Werdegang stehen.

Wir fragen trotzdem nach, weil im Werdegang oft übertrieben wird. Da 
halten sich manche Leute für Spring Boot Experten, bloß weil sie in 
einem bestehenden Projekt mal einen Button hinzugefügt haben. Wir fragen 
also nach, was genau sie mit den Tools gemacht haben und wie viel.

Wir haben eher Schwierigkeiten mit "Schwätzern" als mit stillen oder 
bescheidenen Personen. Schätzer versprechen viel mehr, als sie drauf 
haben. Sie halten sich für Cloud experten, weil sie mal in einer 
Kubernetes GUI herum geklickt haben oder glauben jede Security Problem 
im Griff zu haben, weil sie ein Buch darüber gelesen haben. Deswegen 
haben wir vor 3 Jahren damit begonnen, Einstellungstests zu machen.

Da passierte z.B. einmal, dass ein Web Frontend-Entwickler mit 5 Jahren 
Erfahrung nicht imstande war, ein Formularfeld in einer statischen HTML 
Datei grün zu machen, sobald es ausgefüllt wurde. Das ist schon 
peinlich.

> Auch weiß ich nicht, ob ich die Sprachstörung bei einer
> schriftlichen Bewerbung vorab ansprechen soll?

Gute Frage, weiß ich auch nicht.

von Shorty (Gast)


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Max M. schrieb:
> Shorty schrieb:
>
>> Nein, ich arbeite im Konzern.
>
> Was weißt Du dann aus eigener Erfahrung von Klitschen?

Ich war mal in einer. Aber selbst wenn das nicht der Fall wäre, was soll 
das für ein Argument sein?

von Senf D. (senfdazugeber)


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Max M. schrieb:
> Ich komme aus dem Konzern und habe länger für/in Klitschen gearbeitet.
> Klitsche fand ich besser.

Schon das triggert Trollalarm, wer wechselt denn freiwillig vom Konzern 
in eine Klitsche und findet es in der Klitsche auch noch besser, ohne 
sich selbst zu belügen?

von Stefan F. (Gast)


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Shorty schrieb:
>>> Da sammeln sich dann die ganzen A....., Psychos und Narzisten.
>> Du arbeitest in einer Klitsche?
> Nein, ich arbeite im Konzern.

Er ist nur neidisch

von Stefan F. (Gast)


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Senf D. schrieb:
> wer wechselt denn freiwillig vom Konzern in eine Klitsche?

Ich. Ich habe "klein" angefangen, dann ca 15 Jahre in 2 Konzernen (QVC 
und Vodafone)gearbeitet und bin nun wieder in einer kleinen Firma.

Mein Wohlbefinden und auch das Gehalt war in den Konzernen eindeutig 
schlechter.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Max M. schrieb:
> Ich würde das auf die Art mache wie:
> 'Weil ich sprachlich schlechter bin, habe ich die Fähigkeit entwickelt
> ....'
> 'Ich funktioniere am besten in folgendem Umfeld ....'
> Sowas in der Art.
> Geh mal in Dich und werde Dir über Deine besonderen Fähigkeiten klar.
> Die hast Du mit Sicherheit. 100% Theorie. Du bist sprachlich kacke, also
> bist Du in irgendwas anderem eben besser.

Ich muss dich leider enttäuschen, nicht jede persönliche Schwäche hat 
irgendwo einen Ausgleich, es gibt auch einfach Schwächen, ohne dass man 
dafür in einem anderen Bereich brilliert. In diesem Fall funktioniert 
dein Tipp also nicht.

von Pleitergeier (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Ich komme aus dem Konzern und habe länger für/in Klitschen gearbeitet.
>> Klitsche fand ich besser.
>
> Schon das triggert Trollalarm, wer wechselt denn freiwillig vom Konzern
> in eine Klitsche und findet es in der Klitsche auch noch besser, ohne
> sich selbst zu belügen?

Habe in meinem Berufsleben "ÖD-nah", im Konzern und KMU gearbeitet. Bin 
nun seit >7 Jahren im KMU und will nicht mehr woanders hin. Flache 
Hierarchien, inhabergeführt, wenig Arbeitsplatzpolitik, familäres 
Umfeld, Erfolgsbeteiligung, wenig Bürokratie, Identifikation mit dem 
Produkt, unbefristeter Vertra, gutes Gehalt usw.usf.

Für manche ist der Konzern sicherlich der Traum, aber doch nicht für 
alle!

Jetzt kann man natürlich klärenn, wie man "Klitsche" überhaupt 
definiert. Wenn man damit einen kleinen chaotischen Laden, würde ich 
darum auch einen großen Bogen machen und im Zweifelsfall den Konzern 
oder den ÖD deutlich vorziehen.

von Shorty (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Mein Wohlbefinden und auch das Gehalt war in den Konzernen eindeutig
> schlechter.

Das sind aber dann nicht die Konzernstellen, von denen wir hier reden.

Pleitergeier schrieb:
> Jetzt kann man natürlich klärenn, wie man "Klitsche" überhaupt
> definiert.

Meine Definition: Gutsherrengeführte Frickelbude mit chronischem 
Fachkräftemangel aufgrund Wirtschaftsnobelpreisverdächtigem 
Gehaltsniveau.

Bonus: Kaffeekasse, keine Kantine, Feierabendpizza, Überstunden 
inclusive, Tischkicker, wir sind eine Familie, einer für alle, bis zur 
letzten Patrone, Vertrauensarbeitszeit....

von Stefan F. (Gast)


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Shorty schrieb:
> Das sind aber dann nicht die Konzernstellen, von denen wir hier reden.

Es ging um Softwareentwicklung, richtig?

> Meine Definition (für "Klitsche"): Gutsherrengeführte Frickelbude

Das sind wieder zwei unklare Wörter. Sage doch gleich, dass das Wort 
"Klitsche" eine gezielte Beleidigung von großen Firmen gegen kleine 
Firmen ist.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Das sind aber dann nicht die Konzernstellen, von denen wir hier reden.
>
> Es ging um Softwareentwicklung, richtig?

Nicht unbedingt, aber jedenfalls in der deutschen Industrie, wo entweder 
IG Metalltarif oder IG BCE gelten.

von Stefan F. (Gast)


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Senf D. schrieb:
>>> Das sind aber dann nicht die Konzernstellen, von denen wir hier reden.
>> Es ging um Softwareentwicklung, richtig?
> Nicht unbedingt, aber jedenfalls in der deutschen Industrie, wo
> entweder IG Metalltarif oder IG BCE gelten.

Tja, stelle dir vor: Ich war bei Vodafone nach IG Metall Tarif 
angestellt.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Meine Definition (für "Klitsche"): Gutsherrengeführte Frickelbude
>
> Das sind wieder zwei unklare Wörter.

Gutsherrengeführt: Es gibt einen Klitschen-Inhaber, der wie ein Diktator 
über Alles im Unternehmen herrscht. Er versteht seine Mitarbeiter als 
Leibeigene, und jede Frage nach einer Gehaltserhöhung der eh schon 
schlechten Bezahlung seiner Mitarbeiter sieht er als persönliche 
Beleidigung an.

Frickelbude: Es wird nicht professionell nach etablierten Prozessen 
gearbeitet, sondern "auf Zuruf", Prioritäten ändern sich täglich, Chaos 
herrscht vor. Mitarbeiter dürfen "Mädchen für Alles" spielen, da es 
keine vernünftige Abgrenzung der Kompetenzen gibt. Unbezahlte 
Überstunden sind die Regel, da keine Ressourcen-Puffer/Reserven 
eingeplant werden (wenn überhaupt geplant wird).

von Dieter (Gast)


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Uebrigens der erste Fehler war schon mal hier angemeldet den Thread 
aufzumachen. Hoffe nur, dass nicht die Trolle jetzt alle kommen.

Es ist nicht immer von Erfolg, wenn man abgeworben wurde. Kenne auch 
einen Kollegen der so etwas hat, aber er meistert es irgendwie. Vor 
allem der Satz "Wer schreibt, der bleibt" ist gar nicht so unwichtig. Es 
wird oftmals zu vieles nur mndlich gemacht und danach hat jeder alles 
vergessen.

von Max M. (Gast)


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Shorty schrieb:
> Aber selbst wenn das nicht der Fall wäre, was soll
> das für ein Argument sein?

Shorty schrieb:
> Da sammeln sich dann die ganzen A....., Psychos und Narzisten. Jemand
> mit Sprachstörung ist da nur der Mobbingmagnet.
Und was ist das für ein 'Argument'?

von Senf D. (senfdazugeber)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Tja, stelle dir vor: Ich war bei Vodafone nach IG Metall Tarif
> angestellt.

Wie kann dann dein Gehalt schlecht gewesen sein?

Wohlbefinden kann ich ja noch verstehen, denn das ist etwas sehr 
Persönliches und kann zum Beispiel auch nur von einer Person, zum 
Beispiel dem direkten Chef, abhängen; aber die Bezahlung ist ziemlich 
objektiv bewertbar, indem man sie mit der von ähnlichen Jobs in anderen 
Unternehmen vergleicht. Dabei schneidet der IG Metalltarif in allen 
Statistiken gut ab. Warst du vielleicht falsch eingruppiert bzw. hast 
als Akademiker nur auf einer Techniker-Stelle gearbeitet?

von Senf D. (senfdazugeber)


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Dieter schrieb:
> Uebrigens der erste Fehler war schon mal hier angemeldet den Thread
> aufzumachen.

Schau mal lieber genauer hin:

Benutzername   sourapple
Vorname   Sour
Nachname   Apple
Firma
Angemeldet seit   07.01.2022 00:59
Beiträge   1

Also ca. 2,5 Stunden vor dem ersten und bisher einzigen Beitrag neu 
registriert.

von Max M. (Gast)


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Shorty schrieb:
>> Jetzt kann man natürlich klärenn, wie man "Klitsche" überhaupt
>> definiert.
>
> Meine Definition: Gutsherrengeführte Frickelbude mit chronischem
> Fachkräftemangel aufgrund Wirtschaftsnobelpreisverdächtigem
> Gehaltsniveau.

Meine Definition:
Kleines innovatives Unternehmen, das aufgrund seiner flachen Hierachien 
und der überschaubaren Anzahl an MA sehr schnell und flexibel auf 
Anforderungen reagieren kann.

Konzern:
Träger Moloch, dem Abläufe wichtiger sind als Ergebnisse und der 
frustrierende, kleinteikige Tätigkeiten hoch entlohnen muss damit die MA 
wenigstens wegen der Kohle bleiben.

So definiert das jeder anders.
Hängt eben davon ab was man selbst für ein Typ ist und wie man das 
erlebt hat.

von DNur (Gast)


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Max M. schrieb:
> Meine Definition:
> Kleines innovatives Unternehmen, das aufgrund seiner flachen Hierachien
> und der überschaubaren Anzahl an MA sehr schnell und flexibel auf
> Anforderungen reagieren kann.
>
> Konzern:
> Träger Moloch, dem Abläufe wichtiger sind als Ergebnisse und der
> frustrierende, kleinteikige Tätigkeiten hoch entlohnen muss damit die MA
> wenigstens wegen der Kohle bleiben.


Das ist oft ein merkwürdiges Narrativ, dass die wirklich guten 
Entwicklungen aus den kleinen Klitschen kommen.
Vielleicht war das mal so, aber in der heutigen Welt gibt es das nur 
noch sehr selten.

Kleine Unternehmen sind vielleicht gut Sonderentwicklungen auf 
Anwenderebene für spezifische Kundenwünsche zu machen oder Nischen bei 
Low-Cost zu finden.

Aber Innovationen sind nicht dadrunter.

von Pleitergeier (Gast)


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Max M. schrieb:
> So definiert das jeder anders.
> Hängt eben davon ab was man selbst für ein Typ ist und wie man das
> erlebt hat.

Jup. Ist halt von den individuellen Präferenzen abhängig.

Stattdessen etwas allgemeigültig erklären zu wollen, in dem man iwelche 
Klischeebilder von "der anderen Seite" zeichnet, ist natürlich albern. 
Merkt man ja auch, sobald man nur ein bisschen an der Oberfläche kratzt, 
welche Annahmen hinter den gewählten Begriffen stecken. Solche 
Horrorbilder kann man für KMU, ÖD und Konzerne zeichnen. Ist doch keine 
Kunst.

von Max M. (Gast)


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DNur schrieb:
> Das ist oft ein merkwürdiges Narrativ, dass die wirklich guten
> Entwicklungen aus den kleinen Klitschen kommen.
Habe ich nicht gesagt.

DNur schrieb:
> Kleine Unternehmen sind vielleicht gut Sonderentwicklungen auf
> Anwenderebene für spezifische Kundenwünsche zu machen oder Nischen bei
> Low-Cost zu finden.
>
> Aber Innovationen sind nicht dadrunter.

Haha, was meinst Du wie groß die Firmen sind die Geräte für VIP Flieger 
bauen oder Meerestechnik Sonden für Wissenschaft und Mil?
Oder spezielle Prüfplatez für Industrie oder generell 
Spezialmaschinenbau?
Das sind alles ganz kleine Dinger.

ESP wurde von einem kleinen Ing Büro entwickelt und Daimler hats 
übernommen.
Es sind ganz, ganz häufig die kleinen die was Innovatives bauen und es 
dann an die Konzerne verkaufen bzw. mitsamt allem drum und dran gekauft 
werden.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Pleitergeier schrieb:
> Stattdessen etwas allgemeigültig erklären zu wollen, in dem man iwelche
> Klischeebilder von "der anderen Seite" zeichnet, ist natürlich albern.

Ich gebe dir recht, dass freilich nicht jede Klitsche alle Ausprägungen 
ihrer Gattung gleichermaßen vorweisen wird, aber der Grundtenor stimmt, 
das sind nicht alles nur Vorurteile und Hirngespinste.

Bezüglich der Gehälter gibt es auf jeden Fall wenig Grund anderer 
Meinung zu sein, denn da stellt dir jede Gehaltsstatistik ganz klar 
einen Zusammenhang zwischen Unternehmensgröße und der Höhe der Bezahlung 
dar. Bigger is better.

von Stefan F. (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Wie kann dann dein Gehalt schlecht gewesen sein?

Es gab viele Stufen, und meine war halt weit unten.

von Shorty (Gast)


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Max M. schrieb:
> ESP wurde von einem kleinen Ing Büro entwickelt und Daimler hats
> übernommen.

Jetzt läuft der Bosch schon unter "kleinem Ing-Büro"?

von Anselm 6. (anselm68)


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Ich denke es hängt viel von deiner Persönlichkeit ab.
Bist du ein selbstsicherer Mensch der sich zumindes schriftlich (Mail 
oder Chat) sehr gut ausdrücken kann, kannst du schreiben dass du auf 
Grund einer Sprachbehinderung verbal nicht gut bist, aber schriftlich 
hervorragend.
Für ein Vorstellungsgespräch könntest du auch auf die Idee kommen ein 
Chatsystem vorzuschlagen. Arbeitgeber die es Wert sind, gehen 
warscheinlich darauf ein.

Gruß
Anselm

..und viel Glück

von Shorty (Gast)


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Max M. schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Da sammeln sich dann die ganzen A....., Psychos und Narzisten. Jemand
>> mit Sprachstörung ist da nur der Mobbingmagnet.
> Und was ist das für ein 'Argument'?

Die Freaks werden von den professionellen HRs in Konzernen und größeren 
KMUs ausgefiltert, denen bleibt nur die Klitsche. Noch nicht gemerkt, 
dass diese Leute nur dort zu finden sind?

von Shorty (Gast)


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Max M. schrieb:
> Meine Definition:
> Kleines innovatives Unternehmen, das aufgrund seiner flachen Hierachien
> und der überschaubaren Anzahl an MA sehr schnell und flexibel auf
> Anforderungen reagieren kann.

Oh, wie aus dem Marketingflyer. Ich übersetze mal:

Für innovativ hält sich doch jeder Arbeitgeber, es gibt quasi keinen der 
das nicht von sich behauptet (Außer die, die es nicht müssen, weil es 
jeder weiß).

Flache Hierarchie: Verantwortung nach unten weiter gereicht, da man sich 
so die Kosten für die entsprechende Position spart. Hier wird 
Verantwortung nicht finanziell wertgeschätzt.

Überschaubare Anzahl MA: Kleine Klitsche, wo jeder Mädchen für alles 
ist.

Flexibel auf Anforderungen reagieren: Muss man in solchen Chaosläden 
wohl machen, wo das Produkt auch mal beim Kunden reift. Flexibel heißt 
nichts anderes als für jeden Sch.... zu haben.

von Shorty (Gast)


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Max M. schrieb:
> Haha, was meinst Du wie groß die Firmen sind die Geräte für VIP Flieger
> bauen oder Meerestechnik Sonden für Wissenschaft und Mil?

Vielleicht hilft es mal die Definition von "Innovation" nachzulesen und 
dann drauf zu kommen, dass das alles "Miniinvoationen" sind?

von Shorty (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> Wie kann dann dein Gehalt schlecht gewesen sein?
>
> Es gab viele Stufen, und meine war halt weit unten.

Ach so eine Überraschung aber auch! Was wolltest du noch mal sagen?

von Senf D. (senfdazugeber)


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Shorty schrieb:
> Die Freaks werden von den professionellen HRs in Konzernen und größeren
> KMUs ausgefiltert, denen bleibt nur die Klitsche.

Harte Worte von dir, aber sie treffen ins Schwarze, ob man das jetzt gut 
oder schlecht findet. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof, und ein 
Unternehmen mit einer hohen Anzahl an Bewerbern ist keine Wohlfahrt, 
sondern muss wirtschaftlich denken.

von Stefan F. (Gast)


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Gut dass alle Konzerne sind super. Ich finde es auch erfrischend 
einfach, dass alle anderen dementsprechend schlechte Klitschen sein 
müssen.

Nach der Scheibenwelt kommt die Schubladenwelt.

von Shorty (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Harte Worte von dir, aber sie treffen ins Schwarze

Ist nur konsequent und ich bin froh drum.

von Max M. (Gast)


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Shorty schrieb:
> Jetzt läuft der Bosch schon unter "kleinem Ing-Büro"?

Das Ing Büro bot es Daimler an, die lehnten dankend ab und kamen kurze 
Zeit später damit raus. Anscheindend über Bosch.
Gab mal einen Beitrag darüber im Fernsehen mit dem ziemlich angepissten 
Chef der so abgezockt wurde.

Shorty schrieb:
> Flache Hierarchie: Verantwortung nach unten weiter gereicht, da man sich
> so die Kosten für die entsprechende Position spart. Hier wird
> Verantwortung nicht finanziell wertgeschätzt.
Quark!
Ich habe nicht einen Chef, der einen Chef hat, der einen Chef hat, der 
einen Chef hat, der der GF reportet, die der Konzernspitze reportet.
Ich gehe zum Boss ins Büro, wir schnacken ein paar Minuten, ich komme 
mit einer Entscheidung wieder raus.
Also das wäre der Idealfall. Auch Klitschen können 
Entscheidungsverschleppung, aber nicht so wie Konzerne.

Shorty schrieb:
> Überschaubare Anzahl MA: Kleine Klitsche, wo jeder Mädchen für alles
> ist.
Nein, nicht jeder für alles.
Aber natürlich ist man viel breiter aufgestellt und nicht bis zum 
Erbrechen spezialisiert ohne noch den Blick über den Tellerrand zu 
schaffen.
Vorteil: Wenn es mal wieder knallt, hat man die Chance an Dinge 
ranzukommen die ein Konzern mich nie machen lassen würde, weil ich nicht 
zum erlesenen Zirkel dazugehöre.
Funzt das in der Klitsche, ist man gerade drei Stufen raufgefallen.
Was man leistet wird besser gesehen, was man verbockt aber auch.
Wer sich gerne verpisst und nichts selbst entscheiden will ist bekannt, 
wer aber motiviert aggiert und unternehmerisch denkt auch.
Und der kann sich Sachen rausnehmen, die man normalerweise nicht 
durchgehen lassen würde. Wer heilt hat recht. Und wer dem Chef gerade 
das Projekt gerettet hat ist unantastbar wenn er dafür ein paar Nullen 
zur Seite rempeln musste
Daher ist vielen die Klitsche eben zu hart.
ich lass mich nicht so gerne am Gängelband führen wenn ich selber sehe 
was getan werden muss und es kein anderer tut.

Shorty schrieb:
> Flexibel auf Anforderungen reagieren: Muss man in solchen Chaosläden
> wohl machen, wo das Produkt auch mal beim Kunden reift. Flexibel heißt
> nichts anderes als für jeden Sch.... zu haben.
Exakt!
6Monate von der Kundenanfrage für ein Licht und Schaltersystem mit 300 
Geräten und mehr als 30 verschiedenen Gerätetypen bis zum Abheben des 
Fliegers. Davon 2 Monate die Anforderungen in endlosen Kreisen mit dem 
Kunden definiert.
Das sind alles fliegende Erstmuster.
Klar das das nicht 10J reife hat, aber das weiß auch jeder.
Deswegen kam man zu uns, weil wir wussten was wir taten, auch wenn es 
nicht in der Spec stand.
Hab nie gesagt das das eine schöne, muckelige, gemütliche 'komm ich heut 
nicht, komm ich morgen' Tätigkeit ist.
Aber sehr spannend und man ist bei Definition, Entwicklung, Bau und 
Service beim Kunden dabei.
Wer eine ruhige Kugel schieben will, der ist da natürlich falsch.
Im Konzen habe ich die eine Sache gemacht für die ich eingestellt war.
Jeden Tag und wenn es mal was ausser der Reihe gab, musste 5Stufen 
hocheskaliert werden damit es dann von Leuten entschieden wurde die 
nicht wussten was sie taten, bis es dan wieder irgendwann zurückkam und 
eine Karrikatur dessen war, was man eigentlich wollte.

von Stefan F. (Gast)


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Gestern wurde kritisiert, dass (angeblich) kein Konzern für Fehler in 
seiner Software haftet.

Die "Klitsche" in der ich arbeite tut aber genau das. Aus der eigenen 
Tasche, und es läuft richtig gut.

Ja, auch unsere Software reift beim Kunden. Die wollen das so. Unsere 
Kunden haben weder die Zeit noch das Geld, auf ausgereifte Software zu 
warten. Sie wissen, dass wir unsere Software im Griff haben und jedes 
Problem schnell beheben.

von Shorty (Gast)


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Max M. schrieb:
> Das Ing Büro bot es Daimler an, die lehnten dankend ab und kamen kurze
> Zeit später damit raus. Anscheindend über Bosch.

Ein kleines Ing-Büro hat bei weitem gar nicht die Manpower die für so 
eine Entwicklung notwendig ist und kann schon aufgrund dessen gar kein 
seriöses Angebot abgeben. Und wenn Daimler damit kurze Zeit später auf 
den Markt kommt, heißt das, das die fertige Lösung schon längst da war. 
Nette unglaubwürdige Storry, die zudem noch zeigt, dass das Ing-Büro zu 
spät dran war.

von Shorty (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Gestern wurde kritisiert, dass (angeblich) kein Konzern für Fehler in
> seiner Software haftet.

Echt? Das ist dummes Geschwätz. Was glaubst du was passiert, wenn z.B. 
die ESP-Software fehlerhaft ist?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Shorty schrieb:
> Was glaubst du was passiert, wenn z.B. die ESP-Software fehlerhaft ist?
Ja, was denn?

Richtig: es gibt ein kostenpflichtiges Update im Rahmen des nächsten 
Service.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Lothar M. schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Was glaubst du was passiert, wenn z.B. die ESP-Software fehlerhaft ist?
> Ja, was denn?
>
> Richtig: es gibt ein kostenpflichtiges Update im Rahmen des nächsten
> Service.

Ich würde eher mit einer für den Kunden kostenlosen Rückrufaktion 
rechnen, wobei das natürlich auch von der Schwere des Fehlers abhängt.

von Shorty (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Ich würde eher mit einer für den Kunden kostenlosen Rückrufaktion
> rechnen, wobei das natürlich auch von der Schwere des Fehlers abhängt.

Des weiteren: Kunde verliert Betriebserlaubnis, wenn er das Update nicht 
machen lässt, OEM holt sich Schadensersatz vom Zulieferer.

von Dieter H. (kyblord)


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Du musst mal ordentlich selbstbewusstsein tanken. Werte dich nicht so 
ab.
Elon Musk stottert und er ist sehr erfolgreich. Erklär den Menschen 
einfach, dass du da ein Problem hast. Die Meisten werden es sich auch so 
denken und nicht weiter auf deinen Defiziten rumreiten.

von glaubsmal (Gast)


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Max M. schrieb:
> Es liegt in der Natur der Sache das einige Dich deswegen vorab
> aussortieren werden, so wie sie auch Asberger aussortieren würden.

Es heißt Asperger ... so viel zu deiner Ahnung, und nun zu den Details 
... behauptet wird das z.b. Bill Gates einer sein soll, Albert Einstein 
auch ... noch mehr Beispiele?
Asperger reden z.b. nicht so ein dummes Zeug, einer der großen Vorteile, 
neben vielen anderen wie z.b. die ganze heiße Luft zu ignorieren.

von Sour A. (sourapple)


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Erstmal vielen Dank alle die geantwortet haben. Ich versuche heraus zu 
filtern, welche Antworten an mich kamen und antworte darauf.

1. Die Sprachstörung und den Verlust zum roten Pfaden habe ich schon 
seit ich klein bin. Natürlich war ich auch schon bei verschiedensten 
Neurologen und anderen Ärzten. Ich nehme dagegen Medikamente (helfen nur 
bedingt) und ernähre mich gesund.

2. Ich schätze schon, dass ich andere Eigenschaften habe die mich 
aufwerten. Zwar habe ich Probleme mit dem Sprechen, aber nicht mit dem 
Schreiben. Da ich so viel (mit) schreibe, übernehme ich oft gerne den 
Part für Software-Dokumentationen, Fachkonzepte, Protokolle, 
Git-Dokumentationen und etc. Bevor Meetings losgehen, gibt es von mir 
ein schriftliches Summery, was ich oder das Team so am Projekt gemacht 
haben. Das kommt immer gut an.

3. In Teams zu arbeiten und sich zu ergänzen finde ich Klasse. Das würde 
ich gerne auch so bevorzugt beibehalten wollen. Ich habe auch kein 
Problem Hilfe anzunehmen, nicht jeder kann alles.

4. Ich hatte vor dem Wechsel ca. 9 Jahre in der IT-Dienstleistung 
gearbeitet und war je nach Projekt weit weg unterwegs. Mit dem Wechsel 
wollte ich mehr Beständigkeit. Das befristete Angebot hatte ich 
angenommen, da ich schon lange wechseln wollte und das Angebot sehr gut 
war. Leider ist das Arbeiten als Interner ungleich als Externer. Ich 
habe schon ein unbefristetes Angebot vom Betrieb (gleiche Konditionen), 
welches ich jedoch nicht annehmen will.

5. Ich habe ein Problem ein Gehalt fest zu machen, wie viel ich als 
Frontend- (viel Erfahrung) und Backend-Entwickler (wenig Erfahrung) 
verlangen kann. Ich müsste mal eine Zahl im Bewerbungsprozess reinwerfen 
und schauen was passiert.

6. Beim Werdegang halte ich mich an dem, was ich gemacht habe. Ich habe 
diesen Punkt in meiner Bewerbung sehr detailliert ausgearbeitet, damit 
man nachvollziehen kann welche Rolle ich an dem Projekt und mit welchem 
Tech-Stack ich gearbeitet hatte.

7. Ich würde mir schon viel Selbstvertrauen zu sprechen. Nur das 
Sprachproblem hemmt oder bremst mich. Im Betrieb nutze ich Teams oder 
Emails zur Kommunikation, das scheint einigen Kollegen auch entgegen zu 
kommen. Ich strukturiere Themen gerne Stichpunktartig, die Kollegen 
nehmen es gerne als Abarbeitungsliste.

Zum Off-Topic-Gespräch:

Mir ist es egal, ob es ein kleines oder großes Unternehmen ist. Für mich 
zählen die Konditionen die mich zufriedenstellen und dass das 
Unternehmen in allen anderen Belangen fair ist. Die Kollegen sollten 
nett sein und die Projekte auch interessant und fordernd. Vor allem 
sollte die Unternehmensstruktur sich nicht selbst erschlagen und aus 
allem einen Elenlangen qualvollen Prozess machen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sour A. schrieb:
>>>>> keinen roten Pfaden
Sour A. schrieb:
> den Verlust zum roten Pfaden
Ich wollte es schon mal schreiben, hab es mir beim ersten Mal dann 
verkniffen, tu es aber jetzt trotzdem, weil mir sowas im Auge wehtut:
https://de.wiktionary.org/wiki/roter_Faden

Du hast also "keinen roten Faden" und du "verlierst den roten Faden".

> ein schriftliches Summery
Schreib "Zusammenfassung" wenn dir das engliche Wort nicht so liegt.
https://www.google.com/search?q=summary

Sour A. schrieb:
> Vor allem sollte die Unternehmensstruktur sich nicht selbst erschlagen
> und aus allem einen Elenlangen qualvollen Prozess machen.
Meine Erfahrung: Mittelstand bis zu 500 MA. Alles darüber hinaus wird 
bürokratisch.

Sour A. schrieb:
> Ich kann nur mit meinem Werdegang und meinen Erfahrungen punkten.
Na, ist doch was.

> Auch weiß ich nicht, ob ich die Sprachstörung bei einer
> schriftlichen Bewerbung vorab ansprechen soll?
Sprich sie an, wenn du eine Einladung zum VG bekommst.

Sour A. schrieb:
> Leider ist das Arbeiten als Interner ungleich als Externer.
Schon klar. Die Frage ist aber doch: was willst du in Zukunft?
Dir ist eh' klar, dass das Gehalt spürbar von "Reisetätigkeit und 
Stress" abhängt.

Max M. schrieb:
> Du brauchst einen Job ohne mündlichen Kundenkontakt.
> Das muss Dein zukünftiger AG wissen.
Und deshalb muss schon die Auswahl des potentiellen AG und der dortigen 
Tätigkeit darauf ausgerichtet sein.

: Bearbeitet durch Moderator
von Wendels B. (wendelsberg)


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Shorty schrieb:
> Des weiteren: Kunde verliert Betriebserlaubnis, wenn er das Update nicht
> machen lässt, OEM holt sich Schadensersatz vom Zulieferer.

Plus: Autokonzern bettelt die Steuerzahler um Hilfe an.

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