Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Empfehlung Ladegerät für NiMh Rundzellen (AA + AAA)


von Arnold S. (exae)


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Grüß euch.

Ich wollte mir für meine NiMh Akkus ein neues Ladegerät gönnen (4x NiMh, 
AA+AAA, Laden + Kapazität messen. Max 50€. Mehr brauche ich nicht. 
Einfache Bedienung - Famlientauglich - für "kompliziert" habe ich eh ein 
Modellbaugerät).

Habe ein XCell BC-X1000 probiert, aber war ein Fehlkauf, mein Fazit nach 
ein wenig herumspielen und Mitmessen:

1) Netzteil pfeift (OK, könnte auch Pech sein)

2) Delta-Peak Abschaltung dürfte nicht zuverlässig sein .. Akkus werden 
manchmal brennheiß

3) Ladestrom ist nicht konstant sondern pulsiert .. das Ding dürfte nur 
den vollen Ladestrom können, pulst im Sekundentakt, und steuert den 
"Durchschnittsstrom" über die Pulsbreite. Ist das normal bei den 
Haushalts-Ladegeräten? Finde es halt seltsam in einen AAA Akku 1A Pulse 
reinzujagen.

4) selbiges für Entladestrom. Und das stört wirklich denn es bewirkt, 
dass alte (aber brauchbare) AAA akkus mit höherem Innenwiderstand, mit 
700mA Pulsen entladen werden (bei 100mA soll-Entladestrom), die Spannung 
einbricht, und er glaubt da ist gar kein Akku mehr drin und den Schacht 
zurücksetzt.

5) Kapazitätsmessung ist um ca. 20% falsch. Habe nachgemessen, der 
Entladestrom ist ca. 20% kleiner als "soll" was für mich den Fehler 
erklärt.

6) so nebenbei verstehe ich nicht, warum die Akkus immer mit dem halben 
Ladestrom entladen werden.

So, (1) und (5) lassen sich (vielleicht) mit einer Reklamation und 
Austausch beheben, aber (2-4) wahrscheinlich nicht.

Was habt ihr für Erfahrungen, ist das ein Jammern auf hohem Niveau? Kann 
das ein anderes Gerät besser?
Mich wundert es ein wenig, dass es diverse Hersteller gibt (Technoline, 
ELV, Ansmann, ...) die von Display+Buttons exakt gleich aussehen und 
auch exakt das gleiche bedienenkonzept haben. Haben die auch das selbe 
"Innenleben" oder sind die tatsächlich anders und besser?

das oft empfohlene mc3000 ist mir eigentlich zu kompliziert und teuer. 
Hat jemand das Technoline BC1000 und kann bestätigen die oben genannten 
Probleme nicht zu haben?

Grüße, exae

von A-Freak (Gast)


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> 2) Delta-Peak Abschaltung dürfte nicht zuverlässig sein .. Akkus werden
manchmal brennheiß

Das ist LEIDER immer noch die am weitesten verbreitete Methode.

Historisch gesehen hat man NiCd Akkus zuerst mit Konstantstrom und 
Zeitschaltuhr geladen. Später wurde dann -dU entwickelt mit der man 
schnell laden konnte, das war das beste was man in Analogtechnik der 
70er machen konnte.

Old Habits die hard. Es steckt den Leuten die letzten 40 Jahre in den 
Köpfen fest daß man Ni-Akkus unbedingt mit -dU laden müßte.

> 3) Ladestrom ist nicht konstant sondern pulsiert .. das Ding dürfte nur
den vollen Ladestrom können, pulst im Sekundentakt, und steuert den
"Durchschnittsstrom" über die Pulsbreite. Ist das normal bei den
Haushalts-Ladegeräten? Finde es halt seltsam in einen AAA Akku 1A Pulse
reinzujagen.

Das ist eine Kompromißlösung, man macht halt makroskopische PWM weil man 
die üblichen Stepdown-ICs nicht einfach im Strom regeln kann.

Prinzipiell sehe ich darin kein Problem, auch wenn mir 1Hz viel zu 
langsam erscheint. Vielicht steckt da ein Versuch dahinter was mit 
"desulfatieren" zu machen, oder eine langsame Spannungsmessung in der 
stromlosen Pause, ich kann hier nur spekulieren.

Üblicherweise wären ehr so 20 bis 100Hz PWM-Frequenz, das ist schnell 
genug daß die Zellchemie das ausmittelt.

> 4) selbiges für Entladestrom. Und das stört wirklich denn es bewirkt,
dass alte (aber brauchbare) AAA akkus mit höherem Innenwiderstand, mit
700mA Pulsen entladen werden (bei 100mA soll-Entladestrom), die Spannung
einbricht, und er glaubt da ist gar kein Akku mehr drin und den Schacht
zurücksetzt.

Ja, das würde ich auch als unangemessen sehen. Leider macht mein 
Lieblings-Ladegerät den gleichen Mist und ich muß für ernsthafte 
Messungen den großen Modellbau-Lader nehmen.

> 5) Kapazitätsmessung ist um ca. 20% falsch. Habe nachgemessen, der
Entladestrom ist ca. 20% kleiner als "soll" was für mich den Fehler
erklärt.

Autsch.

Spekulatius: Viellicht versuchen die die Meßfehler von Punkt 4 damit zu 
komenpensieren daß es mit einem Durchnschnittsakku wieder stimmt.

> Was habt ihr für Erfahrungen,

90% positive.

> ist das ein Jammern auf hohem Niveau?

Nein. Ich empfinde es als angemessene Enttäuschung daß die meisten 
Ladegeräte auf dem Markt gut genug sind daß der Durchnschnittskunde sie 
noch nicht reklamiert.

> Kann
> das ein anderes Gerät besser?

Manches ja, aber nicht unbedingt grundsätzlich.

> Mich wundert es ein wenig, dass es diverse Hersteller gibt (Technoline,
ELV, Ansmann, ...) die von Display+Buttons exakt gleich aussehen und
auch exakt das gleiche bedienenkonzept haben. Haben die auch das selbe
"Innenleben" oder sind die tatsächlich anders und besser?

Es gibt mindestens einen OEM-Hersteller der die Grundgeräte liefert auf 
denen die Handelsmarken dann ihre Aufkleber anbringen, vermutlich auch 
noch weitere Klone von anderen Herstellern.


Zurück zur Ursprungsfrage:

Mein persönlicher Favorit ist das Opus BT-C3100. An dem überzeugt mich 
daß es NiMH sicher lädt. Ich weiß noch nicht wie der Algorithmus im 
Detail funktioniert aber egal ob ich da bei AA mit 200mA oder 2A 
anfange, die Zellen werden nie heißgeladen und der Strom 
heruntergeregelt wenn nötig.

Das Gerät hat aber leider exakt das gleiche Problem wie dein Punkt 4, 
bei hochohmigeren Zellen ist der tatsächlich gemittelte Entladestrom 
deutlich kleiner als der gezählte, so daß viel zu viel Kapazität 
angezeigt wird die die Zelle real nicht mehr hat.

von A-Freak (Gast)


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Korrektur:

Nein. Ich empfinde es als angemessene Enttäuschung daß die meisten
Ladegeräte auf dem Markt NUR gut genug sind daß der Durchnschnittskunde 
sie
noch nicht reklamiert.

von Peter D. (fenstergucker)


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von Walta S. (walta)


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Ich bin mit den Ladegeräte von IKEA recht zufrieden.

walta

von 900ss (900ss)


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Ich kann das AV4m+ mit gutem Gewissen empfehlen. Habe es schon einige 
Jahre. Es ist auch in dem oben erwähnten Link

Peter D. schrieb:
> Schau mal hier nach:
> https://lygte-info.dk/info/indexBatteriesAndChargers%20UK.html

getestet und recht gut weggekommen.
Die Vertriebsseite accu-select.de ist gewöhnungsbedürftig aber seriös. 
Habe mit denen schon mal telefoniert und sie sind hilfsbereit und 
auskunftsfreudig.
Das Gerät machte bei mir bisher keine Probleme.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Ich habe schon öfters nach Ladegeräten gesucht, die die Temperatur des 
Akkus überwachen. Leider sind die alle extrem teuer, dass es sich für 
ich nicht lohnt.

Ich bin in der ganzen Familien-Sippe der letzte Mohikaner, der sich 
überhaupt noch Nickel Akkus antut. Alle anderen verwenden an der Stelle 
konsequent Primärzellen.

Grund: Die Akkus sind insgesamt unzuverlässig. Wenn man sich einen Satz 
aus der Kiste greift, weiß man nie welchen Ladezustand, Kapazität und 
Innenwiderstand sie haben. Jedes zweite mal erwischt man eine Niete.

Durch entsprechende Behandlung kann man dem entgegen wirken, doch auf 
den Aufwand habe selbst ich allmählich keine Lust mehr. Alleine für die 
Kosten des nötigen Equipments kann ich gefühlt den Rest meines Lebens 
Primärzellen kaufen. Und bequemer ist es sowieso.

Heizkosten sparen und zu Fuß einkaufen gehen scheint mir da wesentlich 
praktikabler.

von 900ss (900ss)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Akkus sind insgesamt unzuverlässig

Ist zwar OT, aber Eneloop oder andere mit der Technologie sind recht 
zuverlässig. Kaum Selbstentladung und die Kapazität halten sie sehr 
lange wenn sie gut behandelt werden.

Das Ladegerät, was ich erwähnte, überwacht die Temperatur. Hab es aber 
nie getestet. Trat bei mir bisher nicht auf.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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900ss D. schrieb:
> Eneloop oder andere mit der Technologie sind recht zuverlässig.

Ich weiß, habe auch ein par. Wenn man sie täglich nutzt lohnt sich der 
finanzielle Aufwand sicher auch. Aber nicht für meine Familie.

Wenn die überwiegend ungenutzt herum liegen und das Ladegerät sie nach 
jeder zweiten Benutzung heiß kocht, dann sind sie relativ zu den Kosten 
sogar schlechter, als billige Akkus.

Das Gesamt-Konzept passt bei mir nicht, trotz guter Akkus.

von Jack V. (jackv)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Akkus sind insgesamt unzuverlässig. Wenn man sich einen Satz
> aus der Kiste greift, weiß man nie welchen Ladezustand, Kapazität und
> Innenwiderstand sie haben. Jedes zweite mal erwischt man eine Niete.

Bisschen Disziplin beim Umgang damit, und es gibt auch weniger Probleme. 
Wenn du ’nen Haufen Primärzellen von unterschiedlichen Herstellern und 
mit unterschiedlichem Verbrauchsgrad in eine große Kiste schmeißt, und 
da blind welche rausnimmst, hast du halt genau die beschriebenen 
Probleme auch mit diesen Primärzellen.

von Stefan F. (Gast)


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Jack V. schrieb:
> Bisschen Disziplin beim Umgang damit, und es gibt auch weniger Probleme.

Korrekt. Daran (und an dem Willen wirklich gute Ladegeräte mit 
Temperaturüberwachung zu kaufen) scheitert es in meiner Familie.

Die Temperaturüberwachung ist der wichtige Teil, denke ich. Mit Delta-U 
oder Timer alleine wird man nicht glücklich.

von Michael D. (nospam2000)


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Arnold S. schrieb:
> Hat jemand das Technoline BC1000 und kann bestätigen die oben genannten
> Probleme nicht zu haben?

Ich verwende seit vielen Jahren ein Technoline BC 700 zusammen mit 
Eneloop AA (1900 mAh) und AAA (700 mAh) Akkus. Diese Kombination 
funktioniert recht gut. Die -dU Abschaltung funktioniert bei einem 
Ladestrom von 700 mA mit den AA Akkus zuverlässig.

Die nach dem Laden angezeigte Energie passt ziemlich gut und ist bei 
allen Zellen ziemlich gleich.

Wenn eine Zelle tiefentladen ist, dann wird die vom Ladegerät nicht 
direkt erkannt. Einfach im Ladeschacht drinlassen, nach ein paar Stunden 
wird die dann auch wieder erkannt.

Seit ich Eneloops verwende habe ich keine der anderen Funktionen wie 
auffrischen oder Kapazitätsmessung mehr verwendet, die funktionieren 
einfach. Die normalen Eneloop mit 1900 mAh funktionieren allerdings 
deutlich zuverlässiger als die schwarzen Eneloop Pro mit 2500 mAh.

Leider muss man den Ladestrom immer mit den fummeligen Knackfrosch 
Tastern einstellen, der Standard ist leider 200 mA und nicht 700 mA.
Der falsche Default und die unzuverlässigen Taster sind für mich der 
Hauptkritikpunkt, oft wird der Tastendruck nicht erkannt oder doppelt.

Das ist auch der Grund warum ich das für Otto Normaluser nicht empfehlen 
würde, der einfach die Akkus ins Ladegerät steckt und dann den Stecker 
einsteckt: die Ladung mit dem Standard 200 mA dauert nicht nur lange, 
sie sorgt auch dafür, dass die -dU Erkennung nicht zuverlässig 
funktioniert.
Jedem User beizubringen, dass er 700 mA einstellen muss, wird nicht 
funktionieren.

Nach spätestens 3h sind die Akkus dann voll (falls sie ganz leer waren, 
was man ja eh nicht machen sollte).

Zusammengefasst: Technik gut, Usability mangelhaft

Von dem "Nachfolgemodell" BC1000 habe ich bisher nichts gutes gelesen, 
das scheint verschlimmbessert zu sein vor allem was die -dU Abschaltung 
angeht.

 Michael

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Michael D. schrieb:
> Die normalen Eneloop mit 1900 mAh funktionieren allerdings
> deutlich zuverlässiger als die schwarzen Eneloop Pro mit 2500 mAh.

Das ist auch meine Erfahrung. Die 1900-er sind wohl für mehr Ladezyklen 
konzipiert (steht so auch auf der Verpackung). Ansonsten 
uneingeschränkte Empfehlung für eneloop. Habe aber auch ein paar Akkus 
von Lidl, die erstaunlich gut halten.

Zu meinem Ladegerät. Auf Gefahr hin, dass ich geschlagen werde: Ich 
benutze seit etwa 15 Jahren ein CCS 400 von Conrad, mit einem von einem 
österreichischen Professor aus Graz patentierten Verfahren.

Hier ist so ein Ding bei ebay:
https://www.ebay.de/itm/124880103646?hash=item1d136f28de:g:LV4AAOSwBjFhL4dE

(dieser Verkäufer bietet das alte Gerät zu teuer an).

Mehr Infos (Eigenwerbung):
http://www.bticcs.com/pub/E&D-F1.pdf

Mir ist die in dieser Quelle beschriebene Lade-Methode schleierhaft, 
sogar suspekt, aber das Ladegerät tut, was es soll. Meine 10 Jahre alten 
eneloops scheinen kaum zu altern, behalten einen gleichmäßigen 
Ladezustand. Verblüffend.

Wegen des Alters dieser Geräte soll das jetzt zwar keine Empfehlung 
sein, eher ein Erfahrungsbericht. Wer mehr weiß: her mit den Infos, ich 
bin neugierig. Tatsache ist, dass der CCS-Lader volle Akkus besorgt, 
aber nie überhitzte. Seltsam ist, dass dieses Verfahren keine 
Verbreitung gefunden hat. Gerüchten zufolge beruht es auch "nur" auf dem 
-dU-Verfahren.

von Michael D. (nospam2000)


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Rainer Z. schrieb:

> Ich benutze seit etwa 15 Jahren ein CCS 400 von Conrad, mit einem von einem
> österreichischen Professor aus Graz patentierten Verfahren.

Das hat aber keine Einzel-Zellen Ladung und ist damit nur für fest 
verbundene Akku Packs geeignet deren Zellen alle identisch sind was z.B. 
Alter und Ladezustand angeht.

 Michael

von Schlaumaier (Gast)


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Ich habe mir DAS gekauft.

https://www.otto.de/p/aplic-batterie-ladegeraet-1000-ma-power-akku-ladegeraet-mit-usb-ladeport-fuer-li-ion-18650-ni-mh-ni-cd-akkus-S0Y21031/#variationId=S0Y21031PV6J

Das gibt es aber unter vielen Namen bei Vielen Händlern, Hab es schon 
bei Pollin u.ä.  gesehen und logoweis Amazon ;) Bloß da müsste ich 
suchen ;)


Es macht seinen Job und hat (im Gegensatz zu vielen anderen inzwischen) 
ein dickes Stecker-Netzteil mit Kabel dran. Irgendwie war mir das 
wichtig.

von Schlaumaier (Gast)


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Kleiner Nebenhinweis:

Das ist PRO AKKU Programmierbar mit der Ladespannung. Ich mache es aber 
nicht. Ich lasse die 300 mA mit der das Teil startet, da ich der Meinung 
bin, man muss die Akkus nicht hetzen beim Laden.

Bevor einer was sagt. Ich weiß das das irgend ein China-Teil ist. Aber 
ich lade eh keine Akkus wenn ich nicht anwesend bin !!!!

Und meine TRONIC-Akkus von Lidl macht der Prima wieder voll. Mit 
Kapazitäts-Anzeige. Und den üblichen 4 Programmen.

30 Euro finde ich dafür voll O.K.

von Stefan F. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> mit einem von einem österreichischen Professor
> aus Graz patentierten Verfahren.

Soll das ein Qualitäts-Merkmal sein? Hoffentlich ist es nicht der Herr 
Grander.

von Gerald B. (Gast)


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Arnold S. schrieb:
> Ich wollte mir für meine NiMh Akkus ein neues Ladegerät gönnen (4x NiMh,
> AA+AAA, Laden + Kapazität messen. Max 50€. Mehr brauche ich nicht.

Formuliere es doch gleich richtig: Ein gutes Ladegerät (mit Überwachung 
der Temperatur) kommt für mich nicht Frage. Bin nur offen für 
Billig-Müll, der mir meine Billig-Akkus vom Billig-Lidl schnellst 
möglichst schrottet.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Temperaturüberwachung ist der wichtige Teil
So ist es. Der letzte Sehende unter den Blinden.

Habe mir erst Ende letzten Jahren ein Ladegerät für AA und AAA mit 
Überwachung der Temperatur plus Kapazität messen gekauft und das Teil 
ist beim Laden von Zellen mit unterschiedlicher Ladung und Kapazität 
absolute Spitze!

Arnold S. schrieb:
> Max 50€.

Leider nichts für dich. Aber nicht traurig sein, denn für dich (und 
deinesgleichen) produziert die Industrie eine Unmenge an Neumüll. 
Wünsche allen Blinden weiterhin viel Freude beim Kochen und Grillen von 
Billigakkus und dem Füllen des globalen Mülleimers.

von H. H. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> österreichischen Professor aus Graz

Der Wiesspeiner, der auch das geschnittene Brot erfand...

Lustig war auch seine Selbstbegutachtung.

von 900ss (900ss)


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Gerald B. schrieb:
> Wünsche allen Blinden weiterhin viel Freude beim Kochen und Grillen von
> Billigakkus und dem Füllen des globalen Mülleimers.

Wie wäre es denn, wenn du die Blinden erhellst, indem du ihnen 
mitteilst, welches Ladegerät die Akkus nicht grillt. Auch wenn der Preis 
die 50€ Marke knackt.
Nur rumpöbeln ist etwas armselig.

von Michael D. (nospam2000)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich habe schon öfters nach Ladegeräten gesucht, die die Temperatur des
> Akkus überwachen. Leider sind die alle extrem teuer, dass es sich für
> ich nicht lohnt.

Es ist eigentlich eher so, dass Ladegeräte welche einen Temperatursensor 
benötigen mit zu hohem Strom laden. Für die gängigen Eneloop 1900 mAh 
Akkus ist ein Ladestrom vom 700 mA recht gut und die Akkus werden damit 
nur handwarm.

Ich habe hier noch ein Ansmann Power 4 Schnelladegerät mit Lüfter und 
Temperaturfühler. Das hat die Akkus einen nach dem anderen mit 1A 
weichgekocht. Das waren damals noch Ansmann Akkus, ist also nicht schade 
drum.

  Michael

von Michael D. (nospam2000)


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Schlaumaier schrieb:
> Ich lasse die 300 mA mit der das Teil startet, da ich der Meinung
> bin, man muss die Akkus nicht hetzen beim Laden.

Das ist prinzipiell richtig. Leider funktioniert die -dU Abschaltung 
aber erst ab einem gewissen Strom zuverlässig, weil der Effekt sonst zu 
wenig ausgeprägt ist, daher empfehle ich 750 mA für AA und 275 mA für 
AAA NiMh Eneloop Zellen.

Das sind die Werte welche Panasonic für sein "eneloop pro Profesional 
Charger 52065" Ladegerät verwendet.

  Michael

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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H. H. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> österreichischen Professor aus Graz
>
> Der Wiesspeiner, der auch das geschnittene Brot erfand...
>
> Lustig war auch seine Selbstbegutachtung.

Seine Selbstbegutachtung? Davon weiß ich nichts, was ist da genau 
passiert?

Ja, seine eigene Beschreibung des CCS-Ladeverfahrens ist wahrlich 
obskur. Esoteriker-Sprech.

Meine viel genutzten Akkus (Fahrradlampe, bevor ich ein helles 
Müller+Busch Licht für den Dynamo hatte) fühlen sich darin 
interessanterweise ausgesprochen wohl, deswegen werde ich das seltsame 
Gerät weiter benutzen.

von Jack V. (jackv)


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Michael D. schrieb:
> Es ist eigentlich eher so, dass Ladegeräte welche einen Temperatursensor
> benötigen mit zu hohem Strom laden.

Nicht direkt. Am Ende des Ladevorgangs wird reingeschobene Energie 
zunehmend in Wärme umgewandelt, was auch für den Spannungsabfall sorgt, 
der bei -ΔU zur Erkennung des Ladeschlusses herangezogen wird. Deswegen 
funktioniert es mit „zuwenig“ Strom auch nicht mehr zuverlässig: Akku 
wird nicht ausreichend warm, Spannungsabfall wird nicht registriert, 
Ladung wird nicht abgeschaltet. Das Laden mit so hohem Strom ist für 
schnellladefähige Akkus in Ordnung – solange nur das Ladeende korrekt 
erkannt wird.

Für nicht schnellladefähige Akkus, die etwa mit 1/10C 10h geladen werden 
sollen, bleibt da eigentlich nur noch die zeitgesteuerte Ladung, und da 
man den Ladestand nicht anhand der Leerlaufspannung abschätzen kann, und 
die Akkus selten völlig leer sind, bevor sie geladen werden, werden sie 
u.U. auch dabei überladen. Nur mit weniger Strom, weswegen sie weniger 
warm werden. Ob und wie sich das auf die Haltbarkeit der Akkus auswirkt, 
kann ich hingegen nicht sagen.

von A-Freak (Gast)


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@Michael D. (nospam2000)

Wirf -dU in den Elektroschrott
Kauf 0dU das schaltet bei jedem noch so kleinem Ladestrom zuverlässig ab

von H. H. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Rainer Z. schrieb:
>>> österreichischen Professor aus Graz
>>
>> Der Wiesspeiner, der auch das geschnittene Brot erfand...
>>
>> Lustig war auch seine Selbstbegutachtung.
>
> Seine Selbstbegutachtung? Davon weiß ich nichts, was ist da genau
> passiert?

Er hat in seiner Funktion als Assistenzprofessor das Produkt seiner 
eigenen Firma begutachtet.


> Ja, seine eigene Beschreibung des CCS-Ladeverfahrens ist wahrlich
> obskur. Esoteriker-Sprech.

Ein jeder Krämer lobt seine Ware.


> Meine viel genutzten Akkus (Fahrradlampe, bevor ich ein helles
> Müller+Busch Licht für den Dynamo hatte) fühlen sich darin
> interessanterweise ausgesprochen wohl, deswegen werde ich das seltsame
> Gerät weiter benutzen.

Das konnten und können auch viele andere.

Das Problem ist doch der völlig untaugliche Geizgeilmüll.

von Arno (Gast)


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Arnold S. schrieb:
> 1) Netzteil pfeift (OK, könnte auch Pech sein)

Vermute ich auch, denn ich hab zwei davon, die beide nicht pfeifen. 
Vorher ein BC-700. Für meine Bedürfnisse gut genug, ich zähle allerdings 
auch keine Zyklen, und wenn alle 10 Jahre ein Satz Akkus kaputt ist, ist 
das so.

Arnold S. schrieb:
> 2) Delta-Peak Abschaltung dürfte nicht zuverlässig sein .. Akkus werden
> manchmal brennheiß

Ja, wobei das bei mir bisher nur bei klassischen NiMH-Zellen aufgetreten 
ist - bei LSD-Zellen (Eneloop-Klone diverser Marken) hab ich das noch 
nicht beobachtet.

Genug Strom gibst du drauf? Unter 0,25C ist der -dU-Knick sehr 
schwach...

Arnold S. schrieb:
> 6) so nebenbei verstehe ich nicht, warum die Akkus immer mit dem halben
> Ladestrom entladen werden.

Weil das Ladegerät den Entladestrom (vermutlich) verheizen muss. Könnte 
natürlich auf den maximalen Entladestrom begrenzen, aber vermutlich 
macht das die Benutzerverwirrung tendenziell noch größer - vor allem, 
wenn dann auch noch je nach Anzahl der Zellen der maximale Entladestrom 
verändert wird...

Arnold S. schrieb:
> Was habt ihr für Erfahrungen, ist das ein Jammern auf hohem Niveau? Kann
> das ein anderes Gerät besser?

Ich hab noch keins gefunden. Das BC-700, das ich vorher hatte, war 
genauso, das GP, das ich hier noch irgendwo für meine 9V-Akkus 
herumliegen habe, deutlich schlechter (oder die Billig-Akkus, die ich 
damals hatte, deutlich schlechter - die sind mittlerweile alle tot)

A-Freak schrieb:
> Old Habits die hard. Es steckt den Leuten die letzten 40 Jahre in den
> Köpfen fest daß man Ni-Akkus unbedingt mit -dU laden müßte.

Was ist denn - ich lerne gerne dazu - dein Alternativvorschlag? 
Temperaturabschaltung?

Michael D. schrieb:
> Wenn eine Zelle tiefentladen ist, dann wird die vom Ladegerät nicht
> direkt erkannt. Einfach im Ladeschacht drinlassen, nach ein paar Stunden
> wird die dann auch wieder erkannt.

Das muss ich mal testen, ob mein BC-X1000 das auch macht. Alternativ: 
Mit Labornetzteil und Strombegrenzung auf ~1V bringen. Dauert bei 500mA 
und 2Ah-Akku unter einer Minute. Oder Parallelschaltung zu einer vollen 
Zelle.

Hab gerade einen Satz jahrzehntealte 1900mAh-Akkus, die mindestens ein 
Jahr herumlagen und kein bisschen Restspannung mehr hatten, so 
wiederbelebt. Nach ein paar Refresh-Zyklen taugen sie wieder.

MfG, Arno

von Michael D. (nospam2000)


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A-Freak schrieb:
> @Michael D. (nospam2000)
>
> Wirf -dU in den Elektroschrott
> Kauf 0dU das schaltet bei jedem noch so kleinem Ladestrom zuverlässig ab

Google kennt "0dU" leider nicht im Zusammenhang mit Akku Ladegeräten, 
vielleicht kannst du ja einen Verweis einbringen, was du genau meinst.

Der Wikipedia Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Ladeverfahren kennt 
das auch nicht, vielleicht könntest du den ergänzen.

  Michael

von Michael D. (nospam2000)


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Arno schrieb:
> Ja, wobei das bei mir bisher nur bei klassischen NiMH-Zellen aufgetreten
> ist - bei LSD-Zellen (Eneloop-Klone diverser Marken) hab ich das noch
> nicht beobachtet.

Damit hast du den wohl wichtigsten Punkt erwähnt: Das beste Ladegerät 
kann nichts ausrichten, wenn die Akkus nichts taugen.

Daher eher in gute (originale) Eneloop AA 1900 mAh Akkus investieren und 
ein günstiges Ladegerät kaufen als andersrum.

  Michael

von H. H. (Gast)


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Michael D. schrieb:
> A-Freak schrieb:
>> @Michael D. (nospam2000)
>>
>> Wirf -dU in den Elektroschrott
>> Kauf 0dU das schaltet bei jedem noch so kleinem Ladestrom zuverlässig ab
>
> Google kennt "0dU" leider nicht im Zusammenhang mit Akku Ladegeräten,
> vielleicht kannst du ja einen Verweis einbringen, was du genau meinst.
>
> Der Wikipedia Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Ladeverfahren kennt
> das auch nicht, vielleicht könntest du den ergänzen.

Er meint sicherlich Ladeende wenn die Spannung nicht mehr ansteigt.

von Schlaumaier (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Bin nur offen für
> Billig-Müll, der mir meine Billig-Akkus vom Billig-Lidl schnellst
> möglichst schrottet.

Naja. Mein Teil ist dann wohl Schrott. Weil es schon bei ca. 100 
Ladevorgängen bei komplett leeren Akkus ist, und die Mistdinger 
funktionieren immer noch.

Meine Depression hält sich aber in Grenzen.  kischer

Und wenn das Gerät unter so viel Marken verkauft wird, und noch nicht 
vom Markt ist seit > 1 Jahr, scheint es was zu taugen.

Besonders weil es bei Otto noch drin ist, die haben (nach meiner 
Erfahrung) die Angewohnheit Geräte die nix taugen schnell aus den 
Programm zu nehmen, weil alles was ich reklamiert habe, ist nach 3 
Monaten nicht mehr im Angebot.

Ich wollte halt ein Gerät was mir einiges über die Akkus erzählt. Damit 
ich aus den Infos (mA Kapazität) Rückschlüsse ziehen kann.

Und das OHNE ein LABEL zu kaufen. !!

Aber jeden das seine. Ich mag mein Teilchen.

von Stefan F. (Gast)


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Michael D. schrieb:
> Es ist eigentlich eher so, dass Ladegeräte welche einen Temperatursensor
> benötigen mit zu hohem Strom laden.

Und die anderen laden meist mit zu wenig Strom, so dass die Akkus kalt 
bleiben, und deswegen die Delta-U Abschaltung nicht triggern.

Oder anders gesagt: Die Akkus müssen warm werden, sonst weißt du nicht, 
wann sie voll sind.

von Stefan F. (Gast)


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Jack V. schrieb:
> Ob und wie sich das auf die Haltbarkeit der Akkus auswirkt,
> kann ich hingegen nicht sagen.

Nur nach Timer laden mit 1/10 C ist schon OK. Die Akkus altern durch die 
Überladung deutlich schneller, aber unterm Strich sind sie immer noch 
sehr viel günstiger als Primärzellen.

Aber: Wer will schon 14 Stunden warten?

von A-Freak (Gast)


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@ Michael D. (nospam2000)
08.01.2022 15:41

> Google kennt "0dU" leider nicht im Zusammenhang mit Akku Ladegeräten,
vielleicht kannst du ja einen Verweis einbringen, was du genau meinst.

> Der Wikipedia Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Ladeverfahren kennt
das auch nicht, vielleicht könntest du den ergänzen.

Es steht doch exakt darin!
Punkt 2
https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/35ccba2bad6ca0e12950305ce1dbadd052815db5

von A-Freak (Gast)


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Ich hole mal etwas um zu erklären warum ich so viel Wert auf den 
Unterschied lege

Bei -dU ist der passive Zustand daß Ladestrom in den Akku fliest. Um den 
Ladestrom anzuschalten muß der Akku ein aktives Zeichen geben - wenn der 
Akku vollgeladen ist und die Temperatur steigt dann sinkt die 
Klemmenspannung.

Der Fehler ist offensichtlich, erkennt das Ladegerät den Spannungsabfall 
nicht dann wird einfach weiter Ladestrom gegeben bis der 
Sicherheitstimer kommt während der Akku auskocht.


Bei 0dU ist der passive Zustand abgeschaltet. Der Akku muß aktiv - durch 
Spannungsanstieg - ein Zeichen geben daß noch Ladeenergie aufgespeichert 
wird. Wenn die Spannung nicht mehr steigt dann schaltet das Ladegerät 
ab.

von Michael D. (nospam2000)


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A-Freak schrieb:
> Bei 0dU ist der passive Zustand abgeschaltet.
> Wenn die Spannung nicht mehr steigt dann schaltet das Ladegerät ab.

Inhaltlich habe ich das schon verstanden, nur der Begriff "0dU" taucht 
so nirgends auf und wird z.B. bei Wikipedia unter dem Kapitel -dU 
mitbehandelt als erste bzw. zweite Ableitung der Spannungskurve.

Daher die Frage wie man ein Ladegerät erkennt welches diesen Algorithmus 
verwendet und was in einem Ladegerät tatsächlich implementiert ist 
welches mit "-dU" wirbt.

Die meisten Mikrocontroller gesteuerten Ladegeräte dürften sowieso eine 
Kombination aller verfügbaren Werte für die Abschaltung verwenden, z.B. 
die bereits in den Akku geladene Energie, den Spannungsverlauf, die 
Ladezeit, die Temperatur und die maximale Kapazität des Akkus.

Der oben zitierte Professor hat im Prinzip auch nur beschrieben, dass 
nicht nur die aktuelle Größen sondern der Kurvenverlauf der Spannung für 
die Berechnung der Abschaltung verwendet wird, d.h. prinzipiell auch nur 
eine Unterart von -dU.

  Michael

von Gerald K. (geku)


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Ich nur das Ladegerät IQ338 empfehlen. Man kann damit AA und AAA Akkus 
schonend laden. Auch Li-Ionenakkus können geladen werden. Beiliegende 
Bedienungsumleitung zeigt Funktion und Leistungsumfunktion.

von Arnold S. (exae)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
>
> Korrekt. Daran (und an dem Willen wirklich gute Ladegeräte mit
> Temperaturüberwachung zu kaufen) scheitert es in meiner Familie.
>
> Die Temperaturüberwachung ist der wichtige Teil, denke ich. Mit Delta-U
> oder Timer alleine wird man nicht glücklich.

Hast Du ein Beispiel für ein gutes Einzelzellen-Ladegerät mit 
Temperaturüberwachung?

von Arnold S. (exae)


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Gerald B. schrieb:
> Arnold S. schrieb:
 der Temperatur plus Kapazität messen gekauft und das Teil
> ist beim Laden von Zellen mit unterschiedlicher Ladung und Kapazität
> absolute Spitze!
>
> Arnold S. schrieb:
>> Max 50€.
>
> Leider nichts für dich. Aber nicht traurig sein, denn für dich (und
> deinesgleichen) produziert die Industrie eine Unmenge an Neumüll.
> Wünsche allen Blinden weiterhin viel Freude beim Kochen und Grillen von
> Billigakkus und dem Füllen des globalen Mülleimers.

Wow, ich hoffe Du hast morgen einen besseren Tag.

Also wenn mir der Müll egal wäre, wäre ich nicht hier im Forum sondern 
würde mir für 3€ jährlich eine 10er Packung Primärzellen anschaffen.

Aber ich bin echt interessiert wie viel man Deiner Meinung nach für ein 
Haushaltsladegerät ausgeben muss und auf Vorschläge gespannt.

von uxdx (Gast)


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Michael D. schrieb:
> Ich verwende seit vielen Jahren ein Technoline BC 700 zusammen mit
> Eneloop AA (1900 mAh) und AAA (700 mAh) Akkus. Diese Kombination
> funktioniert recht gut. Die -dU Abschaltung funktioniert bei einem
> Ladestrom von 700 mA mit den AA Akkus zuverlässig.

Habe ich auch seit x Jahren, BC700 und Eneloops (made in Japan, NICHT 
die aus Chinesien), nur gute Erfahrungen, die Eneloops sind teils fast 
10 Jahre alt und haben noch 1300 mAh (HR-3UTGA)

von Michael D. (nospam2000)


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Arnold S. schrieb:
> Hast Du ein Beispiel für ein gutes Einzelzellen-Ladegerät mit
> Temperaturüberwachung?

Das BC700 hat beides.

Anleitung siehe hier:
https://www.technoline-berlin.de/manual/BC700_main_g.pdf

 Michael

von Dieter (Gast)


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Selbst habe ich ein dem BC-500 baugleiches IPC-1L.

Problem bei allen Geräten macht manchmal die Minus-Delta-U-Abschaltung. 
Häufig liegt das auch an der zu geringen Auflösung des AD-Wandlers, weil 
der Spannungsabfall manchmal zu niedrig ausfällt.

Die NiMH Zellen halten nicht so viele Zyklen aus folgenden Gründen:

a) Entladen unter 1.0V mögen diese nicht besonders.

b) Bei Überladung vertragen diese über eine längere Zeit nur den 
Überladestrom von NiCd gleicher Baugröße. Für Mignonzellen (AA) wären 
das 50mA (Dauerstrom oder Pulsstromscheitelwert).

Wenn Zeit keine Rolle spielen würde, ließen sich damit einfache 
Ladeverfahren realisieren für langlebigen Akkunutzung.

von Martin L. (makersting)


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Dieter schrieb:
> Selbst habe ich ein dem BC-500 baugleiches IPC-1L.
> Problem bei allen Geräten macht manchmal die Minus-Delta-U-Abschaltung.

Ich habe das Gerät auch und mit zunehmendem Alter trat das Problem 
häufiger auf. Ein Elkotausch im Steckernetzteil eliminierte das Problem 
vollständig. Dabei habe ich auch die Knallfrösche gereinigt und mit 
Polfett bestrichen. Die Taster funktionieren seit einem Jahr 
kontaktsicher.
Ich mag das Gerät sehr. Bspw. die Refreshfunktion hat so manchen 
halbtotgelegenem Akku wieder zu Kapazität verholfen. Einzig der fehlende 
sofortige Ladungsstart von Zellen mit <0,7V ist etwas hinderlich, per 
Labnetzteil aber sind in ein paar Sekunden die fehlenden 10tel Volt 
aufgeladen.

von Manfred (Gast)


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A-Freak schrieb:
> Bei -dU ist der passive Zustand daß Ladestrom in den Akku fliest. Um den
> Ladestrom anzuschalten muß der Akku ein aktives Zeichen geben - wenn der
> Akku vollgeladen ist und die Temperatur steigt dann sinkt die
> Klemmenspannung.

Gerade bei älteren NiMH ist minus-delta-U eine äußerst unzuverlässige 
Sache.

Ich habe hier ein Ladegerät mit dem IC BQ2002, welcher -dU in Hardware 
realisiert. Der Ladestrom beträgt 600mA.

Eine AA-Zelle rein, nach überschaubarer Zeit Abschaltung. Glaube ich 
nicht, also nochmal gestartet. Danach in den Akkutester, kamen 240 mAh 
raus - viel zu wenig.

Ab an meinen Eigenbaulader von 1988, 16h 75mA reingeblasen, das Gerät 
macht ganz dumm Konstantstrom und hat eine Zeitschaltuhr. Ei gucke da, 
1170 mAh konnte ich entladen, das passt zu meiner Erwartung.

Das Beste, was man mit NiMH tun kann: Ab in die Tonne und die Dinger 
vermeiden. Ich hasse diese Technologie und hatte damit mehr Ärger als 
mit jeder anderen Akkuchemie.

von Ralf X. (ralf0815)


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Jetzt auch noch mein Kommentar/Senf zu dem Thema.. :-)
Jeder hat seine individuellen Ansprüche an Akkus und Ladegerät zzgl. der 
unterschiedlichsten Einsatzgebiete und eigenen Möglichkeiten und 
Ordnungssystem.
Fast alle alle hier aufgeführten Ladegeräte können lediglich (bis zu 
vier) AA/AAA-Einzelwechselzellen laden, wenn eine Temperaturmessung 
erfolgt, ist diese in meinen Augen meist unzuverlässig.
Gerade die Kompaktlader haben oft keine zuverlässige Unterscheidung 
zwischen AA und AAA, wie z.B. dieses von Lidl, dass ich mal im Abverkauf 
für 6,99 bekam, aber immerhin auch C und D Zellen zzgl. 9V Block konnte:
https://www.amazon.de/Universal-Ladeger%C3%A4t-TLG-500-B1/dp/B07X5XJL7Y
Dort war es angesagt, gerade AAA-Zellen besser unter Beobachtung zu 
laden, um eine Überhitzung zu unterbinden.
Nachdem es sich nach 1,5 Jahren mit einem leichten Knall verabschiedete, 
wurde mir kostenlos das bessere
https://www.lidl.de/p/tronic-universal-akkuladegerat-tlg-1000-c5/p100268066
zugeschickt und bisher keine Zelle überhitzt hat, aber auch durch 
unterschiedliche Kontakte pro Schacht die jeweilige Zellgrösse erkennt.
(Der Defekt des TLG-500-B1 stellte sich übrigens später als Kurzschluss 
durch ein Spinnentierchen/Netz/Kokon raus, der lediiglich zwei 
SMD-Dioden und die SMD-Fuse durchbrennen liess.)

ICH möchte im Alltag Wechselzellen ins Ladegerät einlegen und mich um 
nichts mehr kümmen müssen, als diese irgendwann wieder zu entnehmen und 
wieder einzusetzen oder passend einzulagern.
Eine sporadische Spannungsprüfung der Zellen in einem Gerät 
entscheiden darüber, eine Zelle einer genaueren Messung zu 
unterzuziehen.
Einfachst mit sowas wie 
https://www.amazon.de/ARCELI-Lithium-Ionen-Lithium-Blei-S%C3%A4ure-Batterie-Kapazit%C3%A4t-Entladung-Analyzer/dp/B07JK5S1P8
die man auch schon für unter 3,-€ bekam oder noch besser mit µP, dann 
aber nicht "autark".
Und das alles ist für einen "Anwender" universell zu verwenden, lässt 
sich kalibrieren und steht damit deutlich über den meisten Ladern mit 
Kapazitätsschätzeisen.

Preiswerte 4-fach Lader mit Kapazitätsanzeige sind für mich etwas für 
Menschen, die auf die Schnelle (unzuverlässig) ohne andere Messung 
erkennen wollen, ob eine NiMh-Zelle aus der Reihe tanzt.
Und ein teures Gerät, dass nur AA/AAA Einzelzellen ordentlich testen 
kann, ist in meinen Augen rausgeschmissenes Geld, wenn nicht im 
Dauereinsatz.

In jedem Fall ist aber die Nutzng von Akkus ggü. den Primärzellen ein 
guter Beitrag zum Umweltschutz, fast egal, welche modernen Lader und 
Akkus man benutzt, solange man nicht auf den letzten Schrott hereinfällt 
und das zu betreibende Gerät mit der verringerten Zellspannung 
klarkommt.
Und je nach Nutzung der Akku-Zellen ergibt sich ggü. den Primärzellen 
auch noch ein Mega-Preisvorteil.

von Dieter (Gast)


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Martin L. schrieb:
> Ein Elkotausch im Steckernetzteil eliminierte das Problem
> vollständig.

Danke, den Tipp werde ich mir merken.

Bei Pollin wurden als defekt die Ladegeräte von Metronic REF 495064 mit 
Akkus günstig abverkauft. Das Problem bei den Geräte war, dass die 
geklebten Temperatursensoren sich von dem Bügel ablösten und dadurch das 
Ladegerät die Erwärmung nicht mehr erkannte.

von Gerd E. (robberknight)


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Ich habe seit vielen Jahren ein AV4m und bin sehr zufrieden damit. Dort 
ist das -dU recht gut implementiert, es ist mir noch nie passiert daß 
damit die Akkus überhitzt werden oder ähnliches. Auch Formieren, 
Entladen und Zyklenmodus sind implementiert.

Hier gibt es das Gerät, direkt vom Entwickler:
https://www.accu-select.de/

Die Version ohne PC-Schnittstelle kostet 69 EUR + Versand. Finde ich 
angemessen für die Leistung.

Leider ist der Mann nur E-Ing. und kein Webdesigner, die Webseite und 
Handbücher könnten ein wenig ... übersichtlicher gestaltet sein.

von 900ss (900ss)


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Gerd E. schrieb:
> Ich habe seit vielen Jahren ein AV4m und bin sehr zufrieden damit.

Das Gerät hatte ich oben auch schon erwähnt. Das Gerät tut sehr 
zuverlässig seinen Dienst.  Ich habe es schon etliche Jahre.
Ja, die Webseite ist gewöhnungsbedürftig. :)
Aber die Ladegeräte sehr gut.

von Stefan F. (Gast)


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Michael D. schrieb:
> Die meisten Mikrocontroller gesteuerten Ladegeräte dürften sowieso eine
> Kombination aller verfügbaren Werte für die Abschaltung verwenden, z.B.
> die bereits in den Akku geladene Energie, den Spannungsverlauf, die
> Ladezeit, die Temperatur und die maximale Kapazität des Akkus.

Ich glaube da überschätzt du die Technik massiv. Die meisten Geräte sind 
primitiv und das Wort "Mikrocontroller" auf dem Karton sagt gar nichts 
über die Qualität aus.

von Stefan F. (Gast)


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Arnold S. schrieb:
>> Die Temperaturüberwachung ist der wichtige Teil, denke ich. Mit Delta-U
>> oder Timer alleine wird man nicht glücklich.

> Hast Du ein Beispiel für ein gutes Einzelzellen-Ladegerät mit
> Temperaturüberwachung?

Leider nicht. Wie gesagt waren für mich die (vermutlich) guten Produkte 
viel zu teuer.

von Andreas S. (igel1)


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Gerd E. schrieb:
> Ich habe seit vielen Jahren ein AV4m und bin sehr zufrieden damit. Dort
> ist das -dU recht gut implementiert, es ist mir noch nie passiert daß
> damit die Akkus überhitzt werden oder ähnliches. Auch Formieren,
> Entladen und Zyklenmodus sind implementiert.
>
> Hier gibt es das Gerät, direkt vom Entwickler:
> https://www.accu-select.de/
>
> Die Version ohne PC-Schnittstelle kostet 69 EUR + Versand. Finde ich
> angemessen für die Leistung.
>
> Leider ist der Mann nur E-Ing. und kein Webdesigner, die Webseite und
> Handbücher könnten ein wenig ... übersichtlicher gestaltet sein.


Ich kann dem nur zustimmen:

Ich lade mehrere hundert Akkus im Jahr und mein AV4ms funktioniert 
absolut zuverlässig.

Man kann es als „Akkus einlegen und fertig“ - super - sorglos Gerät 
verwenden oder auch komplexere Dinge damit machen - ich mag insbesondere 
die recycle Funktion (die entlädt und lädt z.B. neue Akkus so lange, bis 
die ihr Kapazitätsmaximum erreicht haben, was meist nach 3-5 Zyklen der 
Fall ist) und die „vor dem Laden erst einmal entladen“ - Funktion, womit 
ich Restkapazität oder die tatsächliche Kapazität von Akkus bestimmen 
kann.

Herr. Mössinger hat sich Jahrzehnte mit NiMH Akkus beschäftigt und jede 
seiner Aussagen auf seiner Accu-select Seite hat Hand und Fuss und 
deckte sich mit meinen Erfahrungen.

Mit diesem AV4ms habe ich viele der Langzeit-Untersuchungs-Ladekurven in 
diesem Akkuthread aufgenommen: 
Beitrag "[S] Gute & günstige Ready-to-use Akkus (Mignon) + 9V Blöcke"

Seitdem Ikea unter dem Namen Ladda hervorragende LSD NiMH Zellen zu 
einem unschlagbaren Preis verkauft (kommen aus Japan - Kenner wissen, 
was das bedeutet …), gibt es für mich keinen weiteren Recherchebedarf.

Und wer gerne Original kauft, der ist mit Eneloop-Zellen natürlich auch 
auf der sicheren Seite - aber auch da muss man inzwischen die richtigen 
kaufen - einfach bei www.accu-select.de nachlesen.

Billigzellen (habe dutzende verschiedene probiert Aldi, Lidl, Rossman & 
Co.) sind zwar immer noch umweltschonender als Primärzellen, lohnen am 
Ende aber die gesparten Euros trotzdem nicht, weil sie schneller altern, 
in der Kapazität oft sehr differieren und meist eine niedrigere 
Entladespannung über lange Strecken der Entkadekurve haben. Fallt also 
nicht darauf rein - einzig mir bekannte Ausnahme sind die Ladda Akkus 
von Ikea. Und wer es wirklich genau wissen will, der schaut bei der von 
Peter D. Bereits zitierten Seite nach: 
https://lygte-info.dk/info/indexBatteriesAndChargers%20UK.html

Die Ladda Zellen kommen in meinen AV4ms Lader und wandern von dort in 
meine Schublade, wo stets ein guter Vorrat einsatzbereit ist.
Seitdem es LSD Zellen gibt, muss man sich über Selbstentladng auch keine 
grossen Gedanken mehr machen - das ist echt stressfrei geworden.

Einzig die Tiefentladung unter 1V sollte man unter allen Umständen 
vermeiden, weil sonst die Zellen einen dauerhaften Knacks bekommen.
Also bei Gräten mit  Standby-Strömen immer alle paar Monate mal wieder 
Akkus tauschen. Das ist zwar minimal Arbeit, aber ich denke, das sind 
wir unserer Umwelt schuldig.

Viel Grüße

Igel1

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