Liebes Forum, ich habe eine Zusage für den höheren technischen Dienst und könnte mich sogar verbeamten lassen. Dafür würde ich einen gut betuchten Job in der freien Wirtschaft aufgeben... allerdings spricht auch vieles für die Stelle im Amt: - sicherer Job - planbares Leben - Arbeitszeiten, Teilzeit und Elternzeit - Beihilfe und PKV - Pension - ... Ist die Verbeamtung im Jahre 2022 noch empfehlenswert? Ist der Job sicher, oder wird man im Alter (ab 50!) und /oder Krankheit auch wegen Kleinigkeiten "ausgeleitet"? Wie sicher sind die Ansprüche? Auch wird man dann so schnell keine andere Stube mehr sehen.. wie ist das Arbeitsklima im ÖD? Eher Ellbogenmentalität oder Zusammenhalt? Die Vorgesetzten? Drangsale oder Zuvorkommen? Bin über jeden Input und aktuelle Erfahrung dankbar. Im Forum findet man meist nur Berichte von vor über 10 Jahren und älter..
Teilzeitkomiker schrieb: > wie ist > das Arbeitsklima im ÖD? Eher Ellbogenmentalität oder Zusammenhalt? Die > Vorgesetzten? Drangsale oder Zuvorkommen? Wie in der Privatwirtschaft stark verschieden. Eine Bekannte arbeitet auf einem Landratsamt und dort sind Seilschaften und Ungleichbehandlung (Freundin der Chefin darf Sachen, für die der Rest angemault wird) und so Standard. > Bin über jeden Input und aktuelle Erfahrung dankbar. Im Forum findet man > meist nur Berichte von vor über 10 Jahren und älter.. Planbares Leben (so gut das im Leben halt geht), Teilzeit, Elternzeit und nen sicheren Job kannst du auch in der freien Wirtschaft haben.
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Wendels B. schrieb: > Teilzeitkomiker schrieb: >> PKV > > Das ist ja nach heutigen Erkenntnissen eher ein Nachteil. Söder-News?
Kommt halt immer drauf an. Klar hat der ÖD Vorteile gegen so manchen Klitschenjob. Dafür hast du im ÖD durchaus auch Rudelbeißereien und Politspiele, die du sicher nicht haben willst. Langeweile, kein Raum für Kreativität und Eigeninitiative weil es für jeden Mist irgendeine Dienstvorschrift gibt, und so mancher Altgedienter fragt sich, warum er in der Karriere seit fünfzehn Jahren nicht vorankommt während er zusehen muß wie Frauen, Ausländer, sexuell Unentschiedene usw. trotz fehlender Qualifikation und mangelnder Eignung an ihm vorbeibefördert werden. Zusätzlich z.B. zu Parteigünstlingen. Aber es kommt halt darauf an wo man landet...es gibt bestimmt auch Stellen wo man von solchem Sozialmist abgeschirmt ist, aber dann ist auch immer die Frage, wie lange das so bleibt. Keine Garantie daß du nicht in fünf Jahren irgendeine Quotentussi als Vorgesetzte bekommst die aus deiner Abteilung ein Trümmerfeld macht. Und nach ein paar Jahren ÖD bist du für alles andere wahrscheinlich verbrannt. Ich persönlich würde über eine Stelle im ÖD keine Bedenkzeit verschwenden, erst recht nichtf wenn man bereits eine Stelle hat und mit der eigentlich zufrieden ist, aber das ist nur meine Sicht der Dinge.
Teilzeitkomiker schrieb: > - sicherer Job > - planbares Leben > - Arbeitszeiten, Teilzeit und Elternzeit > - Beihilfe und PKV > - Pension - "Sicherer Job" Das schon lange nicht mehr der Fall. Da wird genauso Rationalisiert durch z.B. Standortschließungen oder Aufgabenverlagerungen zu Privatanbietern usw. wie überall anders auch. - "Arbeitszeiten" Außer das vielleicht etwas mehr auf die 10Std. täglich geachtet gibt es auch dort alles was es in anderen Betrieben auch gibt (nur mit mehr Verwaltungsaufwand:-). Überstunden, Arbeitszeitverschiebungen, ggf. auch mal aufs Wochenende, Herbeirufe bei Problemen usw. gibt es alles. - "Beihilfe und PKV" Hier sollte man höllisch aufpassen, gerade mit zunehmendem Alter kann das arg teuer werden. - "Pension" Auch hier muss man sehr genau Rechnen. Das Ganze wird immer mehr den Bedingungen der normalen Rentenversicherung angeglichen. Gerade als Späteinsteiger fehlen dann ganz schnell nächtig Beitragsjahre und man handelt sich kräftige Abzüge ein. Und gerade dann tut eine teure PKV, die noch dazu quasi mit jedem Lebensjahr teurer wird und die man selber zahlen muss so richtig weh. Teilzeitkomiker schrieb: > Auch wird man dann so schnell keine andere Stube mehr sehen... wie ist > das Arbeitsklima im ÖD? Eher Ellbogenmentalität oder Zusammenhalt? Die > Vorgesetzten? Drangsale oder Zuvorkommen? Es gibt nicht den "ÖD"! Jeder Betrieb/Bereich, jede Stadt usw., alle haben ihr eigenes Klima. Und selbst wenn es derzeit Ok ist kann einem morgen einen neuen Chef vor die Nase gesetzt werden und alles ist anders (bis man den wieder los ist:-)
Wühlhase schrieb: > Ich persönlich würde über eine Stelle im ÖD keine Bedenkzeit > verschwenden Naja, bei den Vorurteilen, die Du hier ohne Hintergründe verbreitest ist das auch besser so. Teilzeitkomiker schrieb: > Im Forum findet man meist nur Berichte von vor über 10 Jahren und älter.. Da haben die letzten, die zum Helfen hier waren das Gebäude verlassen, was noch hier ist will sich nur selbst lesen. Ich bin jetzt seit 26 Jahren im ÖD und in letzter Zeit habe ich einen neuen Vorteil gesehen: auch zu Pandemiezeiten gab es keine Kurzarbeit oder gar betriebsbedingte Kündigungen. Ich hab den technischen Bereich von Polizei und der Justiz kennen gelernt und ein 'ausleiten' ab 50 gibt es da nicht, davon hab ich nur bei der 'Entbeamtung' der Post/Telekom gehört. Wie überall kommt es auf den Laden an, in den es Dich verschlägt, das Arbeitsklima ist stark vom Umfeld abhängig, ist es eine technische Behörde, eine kleine Abteilung in einer Dienststelle die ganz andere Aufgaben hat oder ein Posten im Ministerium? Grundsätzlich ist der technische Bereich aber weit entfernt von den Vorstellungen die Wühlhase von sich gibt.
Jürgen schrieb: > Ich bin jetzt seit 26 Jahren im ÖD und in letzter Zeit habe ich einen > neuen Vorteil gesehen: auch zu Pandemiezeiten gab es keine Kurzarbeit > oder gar betriebsbedingte Kündigungen. > Ich hab den technischen Bereich von Polizei und der Justiz kennen > gelernt und ein 'ausleiten' ab 50 gibt es da nicht, davon hab ich nur > bei der 'Entbeamtung' der Post/Telekom gehört. > Wie überall kommt es auf den Laden an, in den es Dich verschlägt, das > Arbeitsklima ist stark vom Umfeld abhängig, ist es eine technische > Behörde, eine kleine Abteilung in einer Dienststelle die ganz andere > Aufgaben hat oder ein Posten im Ministerium? > Grundsätzlich ist der technische Bereich aber weit entfernt von den > Vorstellungen die Wühlhase von sich gibt. Danke für deine Antwort. Es geht um das DPMA in München.
Jürgen schrieb: > Ich bin jetzt seit 26 Jahren im ÖD und in letzter Zeit habe ich einen > neuen Vorteil gesehen: auch zu Pandemiezeiten gab es keine Kurzarbeit Das kann man aber genauso als Nachteil sehen. Ich selbst hatte bisher zwar keine Kurzarbeit wegen Corona, aber ich habe es von Bekannten mitbekommen, sie hatten damit zeitweise ein sehr angenehmes Leben mit viel Freizeit und dank Aufstockung nur wenig finanziellen Einschränkungen. Also richtig lohnenswert. Dann sehe ich bei Beamten noch einen weiteren Nachteil: Wie kannst du dich da mit z.B. 50 Jahren aufgrund finanzieller Unabhängigkeit zur Ruhe setzen? Das ist einfach nicht vorgesehen.
Irgend W. schrieb: > - "Arbeitszeiten" Diese werden, wenn der Staat sparen muss sehr schnell hochgeschraubt. Bundesbeamte haben 41h. Die Angestellten haben 38,5h. In einigen Ämtern machen beide ähnliches. Der Angestellte sagt das jedesmal an den Tagen wo er früher aufhört mit einem Grinsen er hat nur 38,5h haben mir Bekannte erzählt. > - "Beihilfe und PKV" > Hier sollte man höllisch aufpassen, gerade mit zunehmendem Alter kann > das arg teuer werden. Dazu kommt noch, dass der Beamte in Vorleistung gehen muss und dann versucht von seiner Beihilfe und PKV die Auslagen erstattet zu bekommen. Achtung, wenn Du dadurch Schulden hast, bist Du automatisch in der Beobachtungsgruppe der Korruptionsgefährdeten und mögliche Beförderungen werden erstmal zurückgestellt. Es gibt den lustigen Fall, wo ein Beamter seinen Dienstherren wegen eines Unfalls beim Toilettengang verklagen musste, weil keine Stelle zahlen wollte. Beihilfe und PKV verweigerten die Kostenerstattung weil diese der Ansicht waren, dass die die Unfallfürsorgestelle machen solle. Den Fall habe ich nur mitbekommen, weil auf Geschäftsreise in den Raum Berlin den Artikel irgendwer in der Toilette aufgehängt hatte. Nach Abzug der Kosten für die Krankenversicherung hat während des Berufslebens der vergleichbare Angestellte (Univ) als Single 100 Euro Netto weniger als der Beamte (Univ) im Monat, aber verheiratet mit Familie hat der Angestellte rund 100-200 Euro mehr Netto. Bezogen auf die Arbeitszeit hat der Angestellte in beiden Fällen immer pro Stunde mehr auf seinem Konto. > - "Pension" > Auch hier muss man sehr genau Rechnen. ... Genau wie er schrieb, wird die Krankenkasse sehr teuer, obwohl der Prozentsatz sinkt. Hier fährt der Rentner besser. Die Pensionen sind nur scheinbar höher. In der Realität unterliegt die Pension voll der Einkommenssteuer. D.h. Ein Beamter, der zum Beispiel 2500 Euro Pension hat, wird das wie Einkommen versteurt.
1 | Brutto gesamt 30 000,00 € i |
2 | − ESt gesamt 5 091,00 € i |
3 | − Soli 0,00 € i |
4 | − Kirchensteuer 458,19 € i |
5 | = Netto gesamt 24 450,81 € |
6 | |
7 | Davon gehen noch rund 3000 Euro Jahr an PKV weg je Person: |
8 | (Das kann bis zu 5500 steigen, mit Riskozuschlägen in der PKV |
9 | sind nochmal 50% möglich.) |
10 | |
11 | = Netto gesamt 21 450,81 € (Single) |
12 | = Netto gesamt 18 450,81 € (Verheiratete ohne Ehegattensplitting) |
Nur dieses Netto wäre korrekt zu vergleichen. Die Vergleiche haben ich aus dem Bekanntenkreis, die selbst Lehrer an Schulen sind, wobei der eine verbeamtet ist und der andere im Angestelltenverhältnis.
Teilzeitkomiker schrieb: > > Es geht um das DPMA in München. Naja, auch Deutsches Patent und Marken Amt kann alles sein. Vom stupiden IT Kabelstöpsler in der IT bis zum Patentanwalt: https://www.dpma.de/dpma/karriere/aktuellestellenanzeigen/it_fachleute/index.html -> E 9a EntgO Bund https://www.dpma.de/dpma/karriere/juristen_innen/index.html -> A13/A14
Wühlhase schrieb: > Und nach ein paar Jahren ÖD bist du für alles andere wahrscheinlich > verbrannt. Das ist auch noch so ein Thema. Du stellst mit dieser Entscheidung die beruflichen Weichen für dein komplettes restliches Berufsleben. Ein Zurück zu einem lukrativen Job in der freien Wirtschaft kannst du nach ein paar Jahren im öffentlichen Dienst knicken.
Action Unit "Hans-Jürgen Krahl" schrieb: > Teilzeitkomiker schrieb: > >> >> Es geht um das DPMA in München. > > Naja, auch Deutsches Patent und Marken Amt kann alles sein. Vom stupiden > IT Kabelstöpsler in der IT bis zum Patentanwalt: > > https://www.dpma.de/dpma/karriere/aktuellestellenanzeigen/it_fachleute/index.html > -> E 9a EntgO Bund > > https://www.dpma.de/dpma/karriere/juristen_innen/index.html -> A13/A14 Genauer: Patentprüfer am DPMA in München. https://www.dpma.de/dpma/karriere/profil_patentpruefer_in/index.html
Ich bin den Weg verbeamten vor nun 30 Jahren gegangen, bereut bisher nicht, gerade in Situationen, wenn in bei ehemaligen Kommilitonen im Job kriselt. Die Sicherheit gibt schon einiges an Entspannung. - Arbeitszeiten, Teilzeit und Elternzeit Ja, da ist einiges einfacher, kommt aber auch die Behörde an und wie sich die entsprechenden Stellen dort anstellen. PKV, die PKV zwischen Beamten und Angestellten kann man nicht vergleichen, die Beihilfe tut einiges zur Betragsminderung bei. Gut ist, wenn man früh wechseln kann, jedes Jahr später macht es teuer. Familie ist auch nicht einfach, sollte man bedenken. Alleine in der PKV und Familie in die gesetzliche, wenn es geht, ist oft einfacher. Aufpassen musst bei 100% Beihilfe in der aktiven Zeit, nach dem Pensionieren sinkt die und dann brauchst die PKV, wenn Du dann 60+ auf der Uhr hast, wird es teuer. DPMA, das wird wohl Bund sein, mit 50% Beihilfe. Ich denke aber, bei den Beamten wird ich eh in Richtung GKV durch den Gesetzgeber was ändern. Vieles hängt, wie überall, von der Stelle und den Personen ab, wo du unterkommst. Da gab es für mich gute und schlechte Stellen. Aber dann muss man eben die Ohren auf haben und sich abseilen (können). Als Besipiel, eine Führungskraft geht in Rente, eine neue kommt und will alles eingespielte verändern. Die Stimmung ändert sich, die Guten seilen sich ab und alles ändert sich. War mir auffällt und das wird mehr, zum Teil gibt es auch viele "Schlafmützen", die nicht entscheidungsfreudig sein und nicht viel tun, warum auch immer. Vielleicht haben sie Angst, das ihnen einer bei einer Entscheidung ans Bein pisst. Wenn sie aber feststellen, das jemand anders einen "Fehler" gemacht hat, dann werden sie hektisch aktiv.
Teilzeitkomiker schrieb: > Auch wird man dann so schnell keine andere Stube mehr sehen.. wie ist > das Arbeitsklima im ÖD? Eher Ellbogenmentalität oder Zusammenhalt? Die > Vorgesetzten? Drangsale oder Zuvorkommen? Je weniger stressig die Arbeit selber ist, desto eher machen sich die Mitarbeiter gegenseitig fertig. Deshalb wäre ÖD nichts für mich. Muss aber natürlich nicht immer so sein.
Senf D. schrieb: > Wühlhase schrieb: >> Und nach ein paar Jahren ÖD bist du für alles andere wahrscheinlich >> verbrannt. > > Das ist auch noch so ein Thema. Du stellst mit dieser Entscheidung die > beruflichen Weichen für dein komplettes restliches Berufsleben. Ein > Zurück zu einem lukrativen Job in der freien Wirtschaft kannst du nach > ein paar Jahren im öffentlichen Dienst knicken. Wie ist es dann mit externen (technischen) Mitarbeitern, die von Privatfirmen an den ÖD ausgeliehen sind? Die müssten ja dann auch "verbrannt" sein, wenn sie ein paar Jahre lang im ÖD gearbeitet haben, oder nicht?
Zero Knowledge schrieb: > Wie ist es dann mit externen (technischen) Mitarbeitern, die von > Privatfirmen an den ÖD ausgeliehen sind? Nein, die haben das Gesetz / die Verordnung, wie es sich der Verleiher wünscht beeinflusst und werden befördert. Sg
Teilzeitkomiker schrieb: > ÖD? zum 1000.Mal - es gibt nicht DEN öd du kannst glück oder pech haben oder du merkst nach 5 Jahren, dass du eine falsche entscheidung getroffen hast oder du wirst nach Botswana versetzt oder c25 bricht aus und dann ist sowieso alles egal 😉
Der Staat als Arbeitgeber ist grundsätzlich gut und besser als sein Ruf. Der öD hat in den letzten Jahren auch massiv aufgeholt. Gerade als Beamter im höheren Dienst kannst du locker mit der freien Wirtschaft mithalten, vor allem beim Netto-Gehalt. Als A14 Beamter kommst du z. B. garantiert auf rund 4.500 € netto p. M. (A14/8, Bund, Stkl. 1). Interessant sind auch die Familienzuschläge. - Verheiratet und 2 Kinder: 5.000 € brutto p. a. zusätzlich - Verheiratet und 3 Kinder: 10.000 € brutto p. a. zusätzlich (~5.700 € netto p. M. mit Stkl. 3) Du kommst als A14 Beamter somit locker auf ein Bruttoäquivalent von 90k p. a. (Single) bzw. 110k p. a. (verh. und 3 Kinder) und das vollkommen automatisch durch Stufenaufstieg, die Pensionansprüche sind dabei noch nicht mal berücksichtigt. Als A14 Beamter kannst du nämlich zusätzlich mit rund 4.500 € Pension p. M. rechnen (brutto, nach 40 Dienstjahren), was rund 1.500 € über der gesetzlichen Höchstrente liegt. Das gleicht auch keine bAV aus, in die du im Gegensatz zum Beamten auch noch selbst einzahlen musst (-> niedrigeres Netto wg. Entgeltumwandlung). Mit o. g. Bruttoäquivalent bist du auf Experten-Ebene auf dem Gehaltsniveau der größten und finanzstärksten Konzerne des Landes. Dabei sind Sachbearbeiterstellen (also ohne Personalführung) mit über 100k p. a. auch in den größten Konzernen eine Ausnahme (Tarifende IGM oder IG BCE). Bitte noch folgende Vorteile des Staatsdiensts bedenken: - garantiert unkündbar als Beamter - garantiert hervorragende Teilzeit- und Beurlaubungsoptionen (WLB, Familienfreundlichkeit, etc.) - garantiert keine Verlagerung ins Ausland - wenig bis keine Dienstreisen - kein Profitdruck - gute Konditionen bei Bankdarlehen (Immobilieninvestition) Nachteile gibts natürlich auch: - Wechsel zurück in die Wirtschaft quasi unmöglich - starre Strukturen und Regeln (z. B. vorzeitiger Renteneintritt) - Beamtenmentalität (das kann einen "Macher" wirklich fertig machen) - Behördenstandorte des Bundes meist in teuren Großstädten - kaum Stellen im Ausland vorhanden - kein Streikrecht
Teilzeitkomiker schrieb: > Ist die Verbeamtung im Jahre 2022 noch empfehlenswert? Im hD: Ja. Teilzeitkomiker schrieb: > Ist der Job sicher, oder wird man im Alter (ab 50!) und /oder Krankheit > auch wegen Kleinigkeiten "ausgeleitet"? Äh... wegen Alter nein und wegen Kleinigkeiten auch nicht, es sei denn man will es so! Teilzeitkomiker schrieb: > Wie sicher sind die Ansprüche? Bricht die BRD eines Tages zusammen, wird es eng. Allerdings: Witwen von Nazikriegsverbrechern haben bis mind. in die 90er Jahre Hinterbliebenenbezüge von der BRD bekommen, da quasi Rechtsnachfolger. Bei der DDR war man weniger gnädig. Kannst du jetzt beliebig skalieren. Teilzeitkomiker schrieb: > wie ist das Arbeitsklima im ÖD? Eher Ellbogenmentalität oder > Zusammenhalt? Beides. :-) Teilzeitkomiker schrieb: > Die Vorgesetzten? Drangsale oder Zuvorkommen? Kommt auf dein* Vorgesetzt* an. Teilzeitkomiker schrieb: > Es geht um das DPMA in München. Ah, ein Kollege! Teilzeitkomiker schrieb: > Patentprüfer am DPMA in München. Ah, ein Kollege! Wühlhase schrieb: > Und nach ein paar Jahren ÖD bist du für alles andere wahrscheinlich > verbrannt. So verbrannt wie die Gehirne, die sowas denken: Wer (ver)brennt denn gerne für einen Angestellten-Job? Senf D. schrieb: > Wie kannst du dich da mit z.B. 50 Jahren aufgrund finanzieller > Unabhängigkeit zur Ruhe setzen? Das ist einfach nicht vorgesehen. Stimmt. Bei den meisten Angestellten-Jobs auch nicht, finanzielle Unabhängigkeit wird dort einfach nicht erreicht. Und die wenigsten bleiben heute >20 Jahre in der gleichen Firma und bekommen dann 500k Nettoabfindung mit 50. Es hindert dich aber niemand nebenbei DogeCoin-Multimillionär o.ä. zu werden. Außerdem gibt es seit Jahren das Altersgeldgesetz.
öD ist gut schrieb: > Als A14 Beamter kannst du nämlich zusätzlich mit rund 4.500 € Pension ... Bundesbeamte in der Besoldungsgruppe A 14 im Bereich €4.639 - €6.308, abhängig von Erfahrung und Beschäftigungsdauer. https://beamten-infoportal.de/pensionsrechner/ 4500 € https://www.smart-rechner.de/einkommensteuer/rechner.php 39 332,96 € Nach Steuern bzw. 3275 pro Monat Nach Abzug der PKV: 36 332,96 € Nach Steuern bzw. 3025 pro Monat
öD ist gut schrieb: > Als A14 Beamter > kommst du z. B. garantiert auf rund 4.500 € netto p. M. (A14/8, Bund, > Stkl. 1). Merkste was du Spinner? Stufe 8 kriegste erst nach 7 + 6 + 5 +4 +3 + 2 + 1 = 28 Jahren, wobei im Bund erst nach zwei Jahren im TVÖD verbeamtet wird. Du erreichst also deine tolle hohe Stufe frühstens nach 30 Jahren - gratulation. Außerdem redest du hier vom Bund, wo es kaum Auswahl gibt für technische Stellen. Und was habt ihr Beamtenspinner immer mit eurer WLB. 41h Stunden müsst ihr absitzen und wenn ihr zu den Idioten gehört, die tatsächlich dort die Leistungsträger sind für die restlichen 90% schlafenden Vögel, dann sind 10-15h Überstunden pro Monat bereits mit der Besoldung abgegolten. Falls ihr nicht zu der Gruppe gehört: Gratulation, ihr müsst, nachdem ihr euere Wochenarbeit nach 10h erledigt habt, dennoch irgendwie die 41h absitzen. Da geht man doch mental kaputt (was man in Statistiken auch sieht). Und Teilzeit? Sabbatical? Auch so eine Witzvorstellung, macht das mal, macht ja jeder von euch Beamten bloß im Gedanken, weil dann gnadenlos die Pension kleiner wird. Naja weißte, ob ich nach 30 Jahren dann das gleiche verdiene wie im Konzern nach 5-10 Jahren ist schon ein Unterschied. Auch, dass die WLB für gute Leute im Konzern besser ist. Auch kann ich mich immer nich entscheiden, deutlich mehr im AT Bereich zu verdienen (Experte, Management, US-Unternehmen).
40 Jahre Dienst nach Vorschrift keine Ambitionen schrieb im Beitrag #6937156: > Merkste was du Spinner? > Stufe 8 kriegste erst nach 7 + 6 + 5 +4 +3 + 2 + 1 = 28 Jahren Falsch: 2 + 3 + 3 + 3 + 4 + 4 + 4 = 23 Jahre, zusätzlich wird Vorerfahrung angerechnet. 40 Jahre Dienst nach Vorschrift keine Ambitionen schrieb im Beitrag #6937156: > wobei im Bund erst nach zwei Jahren im TVÖD verbeamtet wird. Stimmt nicht. Ingenieure werden beim DPMA vom ersten Tag an Beamte (auf Probe). Nur bei dir macht man vielleicht eine Ausnahme... 40 Jahre Dienst nach Vorschrift keine Ambitionen schrieb im Beitrag #6937156: > Gratulation, ihr müsst, nachdem ihr euere Wochenarbeit nach 10h erledigt > habt, dennoch irgendwie die 41h absitzen. Bei 80% Homeoffice (seit Corona 100%) überraschend erträglich. Alternativ überwiegend Einzelbüros. Und im Konzern? Sitzt man da noch immer kostenoptimiert in Großraumbüros, mit max. 3:2 Regel? 40 Jahre Dienst nach Vorschrift keine Ambitionen schrieb im Beitrag #6937156: > Und Teilzeit? Sabbatical? Problemlos.
Die Zahlen sind doch vollkommen transparent: https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/bund?id=beamte-bund&g=A_14&s=0&f=0&z=100&zulage=&stkl=1&r=&zkf= Die Eingangsstufe ist übrigens variabel. Vor allem wenn man aus der Wirtschaft in den öD wechselt, steigt man direkt in höhere Stufen ein und verkürzt so den Weg zu Stufe 8. 40 Jahre Dienst nach Vorschrift keine Ambitionen schrieb im Beitrag #6937156: > Und Teilzeit? Sabbatical? > Auch so eine Witzvorstellung, macht das mal, macht ja jeder von euch > Beamten bloß im Gedanken, weil dann gnadenlos die Pension kleiner wird. Na und? Die Pension ist ja wohl fett genug! Selbst mit 50 % Teilzeit über 40 Jahre kommt der A14 Beamte noch auf unglaubliche 2.200 € Pension p. M. (75.700€*0,71*0,5=26.837,5 € Pension p. a.). Man merkt direkt, dass du selbst Beamter bist.
Nachtrag: Durch das hohe Netto kann der Beamte mindestens genauso gut privat vorsorgen und investieren wie der Angestellte. Er bekommt sogar günstigere Kredite und hat dadurch weitere Vorteile, z. B. bei Finanzierungen. Mich wundert echt, warum der Staatsdienst oft als unattraktiv wahrgenommen wird. Die ganzen Abiturienten denken wohl immer noch, dass man in der Wirtschaft super easy 150k p. a. macht während man im Staatsdienst für das Gemeinwohl auf gutes Geld verzichten muss, lol. Hat ihnen wahrscheinlich der Lehrer erzählt...
öD ist gut schrieb: > Nachteile gibts natürlich auch: > - kaum Stellen im Ausland vorhanden Das ist aber eher ein Vorteil
öD ist gut schrieb: > Mit o. g. Bruttoäquivalent bist du auf Experten-Ebene auf dem > Gehaltsniveau der größten und finanzstärksten Konzerne des Landes. Dabei > sind Sachbearbeiterstellen (also ohne Personalführung) mit über 100k p. > a. auch in den größten Konzernen eine Ausnahme (Tarifende IGM oder IG > BCE). So seltene Ausnahmen sind das gar nicht, ich kenne viele Kollegen in dem Bereich, und zwar schon ab ca. 10 Jahren Berufserfahrung; Tarif-Ende (40h-Vertrag) oder unteres AT-Band (liegt in etwa gleich auf bei ca. 115k €). Ich habe mir das Alles schon mal durchgerechnet. Man bräuchte schon A16 in einer hohen Altersstufe, um das gleiche Nettoeinkommen von ~64k € bei Steuerklasse I zu erreichen. Das entspricht im öffentlichen Dienst einem Abteilungs- oder Bereichsleiter, also zwingend Führungs- und Budgetverantwortung. In der Industrie genügt dafür eine Sachbearbeiter-Stelle als Experte. Bei dem obigen Rechenbeispiel von "öD ist gut" wurden übrigens wohl mal wieder die PKV-Kosten (bei StKl. III für alle Familienmitglieder) vernachlässigt. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich bin der Meinung, dass eine Verbeamtung im höheren Dienst (ab A13) durchaus attraktiv ist, wenn die Stelle und das Umfeld für einen passt (wobei gerade das Beispiel Patentrecht sicher nicht für jeden etwas ist). Es braucht aber auch nicht so getan werden, als wenn im öD finanziell die Bäume in den Himmel wachsen. Im Industriekonzern liegt man im direkten Vergleich finanziell noch etwas weiter vorne, aber beide Varianten bieten insgesamt gute Verdienstmöglichkeiten, daher sollten hier unbedingt noch andere Kriterien beim Vergleich in Betracht gezogen werden als nur das Geld, und diese sind dann eher typabhängig. Prüferlein schrieb: > Senf D. schrieb: > >> Wie kannst du dich da mit z.B. 50 Jahren aufgrund finanzieller >> Unabhängigkeit zur Ruhe setzen? Das ist einfach nicht vorgesehen. > > Stimmt. Bei den meisten Angestellten-Jobs auch nicht, finanzielle > Unabhängigkeit wird dort einfach nicht erreicht. Und die wenigsten > bleiben heute >20 Jahre in der gleichen Firma und bekommen dann 500k > Nettoabfindung mit 50. Nicht bei den meisten Angestellten-Jobs, aber bei denen, über die hier gerade gesprochen wird. Eine finanzielle Unabhängigkeit ist als Angestellter im Konzern freilich erreichbar. Natürlich nicht von heute auf morgen, aber mit 50 Jahren sicherlich; ca. 25 Jahre Zeit zum Investieren sind vollkommen ausreichend, wenn man eine gute Sparquote realisiert, dazu muss man noch nicht einmal auf eine astronomische Abfindung setzen.
Senf D. schrieb: > So seltene Ausnahmen sind das gar nicht, ich kenne viele Kollegen in dem > Bereich, und zwar schon ab ca. 10 Jahren Berufserfahrung; Tarif-Ende > (40h-Vertrag) oder unteres AT-Band (liegt in etwa gleich auf bei ca. > 115k €). Ich habe mir gedacht, dass du hier postest und was von 100k+ als Selbstläufer schreiben wirst. Du vergisst, dass IGM EG12b (Bayern), 40-h-Vertrag sowie 28 % LZ in dieser Kombination so gut wie nie gezahlt werden. Das wären dann etwa 117k p. a. Die Regel sind aber 14 % LZ, was bei 40 h etwa 104k ergibt. Dabei sind 40 h auch wieder die Ausnahme, da im IGM Tarif 35 h die Wochenregelarbeitszeit sind. Und EG12 ist auch nicht die EG, die jeder automatisch durch Absitzen erreicht. Das heißt natürlich nicht, dass es den 100k+ Sachbearbeiter nicht gibt. Aber das ist nicht so üblich wie du ständig behauptest. Vom Entgeltniveau beim Mittelstand, wo die Mehrheit arbeitet, will ich gar nicht reden. Der A14 Beamte erreicht aber garantiert die 4.500 € netto p. M. bzw. 95k Bruttoäquivalent (A14/8, Stkl. 1, vor PKV) durch Stufenaufstieg. Verheiratet und mit 3 Kindern werden es sogar 5.700 € netto p. M. bzw. 105k Bruttoäquivalent bei gleichen Aufgaben (A14/8, Stkl. 3, vor PKV, die Familienzulage bringt hier 10k p. a.). Man sieht: Der Staatsdienst ist bei weitem nicht mehr so schlecht bezahlt und inzwischen eine echte Alternative zur Privatwirtschaft, vor allem wenn man vom reinen Jahresbruttogehalt absieht und das Gesamtpaket anschaut. Nur beim Großkonzern mit Tarif oder als Führungskraft beim KMU kann man mit dem höheren Dienst beim Entgelt noch mithalten, bei den Sozialleistungen hingegen nicht mehr. Selbst als Angestellter im öD sind 90k p. a. drin (TVöD, E15/6). Auch dort gibt es großzügige Teilzeit- und Beurlaubungsoptionen und eine gute bAV.
Sollte jedem klar sein, dass man in der Privatwirtschaft, wo die meiste Wertschöpfung entsteht, deutlich mehr verdienen kann als im öD. "Kann". Das ist die Karotte, der alle hinterher laufen, die meisten aber vergeblich. Wer das Laufen leid ist oder seine Chancen wenig optimistisch sieht, für den ist der öD der sichere Hafen und insgesamt die richtige Entscheidung.
öD ist gut schrieb: > Ich habe mir gedacht, dass du hier postest und was von 100k+ als > Selbstläufer schreiben wirst. Dann lies bitte auch richtig. Ich habe mitnichten von einem Selbstläufer geschrieben, sondern dass es keine seltene Ausnahme darstellt, das ist inhaltlich ein großer Unterschied. A 16 Stellen wachsen übrigens auch nicht auf Bäumen und sind für jeden erreichbar. öD ist gut schrieb: > Die Regel sind aber 14 % LZ, was bei 40 h etwa 104k ergibt. Dabei hast du die Jahressonderzahlung sowie ggf. ausbezahlte Überstunden mit oder ohne Mehrarbeitszuschlag unberücksichtigt gelassen (beides gibt es bei Beamten nicht). 100% Leistungszulage sind natürlich unrealistisch, aber etwas mehr als den Durchschnitt kannst du für die Jobs, über die wir hier sprechen, schon annehmen, denn erfahrene Leute bekommen in der Regel mehr LZ als z.B. neue/jüngere Mitarbeiter. öD ist gut schrieb: > Man sieht: > Der Staatsdienst ist bei weitem nicht mehr so schlecht bezahlt und > inzwischen eine echte Alternative zur Privatwirtschaft, vor allem wenn > man vom reinen Jahresbruttogehalt absieht und das Gesamtpaket anschaut. Das bestreite ich auch nicht. Siehe mein obiger Beitrag, den du hoffentlich vollständig gelesen hast. > Nur beim Großkonzern mit Tarif oder als Führungskraft beim KMU kann man > mit dem höheren Dienst beim Entgelt noch mithalten, bei den > Sozialleistungen hingegen nicht mehr. Es ist genau anders herum, das Entgelt ist in der Privatwirtschaft weiterhin höher, aber beide Optionen bewegen sich auf einem hohen Niveau, wo ein paar Euro mehr oder weniger nicht mehr den entscheidenden Unterschied machen sollten, sondern andere, individuelle Faktoren.
Die Besoldung als Patentprüfer ist übrigens sogar A15. @Prüferlein Danke für deinen Input. Kannst du noch was zum Arbeitsklima als PP am DPMA sagen?
Teilzeitkomiker schrieb: > Kannst du noch was zum Arbeitsklima als PP am DPMA sagen? 90% der Zeit sitzt du ungestört vor dem PC, durchpflügst die unendlichen Weiten der Technik und bearbeitest deine Akten, alles digital. Am Anfang weniger, da viele Schulungen. Der Rest ist abteilungsabhängig, wie überall. Viel Erfolg!
Prüferlein schrieb: > Teilzeitkomiker schrieb: >> Kannst du noch was zum Arbeitsklima als PP am DPMA sagen? > 90% der Zeit sitzt du ungestört vor dem PC, durchpflügst die unendlichen > Weiten der Technik und bearbeitest deine Akten, alles digital. Am Anfang > weniger, da viele Schulungen. Der Rest ist abteilungsabhängig, wie > überall. Viel Erfolg! Das hört sich gut an! Stimmt es, dass mit Corona am DPMA auch die Vertrauensarbeitszeit eingeführt wurde?
wenn man für den Staat tätig wird muss man sich dar0ber im klaren sein, dass man einen Dienstherrn hat. dieser denkt für einen und man sollte tunlichst vermeiden diese Entscheidungen etc. in Frage zu stellen. Öd, oder noch dramatischer Beamter ist dann gut wenn man eine gewisse "am a.. lecken mentalität" mitbringt. denn genau diese benötigt man um dort nicht auf Dauer zu kapitulieren. Wer leisten will, wer weiter kommen will, wer Situationen differenziert betrachtet und Alternativen sieht der ist dort in jedem Fall falsch. Wer seine Arbeit machen möcht und dabei kein Problem hat das 100te Formular für nen Mausklick auszufüllen ist hingegen genau richtig Karriere darf nicht wichtig sein
fed schrieb: > wenn man für den Staat tätig wird muss man sich dar0ber im klaren sein, > dass man einen Dienstherrn hat. > dieser denkt für einen und man sollte tunlichst vermeiden diese > Entscheidungen etc. in Frage zu stellen. Was ist es denn, wenn man nicht für den Staat arbeitet? Sind Vorgesetzte in der freien Wildnis total selbstlos und geil darauf, dass ihre Entscheidungen in Frage gestellt werden, ja? Und denkt jedes Top-Management erstmal an das Mitarbeiterwohlbefinden, bevor es sich überhaupt mit Kennzahlen und shareholder value befasst?
Beamtungsgerät schrieb: > Was ist es denn, wenn man nicht für den Staat arbeitet? Man sucht sich einen neuen Chef, geht recht unkompliziert und man muss keinen großen Aufwand treiben.
Shorty schrieb: > Man sucht sich einen neuen Chef, geht recht unkompliziert und man muss > keinen großen Aufwand treiben. "mein alter chef lässt sich von mir nicht kritisieren und deswegen such ich jetzt was besseres" klingt nicht nach door-opener. Aber bestimmt heuchelst du einfach was daher. Wie dein Gegenüber auch.
Als Single ganz klar Wirtschaft, mit Familie kann sich Beamtenjob lohnen, das gibt nämlich fett Zuschläge. A14 mit 3 Kindern und verheiratet bekommt knapp 10k Jahresgehalt mehr! Fehlt nur noch, dass man wieder illegale Alterstabellen einführt, die vom EUGH gekippt wurden.
Die hier oft genannten Entgeltgruppen sind total unrealistisch im ÖD. Üblicherweise gelten so etwa: 10 - Hochschulabschluß 11 - Ingenieur mit Hochschulabschluß 12 - Ingenieur mit besonders schwierigen Aufgaben 13 - Ingenieur mit ungewöhnlichen Aufgabenfeld oder Führungsaufgabe 14 - Promotion oder Führungsaufgabe 15 - Führungsaufgaben (Dienststellenleiter) 16 - Führungsaufgaben (Amtsleiter) Und man muß auch immer bedenken, daß die zugewonnene Erfahrung/weitere Aufgaben/umfangreiches Fachwissen nicht zählen, um von einer Gruppe in eine höhere zu wechseln (das gab es früher, ist aber abgeschafft). Das gilt heute mit der Erfahrungsstufe als abgegolten. Der Wechsel in eine höhere Stufe macht eine komplette Neubewertung der Stelle erforderlich, weshalb der Vorgesetzte kaum Interesse daran hat. Und glaubt nicht, daß ihr statt einer 11er eine 12er Stelle verlangen könntet, nur weil ihr so qualifiziert seit. Wenn das als 11er ausgeschrieben ist, dann ist das eben so... In den allermeisten Fällen besteht die "Karriere" darin, die Erfahrungsstufen nach Zeit zu erreichen. Mit Mitte 40 ist dann Ende im Gelände. Wenn wirklich eine Verbeamtung winkt, dann würde ich sofort zugreifen, außer man ist wirklich ein "Macher". Die Vorteile bei Arbeitsunfähigkeit, Frühpension und Pension, samt nahezu völliger Unkündbarkeit sind einfach riesig.
imÖD schrieb: > Die Vorteile bei Arbeitsunfähigkeit, Frühpension und Pension, samt > nahezu völliger Unkündbarkeit sind einfach riesig. Kannst du bitte die Vorteile bei einer Frühpensionierung näher ausführen? Das gibt doch meiner Kenntnis nach kräftige Abzüge bei der Pension.
Beamtungsgerät schrieb: > fed schrieb: >> wenn man für den Staat tätig wird muss man sich dar0ber im klaren sein, >> dass man einen Dienstherrn hat. >> dieser denkt für einen und man sollte tunlichst vermeiden diese >> Entscheidungen etc. in Frage zu stellen. > > Was ist es denn, wenn man nicht für den Staat arbeitet? Sind Vorgesetzte > in der freien Wildnis total selbstlos und geil darauf, dass ihre > Entscheidungen in Frage gestellt werden, ja? Und denkt jedes > Top-Management erstmal an das Mitarbeiterwohlbefinden, bevor es sich > überhaupt mit Kennzahlen und shareholder value befasst? Das gilt für manche Firmen, aber längst nicht für jede. Ich wurde in einer Firma mal gleich am ersten Tag gebeten, Ideen und Vorschläge bitte unverzüglich weiterzugeben. Vor allem mir als Neuling würden ja möglicherweise Dinge auffallen, die sonst kaum jemand als Problem wahrnehmen würde weil man die eigentlich lästigen Workarounds als normal empfinden würde. Es gibt sogar Vorgesetzte, die fragen VOR ihrer Entscheidung ihre Leute, von denen sie wissen daß sie sich damit auskennen. Das sind in der Regel auch die, die wissen wie man eine Gruppe führt und unter solchen Leuten zu arbeiten kann echt Spaß machen. Und ja, es gibt auch Firmen wo der Chef selber leben will und seine MA ebenfalls leben läßt. Und ebenfalls ja, wenn man etwas kann, kann man sich auch einen neuen Chef suchen. Wenn man eine Beamtenmentalität mitbringt wird das schwierig, aber es sind ja nicht alle so.
Wühlhase schrieb: > Es gibt sogar Vorgesetzte, die fragen VOR ihrer Entscheidung ihre Leute, > von denen sie wissen daß sie sich damit auskennen. Das sind in der Regel > auch die, die wissen wie man eine Gruppe führt und unter solchen Leuten > zu arbeiten kann echt Spaß machen. Ja, ein Traum mit solchen Vorgesetzten zu arbeiten. Solche gibt es aber leider nur sehr, sehr selten. Evtl. in 5 % aller Fälle. Hatte in meiner gesamten Laufbahn bis jz. 2 solcher Chefs. > Und ja, es gibt auch Firmen wo der Chef selber leben will und seine MA > ebenfalls leben läßt. Genau! War auch in so einem Team. Und soll ich dir was sagen? Kein einziger MA hat gekündigt, wie er noch da war, ist dann leider in Pension gegangen, dann kam ein Mikromanager als Abteilungsleiter, da gab es dann plötzlich 4 Kündigungen auf einmal. Besagter Chef war immer ein Fan der Berge und war auch Bergwanderführer. Der hat immer recht früh angefangen und um 16 Uhr ging der aus dem Büro raus, erstens weil er seinen MA vertraut und weil er noch etwas vom Tag haben wollte. Wir haben das doppelt und dreifach zurückgegeben, immer vollen Einsatz und auch freiwillige Arbeiten, auch haben wir sogar Ausflüge unternommen. Insges. war ich 6 Jahre in dem Team, bis der Chef dann in Pension ging. Wir haben alle sehr gut im Team zusammengearbeitet und hatten sogar viel Spass. War eine super Zeit. Es gibt sogar Vorgesetzte, die fragen VOR ihrer Entscheidung ihre Leute, von denen sie wissen daß sie sich damit auskennen. Das sind in der Regel auch die, die wissen wie man eine Gruppe führt und unter solchen Leuten zu arbeiten kann echt Spaß machen. > Und ebenfalls ja, wenn man etwas kann, kann man sich auch einen neuen > Chef suchen. Wenn man eine Beamtenmentalität mitbringt wird das > schwierig, aber es sind ja nicht alle so. Richtig, man muss am Ball bleiben, "marktfähig" bleiben etwas in der Birne und sich regelmässig weiterbilden, dann ist das nicht so schwierig.
Dominik schrieb: > Ja, ein Traum mit solchen Vorgesetzten zu arbeiten. Solche gibt es aber > leider nur sehr, sehr selten. Evtl. in 5 % aller Fälle. Hatte in meiner > gesamten Laufbahn bis jz. 2 solcher Chefs. Na, dann rechnen wir deine Schätzung doch mal hoch: Wenn du bisher 2 solche Chefs hattest, und dieser Typus deiner Einschätzung nach ca. 5% aller Fälle ausmacht, dann müsstest du also bereits 40 verschiedene Chefs gehabt haben. Nicht gerade sehr glaubwürdig.
Senf D. schrieb: > Kannst du bitte die Vorteile bei einer Frühpensionierung näher > ausführen? Das gibt doch meiner Kenntnis nach kräftige Abzüge bei der > Pension. Da Pension >> Rente, wäre das evtl. zu verschmerzen? Ich meine >2k ohne was tun zu müssen reicht doch eigentlich - oder?
Shorty schrieb: > Da Pension >> Rente, wäre das evtl. zu verschmerzen? Ich meine >2k ohne > was tun zu müssen reicht doch eigentlich - oder? Dann kannst du aber auch von dem Mehr an Geld, das du in der Privatwirtschaft verdienst, früher in Ruhestand gehen, wenn du das langfristig angelegt hast. Ich sehe da jetzt keine speziellen Vorteile einer Frühpensionierung bei Beamten, die hier im Thread erwähnt wurden. Dass eine Beamtenpension im Durchschnitt höher ist als eine Rente, ist unbestritten, aber das hat mit Vorteilen bei einer Frühpensionierung nichts zu tun.
Ob die Arbeit als PP ein Leben lang Spaß macht? Man sollte die Beamtenwelt genauer kennen bevor man sich endgültig dafür entscheidet. Einen Bleistift zu beschaffen wird etwas länger dauern. Übrigens gibt es auch Beamten die ins Ausland können (Auswärtige Amt). In Mali ist evtl. noch eine Stelle frei? Fragen kostet nix.
Kurz und knapp: Der Homo sapiens sapiens ist nicht dafür geschaffen worden, Beamter zu werden. Diese Erkenntnis kommt auch den Beamten nach 10 Jahren Dienst, dass sie die nächsten 30 Jahre irgendwie so über die Runden bringen müssen, ohne den Notausgang über die Frühpensionierung nehmen zu müssen.
Beitrag #6946103 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6946111 wurde von einem Moderator gelöscht.
Gegenpapst schrieb im Beitrag #6946111:
> ein bösartiges Narzissten-Schweinchen
So nennen mich meine Mitarbeiter auch immer im Abschlussgespräch. Das
finde ich gar nicht gut, weil es eine Lüge ist und die Realität nicht
wahrheitsgemäß wieder gibt. Solche Mitarbeiter sind sehr sehr böse
Menschen. Einfach nur traurig.
Beitrag #6946326 wurde von einem Moderator gelöscht.
Gegenpapst schrieb im Beitrag #6946111: > Senf D. schrieb: > >> Wenn du bisher 2 solche Chefs hattest, und dieser Typus deiner >> Einschätzung nach ca. 5% aller Fälle ausmacht, dann müsstest du also >> bereits 40 verschiedene Chefs gehabt haben. Nicht gerade sehr >> glaubwürdig. > > Ich glaube es geht hier um die Aussage, dass besagter idealer Cheftypus > sehr selten ist. Das kann ich voll bestätigen. Hatte bisher 3 Chefs. >... Genau, war rein so eine hypothetische Schätzung, gefühlt jeder 20. Chef ist so ein Idealtypus, oder 5 von 100, also 5%, reine Annahme. Nein, hatte seit inkl. Praktika, Studienjobs, Vollzeitpositionen wohl ungefähr 10+ Chefs, auch aufgrund Reorganisationen oft ungewollt neue "Vorgesetzte " vor die Nase gestellt (merke "Vorgesetzter" kommt von "vorgesetzt" nomen est omen!!) Rechnerisch waren es dann bei mir 20% gute Chefs, also 2 von 10 die ich als guten Cheftyp einschätzen würde, somit habe ich wohl etwas Glück gehabt. Zu meinem Erstaunen aber wechselten diese aus meiner Sicht guten Chefs von sich aus die Firma, oder wurden oft durch inkompetentere ersetzt (!) Grund: sie gaben den MAs Rückendeckung oder verteidigten sie. Denn wie wir wissen, stinkt meistens der Fisch von oben und die MAs machen gute Arbeit, das will aber meistens das Mgmt. nicht hören. Mein Fazit: Das Mgmt. ist oft leider Teil des Problems nicht der Lösung! Darf man aber nie so sagen, nur denken.
Dominik schrieb: > Mein Fazit: Das Mgmt. ist oft leider Teil des Problems nicht der > Lösung! Darf man aber nie so sagen, nur denken. Hab gut 10 jahre Berufserfahrung gebraucht, um das zu erkennen. Wenn man im Nebenfach BWL studiert hat, ist man etwas vorgeschädigt beim Berufseinstieg. Inzwischen weiß ich: Ich will mich nicht (mehr) managen lassen. Entsprechend meide ich solche Strukturen und fahre damit nun wieder seit gut 15 Jahren gut. Bei mir gibt es seit dem nur noch 2 relevante "Stakeholder" Der Kunde und mein Chef (= Inhaber). Der Bullshit-Faktor ist um ein Vielfaches gesunken. Ist ja auch schön, wenn man sich seinen Platz suchen kann. Da geht man halt auch mal Irrwege.
Wendels B. schrieb: > Teilzeitkomiker schrieb: >> PKV > > Das ist ja nach heutigen Erkenntnissen eher ein Nachteil. Für Beamte nicht! Da sie ja den "Staat" darstellen, werden sie schon noch das goldene "Fallreep" bauen mit dem sie der "Titanic" PKV entkommen!
Pleitergeier schrieb: > Hab gut 10 jahre Berufserfahrung gebraucht, um das zu erkennen. Wenn man > im Nebenfach BWL studiert hat, ist man etwas vorgeschädigt beim > Berufseinstieg. Inzwischen weiß ich: Ich will mich nicht (mehr) managen > lassen. Entsprechend meide ich solche Strukturen und fahre damit nun > wieder seit gut 15 Jahren gut. Gratuliere, dann hast du auch schon langjährige Erfahrung. Ja bei mir hatte es auch fast 10 Jahre gedauert mit einer fundierten Einschätzung, immer öfter kam dann raus, dass das Mgmt. in vielen Firmen oft einfach nicht genau weiss oder einschätzen kann, was ihre MAs machen. Inbesondere Mgmt. < - > Technik ist ein Spannungsfeld. Es gibt leider sowenig Mänätscher, die Technik können! Meistens ist es so, die wollen davon nichts wissen und sich nicht mit so Kleinkram beschäftigen. Einmal hab ich einen Mänätscher gehört das ganze SW Engineering sei ihm zu "low level". Mit genauso Vollidioten hast du es oft zu tun. Nur Mänätscher sein sei ja ein hochkomplexer Beruf - stimmt nicht - Software Engineering oder HW Engineering ist genauso komplex - nur anders komplex. Als Mänätscher hast du es viel, mit Entscheidungen zu tun, Mikropolitik, Netzwerk aufbauen usw, Powerpoint pinseln, nach oben buckeln, nach unten treten, auch nicht einfach. Entwickler sein, dagegen ist auch nicht ohne, immer ständig neue Technologien, du musst auf aktuellen Stand sein, du musst kompetent sein, deine Skills anwenden, anspruchsvolles Studium, komplexe Materie. Google & co haben das bereits begriffen, Manager ist einfach nur eine andere Rolle als Engineer, ein Principal Engineer kann da richtig gut und sehr oft mehr verdienen als ein Manager. Gibt dort auch Manager, die wieder Engineer Rolle schlüpfen, und wieder mal was coden möchten. Oder umgekehrt, da ist beides möglich und absolut keine Rolle ist weniger wert als die andere. Zu Recht! Tech ist deren Kerngeschäft. Die besten Manager sind die, die mal selbst im Schweisse des Angesichts Code entwickelt haben.
Dominik schrieb: > immer öfter kam dann raus, dass das Mgmt. in vielen Firmen oft einfach > nicht genau weiss oder einschätzen kann, was ihre MAs machen. > Inbesondere Mgmt. < - > Technik ist ein Spannungsfeld. Es gibt leider > sowenig Mänätscher, die Technik können! > Meistens ist es so, die wollen davon nichts wissen und sich nicht mit so > Kleinkram beschäftigen. Das ist auch gut und vollkommen richtig so. Warum sollten sie auch? Das ist nicht ihre Domäne, und davon verstehen diese Leute in der Regel zu wenig (dafür von anderen Dingen hoffentlich mehr). Nichts wäre schlimmer, als eine Geschäftsführung, die versucht fachliches Micro Management zu betreiben. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht automatisch, dass sie irrationale Entscheidungen treffen und beratungsresistent sind, zumindest in einem vernünftigen Unternehmen.
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