Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Höherer technischer Dienst in 2022


von Teilzeitkomiker (Gast)


Lesenswert?

Liebes Forum,

ich habe eine Zusage für den höheren technischen Dienst und könnte mich 
sogar verbeamten lassen.

Dafür würde ich einen gut betuchten Job in der freien Wirtschaft 
aufgeben... allerdings spricht auch vieles für die Stelle im Amt:

- sicherer Job
- planbares Leben
- Arbeitszeiten, Teilzeit und Elternzeit
- Beihilfe und PKV
- Pension
- ...

Ist die Verbeamtung im Jahre 2022 noch empfehlenswert? Ist der Job 
sicher, oder wird man im Alter (ab 50!) und /oder Krankheit auch wegen 
Kleinigkeiten "ausgeleitet"? Wie sicher sind die Ansprüche?

Auch wird man dann so schnell keine andere Stube mehr sehen.. wie ist 
das Arbeitsklima im ÖD? Eher Ellbogenmentalität oder Zusammenhalt? Die 
Vorgesetzten? Drangsale oder Zuvorkommen?

Bin über jeden Input und aktuelle Erfahrung dankbar. Im Forum findet man 
meist nur Berichte von vor über 10 Jahren und älter..

von Wendels B. (wendelsberg)


Lesenswert?

Teilzeitkomiker schrieb:
> PKV

Das ist ja nach heutigen Erkenntnissen eher ein Nachteil.

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Teilzeitkomiker schrieb:
> wie ist
> das Arbeitsklima im ÖD? Eher Ellbogenmentalität oder Zusammenhalt? Die
> Vorgesetzten? Drangsale oder Zuvorkommen?

Wie in der Privatwirtschaft stark verschieden. Eine Bekannte arbeitet 
auf einem Landratsamt und dort sind Seilschaften und Ungleichbehandlung 
(Freundin der Chefin darf Sachen, für die der Rest angemault wird) und 
so Standard.

> Bin über jeden Input und aktuelle Erfahrung dankbar. Im Forum findet man
> meist nur Berichte von vor über 10 Jahren und älter..

Planbares Leben (so gut das im Leben halt geht), Teilzeit, Elternzeit 
und nen sicheren Job kannst du auch in der freien Wirtschaft haben.

: Bearbeitet durch User
von Shorty (Gast)


Lesenswert?

Wendels B. schrieb:
> Teilzeitkomiker schrieb:
>> PKV
>
> Das ist ja nach heutigen Erkenntnissen eher ein Nachteil.
Söder-News?

von Wühlhase (Gast)


Lesenswert?

Kommt halt immer drauf an.

Klar hat der ÖD Vorteile gegen so manchen Klitschenjob. Dafür hast du im 
ÖD durchaus auch Rudelbeißereien und Politspiele, die du sicher nicht 
haben willst. Langeweile, kein Raum für Kreativität und Eigeninitiative 
weil es für jeden Mist irgendeine Dienstvorschrift gibt, und so mancher 
Altgedienter fragt sich, warum er in der Karriere seit fünfzehn Jahren 
nicht vorankommt während er zusehen muß wie Frauen, Ausländer, sexuell 
Unentschiedene usw. trotz fehlender Qualifikation und mangelnder Eignung 
an ihm vorbeibefördert werden. Zusätzlich z.B. zu Parteigünstlingen.
Aber es kommt halt darauf an wo man landet...es gibt bestimmt auch 
Stellen wo man von solchem Sozialmist abgeschirmt ist, aber dann ist 
auch immer die Frage, wie lange das so bleibt. Keine Garantie daß du 
nicht in fünf Jahren irgendeine Quotentussi als Vorgesetzte bekommst die 
aus deiner Abteilung ein Trümmerfeld macht.

Und nach ein paar Jahren ÖD bist du für alles andere wahrscheinlich 
verbrannt.

Ich persönlich würde über eine Stelle im ÖD keine Bedenkzeit 
verschwenden, erst recht nichtf wenn man bereits eine Stelle hat und mit 
der eigentlich zufrieden ist, aber das ist nur meine Sicht der Dinge.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


Lesenswert?

Teilzeitkomiker schrieb:
> - sicherer Job
> - planbares Leben
> - Arbeitszeiten, Teilzeit und Elternzeit
> - Beihilfe und PKV
> - Pension

- "Sicherer Job"
Das schon lange nicht mehr der Fall. Da wird genauso Rationalisiert 
durch z.B. Standortschließungen oder Aufgabenverlagerungen zu 
Privatanbietern usw. wie überall anders auch.

- "Arbeitszeiten"
Außer das vielleicht etwas mehr auf die 10Std. täglich geachtet gibt es 
auch dort alles was es in anderen Betrieben auch gibt (nur mit mehr 
Verwaltungsaufwand:-). Überstunden, Arbeitszeitverschiebungen, ggf. auch 
mal aufs Wochenende, Herbeirufe bei Problemen usw. gibt es alles.

- "Beihilfe und PKV"
Hier sollte man höllisch aufpassen, gerade mit zunehmendem Alter kann 
das arg teuer werden.

- "Pension"
Auch hier muss man sehr genau Rechnen. Das Ganze wird immer mehr den 
Bedingungen der normalen Rentenversicherung angeglichen. Gerade als 
Späteinsteiger fehlen dann ganz schnell nächtig Beitragsjahre und man 
handelt sich kräftige Abzüge ein. Und gerade dann tut eine teure PKV, 
die noch dazu quasi mit jedem Lebensjahr teurer wird und die man selber 
zahlen muss so richtig weh.

Teilzeitkomiker schrieb:
> Auch wird man dann so schnell keine andere Stube mehr sehen... wie ist
> das Arbeitsklima im ÖD? Eher Ellbogenmentalität oder Zusammenhalt? Die
> Vorgesetzten? Drangsale oder Zuvorkommen?

Es gibt nicht den "ÖD"!
Jeder Betrieb/Bereich, jede Stadt usw., alle haben ihr eigenes Klima. 
Und selbst wenn es derzeit Ok ist kann einem morgen einen neuen Chef vor 
die Nase gesetzt werden und alles ist anders (bis man den wieder los 
ist:-)

von Jürgen (Gast)


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> Ich persönlich würde über eine Stelle im ÖD keine Bedenkzeit
> verschwenden

Naja, bei den Vorurteilen, die Du hier ohne Hintergründe verbreitest ist 
das auch besser so.


Teilzeitkomiker schrieb:
> Im Forum findet man meist nur Berichte von vor über 10 Jahren und älter..
Da haben die letzten, die zum Helfen hier waren das Gebäude verlassen, 
was noch hier ist will sich nur selbst lesen.


Ich bin jetzt seit 26 Jahren im ÖD und in letzter Zeit habe ich einen 
neuen Vorteil gesehen: auch zu Pandemiezeiten gab es keine Kurzarbeit 
oder gar betriebsbedingte Kündigungen.
Ich hab den technischen Bereich von Polizei und der Justiz kennen 
gelernt und ein 'ausleiten' ab 50 gibt es da nicht, davon hab ich nur 
bei der 'Entbeamtung' der Post/Telekom gehört.
Wie überall kommt es auf den Laden an, in den es Dich verschlägt, das 
Arbeitsklima ist stark vom Umfeld abhängig, ist es eine technische 
Behörde, eine kleine Abteilung in einer Dienststelle die ganz andere 
Aufgaben hat oder ein Posten im Ministerium?
Grundsätzlich ist der technische Bereich aber weit entfernt von den 
Vorstellungen die Wühlhase von sich gibt.

von Teilzeitkomiker (Gast)


Lesenswert?

Jürgen schrieb:
> Ich bin jetzt seit 26 Jahren im ÖD und in letzter Zeit habe ich einen
> neuen Vorteil gesehen: auch zu Pandemiezeiten gab es keine Kurzarbeit
> oder gar betriebsbedingte Kündigungen.
> Ich hab den technischen Bereich von Polizei und der Justiz kennen
> gelernt und ein 'ausleiten' ab 50 gibt es da nicht, davon hab ich nur
> bei der 'Entbeamtung' der Post/Telekom gehört.
> Wie überall kommt es auf den Laden an, in den es Dich verschlägt, das
> Arbeitsklima ist stark vom Umfeld abhängig, ist es eine technische
> Behörde, eine kleine Abteilung in einer Dienststelle die ganz andere
> Aufgaben hat oder ein Posten im Ministerium?
> Grundsätzlich ist der technische Bereich aber weit entfernt von den
> Vorstellungen die Wühlhase von sich gibt.

Danke für deine Antwort. Es geht um das DPMA in München.

von Senf D. (senfdazugeber)


Lesenswert?

Jürgen schrieb:
> Ich bin jetzt seit 26 Jahren im ÖD und in letzter Zeit habe ich einen
> neuen Vorteil gesehen: auch zu Pandemiezeiten gab es keine Kurzarbeit

Das kann man aber genauso als Nachteil sehen. Ich selbst hatte bisher 
zwar keine Kurzarbeit wegen Corona, aber ich habe es von Bekannten 
mitbekommen, sie hatten damit zeitweise ein sehr angenehmes Leben mit 
viel Freizeit und dank Aufstockung nur wenig finanziellen 
Einschränkungen. Also richtig lohnenswert.

Dann sehe ich bei Beamten noch einen weiteren Nachteil: Wie kannst du 
dich da mit z.B. 50 Jahren aufgrund finanzieller Unabhängigkeit zur Ruhe 
setzen? Das ist einfach nicht vorgesehen.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Irgend W. schrieb:
> - "Arbeitszeiten"

Diese werden, wenn der Staat sparen muss sehr schnell hochgeschraubt. 
Bundesbeamte haben 41h. Die Angestellten haben 38,5h. In einigen Ämtern 
machen beide ähnliches. Der Angestellte sagt das jedesmal an den Tagen 
wo er früher aufhört mit einem Grinsen er hat nur 38,5h haben mir 
Bekannte erzählt.

> - "Beihilfe und PKV"
> Hier sollte man höllisch aufpassen, gerade mit zunehmendem Alter kann
> das arg teuer werden.

Dazu kommt noch, dass der Beamte in Vorleistung gehen muss und dann 
versucht von seiner Beihilfe und PKV die Auslagen erstattet zu bekommen. 
Achtung, wenn Du dadurch Schulden hast, bist Du automatisch in der 
Beobachtungsgruppe der Korruptionsgefährdeten und mögliche Beförderungen 
werden erstmal zurückgestellt. Es gibt den lustigen Fall, wo ein Beamter 
seinen Dienstherren wegen eines Unfalls beim Toilettengang verklagen 
musste, weil keine Stelle zahlen wollte. Beihilfe und PKV verweigerten 
die Kostenerstattung weil diese der Ansicht waren, dass die die 
Unfallfürsorgestelle machen solle. Den Fall habe ich nur mitbekommen, 
weil auf Geschäftsreise in den Raum Berlin den Artikel irgendwer in der 
Toilette aufgehängt hatte.


Nach Abzug der Kosten für die Krankenversicherung hat während des 
Berufslebens der vergleichbare Angestellte (Univ) als Single 100 Euro 
Netto weniger als der Beamte (Univ) im Monat, aber verheiratet mit 
Familie hat der Angestellte rund 100-200 Euro mehr Netto.

Bezogen auf die Arbeitszeit hat der Angestellte in beiden Fällen immer 
pro Stunde mehr auf seinem Konto.

> - "Pension"
> Auch hier muss man sehr genau Rechnen. ...

Genau wie er schrieb, wird die Krankenkasse sehr teuer, obwohl der 
Prozentsatz sinkt. Hier fährt der Rentner besser.

Die Pensionen sind nur scheinbar höher. In der Realität unterliegt die 
Pension voll der Einkommenssteuer. D.h. Ein Beamter, der zum Beispiel 
2500 Euro Pension hat, wird das wie Einkommen versteurt.
1
Brutto gesamt  30 000,00 €  i
2
− ESt gesamt  5 091,00 €  i
3
− Soli  0,00 €  i
4
− Kirchensteuer  458,19 €  i
5
= Netto gesamt  24 450,81 €
6
7
Davon gehen noch rund 3000 Euro Jahr an PKV weg je Person:
8
(Das kann bis zu 5500 steigen, mit Riskozuschlägen in der PKV
9
sind nochmal 50% möglich.)
10
11
= Netto gesamt  21 450,81 € (Single)
12
= Netto gesamt  18 450,81 € (Verheiratete ohne Ehegattensplitting)

Nur dieses Netto wäre korrekt zu vergleichen. Die Vergleiche haben ich 
aus dem Bekanntenkreis, die selbst Lehrer an Schulen sind, wobei der 
eine verbeamtet ist und der andere im Angestelltenverhältnis.

von Action Unit "Hans-Jürgen Krahl" (Gast)


Lesenswert?

Teilzeitkomiker schrieb:

>
>  Es geht um das DPMA in München.

Naja, auch Deutsches Patent und Marken Amt kann alles sein. Vom stupiden 
IT Kabelstöpsler in der IT bis zum Patentanwalt:

https://www.dpma.de/dpma/karriere/aktuellestellenanzeigen/it_fachleute/index.html 
-> E 9a EntgO Bund

https://www.dpma.de/dpma/karriere/juristen_innen/index.html -> A13/A14

von Senf D. (senfdazugeber)


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> Und nach ein paar Jahren ÖD bist du für alles andere wahrscheinlich
> verbrannt.

Das ist auch noch so ein Thema. Du stellst mit dieser Entscheidung die 
beruflichen Weichen für dein komplettes restliches Berufsleben. Ein 
Zurück zu einem lukrativen Job in der freien Wirtschaft kannst du nach 
ein paar Jahren im öffentlichen Dienst knicken.

von Teilzeitkomiker (Gast)


Lesenswert?

Action Unit "Hans-Jürgen Krahl" schrieb:
> Teilzeitkomiker schrieb:
>
>>
>>  Es geht um das DPMA in München.
>
> Naja, auch Deutsches Patent und Marken Amt kann alles sein. Vom stupiden
> IT Kabelstöpsler in der IT bis zum Patentanwalt:
>
> 
https://www.dpma.de/dpma/karriere/aktuellestellenanzeigen/it_fachleute/index.html
> -> E 9a EntgO Bund
>
> https://www.dpma.de/dpma/karriere/juristen_innen/index.html -> A13/A14

Genauer: Patentprüfer am DPMA in München.

https://www.dpma.de/dpma/karriere/profil_patentpruefer_in/index.html

von Beamt (Gast)


Lesenswert?

Ich bin den Weg verbeamten vor nun 30 Jahren gegangen, bereut bisher 
nicht, gerade in Situationen, wenn in bei ehemaligen Kommilitonen im Job 
kriselt.
Die Sicherheit gibt schon einiges an Entspannung.

- Arbeitszeiten, Teilzeit und Elternzeit
Ja, da ist einiges einfacher, kommt aber auch die Behörde an und wie 
sich die entsprechenden Stellen dort anstellen.

PKV, die PKV zwischen Beamten und Angestellten kann man nicht 
vergleichen, die Beihilfe tut einiges zur Betragsminderung bei. Gut ist, 
wenn man früh wechseln kann, jedes Jahr später macht es teuer.
Familie ist auch nicht einfach, sollte man bedenken. Alleine in der PKV 
und Familie in die gesetzliche, wenn es geht, ist oft einfacher.

Aufpassen musst bei 100% Beihilfe in der aktiven Zeit, nach dem 
Pensionieren sinkt die und dann brauchst die PKV, wenn Du dann 60+ auf 
der Uhr hast, wird es teuer. DPMA, das wird wohl Bund sein, mit 50% 
Beihilfe.
Ich denke aber, bei den Beamten wird ich eh in Richtung GKV durch den 
Gesetzgeber was ändern.

Vieles hängt, wie überall, von der Stelle und den Personen ab, wo du 
unterkommst. Da gab es für mich gute und schlechte Stellen. Aber dann 
muss man eben die Ohren auf haben und sich abseilen (können). Als 
Besipiel, eine Führungskraft geht in Rente, eine neue kommt und will 
alles eingespielte verändern. Die Stimmung ändert sich, die Guten 
seilen sich ab und alles ändert sich.

War mir auffällt und das wird mehr, zum Teil gibt es auch viele 
"Schlafmützen", die nicht entscheidungsfreudig sein und nicht viel tun, 
warum auch immer. Vielleicht haben sie Angst, das ihnen einer bei einer 
Entscheidung ans Bein pisst. Wenn sie aber feststellen, das jemand 
anders einen "Fehler" gemacht hat, dann werden sie hektisch aktiv.

von Ralf (Gast)


Lesenswert?

Teilzeitkomiker schrieb:
> Auch wird man dann so schnell keine andere Stube mehr sehen.. wie ist
> das Arbeitsklima im ÖD? Eher Ellbogenmentalität oder Zusammenhalt? Die
> Vorgesetzten? Drangsale oder Zuvorkommen?

Je weniger stressig die Arbeit selber ist, desto eher machen sich die 
Mitarbeiter gegenseitig fertig. Deshalb wäre ÖD nichts für mich. Muss 
aber natürlich nicht immer so sein.

von Zero Knowledge (Gast)


Lesenswert?

Senf D. schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Und nach ein paar Jahren ÖD bist du für alles andere wahrscheinlich
>> verbrannt.
>
> Das ist auch noch so ein Thema. Du stellst mit dieser Entscheidung die
> beruflichen Weichen für dein komplettes restliches Berufsleben. Ein
> Zurück zu einem lukrativen Job in der freien Wirtschaft kannst du nach
> ein paar Jahren im öffentlichen Dienst knicken.

Wie ist es dann mit externen (technischen) Mitarbeitern, die von 
Privatfirmen an den ÖD ausgeliehen sind?

Die müssten ja dann auch "verbrannt" sein, wenn sie ein paar Jahre lang 
im ÖD gearbeitet haben, oder nicht?

von Clemens S. (zoggl)


Lesenswert?

Zero Knowledge schrieb:
> Wie ist es dann mit externen (technischen) Mitarbeitern, die von
> Privatfirmen an den ÖD ausgeliehen sind?

Nein, die haben das Gesetz / die Verordnung, wie es sich der Verleiher 
wünscht beeinflusst und werden befördert.

Sg

von Abrissbirne (Gast)


Lesenswert?

Teilzeitkomiker schrieb:
> ÖD?

zum 1000.Mal - es gibt nicht DEN öd
du kannst glück oder pech haben
oder du merkst nach 5 Jahren, dass du eine falsche entscheidung 
getroffen hast
oder du wirst nach Botswana versetzt
oder c25 bricht aus und dann ist sowieso alles egal

😉

von öD ist gut (Gast)


Lesenswert?

Der Staat als Arbeitgeber ist grundsätzlich gut und besser als sein Ruf. 
Der öD hat in den letzten Jahren auch massiv aufgeholt.

Gerade als Beamter im höheren Dienst kannst du locker mit der freien 
Wirtschaft mithalten, vor allem beim Netto-Gehalt. Als A14 Beamter 
kommst du z. B. garantiert auf rund 4.500 € netto p. M. (A14/8, Bund, 
Stkl. 1).

Interessant sind auch die Familienzuschläge.
- Verheiratet und 2 Kinder: 5.000 € brutto p. a. zusätzlich
- Verheiratet und 3 Kinder: 10.000 € brutto p. a. zusätzlich (~5.700 € 
netto p. M. mit Stkl. 3)

Du kommst als A14 Beamter somit locker auf ein Bruttoäquivalent von 90k 
p. a. (Single) bzw. 110k p. a. (verh. und 3 Kinder) und das vollkommen 
automatisch durch Stufenaufstieg, die Pensionansprüche sind dabei noch 
nicht mal berücksichtigt.

Als A14 Beamter kannst du nämlich zusätzlich mit rund 4.500 € Pension p. 
M. rechnen (brutto, nach 40 Dienstjahren), was rund 1.500 € über der 
gesetzlichen Höchstrente liegt. Das gleicht auch keine bAV aus, in die 
du im Gegensatz zum Beamten auch noch selbst einzahlen musst (-> 
niedrigeres Netto wg. Entgeltumwandlung).

Mit o. g. Bruttoäquivalent bist du auf Experten-Ebene auf dem 
Gehaltsniveau der größten und finanzstärksten Konzerne des Landes. Dabei 
sind Sachbearbeiterstellen (also ohne Personalführung) mit über 100k p. 
a. auch in den größten Konzernen eine Ausnahme (Tarifende IGM oder IG 
BCE).

Bitte noch folgende Vorteile des Staatsdiensts bedenken:
- garantiert unkündbar als Beamter
- garantiert hervorragende Teilzeit- und Beurlaubungsoptionen (WLB, 
Familienfreundlichkeit, etc.)
- garantiert keine Verlagerung ins Ausland
- wenig bis keine Dienstreisen
- kein Profitdruck
- gute Konditionen bei Bankdarlehen (Immobilieninvestition)

Nachteile gibts natürlich auch:
- Wechsel zurück in die Wirtschaft quasi unmöglich
- starre Strukturen und Regeln (z. B. vorzeitiger Renteneintritt)
- Beamtenmentalität (das kann einen "Macher" wirklich fertig machen)
- Behördenstandorte des Bundes meist in teuren Großstädten
- kaum Stellen im Ausland vorhanden
- kein Streikrecht

von Prüferlein (Gast)


Lesenswert?

Teilzeitkomiker schrieb:
> Ist die Verbeamtung im Jahre 2022 noch empfehlenswert?
Im hD: Ja.
Teilzeitkomiker schrieb:
> Ist der Job sicher, oder wird man im Alter (ab 50!) und /oder Krankheit
> auch wegen Kleinigkeiten "ausgeleitet"?
Äh... wegen Alter nein und wegen Kleinigkeiten auch nicht, es sei denn 
man will es so!
Teilzeitkomiker schrieb:
> Wie sicher sind die Ansprüche?
Bricht die BRD eines Tages zusammen, wird es eng. Allerdings: Witwen von 
Nazikriegsverbrechern haben bis mind. in die 90er Jahre 
Hinterbliebenenbezüge von der BRD bekommen, da quasi Rechtsnachfolger. 
Bei der DDR war man weniger gnädig. Kannst du jetzt beliebig skalieren.
Teilzeitkomiker schrieb:
> wie ist das Arbeitsklima im ÖD? Eher Ellbogenmentalität oder
> Zusammenhalt?
Beides. :-)
Teilzeitkomiker schrieb:
> Die Vorgesetzten? Drangsale oder Zuvorkommen?
Kommt auf dein* Vorgesetzt* an.
Teilzeitkomiker schrieb:
> Es geht um das DPMA in München.
Ah, ein Kollege!
Teilzeitkomiker schrieb:
> Patentprüfer am DPMA in München.
Ah, ein Kollege!
Wühlhase schrieb:
> Und nach ein paar Jahren ÖD bist du für alles andere wahrscheinlich
> verbrannt.
So verbrannt wie die Gehirne, die sowas denken: Wer (ver)brennt denn 
gerne für einen Angestellten-Job?
Senf D. schrieb:
> Wie kannst du dich da mit z.B. 50 Jahren aufgrund finanzieller
> Unabhängigkeit zur Ruhe setzen? Das ist einfach nicht vorgesehen.
Stimmt. Bei den meisten Angestellten-Jobs auch nicht, finanzielle 
Unabhängigkeit wird dort einfach nicht erreicht. Und die wenigsten 
bleiben heute >20 Jahre in der gleichen Firma und bekommen dann 500k 
Nettoabfindung mit 50. Es hindert dich aber niemand nebenbei 
DogeCoin-Multimillionär o.ä. zu werden. Außerdem gibt es seit Jahren das 
Altersgeldgesetz.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

öD ist gut schrieb:
> Als A14 Beamter kannst du nämlich zusätzlich mit rund 4.500 € Pension ...

Bundesbeamte in der Besoldungsgruppe A 14 im Bereich €4.639 - €6.308, 
abhängig von Erfahrung und Beschäftigungsdauer.

https://beamten-infoportal.de/pensionsrechner/
4500 €

https://www.smart-rechner.de/einkommensteuer/rechner.php
39 332,96 € Nach Steuern bzw. 3275 pro Monat
Nach Abzug der PKV:
36 332,96 € Nach Steuern bzw. 3025 pro Monat

von 40 Jahre Dienst nach Vorschrift keine Ambitionen (Gast)


Lesenswert?

öD ist gut schrieb:
> Als A14 Beamter
> kommst du z. B. garantiert auf rund 4.500 € netto p. M. (A14/8, Bund,
> Stkl. 1).

Merkste was du Spinner?
Stufe 8 kriegste erst nach 7 + 6 + 5 +4 +3 + 2 + 1 = 28 Jahren, wobei im 
Bund erst nach zwei Jahren im TVÖD verbeamtet wird. Du erreichst also 
deine tolle hohe Stufe frühstens nach 30 Jahren - gratulation.
Außerdem redest du hier vom Bund, wo es kaum Auswahl gibt für technische 
Stellen.
Und was habt ihr Beamtenspinner immer mit eurer WLB.
41h Stunden müsst ihr absitzen und wenn ihr zu den Idioten gehört, die 
tatsächlich dort die Leistungsträger sind für die restlichen 90% 
schlafenden Vögel, dann sind 10-15h Überstunden pro Monat bereits mit 
der Besoldung abgegolten.
Falls ihr nicht zu der Gruppe gehört: Gratulation, ihr müsst, nachdem 
ihr euere Wochenarbeit nach 10h erledigt habt, dennoch irgendwie die 41h 
absitzen. Da geht man doch mental kaputt (was man in Statistiken auch 
sieht).
Und Teilzeit? Sabbatical?
Auch so eine Witzvorstellung, macht das mal, macht ja jeder von euch 
Beamten bloß im Gedanken, weil dann gnadenlos die Pension kleiner wird.

Naja weißte, ob ich nach 30 Jahren dann das gleiche verdiene wie im 
Konzern nach 5-10 Jahren ist schon ein Unterschied.
Auch, dass die WLB für gute Leute im Konzern besser ist.
Auch kann ich mich immer nich entscheiden, deutlich mehr im AT Bereich 
zu verdienen (Experte, Management, US-Unternehmen).

von Prüferlein (Gast)


Lesenswert?

40 Jahre Dienst nach Vorschrift keine Ambitionen schrieb im Beitrag 
#6937156:
> Merkste was du Spinner?
> Stufe 8 kriegste erst nach 7 + 6 + 5 +4 +3 + 2 + 1 = 28 Jahren
Falsch: 2 + 3 + 3 + 3 + 4 + 4 + 4 = 23 Jahre, zusätzlich wird 
Vorerfahrung angerechnet.
40 Jahre Dienst nach Vorschrift keine Ambitionen schrieb im Beitrag 
#6937156:
> wobei im Bund erst nach zwei Jahren im TVÖD verbeamtet wird.
Stimmt nicht. Ingenieure werden beim DPMA vom ersten Tag an Beamte (auf 
Probe). Nur bei dir macht man vielleicht eine Ausnahme...
40 Jahre Dienst nach Vorschrift keine Ambitionen schrieb im Beitrag 
#6937156:
> Gratulation, ihr müsst, nachdem ihr euere Wochenarbeit nach 10h erledigt
> habt, dennoch irgendwie die 41h absitzen.
Bei 80% Homeoffice (seit Corona 100%) überraschend erträglich. 
Alternativ überwiegend Einzelbüros. Und im Konzern? Sitzt man da noch 
immer kostenoptimiert in Großraumbüros, mit max. 3:2 Regel?
40 Jahre Dienst nach Vorschrift keine Ambitionen schrieb im Beitrag 
#6937156:
> Und Teilzeit? Sabbatical?
Problemlos.

von öD ist gut (Gast)


Lesenswert?

Die Zahlen sind doch vollkommen transparent:

https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/bund?id=beamte-bund&g=A_14&s=0&f=0&z=100&zulage=&stkl=1&r=&zkf=

Die Eingangsstufe ist übrigens variabel. Vor allem wenn man aus der 
Wirtschaft in den öD wechselt, steigt man direkt in höhere Stufen ein 
und verkürzt so den Weg zu Stufe 8.

40 Jahre Dienst nach Vorschrift keine Ambitionen schrieb im Beitrag 
#6937156:
> Und Teilzeit? Sabbatical?
> Auch so eine Witzvorstellung, macht das mal, macht ja jeder von euch
> Beamten bloß im Gedanken, weil dann gnadenlos die Pension kleiner wird.

Na und?
Die Pension ist ja wohl fett genug! Selbst mit 50 % Teilzeit über 40 
Jahre kommt der A14 Beamte noch auf unglaubliche 2.200 € Pension p. M. 
(75.700€*0,71*0,5=26.837,5 € Pension p. a.).

Man merkt direkt, dass du selbst Beamter bist.

von öD ist gut (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag:

Durch das hohe Netto kann der Beamte mindestens genauso gut privat 
vorsorgen und investieren wie der Angestellte. Er bekommt sogar 
günstigere Kredite und hat dadurch weitere Vorteile, z. B. bei 
Finanzierungen.

Mich wundert echt, warum der Staatsdienst oft als unattraktiv 
wahrgenommen wird.

Die ganzen Abiturienten denken wohl immer noch, dass man in der 
Wirtschaft super easy 150k p. a. macht während man im Staatsdienst für 
das Gemeinwohl auf gutes Geld verzichten muss, lol.

Hat ihnen wahrscheinlich der Lehrer erzählt...

von Berater (Gast)


Lesenswert?

öD ist gut schrieb:
> Nachteile gibts natürlich auch:
> - kaum Stellen im Ausland vorhanden

Das ist aber eher ein Vorteil

von Senf D. (senfdazugeber)


Lesenswert?

öD ist gut schrieb:
> Mit o. g. Bruttoäquivalent bist du auf Experten-Ebene auf dem
> Gehaltsniveau der größten und finanzstärksten Konzerne des Landes. Dabei
> sind Sachbearbeiterstellen (also ohne Personalführung) mit über 100k p.
> a. auch in den größten Konzernen eine Ausnahme (Tarifende IGM oder IG
> BCE).

So seltene Ausnahmen sind das gar nicht, ich kenne viele Kollegen in dem 
Bereich, und zwar schon ab ca. 10 Jahren Berufserfahrung; Tarif-Ende 
(40h-Vertrag) oder unteres AT-Band (liegt in etwa gleich auf bei ca. 
115k €).

Ich habe mir das Alles schon mal durchgerechnet. Man bräuchte schon A16 
in einer hohen Altersstufe, um das gleiche Nettoeinkommen von ~64k € bei 
Steuerklasse I zu erreichen. Das entspricht im öffentlichen Dienst einem 
Abteilungs- oder Bereichsleiter, also zwingend Führungs- und 
Budgetverantwortung. In der Industrie genügt dafür eine 
Sachbearbeiter-Stelle als Experte.

Bei dem obigen Rechenbeispiel von "öD ist gut" wurden übrigens wohl mal 
wieder die PKV-Kosten (bei StKl. III für alle Familienmitglieder) 
vernachlässigt.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich bin der Meinung, dass eine 
Verbeamtung im höheren Dienst (ab A13) durchaus attraktiv ist, wenn 
die Stelle und das Umfeld für einen passt (wobei gerade das Beispiel 
Patentrecht sicher nicht für jeden etwas ist).

Es braucht aber auch nicht so getan werden, als wenn im öD finanziell 
die Bäume in den Himmel wachsen. Im Industriekonzern liegt man im 
direkten Vergleich finanziell noch etwas weiter vorne, aber beide 
Varianten bieten insgesamt gute Verdienstmöglichkeiten, daher sollten 
hier unbedingt noch andere Kriterien beim Vergleich in Betracht gezogen 
werden als nur das Geld, und diese sind dann eher typabhängig.

Prüferlein schrieb:
> Senf D. schrieb:
>
>> Wie kannst du dich da mit z.B. 50 Jahren aufgrund finanzieller
>> Unabhängigkeit zur Ruhe setzen? Das ist einfach nicht vorgesehen.
>
> Stimmt. Bei den meisten Angestellten-Jobs auch nicht, finanzielle
> Unabhängigkeit wird dort einfach nicht erreicht. Und die wenigsten
> bleiben heute >20 Jahre in der gleichen Firma und bekommen dann 500k
> Nettoabfindung mit 50.

Nicht bei den meisten Angestellten-Jobs, aber bei denen, über die hier 
gerade gesprochen wird.
Eine finanzielle Unabhängigkeit ist als Angestellter im Konzern freilich 
erreichbar. Natürlich nicht von heute auf morgen, aber mit 50 Jahren 
sicherlich; ca. 25 Jahre Zeit zum Investieren sind vollkommen 
ausreichend, wenn man eine gute Sparquote realisiert, dazu muss man noch 
nicht einmal auf eine astronomische Abfindung setzen.

von öD ist gut (Gast)


Lesenswert?

Senf D. schrieb:
> So seltene Ausnahmen sind das gar nicht, ich kenne viele Kollegen in dem
> Bereich, und zwar schon ab ca. 10 Jahren Berufserfahrung; Tarif-Ende
> (40h-Vertrag) oder unteres AT-Band (liegt in etwa gleich auf bei ca.
> 115k €).

Ich habe mir gedacht, dass du hier postest und was von 100k+ als 
Selbstläufer schreiben wirst.

Du vergisst, dass IGM EG12b (Bayern), 40-h-Vertrag sowie 28 % LZ in 
dieser Kombination so gut wie nie gezahlt werden. Das wären dann etwa 
117k p. a.
Die Regel sind aber 14 % LZ, was bei 40 h etwa 104k ergibt. Dabei sind 
40 h auch wieder die Ausnahme, da im IGM Tarif 35 h die 
Wochenregelarbeitszeit sind. Und EG12 ist auch nicht die EG, die jeder 
automatisch durch Absitzen erreicht.

Das heißt natürlich nicht, dass es den 100k+ Sachbearbeiter nicht gibt. 
Aber das ist nicht so üblich wie du ständig behauptest. Vom 
Entgeltniveau beim Mittelstand, wo die Mehrheit arbeitet, will ich gar 
nicht reden.

Der A14 Beamte erreicht aber garantiert die 4.500 € netto p. M. bzw. 95k 
Bruttoäquivalent (A14/8, Stkl. 1, vor PKV) durch Stufenaufstieg. 
Verheiratet und mit 3 Kindern werden es sogar 5.700 € netto p. M. bzw. 
105k Bruttoäquivalent bei gleichen Aufgaben (A14/8, Stkl. 3, vor PKV, 
die Familienzulage bringt hier 10k p. a.).

Man sieht:
Der Staatsdienst ist bei weitem nicht mehr so schlecht bezahlt und 
inzwischen eine echte Alternative zur Privatwirtschaft, vor allem wenn 
man vom reinen Jahresbruttogehalt absieht und das Gesamtpaket anschaut.

Nur beim Großkonzern mit Tarif oder als Führungskraft beim KMU kann man 
mit dem höheren Dienst beim Entgelt noch mithalten, bei den 
Sozialleistungen hingegen nicht mehr.

Selbst als Angestellter im öD sind 90k p. a. drin (TVöD, E15/6).
Auch dort gibt es großzügige Teilzeit- und Beurlaubungsoptionen und eine 
gute bAV.

von öDler (Gast)


Lesenswert?

Sollte jedem klar sein, dass man in der Privatwirtschaft, wo die meiste 
Wertschöpfung entsteht, deutlich mehr verdienen kann als im öD. "Kann". 
Das ist die Karotte, der alle hinterher laufen, die meisten aber 
vergeblich. Wer das Laufen leid ist oder seine Chancen wenig 
optimistisch sieht, für den ist der öD der sichere Hafen und insgesamt 
die richtige Entscheidung.

von Senf D. (senfdazugeber)


Lesenswert?

öD ist gut schrieb:
> Ich habe mir gedacht, dass du hier postest und was von 100k+ als
> Selbstläufer schreiben wirst.

Dann lies bitte auch richtig. Ich habe mitnichten von einem Selbstläufer 
geschrieben, sondern dass es keine seltene Ausnahme darstellt, das ist 
inhaltlich ein großer Unterschied. A 16 Stellen wachsen übrigens auch 
nicht auf Bäumen und sind für jeden erreichbar.

öD ist gut schrieb:
> Die Regel sind aber 14 % LZ, was bei 40 h etwa 104k ergibt.

Dabei hast du die Jahressonderzahlung sowie ggf. ausbezahlte Überstunden 
mit oder ohne Mehrarbeitszuschlag unberücksichtigt gelassen (beides gibt 
es bei Beamten nicht).
100% Leistungszulage sind natürlich unrealistisch, aber etwas mehr als 
den Durchschnitt kannst du für die Jobs, über die wir hier sprechen, 
schon annehmen, denn erfahrene Leute bekommen in der Regel mehr LZ als 
z.B. neue/jüngere Mitarbeiter.

öD ist gut schrieb:
> Man sieht:
> Der Staatsdienst ist bei weitem nicht mehr so schlecht bezahlt und
> inzwischen eine echte Alternative zur Privatwirtschaft, vor allem wenn
> man vom reinen Jahresbruttogehalt absieht und das Gesamtpaket anschaut.

Das bestreite ich auch nicht. Siehe mein obiger Beitrag, den du 
hoffentlich vollständig gelesen hast.

> Nur beim Großkonzern mit Tarif oder als Führungskraft beim KMU kann man
> mit dem höheren Dienst beim Entgelt noch mithalten, bei den
> Sozialleistungen hingegen nicht mehr.

Es ist genau anders herum, das Entgelt ist in der Privatwirtschaft 
weiterhin höher, aber beide Optionen bewegen sich auf einem hohen 
Niveau, wo ein paar Euro mehr oder weniger nicht mehr den entscheidenden 
Unterschied machen sollten, sondern andere, individuelle Faktoren.

von Teilzeitkomiker (Gast)


Lesenswert?

Die Besoldung als Patentprüfer ist übrigens sogar A15.

@Prüferlein

Danke für deinen Input. Kannst du noch was zum Arbeitsklima als PP am 
DPMA sagen?

von Prüferlein (Gast)


Lesenswert?

Teilzeitkomiker schrieb:
> Kannst du noch was zum Arbeitsklima als PP am DPMA sagen?
90% der Zeit sitzt du ungestört vor dem PC, durchpflügst die unendlichen 
Weiten der Technik und bearbeitest deine Akten, alles digital. Am Anfang 
weniger, da viele Schulungen. Der Rest ist abteilungsabhängig, wie 
überall. Viel Erfolg!

von Teilzeitkomiker (Gast)


Lesenswert?

Prüferlein schrieb:
> Teilzeitkomiker schrieb:
>> Kannst du noch was zum Arbeitsklima als PP am DPMA sagen?
> 90% der Zeit sitzt du ungestört vor dem PC, durchpflügst die unendlichen
> Weiten der Technik und bearbeitest deine Akten, alles digital. Am Anfang
> weniger, da viele Schulungen. Der Rest ist abteilungsabhängig, wie
> überall. Viel Erfolg!

Das hört sich gut an! Stimmt es, dass mit Corona am DPMA auch die 
Vertrauensarbeitszeit eingeführt wurde?

von fed (Gast)


Lesenswert?

wenn man für den Staat tätig wird muss man sich dar0ber im klaren sein, 
dass man einen Dienstherrn hat.
dieser denkt für einen und man sollte tunlichst vermeiden diese 
Entscheidungen etc. in Frage zu stellen.
Öd, oder noch dramatischer Beamter ist dann gut wenn man eine gewisse 
"am a.. lecken mentalität" mitbringt.
denn genau diese benötigt man um dort nicht auf Dauer zu kapitulieren.

Wer leisten will, wer weiter kommen will, wer Situationen differenziert 
betrachtet und Alternativen sieht der ist dort in jedem Fall falsch.

Wer seine Arbeit machen möcht und dabei kein Problem hat das 100te 
Formular für nen Mausklick auszufüllen ist hingegen genau richtig

Karriere darf nicht wichtig sein

von Beamtungsgerät (Gast)


Lesenswert?

fed schrieb:
> wenn man für den Staat tätig wird muss man sich dar0ber im klaren sein,
> dass man einen Dienstherrn hat.
> dieser denkt für einen und man sollte tunlichst vermeiden diese
> Entscheidungen etc. in Frage zu stellen.

Was ist es denn, wenn man nicht für den Staat arbeitet? Sind Vorgesetzte 
in der freien Wildnis total selbstlos und geil darauf, dass ihre 
Entscheidungen in Frage gestellt werden, ja? Und denkt jedes 
Top-Management erstmal an das Mitarbeiterwohlbefinden, bevor es sich 
überhaupt mit Kennzahlen und shareholder value befasst?

von Shorty (Gast)


Lesenswert?

Beamtungsgerät schrieb:
> Was ist es denn, wenn man nicht für den Staat arbeitet?

Man sucht sich einen neuen Chef, geht recht unkompliziert und man muss 
keinen großen Aufwand treiben.

von Beamtungsgerät (Gast)


Lesenswert?

Shorty schrieb:
> Man sucht sich einen neuen Chef, geht recht unkompliziert und man muss
> keinen großen Aufwand treiben.

"mein alter chef lässt sich von mir nicht kritisieren und deswegen such 
ich jetzt was besseres" klingt nicht nach door-opener. Aber bestimmt 
heuchelst du einfach was daher. Wie dein Gegenüber auch.

von Zoomer (Gast)


Lesenswert?

Beamtencope vom Feinsten.

von kindergeld (Gast)


Lesenswert?

Als Single ganz klar Wirtschaft, mit Familie kann sich Beamtenjob 
lohnen, das gibt nämlich fett Zuschläge.

A14 mit 3 Kindern und verheiratet bekommt knapp 10k Jahresgehalt mehr!
Fehlt nur noch, dass man wieder illegale Alterstabellen einführt, die 
vom EUGH gekippt wurden.

von imÖD (Gast)


Lesenswert?

Die hier oft genannten Entgeltgruppen sind total unrealistisch im ÖD. 
Üblicherweise gelten so etwa:

10 - Hochschulabschluß
11 - Ingenieur mit Hochschulabschluß
12 - Ingenieur mit besonders schwierigen Aufgaben
13 - Ingenieur mit ungewöhnlichen Aufgabenfeld oder Führungsaufgabe
14 - Promotion oder Führungsaufgabe
15 - Führungsaufgaben (Dienststellenleiter)
16 - Führungsaufgaben (Amtsleiter)

Und man muß auch immer bedenken, daß die zugewonnene Erfahrung/weitere 
Aufgaben/umfangreiches Fachwissen nicht zählen, um von einer Gruppe in 
eine höhere zu wechseln (das gab es früher, ist aber abgeschafft). Das 
gilt heute mit der Erfahrungsstufe als abgegolten. Der Wechsel in eine 
höhere Stufe macht eine komplette Neubewertung der Stelle erforderlich, 
weshalb der Vorgesetzte kaum Interesse daran hat.

Und glaubt nicht, daß ihr statt einer 11er eine 12er Stelle verlangen 
könntet, nur weil ihr so qualifiziert seit. Wenn das als 11er 
ausgeschrieben ist, dann ist das eben so...

In den allermeisten Fällen besteht die "Karriere" darin, die 
Erfahrungsstufen nach Zeit zu erreichen. Mit Mitte 40 ist dann Ende im 
Gelände.

Wenn wirklich eine Verbeamtung winkt, dann würde ich sofort zugreifen, 
außer man ist wirklich ein "Macher". Die Vorteile bei 
Arbeitsunfähigkeit, Frühpension und Pension, samt nahezu völliger 
Unkündbarkeit sind einfach riesig.

von Senf D. (senfdazugeber)


Lesenswert?

imÖD schrieb:
> Die Vorteile bei Arbeitsunfähigkeit, Frühpension und Pension, samt
> nahezu völliger Unkündbarkeit sind einfach riesig.

Kannst du bitte die Vorteile bei einer Frühpensionierung näher 
ausführen? Das gibt doch meiner Kenntnis nach kräftige Abzüge bei der 
Pension.

von Wühlhase (Gast)


Lesenswert?

Beamtungsgerät schrieb:
> fed schrieb:
>> wenn man für den Staat tätig wird muss man sich dar0ber im klaren sein,
>> dass man einen Dienstherrn hat.
>> dieser denkt für einen und man sollte tunlichst vermeiden diese
>> Entscheidungen etc. in Frage zu stellen.
>
> Was ist es denn, wenn man nicht für den Staat arbeitet? Sind Vorgesetzte
> in der freien Wildnis total selbstlos und geil darauf, dass ihre
> Entscheidungen in Frage gestellt werden, ja? Und denkt jedes
> Top-Management erstmal an das Mitarbeiterwohlbefinden, bevor es sich
> überhaupt mit Kennzahlen und shareholder value befasst?

Das gilt für manche Firmen, aber längst nicht für jede.
Ich wurde in einer Firma mal gleich am ersten Tag gebeten, Ideen und 
Vorschläge bitte unverzüglich weiterzugeben. Vor allem mir als Neuling 
würden ja möglicherweise Dinge auffallen, die sonst kaum jemand als 
Problem wahrnehmen würde weil man die eigentlich lästigen Workarounds 
als normal empfinden würde.

Es gibt sogar Vorgesetzte, die fragen VOR ihrer Entscheidung ihre Leute, 
von denen sie wissen daß sie sich damit auskennen. Das sind in der Regel 
auch die, die wissen wie man eine Gruppe führt und unter solchen Leuten 
zu arbeiten kann echt Spaß machen.

Und ja, es gibt auch Firmen wo der Chef selber leben will und seine MA 
ebenfalls leben läßt.

Und ebenfalls ja, wenn man etwas kann, kann man sich auch einen neuen 
Chef suchen. Wenn man eine Beamtenmentalität mitbringt wird das 
schwierig, aber es sind ja nicht alle so.

von Dominik (Gast)


Lesenswert?

Wühlhase schrieb:
> Es gibt sogar Vorgesetzte, die fragen VOR ihrer Entscheidung ihre Leute,
> von denen sie wissen daß sie sich damit auskennen. Das sind in der Regel
> auch die, die wissen wie man eine Gruppe führt und unter solchen Leuten
> zu arbeiten kann echt Spaß machen.
Ja, ein Traum mit solchen Vorgesetzten zu arbeiten. Solche gibt es aber 
leider nur sehr, sehr selten. Evtl. in 5 % aller Fälle. Hatte in meiner 
gesamten Laufbahn bis jz. 2 solcher Chefs.

> Und ja, es gibt auch Firmen wo der Chef selber leben will und seine MA
> ebenfalls leben läßt.
Genau! War auch in so einem Team. Und soll ich dir was sagen? Kein 
einziger MA hat gekündigt, wie er noch da war, ist dann leider in 
Pension gegangen, dann kam ein Mikromanager als Abteilungsleiter, da gab 
es dann plötzlich 4 Kündigungen auf einmal.
Besagter Chef war immer ein Fan der Berge und war auch Bergwanderführer. 
Der hat immer recht früh angefangen und um 16 Uhr ging der aus dem Büro 
raus, erstens weil er seinen MA vertraut und weil er noch etwas vom Tag 
haben wollte.
Wir haben das doppelt und dreifach zurückgegeben, immer vollen Einsatz 
und auch freiwillige Arbeiten, auch haben wir sogar Ausflüge 
unternommen. Insges. war ich 6 Jahre in dem Team, bis der Chef dann in 
Pension ging. Wir haben alle sehr gut im Team zusammengearbeitet und 
hatten sogar viel Spass. War eine super Zeit.

Es gibt sogar Vorgesetzte, die fragen VOR ihrer Entscheidung ihre Leute,
von denen sie wissen daß sie sich damit auskennen. Das sind in der Regel
auch die, die wissen wie man eine Gruppe führt und unter solchen Leuten
zu arbeiten kann echt Spaß machen.

> Und ebenfalls ja, wenn man etwas kann, kann man sich auch einen neuen
> Chef suchen. Wenn man eine Beamtenmentalität mitbringt wird das
> schwierig, aber es sind ja nicht alle so.
Richtig, man muss am Ball bleiben, "marktfähig" bleiben etwas in der 
Birne und sich regelmässig weiterbilden, dann ist das nicht so 
schwierig.

von Senf D. (senfdazugeber)


Lesenswert?

Dominik schrieb:
> Ja, ein Traum mit solchen Vorgesetzten zu arbeiten. Solche gibt es aber
> leider nur sehr, sehr selten. Evtl. in 5 % aller Fälle. Hatte in meiner
> gesamten Laufbahn bis jz. 2 solcher Chefs.

Na, dann rechnen wir deine Schätzung doch mal hoch:
Wenn du bisher 2 solche Chefs hattest, und dieser Typus deiner 
Einschätzung nach ca. 5% aller Fälle ausmacht, dann müsstest du also 
bereits 40 verschiedene Chefs gehabt haben. Nicht gerade sehr 
glaubwürdig.

von Shorty (Gast)


Lesenswert?

Senf D. schrieb:
> Kannst du bitte die Vorteile bei einer Frühpensionierung näher
> ausführen? Das gibt doch meiner Kenntnis nach kräftige Abzüge bei der
> Pension.

Da Pension >> Rente, wäre das evtl. zu verschmerzen? Ich meine >2k ohne 
was tun zu müssen reicht doch eigentlich - oder?

von Senf D. (senfdazugeber)


Lesenswert?

Shorty schrieb:
> Da Pension >> Rente, wäre das evtl. zu verschmerzen? Ich meine >2k ohne
> was tun zu müssen reicht doch eigentlich - oder?

Dann kannst du aber auch von dem Mehr an Geld, das du in der 
Privatwirtschaft verdienst, früher in Ruhestand gehen, wenn du das 
langfristig angelegt hast. Ich sehe da jetzt keine speziellen Vorteile 
einer Frühpensionierung bei Beamten, die hier im Thread erwähnt wurden. 
Dass eine Beamtenpension im Durchschnitt höher ist als eine Rente, ist 
unbestritten, aber das hat mit Vorteilen bei einer Frühpensionierung 
nichts zu tun.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Ob die Arbeit als PP ein Leben lang Spaß macht? Man sollte die 
Beamtenwelt genauer kennen bevor man sich endgültig dafür entscheidet. 
Einen Bleistift zu beschaffen wird etwas länger dauern.
Übrigens gibt es auch Beamten die ins Ausland können (Auswärtige Amt). 
In Mali ist evtl. noch eine Stelle frei? Fragen kostet nix.

von Inside (Gast)


Lesenswert?

Kurz und knapp: Der Homo sapiens sapiens ist nicht dafür geschaffen 
worden, Beamter zu werden.
Diese Erkenntnis kommt auch den Beamten nach 10 Jahren Dienst, dass sie 
die nächsten 30 Jahre irgendwie so über die Runden bringen müssen, ohne 
den Notausgang über die Frühpensionierung nehmen zu müssen.

Beitrag #6946103 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6946111 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Tommy Hilfsficker (Gast)


Lesenswert?

Gegenpapst schrieb im Beitrag #6946111:
> ein bösartiges Narzissten-Schweinchen

So nennen mich meine Mitarbeiter auch immer im Abschlussgespräch. Das 
finde ich gar nicht gut, weil es eine Lüge ist und die Realität nicht 
wahrheitsgemäß wieder gibt. Solche Mitarbeiter sind sehr sehr böse 
Menschen. Einfach nur traurig.

Beitrag #6946326 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dominik (Gast)


Lesenswert?

Gegenpapst schrieb im Beitrag #6946111:
> Senf D. schrieb:
>
>> Wenn du bisher 2 solche Chefs hattest, und dieser Typus deiner
>> Einschätzung nach ca. 5% aller Fälle ausmacht, dann müsstest du also
>> bereits 40 verschiedene Chefs gehabt haben. Nicht gerade sehr
>> glaubwürdig.
>
> Ich glaube es geht hier um die Aussage, dass besagter idealer Cheftypus
> sehr selten ist. Das kann ich voll bestätigen. Hatte bisher 3 Chefs.
>...

Genau,  war rein so eine hypothetische Schätzung, gefühlt jeder 20. Chef 
ist so ein Idealtypus,  oder 5 von 100, also 5%, reine Annahme.
Nein, hatte seit inkl. Praktika, Studienjobs, Vollzeitpositionen wohl 
ungefähr 10+ Chefs, auch aufgrund Reorganisationen oft ungewollt neue 
"Vorgesetzte " vor die Nase gestellt (merke "Vorgesetzter" kommt von 
"vorgesetzt" nomen est omen!!)
Rechnerisch waren es dann bei mir 20% gute Chefs, also 2 von 10 die ich 
als guten Cheftyp einschätzen würde, somit habe ich wohl etwas Glück 
gehabt.

Zu meinem Erstaunen aber wechselten diese aus meiner Sicht guten Chefs 
von sich aus die Firma, oder wurden oft durch inkompetentere ersetzt (!)

Grund: sie gaben den MAs Rückendeckung oder verteidigten sie. Denn wie 
wir wissen,  stinkt meistens der Fisch von oben und die MAs machen gute 
Arbeit,  das will aber meistens das Mgmt. nicht hören.

Mein Fazit: Das Mgmt.  ist oft leider Teil des Problems nicht der 
Lösung! Darf man aber nie so sagen, nur denken.

von Pleitergeier (Gast)


Lesenswert?

Dominik schrieb:
> Mein Fazit: Das Mgmt.  ist oft leider Teil des Problems nicht der
> Lösung! Darf man aber nie so sagen, nur denken.

Hab gut 10 jahre Berufserfahrung gebraucht, um das zu erkennen. Wenn man 
im Nebenfach BWL studiert hat, ist man etwas vorgeschädigt beim 
Berufseinstieg. Inzwischen weiß ich: Ich will mich nicht (mehr) managen 
lassen. Entsprechend meide ich solche Strukturen und fahre damit nun 
wieder seit gut 15 Jahren gut. Bei mir gibt es seit dem nur noch 2 
relevante "Stakeholder" Der Kunde und mein Chef (= Inhaber). Der 
Bullshit-Faktor ist um ein Vielfaches gesunken. Ist ja auch schön, wenn 
man sich seinen Platz suchen kann. Da geht man halt auch mal Irrwege.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Wendels B. schrieb:
> Teilzeitkomiker schrieb:
>> PKV
>
> Das ist ja nach heutigen Erkenntnissen eher ein Nachteil.

Für Beamte nicht! Da sie ja den "Staat" darstellen, werden sie schon 
noch das goldene "Fallreep"  bauen mit dem sie der "Titanic" PKV 
entkommen!

von Dominik (Gast)


Lesenswert?

Pleitergeier schrieb:
> Hab gut 10 jahre Berufserfahrung gebraucht, um das zu erkennen. Wenn man
> im Nebenfach BWL studiert hat, ist man etwas vorgeschädigt beim
> Berufseinstieg. Inzwischen weiß ich: Ich will mich nicht (mehr) managen
> lassen. Entsprechend meide ich solche Strukturen und fahre damit nun
> wieder seit gut 15 Jahren gut.

Gratuliere, dann hast du auch schon langjährige Erfahrung. Ja bei mir 
hatte es auch fast 10 Jahre gedauert mit einer fundierten Einschätzung, 
immer öfter kam dann raus, dass das Mgmt. in vielen Firmen oft einfach 
nicht genau weiss oder einschätzen kann, was ihre MAs machen. 
Inbesondere Mgmt. < - > Technik ist ein Spannungsfeld. Es gibt leider 
sowenig Mänätscher, die Technik können!

Meistens ist es so, die wollen davon nichts wissen und sich nicht mit so 
Kleinkram beschäftigen. Einmal hab ich einen Mänätscher gehört das ganze 
SW Engineering sei ihm zu "low level". Mit genauso Vollidioten hast du 
es oft zu tun. Nur Mänätscher sein sei ja ein hochkomplexer Beruf - 
stimmt nicht - Software Engineering oder HW Engineering ist genauso 
komplex - nur anders komplex. Als Mänätscher hast du es viel, mit 
Entscheidungen zu tun, Mikropolitik, Netzwerk aufbauen usw, Powerpoint 
pinseln, nach oben buckeln, nach unten treten, auch nicht einfach. 
Entwickler sein, dagegen ist auch nicht ohne, immer ständig neue 
Technologien, du musst auf aktuellen Stand sein, du musst kompetent 
sein, deine Skills anwenden, anspruchsvolles Studium, komplexe Materie.

Google & co haben das bereits begriffen, Manager ist einfach nur eine 
andere Rolle als Engineer, ein Principal Engineer kann da richtig gut 
und sehr oft mehr verdienen als ein Manager. Gibt dort auch Manager, die 
wieder Engineer Rolle schlüpfen, und wieder mal was coden möchten. Oder 
umgekehrt, da ist beides möglich und absolut keine Rolle ist weniger 
wert als die andere. Zu Recht! Tech ist deren Kerngeschäft.
Die besten Manager sind die, die mal selbst im Schweisse des Angesichts 
Code entwickelt haben.

von Senf D. (senfdazugeber)


Lesenswert?

Dominik schrieb:
> immer öfter kam dann raus, dass das Mgmt. in vielen Firmen oft einfach
> nicht genau weiss oder einschätzen kann, was ihre MAs machen.
> Inbesondere Mgmt. < - > Technik ist ein Spannungsfeld. Es gibt leider
> sowenig Mänätscher, die Technik können!
> Meistens ist es so, die wollen davon nichts wissen und sich nicht mit so
> Kleinkram beschäftigen.

Das ist auch gut und vollkommen richtig so. Warum sollten sie auch? Das 
ist nicht ihre Domäne, und davon verstehen diese Leute in der Regel zu 
wenig (dafür von anderen Dingen hoffentlich mehr). Nichts wäre 
schlimmer, als eine Geschäftsführung, die versucht fachliches Micro 
Management zu betreiben. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht 
automatisch, dass sie irrationale Entscheidungen treffen und 
beratungsresistent sind, zumindest in einem vernünftigen Unternehmen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.