Liebe Elektro-Profis, ich bin seit nunmehr 15 Jahren stolzer Besitzer eines inzwischen in die Jahre gekommenen Teufel Concept G-THX Soundsystems. Das Teil habe ich mir damals von meinem ersten Gehalt gekauft und hänge dementsprechend ein wenig dran. Es handelt sich dabei um ein analoges 7.1 System mit aktivem Subwoofer und passiven Satelliten. Angesteuert wird es durch einen HDMI-Deembedder. Seit kurzem erzeugt der Subwoofer Knack-, Kratz- und Störgeräusche. Es erinnert mich an ein kratzendes Poti, manchmal ist es aber auch eher wie statisches Rauschen. Diese Geräusche kommen und gehen und erscheinen zufällig. Meist beginnen sie aber eher nachdem das System ein paar Minuten lang lief. Eben kamen sie bei kaltem Gerät nach ca 5 Minuten ohne, dass etwas abgespielt wurde. Es könnte sich um eine thermische Abhängigkeit oder einfach Zufall handeln. Die Lautstärke der Geräusche ist zufällig und ändert sich nicht mit Einstellung der Wiedergabelautstärke. Auch bei "mute" sind sie vorhanden. Auch wenn alle Signaleingänge und Satelliten getrennt sind, kommen diese Störungen vor. An dem Gerät hängt dann ausschließlich das Stromkabel. Die Geräusche sind auch unabhängig davon ob etwas abgespielt wird oder nicht. Einzig, wenn das Gerät nach einiger Zeit ohne Wiedergabe in den Standby-Modus wechselt, sind auch die Geräusche verschwunden. Vor ein paar Wochen habe ich das Gerät geöffnet um nach kalten Lötstellen zu suchen und habe keine Gefunden. Die Geräusche waren danach einfach weg, sind aber vorgestern wieder gekommen. Dem Teufel-Support war das Problem nicht bekannt. Eine Garantie gibt es nicht mehr. Ein Kostenvoranschlag würde die Einsendung nach Berlin voraussetzen, die bei dem hohen Gewicht teuer wird. Einen Schaltplan besitze ich nicht und konnte ich auch im Internet nicht auftreiben. Das Fehlerbild ist ein anderes als diesem Topic: Beitrag "Teufel G-THX Subwoofer" Ich habe ein Video angehängt, das die Geräusche exemplarisch zeigt. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war nichts am Subwoofer angeschlossen. Manchmal hört es sich nicht so "Morsecode-Artig" wie im Video an, sondern eher nach Rauschen. Ich habe keine Ahnung, wo ich hier anfangen soll, zu suchen. Ich kann mir nicht vorstellen, an welcher Stelle sich solche Geräusche einschleichen. Ich habe leider auch kein Oszi zur Verfügung oder müsste mir erst mal eins leihen. Hat jemand einen Tipp für mich, wo und wie ich mit der Problemsuche anfangen kann?
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Hendrik K. schrieb: > Ich habe ein Video angehängt, das die Geräusche exemplarisch zeigt. Finde den Fehler...
c-hater schrieb: > Hendrik K. schrieb: > >> Ich habe ein Video angehängt, das die Geräusche exemplarisch zeigt. > > Finde den Fehler... Was meinst du?
Vom Alter her würde ich auf austrocknende Elkos tippen, die dann je nach Temperatur an eine Grenze kommen, wo ein Schaltungsteil nicht mehr sauber arbeitet und Störgeräusche produziert bzw. die Versorgungsspannung instabil wird. Die MP4 Datei konnte ich übrigens auch nicht abspielen. Von der Machart der Teufel-Produkte kannst davon ausgehen, dass der Service seine eigenen Produkte nicht auf Schaltungsebene kennt und Dir auch nicht helfen kann oder will.
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Hat das Gerät irgenwelche Potis? Solche Geräusche kenne ich von alten Potis mit schlechtem Schleiferkontakten.
Manche dieser Woofer haben eine Fernbedienung, mit denen per IR kleine Servos gesteuert werden, die die Analogpotis bedienen. Die zucken ab und zu, wenn die Elektronik spinnt und dann wird ein alterndes Poti voll und ganz im Kratzbetrieb gefahren. Wenn es da nicht ist, alte Kondensatoren, die kleine Durchschläge kriegen.
Vielen Dank für eure Antworten, ich werd versuchen, drauf einzugehen: Harald A. schrieb: > Die MP4 Datei konnte ich übrigens > auch nicht abspielen. Tut mir leid. Meines Wissens nach nutzt mein Handy eigentlich keinen sonderlich exotischen Codec. Alternativ dann eben hier: https://youtu.be/sqgtuMl_nEU (6 sek) Harald A. schrieb: > Von der Machart der Teufel-Produkte kannst davon ausgehen, dass der > Service seine eigenen Produkte nicht auf Schaltungsebene kennt und Dir > auch nicht helfen kann oder will. Der Support-Dude war zwar sehr nett, aber du hast schon recht. Der konnte mir auf der Ebene nicht helfen und hat mir zum Einschicken oder Neukauf geraten. Einhart P. schrieb: > Hat das Gerät irgenwelche Potis? Solche Geräusche kenne ich von alten > Potis mit schlechtem Schleiferkontakten. Tobias (. schrieb: > Manche dieser Woofer haben eine Fernbedienung, mit denen per IR kleine > Servos gesteuert werden, die die Analogpotis bedienen. Die zucken ab und > zu, wenn die Elektronik spinnt und dann wird ein alterndes Poti voll und > ganz im Kratzbetrieb gefahren. Es ist zwar eine IR-Fernbedienung vorhanden, die Ansteuerung erfolgt aber, so wie ich das sehe, digital (siehe Bedienpanel auf dem angehängten Bild). Servogesteuerte Potis habe ich beim Auseinanderbauen auch nicht gefunden. Im oben verlinkten Thread (Beitrag "Teufel G-THX Subwoofer") finden sich auch Fotos der Platinen Tobias (. schrieb: > Wenn es da nicht ist, alte Kondensatoren, > die kleine Durchschläge kriegen. Harald A. schrieb: > Vom Alter her würde ich auf austrocknende Elkos tippen, die dann je nach > Temperatur an eine Grenze kommen, wo ein Schaltungsteil nicht mehr > sauber arbeitet und Störgeräusche produziert bzw. die > Versorgungsspannung instabil wird. Also ein mal alle großen Caps auslöten und auswechseln? Oder nur die im Bereich der Spannungsversorgung/Netzteil? Oder welche genau meint ihr? Da kommen ja sonst ein paar Zusammen und bei der Baugröße weiß ich nich, ob ich mit meinem Feinlötkolben genügend Hitze in kurzer Zeit rauf bringen kann... Welche Möglichkeiten hab ich, vorher rauszufinden, ob es an denen bzw. an welchen es voraussichtlich liegt, ehe ich das Risiko eingehe?
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Hendrik K. schrieb: > Also ein mal alle großen Caps auslöten und auswechseln? Große Caps sind selten das Problem. > Oder nur die im > Bereich der Spannungsversorgung/Netzteil? Oder welche genau meint ihr? Schwer zu sagen ohne weitere Messungen. Per Scope schauen, ob diese Störgeräusche auf der Versorgungsspannung zu finden sind. > Da kommen ja sonst ein paar Zusammen und bei der Baugröße weiß ich nich, > ob ich mit meinem Feinlötkolben genügend Hitze in kurzer Zeit rauf > bringen kann... Kein Werkzeug + wenig Ahnung = geringe Chancen. Jemanden suchen, der es kann. > Welche Möglichkeiten hab ich, vorher rauszufinden, ob es an denen bzw. > an welchen es voraussichtlich liegt, ehe ich das Risiko eingehe? Ich prüfe gerne mit einem ESR-Tester (z.B. ESR70 von Peak), muss man oft aufgrund der sehr geringen Prüfspannung nicht einmal auslöten.
Harald A. schrieb: > Die MP4 Datei konnte ich übrigens > auch nicht abspielen. Hi, "Ziel speichern unter" und lokal von Platte abspielen. Meine Videos laufen auch nicht direkt im FF-Browser. Ist so eine Art Sicherheitsfunktion. Aber zurück zum Geräusch. Das hört sich an wie das berühmt berüchtigte "Trapping" bei Sendeendstufen. D.h. kurzzeitige Überschläge. Die Transistoren in der Endstufe könnten auch kaputt sein. Thermische Sache, die Montage der NTC Widerstände bzw. des Transistors, der die Ruhestromeinstellung bewirkt, und mit dem "großen" Kühlkörper thermisch gekoppelt ist, nachprüfen. Wärmeleitpaste/Glimmerscheiben, Isoliernippel sehen noch gut aus? Oder sogar Schraube verkantet? Oder sogar Fitzelchen Bohrgrat noch in der Bohrung? ciao gustav
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Hendrik K. schrieb: > Welche Möglichkeiten hab ich, vorher rauszufinden, ob es an denen bzw. > an welchen es voraussichtlich liegt, ehe ich das Risiko eingehe? Wenn die Kondensatoren nicht aufgebaucht sind, dann ist es eher unwahrscheinlich, daß sie 'defekt' sind. Andererseits kann man das von außen nicht erkennen, aber nach 15 Jahren... sagt aber auch nix. Also wenn keine Leistung drauf ist, und es geräuscht, brechen Kondensatoren NICHT zusammen, wenn es auch bei VOLLAST knirscht und knackt. Drehst also Volle Pulle auf und es bricht nix zsamm, dann eher nicht Kondensatoren . Probier mal statt dem Subwoofer einen anderen Lautsprecher. Und probier insbesondere, ob starkes draufklopfen aufs Gehäuse diese Geräusche verstärkt/verursacht. Dann kanns ein (Poti-)Wackler sein. Nachdem das Gerät 7 oder 8 Kanäle hat, die womöglich gesondert angesteuert werden, werden die 'Fehlerquellen' mit 8 multipliziert. Ich würde mal die Kanäle --gesondert-- jeweils mit 1 Lautsprecher testen, ob es überall dasselbe ist mit diesen Geräuschen. Kaputt sein kann was am Eingang (hast aber keine (defekten) Kabel dran), beim Vorverstärker, bei den Endverstärkern, am Netzteil sehe ich da weniger Probleme, nachdem 'Leistung' kein Problem darstellt.
An meinem Teufel Concept F hatte ich vor einigen Jahren ähnliche Probleme. Bei mir war ein Transistor der Spannungsversorgung (diskret aufgebauter Längsregler) defekt. Der wurde auch extrem heiß. Nach Austausch des Transistors und größerem Kühlkörper war dann erstmal Ruhe. Einige Zeit später wieder ähnliche Probleme. Nun war ein Widerstand schuld, dessen Anschlussdraht durch-korrodiert war, evtl. verursacht durch aggresiven Kleber auf der Platine. Von beiden Problemen wird auch im Internet berichtet: http://www.hifi-forum.de/viewthread-220-6654.html (hier beim Concept E) Schau mal, ob dein Verstärker ähnlich aufgebaut ist, vielleicht wirst du da fündig. Die Kondensatoren waren bei mir alle in Ordnung.
Tobias W. schrieb: > Einige Zeit später wieder ähnliche Probleme. Ein Scheit allein brennt eben selten . Mir ist gestern noch was eingefallen: Störgeräusche von anderen Geräten! vorwiegend jene, die sich automatisch einschalten. Das Problem also nur 'sporadisch' wie unvermittelt auftritt, eine Zeitlang anhält... und wieder verschwindet. Betrifft daher Geräte, die an der gleichen Phase (Stromleitung) hängen.
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