Stufenschalter extrem schwergängig, DSO Hitachi VC-6165

[Oliver D. (ollinoscope)]

Bei meinem noch nicht mal 35 Jahre alten Oszilloskop machen plötzlich 
die VOLTS/DIV-Stufenschalter schlapp. Der rechte ist schon ziemlich 
harzig/schwergängig, der linke lässt sich nur noch unter Schmerzen 
drehen.

Nach dem Abschrauben des Deckels und des Bodens war ich erstmal 
entsetzt, wie viele Platinen Hitachi da übereinandergestapelt hat, das 
Ausbauen der betreffenden Platine irgendwo aus der Mitte wird 
wahrscheinlich kein Spaß.

Vorher würde mich allerdings mal interessieren, wie denn eigentlich die 
Knöpfe von den Potis und Stufenschaltern abgehen; bin mir nicht sicher, 
ob es sich um Spannzangenknöpfe handelt oder ob die verklebt sind oder 
beides. Die beiden Stufenschalter haben Madenschrauben, die sich 
problemlos lösen lassen, danach schlackert der dicke Knopf hin- und her, 
der schmale Potiknopf obendrauf sitzt jedoch bombenfest.

Habe probeweise ein Teppichmesser seitlich an mehrere Knöpfe gedrückt, 
wo sich der Spalt zum Deckel befinden müsste, wenn es einen gäbe. 
Gewackelt hat da leider nichts...

Weiß jemand, wie ich diese Knöpfe zerstörungsfrei runter kriege?

[Tony (Gast)]

Normalerweise (bei hameg) die Kappen der Knöpfe abhebeln. Darunter hast 
entweder eine Schraube oder eine mutter. Diese etwas lösen und Knopf 
Abziehen.

Mach aber vorher ein Foto für den Zusammenbau, nicht das die 
Einstellungen nicht mehr mit den Markierungen übereinstimmen:)

[Oliver D. (ollinoscope)]

Habe eben seitliche Fotos gemacht, auf denen es so aussieht, als ob die 
Knöpfe aus einem Guss wären. Da scheint kein Deckel zu sein, den man 
abziehen könnte.  Also muss man die wohl tatsächlich mit enormer Gewalt 
abziehen...

[Tony (Gast)]

Wie gesagt bei meinem alten hameg gehen die Knöpfe so ab wie im Bild 
gezeigt...aber bei deinem sind die Wahrscheinlich wirklich aufgepresst

[Rainer Z. (netzbeschmutzer)]

Vorsicht! Bei meinem Hameg ist die Achse hinter dem Stufenschalter 
mittels Sprengring befestigt.

Konkret sieht es da so aus, dass eine äußere Welle den Stufenschalter 
betätigt, eine innere Welle für die Feineinstellung zu einem 
Potentiometer hinter dem Stufenschalter führt. Die äußere Welle ist mit 
dem Sprengring hinter dem Stufenschalter befestigt, die innere Welle 
mittels einer Wellenkupplung an der Achse des Potis.

Sorry, wenn ich jetzt keine Fotos liefern kann, um es zu verdeutlichen. 
Aber achte eben auf Befestigungen mit Sprengringen, Wellenkupplungen 
innerhalb des Gerätes.

[### (Gast)]

Oliver D. schrieb:

> war ich erstmal entsetzt, wie viele Platinen Hitachi da

elektrotanya.com/hitachi_vc6145_oscilloscope_sm.pdf/download.html

[### (Gast)]

crap,  VC-6165 :/

die Knoepfe werden gesteckt sein.

[oszi40 (Gast)]

Oliver D. schrieb:
> harzig/schwergängig
Bevor ich die 1000 Elemente von der Frontplatte entfernen würde, wäre 
ein Blick von der Seite angebracht.

Normalerweise bestehen Stufenschalter aus Kontaktebenen und einer Platte 
mit Löchern wo eine Kugel läuft und einrastet. Evtl. hilft da schon 
kräftig pusten und später ein Draht mit einem winzigen Tropfen Öl am 
rechten Fleck?

[Oliver D. (ollinoscope)]

Au weia, es wird nicht besser :-)

Habe jetzt das Scope soweit zerlegt, das ich die Stufenschalter sehe.
Die anderen Poti/Stufenschalter-Köppe gingen mit einem Spachtel und
Krafteinsatz runter, dicke Plastikfolie zwischen Spachtel und
Frontplatte untergelegt. Die VOLTS/DIV-Stufenschalter scheinen an der
Frontplatte mit Überwurfmutter befestigt zu sein. Da komme ich nur ran,
wenn ich den Potiknopf runter kriege, dessen Achse unmittelbar vorm Poti
von einem Sprengring gesichert ist. Hat jemand eine Idee, wie ich den da
ab bekomme?

Das Öl reintropfen lassen in die dicken metallischen "Lagerböcke" an der
Frontplatte hat übrigens nichts gebracht, die müssen also wohl raus und
demontiert werden...

[Oszi-Revision (Gast)]

Oliver D. schrieb:
> Weiß jemand, wie ich diese Knöpfe zerstörungsfrei runter kriege?

Ich weiß es nicht, aber bei meinem 40-Jahre alten National Scope hat die 
6mm Achse eine Außenzahnung und die Welle ist mittig geschlitzt. Dann 
wurde die Zahnung leicht gespreizt und der Knopf mit Innenzahnung 
aufgedrückt. Geklebt war da nichts, aber nach ca. 20 Jahren (erste 
Revision) hieß es: Feste ziehen.