Forum: Platinen PCB für Adafruit Oled


von HDJG (Gast)


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Hallo,
Ich möchte meine Skills im Platinienentwurf verbessern. Ich hatte 
letztens ein Projekt mit einem Arduino und Oled gemacht. Nun möchte ich 
ein PCB entwerfen welches Programmiert werden kann und das Oled steuern 
kann. Kennt wer von euch eine Website oder Yt-Video das soetwas 
ähnliches bereits gemacht hat?
Gruss
HDJG

von Sebastian (Gast)


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Hallo HDJG, du möchtest also eine Platine entwerfen die programmierbar 
ist und "wie ein Arduino" ein OLED-Display von Adafruit ansteuern kann? 
An welchen Typ Mikrocontroller hast du dabei gedacht? Und besitzt du 
schon einen Programmieradapter für diesen Typ uC?

LG, Sebastian

von Max M. (Gast)


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Wo ist Dein Problem?
Die Arduino Schaltpläne liegen offen.
Also ran ans CAD und loslegen.
Das CAD musst Du lernen wie alles andere auch.
Flammende Diskussionen welches CAD das einzig wahre ist gibt es hier zu 
genüge. Aber keine Sorge, das geht mit allen und alle sind anders und 
doch irgendwie gleich.
Such Dir eines aus.
Und nein, es werden nicht alle Bauteile dort angelegt sein die DU 
brauchst.
Auch das wirst Du lernen müssen wie man die selber anlegt.

HDJG schrieb:
> Yt-Video
Wenn man Elektronik Entwicklung über YT lernen könnte, dann gäbe es mehr 
fähige Entwickler.
YT ist eine Konsumentenbeschallung für Menschen die lieber anderen 
zusehen wie die was tun, als es selber zu tun und es dabei zu lernen.
Ein HW Entwickler braucht viele Jahre und viele Projekte um halbwegs gut 
zu werden. Die die mehr machen und weniger YT schauen sind die besseren.
Ich habe bei der Sendung mit der Maus gesehen wie man Zuckerwürfel 
macht, kann die deswegen aber trotzdem nicht selber herstellen.
Vögeln lernt man auch nicht durch P0rnos schauen.

Also leg los, les die Doku, probier Dinge aus und stell Deine speziellen 
Fragen wenn Du mit etwas nicht zurecht kommst.
Lese und verstehe die Schaltpläne des Arduino, dann weiß Du auch was Du 
davon brauchst und was nicht.
Formuliere klar und deutlich so das jemand der dein Problem nicht hat, 
weiß was Du willst und was Du bereits gemacht hast.

Fragen wie: 'Ich will ein Spaceshuttle bauen, wo gibt es das YT Video 
dazu?' lösen hier nur Gelächter und blöde Antworten aus.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Es wird vermutlich kein Tutorial geben, das da "Wie designe ich ein PCB 
für ein Adafruit OLED" geben.

Auf dem Weg dahin musst du vieles lernen, das dann aber für alle 
künftigen Projekte anwendbar ist.

Kleine Roadmap:

1. Such dir ein ECAD-Programm aus. KiCAD (OpenSource) und EAGLE (mit 
Einschränkungen immerhin kostenlos) sind beliebte Schaltplan- und 
Layoutprogramme für Einsteiger. Die Entscheidung ist fast ein bisschen 
Glaubenssache und am besten probierst du beides mal aus.

2. Lerne, das ECAD-Programm zu bedienen.
Schaltplan: Wie fürgt man Bauteile ein? Wie verbindet man diese? Woher 
bekomme ich GND- und Power-Ports? Wie kann ich eigene Bauteile erstellen 
oder von SnapEDA/Ultralibrarian importieren?
Layout: Wie verlege ich Leiterbahnen, wie springe ich zwischen Layern, 
wie erstelle ich Polygone mit Signalen,...

3. Lerne, wie ein "guter" Schaltplan und ein "gutes" Layout aussieht und 
versuch, die Gedanken dahinter zu übernehmen. Die Anordnung der 
Bauteile, Beschriftungen, wann sind Netlabels sinnvoll,... All das trägt 
zur Lesbarkeit eines Schaltplanes bei.
Beim Layout: Da muss man ein Gefühl für die Bauteilplatzierung 
entwickeln und ein Gefühl dafür, wie sich Leiterbahnen am besten 
verlegen lassen.
Dazu dann so "Netzklassen"-Geschichten wie Power-Leiterbahnen breiter, 
Datenleiterbahnen immer möglichst als Bündel, "saftige" 
Masseanbindung...

All das kannst du bei der Umsetzung deines Projektes anwenden und 
lernen.
Scheue dabei nicht, auch mal zu fragen und Feedback zum Schaltplan und 
zum Layout einzuholen.
Ob du wirklich mit einem YT-Video lernen kannst, musst du wissen. Ich 
könnte es nicht. Mir geht's schon auf den Keks, wenn ich durch 7 Minuten 
Video skippen muss, weil ich kurz sehen will, wie eine einzige Funktion 
funktioniert.

Auch ich als jahrelanger Hardware-Entwickler übersehe noch Dinge, die 
für andere offensichtlich sind.

: Bearbeitet durch User
von HDJG (Gast)


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Also, erstmal danke für die vielen Informationen. Das mit dem CAD hab 
eif. nicht ganz begriffen, für mich ist das CAD das Programm mit dem ich 
meine physischen Teile und deren Fertigungszeichnungen entwerfe. Da habe 
ich keine Probleme mit, da ich ca. 2000h Erfahrung habe. Ich möchte aber 
langsam elektronisch etwas Komplexere Dinge machen. Etwas Erfahrung mit 
Altium Desiger habe ich bereits, weiss wie man Schaltpläne erstellt 
dicke der Leiterbahnen usw. also die basics von dem Programm. Aber dann 
werde ich mich mal noch etwas mehr in die Materie lesen. Habe vorhin 
auch kurz gesehen, dass ich das evt. mit einem Atmega328 machen kann, 
werde mich mal damit beschäftigen.

Gruss

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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HDJG schrieb:
> Etwas Erfahrung mit
> Altium Desiger habe ich bereits, weiss wie man Schaltpläne erstellt
> dicke der Leiterbahnen usw. also die basics von dem Programm.

Ist für private Spielerei nur vermutlich ein bisschen teuer.
Und andere Programme haben andere Bedienkonzepte.
Aber dann ist der Punkt ja fast schon mal abgehakt.

HDJG schrieb:
> Habe vorhin
> auch kurz gesehen, dass ich das evt. mit einem Atmega328 machen kann,
> werde mich mal damit beschäftigen.

Das ist im Prinzip das "Gehirn" eines Arduinos. Also ja, mit dem kann 
man das definitiv machen. Mit und ohne Arduino-Umgebung und Bootloader.

von Sebastian W. (wangnick)


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HDJG schrieb:
> Habe vorhin
> auch kurz gesehen, dass ich das evt. mit einem Atmega328 machen kann,
> werde mich mal damit beschäftigen.

Vor der Fertigung der PCBs den Schaltplan mit einen Prototypen zu 
überprüfen ist sicher eine gute Idee. Mit einem Atmega328P 
(https://www.microchip.com/en-us/product/ATmega328P#document-table) im 
DIP-Gehäuse kann man das auch auf einem Steckbrett aufbauen. Der 
Schaltplan eines Arduino Uno 
(https://docs.arduino.cc/static/c1593a4c4960ff7b51d1083cb8e45812/schematics.pdf) 
ist nicht so übermäßig kompliziert, aber um einen rohen Atmega328P ans 
laufen zu bekommen reicht die Spannungsversorgung und eine Verbindung 
von MISO, MOSI, SCK und RESET zu deinem Programmieradapter (das kann zur 
Not auch ein Arduino sein). In dieser Application Note ist eine 
Minimalbeschaltung vorgestellt: 
https://ww1.microchip.com/downloads/en/Appnotes/AN2519-AVR-Microcontroller-Hardware-Design-Considerations-00002519B.pdf.

LG, Sebastian

von Christian B. (luckyfu)


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HDJG schrieb:
> Das mit dem CAD hab
> eif. nicht ganz begriffen, für mich ist das CAD das Programm mit dem ich
> meine physischen Teile und deren Fertigungszeichnungen entwerfe.

Genau das machst du, wenn du eine Platine entwirfst. Die Alternative 
ist: Transparentpapier und darauf mit Tusche die späteren Leiterbahnen 
einzeichnen, dann aber mindestens im Maßstab 1:2, sonst wird das nichts. 
So ging Platinenentwurf schon vor 60 Jahren. Also arbeitest du mit einem 
spezialisierten CAD Programm. In diesem kannst du Schaltpläne erstellen 
und aus den Schaltplänen werden dann die Platinen erstellt. Am Ende des 
Prozesses steht ein Strauß Gerberdaten, welche dann einem beliebigen 
Leiterplattenfertiger zur Verfügung gestellt werden. Üblicherweise nutzt 
man als Privatmann heute dafür Chinesische Lieferanten wie JLCpcb oder 
seeedstudio. Diesen Weg würde ich dir auch empfehlen. Das Herumgepansche 
mit der Chemie muss man sich (zum Glück) nicht mehr antun. Damit 
entfallen zum einen hohe Investitionskosten (Maschinen und Material 
sowie Zeit) und ein Großteil der möglichen Fehler wird so auch schonmal 
ausgeschlossen. Wenn du dann im Schaltplan keinen groben Mukrs baust, 
wirds schonmal nicht so furchtbar. Wenn die richtigen Footprints 
angelegt sind und du die Bauteile auch selbst gelötet bekommst sollte 
das auch funktionieren. Traust du dir das selbst löten nicht zu kann 
auch das mittlerweile direkt in China für nen schmalen Taler erledigt 
werden. Die Einstiegshürden waren noch nie so niedrig wie heute. Ich hab 
noch mit unbeschichtetem Basismaterial angefangen, worauf ich nach dem 
Bohren mit Edding meine Leiterzüge gezeichnet habe um das dann in 
EisenIIIChlorid selbst zu ätzen. Meine Erste Platine hab ich viel zu 
früh aus dem Ätzbad genommen, die war einfach nur angeätzt. Für meine 
Arbeit als Hardwareentwickler hat mich das nicht wirklich weiter 
gebracht, die Zeit, in der ich bei einem professionellen 
Leiterplattenfertiger gearbeitet habe dagegen sehr. Das dort erlangte 
Wissen nutzt mir auch heute noch nahezu täglich.

von Stefan F. (Gast)


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Für mich klingt das so, dass der TO nicht nur lernen muss wie man 
Platinen gestaltet, sondern auch noch kaum Ahnung von Elektronik hat.

Wegen
> welches Programmiert werden kann
und
> Habe vorhin auch kurz gesehen, dass ich das evt. mit einem
> Atmega328 machen kann

Ich hatte früher mal Platinen in Handarbeit hergestellt, indem ich den 
Schutzlack vor dem Ätzen direkt mit einem Pinsel aufmalte. Einmal habe 
ich eine Platine in Handarbeit mit einem Dremel gefräst. Danach nur noch 
mit Lochraster gearbeitet. Wie man mit diesen Cad Programmen umgeht: 
keine Ahnung.

Wenn ich jetzt danach fragen würde, dann ganz sicher nicht mit "welches 
Programmiert werden kann". Deswegen fürchte ich, dass die Frage des TO 
noch sehr viel breiter gemeint ist, als ihr denkt.

Ich glaube er fragt nach einem Youtube Video das ihn zum Elektronik 
Entwickler macht.

von Christian B. (luckyfu)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich glaube er fragt nach einem Youtube Video das ihn zum Elektronik
> Entwickler macht.

ok, das wird es natürlich nicht geben. Ich kann hier nur schreiben, wie 
bei mir der Werdegang war: Ich hab mich schon recht früh für Elektronik 
interessiert, aber nur so als Hobby. Später habe ich dann zwar 
Elektrotechnik studiert, aber eigentlich mit dem Ziel in die 
Halbleiterfertigung / Entwicklung einzusteigen. Nach dem Studium spülte 
mich das Leben dann zu einem LP Fertiger und von dort zu einem 
Layoutdienstleister. Erst danach wurde ich Elektronikentwickler, was ich 
nun schon einige Zeit mache und, ja, ich fühle mich angekommen. Das 
Ganze obwohl ich nie die Intention hatte, das Beruflich zu machen.

von Johannes S. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich glaube er fragt nach einem Youtube Video das ihn zum Elektronik
> Entwickler macht.

YT macht einen nicht zum Elektronik Entwickler, es vermittelt Wissen. Je 
nach Autor mal mehr, mal weniger. Aber das war bei Büchern oder Dozenten 
an der Uni auch nie anders.
Wenn es früher schon YT gegeben hätte, dann hätte ich das auch genutzt 
anstatt mit dem Fahrrad zur Bücherei zu radeln.

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